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Die Sonnenprinzessin und der Koboldprinz

Fortsetzung von "Prinzessin Aline und die Groblins"
von

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Die Geburt

Kapitel 34 – Die Geburt

Lotties totes Gesicht ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Immer wenn ich die Augen schloss sah ich den aufgespießten Kopf und all das Blut.

„Dem Feind Informationen zukommen zu lassen ist Hochverrat, meine Liebe.“

„Ich habe nicht...“

„Was auch immer du in dem Brief geschrieben hast, er ist verbrannt und es ist meiner Gnade zu verdanken das ich deinem Vater nicht von diesem schändlichen Verrat unterrichte.“

„Es war kein Verrat!“

„Weshalb hast du dann in der Sprache der Wilden geschrieben? Wohl weil ein Mensch es nicht lesen können sollte. Was spricht mehr für einen Verrat als das? Ich bestehe darauf das du hier bleibst und das Kind hier auf die Welt bringst. Es wäre unklug das Leben des Kindes zu gefährden wegen einer langen Reise. Fühl dich weiterhin als mein Gast“, hatte meine Stiefmutter mit einer bedrohlichen Ruhe geäußert.

Seit zwei Tagen verließ ich das Zimmer nicht mehr. Ich schob die Anstrengung der Schwangerschaft und die Rückenschmerzen, welche mich tatsächlich plagten, vor. Meine junge Zofe, Marie, war fast meine einzige Begleiterin in dieser Zeit. Doch ich war nicht sicher ob ich ihr trauen konnte. Dennoch war ich dankbar für ihre Anwesenheit, denn die einsamen Momente, in denen sie das Zimmer verließ, brachten mich fast um. Mein Vater und seine Königin besuchten mich einmal am Tag um nach mir zu sehen und ich hatte keine Wahl vorzugaukeln das alles in Ordnung war.

Lotties Tod sollte eine Warnung sein, das war mir bewusst.

„Trinkt den Tee, Prinzessin, er wird euch die Schmerzen nehmen“, kam Marie auf mich zu und dankbar nahm ich das heiße Getränk entgegen. Es schmeckte befremdend und bitter, doch hoffte ich das es schnell wirkte. Denn ich hatte das Gefühl das mir die andauernden Schmerzen mir alle Kraft raubten, denn die Nächte wurden immer kürzer, was nicht zuletzt an den kürzlichen Ereignissen lag.

 

Plötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz in der Lendengegend und presste mir die Luft aus der Brust. Kurz hatte ich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, bis ich die Zähne zusammenkniff vor Schmerzen und zischend stöhnte. Pumpend folgten immer wieder Schmerzwellen durch meinen Unterleib und Angst ergriff mich.

„Prinzessin, was ist mit Ihnen?“, trat Marie erschrocken an mich.

„Ich weiß nicht“, presste ich zwischen den Zähnen hervor und griff erschrocken an meinem Bauch.

Wir zur Salzsäule erstarrt, stand Marie da und sah mich besorgniserregend und verängstigt an.

„Marie.... geh... und... hol...Hilfe....“, keuchte ich zwischen den immer stärker werdenden Schmerzwellen. „JETZT“, rief ich mit letzter Kraft, da sie sich nicht rührte.

Sie rannte davon und schrie laut nach Hilfe, doch für mich fühlte es sich nach einer Ewigkeit an bis endlich Hilfe herbei eilte.

Was ich nicht erwartete war, das meine leidige Stiefmutter sich anschickte bei der Geburt meines Kindes teilzunehmen und einen mir fremden Mann mitbrachte.

„Es ist endlich soweit“, sagte er freudig zu sich selbst und rieb sich die Hände, was mir einen Schauer über den Rücken jagte, doch konnte ich mich nicht auf ihn konzentrieren. Eine Hebamme war mir an die Seite gestellt worden und Marie half ihr und folgte den Anweisungen. Was mir jedoch komisch vorkam war, das der Mann immer dabei blieb und mir nach einer Weile einen Trank an die Lippen hob.

„Trinkt Prinzessin, das wird die Geburt erleichtern“, sagte er und ehe ich eine Chance gehabt hätte zu Reagieren, war die Flüssigkeit schon an meine Lippen gedrungen und ich fühlte mich gezwungen zu trinken, denn sonst wäre alles auf meine Brust gekippt.

Nach einiger Zeit gaben die Schmerzen nach und mein Verstand schien sich verabschieden zu wollen. Eine große Welle der Müdigkeit rollte über mich hinweg und drohte mich niederzureißen.

„Oh bei dem großen Herren, ist das ein Drachenei?“, erklang plötzlich die Stimme des Mannes neben mir.

„Seit ihr sicher?“, fragte Margarete und trat an seiner Seite.

„Ohne Zweifel. Es ist versteinert, aber in einem guten Zustand. Seht, die vielen kleinen Schuppen und der Glanz. Es ist ein Vermögen wert. So viel wie dieses Königreich.“

„Welch ein Segen“, quietschte meine Stiefmutter aufgeregt und mir fehlte die Kraft ihr zu sagen das es mein Ei ist und sie gefälligst ihre dreckigen Finger davon lassen sollten.

Doch die Müdigkeit übermannte mich und lange Zeit befand ich mich in einer Art Trance. Ich konnte noch alles um mich herum hören, aber mir fehlte die Kraft um mich zu äußern oder auch nur mehr zu tun als zu Pressen, wie mir die ganze Zeit entgegen geplärrt wurde, seitens der Hebamme.

Ehe mich die Dunkelheit gänzlich in die Tiefe riss, spürte ich eine plötzliche Schmerzlinderung und ein Babygeschrei klang in meinen Ohren.

Dann verlor ich das Bewusstsein.



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