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Unbekannte Fremde

[Hinata-center | Sasuke x Hinata]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen lieben Dank für siebenundachzig Favorieteneinträge zu meiner FanFition und ganz besonders lieben Dank an Majaaaa, lieandra, Nujay, Hopey, SasuHina-4ever, Samrachi & abgemeldet für eure Kommentare zu Kapitel 9. Es freut mich tierisch das euch allen meine FanFiction bis hier hin gefallen hat und ich hoffe auch, dass es so bleiben wird!
Entschuldigung, dass ihr bis heute habt warten müssen! Dafür denke ich, wird euch das Kapitel gefallen! Komplett anzeigen

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Kapitel 10 ◊ Der Preis für ihre Freiheit


 

Kapitel 10 ◊ Der Preis für ihre Freiheit

 

 

Hinata fühlte sich schrecklich neben ihrem Vater. Sie trug ein Kleid, dass brav bis oben zugeknüpft war, in einem schlichten Schwarz. Ihr Haar hatte man ihr zu einer strengen Frisur hochgesteckt. Schon lange hatte sie nicht mehr so adrett ausgesehen und dann war sie in so kurzen Abschnitten, immer wieder mit ihrem Vater zu sogenannten Geschäftsessen gegangen. Ihr Vater konnte sagen was er wollte, er war auf der Suche nach einem geeigneten Bräutigam für seine erstgeborene Tochter. Denn wenn sie schon ihren eigenen Weg ging und nicht wie er es geplant hatte, sein Erbe antrat, so wollte er sie so schnell wie möglich entsprechend vermählen. Am besten noch bevor es sich herumsprach, was sie hier in Tokio machte.

»Es gibt hier eine hervorragende Privatschule«, sagte Hiashi, während sie auf der Rückbank eines Taxis saßen. Leider war es nicht Asuma-san, sonst hätte sich Hinata um einiges wohler gefühlt.

Der Fahrer sah hin und wieder mal zu ihnen in den Rückspiegel und lauschte stumm ihren Unterhaltungen. Die gewiss uninteressant und spärlich waren, doch der drohende Streit zwischen den beiden kündigte an, interessant zu werden.

Hinata ballte in ihrem Schoß die Hände zu Fäuste. »Ich unterrichte aber auf einer öffentlichen Grundschule«, flüsterte sie ängstlich und verlegen. Ihr Vater verschränkte die Arme vor der Brust und gab einen Laut von sich, der ähnlich wie ein Schnaufen klang.

»Eine öffentliche Grundschule«, sagte er voller Verachtung und fixierte die Straße vor ihnen, als würde er selber fahren. Seine Tochter ahnte, dass er das nur tat, um einen Wutausbruch zu verhindern. Hiashi Hyuuga konnte ja nicht einmal Autofahren. Das hatte er nicht nötig. »Die Bezahlung ist miserabel, das was du da eine Wohnung nennst ist ein Witz! Glaubst du ich schaue mir das noch länger mit an, wie du unseren Namen in den Dreck ziehst? Eine Hyuuga, an einer öffentlichen Schule. Ich dachte ich hätte dir besseres gelehrt.«

Sie wusste nichts was sie darauf antworten könnte. Alles in ihr schrie auf der Stelle „Nein“, jedoch sträubte sie sich dagegen, sich gegen ihren Vater zu wehren. Sie war noch nie in der Lage dazu gewesen, sich durchzusetzen, bis auf dieses eine Mal und es war eine regelrechte Qual gewesen. Wie lange es gedauert hatte, auf Lehramt studieren und dann auch noch nach Tokio ziehen zu dürfen. Ihre Kraft sich gegen ihren Vater zu stellen, war aufgebracht. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum sie sich nicht gegen die Verlobungspläne ihres Vaters wehren konnte.

»Weißt du warum ich dich hier hinziehen ließ?«

Hinata schüttelte den Kopf.

Mit strenger Stimme und einem merkwürdigen Lächeln auf den Lippen, erklärte Hiashi seine Absichten: »Du sollst deine Erfahrungen machen und dann wirst du von alleine wieder zurück kommen und verstehen, was das für ein sinnloser Plan ist. Du gehörst nicht in die Unterschicht, Hyuuga Hinata.«

»Otoo-sama«, sagte Hinata leise, es war fast nur noch ein Flüstern und sie hoffte, dass man ihr ihre Angst nicht anhörte. »Bei allem Respekt, ich sehe keine Unterschicht. Ich habe jeden Tag mit Kindern zu tun, die lernen wollen und mal glücklich und mal traurig sind zu tun. Ich denke nicht, dass ich etwas besseres bin, als die Menschen in meinem Umfeld.«

Hiashi hatte sie aussprechen lassen. Nicht weil es ihn interessierte, sondern weil es in seinen Augen nichts an der Situation ändern würde. Seine Tochter bewegte sich auf einer Einbahnstraße und würde früher als sie es erwartete nicht mehr weiter kommen. »Du wirst dein naives Denken noch früh genug ablegen. Dann wirst du mir dankbar sein, dass ich mich um deine Zukunft sorge.«

Hinata schwieg, weil sie ihm eh nicht kontern konnte sodass er sie endlich in Ruhe ließ und sah stattdessen aus dem Taxifenster hinaus. Es war bereits dunkel draußen und kaum Menschen waren draußen unterwegs. Selbst die Straße war relativ leer. Die Geschäfte waren geschlossen und nur noch in den Wohnungen in den Stockwerken darüber war noch Licht an. Die Straßenlaternen leuchteten orange und die ein oder andere flackerte in der Dunkelheit.

Und plötzlich musste Hinata an die Nacht denken, in der Sasuke sie mit dem Motorrad nach Hause gefahren hatte. Bei ihm hatte sie sich wohl und sicher gefühlt und hier neben ihrem Vater wollte sie nicht bleiben, weil die Situation zwischen ihnen so angespannt war.

Das Taxi fuhr langsam durch die Nacht, weil ihr Vater es nicht mochte, wenn Autos schnell fuhren. Hinata hatte sich irgendwann an dieses langsame Tempo gewöhnt, doch diesmal war es quälend. Ein Weg zum ungewissen Scheiterhaufen. Anders konnte sie ihre Situation weder wahrnehmen, noch beschreiben. Sie schloss die Augen und seufzte kurz um den Knoten los zu werden, der sich in ihrer Brust gebildet hatte. Sie musste an den heutigen Tag denken, an die Kunstausstellung und ihrem Spaziergang im Park. Der Plüschhase den Sasuke ihr geschenkt hatte, saß auf ihrem Bett und wartete darauf, dass sie nach Hause zurück kam. Und dann musste sie daran denken, dass Sakura und Naruto im Ichirakus saßen und dass sie viel lieber bei ihnen wäre und bei Sasuke.

Hinata schreckte aus ihren Gedanken auf und erkannte in ihrem Spiegelbild, dass ihre Wangen gerötet waren. Sofort verdeckte sie ihr Gesicht mit ihren Händen und hoffte, dass ihr Vater nichts bemerkt hatte. Er würde eh nur meckern, dass es für jemanden wie sie, sich nicht ziemte. Aber was überhaupt?

Langsam nahm sie wieder ihre Hände von ihrem Gesicht. Sie hatte keine Ahnung was da gerade geschehen war und warum es ihr so peinlich war, dass sie an Sasuke gedacht hatte. Oder eher, dass sie sich gewünscht hatte jetzt bei ihm zu sein. Sicher lag es nur daran, dass er der erste war, den sie hier getroffen und der ihr geholfen hatte. Und sicherlich lag es auch an dem heutigen Tag. Wenn sie daran dachte, dass sie nun zum Abschluss irgendeinen Fremden Mann, mit seinem Sohn kennenlernen musste, den ihr Vater für würdig hielt, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Einen schlechteren Abschluss konnte dieser Tag wahrlich nicht haben.

Hinata strich sich eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr und hoffte, das ihre Frisur sich nicht schon jetzt auflöste, obwohl sie nicht einmal in dem Restaurant angekommen war, in dem sie heute speisen sollte. Sie kehrte noch einmal in sich, um ihre Gefühle zu ergründen. Sie wollte das nicht, aber dennoch spürte sie nichts, bei dem Gedanken gleich einen weiteren Heiratskandidaten zu treffen, spürte sie eine merkwürdige Leere. Fast so als wäre nicht sie die Herrin über ihren eigenen Körper, sondern jemand anderes. Ein hübsches Püppchen, dass man jedem zeigte. Genau so hatte sie sich schon immer gefühlt.

»Wir sind da«, sagte der Taxifahrer nüchtern und gleich darauf bog das Auto auf einen Parkplatz und hielt an dem Taxistand an. Er nannte in einem respektvollem Ton den zu zahlenden Preis und drehte sich zu seinen Fahrgästen um. Hinata mied seinen Blick, weil sie nicht von ihm angesehen wollte. Sie hatte Angst, dass er sie durchschauen und ihre Willenlosigkeit erkennen würde.

»Steig schon mal aus, Hinata. Warte draußen«, lautete die Anweisung ihres Vaters, der Hinata nach kam. Sie öffnete die Fahrzeugtür und trat heraus in die angenehme Kühle der Nacht. Hier draußen fühlte sie sich schon gleich viel leichter, zwar noch nicht vollkommen frei, aber nicht mehr so eingeengt wie zuvor in dem Taxi. Das wurde ihr aber erst jetzt bewusst.

»Gehen wir«, erklang dann plötzlich die strenge und dunkle Stimme ihres Vaters.

Hinata verneigte sich noch einmal vor dem Taxifahrer, ehe er seinen Wagen wieder startete und davon fuhr. Sie wusste nicht einmal, ob der Mann ihre Geste gesehen hatte, deine eine Reaktion hatte sie nicht bekommen.

»Hinata.«

»Sehr wohl«, erwiderte sie und folgte daraufhin dem Mann in Richtung des Eingangs. Das Gebäude hob sich von den anderen ab, weil seine Architektur nicht die der japanischen Architekten entsprach. Es war eher westlich. Vielleicht europäischer Herkunft nachempfunden, nur kannte sich Hinata nicht genug damit aus um das beurteilen zu können.

Sie betrat das Gebäude nach ihrem Vater und bekam schon am Empfang ihre Einsicht: Es handelte sich um ein Steakhouse im Amerikanischen Stil. Rustikal und edel eingerichtet, ganz genau so wie man es aus den TV-Serien aus Amerika kannte.

»Guten Abend. Ein Tisch für zwei? Haben sie reserviert?«, wurden sie von

einer freundlichen Dame begrüßt.

»Hyuuga«, brummte Hiashi hingegen nur und die Empfangsdame las in ihrem Buch.

»Hyuuga«, bestätigte sie. »Ein Tisch für vier Personen. Bitte folgen sie mir.«

Die Frau verließ ihre kleine Theke und führte sie in den Speisesaal, den man wahrlich so betiteln konnte, denn alles war pompös eingerichtet. Von den Kronleuchtern an der Decke, über den Teppich am Boden, bis hin zu der Dekoration auf den Tischen. Prunk, als wolle der Inhaber sein Vermögen unter Beweis stellen. Ein Ambiente ganz nach Hyuuga Hiashis Geschmack, das wusste seine Tochter.

Hinata fühlte sich in ihrer Position gerade wie eine kleine Ente, die stur ihrer „Familie“ folgte und war froh als sie an einem großen, runden Tisch ganz hinten in dem riesigen Raum stehen blieben. Er war durch Sichtschutzwände von den anderen Tischen abgeschottet. Perfekt um vertrauliche Gespräche zu führen.

»Bitte sehr, der Buissnessbereich«, erklärte die Empfangsdame und bat mit einer Geste, dass sie platz nahmen. »Kann ich ihnen schon etwas bringen lassen?«

Hiashi verneinte und wartete darauf, dass die Dame gegangen war, ehe er sich hinsetze. Hinata setzte sich zu der Rechten ihres Vaters auf den Stuhl und versuchte sich unauffällig umzusehen. Sie war noch nicht oft in westlichen Restaurants gewesen und deswegen war alles interessant für sie, Zumindest wusste sie jetzt schon mal. Warum sie keinen Kimono tragen sollte. Aber eine Frage lag ihr noch immer auf der Zunge: »Mit wem treffen wir uns hier, Otoosama«, fragte sie höflich an ihn gewandt.

»Du wirst es sicherlich gleich sehen«, sagte er lediglich.

Hinata wand sich wieder ab, den Blick nach vorne und den Kopf leicht gesenkt. Sie spürte Nervosität in sich aufkommen und den starken Wunsch mit Sasuke und den anderen im Ichirakus zu sitzen. Sie schloss die Augen und versuchte es sich vorzustellen, dass es genau so war. Nur war die Präsenz ihres Vaters so erdrückend, dass es kein Entkommen aus der Realität gab. Da konnte sie sich noch so angestrengt vorstellen, an Narutos Lachen zu denken, wie sie wollte. Sie war in der Realität gefangen und der einzige Ausweg schien der zu sein, darauf zu hoffen, dass es schnell vorbei war.

Ein Geräusch war zu hören und als Hinata wieder die Augen geöffnet hatte, sah sie, dass ihr Vater aufgestanden war um ihre Verabredung zu empfangen. Schnell erhob auch sie sich von ihrem Stuhl und verneigte sich, ohne die Fremden überhaupt anzusehen.

»Das ist meine erstgeborene Tochter Hinata und das muss ihr Sohn Itachi sein«, hörte sie ihren Vater sagen. Sie traute sich nicht sich zu erheben. Aus irgendwelchen Gründen wollte sie den jungen Mann nicht sehen.

»Nein«, sagte eine fremde Männerstimme. »das hier ist mein zweitgeborener Sohn Sasuke.«

Beim Klang dieses Namen erhob sich Hinata – fast schon zu schnell – und blickte in eben jene, dunklen Augen, an die sie auf der Herfahrt schon denken musste. Es war dieser Sasuke. Nicht irgendein Sasuke, sondern der Sasuke, den sie kannte und der ihr schon so oft geholfen hatte. Er stand da und nickte ihr zu. Er trug einen Anzug, mit einer Krawatte, ebenso wie sein Vater, dem er wie aus dem Gesicht geschnitten aussah.

»Uchiha, Fugaku«, sagte Hiashi und klang verärgert. »Ich bin mir sicher, dass das Beiwohnen Ihres erstgeborenen Sohnes Uchiha Itachi verabredet war. Wie kann er zu einer solch wichtigen Unterhaltung nicht anwesend sein?«

Fugaku schüttelte den Kopf einmal nach recht und dann nach links, ehe er seinem Gastgeber eine Antwort gab: »Es war meinerseits nie die Rede, dass ich meinen Sohn Itachi vorstelle, ich habe lediglich von einem meiner Söhne gesprochen.«

»Ihr glaubt doch etwa nicht, dass ich meine erstgeborene Tochter an Ihren Zweitgeborenen vermähle?«, donnerte Hiashi, doch Fugaku schien sich nicht im geringsten beunruhigen lassen zu wollen. Es schien so, als hätte er sich auf genau diese Diskussion schon vorbereitet: »Die nicht Ihre Erbin ist, oder irre ich da? Ich habe meine Informationen über Ihre Familie eingeholt, genauso wie Sie über die meine.«

Hiashi schien überlegen zu müssen, denn er sagte nichts. Dafür ergriff Sasuke das Wort: »Wie ich sehe, müssen Sie noch etwas besprechen, ehe wir zu den geplanten Punkten des Abends kommen«, merkte er an. »Ich würde vorschlagen, dass ich mit Hinata-san vor die Tür gehe, bis dieses Missverständnis geklärt wurde. Habe ich dazu die Erlaubnis Otoo-sama?«

»Gewiss Sohn.«

»Hyuuga-san?«

Hiashi wand sich ab und wirkte so merkwürdig trotzig, dass er fast wie ein Kind auf Hinata wirkte. Dann gab er jedoch eine Antwort: »Warum nicht. Geh mit ihm Hinata.«

Hinata zuckte kurz zusammen und sah ihren Vater verwundert an, doch als Sasuke ihr auffordernd seine Hand reichte, nahm sie die Einladung etwas schüchtern an und ließ sich von ihm um den Tisch herum und zum Ausgang führen. Schweigend gingen sie durch den großen Raum zurück zum Eingang, während Hinata den Kopf gesenkt hielt und sich von ihm führen ließ, bemerkte sie, dass ein paar Blicke auf ihnen lagen. Kurz überprüfte sie mit der linken, freien Hand ob ihre Frisur noch in Ordnung war und hoffte, das niemand ihre Nervosität bemerkte. Vor allem nicht Sasuke.

»Sie verlassen uns schon«, fragte die Dame am Empfang, was er mit einem Kopfschütteln verneinte, während Hinata weiterhin schwieg. Dann verließen sie das Restaurant und gingen hinaus auf den Vorplatz, der zum Parkplatz führte.

»Hier in der Nähe ist ein kleiner Park«, erzählte Sasuke. »Dort können wir spazieren gehen.«

Stumm nickte seine Begleiterin. Sie fand kein Wort um ihr Schweigen und diese merkwürdige Situation zu brechen. Während sie sich so merkwürdig nervös fühlte, schien Sasuke mit der ganzen Situation keine Probleme zu haben. Überhaupt wurde sie sich erst jetzt vollkommen darüber klar, dass sie Sasuke bei einer Hochzeitsunterredung getroffen hat. Sasuke sollte ein möglicher Hochzeitskandidat für sein? Hinata wusste nicht was das bedeutete und was dadurch nun alles kaputt gegangen war.

»Es tut mir Leid«, flüsterte sie unbewusst und blieb stehen.

»Was tut dir Leid?«

Hinata lief leuchtend rot an, was Sasuke wohl nur schwer in der Nachtbeleuchtung erkennen konnte. Reflexartig entzog sie ihm ihre Hand und drehte sich weg. »Das alles. Mein Vater und … Seine Idee mich zu verheiraten.«

Sasuke zuckte mit den Schultern, was ihr entging. Er schob seine Hände in die Taschen seiner Anzughose und stand ganz gelassen da. »Warum denkst du, dass du dich für deinen Vater entschuldigen musst?«

Unsicher und irgendwie ängstlich schaute Hinata über ihre die Schulter.

»Denkst du ich wäre hier, wenn mein Vater nicht die selbe Idee gehabt hätte? Sein Sohn, verheiratet mit einer Hyuuga. Nun, die Absprache war nicht wirklich vorhanden.«

»Anscheinend nicht.«

Schweigen trat wieder ein. Sie waren noch nicht am Park angekommen und standen auf einem kleinen Pfad, abseits von der Straße und hinter dem Restaurant.

»Hast du gewusst, mit wem sich dein Vater treffen will?«

»Ja.«

»Auch schon heute Mittag?«

Sasuke antwortete nicht sofort: »Ja.«

Dann schwiegen sie wieder. Die merkwürdige Atmosphäre blieb und Hinata hatte das Bedürfnis weg zu rennen.

»Du wusstest es nicht, oder?«

»Mein Vater sagt es mir nie mit wem ich mich treffe und eigentlich kenne ich sie auch gar nicht.«

»Das dachte ich mir.«

»Warum?«

»Ganz einfach«, fing Sasuke an. »Du hättest heute Mittag in der Spielhalle sicherlich anders auf mich reagiert, wenn du es gewusst hättest. Auch wenn dein Vater davon ausging, dass mein Bruder hier sein wird. Dafür bist du viel zu ehrlich. Du trägst deine Gefühle immer wie ein Kleid für alle sichtbar.«

»Du kennst mich doch kaum«, murmelte Hinata.

»Nein, tue ich nicht, aber das habe ich schon bei unserem ersten Treffen bemerkt.«

Erneut schwiegen die beiden. Die Situation war so merkwürdig und unangenehm für sie, dass sie nicht wusste wie sie damit umgehen sollte. Sie war hier mit Sasuke mitten in der Dunkelheit, ihre Väter stritten sich wahrscheinlich im Restaurant über die Unstimmigkeit und sie wollte mehr als sonst im Boden versinken. Dabei hatte sie Sasuke gemocht und nun war alles zerstört.

Erst als Sasuke sich vor sie stellte, bemerkte Hinata ihren Tränen und ihr Schluchzen. Sie sah zu ihm hoch und konnte nicht mehr auf hören zu weinen. Jetzt, wo sie in seine dunklen, ruhigen Augen sah erst recht nicht mehr und dann wurde es plötzlich nur noch schlimmer: Sasuke zog sie in eine feste Umarmung, die ihr sofort das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gab. Nur zögerlich traute sie sich, die Umarmung zuzulassen und ihr Gesicht an seine Schulter zu legen. Dass sie seinen Anzug wohl möglich mit ihrem Make up und ihren Tränen einsaute, war ihr in dem Moment vollkommen egal. Sie wollte einfach nur die Geborgenheit spüren, die Sasuke ihr gab.

Hinata hatte keine Ahnung wie lange sie da in der Dunkelheit stand, an Sasuke lehnte und weinte. Sie hatte vollkommen das Zeitgefühl verloren, aber es hatte gereicht um sie zu beruhigen. Stumm lehnte sie an Sasuke und genoss die starken Arme um ihre Schultern. Nur konnten sie nicht ewig hier stehen bleiben, Irgendwann würden ihre Väter sie zurück erwarten.

»Mein Vater«, sagte sie leise und im Flüsterton. »Wollte sich heute also mit deinem Vater treffen um über eine eventuelle Vermählung von deinem Bruder und mir zu sprechen.«

Sasuke nickte, das konnte sie spüren. »Mein Vater hat sich jedoch Informationen über deine Familie eingeholt und hat recht schnell herausgefunden, dass er dich nicht mehr als seine Erbin einsetzt.«

Hinata spürte einen Klos im Halse. Sie wusste es schon lange, dass ihr Vater ihre jüngere Schwester bevorzugte, nachdem sie sich entschieden hatte Lehrerin zu werden. Auch wenn sie nun endlich den Weggehen konnte den sie wollte, verletzte sie es, dass ihr Vater nicht hinter ihr stand.

»Mein Vater ist da nicht unschuldig. Über einen Bund zwischen unseren Familien ist er erfreut, jedoch möchte er seinen erstgeborenen Sohn nicht an eine Tochter vermählen, die nicht das Erbe der Familie antritt.«

Sie zuckte zusammen und spürte kurz darauf Sasukes Hand auf ihrem Kopf. »Das Ergebnis seiner Recherche kennst du bereits. Ich befürchte, dass es deinem Vater übel aufgestoßen ist, dass ich nicht Itachi bin.«

»Ich bin mir sicher, dass es meinem Vater nicht gefallen hat«, murmelte Hinata. »Ich glaube nicht, dass sie sich einigen werden.«

Sasuke zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, sie sind beide gleich stur.«

»Bestimmt«, sagte Hinata. Ganz plötzlich stieß sie sich von Sasuke ab und sah ihn fast schon panisch an. Sie hatte Angst. Angst vor dem was dieser Abend alles auslösen konnte. »Aber was wird jetzt daraus?«

Fragend sah Sasuke sie an. Er konnte beim besten Willen nicht verstehen, was sie von ihm wollte. »Was wird woraus?«

Sofort zuckte Hinata zusammen und verschwand wieder hinter ihrem schüchternem Selbst. Sie löste sich von Sasuke und brachte Abstand zwischen sie. Sie hatte ihren Kopf gesenkt und schien all ihren Mut verloren zu haben. Sasuke stand da und wartete ab. Er würde sie nicht dazu drängen zu sprechen, sondern wartete ruhig.

Es dauerte gar nicht so lange, wie man es vermutet hätte, bis Hinata sich erklärte: »All das. Dieses Treffen um eine mögliche Hochzeit zu verhandeln. Dein Bruder, du, ich«, fing sie an und stoppte. Anscheinend hatte sie keine Ahnung wie sie ihre Gefühle und das was ihr durch den Kopf ging erklären sollte. Aber auch jetzt lies er ihr die Zeit um ihren Mut und die richtigen Worte zu finden: »Ich hätte mir nie im Traum vorstellen können, dass ich dir begegnen würde.«

»Bist du doch.«

»Das mein ich nicht«, wehrte sie sich. »Mein Vater hat mich in der letzten Zeit immer wieder in Tokio besucht und mich zu Geschäftsessen mitgenommen. Manchmal waren die Söhne dabei, manchmal nicht. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich dadurch muss. Es ist der Preis für meine Freiheit.« Sie machte eine Pause und wartete ab, ob Sasuke etwas sagen wollte, doch der hörte lediglich zu. Also erzählte sie weiter: »Er hat mir nie von den Leuten erzählt, die wir treffen und ich habe da auch nie drüber nachgedacht. Und als dein Vater und du dann plötzlich vor uns standen-«, sie brach ab. Hinata spürte die Tränen erneut in sich aufkommen. »Ist es überhaupt richtig, dass mein Vater das alles über meinem Kopf hinweg entscheidet?«

Hinata schluchzte und zitterte am ganzen Körper. Aber sie erzählte mit leiser und brüchiger Stimme weiter, aus Angst sie würde ihr versagen: »Findest du das in Ordnung, dass unsere Väter das entscheiden wollen? Was wird aus uns, wenn sie sich einigen und einander zustimmen? Wir wären dazu verpflichtet miteinander auszukommen und bis ans Ende unserer Leben miteinander zu leben. Zwei völlig fremde Personen.«

Tatsächlich brach Hinatas Stimme unter all ihren Tränen zusammen und sie brachte kein Wort mehr heraus. Sie versuchte unter größter Bemühung ihre Tränen zurück zu halten, doch sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen.

Erst als Sasuke anfing zu sprechen, wurde sie plötzlich still: »Wenn du es nicht willst, dann lassen wir es nicht zu.«

Hinata sah ihn an, als hätte er ihr gerade erzählt, dass Schweine fliegen könnten.

»Mir war es bisher egal, was mein Vater für mich geplant hat. Ich habe ja nicht einmal ein Interesse daran meine Zukunft komplett zu planen. Beruflich, ja, aber an einer Familienplanung habe ich kein Interesse. Deswegen ist es mir auch egal, was mein Vater da arrangiert. Aber wenn ich das Mädchen, dass er für mich auswählt, nicht meinem Geschmack entspricht, oder gar in meine Zukunftsplanung passt, werde ich dem nicht zustimmen. So einfach ist es.«

Hinata verstand nicht so genau was er ihr da erzählte, weil sie innerlich so komplett aufgewühlt war und keinen eigenen klaren Gedanken fassen konnte. »Warum bist du dann hier her gekommen? Wieso hast du deinen Vater begleitet, obwohl du wusstest, was dich hier erwartet.«

»Wegen dir, Hinata.«
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaaa, wie sich ein paar Gewünscht haben, ist die Person mit der sich Hinata und ihr Vater getroffen haben Sasuke (und sein Vater). Ich denke nicht, dass es grpß überraschend gewesen ist. Viel interessanter ist jetzt aber: Wie wird es mit den beiden weiter gehen und was ist dadurch alles kaputt gegangen? Ich mein, du lernst da jemanden kennen und freundest dich langsam mit ihm an und dann triffst du genau diese Person zu einer Hochzeitsunterredung? Na, wenn das nicht eine Kerbe mit sich bringt. Aber vielleicht verbünden sich die beiden nun gegen ihre Väter und besonders Hinata findet dadurch den Mut um sich vollkommen von den Ketten zu lösen.

Das Kapitel hatte einige wundervolle Szenen, bei denen ich selbst nur mit "haaaaah" dasaß und nciht weiterschreiben konnte. Komplett unbeabsichtigt gewesen und als ich sie dann geschrieben habe, war es vollkommene Absicht. Klingt komplett unlogisch, aber ist so.

Ich bin nun aber echt gespannt wie es sich mit en beiden nun weiterentwikelt. Leider kann ich noch nicht versprechen, wann ich weiterschreiben kann und somit müssen wir alle darauf warten. Ich bin genauso ungeduldig wie ihr! Ich schwöre es! Aber ich werde mir Mühe geben.


Liebe Grüße,
Rizumu

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  KeKsi
2018-09-11T17:25:48+00:00 11.09.2018 19:25
Boah ich habe vergessen etwas zu erwähnen.
Du glaubst es nicht aber vor etwa einem Monat habe ich eine RPG eröffnet. Das Thema ist beinahe das gleiche. Das ist erschreckend. Ich hatte davor die Geschichte gar nicht gelesen. xD Und jetzt bin ich schockiert.
Da geht es auch um SasuHina Ihre Vätter sind Anwälte und sie müssen auch als Anwälte studieren. xD Dann werden sie zwangsverheiratet. Und dann verlieben sie sich. Sowas in der Art. *lach* xD
Von:  Nujay
2018-05-21T15:25:42+00:00 21.05.2018 17:25
Ohhhh neiiinnn...wie süß... sasuke😍
Von:  Majaaaa
2018-05-19T00:02:48+00:00 19.05.2018 02:02
Omg das ist ja so wunderschön 😭😭😭. Er ist wegen ihr gekommen. Also mag er sie. Und sie ihn ja auch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Hiashi und Fugaku einig werden. Die sind doch wirklich viel zu stur. Eigentlich ziemlich schade.
Hiashi unterdrückt seine Tochter aber auch ganz schön. Das tut mir so unfassbar leid. Ich meine... sie möchte doch nur ihren eigenen Weg gehen. Das wird bestimmt noch ein Chaos.
Super Kapitel. Mach weiter so
Von:  SasuHina-4ever
2018-05-17T19:47:03+00:00 17.05.2018 21:47
danke für die info. nun zur ff ich freu mich endlich weiter lesen zu können ich liebe SasuHina über alles und hoffe das die beiden sich gegen ihre väter zusammen tun vor allem für hinata damit sie endlich frei sein kann. hinata auf der öffentlichen schule ist eine tolle idee wie ich finde. was ich auch super lustig fand die stelle wenn schweine fliegen könnten. lass dir ruhig zeit mit dem schreiben damit es bald weiter geht. und falls ich rechtschreib fehler drin hab sorry bin schon seit 14 jahren raus aus der schule. ich freu mich darauf wenn es weiter geht. so genug geschrieben einen TraumHaften tag aben oder nacht und liebe Grüsse
Von:  Hopey
2018-05-17T15:15:31+00:00 17.05.2018 17:15
aww :D da ist ja schon der lang ersehnte Kapitel :D

Ich hab mich natürlich darüber gefreut und auch über "zuckrige Szenen" :D
die sogar süß waren :D

Kurz war ich verwirrt, hier:
"Schnell erhob auch sie sich von ihrem Stuhl und verneigte sich, ohne die Fremden überhaupt anzusehen. [...] Sie traute sich nicht sich zu erheben. [...] Beim Klang dieses Namen erhob sich Hinata – fast schon zu schnell [...]"
Das war so ein Moment: Hä, die steht doch schon...
und dann dachte ich nach, vermutlich war sie noch verbeugt und wollte sich in dem sinne nicht wieder "aufrichten", da sie den Kontakt vermeiden wollte. Dann ergab es sich doch sinn für mich :D

Wie immer, ein toller Kapitel über den ich mich sehr gefreut habe :D
geduldig warte ich auf den nächsten :D das hoffentlich bald kommt :D

ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die Väter sich zusammen raufen, auch wenn Hinata nicht das Erbe antritt. So wäre die Vermählung für beide trotzdem vom großen Vorteil :D und das ist wohl beiden bewusst :D
Und Sasuke scheint Hinata auch zu mögen ^^ also hat er wohl keine Probleme damit, sie als Frau zu nehmen. Es sei den sie selbst will das nicht. Dann wird er das wohl auch akzeptieren :D

LG,
Hopey :D


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