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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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Just Can't Get Enough

089) Just Can't Get Enough
 

Dean und seine Kameraden hatten es endlich geschafft. Jetzt war es an den Unfallermittlern den Hergang und den Schuldigen zu finden.

Müde kletterte er in den Truck. Er ließ den Kopf gegen die Rückwand fallen und schloss die Augen.

Viel zu schnell hielt der Wagen wieder.

Träge öffnete Dean die Augen. Sie standen vor dem Krankenhaus. Er stieg aus und folgte seinen Kameraden in die Notaufnahme. Nur Morton blieb hinter dem Steuer sitzen. Er würde den Einsatzwagen zur Wache bringen und mit seinem Auto wiederkommen.

Als Dean die Notaufnahme betrat, redete Chief Bradley schon mit einer der Schwestern. Er nickte und drehte sich zu seinem Männern.

„Romero wird noch operiert“, sagte er nur und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Seine Männer folgten seinem Beispiel. Und wieder legte Dean den Kopf an die Wand in seinem Rücken und schloss die Augen.

Er schlief nicht, dafür ging ihm viel zu viel in Kopf herum, aber so konnte er wenigstens die äußeren Reize ausblenden. Erst als die Unruhe um ihm herum immer stärker wurde, öffnete er die Augen wieder.

Ein Arzt kam und steuerte auf Chief Bradley zu. Sofort erhob er sich wie die anderen auch. Sie umringten den Arzt und den Chief.

„Er hat die OP überstanden. Allerdings ist er noch in einem kritischen Zustand. Wir müssen abwarten. Er hatte einen Pneumothorax und mehrere gebrochene Rippen. Aber wir sind zuversichtlich, was seine Genesung angeht.“

Die Männer atmeten auf. Das war zumindest keine ganz schlechte Nachricht, denn davon hatten sie heute schon genug gehabt. Den Fahrer des Pickup hatten sie nur noch tot bergen können und ob der Beifahrer des PKW überlebte, stand auch noch nicht fest.

„Sie haben es gehört!“, wandte sich der Chief nun an seine Männer. „Lieutenant Romero wird wieder. Also fahren sie jetzt nach Hause und schlafen noch ein paar Stunden!“

Leise murrend folgten die Männer diesem Befehl.

Dean kletterte mit Gillian, Holland, Josh und Tom zu Morton in den Wagen und ließen sich zur Wache bringen.

Im Impala überlegte Dean kurz, ob er nicht gleich hier schlafen sollte, doch er entschied sich dagegen. Das Bett würde eine viel bessere Erholung bieten.

Er ließ den Wagen an und lenkte ihn zu ihrer Wohnung.
 

„Wo kommst du denn jetzt her?“, wollte Sam leise wissen, kaum dass sein Bruder zur Tür herein war. „Sag nicht, dass du doch am Haus warst!“

Dean schüttelte den Kopf und lehnte er sich an die Wand neben der Tür. „Der Unfall. Romero wurde verletzt. Wir waren bis jetzt im Krankenhaus.“ Er löste sich von der Wand und tappte zu seinem Zimmer.

„Er wird aber wieder?“, hakte Sam besorgt nach.

„Die Ärzte sagen ja.“ Dean schälte sich aus der Jacke. „Das ist aber auch schon die einzige gute Nachricht. Wir mussten einen Toten bergen und ob es einer der Schwerverletzten schaffen wird, steht auch in den Sternen“, sagte er, während er sich die Hose auszog. Er ließ sich auf sein Bett fallen und war eingeschlafen, kaum dass er die Matratze berührte.

Sam breitete die Decke so gut es ging über seinen Bruder und legte den Quilt darüber. Es war zwar warm, aber er wollte nichts riskieren. Deans Arme schlossen sich um das Kissen. Er schnuffelte leise und schlief ruhig weiter.
 

Viel zu früh riss Deans Handy ihn wieder aus dem Schlaf. Er streckte sich, setzte sich auf und rieb sich über die Augen. Ausgeruht war anders. Am liebsten würde er sich wieder fallen lassen und weiter schlafen. Aber der Gedanke daran, gleich wieder zur Wache zu fahren, tolle Kollegen zu treffen und vielleicht doch Leben retten zu können, ließ ihn die Müdigkeit verdrängen. Als er noch ganz Jäger gewesen war, hätte er sich nie vorstellen können, einmal jeden Tag zu einer geregelten Arbeit zu fahren und daran auch noch Spaß zu haben. Heute konnte er sich kaum noch vorstellen wieder auf die Straße zurück zu kehren und Monster zu jagen. Dieser Abschnitt ihres Lebens war lang gewesen, fast zu lang und er lag hinter ihnen.

Er streckte sich noch einmal, gähnte und stand dann endgültig auf.

Er tappte zur Kaffeemaschine und löffelte Pulver in den Filter. Heute brauchte er mehr als zwei Tassen, um halbwegs wach zu werden.
 

Die Schicht verlief ruhig. Ausgeruht fuhr Dean danach zu seinem Lehrgang.

Sam war auch nicht da, als er in ihre Wohnung zurückkam. Er warf einen Blick auf den Kühlschrank. Sein Bruder war arbeiten.

Die Hand am Griff des Kühlschrankes überlegte er, ob er sich ein Bier nehmen und sich vor den Fernseher setzen sollte. Er war immer noch, oder schon wieder müde und zum Lernen hatte er keine Lust. Vielleicht sollte er ja Sams Rat befolgen, und sich mal richtig ausschlafen, obwohl er das vor ein paar Tagen ja erst hatte. Außerdem musste er heute Abend ja noch mal zur Nachtschicht. Schlafen war wirklich eine gute Idee.
 

„Nur ein Glas Wasser, bitte. Ich möchte auf meine Begleitung warten“, wies Sam die Bedienung nun schon das zweite Mal ab. Er schaute zur Tür.

Gerade als er sich wenigstens einen Kaffee bestellen wollte, kam Amita herein.

Sam winkte kurz und sie kam auf ihn zu.

„Hallo“, grüßte er und erhob sich kurz. Seine Augen wanderten über ihre Gestalt, die er bisher nur in Latzhosen und brauner Jacke kannte. Heute trug sie die Haare offen. In leichten Wellen umrahmten sie ihr Gesicht und ihre dunklen Augen strahlten wie Samt. Atemberaubend! ‚Verdammt! Sieht sie gut aus!‘

„Setz dich doch“, bat er heiser. Er winkte der Bedienung.

„Mit Dean habe ich noch nicht reden können. Gestern nach dem Unfall ist er nur noch ins Bett und heute war er zum Lehrgang“, erklärte Sam und schob den Zuckerstreuer über den Tisch.

„Okay“, dehnte Amita und musterte den Mann. Sie mochte ihn, war sich aber nicht sicher, ob er überhaupt mehr in ihr sah als eine Geschäftspartnerin.

Sam überlegte fieberhaft, wie er ein Gespräch beginnen und so vielleicht mehr vor ihr erfahren konnte. Dann fiel ihm etwas ein.

„Die Bilder von Indien in eurem Büro ...“, begann er und schaute sie fragend an.

„Meine Mutter stammt aus Indien.“ Sie blickte auf und sah wirkliches Interesse in Sams Augen.

„Mein Vater arbeitete für eine Hilfsorganisation in Indien. Er hat beim Aufbau von SOS Kinderdörfern und Krankenhäusern geholfen. Sie haben sich da kennen gelernt und geheiratet. Priya, Raja und Karan wurden in Indien geboren. Als mein Großvater hier schwer erkrankte sind sie in die USA zurückgekommen und Vater hat das Unternehmen übernommen. Mein Bruder Rahul und ich wurden hier geboren.

Vor fast zwei Jahren übernahm Karan das Unternehmen.“ Sie schaute ihm in die Augen. „Und du? Wo kommst du her?“

Sam hatte ihr gebannt zugehört. Doch bevor er auf ihre Frage antworten konnte kam die Kellnerin mit ihrer Bestellung. Erst als sie wieder weg war, begann er von sich zu erzählen.

„Ich bin in Lawrence, Kansas geboren. Mom starb bei einem Brand, da war ich ein halbes Jahr alt. Unser Vater hat das nicht verkraftet. Er begann zu trinken und verlor einen Job nach dem anderen und zog mit uns, Dean und mir, von einem Ort zum nächsten. Wir waren nirgends lange. Meine Schulen kann ich nicht zählen.“ Er zuckte mit den Schultern und ignorierte Amitas mitfühlenden Blick. „Es ist ewig her, aber es hat Dean und mich fest zusammengeschweißt. Nach dem Tod unseres … Vaters brauchten wir Zeit, um diese Lebensweise abzulegen. Im letzten Jahr habe ich es endlich geschafft, meinen Collegeabschluss zu machen und Dean hat erst die Ausbildung zum Rettungssanitäter, danach die als Feuerwehrmann begonnen und bestanden. Wir sind hergekommen, weil ich hier einen Studienplatz bekommen habe.“

Sein Zögern, bevor er Vater gesagt hatte, war ihr aufgefallen, doch das wollte sie nicht beim ersten Treffen, wenn es das denn war, erörtern, also fragte sie das Offensichtlichere.

„Wenn ihr nur umhergezogen seid, wie ... ich meine, wie kommt ihr an das Haus?“ Wie konnten sich zwei Männer mit dieser Vergangenheit so ein Anwesen leisten.

„Das haben wir von einer Großtante geerbt.“ Er zuckte mit den Schultern. Mehr würde er dazu vorerst nicht erzählen. Dafür war später Zeit, sollte es ein später geben.

Sie nickte. Sam hatte schon mehr von sich preisgegeben, als sie es bei dieser Vergangenheit getan hätte. Sie schoben diese ernsten Themen beiseite und unterhielten sich über Filme und Bücher und lachten über kleine Anekdoten aus ihren Leben.

Bis Sams Blick auf die Uhr fiel. „Oh verdammt! Ich wollte Dean Kuchen mitbringen! Jetzt muss ich mich sputen, wenn ich ihn noch erwischen will.“ Er trank seinen Kaffee aus. „Entschuldige bitte, wenn ich dich jetzt so sitzen lasse. Ich hatte es ihm heute morgen versprochen.“

„Heute morgen? Ich dachte, ihr habt euch nicht gesehen?“, fragte sie verwirrt.

„Ja, per SMS.“ Sam grinste und jetzt lächelte sie auch.

„Mach dir keinen Stress. Ich wollte eigentlich auch schon wieder in der Firma sein.“ Sie hatten sich wirklich verquatscht.

„Treffen wir uns wieder?“, fragte Sam, dem sein hektischer Aufbruch wirklich leidtat.

„Gerne“, erwiderte sie und schrieb ihre Handynummer auf eine Serviette und schob sie zu Sam. „Ruf mich an“, bat sie ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie das Café verließ.

Verträumt schaute Sam ihr hinterher. Er schob die Serviette in seine Tasche und ging zur Theke, um ein paar Leckereien für seinen Bruder zu bestellen und alles zu bezahlen.
 

„Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme“, entschuldigte sich Sam etwas atemlos, kaum dass er durch die Tür hereingekommen war. „Ich hatte mich mit Amita getroffen und wir haben uns verquatscht.“

„So wie du strahlst, sollte es dir eigentlich nicht leidtun“, lachte Dean, nahm ihm die Faltschachtel mit den Leckereien aber sofort ab, kaum dass Sam sie ihm hinhielt. „Es war also ein toller Nachmittag?“

„Ja. Sie ist witzig und neugierig, intelligent.“

„Und süß oder besser heiß“, ergänzte Dean und wackelte aufreizend mit den Augenbrauen.

„Du findest sie heiß?“, fragte Sam misstrauisch.

„Nein ... naja ... nein. Ich finde sie niedlich, aber sie ist nicht mein Typ. Deiner allerdings schon und du solltest sie heiß finden“, kommentierte der ältere Winchester.

Sam zuckten mit den Schultern. „Keine Ahnung, schon ja, aber ...“

„Du brauchst Zeit, um sie besser kennenzulernen“, ergänzte Dean. In dieser Beziehung war Sam so ganz anders als er und er hatte ihn früher auch gerne damit aufgezogen. Heute freute er sich einfach nur für seinen kleinen Bruder, dass wenigstens der einer Freundin näher zu kommen schien. Sammy hatte es mehr als verdient, das Trauma Jess endlich hinter sich lassen zu können.

Er nahm sich die Schachtel, zog seine Jacke über und schaute noch einmal zu Sam.

„Danke hier für und ich freue mich für dich!“, erklärte er und machte sich auf den Weg zur Wache.

Auch der letzte Arbeitstag dieser Schicht verlief für Dean ruhig.



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