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Zerstörer der Welten

Wenn die Zeit dich zerfrisst
von

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Never forget

Warmes Wasser sprudelte aus dem Wasserhahn, hinab in der Badewanne. Für einen wohligen Duft, fügte ich zwei große Kappen vom Schaumbad hinein und eine Kappe von dem Öl, welches wunderbar nach Sakura Blüten duftet. Zugegeben ein Traumbad für eine Frau aber ich denke auch Zorro würde es mögen. Vielleicht fühlt er sich in seiner Ehre etwas verletzt, da er ziemlich weiblich nach diesem Bad riechen wird, aber seine Knochen werden sich erfreuen. Ebenfalls wird sich seine Haut bedanken und das innere frische Gefühl wird den weiblichen Duft einfach deshalb ignorieren. Verführerisch roch es, am liebsten wäre ich selbst ins heiße Wasser gestiegen, doch ich hatte noch einiges zu tun. Was lässt Männer Herzen höher schlagen, als das? Abgesehen vom Alkohol, ganz klar, eine riesen Portion Essen!
 

Als hätte ich einige Hummeln im Hintern, spute ich regelrecht von A nach B. Packte zwei große Handtücher aus der Kommode und legte sie neben der Badewanne ab. Daneben legte ich nach einem weiteren Marathon frische Kleidung zu den Handtüchern. Seine alten Kleider würde ich später noch waschen, damit er sie morgen früh wieder anziehen kann. In diesem Kimono wüsste ich nicht, ob er so zurück wolle oder eben halt nicht, immerhin habe ich ihn immer nur in einer langen Hose, sowie in einem offenen Hemd oder einem Muskelshirt gesehen. Neugierig würde ich warten, bis er in diesen eleganten schwarzen Kimono frisch gebadet zurück in die Küche schritt. Ich glaubte, dieser Anblick würde mir sehr gefallen. Rasch wusch ich mein Sabberfleck an der Lippe mit dem Arm hinfort. Dank eines poltern wurde ich zurück in die Realität geschickt.
 

Diffus spazierte ich aus dem Raum und schloss ihn hinter mir, damit die Wärme nicht entwich. Vor mir stand Sota, viel mehr lag er auf den Boden und fing laut zu lachen an. Vor Tränen und hoffentlich auch vor Bauchschmerzen, hielt er sich den Bauch fest, in der Hoffnung an seinem Lachen nicht zu ersticken. Noch konfuser war allerdings der Anblick von Zorro, der nicht viel kleinlicher Lachte und selbst mit den Tränen im Gesicht kämpfte.
 

„Was ist hier los?...“ Wispernd ging meine Frage fast den Bach der Tränen hinunter. Um jeden Preis wollte ich wissen, warum ausgerechnet Sota diesem Schwertkämpfer zu solch einem herzallerliebsten Lachen verhalf und was, was der bitte Grund?
 

„Garni----…….“, brach mein ach so toller Bruder seine Worte ab, das gackern wie bei einem Huhn, stoppte wortwörtlich sein Gerede. Klärglich versuchte dieser Luft zu holen, auch Zorro krümmte sich schon vor Schmerzen vorn über.
 

„Wolltest du garnichts sagen? Für mich sieht es nicht danach aus.“ Verlangend war mein Tonfall, ich würde keinen Widerspruch zulassen. Um meinen Ruf schien es hier zu gehen! Angesäuert verschreckte ich meine Arme vor der Brust und hielt es augenblicklich nicht mehr für notwendig, für diese beiden Nasen zu kochen. Mein Kinn war angehoben, mein Rücken gerade durchgestreckt. Eine Haltung, die jeden noch so dummen Menschen klar machen sollte, dass mein innerer Teekessel gleich überkochte. Voraussehbar war das Kommende, was mich zur Weißglut trieb.
 

„Ich habe nur etwas Witziges über dich erfahren und da viel mir halt eine gute Geschichte zu ein. Nicht böse sein Kagome, jeder hat seinen Fetisch.“ Seine Formulierung, die ihm auf der Zunge zerging, lag Zorro belastend im Magen. Der Kleine sagte zu viel und verpetzte indirekt den Schwertkämpfer, der ihm irgendetwas Peinliches von mir erzählt hatte. Bei meinen sämtlichen chaotischen dümmlichen Aktionen fragte ich mich nur welche? Wer weiß, vielleicht verfiel der Geschichten Erzähler auch seiner Kreativität?
 

„Zorrooooo….!“, begann ich und legte eine Kunstpause ein, solange bis mein Blick sich in purem entsetzten und in einer Dunkelheit umhüllte, die sein Mark und Bein durchkroch wie Insekten.
 

„Ups…“, entfloh es meinem Bruder, nachdem er den bangen Gesichtsausdruck des Mannes erspähte.
 

„Ach nichts wildes.“, stempelte er dem Ganzen mit einem kurzgebundenen Wink ab und versuchte ins Badezimmer umgehend zu gelangen. Ein gescheiterter Versuch, gewieft stellte ich mich in meiner gesamten Größe aufbauend vor ihm auf. Armselig. Egal wie groß ich mich auch machte, reichte mein Kopf gerademal zu seiner Schulter. Spöttisch schaute er dann zu mir. Herunter, versteht sich. Ich war ein ganzes Stück kleiner als dieser lebendige Schrank.
 

„Klein und süß.“, ließ er mich wissen und dann wurden seine Worte lauter, hemmungsloser.

„Und etwas pervers.“ Noch im selbigen Moment, ging das Gelächter von vorne los und ich stand einfach nur hilflos da und lief allmögliche Rottöne durch. Meine Birne knallte Blutrot. Zur Salzsäule erstarrt, war es ihm ein Leichtes, mich zu umgehen und ins Bad zu gelangen.

„Zorro ist echt cool!“
 

//ja…. Jaa…….. ach ne….//
 

Wenigstens schien sich Sota und Zorro gut zu verstehen….Für mein Seelenleid etwas zu gut.
 

Springend, hüpfend wie ein Kaninchen verließ Sota den Flur und sprang in sein Zimmer. Nachdem der Riegel ins Schloss fiel, hörte ich immer noch ein Lachen, gepaart mit einem grunzen. Mein Leben war wohl ein richtiges witziges Theater…
 

„Vielen Dank auch….“, nuschelte ich zu mir selbst und brauchte paar Minuten um mich wieder einzukriegen. Jegliche Nerven lagen Blank und meine Beine waren wie Pudding. Wackelten wie bei einem Erdbeben. Gedanken waren blockiert und eine Träne entkam mein Auge. War ich wirklich so pervers? Aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, war ich eine Königin darin.

Kopfschüttelnd sprintete ich schockiert die Treppen hinab und versuchte mich abzulenken. Fürs Kochen war ich gerade noch nicht zu gebrauchen. Deshalb kochte ich nur einen Tee für Mama. Trost fand ich nur dort, bei ihr und ich wollte sowieso nochmals nach ihr schauen. Nachdem wir vom Einkaufen wiedergekommen waren, hatte ich kurzer Zeit später direkt nach ihr geschaut. Da schlief sie noch friedlich, genau wie Opa, nur dieser schlief laut schnarchend auf dem Sessel, mit der Zeitung in seinem Gesicht ausgebreitet, während der Fernseher nebenbei umsonst lief. Endlich wurde mir bewusst, weshalb die Stromrechnung dieses Jahr so hoch ausfiel. Auf frischer Tat den Übeltäter erwischt. Um ihm einen erholsamen Schlaf zu sichern, schalte ich die Krimi Serie aus.

Leise klopfte ich mit einem Kräutertee, den ich damals selbst zusammenstellte, nachdem ich von Kaede und anderem Damen aus dem Mittelalter viel über Kräuterkunde lernen durfte, an.
 

Leise ertönte ein, „Herein.“

Der Bitte nach, trat ich in ihrem Schlafzimmer ein und kam auf schleichenden Sohlen zu ihr ans Bett stolziert. Stellte den Tee neben ihr am Bett auf ihren Nachtschrank ab. Knipste das kleine Licht der Nachtischlampe an und setzte mich neben ihr auf das Bett. Wohliges spärliches Licht erhellte den Raum. Direkt wirkte das Zimmer gemütlicher.
 

„Oh wie lieb Kleines, der Tee riecht von weitem schon sehr lecker.“

„Danke Mama, ich hoffe er schmeckt dir genauso gut, wie er für dich riecht. Habe ich dich geweckt?“

„Das tut er immer. Da bin ich mir sicher. Und nein mein Liebes, ich war schon wach. Freut mich, wirklich, das du mir meinen Lieblingstee gemacht hast.“

Ihre warmen Worte ließen all meine Lasten abfallen und ich fühlte mich sofort besser. Allein ihr Lächeln schenkte mir Mut und Trost zugleich. Pure Magie strahlte diese Frau aus.
 

„Geht es dir schon besser?“

„Ja, mir geht es schon etwas besser. Und nach deinem Tee noch um einiges mehr“, lächelte sie rein.
 

„Mama! Du machst mich noch ganz verlegen.“, wippte bereits schon etwas kindlich auf dem Bett im Schneidersitzt hin und her. Komplimente waren etwas, womit ich nicht richtig umgehen konnte. Dies sah man nur allzu gut, denn ich freute mich immer einen Kecks.
 

„Kagome, ich hoffe der Einkauf war nicht zu anstrengend? Du wirkst etwas ergriffen oder sogar geknickt? Alles gut mein Kind?“ Traurig wirkten von hier auf gleich ihre kleinen Augen, die sie mühsam für mich aufließ. Selbst in ihrem Zustand wollte sie mit ganzer Seele für mich da sein.
 

„Ach nichts Wildes… Nur… Findest du mich etwas eigenartig? Bin ich anders als andere Frauen in meinem Alter?“ Schämend sollte ich mich für diese Frage und doch vermag mein Herz gerade nichts mehr als eine Aufmunterung.
 

Stürmisch versuchte Mama sich aufzurichten, noch rechtzeitig hielt ich sie von ihrem Vorhaben ab, zumindest so gut es ging. „Kagome, wie kommst du darauf? Du bist die tollste Tochter die man sich vorstellen kann. Hilfsbereit, lustig, aufgeschlossen und etwas tollpatschig. Aber alles in einem liebenswürdig. Kagome kleines, wer ärgert dich? “ Dafür dass sie krank ist, waren ihre Worte ziemlich exzentrisch und dynamisch.
 

„Danke. Und nein niemand ärgert mich. Glaube ich habe die letzten Tage einfach zu wenig geschlafen. Mach dir keine Sorgen, mir geht es jetzt schon viel besser.“, teilte ich ihr offenherzig mit.
 

„Wirklich?“, ganz zu glauben schien sie meinen treuen Worten nicht, immerhin kannte sie mich besser, als ich mich vermutlich selbst. Alleine erst vor wenigen Tagen erfuhr ich, wer mein Vater war und das er sogar noch lebte. Ob sie wusste, wer ich dann war? Dieses Thema würde ich bei einer passenden Gelegenheit noch ansprechen. In meinen Augen war es eine heikle Thematik und eine Sache, die viel Gesprächsstoff bedarf. Rasch nickte ich ihr zu, strich eine Strähne aus ihrem Gesicht nach hinten weg. „Ich meine es ernst. Keine Sorge. Ruhe dich weiterhin aus, ich mache gleich essen und für dich mache ich eine stärkende Gemüse Suppe. Die wird dich schnell aufpäppeln.“
 

„Danke dir mein Schatz.“ , „Das mache ich doch gerne.“, „Ich weiß Kagome, aber überanstreng dich nicht.“
 

„Ach was, das mache ich doch mit links. Ruck-zuck stand ich auf, mein Selbstbewusstsein war zurückgekehrt und ich fand halbwegs meine gute Laune wieder. Noch viele offene Fragen kreisten wie Geier um ein totes Tier herum. Einer der Gründe weshalb ich dringend meinen Vater morgen aufsuchen muss, auch wenn ich zweifelte, dass er mir auch wirklich alle Antworten auf meine Fragen geben würde. Wenn es gut lief, beantworte er mir die Hälfte davon.
 

Kaum hörbar verließ ich wieder den Raum, weckte anschließend Opa auf, damit er heute Nacht schlafen könnte und später noch was aß. Meckernd über dies, ging ich schnell weiter in die Küche und fing damit an, worin ich gut war, Kochen und etwas Leckeres zu zaubern.
 

Gemüse wurde geschält, geschnitten und gehobelt, Wasser aufgesetzt, Soße angerührt und Fleisch zu Recht zerstückelt. Eine wahrliche Zeitschleife. Mama bekam eine extra Miso Suppe mit Geflügel und Gemüse Einlage. Für alle anderen bereitete ich verschiedene Speisen vor. Einmal gab es Curry Huhn mit Mango und Gemüse, dazu Reis. Dann gab es einen Lachssalat mit Avocado und paar geheimen Zutaten, zudem noch einen bunten Nudelsalat mit ebenfalls Curry Soße, Paprika, Mais und paar anderen Gemüse Einlagen. Eine gute Stunde war mittlerweile schon vergangen und noch war ich immer noch nicht fertig.
 

Leise bekam ich dank meiner hohen Konzentration und meinem ausgeprägten gutem Hörvermögen mit, wie Sota Zorro weckte, der in der Badewanne anscheinend eingeschlafen war. Kein Wunder, auch er musste nach alldem noch immer erschöpft sein und ein warmes Bad sorgt bekanntlich für entspannte magische Momente.
 

Nichtsdestotrotz musste ich mich meinem Hobby wieder voll und ganz widmen. Wäre mehr als ärgerlich wenn mir irgendetwas anbrannte nur weil meine Gedanken wieder abdrifteten. Zu guter letzt bereitete ich einen japanischen Klassiker vor, Chicken Teriyaki.
 

Schibbeln, schneiden, rühren, kochen, brutzeln, immer wieder und das in einem rapiden Tempo. Alles musste warm sein. Zum Glück war die Küche sehr groß und ich hatte Platz die Töpfe und Pfannen großzügig zu entfalten. Zugegeben, würde es keinen Geschirrspüler geben, hätte ich vielleicht nie die Liebe zum Kochen gefunden. Alles abwaschen würde länger dauern als das kochen an sich, so dachte ich immer, wenn ich den Berg an dreckigen Geschirr gestapelt vor mir sah, wenn alle fertig waren mit essen. Das war die beste Investition vor 3 Jahren, die Opa, Mama und ich uns zusammen erarbeiteten. Man könnte aber auch meinen, seitdem wurde das Portmonee etwas dünner als in den vorherigen Jahren. Ich koche halt gern und viel. Abwechslung sollte zwischendurch vorhanden sein, außer man ist so undankbar wie Inuyasha, da kocht man nur Reste zusammen!
 

Fluchend mit Schweißperlen auf der Stirn und einer Brandblase am Handgelenk, fand Zorro, Sota und Opa mich schließlich in der Küche vor. Kaum sahen sie wie ich Mama das Essen ins Zimmer brachte, folgten sie den Geruch den ihre Nase aufschnappte und waren binnen eines Wimpernschlages ganz unverhofft in die Küche getrottet.
 

Das Essen für sie war ebenfalls zum Glück bereits fertig und gedenkt, dennoch meckerte ich nuschelnd vor mich lauthals her. Suppen konnten echt böse werden, gerade wenn sie ordentlich kochen. Wenn ich den Randvollen Tisch inspizierte, stellte ich vergnügt aber auch unzufrieden zugleich fest, dass es viel zu viele Leckereien gab. Ein Gericht war für 4 Personen gedacht, und davon hatte ich ebenfalls 4, sprich 16 Portionen… Davon würden wir wohl morgen noch essen oder mit Pech, war die Hälfte dann für die Tonne. Bitte ließ alle hungrig sein! Die Mission Zorro zu verwöhnen, war ausgeartet. Auch mein dezimiertes Bankkonto flackerte unheimlich plötzlich vor meinen Augen auf. Kino war wohl diesen Monat nicht mehr drinnen. Schade… Wenigstens war das Essen akkurat hergerichtet. Sogar Farblich abgestimmt, dass soll mir mal Jemand nachmachen! Erstaunlich was eine verliebte Frau alles über sich ergehen lässt und für einen tut, wenn sie ihren Liebsten eine Freude bereiten will.
 

„WOW Sieht das gut aus!“, klatschend warf sich Opa mit leuchtenden Augen im seiza Stellung auf das Kissen. Zorro der die Tradition nicht kannte, wie Japaner am Küchentisch saßen, tat es einfach etwas verspätet holprig nach und ließ sich auf das Sitzkissen nieder. „Kagome du solltest Köchin werden!“, staunte Sota und ihm überkam Speichel im Überfluss.

„Nicht wahr, nicht wahr? Ich bin ein Genie!“, schnatterte ich selbstverliebt widerlich, aber ich war froh, mehr als froh, dass meine Überraschung glückte.

„Du hattest mir gar nicht erzählt, dass du eine solch gute Köchin bist?“, raunte der Mann, der mein Herz stahl.

„Hihi, ich hoffe es schmeckt euch allen.“, rief ich freudig aus und sprang zu ihnen quicklebendig herüber und saß mich traditionell am Tisch hin.
 

„Itadakimasu!“, riefen wir synchron, Zorro unterstütze den nickend. Hastig griffen die Männer nach den Stäbchen und fingen an zu Schlingen. Es gab nicht nur in den Kriegerischen Statten Schlachten, sondern auch in Japan, beim Abendessen. Vor wenigen Minuten hegte ich noch große Zweifel, dass ich Zuviel kochte. Jetzt habe ich bedenken, ich bekäme die ausgehungerte Meute nicht satt.
 

„Ouh was ist das?!“, neugierig begutachtete der Schwertkämpfer das Teriyaki. „Einfach probieren. Das ist etwas ganz besonderes. Viele Gewürze stecken in das Hähnchen.“
 

Erwartungsvoll streckte er seinen Arm danach aus. Ordentlich langte dieser zu, dafür dass er nicht wusste, wie es schmeckte und schaufelte sich einen außergewöhnlichen großen Happen in den Mund. Aufgeregt schaute ich ihn an, stütze mein Kind auf meinen Händen ab.
 

„Naaa wie schmeckt es dir? Köstlich oder?“, summte ich fröhlich vor mir hin. Ich schaffe es ihn glücklich zu machen! Vielleicht erkennt er mich an?
 

„Schmeckt ziemlich…“, „JA, Ja?? GUT??“, „EKELHAFT!“, krakelte mein Traumprinz im schwarzen Kimono angewidert und ein harter Stich durchbohrte mein Herz. Farben waren aus meinem Gesicht verschwunden. Hatte er den kein bisschen Einfühlvermögen? Meine ganze Brust wurde von einer riesigen Hand zusammen gedrückt. Verletzt, traurig und enttäuschte schaute ich zum Boden. Dabei hatte ich mir solch eine Mühe gegeben. VERDAMMTER MIST!
 

„Das glaubst du wirklich, Kagome? Das war gelogen, es schmeckt super lecker! Vielen Dank für das Festmahl.“ Breit frech grinsend linste er zu mir, sah zu wie ich wieder an Farbe gewann und meine Augen die Leere verloren. „Glaub nicht immer alles direkt.“ Es war kein Spaß, es war eine Lehre? Warum jetzt und hier? Fraglich fing meine Augenbraue das Springen an. Unklar legte ich mein Kopf schief. „Okaay?“
 

„Kagome, hast du schon gehört? Unser Nachbar würde gerne dein Kräutertee Rezept haben. Sie lieben den Tee alle.“, Opas Worte waren fast durch meinen Schreck untergegangen.
 

„Oh das freut mich zu hören. Ich gehe die Tage dann mal zu ihnen rüber.“
 

~Ich werde dich immer lieben…. ~

Kämpfe, zwei sich liebende….Schlangen….Ritter…Monster… weitere Stimmen…

~Ich will Leben! Doch es ist mir nicht gestattet~
 

„Kagome! Oi Kagome! Alles in Ordnung bei dir?“, schüttelte mich Zorro ruckartig, der mit halben Körper über den Tisch sich streckte, nur um mich zu erreichen.

„Ja… alles gut.“, log ich ihn an, da ich für mich die Bilder nicht erklärbar waren und die leidvolle Stimme, die ich zuvor schon einmal hörte, klang tiefverletzt. Es klang viel mehr wie ein Weinen, ein wimmern.

„Lüg mich nicht an, du warst komplett weg!“

„Schwester, alles gut?“

„Mach deinen Alten Opa keine weiteren Sorgen! Meine Füße sind schon kaputt genug!“
 

Jeder von ihnen redete wild durcheinander auf mich ein, filterte nur die wichtigste Bemerkungen heraus.

„Kipp uns bitte nicht um!“

„Was hast du gesehen?“

(…..)

Noch viele weitere Wortgefechte drangen gegen mein Schädel, doch war ich nur bedacht darauf, ruhig ein und auszuatmen. In dem nächsten Moment musste ich gefasst und normal wirken, als wäre nie etwas passiert. Erneut setzte ich mir eine Maske auf, das Gesicht des Pokerfaces. Meine scheiß Träume sollten diesen Abend nicht ruinieren… Einfach den Ball flach halten, mehr konnte ich nicht mehr tun.
 

Es ist also noch immer nicht vorbei. Was geht in der Dimension vor? Und in welcher? Fetzten von meinen permanenten Gedankenzügen.
 

„Jetzt hört doch mal auf! Ich bin nur kurz in meiner subtilen Gedankenwelt versunken. Das ist doch kein Verbrechen..!“, beschwerte ich mich gefasst. Ungewollt biss ich in den sauren Apfel. Wie oft log ich bereits die Menschen an, die mir nahestanden, seitdem Roger in meinem Leben kam?
 

Meine Familie war einfach gestrickt und ebenfalls gutgläubig. Der Schwertkämpfer nicht, er roch förmlich den braten. Sota spielte mit der Katze, während er weiter die Nudeln verschlang. Opa schlug eine Zeitung auf, woher auch immer er die herzauberte, und schlang ebenfalls nun reichlich Nudeln seinen Hals hinunter. Zuvor sagte er noch zu mir ; „Na dann ist doch alles wie immer.“ Wenn dem doch nur so wäre. Stechende Augen hafteten noch immer wie Kleber auf meinem Leib. Bis er eine Art reue, Schuldgefühle oder ähnliches in meinen Augen widerfand, fing er erst wieder an zu essen, gar so als ob er wollte, dass mir die Lüge Leid tat. Ein Pirat verpasste mir einen Denkzettel. Egal wie schlecht ich mich durch die Lüge fühlte, würde ich meine Familie keiner bedrohlichen Gefahr aussetzten. Hilflos würden sie zugrunde gehen in den anderen Dimensionen. Opa war leider schon zu alt und zerbrechlich, Sota wiederum zu jung und naiv. Würde Mama Wind von meiner Lage bekommen, würde sie in ihrem kränklichen Zustand handeln.
 

Alle bis auf dem Schwertkämpfer hatten wieder Spaß und redeten über dies und jenes, nur Zorro schaute apathisch drein. Nachdem alle fertig gegessen hatten und sich ihre prall gefüllten Bäuche stöhnend rieben, begann ich mit dem Abräumen und überlegte gleichzeitig angestrengt, etwas um seine Laune wieder anzuheben. Warum regte es ihn überhaupt so dermaßen auf? Konnte ich nicht nachvollziehen, es war nicht sein Laster, seine Aufgabe und er konnte nur halbwegs erahnen, um was es hier ginge. Freundlicherweise half mir Sota beim Abräumen, Opa knackte sich seine Füße zurecht und stöhnte erleichterte immer mal wieder. Mir wurde bei seinen Klang ganz eigen, doch entlockte es mir ein amüsierten schmunzeln.
 

Von dem letzten Kerl im Bande, konnte man gerade nicht viel verlangen. Zügig wuppten wir den Saustall und befreiten zu zweit den Tisch von allem Geschirr und Flecken und schmissen Geschirrspüler an, der heute noch einen weiteren Lauf vor sich haben würde. Oder auch zwei, nun gut, eventuell auch drei.. Wenigstens blieb so gut wie nichts übrig.
 

„Schwesterchen, Hähnchen kannst du echt öfters machen.“, lächelte er lieb.
 

„Nur wenn du weiterhin brave bist.“
 

„Bin ich doch immer!“, entgegnete er mir ziemlich meinungsstark.
 

„NAH!“, zischte ich aus meinen Lippen hervor. „Sota das stimmt so nicht ganz.“
 

„Sei doch nicht sooo!“
 

„Ach da fällt mir glatt was ein!“, in einer beachtlichen Seitendrehung, ballte ich meine Hand vor mir zur Faust. Energiegeladen schaute ich sie alle drei nacheinander an.
 

„Wie wäre es mit einer Partie Schwimm?“ Eines meiner absoluten Lieblingsspiele mit Karten.

„HÄ?“, raunte es aus der letzten Ecke, hatte ich doch kurz vergessen, dass Zorro aus einer anderen Dimension kam.

„Es ist ein Kartenspiel. Man spielt es mit einem sogenannten Skatblatt. Ass, König, Bube, Dame, 10,9,8 und der 7. Ziel des Spiels ist es, Kartenkombinationen mit einem möglichst hohen Punktwert zu sammeln. Die höchstmögliche Punktzahl ist 31.“
 

Verwirrter als zuvor, schaute mich ein riesiges Fragezeichen in Form eines Mannes an. Obwohl er vollkommen neben der Spur stand, schien er wissen zu wollen, um was es ging. Zorro gesellte sich dicht zu mir als ich begann, das Kartenspiel aus einer Kommode zu kramen. Detailliert erklärte ich ihm das Spiel.
 

Das Ende vom Lied war, das wir vier stundenlang Kartenspiele spielten, lachten, fluchten und einfach Spaß alle zusammen hatten. Witze fielen, Beleidigungen kamen bei einer Niederlage. Kampfgeist war bei allen gegeben und so kam es, dass wir die Zeit einfach vergaßen. Jeder konnte ein gutes Pokerface aufmalen, wenn es um den Sieg ginge. Interessant bei den kleinen Knilch zu beobachten. Noch spät am Abend, erklärte ich den Schwertkämpfer weitere Spiele wie Rommé, die böse Dame und auch sechsundsechzig. Dafür dass der Mann ab und an schwer vom Begriff, sowie komplett orientierungslos war, verstand er die Regeln der Spiele ziemlich schnell. Sogar schneller als ich damals, als mir die Regeln erklärt wurden. In dem Gebiet schien er ein wahres Genie zu sein. Zorro zog am meisten uns vollständig ab, lachte krakeelend und schlürfte Sake nacheinander hinunter. Einmal pfefferte Opa mit seinem Pantoffel Zorro eins über den Schädel, da er ihn ordentlich ins Fettnäpfchen riss, doch sein Kopf war härter als der Schuh. Opa hatte es auch nicht ernst gemeint, hoffte ich doch…. Jedenfalls war der Abend super witzig und es war seit langem wieder, ein schöner Spieleabend.
 

Kurz vor Mitternacht machten wir alle dann Schluss, da Sota ins Bett vor etlichen Stunden eigentlich schon musste und Opa halt müde würde.
 

Kurz bevor ich mich dann von Zorro auch verabschiedete, ihn sein Bett zeigte, entkam noch ein Satz von seinen Lippen, die mein Herz spalteten.
 

// So fühlt es sich an, wenn man ein normales Leben mit einer Familie lebt. Gar nicht mal so verkehrt.//
 

Eine schwere Kindheit schwang tief in mitten seiner Äußerung mit. Anhand dieser Aussage wurde mir klar, dass er als Pirat nie ein normales ruhiges Leben führte. Solange er damit nicht auch die Zukunft meinte, könnte ich Ruhe finden. Ruhig, leicht ausgelaugt klang seine Stimme. Mir tat es weh, dies von ihm zuhören, doch als mir bewusst wurde, das morgen der Abschied käme, konnte ich kein Auge mehr zudrücken. Dutzende Bilder und Tränen umgaben mich. Alleine im Bett wälzte ich mich hin und her.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Boahencock-
2021-09-22T05:01:01+00:00 22.09.2021 07:01
Schwarzen eleganten Kimono wir ihm bestimmt gut stehen.

Klein und süß,  ja das ist sie .
Zorro mag sie anscheinend sehr gerne.
Zorro und perverses normal ist doch Sanji der jenige.

Tja jetzt weißt du wer der Verursacher ist für den emencen Strom Verbrauch.
Opa du wurdest so eben auf frischer tat ertappt.

Kagome konnte nicht viel mit Komplimente anfangen.

Oh da legt sich Kagome ins Zeug wen  sie so viel leckere Speisen auftischt.
Wenn mann eine Große Küche hat ist immer vom Vorteil, hat mann viel platz um sich zu bewegen.

Reste Verwertung ist ja auch nichts schlimmes.

Zorro zu verwöhnen ist ausgeartet,  dann ist es ja klar das ,das Konto dann mies aussieht.

Kagome ist in Zorro verliebt.
Ist zwar ein etwas ungewöhntes  Paaring.

ausgehungerte Meute nicht satt. Bei den viel fraß was sich deine Familien nennt,  und dann noch Zorro.

Zorro findet es EKELHAFT
Das ist doch ein Scherz.
Wie kann er das bloß Ekel haft finden.

Das Kagome entäuscht ist kann ich mir vorstellen.
Würde mir auch so gehen.

Ich habs gewust das er das nicht ernst meinte.

Schwimm????

Zorro jetzt hast du mal einen Einblick in eine Familie bekommen.
Nicht schlecht oder?


Abschied von Zorro also kert er in seine Weld zurück?
Schade.

😼😉😼
Antwort von:  ShaddiXx2611
22.09.2021 10:27
Jeder hat halt seine Welt. Kagome wird ordentlich leiden. Wer weiß wenn sie halt noch alles begegnet;)


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