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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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I'm a Vampire

107) I‘m a Vampire
 

„Wir hätten es ins Netz stellen sollen“, sagte Sam leise.

„Damit kommst du zu spät“, erklärte Dean heiser. „Das Problem daran ist nur, dass Sony einem anderen Jäger nicht so einfach trauen würde. Er hat mir zugehört, aber ich bezweifle selbst heute, dass er mir je geglaubt hat.“

„Warum hast du es überhaupt erzählt?“

Dean schnaubte. „Ich war 13 und auf alles und jeden wütend. Auf mich, weil ich das Geld verloren habe und mich erwischen ließ, auf ... John weil er mich einfach in dem Schlamassel sitzen ließ, auf den Supermarkt, auf den Deputy, dem ich übrigens ein hübsches Veilchen verpasst hatte“, er grinste breit. „Egal“, er holte tief Luft. „Meine Arme waren voller Blutergüsse und Sony wollte wissen, ob das der Deputy gewesen wäre. Ich sagte ihm, dass es ein Werwolf war. Er musterte mich nur stumm und befreite mich dann mit einer Büroklammer von den Handschellen, die der Deputy mit Absicht vergessen hatte, mir abzunehmen.“ Deans Mine wurde weich. „Und dann fragte er mich, was ich essen wollte, weil ich ja wohl Hunger hätte. Ich glaube ich habe ihn angestarrt wie einen Marsmenschen. Doch er meinte nur, wenn ich Toastbrot und Erdnussbutter gestohlen habe, müsste ich wohl Hunger haben.“

Dean schluckte. „Seit Jahren hatte niemand mehr nach meinen Bedürfnissen gefragt!“, nuschelte er heiser.

„Das klingt nett“, entgegnete Sam, nur um überhaupt etwas zu sagen. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, das Gehörte zu verarbeiten.

„Sony war toll. Ich meine, er verlangte, dass wir unsere Aufgaben erledigten und pünktlich waren, aber er hat uns auch Freiheiten gelassen.“ Dean hüllte sich wieder in Schweigen. Er hing seinen Gedanken nach und Sam fragte sich, was das wohl für eine Zeit für Dean gewesen war.
 

Am späten Vormittag des folgenden Tages parkte Dean den Impala vor einem blauen Farmhaus. Er stieg aus, schloss die Wagentür und schaute zum Haus hoch. Eine Weile stand er einfach nur da. Dann ging ein Ruck durch seinen Körper und er ging den leicht ansteigenden Weg zum Haus hinauf.

Sam beeilte sich aufzuschließen und folgte seinem Bruder mit einem Schritt Abstand. Das hier war Deans Revier. Da wollte er lieber sichernd abwarten, was passierte.

Dean klopfte an der Tür.

Eine ältere Frau öffnete. „Ja?“

„Hallo. Ich bin Dean ich ... wir sind Freunde von Sony.“ „Freunde? Aus dem Knast?“, fragte sie mürrisch.

„Wir ... nein. Können Sie ihm einfach sagen, dass wir hier sind?“ Die Frau nickte und öffnete die Tür. „Ich habe gerade gewischt. Die Schuhe können gerne draußen bleiben!“

„Ja, klar“, erwiderte Sam und beeilte sich seine Schuhe auszuziehen. Sein Bruder folgte seinem Beispiel wortlos.

Sie traten ein und Dean ging zielstrebig zur Tür zum Wohnraum. An den Türrahmen gelehnt blieb er stehen. Sein Blick lag auf der Couch, auf der er damals gesessen hatte, als der Deputy ihn an Sony übergab.

Und dann betrat Sony den Raum und kam auf die Brüder zu.

„D-Dog!“ Er zog Dean in eine feste Umarmung. „Es tut gut dich zu sehen.“ „Hey, Sony“, krächzte Dean heiser.

Sie lösten sich voneinander und Sony musterte Dean. „Bist groß geworden“, lachte er.

Dean schnaubte und Sam grinste amüsiert.

Sony wandte sich Größeren zu. „Du musst Sam sein“, sagte er und hielt ihm die Hand hin. „Willkommen.“

„Du weißt, dass ich nie etwas von dem geglaubt habe, was du erzählt hast“, wandte er sich wieder an Dean. „Aber hier gehen ... komisch Dinge vor sich.“

Dean musterte ihn. „Komische Dinge?“

„Naja. Es gibt vermehrt Jäger, die angegriffen wurden und einige Viehrisse und drei Jungs hatten den Eindruck beobachtet zu werden.“

„Das haben sie dir erzählt?“

„Nein“, Sony grinste. „Kein Junge würde sowas einem Erwachsenen erzählen. Ich habe es zufällig gehört.“

„Habt ihr jemanden ums Haus schleichen sehen?“

„Nein.“ Sony überlegte und schüttelte dann den Kopf. „Nein. Mir ist nichts aufgefallen.“ „Aber nur weil ein paar Jungs sich beobachtet fühlen und einige Jäger von ihrer Beute angegriffen wurden, rufst du mich nicht an“, stellte Dean ruhig fest.

Sony schnaufte. „Wir haben Jack vorgestern drüben auf der Weide, bei dem kleinen Wäldchen, gefunden. Irgendetwas hat ihn angefallen und es sah nicht wie der Biss eines Tieres aus!“

„Jack? Der alte Kinderschreck?“, fragte Dean. „Ich dachte, den kriegt nichts kaputt! Ist er ...?“ „Seine Leiche liegt noch im Leichenschauhaus. Wir wollten mit der Beerdigung warten, bis du sie gesehen hast.“ „Okay“, nickte der Winchester. „Wir schauen uns hier um und fahren danach ins Leichenschauhaus.“ Er streifte Sam mit einem fragenden Blick und wandte sich, als der nickte, zur Tür.

Sie gingen zum Impala und holten ihre Schrotflinten und die Macheten aus dem Kofferraum.

„Vielleicht hätte ich die lassen sollen, wo sie waren“, überlegte Dean laut.

„Dann würden wir jetzt ohne Waffen hier stehen.“

„Oder es wäre nichts passiert.“

„Du meinst, weil du die eingepackt hast, ist dieser Jack jetzt tot.“ „Naja“, Dean zuckte mit den Schultern. „Wäre es so unwahrscheinlich?“ „Es ist genauso wahrscheinlich, wie die Möglichkeit, dass du den Impala jemals pink lackierst.“ Dean erstarrte. „Das sind die Bilder meiner nächsten Albträume! Danke dafür, Sammy.“ „Blödmann“, lachte Sam.

„Trottel“, erwiderte Dean pflichtschuldig.

Sie schoben sich die Macheten in den Hosenbund, nahmen die Schrotflinten und gingen zum Wald.

Ein Mann trat aus dem Schatten der Scheune. Er beobachtete die Jäger, bis sie unter den Bäumen verschwunden waren.
 

Langsam schlugen die Brüder einen großen Bogen um die Farm, auf jeden abgeknickten Zweig und zertretenes Gras achtend. Waren das Tiere oder Menschen?

Plötzlich hörte Dean ein Geräusch. Er gab einen kurzen, erstickten Pfiff von sich und bedeutete Sam, der augenblicklich zu ihm schaute, dass der einen Bogen schlagen sollte. Er selbst umkreiste die Stelle von der anderen Seite.

Seine Augen versuchten jeden Schatten zu durchdringen. Hatte er sich geirrt? Gerade als er sich sicher war, dass es ein Tier gewesen sein musste, das er gehört hatte, stand er vor ihm.

Dean prallte zurück. Seine Augen hefteten sich auf die Gestalt, seine Brauen zogen sich zusammen. Der Mann war so groß wie er, etwas bulliger. Er trug eine Schiffermütze, eine dunkle Marinejacke, Jeans und Boots und sah fast so aus, wie Dean ihn in Erinnerung hatte.

Gerade als er auf ihn zugehen wollte, zeigte der Mann ihm sein Vampirgebiss.

Dean fühlte sich, als wäre er mit Eiswasser übergossen worden. Das ... das ... aber … Bedauern lag auf dem Gesicht des Mannes.

Ein leises Geräusch lenkte Deans Aufmerksamkeit von ihm ab. Er sah Sam hinter dem Mann auftauchen, die Machete zum Schlag erhoben.

„Sam! Nicht“, stieß Dean hervor und der zögerte für den Bruchteil einer Sekunde.

Doch das reichte dem Mann. Er duckte sich weg und verschwand im Dickicht des Waldes.

„Was sollte das, Dean? Das war wahrscheinlich der Vampir, der diesen Jack angegriffen hat und es wäre ihm ein Leichtes gewesen, dich ebenfalls zu töten!“

Dean schüttelte den Kopf. Das konnte, das wollte er nicht glauben.

„Ich glaube nicht“, stieß Dean kraftlos hervor und starrte auf die Stelle, an der der Mann verschwunden war.

Dann drehte er sich um und ging zu Haus zurück.
 

Aufgebracht riss der Winchester die Tür auf. „Sony“, rief er. Seine Stimme vibrierte vor unterdrückter Wut.

Der Hausherr kam in die Küche und selbst Sam sah ihm das schlechte Gewissen an.

„Wie lange weißt du schon, dass Benny ...?“ Dean brach ab. Es auszusprechen würde es real machen. „Wo war er überhaupt als wir ankamen?“

„Es ist nicht Sonys Schuld.“ Benny trat ebenfalls in die Küche. Sofort spannte sich Sam. Mit einem Vampir im Haus fühlte er sich mehr als unwohl. Sein Blick wanderte von einem Mann zum anderen. Woher kannte Dean einen Vampir und warum lebte der noch?

„Ich habe ihn gebeten nichts zu sagen“, erklärte Benny in einem breiten Südstaatendialekt und Dean fragte sich, woher er den plötzlich hatte.

„Warum?“, brachte Dean alle seine Fragen in dem einen Wort unter. Er ließ sich kraftlos gegen einen Küchenschrank fallen.

Benny schaute zu Dean, dann begann er zu sprechen. „Nachdem du weg warst, hat mich hier auch nichts mehr gehalten. Ich bin fast 10 Jahre durchs Land gezogen und irgendwann in Louisiana gelandet. Da war eine Frau. Andrea. Ich habe mich verliebt und bin ihr gefolgt. Dass sie nur der Köder war, habe ich erst gemerkt, als ich als Vampir aufgewacht bin. Unser Führer war ein alter, grausamer Mann.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn angehimmelt. Er ist wie ein Vater ... wie Gott. Er hat mich mit Blut versorgt, hat mich angeleitet. Alles was ich brauchte kam von ihm. Vier Jahre war meine Welt in Ordnung. Dann beschloss er, dass sich sein Nest vergrößern müsste, und er schickte Andrea los. Sie war meine Partnerin, doch ich ließ es zu.“ Seine Stimme verriet das Unverständnis über sich selbst.

„Das neue Opfer war ein Jäger. Der alte Mann fand das wohl lustig. Der Jäger nicht. Er muss den Braten gerochen haben, denn er griff uns an. Andrea wurde getötet und zwei Vampire verletzt. Der alte Mann gab mir die Schuld an ihrem Tod. Er hetzte mehrere Vampire des Nestes auf mich.

Es war blutig, aber ich konnte mich durchsetzen. Ich bin geflohen und wieder durch das Land gezogen. Vor einem halben Jahr bin ich hier gelandet. Sony nahm mich auf. Ich arbeite hier und wohne in der Scheune drüben.“ Er deutete in die Richtung.

„Leider scheint der alte Mann meine Spur gefunden zu haben. Ich hatte gehofft, dass ich sie verwischt habe ...“ Benny schaute Dean in die Augen. „Ich will nicht mehr weglaufen! Und wenn ich schon sterben soll, dann nicht durch die Hand dieses Schinders!“

Der Winchester schüttelte den Kopf. „Nein!“, erklärte er und schaute Benny in die Augen. „Abgesehen davon, würde es nichts ändern!“ Sein Blick ging ins Leere.

„Er ist ein Vampir, Dean!“, mischte sich Sam jetzt ein „Ich ernähre mich von Blut, nicht von Menschen!“, sagte Benny leise.

„Lenore“, sagte Sam leise und nickte.

Dean erwachte aus seiner Starre. „Jack. Ist er ... Wurde er verwandelt?“ „Ich glaube nicht.“ Benny holte tief Luft. „Es muss etwas passieren, Dean. Der alte Mann wird nicht ruhen, bis er alle vernichtet hat, an denen mir etwas liegen könnte.“ „Deswegen werden wir jetzt ins Leichenschauhaus fahren und uns vergewissern.“ Deans Magen knurrte zum unpassendsten Zeitpunkt. Und doch löste dieses Knurren die angespannte Spannung, in dem kleinen Raum. Sam, Benny und Sony grinsten, während Dean die Augen verdrehte.

„Hast du ein Glas mit Deckel?“, fragte Dean Sony.

„Wozu?“

„Wir brauchen eine stärkere Waffe als die, die wir haben.“ Ein Ruck ging durch seinen Körper. Jetzt wo er etwas tun konnte, fühlte er sich nicht mehr, als würden ihn die Ereignisse überrollen. „Also. Sam und ich fahren zum Leichenschauhaus und was essen. Danach kommen wir wieder her und besprechen alles weitere.“ Ohne sich darum zu kümmern, was die Anderen zu seinem Plan sagten, marschierte er zur Tür. Im Vorbeigehen nahm er Sony das Schraubglas aus der Hand.

Sam folgte ihm auf dem Fuß, seine Augen fragend auf Deans Rücken geheftet. Doch wenn sein Bruder sie fühlte, ignorierte er sie gekonnt.



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