Zum Inhalt der Seite

Undiclosed Desires

KuroFye
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Numb

Die erste Ferienwoche startete gleich mit den Vorbereitungen für Yuis Umzug. Fye konnte daran nur bedingt teilnehmen, da ihm sein Knöchel noch immer Probleme bereitete, auch wenn er nicht mehr so sehr schmerzte wie ein paar Tage zuvor. Dafür packte Kurogane ordentlich mit an, sodass die Umzugskartons zügig im Wagen untergebracht waren. Es waren nicht so viele, da Yui sich die Wohnung schon vorher mit der Hilfe seiner Eltern eingerichtet hatte, dennoch kamen über zehn zusammen, da er seine ganzen Bücher und Klamotten unbedingt mitnehmen musste, sowie aller möglicher Kleinkram und seinen PC. Das Zimmer in seinem Elternhaus würde dann als Gästezimmer fungieren, da sein Vater das kleinere der beiden anderen Gästezimmer als Büro einrichten wollte, da er sich vorgenommen hatte, mehr zu Hause zu arbeiten. Er kam auch in die Jahre und merkte, dass er langsamer treten sollte, was auch einer der Gründe war, weswegen er es unterstützte, dass sein ältester Sohn nun studieren ging. Er erhoffte sich, dass dieser nach dem Studium gleich in das Geschäft einsteigen würde und er ihn ein paar Jahre einlernen könnte, ehe er das Amt an ihn abgab.
 

Als alles fertig verpackt und eingeräumt war, fuhren die Zwillinge und Kurogane mit den Umzugshelfern zu Yuis neuer Wohnung, die eine Stunde mit dem Auto entfernt lag, mit dem Zug würde es natürlich länger dauern. Nachdem sie bei dem Mehrfamilienhaus angekommen waren, trugen die Umzugshelfer und Kurogane die Kartons in den dritten Stock hinauf, während Fye und Yui im Wagen sitzen blieben. Fye konnte ja nicht anders und Yui wollte seinen Bruder nicht alleine sitzen lassen.
 

„Bleibst du dann gleich hier oder kommst du nochmal mit nach Hause?“, fragte der Jüngere dann und sah seinen Bruder mit traurigen Augen an.
 

„Ich komm nochmal mit nach Hause“, beruhigte Yui ihn. Ihre Eltern waren mal wieder weggefahren und würden in ein paar Tagen wiederkommen. Solange würde Yui noch zu Hause wohnen, damit Fye nicht ganz alleine in dem großen Haus gelassen wurde. Gt, die Putzfrauen kamen alle zwei Tage, aber das zählte nicht wirklich als Gesellschaft, zumal diese auch nicht so lange blieben und arbeiten mussten.
 

„Das ist gut“, seufzte Fye und ließ die Schultern hängen. Er sah richtig fertig aus, was nicht nur an dem Verband um den Fuß las. Der Blonde sah generell nicht so fit aus, wirkte ein bisschen zerstreut und neben der Spur. Das war aber auch verständlich, schließlich änderte sich gerade einiges in seinem Leben. Sein Zwillingsbruder, mit dem er seit über achtzehn Jahren immer zusammen gewesen war, würde nun nicht mehr immer bei ihm sein. Das traf beide Zwillinge schwer, auch wenn Fye es sich mehr anmerken ließ. Yui litt eher still vor sich hin und versuchte stark zu sein, damit der Jüngere sich nicht auch noch um ihn Sorgen musste.
 

„Ich bin ja nicht ganz weg und komm auch ab und zu mal vorbei“, wuschelte Yui durch das hellblonde Haar, das wenige Nuancen heller war als sein eigenes.
 

„Ich will aber trotzdem nicht dass du gehst“, nuschelte Fye und drückte sich dann an seinen Zwillingsbruder. Dieser lächelte milde und umarmte den Jüngeren sanft.
 

Es dauerte nicht allzu lange, ehe die Umzugshelfe rund Kurogane fertig waren und Yui und Fye aus dem Wagen ausstiegen. Die beiden Männer hatten ihre Arbeit erledigt und wurden von Yui bezahlt, ehe sie weiterfuhren. Kurogane drehte sich um und ging vor Fye in die Knie und wartete darauf, dass dieser auf seinen Rücken steigen würde, da es doch ungeschickt war, den Blonden drei Stockwerke auf Händen zu tragen. Fye sah aber erstmal verwirrt aus und Yui gab ihm dann einen leichten Stups in die richtige Richtung.
 

„Du musst das wirklich nicht tun…“, murmelte Fye als er nach oben getragen wurde, wobei er seine Arme um Kuroganes Nacken gelegt hatte und sich gut festhielt. Der Größere antwortete jedoch nicht, da er genau wusste, dass er das tun musste, weil Fye sonst nicht hochkam, weil der Aufzug natürlich defekt war. Der Blonde schmiegte sich leicht an den breiten Rücken des Größeren und genoss dessen körpereigenen Geruch, den er so mochte. Auch wenn er sich aus Anstand beschwerte, genoss er es, so getragen zu werden und vor allem, dass er dem Schwarzhaarigen dabei so nahe sein konnte. Oben angekommen war er schon fast enttäuscht als er abgesetzt wurde, ließ sich davon aber nichts anmerken, auch wenn Yui ihm einen wissenden Blick zuwarf. Sein Bruder kannte ihn eben zu gut. Dass dieser genau spürte, was in Fye vorging, wusste dieser ja nicht, weil er zwar auch erahnen konnte, was sein Bruder dachte und fühlte, doch er nahm diese Verbindung nicht so stark wahr wie der andere.
 

„Sollen wir dir auspacken helfen?“, bot Kurogane an als er sichergestellt hatte, dass Fye auf der Couch im Wohnzimmer saß und nicht umkippte. Die Wohnung war schön eingerichtet und man sah, dass sie nicht vom Gehalt eines Studenten mit Nebenjob finanziert wurde. Yuis Eltern hatten ihm bereitwillig alles gezahlt, da er immerhin ihrem Interessen nach handelte und sie ihm den weiteren Weg so schmackhaft wie möglich machen wollte. Kurogane bezweifelte, dass seine Eltern das tun würden, nicht weil sie es nicht wollten, sondern eben weil sie nicht so viel Geld zum einfach so ausgeben übrig hatten. Daher überlegte er sich, sich jetzt schon mal einen Nebenjob zu suchen. Was genau er studieren wollte, wusste er noch nicht, aber das war auch erstmal nebensächlich.
 

„Wenn es euch nichts ausmacht, gerne“, freute sich Yui über die Hilfe. „Klamotten einfach ins Schlafzimmer und beim Rest steht ja drauf wohin es kommt.
 

So kam es dann, dass Kurogane und Yui den Inhalt der Kartons auspackten und an ihren Platz beförderten, während Fye hauptsächlich hin und her humpelte, dann aufgab und sich auf die Kartons setzte. Es war ein blödes Gefühl wenn man helfen wollte, aber nicht konnte, weil man Schmerzen hatte. Dafür kam ihm eine Idee, für die er in die kleine Küche humpelte und dann schon mal Essen für die beiden machte, die noch immer einräumten. So kam er sich wenigstens nichtganz so nutzlos vor und beim Kochen musste er seinen Fuß auch nicht so sehr belasten.
 

„Essen~“, kam es dann irgendwann aus der Küche gerufen und Kurogane witterte schon den guten Geruch von dem Gericht, das Fye für sie zubereitet hatte. Da half man doch gerne mit, wenn man mit Essen belohnt wurde – vor allem wenn es von seinem Schwarm stammte, doch das nur nebenbei.

Nachdem sie gegessen hatten, blieben sie noch ein bisschen in Yuis neuer Wohnung und testeten erstmal, ob alle Elektrogeräte – vor allem der Fernseher – richtig funktionierten. Gegen Abend suchten sie dann eine Verbindung und liefen zur nächsten Haltestelle, um mit dem Zug nach Hause zu fahren. Als sie saßen und es schon dunkel wurde, bemerkte Kurogane, wie müde die beiden Zwillinge waren. Er saß zwischen ihnen und spürte dann erst Fyes Kopf auf seinen linken Arm und wenig später Yuis Kopf auf seinem rechten. Er ließ das einfach mal geschehen, schließlich waren sie erschöpft von den Ereignissen der letzten Tage und außerdem hätte er so oder so nichts dagegen gehabt. Manch einer hätte sich gefreut, wenn zwei hübsche Blondinen einen als Kopfkissen benutzten und das tat Kurogane auch, selbst wenn diese beiden Blonden männlich waren. Schön anzusehen waren sie allemal und sie kannten sich ja auch schon ewig, da ging das schon klar. Der Schwarzhaarige versuchte sich nicht zu sehr zu freuen, da er sich sonst wieder seltsam vorgekommen wäre und lenkte sich damit ab, aus dem Fenster zu sehen was gut ging, da auf der gegenüberliegenden Seite niemand saß. Allgemein war der Zug recht leer, da die meisten schon von der Arbeit nach Hause gefahren waren und es schon recht spät war. Als sie umsteigen mussten, weckte Kurogane die beiden und half Fye dann aus dem Zug zu steigen. Am Bahnsteig mussten sie ungefähr zehn Minuten warten, wobei Fye schlapp zu machen drohte, weil er sich nicht setzen konnte. Als Kurogane das merkte, packte er ihn an der Taille und stützte ihn so. Fye wurde knallrot im Gesicht, da er sonst von niemandem da berührt und schon gar nicht so eng an sich gepresst wurde. Natürlich sagte er nichts und versuchte sich so normal wie möglich zu verhalten, auch wenn sein Herz raste und aus der Brust springen wollte, nur um dem Größeren ins Gesicht zu springen und ihm klar zu machen, was eigentlich los war. Das ging aber nicht so einfach, worüber Fye nur froh war, denn er wollte nicht, dass sein bester Freund sich von ihm abwendete, nur weil er ein bisschen verliebt in ihn war. Dass er nicht nur ‚ein bisschen‘ verliebt war, konnte Yui deutlich spüren, der auf Kuroganes anderer Seite stand und sich kurz zu seinem Bruder beugte, um ihn zu betrachten. Ja, der war sehr rot im Gesicht und der Anblick bestätigte das, was der ältere Zwilling gerade spürte. Auch sein Herz schlug schneller und er wäre auch gerne in den starken Armen des Schwarzhaarigen gehalten worden, doch sagte er sich, dass das alles nur Fyes Gefühle waren, die zu ihm herüberschwappten und er denen nicht nachgeben würde. Es war vielleicht auch ganz gut, dass sie ab ein paar Tagen weiter voneinander weg wohnen würden, da er seine Gefühle so besser ordnen konnte und dann auch endlich fähig wäre zu unterscheiden, welche seine eigenen Gefühle und welche solche waren, die er nur von seinem jüngeren Bruder übernommen hatte. Er vermutete und hoffte stark, dass seine Gefühle gegenüber Kurogane nur von Fye kamen und sie so stark waren, dass sie ihn auch übermannt hatten. Immerhin hatte Yui sich ja entschieden, Miyuki zu heiraten und mit ihr zusammen zu leben, da konnte er es sich nicht erlauben, für den besten Freund seines Bruders so ein starkes Gefühl der Zuneigung und Liebe zu empfinden. Was er aber jetzt schon sagen konnte war, dass er Kurogane von sich aus vollstes Vertrauen entgegenbrachte und ihn sehr gern hatte, auch ohne Fyes übermittelte Gefühle. Dass der Jüngere Hals über Kopf in den Schwarzhaarigen verliebt war, konnte man auch ohne eine spezielle Verbindung sehen und Yui fragte sich manchmal, ob Kurogane einfach nur blind war, was Gefühle anging, oder ob er nicht sehen wollte, was Fye für ihn empfand. In jedem Fall tat sein Bruder ihm leid, dass er sich so unglücklich verliebt hatte - im Sinne von, dass er sich in so einen für positive Gefühle unempfindlichen Kerl verliebt hatte. Vielleicht müsste er den beiden doch mal wieder einen Tritt in die richtige Richtung verpassen. Andererseits wollte er sich da auch nicht einmischen und am Ende schuld sein, wenn ihre Freundschaft in die Brüche ging oder alles schief lief.
 

Der Anschlusszug kam an und sie stiegen ein, Fye mit Hilfe des Größeren, der ihn ein bisschen hochhob, sodass der Blonde den Boden mit den Füßen eigentlich gar nicht richtig berührte. Der Blonde kam sich irgendwie blöd vor, war aber auch dankbar, dass er seinen Knöchel nicht belasten musste und lächelte seinen besten Freund an als sie sich hingesetzt hatten. Dieser nickte nur und schaute dann aus dem Fenster. Es war für ihn einfach selbstverständlich, dass er anderen in Not half…sofern sie ihm wichtig waren jedenfalls. Es gab aber kaum einen wichtigeren Menschen als Fye in seinem Leben, insofern war es glasklar, dass er alles für ihn tun würde, auch wenn er das niemals zugeben und laut aussprechen würde. Er war nicht gut darin, die richtigen Worte zu finden und ließ lieber seine Taten für sich sprechen.
 

Yui wusste das und ahnte daher, dass Kurogane einfach nicht den Mund aufbekommen würde und warten würde, bis Fye auf ihn zukam. Sein Bruder war nicht direkt zu schüchtern dazu, viel mehr hatte er einfach Angst vor den Konsequenzen seines Geständnisses. Das würde wahrscheinlich ewig so weiter gehen. Kurogane schwieg und Fye traute sich nicht…und da sollte sich mal einer wundern, warum so viele Menschen anscheinend unglücklich verliebt waren, obwohl sie nicht mal sichergegangen waren, dass der andere nichts für sie empfand. Yui seufzte und ließ seinen Kopf wieder an Kuroganes Arm sinken. Fye beobachtete das und wusste nicht, was er davon halten sollte. Klar…sein Bruder hatte eine Freundin, die er heiraten wollte und stand ja nicht auf Männer – jedenfalls nicht dass er wüsste – dennoch hatte er ein ungutes Gefühl dabei, Yui so vertraut mit seinem besten Freund und Schwarm zu sehen. Mit bedrückter Mine sank auch Fyes Kopf an Kuroganes anderen Arm. Der Schwarzhaarige bekam von den Gedanken und Sorgen der Zwillinge nicht mit, da er seinen eigenen nachging. Er mochte beide Zwillinge, doch mit Fye war es irgendwie anders. Sie sahen fast identisch aus und dennoch unterschieden sie sich sehr voneinander. Das war mal wieder ein eindeutiger Beweis dafür, dass das Aussehen keine so große Rolle dabei spielte, in wen man sich verliebte. Wäre es so wichtig gewesen, hätte Kurogane sich in beide Zwillinge verliebt, doch das war nicht der Fall. Er empfand auch eine tiefe Zuneigung und eine vertraute Wärme gegenüber Yui, dennoch fehlte irgendetwas, das er Fye gegenüber empfand. Der Ältere war charakterlich auch ganz anders gestrickt als Fye, obwohl sie doch in der gleichen Umgebung aufgewachsen waren. Er war so besonnen, ruhig und erwachsen und das im Prinzip auch schon immer gewesen wenn man mal von den ersten beiden Jahren der Oberschule absah. Fye hingegen war schon immer ein bisschen verspielter gewesen und inzwischen auch ziemlich aktiv im Plaudern und gute Laune verbreiten geworden. Früher war das ja nicht so gewesen, da er da immer so traurig ausgesehen hatte. Allerdings hatte er auch schon seine wahren Züge gezeigt, wenn sie alleine gewesen waren, sodass es keine zu große Umstellung für Kurogane war seit es Fye besser ging. Er mochte ihn einfach auf eine ganz andere Weise als Yui, auch wenn es eigentlich mehr Sinn machen würde, wenn er sich in ihn verliebt hätte, weil dieser ihn nicht aufregte und nicht so hibbelig war. Andererseits hatte er sich auch schon ziemlich mit Yui gestritten, aber das immer nur wegen Fye. Der Ältere hatte einfach eine unberechenbare Persönlichkeit mit zwei Gesichtern: Das eine war charmant und erwachsen, das andere voller Groll und der einzigen Aufgabe, seinen Bruder zu beschützen. Kurogane fragte sich, ob es nicht wirklich besser war, wenn der ältere Zwilling ein bisschen weggehen würde, da das die Situation entspannen würde, auch wenn sie schon lange nicht mehr aneinander beraten waren. Seit Fye keine größeren Probleme mehr hatte und Yui eingesehen hatte, dass Kurogane nur das Beste für Fye wollte, akzeptierte er ihn mehr als je zuvor. Dass diese Akzeptanz auch davon kommen könnte, dass der Ältere auch eigene Gefühle für den besten Freund seines Bruders hegte, bedachte keiner. Warum auch? Yui hatte immer eine Freundin gehabt und wollte nun auch heiraten, wieso also sollte er tiefere Gefühle für einen Mann hegen? Vielleicht würde Yui seinem Bruder irgendwann einmal beichten, dass er auch das eigene Geschlecht attraktiv fand, doch dieses Geständnis stand - wenn überhaupt - in ferner Zukunft.
 

Als sie dann endlich beim Haus der Flourites angekommen waren, war es schon fast 23 Uhr und keiner der drei wirkte, als würde er noch viel an diesem Tag machen. Yui ging erstmal duschen, während Fye und Kurogane noch im Wohnzimmer saßen und sich einen kleinen Snack gönnen, bei dem Fye aber fast einschlief.
 

„Willst du nicht lieber ins Bett?“, hob Kurogane die Augenbraue als er sah, wie Fye kaum mehr kauen konnte.
 

„Ich will vorher noch duschen“, schüttelte Fye den Kopf. Er konnte unten nicht duschen gehen, da nur oben eine Halterung angebracht war, an der man sich festhalten konnte und das brauchte er im Moment. Sich von irgendjemandem helfen lassen, käme gar nicht in Frage, da ihn seit Jahren niemand mehr nackt gesehen hatte und das auch ganz gut so war. Im der Schule zog er sich eigentlich immer nur eine andere Hose an und hatte das Sport-Shirt immer schon unter seiner Uniform an, damit er nicht zu viel von sich preisgeben musste. Die einzigen, die seinen nackten Oberkörper mal kurz gesehen haben könnten, waren sein Bruder und Kurogane und bei denen war das auch gerade noch so okay. Er mochte es einfach nicht, sich so vor anderen zu entblößen, da er sich dann so schutzlos vorkam.
 

„Okay“, nickte der Schwarzhaarige, da auch er das noch vorgehabt hatte. „Willst du oben? Dann geh ich jetzt gleich unten ins Bad.“
 

„Ja, kannst du machen“, lächelte Fye und erhob sich dann, da Yui auch bald fertig sein dürfte.
 

„Kannst du alleine hoch?“, wollte Kurogane noch wissen, ehe er sich ins Bad verzog und nicht mehr helfen konnte.
 

„Geht schon. Es tut ja nicht mehr so weh und die Treppe ist nicht hoch“, beruhigte Fye seinen besten Freund und humpelte dann nach oben. Der Schwarzhaarige sah ihm dabei zu und blies dann die Luft aus, ehe er sich nach unten ins Bad begab.
 

Eine halbe Stunde später lagen sie dann alle in den Betten, wobei Fye nicht schlafen konnte, da zwar Kurogane bei ihm war, er aber auch zu Yui wollte. Es war eine verzwickte Lage, da er den Schwarzhaarigen nicht alleine lassen und bei ihm sein wollte, sein Bruder aber bald gehen würde und er dann kaum eine Gelegenheit dazu haben würde, bei diesem zu schlafen oder allgemein ihn zu sehen. Also tippte er den Größeren vorsichtig an und wartete, bis dieser die Augen aufschlug. Kurogane hatte schon fast geschlafen und wunderte sich, dass er nun schon wieder geweckt wurde, schlug die Augen auf und blickte dann in die hellblauen von Fye, welcher sich über ihn gebeugt hatte. Okay, er hatte eindeutig nichts dagegen aus dem Schlaf gerissen zu werden, wenn er dann so ein hübsches Gesicht direkt danach sehen durfte.
 

„Kuro-puu?“, kam sein Name über die Lippen vom Blonden, die schon fast verboten schön geschwungen und rosig waren. „Können wir zu Yui?“
 

Wäre die letzte Frage nicht gewesen, hätte sich Kurogane erstens in den Augen des Älteren verloren und sich zweitens dazu hinreißen lassen, die verlockenden Lippen zu küssen und zu prüfen, ob sie genauso gut schmecken wie sie aussahen. So aber seufzte er genervt auf und nickte dann. Nicht dass er etwas dagegen gehabt hätte, zu Yui zu gehen, es war einfach so, dass er sich über sich selbst und sein Verlangen aufregte, das er ganz offensichtlich nicht so gut im Griff hatte, wie er zu glauben gedacht hatte.
 

„Wenn du nicht willst, dann-“, setzte Fye an, doch wurde unterbrochen.
 

„Ist schon in Ordnung“, meinte Kurogane, der sich dann auch schon aus dem Bett schwang. Und so kam es dann, dass er sich wieder in die gefährliche und höchst fragwürdige Lage begab, einmal wieder zwischen den beiden Zwillingen zu nächtigen. Das durfte auf gar keinen Fall öfter passieren, sonst würde er sich echt Gedanken machen, da die beiden ihn auch schon im Zug – und sowieso allgemein – ziemlich für sich beanspruchten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück