Zum Inhalt der Seite

Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Step by Step

096) Step by Step
 

Wieder klopfte es an die Tür.

Dean ließ sich erschöpft gegen das Kopfteil seines Bettes fallen. Er nahm die Atemmaske und versuchte wieder zu Luft zu kommen. Das Erzählen strengte mehr an, als er gedacht hatte.

Chris schaute fragend zu Dean. Hatten sie ihm zu viel zugemutet? Der Winchester nickte und Chris antwortete mit einem „Herein“

Dean schaute zur Tür. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als Sam ins Zimmer kam.

„Was machst du denn hier? Musst du nicht in der Kanzlei sein?“

„Die Chefs haben einen Auswärtstermin und mir gestern Abend den Tag frei gegeben. Dafür muss ich Montag noch mal hin.“

„Okay“ sagte Dean und nickte. „Gut, dass du kommst, ich brauch eine Pause“, erklärte er hustend.

„Was macht ihr?“, fragte Sam und musterte seinen Bruder besorgt. Er stellte Kaffee und Kuchen auf den Nachttisch.

Dean griff nach einem Becher und trank mehrere Schlucke. Abwehrend schüttelte er den Kopf. „Mir geht’s gut. Ich brauch nur ´ne Pause“, sagte er und schob sich die Sauerstoffmaske wieder über die Nase.

„Was habt ihr gemacht?“, wollte Sam nun von den Anwesenden wissen. So ganz wollte er Deans kratzige Stimme und dessen freiwillige Benutzung der Maske nicht auf sich beruhen lassen.

„Dean sagte, dass ihr früher Mythen und Legenden gesammelt habt, und wir haben ihn gebeten eine zu erzählen.“

„Legenden?“, fragte Sam etwas ungläubig und schaute Dean in die Augen. Der nickte nur und Chris hatte mal wieder den Eindruck, als würden die beiden telepathisch kommunizieren.

„Und welche?“, wollte Sam jetzt von ihm wissen.

„Molly.“

„Okay.“

„Kannst du uns auch eine erzählen?“, fragte Cooper.

„Eine urbane Legende?“

„Genau.“

„Und welche?“

„Ich habe mal was von weißen Frauen gehört, die in alten Häusern umgehen sollen. Hast du so was im Repertoire?“, fragte er.

Sam schloss kurz gequält die Augen. Er mochte diesen Abschnitt seines Lebens nicht. Viel zu sehr erinnerte es ihn an Jess. Auch wenn die Erinnerung schon lange nicht mehr so sehr schmerzte wie am Anfang, darüber wollte er nicht nachdenken und auch nicht reden. Er blickte zu Dean.

„Tut mir leid, Sammy“, murmelte er hinter seiner Maske. Er fühlte sich noch immer schuldig, Sam damals aus seine Idylle gerissen zu haben, auch wenn Sam ihm das schon lange nicht mehr nachtrug, sollte er das überhaupt je getan haben.

Sam schüttelte den Kopf und wandte sich dann an die Zuhörer: „Ich denke wir suchen uns ein anderes Thema. Darüber kann Dean mehr erzählen.“ Er blickte zu Dean. Der nickte und versuchte sich noch etwas zu entspannen.

„Gibt es sonst etwas, dass ich euch erzählen kann?“

„Wendigos“, warf eine weibliche Stimme ein.

Sofort gingen alle Augen in diese Richtung. Die niedliche Notärztin stand in der Tür. Sofort richtete sich Dean wieder auf.

Grinsend drückte Sam ihn zurück in die Kissen.

„Darf ich reinkommen?“, fragte sie. Es war ein spontaner Entschluss gewesen heute wieder nach dem Feuerwehrmann sehen zu wollen. Es war gerade nichts los, also warum nicht, hatte sie sich gesagt. Jetzt kam sie sich etwas deplatziert vor, bei so vielen Männern. Ihr einsamer Feuerwehrmann schien doch einen größeren Freundeskreis zu haben.

„Sie können sich hierher setzten.“ Dean schlug mit der flachen Hand auf sein Bett und rutschte zur Seite.

Sam wackelte kurz, fragend, mit den Augenbrauen. Bahnte sich da etwas an oder war Dean nur in Flirtlaune? Aber selbst das war ja schon ein Grund zum Freuen, so lange wie sein Bruder schon wie ein Mönch lebte.

Sie lächelte und zu Deans Verwunderung nahm sie wirklich an seiner Seite Platz.

„Ich bin Madeleine Fisher“, stellte sie sich vor.

„Wie kommen Sie gerade auf Wendigos?“, wollte Dean wissen.

„Ich habe mal einen Bericht über Legenden gesehen und da wurde erwähnt, dass es später auch eine Folge darüber geben sollte, die ich allerdings verpasst habe.“

„Gut, dann Wendigos“, nickte Sam und begann zu erzählen.
 

Er war gerade fertig, als ihr Piepser sie zu einem Einsatz rief.

„Wir sollten auch wieder“, nahm Chris ihren Aufbruch zum Anlass und stand ebenfalls auf.

„Wir haben dich lange genug vom Lernen abgelenkt.“

„Bis morgen?“, fragte er und schaute zu Dean.

„Ich hoffe, dass die mich morgen früh rauslassen!“

Chris nickte. „Wenn nicht, ruf an.“
 

Cooper verabschiedete sich eine halbe Stunde später und auch Sam schaute immer wieder unruhig auf die Uhr.

„Was ist los, kleiner Bruder?“

„Ich wollte mich eigentlich mit Amita treffen.“ Er winkte ab. „Aber es war eher eine lose Verabredung.“ Er konnte Dean doch jetzt nicht so einfach hier alleine lassen!

„Fahr hin. Mir reicht es für heute und dann kann ich ohne schlechtes Gewissen um diese Uhrzeit schon schlafen.“

„Bist du wirklich sicher? Ich muss nicht und ...“

„Ich bin sicher. Außerdem gibt es hier keinen Alkohol.“

„Na zum Glück!“, entgegnete Sam und verdrängte die Erinnerungen an Windom und Deans Saufgelage, als Adam und er Kates Leiche weggebracht hatten.

„Bis du wirklich ...“, musste er trotzdem noch einmal fragen.

„Fahr und grüß sie von mir.“

Sam nickte. Er ging zur Tür, warf noch einen Blick auf seinen Bruder, der sich das Kopfteil wieder in die Waagerechte brachte und trat auf den Gang.
 

Sam fuhr langsam an der kleinen Bäckerei vorbei, in der er sich mit Amita treffen wollte. Er hoffte, dass sie da war, doch er war verdammt spät dran und ... Sie wartete vor der Tür auf ihn.

Er parkte seinen Wagen und lief zu ihr.

„Schön, dass du noch da bist“, freute er sich und gab ihr einen Kuss. „Ich war mir nicht sicher, ob du warten würdest.“

„Du sagtest doch, wenn du nicht anrufst, kommst du.“

Sam nickte. „Ja, aber ich dachte doch, dass ich mich eher loseisen könnte. Tut mir leid.“

„Er ist dein Bruder. Wie geht es ihm?“, fragte Amita.

„Er macht sich ganz gut dafür, dass er eigentlich immer sofort wieder aus einem Krankenhaus verschwindet.“ Er legte seinen Arm um ihre Schultern und führte sie zu ihrem Tisch.

„Er verschwindet sofort aus dem Krankenhaus?“, wollte sie wissen.

„Ja. Naja. Wir sind öfter mal da gelandet und Dean ist eher hyperaktiv, als dass er lange stillsitzen kann.“ Sam zuckte mit den Schultern. „Es fällt ihm schwer so lange da auszuharren und nichts tun zu können. Aber ich habe ihm seine Bücher gebracht. Da sollte er eigentlich beschäftigt sein. Und ich soll dich grüßen.“

Der Kellner kam und reichte ihnen die Karte.
 

Am Nachmittag des folgenden Tages wurde Dean entlassen.

Sam war nach seinem letzten Tag in der Kanzlei sofort zum Krankenhaus gefahren.

Er fand Dean im Gespräch mit Dr. Franklin.

„In vier Wochen will ich Sie hier zu einem Test wiedersehen, und in den nächsten zwei Wochen lassen Sie es ruhig angehen!“ mahnte der ihn.

Dean nickte. Klar ruhig angehen lassen. Er war Feuerwehrmann! Der Arzt verabschiedete sich.

Sam reichte seinem Bruder die Kleidung, die er mitgebracht hatte und der verschwand im Bad.
 

Er kam gerade fertig angezogen wieder, als Madeleine ins Zimmer kam.

„Sie dürfen dieses Etablissement verlassen?“

„Sieht so aus“, freute sich Dean.

„Dann wünsche ich Ihnen alles Gute, und so schnell will ich Sie nicht wieder in meinem Hubschrauber haben.“

Dean lachte. „Glauben Sie mir, wenn ich sage, dass ich da nie wieder rein will?“

Sie nickte. „Passen Sie auf sich auf.“

„Ich gebe mir Mühe, Doc. Wie wäre es mit einem Essen. Sie sagen Ort und Zeit, ich bezahle.“ Er lächelte sie charmant an.

Sam verbiss sich jeden Kommentar.

„Aber ich.....“

„Dann können Sie an dem Abend auf mich aufpassen“, schmunzelte Dean.

Sie lachte. Dieser Logik konnte sie nichts entgegensetzen. „Gut. Morgen Abend hab ich um sieben Schluss.“ Sie fand Dean interessant und wollte ihn gerne näher kennen lernen, also warum kein Essen.

„Gut, ich warte gegen Acht vor dem Krankenhaus“, bestätigte Dean und reichte ihr die Hand.

Gemeinsam mit Sam verließ er das Zimmer und das Krankenhaus.
 

„Ich bin`s“, rief Sam, kaum dass er die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte. Er trug den Waschkorb ins Bad. Die Tür zu Deans Zimmer stand offen und er warf einen Blick hinein. Auf dem Bett lagen Klamotten. Räumte er um? Wollte er noch mehr waschen?

Als er wieder aus dem Bad kam, bleib er in der Tür zu Deans Zimmer stehen.

„Was machst du?“

„Ich ...“, begann Dean und atmete tief durch. „Ach, keine Ahnung. Ich will mich gleich mit Madeleine treffen und weiß nicht was ich anziehen soll.“

„Das war dir doch sonst nie wirklich wichtig.“

„War es nicht. Aber da ging es eigentlich nur um Sex und …“ Er schaute Sam an.

„Unser Leben ist jetzt anders. Wir leben seit einer gefühlten Ewigkeit ein ganz normales Leben. Wir haben ein Haus. Ich habe einen Beruf und du studierst. Alles ist anders und SIE ist anders!

Ich will nicht nur Sex. Ich will eine echte feste Beziehung. Familie.

Ich meine, ich weiß nicht, ob ich das mit ihr finden werde, aber ich will es nicht von Anfang an versauen.“

Sam lächelte warm. Er trat in den Raum. Nach einem kurzen Blick auf Dean nahm er das olivgrüne Hemd. „Zieh ein dunkles T-Shirt drunter und das hier an. Es betont deine Augen.“

„Es betont meine Augen, Samantha?“, irritiert starrte Dean auf seinen Bruder.

Sam atmete durch. War ja klar, dass Dean so reagierte. „Als wir letztens bei Mity lernen wollten, mussten wir noch auf Tylor warten. Da habe ich `ner Cosmopolitan geblättert. Die lag da rum“, erklärte er gleich noch, bevor Dean was sagen konnte. „Da stand sowas drin.“

Dean schüttelte den Kopf. „Cosmopolitan“, grummelte er, zog sein Shirt aus und das schwarze an.

„Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“

„Zieh dich an und fahr los. Sonst kommst du zu spät“, lachte Sam und ging in sein Zimmer.

Noch einmal zuckte Dean mit den Schultern. Aber wenn Sam meinte. Er räumte die restliche Kleidung wieder in den Schrank, zog das Hemd über und verließ die Wohnung.

„Warte nicht auf mich, Schatz“, rief er, während er sie Tür zuzog.
 

Pünktlich acht Uhr stand der nachtschwarze Impala vor dem Haupteingang des Krankenhauses. Dean wartete im Auto. Als Dr. Fisher aus dem Krankenhaus kam stieg er aus und ging ihr entgegen.

Sie trug eine helle Hose, eine helle Bluse und einen dunklen Blazer. Das kurze Haar hatte sie wie Igelstacheln gegelt und das leichte Make-up betonte ihre Augen.

„Hallo“, begrüßte er sie mit einem breiten Lächeln und hielt ihr die Hand hin. Er führte sie zu seinem Baby und hielt ihr die Beifahrertür auf.

„Wie war der Tag?“, wollte sie wissen, als er sich neben sie setzte.

„Sam und ich waren einkaufen. Danach haben wir zusammen gekocht. Er hat mich abgehört und jetzt bin ich hier.“

„Abgehört?“

„Ja, ich mache gerade einen Lehrgang um Lieutenant werden zu können.“

„Und?“

„Die Prüfungen sind morgen.“

Sie nickte. „Du unternimmst viel mit deinem Bruder“, stellte sie dann fest.

„Ja, wir haben nur uns. Wir wohnen zusammen und wir haben ein Haus geerbt, dass wir herrichten.“

„Dein Bruder ist auch Single?“, schoss sie einfach mal ins Blaue. Sie hatte nicht gesehen, dass er weiblichen Besuch bekommen hatte, aber eigentlich konnte sie sich nicht vorstellen, dass ein Mann wie er freiwillig Single war.

„Ja. Naja, ich denke, da entwickelt sich gerade etwas. Zumindest hat er sie schon ein paar Mal ausgeführt. Ich würde mich freuen, wenn er endlich die Frau fürs Leben gefunden hätte.“ Ein Lächeln legte sich auf Deans Gesicht.

„Und Sie?“

„Ich hatte noch nicht wirklich Zeit, mich umzusehen.“ Er zwinkerte ihr verschmitzt zu, startete den Impala und fuhr los.

Madeleine lotste ihn zu dem Restaurant, das sie ausgesucht hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück