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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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Swimming

081) Swimming
 

Mit dem Handtuch über der Schulter suchten sie sich einen Platz am großen Becken. Zuerst wollten sie sich auspowern. Danach was essen und dann Wellness.

Gleichmäßig zogen sie ihren Bahnen. Sam liebte das Gefühl vom getragen werden, das es so nur im Wasser gab, genauso wie sein Bruder.
 

Nach 30 Bahnen Brustschwimmen drehte er sich auf den Rücken. Sein Blick glitt über die Deckenplatten und er begann sie zu zählen.

Die Erkenntnis traf ihn völlig unerwartet. Er schwamm zum Rand und richtete sich auf. Sein Blick glitt über die Platten an den Wänden. Konnte es so einfach sein?

Er stemmte sich aus dem Becken und bedeutete Dean, dass er mit ihm reden wollte.

„Was ist los, Sammy, dass es nicht warten kann?“, wollte der wissen, kaum dass er neben ihm stand.

„Lass uns ins Solebecken gehen“, bat der Jüngere.

Dean nickte. Er holte ihre Handtücher, die sie über die Lehne einer Bank geworfen hatten. Seins legte er sich wie einen Schal über die Schultern und verdeckte einen Teil seines durchtrainierten Oberkörpers.

„Och nöö“, schimpfte eine Frau, die mit einem Buch auf einer Liege saß aber schon eine Weile nicht mehr hinein gesehen hatte. Ihre Freundin neben ihr kicherte leise. Ihr Blick war eher auf den Langen gerichtet, zu dem er jetzt aufschloss und ihm ein Handtuch gab. Der warf es sich über die Schulter und trocknete sich sein Gesicht ab. „Mist“, schimpfte jetzt diese Freundin. „Das kann er doch nicht ...“

„Lass uns ihnen folgen“, schlug die erste vor, als sie sah, wohin die Brüder gingen. Sie schob ihr Buch in ihre Tasche und erhob sich.

Dean folgte seinem Bruder, seine Augen auf den Fußboden gerichtet. Jede Menge Fliesenreihen mit vielen Fliesen. Ob das?

Die Blicke, die ihnen nicht nur diese beiden Frauen schmachtend hinterherwarfen, sahen beide nicht.
 

„Also, was ist so wichtig?“, wollte Dean wissen, kaum dass sie sich eine Ecke im Solebecken gesucht hatten. Er tauchte etwas weiter unter. Das Wasser war herrlich warm und vielleicht konnte es ja auch den letzten Rest Kälte aus seinen Knochen vertreiben.

„37, 15“, begann Sam. „Einige Räume haben Wandvertäfelung und Deckenplatten“, erklärte er.

„Und Bodenfliesen“, nickte Dean. „Du meinst also…?“

„Dass wir zählen sollten, ja.“

„Wollen wir gleich noch hin?“, fragte Dean und stemmte sich in die Höhe.

„Erstmal genießen wir den Tag hier. Die Zählerei rennt uns nicht weg.“

Mit einem äußerst zufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht ließ sich Dean wieder ins Wasser gleiten. Natürlich würde er lieber gleich als später das Rätsel lösen, aber gerade fühlte er sich hier so richtig wohl. Es war ihr Familientag und er genoss die Wärme.

Er legte sich aufs Wasser und schloss die Augen ließ sich treiben.

Sam versuchte es ihm gleich zu tun, doch irgendwie wollte ihm das nicht gelingen. Sein Hintern sackte immer wieder nach unten und er klappte zusammen, wie ein Taschenmesser. Also begnügte er sich damit, es sich auf der Sitzfläche gemütlich zu machen und seinen Bruder hin und wieder zu sich zurück zu ziehen, wenn der Gefahr lief abgetrieben zu werden. So könnte er ewig sitzen.

Die beiden Frauen ließen sich gegenüber der von ihnen begehrten Objekte nieder.

„Ob die noch zu haben sind?“, wollte die eine leise wissen.

„Ich habe keinen Ehering gesehen“, entgegnete die andere und musterte das schwarz glänzende Tattoo, das auf Sams Brust prangte. „Meinst du das hat eine Bedeutung?“

„Keine Ahnung, aber der Andere hat es auch, nur kleiner.“

„Ob die in einer Sekte sind?“

„Mächtige Hexer“, erwiderte die Erste in verschwörerischem Ton. Beide musste kichern.

„Süß sind sie trotzdem und ganz ehrlich? Der Kleinere könnte mich ruhig verhexen!“ Wieder kicherten beide wie Schulmädchen.

Sam hatte den Kopf auf den Rand des Beckens gelegt und döste. Nur hin und wieder schaute er nach seinem Bruder und auch wenn sein Blick die beiden Frauen streifte so beachtete er sie nicht.

Wieder schaute er auf und zog seinen Bruder am Bein zu sich zurück und freute sich im Stillen, dass Dean es so geschehen ließ, ohne auch nur kurz aufzuschauen. Plötzlich knurrte dessen Magen so laut, dass er ihn hörte. Lachend schlug er Dean gegen das Bein. Sofort klappte der zusammen und kam prustend auf die Beine. „Was?“, fragte der irritiert.

„Du hast Hunger“, informierte ihn Sam und wischte sich Tränen aus den Augen.

„Wieso? Ich ...“ Wieder knurrte sein Magen und Dean verdrehte die Augen.

„Lass uns essen gehen. Danach haben wir vielleicht noch Zeit für einen kurzen Besuch im Whirlpool bevor du los musst.“

Dean nickte und kletterte aus dem Becken.
 

Nach dem Essen machten sie es sich in einem der Whirlpools gemütlich.

„Jetzt einen Cocktail und leise Musik“, überlegte Sam.

„Oder eine willige Frau“, grinste Dean und sein Bruder verdrehte die Augen. War ja klar, dass das von ihm kommen musste.

„Sag mal“, begann Sam nach einer Weile und schaute zu seinem Bruder. „Der Raum vorne, von dem wir noch nicht wissen was rein soll: Ich hatte ja Fitness vorgeschlagen, aber: wie wäre es mit so einer Wellnessoase? Liegen mit diesen Wärmestrahlern“, er deutete in den Ruheraum, den sie wohl heute nicht mehr nutzen würden, „Sauna, Whirlpool, ´ne Bar für die Cocktails, Massageliege? Aus dem Wintergarten auf der Seite könnte das Fitnessstudio werden. Da würde so ein Raum bestimmt passen.“

„Klingt wie eine gute Idee“, nickte Dean. Er schaute sich um und musterte die Heizstrahler. „Mal sehen, wie sich das umsetzen lässt.“ Er ließ den Kopf wieder auf den Rand sinken und schloss die Augen.

Viel zu schnell rückten ihnen die beiden Frauen, die Sam spätestens als sie sich beim Essen an den Nachbartisch setzten, als zu aufdringlich eingestuft hatte, wieder auf die Pelle. Ein Blick zu Dean zeigte ihm, dass auch der genervt war. Er schaute zur Uhr.

„Willst du noch eine Runde durchs Becken bevor wir gehen?“

„Nein, aber lass uns los. So können wir uns in Ruhe fertig machen. Dann bringe ich dich weg und fahre danach zur Wache.“ Dean erhob sich und stieg aus dem Pool.

Schnell war Sam an seiner Seite. Früher hatten sie die Menschen doch immer wieder für ein Pärchen gehalten, warum dann gerade die Beiden nicht? Ob er mal Deans Hand …? Wohl besser nicht. Sein Bruder würde ihn glatt hier aussetzen oder sofort in einem der Pools ertränken. Obwohl? Da war doch mal was mit hemmungslos rumknutschen, an das er sich dunkel erinnerte.

Sam schloss zu seinem Bruder auf. „Vielleicht sollte ich hemmungslos mit dir rumknutschen. Dann wären wir sie los“, erklärte er leise.

Abrupt blieb Dean stehen. Sein Blick wanderte über seinen Bruder, dann zuckten seine Mundwinkel. „So besoffen bist du nicht, dass ich dir das durchgehen lassen würde.“ Er wackelte aufreizend mit den Augenbrauen und schaute seinem Bruder verliebt in die Augen.

Sam japste reichlich unmännlich nach Luft.

Dean grinste und war kurz versucht seinem Bruder einen Klaps auf den knackigen Hintern zu geben, doch er ließ es. Solche billigen Ausreden hatten sie dann doch nicht nötig, genauso wenig, wie er wirklich wissen wollte, wie es wäre ein Mann zu küssen.

Sie gingen duschen und dann brachte Dean seinen Bruder zur Wohnung.
 

Er kam gerade auf der Wache an, als er auch schon Chief Bradley über den Weg lief.

„Win?“, hielt der ihn auf. Dean grinste. War das letztens doch nicht nur ein Ausrutscher. Bislang hatte ihn der Chief immer mit Mr. Winchester angesprochen und er musste sich jedes Mal zusammenreißen nicht die Augen zu verdrehen. Mr. Winchester war John! Aber so langsam musste er sich wohl daran gewöhnen ebenfalls so angesprochen zu werden. Trotzdem mochte er Win lieber und er überlegte kurz, wer damit eigentlich angefangen hatte.

Sein Blick fiel auf die Füße seines Chief. „Sir?“

„Sie fahren diese Woche mit Thompson im Rettungswagen. „Ich hoffe, dass ist okay?“

„Klar“, nickte der Winchester. Der Chief hatte ja gesagt, dass er ihn überall mal einsetzen wollte und auf dem Rettungswagen war er bis jetzt noch nie gewesen. Ob er das überhaupt noch konnte?

Er räumte seine Tasche in den Spind, zog sich um und ging dann zum Rettungswagen.

„Hey“, grüßte er Amy, die ihre Ausrüstung kontrollierte. „Wie weit bist du?“

„Fast fertig“, erwiderte sie mit einem Lächeln. „Du bis jetzt mein Fahrer?“

„So sieht es aus“, lächelte er. „Du darfst frei über mich verfügen.“

„Wenn ich das mal nicht ausnutze“, lachte sie breit. „Aber im Moment bin ich hier fast wunschlos glücklich.“

Der Winchester nickte. Er versuchte ein Gähnen zu unterdrücken und ging sich einen Kaffee holen.

Doch auch der schwarze Muntermacher half nicht wirklich. Das Bad in der Sole hatte ihn zwar endlich wieder bis in die Knochen aufgewärmt, ihn aber auch müde gemacht, so dass er eigentlich nur noch in ein Bett wollte. Ganz mieses Timing!

Er schob seine Tasse etwas zur Seite, legte die Arme auf den Tisch und bettete seinen Kopf darauf.

Sekunden später war er eingeschlafen.

Chief Bradley kam in den Raum und starrte irritiert auf den Winchester. Was war das denn? Um diese Uhrzeit? Was hatte der getrieben?

„Weiß einer, was ...“, begann er, als der Alarmton erklang und der Rettungswagen zum Einsatz gerufen wurde.

Augenblicklich war Dean wach, erhob sich und lief zum Fahrzeug. Er setzte sich auf den Fahrersitz und wartete bis seine Partnerin eingestiegen war.

„Die Straße sagt mir nichts“, erklärte er leise. Er war zwar immer wieder Umwege zu ihrer Wohnung gefahren und hatte sich so schon die meisten Straße eingeprägt, aber eben noch nicht alle.

„Kein Problem“, erwiderte sie und lotste ihn zum Einsatzort.

„Ähm, ja“, machte Chief Bradley und schaute dem davonrasenden Wagen hinterher.

„Hatte der Winchester nicht gerade geschlafen?“

Lt. Gilian lachte. „Das kann der, wie auch immer. Ich hab´s auch schon mal erlebt. Schläft tief und fest und ist in der nächsten Sekunde einsatzbereit. Das könnte ich auch gerne.“

„Okay“, nickte der Chief, schüttelte den Kopf und holte sich endlich einen Kaffee. Er schaute noch eine Weile auf das offene Tor. Wie sehr hatte er sich dagegen gesträubt, den Winchester zu übernehmen. Er brauchte hier niemanden schon gar keinen Anwärter. Aber der Winchester hatte ihn schnell seiner Vorurteile enthoben. Klar gab es einige kleine Probleme am Anfang, weil er Arbeiten nicht so flüssig ausführte wie jemand, der das schon jahrelang machte, doch er war gelehrig und setzte Hinweise sofort um. Dass er inzwischen auch noch jeden dritten Tag kochte war ein Bonus, den er jetzt schon vermisste, wenn der mal zu einer anderen Wache wechseln würde. Dass der Tag kommen würde, stand fest und er würde das gute, gesunde Essen vermissen.



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