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Undiclosed Desires

KuroFye
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Loser

Am Dienstag gingen Kurogane und Fye wie ausgemacht nach der Schule in ein Café nahe der Schule, in dem sie zuvor schon ein paar Mal Eis gegessen hatten. Dafür war es aber noch zu kalt, daher verkauften sie dort gerade Kuchen und es gab warme Getränke. Fye ging vor, da Kurogane ihm mal wieder die Tür öffnete und den Vortritt ließ, nicht ohne dabei dessen Hinterteil zu inspizieren, dem leider nicht durch den unförmigen Schnitt der Schulkleidung geschmeichelt wurde, auch wenn es sonst gut aussah. Der Blonde steuerte zielstrebig den Tisch in der linken Ecke an, an dem sie auch schon die Male zuvor gesessen hatten. Es war ein Tisch für zwei Personen, von dem aus man durch die Glasfront nach draußen auf einen kleinen Bach sehen konnte, sowie einen Fußgängerweg.

Nachdem sie sich gesetzt hatten, sahen sie die Karte durch, wobei Fye ohnehin schon wusste was er wollte. Er bestellte sich eine heiße Schokolade ohne die Schokolade – also heiße Milch – und ein Stück Erdbeertorte. Kurogane nahm einen Espresso und ein Stück Moccakuchen, weil er nicht so gerne süß aß.
 

„Hast du demnächst mal Lust, in einen Club zu gehen?“, fragte Fye, nachdem sie beide ihre Bestellung aufgegeben hatten. Die Kellnerin kannte sie schon und war immer besonders freundlich, auch wenn Fye nicht mochte, wie sie Kurogane ansah.
 

„Hm, weiß nicht“, erwiderte Angesprochener ehrlich. Er wusste nicht, was er dort sollte, aber wenn sein bester Freund unbedingt wollte, dass er mitging, würde er das natürlich.
 

„Die hier in der Nähe sind auch nicht so teuer“, argumentiert Fye, der seine Freude am Tanzen wiederentdeckt hatte, auch wenn die Abschlussparty nicht ganz so verlaufen war wie er es sich erhofft hatte. Trotzdem hatte er Spaß gehabt, vor allem mit Yukito, Yui und auch mit Kurogane zu tanzen, wobei man bei Letzterem sagen musste, dass er da zu weit gegangen war, aber solange er nicht so viel trank, würde das schon passen.
 

„Wir können es ja mal ausprobieren“, willigte der Schwarzhaarige schließlich ein und Fye klatschte erfreut in die Hände.
 

„Hyuu~ Ich freu mich schon~“, lächelte er nun und Kurogane war auch irgendwie glücklich, wenn ihm auch nicht ganz klar war wieso.

Sie bekamen auch bald ihre Getränke gebracht, wobei der Kuchen und die Torte etwas auf sich warten lassen.
 

„Whaa~ Die Milch ist aber noch heiß“, bemerkte der Blonde, als er sich fast an der dampfenden Flüssigkeit verbrannt hätte, was bei Kurogane mal wieder die Frage aufwarf, wie dieser tollpatschige Kerl so gut in der Schule sein konnte, aber schon bei so einfachen Dingen im Leben scheiterte. Er beschloss aber, nichts dazu zu sagen, schließlich wollte er keine Auseinandersetzung provozieren, jetzt da sie sich gerade wieder annäherten.
 

Als der Kuchen kam, war der Kaffee, den Kurogane grundsätzlich heiß trank, und die Milch, die Fye immer noch zu warm war, etwas abgekühlt. Fyes blaue Augen leuchteten beim Anblick des rosafarbenen Tortenstücks, das vor ihm abgestellt wurde. Er ließ sich nicht lange bitten und aß es schnell aber genüsslich auf, wonach ihm ein bisschen der Bauch weh tat und er seine Milch in langsamen Schlucken trank.
 

„Hyuu~“, blies er aus und ließ sich im Stuhl zurück sinken.
 

„Satt?“, fragte Kurogane, der das letzte Stück seines Kuchens mit der Gabel aufspießte.
 

„Ja…und voll“, erwiderte der Blonde und rieb sich über den flachen Bauch. Er hatte sich ein bisschen überfressen, da es sein Magen nicht mehr gewöhnt war, so viel zu essen. Kurogane lächelte still in sich hinein, da er froh war, dass Fye nun endlich mal wieder mehr zu sich genommen hatte.
 

„Willst du dann noch mit zu mir?“. Schlug der Schwarzhaarige vor und winkte der Kellnerin, dass sie bezahlen wollten.
 

„Ja~“, lächelte Fye und hibbelte nun wieder auf seinem Stuhl herum, so schlimm schien er sich dann doch wieder nicht überfressen zu haben.
 

Nachdem sie gezahlt hatten, liefen sie nebeneinander her durch den Park, da das ein schönerer Weg nach Hause war als durch die Gassen zu gehen. Fye hüpfte schon wieder halb und betrachtete hier und da ein paar Blumen, die zu dieser Jahreszeit gerade zu blühen begannen. Nach etwas mehr als einer viertel Stunde kamen sie bei Kuroganes Elternhaus an, dessen Tür er aufschloss und von seiner Mutter begrüßt wurde, die aus der Küche rief.
 

„Fye ist auch mitgekommen!“, rief er zurück und sie meinte, dass das aber schön sei. Auch sie hatte gemerkt, dass ihr Sohn und dessen bester Freund sich nichtmehr so oft getroffen hatten wie sonst und war doch beruhigt, dass sich das jetzt wieder zu bessern schien.
 

Sie gingen hoch und legten sich aufs Bett. Hausaufgaben mussten sie noch machen, aber dazu hatten sie gerade beide keinen Bock, sogar Fye nicht. Dieser hatte erstaunlich wenig Lust auf Schule, obwohl er doch so gerne lernte. Irgendetwas stimmte da doch nicht. Aber Kurogane würde sich erstmal nicht beschweren, schließlich zockte er auch lieber als sich mit dem Lernstoff zu beschäftigen. Nach zwei Stunden machten sie sich dann aber doch an die Arbeit, wobei Fye schneller fertig war und dann auch noch Kuroganes Chemieaufgaben erledigte. So waren sie dann beide schneller fertig und gammelten danach noch eine Weile auf dem Bett rum.
 

„Wann wollen wir ins Kino?“, fragte Fye, da er sich erinnerte, dass sie ja – oder besser gesagt er – gehen wollten.
 

„Wann du willst“, zuckte Kurogane mit den Schultern und schloss die Augen. Er war müde, weil sich sein Schlafrhythmus noch nicht wieder auf ‚Schule‘ eingestellt hatte. Das blieb nicht unbemerkt vom Blonden, der sich nun über den Größeren beugte.
 

„Du hast da lustige Strähnen“, bemerkte Fye amüsiert und zupfte an Kuroganes Haaren herum. Vier Strähnen standen anders ab als der Rest der Haare und hingen ihm über die Stirn – sofern man sie in Ruhe ließ. Der Blonde spielte noch eine Weile mit den schwarzen Haaren, bis deren Besitzer die roten Augen öffnete. Das brauchte den Kleineren dazu, abrupt zu stoppen und seinen Oberkörper wieder vollständig aufzurichten und sich auf die Füße zurücksinken zu lassen, denn er kniete auf dem Bett. Ihm war das nun ein wenig peinlich.
 

„Entschuldige…bin wohl zu weit gegangen“, nuschelte Fye und tippte die Fingerspitzen aneinander.
 

„Schon okay“, entgegnete Kurogane, der die Aktion des anderen sogar ein Stück weit genossen hatte – auch wenn er das nie zugeben würde – da er froh war, wenn Fye ihn auf welche Art auch immer berührte.
 

Als Fye an diesem Abend nach Hause kam, wartete Yui schon auf ihn. Der Ältere freute sich, dass sich sein kleiner Bruder und Kurogane wieder annäherten, doch bereitete es ihm immer noch sorgen, dass Fye wieder so dünn geworden war. Darauf ansprechen würde er ihn aber erstmal nicht, sofern es nicht schlimmer werden würde.
 

„Na, was habt ihr so gemacht?“, lächelte Yui den Jüngeren an als dieser mit seiner Schultasche unterm Arm die Treppe hinaufgestiegen kam.
 

„Wir waren im Café und haben Hausaufgaben gemacht…?“, kam es zögerlich von Fye, der nicht ganz wusste, was diese Fragerei sollte.
 

„Ach so~“, erwiderte Yui einfach nur und drehte sich dann um, um in sein Zimmer zu verschwinden. Er hätte seinen Bruder gerne noch geneckt, doch glaubte er, dass das keine gute Idee im Moment war, zumindest nicht wenn es um Kurogane ging. Sonst würde der sich nur wieder Gedanken machen und depressiv werden. Manchmal musste man eben ein wenig Rücksicht auf andere nehmen.
 

Perplex ging Fye das letzte Stück nach oben und öffnete dann seine Zimmertür. Er stellte die Tasche ab und zog sich dann aus, ehe er sich aufs Bett fallen ließ. Er wollte einfach schlafen und sich um nichts mehr kümmern müssen. Schule war so anstrengend, besonders wenn man noch zu Hause Hausaufgaben erledigen musste. Diese hatte er aber glücklicherweise schon bei Kurogane gemacht und musste nun nichts mehr für den kommenden Tag vorbereiten. Er vergaß sogar sich einen Schlafanzug anzuziehen und kuschelte sich einfach so in seine Decke. Die genügte ihm auch als Wärmequelle, sodass er sich ausnahmsweise mal nicht mehr als eine Unterhose zum Schlafen anzog. Dazu kam der Blonde auch gar nicht mehr, da er nach kurzer Zeit einschlief.

Yui ging ein wenig später nochmal nach drüben zu seinem Bruder, fand diesen aber schlafend vor. Also setzte er sich an dessen Bett und strich ihm übers Haar. Er beobachtete den anderen, der friedlich vor sich hin schlummerte, noch eine Weile, ehe er sich auch dazu entschloss, duschen und dann zu Bett zu gehen.
 

Am nächsten Morgen standen sie beide – dank Yuis Wecker – rechtzeitig auf und holten Kurogane bei diesem zu Hause ab, sodass sie gemeinsam zur Schule gehen konnte. Dabei hielt Yui sich eher im Hintergrund und ließ seinen Bruder mit dem Großen plaudern. Ihm war aufgefallen, dass Fye schon viel aufgeweckter und fröhlicher wirkte als zuvor und dass das auch damit zu tun haben könnte, dass Kurogane nun dauernd da war. Schließlich war dieser schon immer eine große Stütze für die Zwillinge – insbesondere natürlich für Fye – gewesen. Yui war froh darüber, den Schwarzhaarigen kennen gelernt zu haben, da er sich seitdem nicht mehr alleine um Fye hatte sorgen müssen. Er hatte eine Art Verbündeten gefunden, auch wenn sie sich nicht immer so gut verstanden hatten und nicht annähernd so viel miteinander zu tun hatten wie der Große und Fye.
 

Nachdem sie auf dem Schulhof angekommen waren, verabschiedete sich der ältere Zwilling von den anderen beiden, da er in eine andere Richtung musste. Er hatte an diesem Morgen vor dem Unterricht noch ein bisschen was zu tun, da er noch immer Klassensprecher war und seinen Aufgaben, die er in diesem Amt hatte, nachgehen musste. Ob er sich in diesem Jahr noch einmal wählen lassen wurde, wusste er allerdings nicht. Sowie von den Mädchen – seit der Sache mit Minami erst recht – hatte er es auch langsam satt, Klassensprecher zu sein. Ihn interessierten die Probleme der anderen nicht mehr wirklich und ihm wurde es auch immer egaler, was andere von ihm dachten. Er hatte in den Ferien gemerkt, dass es wichtigeres gab, als anderen zu gefallen. Er musste sich dringend wieder mehr mit seinem Zwillingsbruder beschäftigen und diesen unterstützen, da hatten die Mädchen und sein Ansehen erstmal zu warten. Es war ja auch nicht so, als würde er etwas dafür bekommen, dass er seit Jahren das Amt des Klassensprechers belegte. Er bekam Aufmerksamkeit und Ansehen, was schön und gut war, doch das reichte ihm allmählich auch. Er wurde erwachsen und begriff so langsam einiges, das er in seiner Jugend übersehen hatte. Darunter fielen solche Themen wie, dass er sich mehr um seine Familie kümmern sollte, da diese blieb, Freunde aber kommen und gingen und auch, dass er sich seine Freunde und sein Umfeld aussuchen konnte und seine Wahl in den letzten Jahren nicht die Beste gewesen war. Er merkte, dass seine Kumpels eigentlich nur zum Feiern gut waren und dass seine Freundinnen ihm allesamt nichts bedeutet hatten, auch wenn er sich versucht hatte einzureden, dass es anders sei. Das war pure Rebellion gegen seine Eltern gewesen, weil er nicht wollte, dass sie über sein Leben bestimmten und ihn dazu bringen wollten, irgendwen zu heiraten, den er noch nie gesehen hatte. Inzwischen freundete er sich aber immer mehr mit diesem Gedanken an, da ihm auch egal war, mit wem er zusammen sein würde, solange es erträglich war. Warum sollte er nicht seine Eltern glücklich machen und deren Wunsch erfüllen?
 

Während Yui im Zimmer der Schüler/Klassensprecher an einer Besprechung teilnahm, saßen Kurogane und Fye in Klassenraum der 2-C und plauderten miteinander. Ashura saß unterdessen auf Yashas Tisch herum und nervte diesen, der gerade versuchte ein Buch zu lesen. Der Rest schien sich nicht daran zu stören und Fye wünschte sich mit einem Mal auch, dass er so etwas tun könnte. Aber Kurogane hätte das bestimmt mehr als nur nervig gefunden, wenn er sich einfach auf seinen Tisch gesetzt und ihm an den Haaren rumgemacht hätte. Also verwarf Fye diesen Gedanken schnell wieder, wobei er den letzten Satz, den der Schwarzhaarige von sich gegeben hatte dank seiner Unaufmerksamkeit nicht mitbekommen hatte.
 

„Was hast du gesagt?“, fragte der Blonde blinzelnd nach und der andere verdrehte die Augen, da ihm nicht entgangen war, dass Fye mit den Gedanken wo anders gewesen war.
 

„Dass ich auch keine Lust auf Mathe habe“, wiederholte Kurogane in Kurzfassung das, was er zuvor schon etwas länger ausgeschmückt geantwortet hatte.
 

„Ach so…stimmt ja“, entgegnete der Blonde und ließ seinen Kopf dann auf die Tischplatte sinken. Er hatte sowas von keine Lust auf den Mathematik Unterricht, den sich gleich in der ersten und zweiten Stunde haben würden. Er verstand zwar einigermaßen was sie gerade durchnahmen, aber mögen tat er das Fach deswegen trotzdem nicht. Kurogane verstand weder, was sie im Unterricht taten, noch interessierte es ihn. Er war nie sonderlich gut in diesem Fach gewesen und würde es wohl auch nicht sein, wie so viele andere auch. Als hätte man vom Teufel gesprochen, kam in dieser Sekunde der Lehrer herein und wies die Schüler an, sich hinzusetzen, wobei er damit hauptsächlich Ashura meinte, der sich nun schnell von Yashas Tisch rutschte und sich auf seinem Platz niederließ.
 

„Du bist heute nicht ganz bei der Sache“, stellte Kurogane trocken nach der zweiten Stunde fest als es zur Pause klingelte.
 

„Hyuu~ Kann schon sein“, seufzte der Blonde und erhob sich. Dabei sah er irgendwie anmutig aus, auch wenn das wahrscheinlich keine Absicht gewesen war. Nichtsdestotrotz blieb Kuroganes Blick an dessen Hüften hängen, die man auch durch die lockere Hose der Schuluniform gut erkennen konnte, da sie ein wenig herausstand. Der Größere räusperte sich und sah schnell woanders hin, ehe er sich noch in Vorstellungen verrannte und stand auch auf. Sie gingen in den Schulhof und holten sich bei den Getränkeautomaten zwei Dosen, ehe sie sich auf eine der Bänke setzten. Touya und Yukito waren weit und breit nicht zu entdecken, was bei Fye sofort den Gedanken aufkommen ließ, dass die beiden wahrscheinlich gerade in irgendeiner Ecke rumknutschten. Das Pärchen war zwar immer anständig und gab sich ganz normal in der Öffentlichkeit, aber irgendwann musste alles raus, das sich angestaut hatte, was der Blinde nur zu gut verstehen konnte. Auf der Abschlussfeier hätte er Kurogane gerne zumindest mal geküsst, auch wenn er immer noch mehr wollte. Das konnte er sich aber abschminken, weil er es ganz schön vermasselt hatte. Wenigstens hasste der andere ihn nicht und sie konnten so weitermachen wie bisher. Darüber war Fye schon glücklich und er würde sich auch nicht mehr bei Yui beschweren. Gut, das war vielleicht nicht ganz wahr, aber er würde sich zumindest mehr zusammenreißen.
 

Die beiden besten Freunde saßen ein paar Minuten schweigend nebeneinander und tranken ihre Dosen leer, bis auf einmal eine Schülerin an ihnen vorbeikam, die sich von den anderen in irgendeiner Wese unterschied. Was es war, konnte Fye nicht sagen, doch Kurogane musste es auch bemerkt haben, da er ihr hinterher sah, was sonst so gar nicht seine Art war. Der Blonde bemerkte den Blick seines besten Freundes und bekam augenblicklich Herzrasen. Er versuchte, nicht in Panik auszubrechen, da er jetzt Angst hatte, der Schwarzhaarige würde sich vielleicht für sie interessieren.
 

„Gefällt sie dir?“, wollte Fye dann aber trotzdem leise wissen, während er auf seine fast leere Dose starrte.
 

„Nein! Wo denkst du hin?“, kam es ein bisschen schneller als es sollte vom Größeren, der Fye nun mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Klar, er hatte der schönen Schwarzhaarigen hinterher geschaut, doch das hieß noch lange nicht, dass er was von ihr wollte!
 

„Ach, du hast sie nur anders angesehen als die andern Mädchen“, bemerkte Fye und drehte das kühle Blech in seinen Händen. Irgendwie hatte Kurogane beeindruckt und ein bisschen überrascht gewirkt, so als ob er sie kennen würde. Fye störte das.
 

„Ich hatte nur das Gefühl, ich wäre ihr schon einmal begegnet, verstehst du?“, rechtfertigte Kurogane sein Starren, auch wenn er zugeben musste, dass er sich nicht unattraktiv fand.
 

„Ja“, entgegnete Fye knapp. Auch er hatte das Gefühl, diese hübsche junge Frau zu kennen, wobei er kein Interesse an ihr hatte, aus offensichtlichen Gründen.

Als es klingelte, war Fye nicht mehr so gut drauf wie am Morgen noch. Nun hatte er wieder eine neue Sorge, die darin bestand, dass Kurogane sich eventuell in die hübsche Schülerin verliebt haben könnte, oder sie zumindest mal attraktiv fand. Mit einer Frau konnte er natürlich nicht mithalten, aber er wollte jetzt wieder noch sein Möglichstes versuchen, seinen besten Freund auf sich aufmerksam zu machen. Das ging momentan nur leider schlecht, da er sich bewusst war, dass er zu dünn war. Nur leider würde das auch nicht besser werden, wenn er sich nun wieder um etwas sorgte und nichts aß. Er versuchte in der Mittagspause auch, alles aufzuessen, schaffte es aber nicht, da ihm der Appetit gehörig vergangen war.
 

Kurogane war nicht entgangen, dass Fye sich seit der ersten Pause anders verhielt, konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Als er ein bisschen darüber nachdachte, fiel ihm ein dass es vielleicht deswegen gewesen sein könnte, dass er der schönen Schwarzhaarigen hinterher gesehen hatte, wusste aber nicht, was er davon halten sollte. Als Fye jedoch seine Lunchbox nicht ganz leer gemacht hatte und sie schon wieder wegpacken wollte, wurde dem Schwarzhaarigen klar, dass er etwas unternehmen musste. Es konnte ja nicht so weitergehen, da sich Fye sonst irgendwann noch zu Tode hungern würde.
 

„Möchtest du noch was von mir?“, bot er ihm nun an, doch der Blonde schüttelte schwach lächelnd den Kopf.
 

„Ich bin satt…aber danke“, meinte dieser, obwohl er nicht wirklich satt war, sondern einfach kein Essen in sich haben wollte. Er wusste, was er eigentlich brauchte und das würde er nicht bekommen, auch wenn er aß.
 

„Na schön“, gab Kurogane sich geschlagen. Yukito sah besorgt zu Fye, der aber schwach lächelnd den Kopf schüttelte, als Zeichen, dass es ihm gut gehen und alle sin Ordnung sei. Touya und Yukito machten sich auch Sorgen um ihn, konnten ihm aber nicht helfen, da Fye sich entweder von sich aus an Yukito wenden oder gar nichts sagen würde. Er konnte manchmal ziemlich stur sein und sich aus der Affäre ziehen.

Fye wusste, dass es kindisch war, sich wegen einer kleinen Begegnung so zu verhalten, aber er konnte nichts daran ändern. Kendappa kam ihm einfach so bekannt vor und die Tatsache, dass Kurogane sie auch zu kennen schien, beruhigte ihn ganz und gar nicht. Eine ungute Vorahnung beschlich ihn, von der sich sein Magen schmerzhaft zusammenzog.
 

„Mir geht’s nicht so gut…ich glaub, ich geh ins Krankenzimmer“, erhob sich Fye nun und packte schnell seine Lunchbox in die Schultasche ein, mit der er unterm Arm vom Dach eilte, noch ehe einer der anderen drei reagieren konnte.
 

„Geh ihm nach“, wies Touya seinen Kumpel an, der nickte und aufstand.
 

„Beeil dich besser“, stimmte Yukito zu und der Schwarzhaarige ging seinem besten Freund schnell hinterher. Er hatte sowieso vorgehabt, ihm zu folgen oder wenigstens mal nach ihm zu sehen. Vielleicht war er ja wieder krank oder hatte sich den Magen verstimmt. Vielleicht war es auch etwas ganz anderes, wer wusste das schon? Manchmal verstand selbst Kurogane seinen besten Freund nicht. Aber wenn der auch nichts sage, wie sollte man ihn dann verstehen?



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