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Unbekannte Fremde

[Hinata-center | Sasuke x Hinata]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen lieben Dank für Zweiundneunzig Favorieteneinträge. Nach über einem einem Jahr Pause ist das keine Selbstverständlichkeit, dass es immer noch mehr geworden sind. Ich habe damit gerechnet, dass es weniger geworden wären, nachdem ich so lange nichts von mir habe hören lassen. Bitte verzeiht mir, dass ich euch keine Besserung versprechen kann, denn ich weiß nicht ob ich es schaffe. Aber ich werde mein Bestes geben.
Vielen Dank für eure Unterstützung und besonders großes Danke an Hopey, SasuHina-4ever, Majaaaa, Nujay & KeKsi für eure lieben Kommentare.
Hiermit geht Unbekannte Fremde endlich weiter! Komplett anzeigen

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Kapitel 11 ◊ Der Zeitpunkt um mutig zu sein


 

Kapitel 11 ◊ Der Zeitpunkt um mutig zu sein

 

 

 

In dem Moment, in dem Sasuke und Hinata zurück an den Tisch ihrer Väter kehrten und sich zu ihnen setzen wollten um etwas zu essen. Denn beide mussten sich eingestehen, dass sie keine Lust hatten sich dieser Situation auszusetzen, hatten sie Hunger und wollten auch gleich etwas bestellen. Bevor sie sich überhaupt setzen konnten, standen ihre Väter schon auf.

An ihren Gesichtszügen konnten sie ablesen, dass ihre Aussprache nicht funktioniert hatte und das sich die beiden Erwachsenen nicht einig werden konnten.

»Da bist du ja endlich Hinata«, sagte Hiashi streng und ging auf seine Tochter zu. »Wir gehen.«

»Aber warum?«, fragte seine Tochter und warf kurz einen Hilfesuchenden Blick zu Sasuke, doch der konnte selbst nichts tun, weil sein Vater ein ähnliches Verhalten an den Tag legte.

»Weil ich in meinem ganzen Leben noch nie so beleidigt worden bin.«

»Ich bitte Sie«, beschwerte sich Fugaku Uchiha laut stark. »Wir sind gewiss zu keiner Einigung gekommen, doch mir nun zu unterstellen, ich hätte Sie beleidigt, ist eine Bodenlose Frechheit.«

Fugaku Uchiha fiel es merkbar schwer sich zu beherrschen, wohingegen Hiashi Hyuuga keine all zu großen Hemmungen hatte seinen Unmut kund zu tun: Er schnaufte verächtlich, packte grob Hinatas Oberarm und zog sie mit sich, ohne ein Wort der Verabschiedung. Seiner Tochter blieb nichts anderes übrig als sich gegen die Behandlung erfolglos zu wehren und die Blicke der anderen Restaurantgäste zu ertragen. Und die waren ihnen vollkommen sicher. Auch die des verunsicherten Personals, dass es nicht wagte einzuschreiten und lieber mit ansah, wie die verzweifelte junge Frau mitgezogen wurde. Und ihr Vater ließ nicht einmal vor dem Restaurant von ihr ab. Sie waren gerade dabei die Treppen hinunter zu steigen, als Sasukes Stimme erklang; »Hyuuga-san.«

Doch Hiashi reagierte nicht darauf, sondern ging weiter.

»Otoo-sama«, sagte Hinata fast schon verzweifelt. »Du wurdest gerufen, Otoo-sama.«

Erst hunten am Ende der Treppe blieb das Oberhaupt der Hyuuga Familie stehen. Er drehte sich jedoch nicht zu dem jungen Mann um, sondern wartete darauf, dass er sein Anliegen ansprach.

»Ich möchte Sie um Erlaubnis bitten, Ihre Tochter heute Abend auszuführen.«

Erst sah Hiashi zu seiner Tochter, die nicht an einer Antwort geglaubt hatte, doch dann reagierte er auf Sasukes Bitte: »Welche Dreistigkeit, nach diesem Auftreten noch um die Gesellschaft meiner Tochter zu bitten. Glaub ja nicht, dass du irgendeine Chance hättest, das verlorene Gespräch noch zu retten.«

»Wenn ich ehrlich bin, halte ich nichts von den Plänen, die Sie und mein Vater verfolgen. Mir geht es nicht um eine Hochzeit, nur um die Gesellschaft Ihrer Tochter.«

»Pah«, gab Hiashi von sich. Dann sah er zu Hinata herüber, deren Blick wie fasziniert auf Sasuke lag.

»Selbst ohne eine Vermählung zwischen unseren beider Familie, sollte eine gute Beziehung untereinander Vorteile bringen, oder?«

Eine unangenehme Stiller herrschte zwischen Ihnen. Hinata fühlte sich sichtbar unwohl und würde am liebsten im Erdboden verschwinden. Sie zitterte leicht und hoffte das keiner etwas davon bemerkte. Vor allem nicht ihr Vater.

Und dann spürte sie ganz plötzlich eine Berührung und sah zu Sasuke. Der verzog keine Mine und fokussierte ihre beiden Väter, von denen er immer noch eine Antwort erwartet. Aber ganz unbemerkt von allen strichen seine Finger über Hinatas Handrücken. Und dann war es auch schon vorbei.

»Ich fürchte unsere Kinder sind vernünftiger als wir erwachsenen«, sagte Fugaku und schien sich dabei zusammen zu reißen. Allen Anschein nach, gefiel es ihm nicht wirklich, was er da sagte.

Hinatas Vater sagte nichts, sondern gab nur einen Laut von sich, der merkwürdig nach einem Brummen klang. »Na gut, macht was ihr wollt. Du meldest dich bei mir und bleib nicht die ganze Nacht weg.«

»Sehr wohl, Otoo-sama«, erwiderte Hinata und senkte den Kopf.

»Ich werde ihre Tochter wohlbehalten nach Hause bringen.«

»Das ist jawohl das mindeste«, sagte Hiashi in einem abfälligem Tonfall und setzte sich in Bewegung. Stur verließ er die kleine Runde und dann auch gleich das Restaurant. Fugaku seufzte, ehe er ihm folgte. Jedoch mit einem weniger sturen Gang, wie sein Vorgänger.

Sasuke und Hinata bleiben allein zurück. Die Situation war merkwürdig, nicht nur weil die beiden sich so fühlten, sondern auch, weil sämtliche Blicke auf ihnen gerichtet lagen. Die Auseinandersetzung ihrer beider Väter war natürlich nicht unbemerkt geblieben.

Sie bekam im Augenwinkel mit, wie sie Sasuke an die Schläfe fasste. Sicherlich bemerkte er die Blicke der anderen Gäste ebenfalls. »Ich denke, es ist besser wenn wir wo anders essen gehen.«

»Aber bitte«, mischte sich ein Kellner ein. »Bleiben Sie doch.«

»Nein, nein«, sagte Sasuke mit bestimmter Tonlage. Er umfasste Hinatas Hand. »Wir haben Ihnen schon genug Umstände bereitet«, und damit meinte er ihre Väter, das wusste sie genau. »Wir kommen ein anderes Mal wieder.«

Der Kellner versuchte noch ein letztes Mal Sasukes Gunst zurück zu gewinnen, doch er führte seine Begleitung ungeachtet der Worte aus dem Restaurant hinaus. Hinata vermutete, dass der Kellner das nur wegen Sasukes Namen machte. Er hatte Angst, dass sie die Familie Uchiha als Gäste verloren. Und vielleicht auch davor, dass man ihm die Schuld dafür gab.

Sasuke führte sie hinaus und über den Vorplatz, quer über den Parkplatz, bis hin zu einem Taxistand. Sasuke zog sein Handy aus seiner Tasche und wählte eine Nummer. Hinata hörte ihm zu, wie er ein Taxi anforderte. Dann ließ er sein Handy wieder verschwinden und sie standen in der Dunkelheit der Nacht. Ein paar Meter von ihnen entfernt stand eine Straßenlaterne. Sie flackerte und bot nur spärliches Licht.

»Ich denke es reicht etwas einfaches, oder?«, fragte er.

Hinata nickte. »Natürlich.«

»Chinesisch?«

»Warum nicht?«

»Gut, ich kenne da einen guten Imbiss.«

Erneut nickte sie und dann war es still zwischen ihnen. Er hielt immer noch ihre Hand. Hinata mochte das Gefühl, auch wenn es irgendwie anders und ungewohnt war, aber sie wollte auch nicht das er sie los ließ. Es hatte etwas beschützendes an sich. Sie sagte auch nichts, weil sie angst hatte, dass Sasuke sie dann los ließ.

Das Schweigen zwischen ihnen, wurde jedoch mit jedem Augenblick der verging merkwürdiger. Die Unterhaltung zwischen ihnen, war so viel angenehmer gewesen, als dieses Schweigen. Jedoch wusste sie nicht, was sie sagen sollte und befürchtete, dass sie sich lediglich wieder für das Verhalten ihres Vaters entschuldigen würde. Und genau das war etwas, was Sasuke wahrscheinlich nicht hören wollte. Er würde ihr nur vorhalten, dass sie dafür nichts konnte.

»Ich muss mich für meinen Vater entschuldigen.«

Hinata sah Sasuke verdutzt an. Hatte er sich gerade tatsächlich für seinen Vater entschuldigt?

»Ich kann sein Verhalten nicht erklären und auch keine Partei dafür ergreifen, aber dir ist das sicherlich unangenehm gewesen. Neu in der Stadt und dann so eine Aufregung um dich.«

»Sch-schon gut«, sagte Hinata leise und ließ Sasukes Hand los. Er ließ seinen Blick sinken und blickte dorthin, wo so eben noch ihre beiden Hände gewesen waren.

»Bist du dir sicher?«

Hinata sah ihn an. Sie verstand nicht ganz was er mit dieser simplen Frage bezweckte, traute sich jedoch nicht danach zu fragen.

Zudem brachte es sie total aus den Konzept, dass er noch einmal ihre Hand ergriff. Sasuke wollte etwas sagen, doch in dem Moment, in dem er seine Lippen bewegte, hielt ein Auto neben ihnen und Sasuke ließ wieder von ihr ab.

Die Scheibe des Autos wurde heruntergekurbelt und ein Mann streckte seinen Kopf entgegen des Fensters: »Haben Sie ein Taxi bestellt?«

»Ja habe ich«, sagte Sasuke prompt und wand sich ab. Er öffnete die Tür zur Rückbank und bat Hinata einzusteigen.

Mit einem dankbaren Kopfnicken setzte sie sich auf die Rückbank, grüßte leise den fremden Taxifahrer als sie seinen Blick im Rückspiegel bemerkte und schnallte sich an. Währenddessen hatte Sasuke die Tür geschlossen, war hinter dem Auto vorbei gegangen, hatte die andere Tür geöffnet und neben ihr Platz genommen.

»Bitte Anschnallen«, sagte der Fahrer und Sasuke folgte der Aufforderung, wobei seine Mimik verriet, dass er das auch ohne diese getan hatte. Ohne etwas dazu zu sagen – wahrscheinlich brannte es Sasuke auf der Zunge, seinem Unmut über diese Aussage Luft zu machen – und teilte ihm nur mit nüchterner Stimme ihren Zielort mit.

Für einen kurzen Augenblick, hatte sich Hinata gewünscht das sie zum Ichiraku fahren würden und dass sie dort Naruto und Sakura begegneten, die dort sitzen und lachen würden. Sie würden sie fragen, wo sie geblieben waren und dann-

Hinata bekam nur nebenbei mit wie sich da Auto in Bewegung setzte und sah zum Fenster hinaus.

Was sollten sie ihren Freunden sagen, wo sie gemeinsam her kamen? Dass sie zufällig am gleichen Abend Termine hatten, war noch als Zufall zu verbuchen, aber dass sie zusammen auftauchten, war etwas zu viel des Guten. Sie hatte keine Ahnung wie das erklären sollten und erzählen wollte sie von diesem Abend nichts. Nichteinmal zu Sakura und Naruto.

Dass ihre Väter sich wegen einer eventuellen Vermählung getroffen hatten, war nichts was sie mit gemeinsamen Freunden, oder gar Bekannten besprechen wollte. Jegliche Fragen würden die Situation nur noch unangenehmer machen, als sie ohne hin schon war. Wenn Hinata sich nicht ohnehin schon dafür schämen würde, dass ihr Vater sie verheiraten wollte, aber das es sich bei einem der Kandidaten ausgerechnet um Sasuke – oder eigentlich eher um seinen Bruder – handelte würde es nur noch schlimmer machen. Sie konnte Naruto schon laut loslachen hören und Sakura … Hinata war nicht in der Lage sich ihre Reaktion vorzustellen, weil sie sich noch nicht so lange kannten. Aber auch wenn sie es könnte, wollte sie dieser unangenehmen Situation aus dem Weggehen.

Das Taxi kam quietschend zum stehen, der Fahrer blickte zu seiner Uhr, auf der der Fahrtenpreis angezeigt wurde. Er teilte Sasuke den Preis mit, was Hinata jedoch nicht wirklich realisierte, weil sie immer noch in ihren Gedanken gefangen war. Erst als die Autotür neben ihr geöffnet wurde, schreckte sie aus ihren Gedanken heraus.

Sasuke hielt ihr seine Hand entgegen und forderte sie stumm dazu auf auszusteigen. Sie schnallte sich langsam ab, verabschiedete sich von dem Taxifahrer, dessen Blick sich mit dem Ihren im Rückspiegel traf und nahm dann Sasukes Hand an. Sie ließ sich von ihm hinaus ziehen und schon standen sie wieder in der Nacht.

Ohne eine Warnung wurde der Motor des Wagens gestartet und das Taxi ließ sie alleine stehen. Erst als das Geräusch des laufenden Motors in der Nacht verschwunden war, schaute sie sich das erste Mal um. Sie standen an einer Parkbucht, doch anders als vor dem Restaurant, war diese hell erleuchtet und vor ihnen lag eine Reihe von Gebäuden. Das Licht der Laternen erleuchtete den Gehweg auf dem sie standen und aus einem der Gebäude drang leise Musik.

Sie war noch nie hier gewesen und sie hatte auch keine Ahnung wo sie sich genau befanden. Woher auch, schließlich war sie noch nicht lange in Tokio und diese Stadt war riesig. Sie war also vollkommen darauf angewiesen, dass Sasuke ihr den Weg zeigte.

Er hielt immer noch ihre Hand fest und sie standen sich gegenüber, nur ein paar Zentimeter trennten sie voneinander. Als sich ihre Blicke trafen, errötete Hinata und sie blickte zur Seite, jedoch entfernten sie sich nicht voneinander. Die Stille die zwischen ihnen herrschte war weder angenehm, oder unangenehm. Hinata war nicht in der Lage sie zu bezeichnen oder gar zu beenden. Sie stand nur da, den Kopf zur Seite gewandt, während ihr Herz laut pochte und sie befürchten musste, dass Sasuke es hören konnte.

Sasuke war derjenige der die Stille zwischen ihnen beendete und sie fragte, ob sie nicht essen gehen wollten. Etwas zögerlich nickte Hinata, jedoch bewegte sie sich nicht. Es vergingen ein paar Augenblicke, bis Sasuke ihre Hand kurz sanft drückte und sie dann mit sich zog. Sie betraten ein kleines Restaurant, das einfach eingerichtet war und an der ein oder anderen Stelle definitiv eine Renovierung nötig hatte. Die Tapete war vergilbt und löste sich oben und die Holzstreben an Wänden und Decken sahen sicherlich auch mal frischer aus. Es lag Rauch in der Luft und Hinata fragte sich ob hier geraucht wurden und es drangen instrumentale Klänge durch das Lokal.

Es handelte sich um einen großen Raum, indem mehrere Tischgruppen standen. Am Kopf des Raumes befand sich eine Theke, hinter der eine Durchreiche zur Küche war. Zwei Frauen standen hinter eben dieser Theke und schienen Geschirr, oder vielleicht auch Gläser zu waschen. Kurz nachdem Sasuke und Hinata eingetreten waren sah eine der beiden Frauen auf und eilte um ihren Arbeitsplatz herum um zu ihnen zu kommen. Sie verneigte sich vor ihnen, was ein wenig gezwungen wirkte. Hinata vermutete, dass sie einfach nur müde und erschöpft war.

»Willkommen in unserem Haus«, sagte sie. »Ein Tisch für zwei?«

Sasuke nickte und sah sich um. »Wenn möglich an einem ruhigen Platz.«

Die Angestellte sah ihn skeptisch an. Wahrscheinlich kannte sie die Tische und die Kapazität des Abends auswendig und war deswegen in der Lage ihnen mitzuteilen, dass sie ihnen nichts versprechen konnte.

Tatsächlich war das Restaurant gut besucht. Es wurde an den unzähligen Tischen gesprochen und gelacht, sodass es nicht gerade leise war. Besteck klirrte, Frauen und Männer lachten und irgendwo schien sich jemand zu streiten. Nicht laut genug, dass man jedes Wort verstehen konnte, aber man bemerkte es an der Tonlage der Stimmen. »Oh, ich kann nichts versprechen, wir sind heute sehr gut besucht. Ich befürchte, dass ich Ihrem Wunsch nicht wirklich entsprechen kann.« Die junge Frau trat zur Seite und öffnete einen Schrank neben der Gästegarderobe. Sie holte ein Buch heraus, in dem wohl die Reservierungpläne festgehalten waren. Sie schlug das Buch auf und studierte den Plan des heutigen Abends, dann sah sie sich noch einmal im Raum um und wieder zurück auf das Buch. Sie strich mit den Fingern über das Blatt, dann sah sie noch mal in den Essraum. »Ich …«, sie sah noch mal in ihr Buch, dann in den Raum und schlussendlich wieder zu Sasuke. »Bitte folgt mir.«

Die Angestellte des Restaurants führte die beiden durch den großen Raum bis hin zu einem Tisch in einer Ecke. Es sah nicht besonders einladend aus, aber dafür war es ruhig. »Es ist nicht unser schönster Tisch«, sagte sie und beobachtete, wie die beiden Platz nahmen. Sie verschwand kurz und kehrte dann mit zwei Karten zurück, die sie Sasuke und Hinata reichte. »Kann ich Ihnen schon mal etwas zu trinken bringen?«

Sasuke nickte und dann bestellten die beide schon mal ihre Getränke. Sobald die Angestellte des Restaurants verschwunden war, fühlte sich ihr Zusammensein merkwürdig verkrampft an. Durch ihre Väter war dieser ganze Abend eh schon so sonderbar merkwürdig, dass Hinata gerne in einem Loch versunken wäre und nun saß sie mit Sasuke an einem Tisch. Gegenüber. Kein Taxifahrer, keine Kellnerin, niemand war da auf die sie sich konzentrieren mussten, nein, es waren nur sie beide und das verunsicherte die junge Frau.

Sie verspürte noch immer das Verlangen sich bei Sasuke für ihren Vater zu entschuldigen und nur die Tatsache, dass er keine einzige dieser Entschuldigungen würde hören wollen, ließ sie schweigen. Nur konnte sie an nichts anderes denken, als dass ihr der geplatzte Abend so unsagbar leid tat. Das alles. Dieser Verlobungsversuch mit seinem Bruder und die Auseinandersetzung ihrer Väter und … Der Spaziergang.

Hinata spürte wie sich ihre Wangen rot färbten und senkte ihren Kopf. Sie hatte schon einmal einen Sternenhimmel mit Sasuke gesehen. Wobei immer nur sie allein die funkelnden Leuchtkörper am nachtschwarzen Himmel beachtet hatte. Sie gemeinsam. Szenen wie aus einem der Shoujo Manga die sie als Jugendliche immer so gerne gelesen hatte. Nur war Sasuke nicht der Typ „Typ“, von dem die Protagonistinnen in den Geschichten schwärmten. Aber dafür war er der Typ Junge, für den die ganze Schule schwärmte und in den sich auch die Heldin sich im laufe der Geschichte verliebte. Geschockt von ihren eigenen Gedanken, schüttelte Hinata den Kopf.

»Stimmt etwas nicht?«, fragte Sasuke sie.

»N-nein, alles in Ordnung.«

»Warum schüttelst du dann den Kopf?«

Hinata lächelte verlegen. »Nur etwas belangloses, an das ich mich erinnert habe.«

Sasuke zuckte mit den Schultern. Danach schenkte er ihr und dem Thema keinerlei beachtung mehr. Hinata vermutete, dass er es weniger aus Desinteresse machte, als aus Respekt. Sie wollte nicht darüber sprechen, also drängte er sich nicht dazu. Eine in ihren Augen sehr angenehme Eigenschaft. Sie kannte sicherlich einige Personen, die an dieser Stelle weiter nachgebohrt hätten.

 

・ ・ ・ ❈ ・ ・ ・

 

Hinata hätte es sich eigentlich denken können, dass ihr Vater niemals darauf verzichtet hätte, sie noch einmal auf das Treffen mit dem Uchiha-Clan anzusprechen.

»Wie es mir scheint, kennst du den Jungen von Fugaku bereits«, sagte Hiashi mit strenger Stimme. Er hatte seine Tochter dazu gedrängt – oder es ihr eher befohlen – nach ihrer Arbeit sich mit ihm zu treffen. Für diesen Zweck hatte er extra einen Konferenzraum angemeldet. Natürlich bekam ein Hiashi Hyuuga kurzfristig noch einen Raum zur Verfügung gestellt. Wahrscheinlich musste jetzt eine kleinere Firma, die Monatelang im Voraus diesen Raum angemietet hatte, schauen wo sie unter kam. Hinata hatte versucht ihren Vater dazu zu überreden, dass sie sich in ein Café setzten. Zum einen wollte sie nicht, das irgendjemand unter dem Namen Hyuuga litt und zum Anderen hatte sie die Hoffnung, dass er es in der Öffentlichkeit nicht wagen würde, sie anzuschreien. Wobei sie sich nicht im geringsten sicher war, ob ihren Vater das beeindruckt hätte.

Aber Hiashi hatte sich entschieden dagegen gewehrt und sie waren in ein Taxi gestiegen und hier hier gefahren.

Hinata saß an der Seite des langen Konferenztisches, den Rücken den Fenstern zugewandt auf einem bequemen Stuhl, während ihr Vater vor Kopf platz genommen hatte. Natürlich, denn er war immer noch das Familienoberhaupt, auch wenn sie gerade nur zu zweit waren.

»Hinata«, sagte er streng.

»Ja, Otoo-sama«, antwortete Hinata und hielt den Kopf gesenkt, als käme dies einer Straftat gleich.

»Aha«, Hiashi stand auf und wendete seiner Tochter den Rücken zu. »Und woher?«

Sie wusste ganz genau, dass sie ihrem Vater auf jeden Fall antworten musste um ihn nicht zu verärgern. Aber eigentlich wollte sie ihm nicht mehr als nötig von ihrem Leben erzählen. Sie kannte doch seine Reaktion und sein Urteil.

Hinata presste ihre Lippen aufeinander und spürte das Beben dieser.

Warum hatte sie eigentlich Angst? Es war schließlich ihr Leben und dafür musste sie sich nicht im geringsten schämen. Sie holte einmal tief Luft und faste all ihren Mut zusammen, um ihrem Vater davon zu erzählen, wie sie Sasuke kennengelernt hatte: »Es war eine Verwechslung. Eigentlich wollte mir Naruto mit meinem Umzug helfen und hat mir im Voraus seine Nummer mitgeteilt. Jedoch hat er mir die falsche Nummer gegeben.«

»Naruto-kun?“«, wiederholte Hiashi. Man konnte ihm seine Skepsis anhören. »Etwa dieser Uzumaki Naruto?«

Hinata nickte.

»Ich wusste von Anfang an, dass du nicht von alleine auf die Idee gekommen bist hier her zu ziehen«, donnerte ihr Vater plötzlich los. »Das müssen doch die Flausen dieses Nichtsnutzes sein-«

»Nein!«, sagte Hinata mit ungewohnt lauter Stimme. Sie konnte die Male, in denen sie die Stimme gegenüber ihrem Vater erhoben hatte, an genau einer Hand abzählen: nämlich noch nie. »Es war reiner Zufall. Ich wusste nicht einmal dass er hier wohnt!«

Hiashi schüttelte den Kopf. »Ich nehme an, dieser Naruto hat dir die Nummer von Sasuke Uchiha gegeben?«

Hinata nickte. »Es war ein versehen und Naruto musste beruflich in Ausland, deswegen war es doch irgendwie praktisch, weil er mir dann helfen konnte. Er hat mir die Stadt gezeigt und mir geholfen alles zu erledigen. Und weil er mit Naruto-kun befreundet ist, haben wir uns öfters gesehen.«

»Und von dem Essen gestern? Hast du davon gewusst?«

»Meinst du, dass Sasuke-kun an der Stelle seines Bruders mitkommt? Nein, ich wusste nicht einmal, dass dieses Essen mit dem Uchiha-Clan verabredet war.«

»Du meinst also, dass du nichts davon wusstest, dass Fugaku Uchiha vorhatte die Abmachung zu brechen?«

»Nein.« Hinata schloss die Augen. Am liebsten hätte sie ihm ein „Du hast mir doch auch kein Wort gesagt, mit wem wir uns treffen.“, aber sie traute sich nicht.

»Wann hast du das letzte mal vor unserem Treffen gesprochen?«, wollte Hiashi wissen. Er ging zum Fenster hin und Hinata kam aufgrund seiner Körperhaltung nicht drum herum ihn wie einen Offizier im Krieg wahr zunehmen.

»Wir haben uns ganz zufällig zuvor getroffen«, murmelte Hinata vor sich hin. Wo sie sich getroffen hatte. Einer sogenannten „Spielehölle“ würde ihm sicherlich nicht gefallen und er würde toben. Wahrscheinlich würde er selbstständig dafür Sorgen, dass sie wieder zurück nach Aomori kam und das besorgniserregendste war, dass Hiashi Hyuuga die Macht dazu hatte, alle mit einem Fingerschnippen nach seiner Laune tanzen zu lassen.

»Er hat dir also nichts gesagt?« Ihr Vater ließ einen spöttischen Laut von sich hören, der entfernt einem Lachen glich.

»Nein.«

»Er hat also nicht einmal dir etwas gesagt?« Hiashi drehte sich zu seiner Tochter um. Sie spürte seinen strengen Blick auf sich ruhen. »Oder verheimlichst du mir etwas?«

Hinata zuckte zusammen und musste an den den Plüschhasen denken, den Sasuke ihr geschenkt hatte und der nun auf ihrer Couch saß. »Nein. Er hat mir nichts gesagt.«

»Also haben sie selbst dich betrogen.«

»Betrogen«, murmelte Hinata.

»Hast du was gesagt?«

»Nein«, Hinata schluckte. Irgendwann musste sie doch mal all ihren Mut finden, wenn sie den welchen besaß. Sie schüttelte gedanklich den Kopf. Natürlich besaß sie Mut, schließlich hatte sie es bis hier her geschafft. Sie hatte es geschafft bis nach Tokio zu ziehen, sie hatte ihr Studium gemacht, obwohl ihr Vater ausdrücklich dagegen war, dass sie einen Weg einschlug der gegen die Tradition ihrer Familie war. »Aber du hast mir ja auch nichts gesagt«, flüsterte sie. Hinata bereute es, dass sie es nicht lauter gesagt hatte.

»Was hast du da vor dich hingemurmelt?«, wollte Hiashi wissen. »Habe ich dir nicht beigebracht stolz auf deinen Namen zu sein? Eine Hyuuga macht sich nicht klein. Stehe zu dir und deiner Tradition.«

Hinata zitterte innerlich. Ihr Vater wollte also, dass sie ihm sagte, was sie dachte? Er wollte es hören? Sie wusste, dass ihm ihre Worte nicht gefallen würden, aber das war die Chance zu ihren Empfindungen zu stehen.

»Tochter?«

Sie holte tief Luft, dann stand sie von ihrem Stuhl auf. Ihr Vater durchbohrte sie immer noch mit seinem Blick. Jetzt, jetzt, sagte sie sich in Gedanken. Sie fasste all ihren Mut zusammen und sprach: »Du hast mir doch auch nie gesagt, mit welcher Familie wir uns treffen um über eine Vermählung zu sprechen.«

Hinata drehte sich um. Sie versuchte so entschlossen wie es ihr möglich war, ihn anzusehen. »Du hast mir doch auch nie gesagt mit wem wir uns treffen.« Sie konnte ihre Tränen nicht zurückhalten, ihr Körper zitterte und sie befürchtete, dass sie nicht mehr lange stark gegenüber ihrem Vater sein könnte.

»Otoo-sama«, brachte sie noch hervor. Sie wusste genau, dass jedes weitere ihr ersterben würde, ehe sie es aussprechen könnte. Also entschied sie sich für einen taktischen Rückzug. Hinata verneigte sich vor Hiashi und verließ dann den Konferenzraum. Sie ging langsam, ohne ein Zeichen von Angst, erst als sie draußen und die Tür wieder zu war, rannte sie davon.

Hinata war sich bewusst, dass sie den Zorn ihres Vaters spüren würde, doch das war ihr in diesem Augenblick egal. Sie wollte nur noch weg.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hinata hat es geschafft, sie hat ihrem Vater einmal die Meinung gegeigt und ist danach direkt abgehauen. Aber ich glaube, das wäre ich auch. Ich bin auf jeden Fall sehr stolz auf meine Kleine.
Das Kapitel hat mir durchaus viele Probleme bereitet. Story und Verlauf technisch und dazu kamen dann private Sachen, wie man in meinem Weblog nachlesen kann. Ich arbeite aber daran, dass es sich bessert. Ich will ja auch wieder schreiben und besonders Unbekannte Fremde liegt mir sehr am Herzen.
Ich habe dank des schreibens am Rest dieses Kapitels sogar schon Ideen für weitere Szenen und zwei davon, sind wirklich sehr, sehr wundervoll. Ich weiß nur noch nicht, wann ich sie dann einbauen kann. Ich denke mit einer werde ich das 12. Kapitel starten. Es wird ein Wiedersehen mit einem Nebencharakter geben. Ich hoffe ihr werdet euch genauso darüber freuen, wie ich es jetzt schon tue. Und ich habe noch nicht einmal angefangen mit dem Schreiben. *hihihi*
Bei der letzten Szene habe ich einen Film geschaut und es gibt sogar einen Hint auf diesen. Könnt ihr es erraten?
Und noch etwas: Ich plane eine SasuHina OS Sammlung zu starten. Der Titel wird Somewhere in between ☆ lauten und für Inspiration bin ich offen. Also lasst mir doch welche zukommen. Über dem dazugehörigen Weblog, ENS, oder hier als Kommentar.
Wie gesagt, ich werde mich bemühen wieder aktiver zu schreiben, weil ich es vermisse.


Liebe Grüße,
Rizumu


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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hopey
2019-12-10T17:31:27+00:00 10.12.2019 18:31
Abend :D

Sorry, wollte schon gestern Kommentieren, bin aber leider nicht mehr dazu gekommen >.<
Als erstes, ich dachte nicht mehr das es weiter geht x“D
Um so überraschter und erstaunter war ich, dass es doch plötzlich weiter geht :D
Und als treuer, loyaler Leser konnte ich nicht anders und habe mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten gefreut darüber xD

Aber nun zur Geschichte :D
Als erstes: Ich liebe einfach wie du Hinata und Sasuke schreibst :D und vor allem gefällt mir auch dein Sasuke (und normalerweise gehört er nicht zu meinen favorisierten Charakteren xD aber das Pair liebe ich einfach). Du stellst ihn einfach gut dar :) Seine Distanzierte Art und Weise, und trotzdem auf der anderem diese Annährungen zu Hinata. Bzw zeigt es deutlich dass Sakura und Naruto ihm ebenfalls wichtig sind. (Falls ich das schon mal erwähnt habe, dann sorry xD)

Schade fand ich es, dass die Interaktion zwischen Sasuke und Hinata so gering war T_T
Aber vielleicht beim nächsten mal? :D

Was ich ebenfalls toll fand, war die Interaktion auf dem Parkplatz :)
Wo sie Plötzlich seine Hand losließ und er nochmal nachhackte :D
Das war, für mich, so ein „Awwww“-Moment :)
*Ich glaube ich bin heute defintiv überzuckert :3*

Hinatas Vater war vortrefflich getroffen :) (so wie er Anfangs auch immer zu ihr war xD also im Anime/Manga)
so stellt man sich ihn auch vor xD (obwohl er zum Ende hin, sie glaube ich Akzeptiert hat? :) )
Das er seine Tochter immer noch im jedem Preis kontrollieren will… traurig. Sowie er sie zum guten Zweck vermählen will, was ist Hinata hier? Ein Besitz? Wohl kaum, hoffentlich sieht ihr Vater mal ein, was er seiner Tochter da antut. Sowie ich auch hoffe, dass sie es wirklich schafft, sich im mal zu widersetzen und so richtig ihre Meinung mal zu sagen :)

Aber Hut ab, dass Hinata zum Ende hin, wenn auch nur ein kleines Bisschen, sich getraut hat etwas zu sagen. :D

Kleinigkeiten, die mir auffielen beim Lesen (falls ich aber Falsch liege, dann ignoriere das bitte x“D):
° Erst hunten am Ende der Treppe blieb das Oberhaupt der Hyuuga Familie stehen.
→ ich glaube das h ist bei „hunten“ an der Treppe, ein Vertippsungsfehler? :)
° Selbst ohne eine Vermählung zwischen unseren beider Familie, […]
→ Heißt es nicht: Familien? x“D
° Eine unangenehme Stiller […]
→ Ich glaube, das „r“ hat sich bei „Stiller“ außersehen reingeschliechen xD
Ich glaube, da gab es noch einen „Flüchtigkeitsfehler“, aber leider weiß ich nicht mehr woh ^^“

ANSONSTEN :D
War die Geschichte Großartig :D
Ich liebe es :D
und hoffe, dass es dieses mal besser voran geht und ich wieder was zum lesen habe ;)

Ganz liebe Grüße,
Hopey

P.S.
Sorry für den langen Kommentar x“D

Von:  SasuHina-4ever
2019-12-10T13:25:04+00:00 10.12.2019 14:25
Danke für das neue kapitel endlich hat Hina das wort gegen ihren vatter erhoben bin gespannt wie es weiter geht.
und für den OS wie währe es mit die Schöhne und das Biest oder Susi und Strolch oder irgend was anderes. Liebe Grüsse und einen Traumhaften Tag Mittag Nacht.
Von:  Cuddlytoy
2019-12-09T11:17:44+00:00 09.12.2019 12:17
Wow, dachte ja nicht, dass diese ff noch weiter geht.
Der einstieg ist leider etwas verwirrend geschrieben, les dir bitte die ersten sätze nochmal durch xD

Ansonsten ein schönes kapitel, lass uns bitte nicht wieder hängen und mach weiter ja?
(Dass sich sasuke nichts sagen lässt, auch nicht von einem hiashi, war mal sowas von klar xD)
Antwort von: Rizumu
09.12.2019 19:50
Ich schäme mich auch dafür, dass es so lang gedauert hat, aber ich will sie unbedingt noch beenden. Die ganzen Ideen die ich für diese Geschichte habe, will ich noch umsetzen ;_;~

Das dieses Kapitel nicht soo doll ist, kann ich mir vorstellen, das ganze ist schon ein Jahr alt ;_;"
Und da ich das Kapitel hochladen wollte, und auch Probleme damit hatte wollte ich es nur noch fertig kriegen XD
Aber ich lese noch mal drüber :)
Danke für den Hinweis :D


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