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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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Bakerman

075) Bakerman
 

Umständlich schälte sich Dean in ihrem Zimmer aus der Jacke und konnte ein leises Aufstöhnen nicht unterdrücken, als er die Schulter bewegte.

„Ziehst du das Shirt aus?“, bat Sam.

Dean nickte und schaffte es mit dessen Hilfe sich halbwegs schmerzfrei seiner Kleidung zu entledigen. Ein dicker blauer Bluterguss prangte an der Stelle, an der ihn der Hammer getroffen hatte. An den Rippen darunter schillerten die die Blutergüsse von seinem letzten Einsatz in allen Farben.

„Das sieht übel aus“, stellte Sam fest und tastete die Stellen so vorsichtig wie möglich ab. „ Von deinem Unfall?“

„Ja.“

„Du hast gesagt, dass die Treppe abgesackt ist. Ich dachte, du bist eine Stufe runter gefallen. Du hast nicht gesagt, dass es so schlimm ist!“

„Ist es nicht. Ich bin ein Stockwerk weiter unten gelandet.“ Dean schaute ihn zerknirscht an. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht beunruhigen.“

Sam schüttelte den Kopf. „Warst du im Krankenhaus?“

„Nein. Amy hat es sich angesehen. Es ist nichts gebrochen und mehr könnten die im Krankenhaus auch nicht machen.“

„Und wenn du inneren Verletzungen hast?“

„Habe ich nicht, Sammy.“

Der Jüngere verdrehte nur die Augen.

„Erklärst du mir noch mal, was im Haus passiert ist?“

„Das Zimmer hat sich gewehrt.“

„Wie? Das Zimmer hat sich gewehrt?“

„Wenn ich dir das sagen könnte. Ich habe den Hammer gegen die Wand geworfen. Der Hammer ist sofort abgeprallt und mit voller Kraft gegen meine Schulter geknallt. Ich habe es nicht geschafft mich wegzudrehen.“ Besser diese Version als seinen Wutausbruch zugeben müssen. „Da war keine Delle in der Wand, nichts!“

Fragend schüttelte Sam den Kopf. „Du hast das EMF geholt. Was ist dabei rausgekommen?“ So genau hatte Sam nicht auf die Lämpchen achten können.

„In den großen Zimmern gab es einen stärkeren Ausschlag als in den anderen. Nicht wirklich auffällig, aber sichtbar. Und an den Wänden ist er etwas stärker als neben den Fenstern. Ich hab mir auf der Fahrt hierher den Kopf zerbrochen. Mrs. Elisabeth hat einen Blutzauber gewirkt, der zwar nichts gebracht hat, aber vielleicht hat sie es hier ja auch versucht und hier hat ein Zauber Erfolg gehabt? Oder der Blutzauber hat Nebenwirkungen?“ Das Schulterzucken ließ er lieber. „So brauchen wir im Haus jedenfalls gar nicht erst anzufangen.“ Frustriert schnaufte er und stemmte sich in die Höhe, um duschen zu gehen, jetzt wo er schon mal halbnackt war.

„Was, meinst du, könnte es sein? Du hast mit Sicherheit mehr Ideen, als du zugeben willst“, hielt Sam ihn noch kurz auf.

„Keine Ahnung. Ein Schutzsiegel? Geister?“

„Ich rufe Bobby an“, erklärte Sam und zückte sein Handy. „Danach nehme ich mir das Internet vor.“

Dean nickte und verschwand nun endlich im Bad.

Sich das Handtuch gegen die schmerzende Schulter pressend, kam Dean wieder ins Zimmer.

Sofort zückte Sam die schmerzstillende, heparinhaltige Salbe und rieb sie vorsichtig über den riesigen blauen Fleck. „Ich habe Bobby erreicht. Er ist der festen Überzeugung, dass er ein Ritual hat, dass Geister sichtbar macht. Das muss er aber erst raus suchen. Er wollte mir aber auch gleich eins mailen, mit dem man Zauber aufspüren kann. Vielleicht hilft uns das ja schon weiter?“

„Okay, das laß uns zuerst versuchen“, erklärte Dean.

„Erstmal sollten wir sehen, was aus deiner Schulter wird“, schränkte Sam ein.

„Gebrochen ist sie nicht und morgen gehe ich auch wieder arbeiten.“

Sam schluckte die Bitte, dass er sich schonen sollte herunter. Wenn ein Einsatz kam, würde er das kaum tun. „Dann versprich mir bitte, dass du auf die aufpasst, ja?“ Er musterte Dean besorgt.

„Mach ich, Sammy!“ Dean nahm sich sein Lehrbuch und setzte sich auf die Couch. Würde er diesen Buchhaltungskram je verstehen? „Du solltest zum Feuerwehrfest mitkommen. Da kannst du dich mit den anderen Partnern unterhalten. Die haben bestimmt schon Erfahrungen mit solchen Situationen.“

„Ich bin ..:“, begann Sam und schüttelte fast sofort den Kopf. Irgendwie war er auch Deans Partner und sein Bruder hatte Recht. Mit den Anderen zu reden half ihm vielleicht seine Ängste nicht übermächtig werden zu lassen, immerhin konnte er Dean hier nicht begleiten und ihn so auch nicht schützen, sollte er mal seinen Schutz brauchen. „keine schlechte Idee“, erwiderte er also.

Schon bald meldete Sams Laptop die eingehende Mail. Er öffnete sie und überflog deren Inhalt.

„Bobby hat das Ritual für den Zauber gemailt“, meldete Sam. „Er hat einige Zutaten da, die er uns per FedEx schickt. Einige Kräuter bekommen wir so und für den Rest werde ich wohl meine alte Kreditkarte nutzen. Gut, dass ich nicht alle entsorgt habe“, lachte er.

„Ich hätte auch noch die eine oder andere Karte“, erklärte Dean.

„Lass mal. Vielleicht brauchen wir die ja noch mal später.“

„Also können wir morgen nicht weiter machen?“, wollte Dean wissen und schaute gespielt traurig.

„Morgen hast du eh Schule.“

Dean verdrehte die Augen. „Du weißt was ich meine.“

Sam verzog bedauernd das Gesicht. „Nein. Damit kommen wir nicht weiter. Aber ich denke, dass wir das am Wochenende lösen können. Meine Geburtstagsfeier fällt ja aus.“ Traurig schaute Sam zu seinem Bruder und wandte sich dann wieder dem Bildschirm zu.

Dean schluckte. „Dann unternehmen wir zwei eben was und verschieben die Feier“, versprach er.

Sam nickte nur. Er schaltete seinen Rechner aus und verschwand im Bad.
 

„Was hältst du von Minigolf?“, fragte Dean beim Frühstück am nächsten Morgen. Seine Schulter schmerzte noch und er hatte keine Lust sich sportlich zu betätigen. Außerdem musste er ja heute Abend wieder zum Dienst.

Sam lächelte und nickte. Immer wenn sie Zeit miteinander verbringen wollten, ohne großen körperlichen Aktivitäten nachzugehen, fuhren sie zum Minigolf. Da konnten sie gemeinsam schweigen, dummes Zeug quatschen oder ernste Themen diskutieren.

Dieses Mal war es einfach ein ruhige Insel in der Hektik dieser Zeit.
 

In der Nacht jagte mal wieder ein Einsatz den nächsten.

Müde fiel Dean am Montagmorgen ins Bett, bis ihn der Wecker vier Stunden später wieder herausklingelte. Nicht wirklich erholt setzte er sich auf und war versucht sich einfach wieder fallen zu lassen, doch er hatte Stan versprochen ihm zu helfen.

Und, er musste heute noch etwas ganz Wichtiges tun.

Noch einmal rieb er sich müde über das Gesicht, stand auf und verschwand im Bad.

Schnell war er fertig und begann Teig für Sams Geburtstagsüberraschung anzurühren.

Die fertigen Cupcakes versteckte er in einem Pappkarton und stellte sie in seinem Schrank in eines der Fächer. Wenn er Glück hatte, konnte er die Milchcreme für die Verzierung morgen früh auf der Wache noch machen und könnte die kleinen Kuchen verzieren, bevor er zur Schule fuhr. Das würde zwar hektisch werden und wahrscheinlich würde er auch zu spät zum Unterricht kommen, aber damit würde er leben können. Wäre eh nicht das erste Mal und der Lehrer wusste ja was er arbeitete und dass es da immer mal zu längeren Einsätzen kommen konnte.

Er räumte die Küche auf und hoffte, dass Sam nichts von seiner Backaktion roch, wenn er zurückkam. Dann fuhr er zu Stan.
 

„Hey“, grüßte der Schrottplatzbesitzer und hielt ihm einen Kaffee hin. „Du siehst müde aus.“

„Ist ziemlich hektisch“, sagte Dean nur und trank einen Schluck. „Ich hab Nachtschicht und morgen hat Sam Geburtstag.“

„Und dann kommst du her?“ Stan schüttelte den Kopf.

„Du hast den Wagen hier und willst ihn so schnell wie möglich fertig haben. Du hast mich gefragt und ich habe zugesagt.“ Dean zuckte mit den Schultern. „Außerdem lenkt es mich von den Statistiken, Bilanzen und den ganzen Zahlen ab. Ohne das hier würde ich diesen ganzen Bürokram wohl schon lange hingeschmissen haben.“ Er verzog das Gesicht, trank den Kaffee aus und stellte die Tasse weg. „Und jetzt lass uns loslegen.“

Stan nickte und trank ebenfalls aus.

Als sie das Werkzeug weglegten, strahlten beide Zufriedenheit aus. Motor und Getriebe waren eingebaut und aneinander angepasst. Stan holte einen Kanister Öl.

„Geh duschen. Ich fülle Öl auf und versuche einen Start.“

Dean nickte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich beeilen musste. „Sagst du Bescheid?“

„Natürlich. Ich rufe dich an.“

Nickend verschwand der Winchester im Haus. Inzwischen kannte er sich hier aus und es erinnerte ihn nicht nur in einem Raum an Bobbys. Auch wenn es nicht ganz so schlimm aussah, wie früher bei dem alten Freund. Er ging duschen.

Natürlich musste Dean, bevor er zur Wache fuhr, noch einmal in die Werkstatt schauen.

„So schnell läuft das Öl nicht“, lachte Stan.

Verlegen grinsend zuckte Dean mit den Schultern und ging.
 

Die Schicht war ruhig. Dean machte ihnen ein reichhaltiges, leckeres Frühstück und zauberte nebenbei noch die Milchcreme für Sams Geburtstagskuchen.

„Was wird das?“, wollte Amy wissen und steckte den Finger aus.

Sofort schlug Dean zu. „Finger weg“, knurrte er. „Das wird die Deko für Sams Geburtstagskuchen!“

„Geburtstagskuchen? Wer hat Kuchen?“, wollte Gillian wissen und kam zur Theke. Romano, Brolin und Duke folgten ihm auf dem Fuß.

Dean verdrehte die Augen. War ja klar, dass jetzt alle hier aufschlugen.

„Ich kann in den nächsten Tagen gerne mal wieder was backen, aber nur wenn das hier von euch in Ruhe gelassen wird und jetzt seht zu, dass ihr Land gewinnt, sonst gibt’s gar nichts“, schimpfte er. „Schlimmer als die kleinen Kinder“, grummelte er.

Chief Bradley musste sich das Lachen verkneifen. Weniger wegen Deans kleinem Anfall als mehr weil wirklich alle geknickt und mit hängenden Köpfen von dannen schlichen.

„Geht doch!“, brummelte Dean erleichtert und machte die Creme fertig. Wenn Sam die mochte, konnte er ja morgen hier ein paar Cupcakes backen.

Pünktlich verließ er die Wache.
 

In ihrer Wohnung huschte er in die Küche, holte einen Spritzbeutel und einen Löffel und verschwand in seinem Zimmer und verzierte die Cupcakes.

Er stellte sie auf eine Platte auf den Tisch und begann Kaffee zu kochen und den Tisch zu decken.

Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er genau einen Versuch hatte, Sammy zu wecken. Wenn es nicht klappte, würde er ihm eine SMS schicken müssen und nachher in einer Pause versuchen ihn zu erreichen.

Er hockte sich vor das Bett seines Bruders, legte ihm die Hand auf die Schulter und rüttelte leicht. „Hey Sammy!“

Träge blinzelte der seinen Bruder an.

„Alles Gute zum Geburtstag!“, wünschte ihm Dean mit einem breiten Lächeln. Sammy war noch so richtig schön verschlafen und hatte außerdem den Abdruck vom Kissen über Wange und Schläfe.

„Was machst du denn hier?“, fragte der völlig verdattert. Müsste sein Bruder nicht schon in der Schule sein?

„Dir zum Geburtstag gratulieren“, lachte Dean. „Aber jetzt muss ich los. Frühstück steht auf dem Tisch.“ Er wäre gerne geblieben, um wenigstens mit Sam zu frühstücken. Dieses Jahr war irgendwie der Wurm drin und irgendwie nicht. Eigentlich ein ganz normales Winchester-Jahr, oder?

Innerlich schüttelte er den Kopf. Darüber wollte er jetzt besser nicht nachdenken!

Erst jetzt begriff Sam. Schnell war er auf den Beinen und wurde von Dean in eine feste Umarmung gezogen. „Genieß deinen Tag. Ich hoffe wir sehen uns heute Abend.“

Sam nickte und ließ seinen Bruder gehen.

Traurig schaute er sich um. Blöder Geburtstag! Sein Bruder hatte Nachtschicht und Schule und er musste gleich auch zur Uni. War ja eigentlich okay, so. Was er nur blöd fand war, dass sie erst in drei Wochen feiern konnten. Jetzt, wo er Freunde hatte, wollte er auch mit ihnen feiern! Aber Tylor musste zum Geburtstag und Chris und Tarek konnten auch nicht. Gut, dass es erst der 29. war. Seinen 30. wollte er dann doch richtig feiern. Und das würde er können. Nächstes Jahr würden sie im Haus wohnen

Er streckte sich und wollte ins Bad. Sein Blick streifte den Tisch. Auf einer Platte standen zwölf mit fast weißer Creme verzierte Cupcakes und so wie die aussahen, warn es keine gekauften. Auf der Creme prangten Stückchen, die wie Cornflakes aussahen. Eine neue Packung Cornflakes und Milch standen da und wenn sein Geruchssinn ihn nicht trog, hatte Dean auch Kaffee gekocht. Wie lange war der hier gewesen und warum hatte er das nicht mitbekommen?

Dean! Sofort legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Er hatte doch den besten großen Bruder, den er sich wünschen konnte.

Sein Blick blieb an den beiden Päckchen neben seiner Schüssel hängen. Sollte er es sofort öffnen oder sich erst fertig machen?

Er entschied sich für das Bad. Das Päckchen wollte er in aller Ruhe öffnen.



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