Zum Inhalt der Seite

SHaRKY SCaM

SouRin
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Was ich von der ganzen Komemntarsituation auf animexx halte, könnt ihr gerne auf meinem Weblog nachlesen. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Andere Länder, andere Sitten

Am nächsten Morgen stand Sousuke wie immer um sieben Uhr auf, da man eine halbe Stunde später ohnehin geweckt wurde und er das nicht mochte. Unschlüssig, was er im Bezug auf Rin tun sollte, ging er erstmal duschen. Jedes Zimmer hatte ein eigenes Bad – zumindest in dieser Etage der Anstalt. Das dritte und vierte Stockwerk besaß diesen Luxus nicht.

Als Sousuke sich frisch gemacht und angezogen hatte – er trug ein petrolfarbenes Langarmshirt, dunkelgraue Hosen, sowie schwarze Nikes Son of Force, die noch aus seiner Zeit vor der Anstalt stammten – trat er aus dem Bad und machte sich daran, seine Bettwäsche aufzuschütteln und anschließend zusammen zu legen.

Danach trat er an das zweite Bett des Zimmers, in dem der andere noch immer schlief. Dessen Gesicht wirkte angespannt, wodurch Sousuke noch unschlüssiger war, ob er ihn wecken sollte. Andererseits sagte er sich, dass wenn er Rin nicht weckte, das irgendein Pfleger, oder eine Schwester übernehmen würde und er das niemandem antun wollte. Daher streckte er seine Hand zögerlich aus und berührte den Rothaarigen an der Schulter.
 

„Es ist Morgen“, sagte er dabei nicht allzu laut, aber gut verständlich.
 

Die roten Augen öffneten sich langsam und wurden sofort wieder zusammengekniffen, da die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster ins Zimmer fielen.
 

„Noch fünf Minuten“, murmelte Rin aus Gewohnheit und zog sich die Decke über den Kopf.
 

Dabei stellte er aber fest, dass diese sich nicht nach seiner anfühlte und wurde schlagartig wach. Er erinnerte sich wieder, wo er war…
 

„Es ist gleich halb acht…wenn du nicht von selbst aufstehst, wecken sie dich“, merkte Sousuke informativ an und fand es interessant, wie sich der andere verhielt.
 

Unter normalen Umständen, wäre der Größere auch ein Morgenmuffel, doch hier hatte er so große Angst, dass er es lieber auf sich nahm früh aufzustehen. Wenn er ehrlich war, war seine Laune auch nicht die Beste, doch in etwa einer Stunde sollte sich das wieder eingependelt haben.
 

„Okay…“, schlug Rin die Decke sacht zurück und sah den anderen scheu an. „Kann ich mich irgendwo waschen?“
 

Das war das erste Mal, dass sie sich bei Tageslicht sahen und wäre Sousuke nicht so furchtbar schlecht drauf, hätte ihm der Anblick des Rothaarigen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Dessen Haare standen ab und waren durcheinander, sowie seine Wangen ein leichter Rotschimmer zierte und die Lippen zu einem Schmollmund geschürzt waren.
 

„Das Bad ist da hinten“, deutete Sousuke hinter sich.
 

„…ich hab nichts bei mir, abgesehen von den Sachen, die ich trage“, begann Rin nun und wurde sich immer mehr bewusst, in was für einer misslichen Lage er sich befand.
 

Kein Empfang mit dem Handy, keine Wechselklamotten, keine persönlichen Dinge…kurz gesagt: Er war total aufgeschmissen. Es war schon schlimm genug, dass er in seinen Straßenklamotten hatte schlafen müssen, doch dass er sich nach der Dusche nicht einmal etwas anderes anziehen konnte, grenzte bei ihm schon an eine Katastrophe. Für jemanden, der viel Wert auf Hygiene und Aussehen legte und zu dem auch leicht in Panik geriet, war Rin noch überraschend ruhig. Trotzdem fuhr er sich nun durchs wirre Haar und gab dabei einen genervten Laut von sich. Er fühlte sich schrecklich.

Seine Haut hatte das Bedürfnis gewaschen zu werden und er hatte die Befürchtung wie der letzte Landstreicher zu stinken – auch wenn das nicht der Fall war, da es seit seiner Entführung gerade mal eineinhalb Tage her war.
 

„Du kannst das Shampoo und Duschgel benutzen, das in der Dusche steht“, verstand Sousuke, was der andere damit ausdrücken wollte.
 

Als er hierher gebracht worden war, hatte man ihm wenigstens Zeit gelassen, seine Tasche mit den wichtigsten Dingen zu packen. Bei Rin war das anscheinend nicht der Fall gewesen. Darauf würde er ihn bei Gelegenheit ansprechen.
 

„Danke“, seufzte der Rothaarige erleichtert und wäre dem anderen am liebsten um den Hals gefallen, ließ das aber bleiben und erhob sich stattdessen aus dem Bett.
 

Auch wenn er sich waschen konnte, blieb noch immer das Problem mit den Klamotten; aber er konnte Sousuke unmöglich nach welchen fragen, oder? Sie ‚kannten‘ sich seit letzter Nacht und hatten kaum ein Wort gewechselt!
 

„Brauchst du sonst noch was?“, glaubte Sousuke es dem Kleineren anzusehen, dass noch etwas war, das er sagen wollte. Damit lag er erstaunlicherweise richtig, obwohl er sonst total schlecht darin war, andere Menschen zu lesen.
 

„Na ja…ich hab nichts zum Wechseln dabei“, gab Rin peinlich berührt zu und sah zur Seite. „Und würde mich schon gerne umziehen.“
 

„Ich kann dir was leihen, wenn es dir nichts ausmacht“, wandte sich der Brünette um und ging schon zu seinem Schrank, ohne die Antwort abzuwarten.
 

„Du bist echt meine Rettung!“, lächelte Rin zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder.
 

Als Sousuke das sah, weiteten sich seine Augen kurz überrascht. Im nächsten Moment hatte er sich aber wieder unter Kontrolle und machte sich eiligst daran, etwas für den Kleineren herauszusuchen. Was war das für ein seltsames Gefühl gewesen? Er hatte es schön gefunden, dass der andere ihn angelächelt hatte…
 

Während Rin im Bad war, schaute pünktlich um halb acht eine Schwester bei ihnen vorbei und fragte Sousuke nach Rin, der er antwortete, dass dieser gerade duschen sei. Sie meinte, dass dieser sich nach dem Frühstück unbedingt an der Rezeption melden müsse und er ihm das ausrichten solle. Um was es ging, wurde natürlich nicht gesagt.

Sousuke interessierte es sehr, weswegen man Rin mitten in der Nacht buchstäblich in sein Zimmer geworfen hatte, ohne ein Wort zu sagen. Normalerweise wurden neue Patienten tagsüber eingeliefert und trugen zumindest eine Tasche bei sich.
 

In der Zwischenzeit trocknete sich Rin ab und fühlte sich dabei gleich etwas besser. Er betrachtete sein Gesicht in dem kleinen Spiegel: Seine Haut war so blass wie immer, doch unter seinen Augen waren dunkle Schatten zu erkennen. Die roten Haare leuchteten förmlich und fielen ihm schon fast auf die Schultern. Rin mochte es, seine Haare länger zu tragen, da er sie dann beim Joggen – oder wann immer sie störten – zusammenbinden konnte. Manch anderer würde sie einfach kurz schneiden, doch das mochte er an sich nicht. Irgendwie war er stolz auf seine seltene Haarfarbe, wenn er auch sonst von Selbstzweifeln geplagt wurde – und das nicht nur wegen seiner Sexualität. Als Teenager hatte man es ohnehin nicht leicht, doch wenn man dann auch noch eine andere Orientierung als ‚normal‘ hatte, durfte man sich ganz anderen Problemen stellen. Sie hatten ihn ja sogar deswegen hier her gebracht und wollten ihn therapieren! Wer um alles in der Welt dachte in diesem Zeitalter noch, dass Homosexualität eine geistige Krankheit war und dass man sie behandeln konnte?! Oder hatte sich der Arzt einen Scherz mit ihm erlaubt und er war wegen etwas gänzlich anderem hier?
 

Draußen vernahm er zwei Stimmen und hielt in seinem Monolog inne. Er sollte sich vielleicht besser beeilen und fertig werden, aber…er hatte nicht gewartete, bis Sousuke die Klamotten für ihn gerichtet hatte und sie somit nicht mit ins Bad genommen. Ganz toll; jetzt durfte er sich diese mit einem Handtuch um den Hüften holen gehen. Oder sollte er Sousuke einfach bitten, sie ihm zu reichen? Aber das käme doch sehr seltsam, weil sie ja beide Jungs waren und er sich eigentlich nicht schämen sollte…Doch das tat er gerade weil der andere ein Mann war!
 

Viel länger warten wollte Rin aber auch nicht und öffnete mit pochendem Herzen die Tür. Mit gesenktem Blick und rot um die Nase, schnappte er sich rasch den kleinen Stapel, der auf seinem Bett lag und verschwand so schnell wie er gekommen war, wieder im schützenden Bad.

Sousuke blinzelte perplex, als er den Rothaarigen kurz mit einem Handtuch um den Hüften erblickte, doch kaum Zeit hatte das zu realisieren, als dieser auch schon wieder weg war. Viel hatte er nicht gesehen, nur, dass der Kleinere auch gut in Form war. Wahrscheinlich machte er auch Sport, oder hatte es, denn hier würde er kaum mehr eine Möglichkeit dazu haben.

Dessen Verhalten konnte sich der Brünette trotzdem nicht erklären, dachte sich aber auch nicht viel dabei, weil er nicht der Typ dafür war, alles zu sehr zu überdenken.
 

Im Kontrast zu diesem, neigte Rin sehr dazu, Dinge zu überinterpretieren und sich über alles und jeden den Kopf zu zerbrechen. So auch gerade als er die Klamotten begutachtete, die sein Zimmergenosse ihm gerichtet hatte. Kurz zögerte er, ehe er die Shorts anzog, denn es war doch etwas seltsam das zu tun, vor allem wenn man den anderen nicht kannte. Aber sie sahen sauber aus, genau wie der Rest der Sachen, weswegen ihm das keine so großen Umstände bereitete. Außerdem wollte der Rothaarige sich auch nicht zu lange im Bad verweilen und beeilte sich dann, die Jogginghose, die ihm ganz gut passte, und das Langarm-Sweatshirt, das ihm zu groß war, überzuziehen. Das war auch kein Wunder, wenn man sich den Kerl mal anschaute…
 

„Bin fertig“, trat Rin wenig später wieder ins Zimmer und hielt sich dabei nervös den Nacken. Immerhin trug er die Sachen eines anderen, den er zudem attraktiv fand und erst seit ein paar Stunden kannte. Allgemein neigte er dazu, dass ihm schnell etwas peinlich wurde und so war es auch jetzt kein Wunder, dass er rot angelaufen war.
 

„Sollen wir frühstücken gehen? Es ist gleich acht“, schlug Sousuke vor, der sich nicht viel dabei dachte, als er Rin in seinen Sachen sah. Er stellte lediglich fest, dass diesem das Oberteil etwas zu groß war, seine Hose aber anscheinend passte.
 

„Können wir machen…ich hab Hunger“, stimmte der Kleinere zu und wartete ab, dass der andere vorging.
 

Er kannte sich immerhin überhaupt nicht aus. Durften sie überhaupt alleine aus dem Zimmer gehen? Letzte Nacht hatte es so gewirkt, als dürfe man nirgends alleine hin; vielleicht war das aber auch eine Sonderbehandlung gewesen, weil er neu war, oder so in der Art.
 

Sousuke öffnete die Tür, die nicht mehr verschlossen war, und ging dann vor, in Richtung der Aufzüge. Rin folgte ihm und hatte Mühe Schritt zu halten. Als der Größere das bemerkte, drosselte er sein Tempo ein wenig.
 

„Ich weiß nicht, ob die Mensa schon offen ist…bist du arg hungrig?“, erkundigte sich Sousuke als er auf den Knopf drückte, mit dem sich die Türen des Fahrstuhls öffneten.
 

„Schon…ich hab keine Ahnung, wann ich das letzte Mal was gegessen hab“, nuschelte Rin vor sich hin und trat nach dem Größeren in die Kabine.
 

Er fand es nicht unangenehm sich mit diesem zu unterhalten, aber es war ihm alles so fremd und das machte ihn unsicher. Außerdem wusste er nicht, wie lange er hier blieben und was man mit ihm anstellen würde…
 

„Warum das?“, drückte Sousuke die ‚5‘ auf der Schalttafel.
 

Rin fiel dabei auf, dass es offenbar sieben Stockwerke gab und man jede Zahl von 0-6 auswählen konnte, abgesehen von der ‚1‘ und der ‚4‘, welche fehlten. Wahrscheinlich, weil im ersten der Ausgang lag. Diese Erkenntnis ließ ihn schlucken und fühlte sich noch unwohler als zuvor. Darauf, aus Grund es die ‚4‘ nicht gab, konnte er sich allerdings keinen Reim machen.
 

„Na ja…ich bin letzte Nacht im Auto zu mir gekommen. Da waren zwei Männer, die vorne saßen und die ich nicht kannte…ich hab keine Ahnung, wie ich hier her gekommen bin“, gab Rin zu, auch wenn es ihm schwer fiel mit einem Fremden darüber zu reden.
 

Er hatte aber sonst niemanden und Sousuke schien kein schlechter Kerl zu sein – auch wenn er natürlich nicht viel über ihn wusste, aber für einen Insassen einer Irrenanstalt konnte man das behaupten.
 

„In welchem Land sind wir überhaupt?“
 

Das war eine berechtigte Frage, denn man hatte ihn immerhin auf Englisch begrüßt und Sousuke hatte sich auch zunächst in einer Sprache an ihn gewandt, die ihm fremd war.
 

Dass der Rothaarige nicht wusste, wie er hergekommen war, war schon sehr suspekt, aber dass man ihm nicht einmal mitgeteilt hatte, wo er hingebracht wurde, oder in welchem Land sie sich befanden, war für Sousuke ein klares Zeichen dafür, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging – wie so vieles in diesem Gebäude.
 

„Wir sind in Russland, Dimayz, Anstalt für Psychisch Kranke“, lüftete Sousuke das Geheimnis für Rin um ihren Aufenthaltsort.
 

„Russland?!“, wurde der Rothaarige lauter als geplant, weil ihn diese Information so schockte. Hatte man ihn dann etwa in einem Flugzeug transportiert?
 

„…hattest du etwas anderes erwartet?“, hob Sousuke eine Augenbraue.
 

Der andere hatte entweder wirklich keine Ahnung gehabt, oder war ein sehr guter Schauspieler. Der Größere traute grundsätzlich niemandem und war bei Fremden erst Recht vorsichtig; jedoch strahlte der Kleinere keine Bedrohung aus, sondern erweckte in ihm eher das Bedürfnis, ihm helfen zu müssen.
 

„Ich weiß nicht…es ist alles so verwirrend“, hielt Rin sich eine Hand über die Augen. Er wollte einfach nur zurück nach Japan, nach Hause…
 

„Weswegen bist du hier?“, versuchte Sousuke weiter nachzuforschen.
 

Der Rothaarige zeigte keine Zeichen von Störungen, wie es so manch andere Patienten taten, aber das hatte nichts zu heißen. Es gab auch viele, die ihre Frevel zu verstecken wussten, oder denen man ihre „Abart“ – wie es der Doktor so schön bezeichnete – nicht sofort anmerkte.
 

„Das…also können wir später darüber reden?“, ließ Rin seine Hand nach unten zu seinem Kinn gleiten.
 

Momentan war er einfach fertig mit den Nerven, hatte Hunger und konnte nicht klar denken. Außerdem hielt der Aufzug gerade im fünften Stock und sie wollten wohl beide nicht, dass andere zuhörten.

Als sich die Türen öffneten, erblickten sie auch schon ein paar andere, die auf dem Flur vor der Mensa warteten.

Sousuke stellte sich mit etwas Abstand zu ihnen, als sei es das Gewöhnlichste der Welt, während Rin sich bei ihm hielt und nervös umher blickte. Er hatte noch nie mit psychisch Kranken zu tun gehabt und wusste auch nicht, wie er sich ihnen gegenüber verhalten sollte. Wenn alle so wie Sousuke waren, würde das auch kein Problem werden, doch ihm war klar, dass das eine sehr utopische Vorstellung war.
 

Ein paar Minuten später, um punkt acht Uhr, wurde man in die Mensa eingelassen, in der sich die Patienten in einer Reihe aufstellten und sich dann nach und nach Tablette nahmen, bevor sie zur Essenausgabe gingen und danach Besteck holten. Rin hoffte, dass das Essen besser als das in seiner Schule war, doch in seinem derzeitigen Zustand würde er alles auch nur annähernd Essbare hinunterwürgen. Sein Hungergefühl war schon so stark, dass sich sein Magen schmerzhaft zusammenzog.

So achtete er auch nicht viel auf die anderen Menschen um ihn herum, sondern war glücklich, als er ein ihm unbekanntes Gericht auf seinem Tablett hatte, mit dem er sich an einen Tisch setzen konnte. Er nahm natürlich bei Sousuke Platz und sah sich sogleich dem nächsten Problem entgegen: westliches Besteck…

Dieses war ihm nicht ganz unbekannt, trotzdem wusste er nicht so recht, was er mit der Gabel und dem Messer anstellen sollte; der Löffel sollte kein Problem sein.
 

Sousuke bemerkte nach kurzer Zeit, dass Rin sein Essen mit strengem Blick musterte und wollte wissen: „Gibt es ein Problem mit dem Essen? Du siehst nicht begeistert aus.“
 

„Nein! Es ist nur…wie isst man damit?“, hielt Rin die Gabel und das Messer hoch.
 

„Warte, ich helf dir“, legte Sousuke sein Brötchen beiseite.
 

Darauf hätte er auch früher kommen können: Ein Japaner, der kein Russisch verstand und in Russland war, konnte höchstwahrscheinlich auch nichts mit dem hier üblichen Besteck anfangen.

Er rückte Rins Teller näher zu sich und schnitt dessen Brötchen auf, hievte die Wurst und Käsescheiben mit der Gabel und dem Messer darauf und schob ihm den Teller zurück.
 

„Danke“, war es dem Rothaarigen peinlich, dass er so etwas Einfaches nicht alleine hinbekommen hatte. Aber er hatte ja keine Ahnung gehabt, was er mit all dem Unbekannten hätte machen sollen…
 

„Kein Problem“, fand Sousuke es keine erwähnenswerte Sache, dass er dem anderen half.
 

Er mochte ihn irgendwie, auch wenn sie kaum etwas übereinander wussten. Manchmal wusste man einfach sofort, ob man mit jemandem auskommen würde, oder nicht.
 

„…und wie esse ich das jetzt?“
 

Nachdem Sousuke ihm auch das erklärt hatte, fiel ihm während dem Essen auf, dass er Rin Bescheid sagen musste, dass sich dieser so bald wie möglich an der Rezeption melden sollte; wahrscheinlich um ein paar Dinge zu klären. Das war immer so, wenn man neu eingeliefert wurde.
 

„Ach ja: Du sollst dich nach dem Frühstück bei uns auf dem Stockwerk an der Rezeption melden. Keine Ahnung, was die wollen, aber ich kann dich dorthin begleiten“, teilte Sousuke seinem Gegenüber so teilnahmslos wie meistens mit.
 

„Oh…okay. Wäre nett, wenn du das machen würdest“, wusste Rin nicht, was er davon halten sollte, fand es aber nett vom anderen, dass er ihm seine Hilfe anbot.
 

Dessen anscheinend desinteressierte Haltung, machte den Rothaarigen unsicher, auch wenn er nicht direkt Angst vor ihm hatte. Dennoch sagte er sich, dass er vorsichtig sein musste; das hier war immer noch eine Irrenanstalt.
 

Sousuke konnte Rins Mine nicht so ganz deuten, da er allgemein nicht gut im Umgang mit Menschen war und sie daher meist mied. Er nickte einfach nur und widmete sich dann seinem zweiten Brötchen.
 

Als sie beide fast fertig waren, betrat ein junger Mann die Mensa, woraufhin sich einige weibliche Patienten nach ihm umdrehten. Auch Rin wurde auf ihn aufmerksam, weil er das Verhalten der Leute um sich herum seltsam fand und dessen Ursprung auf den Grund gehen wollte. Er blickte sich um, doch noch ehe er den ‚Störenfried‘ ausmachen konnte, kam dieser auch schon mit energetischem Gang auf den Tisch zu, an dem er mit Sousuke saß.
 

„Guten Morgen~“, flötete er dem Brünetten entgegen, der mit einem Schnauben erwiderte und ihn nicht groß beachtete.
 

Das hielt diesen aber nicht davon ab, sich neben Sousuke niederzulassen. Doch sobald er saß, begutachtete er Rin, der sich wie ein Ausstellungsstück in einem Museum für abstrakte Kunst fühlte.
 

„Sou-chan, möchtest du mir nicht unseren Neuling vorstellen?“, lächelte der junge Mann so strahlend, dass es schon fast lächerlich wirkte.
 

„Wenn du ihn kennen lernen willst, frag ihn selbst“, kam es genervt von Sousuke, der wieder in sein Brötchen biss.
 

Rin sah verwirrt zwischen den beiden hin und her. Er konnte nicht sagen, ob sie sich gut verstanden, oder sein Zimmergenosse den anderen wirklich nicht leiden konnte. Dass dieser Japanisch sprach, machte ihn stutzig, doch er fühlte sich gleich nicht mehr ganz so fremd an diesem Ort, an dem alle um ihn Russisch oder Englisch sprachen.
 

„Ich bin Kisumi Shigino“, stellte sich Kisumi überaus freundlich vor. „Und du?“
 

„Rin Matsuoka“, erwiderte der Rothaarige leicht lächelnd.
 

Kisumi schien doch ganz nett zu sein, weswegen mochte Sousuke ihn dann nicht?

Aber vielleicht täuschte er sich auch einfach nur und der Brünette war wegen etwas anderem schlecht gelaunt.

Wie falsch er damit liegen sollte, würde Rin allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt bewusst werden…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen, Fragen und Vermutungen ^^ Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cesia
2016-07-11T20:06:08+00:00 11.07.2016 22:06
Uh ich bin echt gespannt wie es weitergeht.
Besonders weil nun Kisumi dabei ist.
Das macht die FF noch mehr zu etwas besonderen.
Ist echt Rare ^^
Freue mich auf ein neues Kapitel.
Von:  NaschKatzi
2016-07-09T13:56:06+00:00 09.07.2016 15:56
Hi xD
Sousuke scheint Ein ja ganz nett zu finden, oder?
Es ist schon süß, wie er sich über Rins Lächeln gefreut hat ;)
Sousuke ist aber auch hilfsbereit, ahnt jedoch auch, dass etwa faul ist. Ich meine, ihm ist ja aufgefallen, dass Rins Ankunft anders war als bei anderen xD
Sie sind also in Russland?! Heiliger Strohsack! Und der Titel des Kaps passt perfekt *3* Für Japaner sind westliche Bräuche und Gewohnheiten recht crazy. Wobei ich auch nicht mit Stäbchen Essen könnte *lach*
Der Typ am Schluss...Mhm...mit dem ist sicher auch was faul >_< Vielleicht hat er Sousuke mal angemacht? Und wurde abserviert? Oder er bringt andere in Schwierigkeiten xDD
Bin gespannt, wie es weitergeht!!
Antwort von:  King_of_Sharks
09.07.2016 18:31
Hey^^
Das verrate ich nicht, aber man kann es sich ja denken~
Oh ja...er ist einfach das Niedlichste viel zu große Ding ever XD
Ja, das stimmt^^ Er ist der mit dem meisten Brain in der (entstehenden) Gruppe der vier ^^
Ich dachte mir so: Wo kennst du dich ein bisschen aus und welche Location wäre für so eine FF am besten...aus verständlichen Gründen ist mir da dieses Land eingefallen *hust* (für mich spielt alles Böse in Russland, weil es so ein schön kaltes Feeling hat^^)
Also ich hab mich bei Kisumi an den Anime gehalten:
Also ein fröhlich scheinender Typ, der sich an alles und jeden ranmacht XD
Darfst du gerne sein ;)

LG Yu


Zurück