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Zerstörer der Welten

Wenn die Zeit dich zerfrisst
von

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Nachtgeflüster

Dann mal los!
 

„Übrigens hättest du noch mein Zimmer voll geblutet, würdest du mir dein Zimmer schulden und du müsstest dann hier schlafen.“, lachte er weiterhin neckisch. Gespielt spöttisch fing er gekünstelt an zu husten. Denn Blick zu mir nicht abgewandt.
 

„Pfff, immerhin fließt mein Blut anständig wieder dahin wo es hingehört und hat somit mehr Orientierungssinn als du.“, konterte ich keck und der Schwertkämpfer schaute vorhergesehen richtig dumm aus der Wäsche. Mit dieser Aussage hatte er nicht gerechnet, seine Schlagfertigkeit blieb aus.
 

„Ok. Eins zu null für dich…“, nuschelte er tief. Minimal sah ich für einen vergänglichen Moment seinen wunden Punkt, den er mir unbewusst in einem Mikroblick offenbarte. Zufrieden holte ich zwei Gläser raus und stellte sie auf dem Tisch ab, genau neben seinem Bett. Geräuschvoll wackelten sie und unsere Augen konnten wir in diesen blank polierten Gläsern mustern. Dann ging ich erneut zum Schrank und fragte nach, welchen Schnaps er doch wollte.
 

„Such dir einen aus.“, war seine prompte Antwort, während er sich gemütlich ist Bett flegelte. Nichts anderes hatte ich erwartet, das waren eben die typischen Standard antworten von Männern. Entspannt seufze der Kurzhaarige und streckte sich ausgiebig. Vor mir standen Flaschen, mit folgenden Etiketten; Whisky, Sake, Rum und Wein.
 

„Du bist der Sake Typ, oder?“ Sein plötzlicher Ausdruck bestätigte es mir und ich bekam auch direkt eine schöne Antwort.
 

„Du bist gut.“, raunte er ehrlich aber sein Grinsen war minimal geprägt von Begierde und verlangen. Mein Herz schlug wie ein wildes Tier, um meine Nase herum es rot und heiß.
 

Nun kam für mich schon das nächste Problem. Ist Sake stark? Man trinkt ihn pur, oder? Um nicht aufzufallen, durfte ich nicht zögern und schenkte uns jeweils ein randvolles ohne Mischzeug ein. Wenn er jetzt fragen würde, warum wir den pur trinken, dann würde ich cool darauf antworten, dass Mischungen was für Weicheier sind.
 

Hähhähhähä, ich bin raffiniert.
 

„Nichts geht über Sake.“, flötete der Mann vergnügt und setzte sich aufrecht hin. Dankend nahm er sein Getränk entgegen, welches ich ihn netterweise überreichte. Daraufhin schnappte ich mir mein Glas und wir stießen an.
 

„Auf das Ende des Krieges.“, sprach ich und die Orientierungslose Pflaume nickte mir zustimmend zu.

Zum ersten Mal trank ich Sake und ich musste froh feststellen, dass mir der Geschmack gefiel.
 

„Schmeckt gut.“, offenbarte ich glücklich und trank noch einen kleinen Schluck, bis ich das volle Glas auf dem Schrank abstellte. Wollig seufzte ich unbekümmert. Verstellen würde ich mich niemals. Zoro tat es mir gleich, nur war sein Glas bereits leer. Was zum???
 

„Alkoholiker…“, schnaufte ich gespielt und linste zu ihm.
 

„Wer kann, der kann. Mir mundet der Reiswein halt sehr.“ Gewieft wie eh und je, artikulierte sich der Älter tough. Glücklich schaute er drein, genau wie ich, wenn ich in einem Eiskaffee eine Kugel mehr drin habe als üblich. War im Prinzip genau toll, wenn man in einer 20er Chicken Nuggets Box 21 Stück drinnen hat. Allerdings, trug gerade der Schwertkämpfer einen magischen wunderschönen Glanz in den Augen, den ich schon lange nicht mehr widerspiegelte. Meine Augen waren etwas ermüdet und leer. Die kleinen Dinge sind es, die das Leben ausmachen und genau dies, genoss der Mann vor mir in vollen Zügen. Er lebte mit Leib und Seele. Genieße die kleinen Dinge im Leben und das Glück kommt direkt zu dir. Eigentlich so einfach, wenn man eine normale Person ist.
 

„Sag mal Zoro, wie kommt es… Ich meine… vorhin, naja noch eben war ich kurz davor, dich regelrecht zu überfallen und dein Blut zu trinken. Und jetzt trinken wir beide fröhlich miteinander, als wäre nie etwas gewesen. Wie kannst du so nett bleiben? Hast du kein bisschen Angst, dass ich mich einfach mal so verwandeln könnte? Ich mein du kennst mich nicht und hilfst mir ohne Einwände…Immer. Ich hätte sonst was vorhin mit dir machen können, du hast dich nicht mal gewehrt.“, erläuterte ich ihm autoritär. Wobei mein Auftreten nicht annährend so ausdrucksstark ist, wie sein Erscheinungsbild an sich. Der Begriff autoritär, blühte richtig in seiner machtvollen Aura auf. Er war wie der Jäger und ich dagegen ein verletztes Reh.
 

„Du hast aber nichts gemacht, außer mich ins Bett gedrückt.“, plapperte er zufrieden und schenkte sich direkt einen nach. All das Theater schien ihn nicht mehr zu interessieren. Um nicht völlig blöd dazustehen, nahm ich mein Glas wieder in die Hand und trank größere Schlucke. Mein Gehirn war in wenigen Minuten direkt benebelt.
 

„Ich habe mehr als eine Frage gestellt, Herr Schwertkämpfer.“
 

„Sagen wir es mal so, ich habe schon viel Schlimmeres gesehen, erlebt und durchgestanden.“
 

Für einen Moment dachte ich, die Stimmung würde abrupt kippen, da seine Miene sich kurz ins Negative vollzog. Ich sollte leider Recht behalten, für wenige Sekunden jedoch nur, zum Glück. Zoro hatte schnell wieder was zu lachen, als ich anfing mich am Sake zu verschlucken.
 

„Nicht lustig.“, knurrte ich und hustete zwischendurch. Griff zu einem Tuch und trocknete mein nasses Gesicht, welches er schier urkomisch fand. Allein das der Kerl bei den banalsten, alltäglichen Dingen solch ein Frohsinn zeigte, war beneidenswert und süß.
 

„Doch ein wenig.“,entgegnete er mir zwinkernd. Sein Blick fing Feuer und mein Bauch kribbelte fieberhaft.
 

„Warum hattest du keine Bedenken dabei, dich wehrlos mir zu unterwerfen? Das will mir einfach nicht in den Kopf.“, stöhnte ich.
 

„No risk, no fun.“
 

„Was? Das Motto geht bei der Sache nicht fit!“ Grimmig peilte ich ihn direkt an. Mein Finger war auf ihn gerichtet. Unwiderruflich drückte er ihn mit seiner Hand einfach weg. Zum Vorschein kam ein sündhaftes Lächeln auf sein männliches Gesicht.
 

„Hättest du mich vernascht, also mein Blut, dann hättest du halt noch mehr Schulden bei mir abzuarbeiten, bevor du gehst.“

„Wawawas .. was für schulden?“, stammelte ich mit erhitzten Gesicht und konnte nichts dagegen tun, als das Blut mir in den Wangen kroch. Abrupt wurde meine Stimme wackelig.
 

„Du denkst doch nicht pervers, oder?“, flüsterte er schelmisch und beobachte mich akribisch.
 

„Nein nein…nein…natürlich nicht!“, verteidigte ich mich, hielt aber nicht seinen Blick stand und trank stattdessen von meinem Getränk in Slowmotion und hoffte auf keine weiteren blamablen Wortspiele. Kleine böse verräterische Schweißperlen sammelten sich auf meiner Stirn.
 

Man kennt es, es kommt immer so, wie es nicht kommen soll.
 

„Du bist ziemlich schüchtern, oder?“, erörterte der halb nackte Kerl leicht provokativ. Seine Augen fingen die meine, ließen nicht von mir ab.
 

„NEIN!“ Gezwungen ballte ich meine Hand und schlug sie auf mein Bein. Natürlich bereute ich es direkt und jammerte kleinlaut.
 

„Warum bist du dann knallrot? Entweder, “, begann er seinen Satz laut und langzuziehen, „hast du Fieber, oder du bist verdammt schüchtern, oder du findest mich attraktiv.“, räsonierte er in ausdrucksstarken Laut, extra. Jedes „oder“ betonte er vorzüglich königlich auf meine kosten.
 

Meine Verteidigung wurde unterbrochen, um es mir noch peinlicher zu gestalten. Ich wünschte mir gerade, ich könnte in ein tiefes Loch fallen und verschwinden. Kaum war mein Mund geöffnet um los zu gackern, hielt er mir meine Worte mit einem Finger verwehrt.
 

„Und ersteres glaube ich kaum.“, grinste er breit, trank genüsslich sein Sake nebenbei und lehnte sich gegen ein dickes Kissen am Ende des Bettes, welches an der Wand lang. Ohne sein Blick von mir abzuwenden. Ein Bein wurde über das andere geschlagen.
 

„Was wird das hier? Verhörst du mich?“ Keifend war meine stramme Stimme. Diese Blamage, die seine Genugtuung war, wollte ich mich nicht mehr länger aussetzen. Dies war der Grund, weshalb ich mein Glas exte, dann auf dem Tisch knallte, worauf es noch wenige Sekunden wippte. Fast gleichzeitig stand ich keifend auf, um diesen Raum, nein diesen Kerl zu verlassen. Gedemütigt und entblößt fühlte ich mich. Zwar hatte er recht, aber mir war es unangenehm, dass ich so unerfahren war und auch, dass er mit mir spielte. Anhand meiner Reaktionen wusste er genau, dass er hübsch aussieht. Selbstverständlich, jeder sah es. Schwarz auf Weiß wollte ich es ihm nicht auf die Lippen schmieren. Mein Ego war bereits für die Tonne und es sollte nicht noch unsichtbar werden.
 

„Wa-wa-waaas?“ Wenige Handgriffe reichten aus und ich befand mich wieder im Bett, neben ihm. Pfeilschnell war er ebenfalls aufgesprungen und zog mich wieder zu sich hinunter. Blut und Hitze stieg mir zu Kopf, als seine Hand die meine flüchtig berührte.
 

„Tut mir leid.“, nuschelte er ehrlich zu mir. Sein Blick war undefinierbar. Jede Maske oder Fassade war perfekt geübt. Oder war es keine Maske? Sicher war ich mir nicht, dafür kannte ich ihn nicht gut genug.
 

„Hör bitte auf damit… ich hab halt wenig Erfahrung, na und? Ich bin vor kurzen erst 18 geworden.“
 

„Ouh, du bist erst 18?“ Seine Augenbrauen verzogen sich skeptisch, eine runter, die andere hoch. Zweifel war alles was ich in seinen Iriden las.
 

„Ähm..ja? Sehe ich so alt aus…?“, verunsichert wirkte nun meine Aussprache. Ungeachtet dessen knibbelte ich meine Finger fiebrig.
 

„NEIN! Nur etwas älter hätte ich dich geschätzt.“
 

„Weil?“, jetzt wurde ich ziemlich neugierig.
 

„Das spielt keine Rolle.“ Enttäuscht zog ich meine Schnute lag.
 

„Soso… wie alt bist du denn?“, wollte ich stattdessen dafür dann wenigstens wissen. Mit einem perfekten Hundeblick blinzelte ich ihn entgegen.
 

„Schätz doch mal.“ Da war wieder das freche lüsterne Grinsen auf seinen Lippen, welches ich ziemlich mochte und gleichzeitig hasste.
 

„Ich bin nicht gut in Schätzen… vielleicht…26?“
 

„Hohoho, nicht schlecht, aber vollkommen falsch.“, lächelte er rein und anmutig.
 

„Wie alt bist du denn nun? Nicht, dass ich dich in Verlegenheit bringe…“, neugierig hakte ich nach.
 

„21.“, antworte er kühl, sowie knapp gebunden.
 

„DU VERARSCHST MICH!“, posaunte ich laut darauf los. Skeptisch hüpften meine Augenbrauen in die Höhe. Zum Glück schwirrten hier keine Fliegen herum, sonst hätte ich mich vermutlich an einer verschluckt, so weit offen stand mein Mund.

„Nein, tu ich nicht, wirklich.“, versicherte mir der muskulöse Mann, der noch immer oben ohne war.
 

„Als ob…“ Ganz kaufte ich ihm sein Alter noch nicht ab. Wer sah bitte mit 21 so aus?!
 

„Dann darf ich dich auch fragen, warum du mich älter einschätzt, als ich es bin. Wäre nur fair.“
 

„Fair wäre es nur, wenn du mir ebenfalls erörterst, warum du mich älter geschätzt hast.“, versuchte ich ihn zu ködern und er schlug den Deal ein.
 

„Ok, Deal, du aber zuerst.“, forderte ich aufgeregt aber streng. Mein kindliches verhalten wurde direkt belächelt, was mich verärgerte und ich pustete meine Backen auf.
 

Stumm machte er seltsame Übungen für seinen Nacken und ich verstand nur Bahnhof. Mit seinen Augen versuchte er irgendwas anzudeuten, doch noch immer stand ich auf dem Schlauch. Sein Kopf wippte noch seltsam, ehe er laut stöhnte und seine Hand gegen den Kopf schlug. Seine Schultern sackten mit dem Kopf nach vorne.
 

„Du bist auch ziemlich schwer vom Begriff, was?“ Es war keine Frage, eher eine Feststellung.
 

„EY!“, zynisch zischte ich ihn an.
 

„War nicht böse gemeint, keine Sorgen.“
 

„Was heißt das denn nun?“
 

„Man, du hast ziemlich große Kurven für dein Alter…“, bei der leisen Antwort kratzte er sich auffällig an seinem Hinterkopf und brach den Blickkontakt zu mir tatsächlich ab.
 

„SCHAUST DU MIR ETWA AUF MEINE BRÜSTE????“
 

„Ich bin ein Mann.“
 

„Also war das ein ja? Du bist pervers! …Ähm…“, stotterte ich brüchig und nahm die Farbe einer Tomate erneut an. Irgendwie auf einer seltsamer, befremdlichen, sonderbaren Art und Weise, gefiel mir das Kompliment. Selbstverständlich würde ich es mir nicht anmerken lassen.
 

„Und warum hast du mich dann für älter gehalten? Jetzt komm mir nicht damit, dass ich gut kämpfen kann.“, räusperte er sich und flegelte sich wieder gemütlich ins Bett hinein. Wenn er doch nur wüsste, welch eine glorreiche Idee er mir damit bescherte und wie gut ich mich aus dieser Situation befreien konnte, ohne rot zu werden. Da würde meine Konterfalle perfekt auf einen silbernen Tablett serviert.
 

„Doch, genau deswegen. Schwertkunst dauert bis man sie perfektioniert.“, äußerte ich mich gelassen und versuchte nicht nervös zu werden.
 

„Ey, komm schon, die Antwort ist langweilig.“, schlussfolgerte er halbwegs, aber für mich war es ein guter Ausweg, nicht ihn auf seinem Aussehen, anzusprechen. Hatte er selber schuld, er hat seine Worte nicht bedacht.
 

„Ich würde sie als ehrlich bezeichnen. Tja, wer ist nun der perverse Mann hier?“ Triumphierend schaute ich ihn an, legte mich schräg neben ihn lang auf das kuschelweiche Bett und streckte ihm die Zunge hinaus. Ich hielt zum ersten Mal in meinem Leben wirklich Small Talk und es war echt interessant und genial.
 

„Und ich habe sowas von recht, dass du schüchtern bist.“, zwinkerte Zoro mir mit einem Auge entgegen. Sofort schluckte ich und setzte mich aufrichtig hin und lehnte mich gegen die Wand. Gespielt zickig und die Arme verschränkt. Nachdem Zoro anfing zu lachen, bemerkte ich, wie ich seine Aussage abnormal bestätigte.
 

„Shit.“, raunte ich geschlagen. „Jaja, denk doch was du willst über mich.“, fügte ich hinzu und schloss energisch die Augen.
 

„Hattest du denn schon mal einen Freund?“
 

„Sind wir jetzt schon beim Smalltalk?“, kicherte ich belustigt.
 

„Nein es würde mich halt nur wundern, wenn nicht.“, gestand er mir und sein indirektes Kompliment ließ mein Herz wild schlagen. Allgemein war seine Anwesenheit ziemlich Herz erwärmend. Ein Mann mit dem ich wunderbar reden konnte. Es tat ungemein gut.
 

„Mehr oder weniger… viel eher war es eine leichte Dreiecksbeziehung… irgendwann kamen wir uns näher… aber dann wurden wir getrennt. Als ich wieder zu ihm in die Zeit konnte, also ich meine damit zurück in seine Zeit, wurde dank der Eingriffe, unter anderem von Aaron, die Zeit so verändert, dass niemand mehr sich an mich erinnern konnte. Er war nun mit einer anderen zusammen.“, offenbarte ich ihn mit einer großen Überwindung. Immerhin war es eine Narbe in meinem Herzen dieses Thema. Obwohl wir uns kaum kannten, würde ich ihn bereits fast alles, ohne jegliches misstrauen anvertrauen und ich würde meine Hand jetzt schon ins Feuer legen, dass er ein Mann von Ehre ist und Geheimnisse bewahrt.
 

„Wie kann man denn eine geliebte Person vergessen? Und alter, eine Dreiecksbeziehung? Mensch da bist du mir eine Sache voraus.“, neckte er mich und stupste mich leicht mit seinen Ellbogen in die Seite.
 

„Wenn du nur wüsstest, was im Mittelalter alles so abgeht.“
 

„DU kommst aus dem Mittelalter? Oder er jetzt?“
 

„Nein, er kommt aus dem Mittelalter. Ich lebe regulär in der Neuzeit.“
 

„Wie ist es dort so?“ Anscheinend interessierte er sich wirklich dafür. In der Zwischenzeit schenkte er uns den Rest der Flasche gerecht in den beiden Gläsern auf.
 

„Ich glaube nicht so spannend wie hier. Allerdings können wir überall essen kaufen, überall sind Verkehrsmittel, wir leben in keiner Wüste, haben oft regen. An sich ganz ruhig, da auch keine Monster oder Ungeheuer dort leben. Nur Menschen und Tiere und diese Tiere können nicht reden oder sich wie Menschen verhalten. Wir haben ein super Gesundheitssystem, Straftaten werden sofort bestraft, jeder Bürger hat ein Recht auf einer Wohnung. Niemand muss bei uns in elend leben.“, erklärte ich ihn gerne.
 

„Dort scheint man wenigstens Ruhe zu haben… Klingt ziemlich friedlich. Vielleicht wäre es für mich aber dort zu ruhig. Achja, wer bitte ist in eure Welt besser als ich? Wobei… ihn kann ich wohl nicht zum Duell herausfordern…“
 

„In meiner Welt würdest du bestimmt jeden schlagen. Nur im Mittelalter gibt es viele gute Schwertkämpfer. Ich weiß nicht, ob du Inuyasha, einen Halbdämon, besiegen könntest. Sein Schwert kann selbst Barrieren durchschneiden, Adamantgeschosse schießen und ein Tor zur Hölle öffnen und Gegner somit, hineinziehen.“, plapperte ich drauf los und sah direkt die imaginären Fragezeichen bereits über Zoros ratterndes Gehirn tanzen.
 

„Und wahrscheinlich kann das Schwert dir auch noch Geschichten vorlesen.“, lachte er und sein Sarkasmus gefiel mir.

Unweigerlich musste ich herzlich lachen. „Du Scherzkeks.“
 

„Du meinst das wirklich ernst, oder?“, seine feste Stimme kippte ins unglaubwürdige.
 

„Ja.“, antwortete ich kühl.
 

„Dämonen und ihre dämonischen Kräften. Nun gut, das Schwert ist nicht schlecht, aber ihn würde ich besiegen.“
 

„Warum bist du dir da so sicher?“
 

„Weil ich niemals mehr verliere und meine Kraft, hast du noch nicht gesehen.“, überzeugt von seinen Worten und sich selbst, leuchteten seine Augen, als ob er von etwas träumte.
 

„Also dann, auf das du der zukünftige beste Schwertkämpfer der Welt wirst.“ Gläser wurden erhoben und ruckartig angestoßen, sodass etwas an Flüssigkeit heraus schwappte. Uns war es jedoch gerade ziemlich Wurst. Wir wollten einfach genüsslich trinken.
 

„Das werde ich, versprochen.“, lächelte er aufrichtig und wunderschön zugleich, dass mein Bauch ziemlich kribbelte und Rumba tanzte.
 

„Und was sind deine Ziele?“ Eine interessante Frage, die man mir jedoch nicht stellen sollte. Mein Leben war eine Achterbahn mit vielen tiefen Fahrten.
 

„Meine Ziele?... Mein Ziel war es jahrelang zurück ins Mittelalter zu all meinen Freunden zu gelangen, nun aber ist dies nicht mehr von Bedeutung. Keiner kennt mich mehr. Nun, ich brauch neue Ziele. Mit meiner Kraft ist ein normales Leben unmöglich. Arbeiten zu gehen ist ziemlich gefährlich… Im Grunde genommen gibt es einfach keinen Sinn mehr für mich in meiner Welt, außer meiner Familie. Darüber mache ich mir aber erst Gedanken, wenn ich wieder zurück bin. Vermutlich werde ich durch die Welten wandern und weiterhin allzeit bereit sein, die Dimensionen zu beschützen. Einer musste dies ja tun.“, zwinkerte ich ihn entgegen und unterdrückte meine Befürchtungen.
 

Geknickt schaute er mich an, es wirkte, ob er ein wenig von meinem Schmerz fühlte. Mitleidvoll legte er kurz seine große Hand auf meinem Kopf. Sachte wuschelte er durch mein schwarzes Haar und ruinierte meine Frisur.
 

„Und was wäre…. Wenn du mit uns kommst?“ , schwätze der Kerl empfindsam.
 

Verblüfft schaute ich ihn mit geweiteten Augen schräg an. „Lieb gemeint, aber das entscheidet vermutlich eurer Kapitän… aber selbst wenn, nein. Ich will niemanden zur Last fallen und ich muss zurück zu meinem Vater.“
 

„Dein Vater hat ähnliche Kräfte wie du, oder?“
 

„Jaein. Wir beide können durch die Welten reisen und mit den Seelen in Verbindung treten, ansonsten sind wir glaube ich ziemlich verschieden.“
 

„Wer ist dein Vater?“ Schlagartig erinnerte ich mich an die Worte meines Vaters, zum Glück noch bevor ich mich verplapperte.
 

„Du kennst ihn doch eh nicht. Ich heiße mit Nachnamen Higurashi.“, nuschelte ich, entarte fast die Lüge. Unterschwellig biss ich mir so doll auf meine Lippe, dass sie leicht anfing zu bluten.
 

„Okay, ja hast ja Recht. War eine unüberlegte Frage.“ Mir fiel auf, immer wenn ihm etwas unangenehm wurde, kratzte er sich an seinem Kopf oder an seiner Nase.
 

„Ich wollte dich auch nicht voll texten, normalerweise rede ich nicht so viel.“
 

„Ouh, das nehme ich dann als Kompliment.“, stupste ich ihn jetzt mal in die Seiten. Synchron schlich sich ein Lächeln uns auf den Lippen.
 

„Wie war das noch? Mach doch was du willst.“, zwinkerte er mir spitzbübisch zu.
 

„Schaust du jede Frau so schelmisch an? Bist bestimmt ein richtiger Aufreißer.“, scherzte ich, mehr oder weniger.
 

„Der einzige Weiberheld aus unserer Crew ist der blonde Smutje. Unser Koch baggert alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und selbst wenn, dann krabbelt der Koch der Frau noch hinterher.“, beklagte er sich halbwegs und pustete.
 

„Hat er schon eine mit seinen Herzchen Augen rumgekriegt?“
 

„Bestimmt nicht. Das macht doch jeder Frau Angst. Oder hattest du keine?“, interessiert legte er sein Gesicht schief und blickte mich ernst an.
 

„Hmm… nicht direkt ängstlich glaube ich, ich war ziemlich verblüfft wie man seine Augen derart verändern kann.“
 

„Haha, ohman du bist wirklich seltsam.“, plötzlich wurden seine Gesichtszüge weich.
 

„Seltsam hört sich voll gemein an… Pass auf das ich nicht eines Tages wiederkomme und dir Salz in deinem Sake streue!“, drohte ich ihn mit erhobener Stimme, die bei meiner Gestalt lachhaft wirkte, zumindest bis er seine tiefe Stimme rausholte. Gänsehaut überzog meine zarten Arme.
 

„Das würdest du nicht wagen, glaub mir.“
 

„Ouh doch.“, mutig konterte ich dennoch seine patriarchalische Art.
 

„Dazu müsstest du uns erstmal wieder finden.“, Zoro verschränkte gelassen die Arme vor seiner strammen Brust. Abwartend analysierte er meine Gesichtszüge.
 

„Das ist nicht schwer, meine Seelen helfen mir, das nächstliegende Portal in eurer Nähe zu finden.“, informierte ich ihn stolz und schaute überlegen über die Schulter hinweg.
 

„Tja, dann musst du hier nochmal zurückkommen, ich brauch neuen Sake.“, grinste er und irgendwas sagte mir, er suchte nach einem Grund, dass ich ihn erneut besuchen würde?
 

„Gerne. Kannst auch zwei bekommen.“
 

„Du kannst ja ein richtiger Schatz sein.“
 

„Ich kann so einiges sein.“, zwinkerte ich nun. „Ohoo. Na na. Ich zieh mir eben etwas über, wird recht frisch hier. Willst du auch noch eine Jacke oder irgendwas haben?“ Allein bei dieser einfachen Frage wurde ich rot. Mir war gerade danach, ihn zu… Moment! Nein, was denke ich da? Kopfschüttelnd versuchte ich meine perversen Gedanken loszuwerden. Zoro war viel zu nett für solch ein Adonis von einem Mann. Wo gab es bitte nette Gentlemans, die auch noch so verdammt gut aussahen und obendrein, so stark waren? Bisher nur in meinem Träumen. Hehehehe….
 

„Was wippst du so seltsam hin und her? Versuchst du irgendwas aus deinen Haaren zu schütteln?“
 

Verdammt! Wie von einem Blitz getroffen, zuckte ich steif zusammen und war wieder in der Realität geschleudert. Peinlich, warum passiert ständig mir so etwas?
 

>Kagome reiß dich zusammen<, spornte ich mich im Gedanken selber an.
 

„Hehe.. nein alles gut.“, stammelte ich kindlich und starte mit Schweißperlen Löcher in die Decke.
 

„Willst du denn etwas von mir haben?“, neben der Frage, zog er sich ein lässiges weißes Shirt über, welches harmonisch zu seiner dunklen Hose passte.
 

„Ich frier‘ eher an den Beinen… um ehrlich zu sein. Also nein, ich brauche kein Oberteil von dir, trotzdem danke.“ Unbewusst tippelte ich mit meinen Füßen an der Bettkante, unterdrückte meine Aufregung. Je mehr ich trank und in seiner Anwesenheit war, je unruhiger wurde meine Haltung.
 

„Dann schlüpfe doch unter die Decke? Willst du noch etwas trinken? Und keine Sorge, ich fülle dich schon nicht ab.“ Abwartend stand er neben dem Schrank und horchte gespannt auf meiner Antwort.
 

„Bist du denn gar nicht müde?“
 

„Nicht wirklich, als du den ganzen Tag gepennt hast, bin ich ebenfalls Tod müde zusammen gesackt und hab gepennt, während die anderen hier Theater wegen uns alle schoben. Oder willst du nicht mehr trinken und plaudern?“
 

„Doch natürlich!“, meine Aussage war vor allem auf das Plaudern bezogen, ich liebte seine Anwesenheit und diese vertrauten beruhigenden Gespräche. Dabei durfte ich nur nicht vergessen, dass Alkohol die Hemmschwelle senken lässt, die bei mir bereits kaum noch vorhanden war. Zum Glück war ich dennoch zu schüchtern. Ein positiver Aspekt an meiner Schüchternheit.
 

„Geht doch, also was will du trinken?“
 

„Ich zitiere; Such du dir etwas aus.“
 

„Gut dann Whisky. Zum Glück ist er halbwegs kühl.“
 

Elegant schlenderte er wieder mit der Flasche und zwei kleinen Gläsern zu mir. Seine Augen schimmerten feurig als der Deckel beiseitegelegt wurde und er den Geruch genüsslich inhalierte.
 

„Eins muss man Vivi lassen, ihre Familie weiß echt Bescheid, was ein guter Whisky ist.“, quasselte er begeistert und überreichte mir mein Glas, zögerlich nahm ich es entgegen. Allein der Geruch war so heftig, dass mein Magen bereits rebellierte. Ich war kein geübter Trinker und der Sake stieg mir bereits beim ersten Glas zu Kopf. Große Mühe gab ich mir, nicht zu stammeln.
 

Im Vergleich zum Sake, schenkte Zoro das kleine Glas sogar nicht voll ein. „Leider haben wir nur kein Eis.“, nuschelte er vor sich her und plapperte mit sich selbst. Sofort wurde mir das Glas überreicht.
 

„So wenig nur?“, diese dumme unüberlegte Frage kam natürliche von mir.
 

„Also ich trinke meinen Whisky nicht wie Wasser oder Sake zügig weg.“
 

„Hmm eigenartig.“
 

„Ja genau, das bist du.“, fügte er barsch und schnell hinzu.
 

Leicht angegriffen krallte ich mein Finger um das Glas fest, so fest, dass man annehmen könnte, es würde jeden Moment zerspringen.
 

„Hey, das meinte ich nicht böse, im Gegenteil.“
 

„Hmm, wenn du meinst. Prost.“, ohne mit ihm anzustoßen, trank ich den Whisky und spürte direkt wie er brennend meine Kehle hinunterfloss und meine Augen wurden direkt nass. Keuchend hustete ich und suchte nach einer Wasserflasche.

Rhetorisch war seine folgende Frage. „Nicht dein Ding, was?“
 

„So sind eigenartige Frauen nun mal.“, bissiger als gedacht, war mein Unterton und dies machte Zoro hellhörig.
 

„Ich sagte doch, ich meinte es nicht böser. Du bist eigenartig, also interessant, das ist was Gutes.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Boahencock-
2020-08-31T20:05:50+00:00 31.08.2020 22:05
dass Mischungen was für Weicheier sind.😹😹 ich lach mich schlapp. Der war gut.

Ich denke mal sie hat einen sitzen. Denn wenn mann was trinkt was mann noch nie getrunken hat oder es nicht verträgt dann kann das schon pasieren.😊😊

Ich habe mehr als eine Frage gestellt, Herr Schwertkämpfer.“

Hättest du mich vernascht, also mein Blut, dann hättest du halt noch mehr Schulden bei mir abzuarbeiten.
Wie schulden?🤔🤔

Hohoho, nicht schlecht, aber vollkommen falsch.“, lächelte er rein und anmutig.
Sie glaubt ihm nicht das er 21 ist.

Für dein Alter hast du aber ganz schöne Kurven.
Zorro was du wohl wieder denkst, oder wo kuckst du denn wieder hin?🤔🤔🤔

(Mein Mann würde sagen!! ich bin auch nur ein Mann😜😜.)
Männer sind halt nun mal so😊😊

Smutje Zorromeint Sanji, aber die zwei haben sich immer in der Wolle.

Dann schlüpfe doch unter die Decke? Ich fühl dich schon nicht ab.
Mittlerweile trinken sie Whisky.
Ohje ob das gut geht.😯😯😯

So sind eigenartige Frauen nun mal.“, bissiger als gedacht.
Oh das gefählt Zorro🙂🙂🙂😛😛
Olala das kann was wärden.
Bin gespannt wie es weiter geht.
😼😉😼


Antwort von:  ShaddiXx2611
02.09.2020 20:41
Ja Zorro scheint sie wirklich interessant und hübsch zu finden. Kagome findet ihn aber ebenfalls ziemlich gut. Hoffen wir mal, dass sie Inuyasha überwinden kann. Wer weiß, was dort noch alles passiert


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