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Life in the [Un]known World: Band Eins ~ Im Verborgenen

Chapter 00 ~ Alles begann mit einem Disput
von

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Chapter 23 ~ Die Feier

Viele Bänke und Tische waren für die Party aufgebaut worden, dass dank der Götter und der Fleißigen Monster, umso schneller von statten ging. Was dazu führte, dass wir die Feierlichkeiten recht schnell, nach den Organisatorischen Planungen, beginnen konnten.

Vor mir erstreckten sich mehrere Tische und Bänke, an denen die verschiedenen Halbgötter und Monster saßen. Wir selbst hatten keine Sitzordnung eingeführt, sondern jedem beliebte es dort zu sitzen wo, und mit wem, er schlussendlich sitzen wollte. Zufrieden stellte ich fest, dass die Geschwisterpaare der Empusen und Hekatekinder, zumeist beisammensaßen, wie sie von Alabaster und Kelly zusammengeworfen wurden. Was mir jedoch nicht gefiel war die Tatsache, dass vereinzelt die Empusen immer wieder zu mir blickten, wie auch deren Anführerin Kelly. Nun ja, ich saß mit den Göttern und den Anführern der Truppen oben auf der Bühne, an einem Tisch. Ich selbst wurde allein aus dem Grund das ich der Anführer war, ans Kopfende unserer Tafel gesetzt, was dazu führte das ich einen Zentralen überblick über alles und jeden besaß und diese natürlich auch über mich. Es war normal das ständig Augenpaare auf mir lagen da die meisten ja noch immer neugierig waren was mich betraf. Doch die Empusen besaßen nicht nur diesen Grund, den als ich mich zuvor allen Vorgestellt habe in meiner neuen Gestalt und ihnen erklärte das ich zwischen Kind und Erwachsen immer mal hin und her switchen würde, bemerkte ich die Gierigen Blicke der Empusen. Kelly hatte mir recht schnell erklärt das ich nun, in der Form des Erwachsenen, ein besonderes Aroma, schon allein aufgrund meiner Ausstrahlung, wenn ich diese aktivierte, für diese darbot und verströmte. Und es fiel mir auch recht schnell auf was sie genau meinte, schließlich war das Blut Junger Männer auf ihren Speiseplänen. Seit sie hier waren hatte sie sich mit dem Blut junger Männer der umliegenden Dörfer und Städte vergnügt, dann auch der etwas weiter entfernten, damit man uns nicht zu schnell auf ein Gebiet eingrenzen konnte wo sie herkamen und unsere Feinde zufällig unsere Insel entdecken würden. Und jetzt war plötzlich ein Erwachsener Halbblut zwischen ihnen. Ich war schon gespannt wie sie reagierten, wenn die anderen Halbblute älter werden würden, doch das lag noch weit in der Zukunft. Zunächst hatte ich ihnen klargemacht, dass jede einzelne die es wagen würde mich zu beißen, augenblicklich von mir ausgelöscht werden würde. Nun, es war eine Drohung die sicher wirkte, zudem war ich mir sicher, dass sie versuchten ihren Eid zu erfüllen wie auch ihre Mutter nicht zu enttäuschen, doch das hielt sie alle nicht ab, hin und wieder gierig zu mir zu blicken und sich über die Lippen zu lecken. Manchmal blieben Monster eben Monster.

Mit Freude bemerkte ich wie sich meine Kameraden angeregt miteinander unterhielten, während im Hintergrund meine zusammengewürfelte Musik der, für sie, Zukunft, aus den Boxen liefen. Im Moment war es Bad Liar von Imagine Dragons. Es gefiel mir sehr, zählte zu meinen Lieblingen welches ich oft genug immer und immer wieder angehört hatte und ich wollte es ihnen allen, wie so viele andere Lieder, nicht vorenthalten. Doch nun war es an der Zeit das Wort an meine Verbündete zu richten.
 

Ich stand auf, mit einem Eichbaumbier in der Hand. Ein Bier aus meiner Heimat das ich mir nicht nehmen lassen wollte als erster Alkohol in dieser Welt, und stieß mit einem Löffel mehrmals dagegen, wodurch die Gespräche verstummten und sich alle Augenpaare auf mich richteten.

„Meine Freunde. Ich freue mich euch alle hier und jetzt Begrüßen zu können. Euch alle so beisammen zu sehen zeigt mir, wieviel wir schon erreicht haben. Nicht nur unsere Truppenzahl, die von Tag zu Tag wächst, sondern blickt euch um. Seht in die Gesichter eurer Nachbarn. In die Gesichter der anderen Tische. Fällt euch was auf?“, ich machte eine Künstlerische Pause, in welcher sie sich alle umschauten. Selbst die Götter an meinem Tisch blickten sich um und schienen nach der Antwort zu suchen.

„Merkt ihr nicht, dass wir hier gerade Geschichte schreiben?“, überraschte Blicke waren das, was ich aufgrund meiner Aussage erntete, was mich zum Strahlen brachte.

„Monster und Halbblute, zusammen auf einer Party. Zudem Götter, die ebenfalls mit ihnen feiern. Griechen und Nordische Gottheiten. Mit unserer lieben Kriegsgöttin Bellona selbst eine Vertreterin der Römer, und was für eine wichtige Persönlichkeit bei diesen, die unter uns weilt. Unserer Feierlichkeit beiwohnt. Es sind gleich mehrere Sachen, die wir alle auf einen Schlag tätigen, die es so noch nie zuvor gab.“ Einige Schritte ging ich nun von meinem Platz, und näherte mich dem Ende der Bühne, von welchem mir die Meute ihre Aufmerksamkeit schenkte. Lediglich den Gottheiten und Anführern hatte ich nun den Rücken zugewandt.

„Wir schreiben hier nicht nur Geschichte. Wir leben sie, in diesem Moment. Ohne Blutvergießen, mit dem Ziel für eine bessere und gerechtere Welt. In diesem Sinne heiße ich diese Party nun für eröffnet. Auf uns!“, ich erhob mein Bier, und erblickte unzählige Becher und Krüge, die ebenfalls in die Luft gehoben wurden, die mir zu Prosteten und sich freuten. Noch immer mit diesem Strahlen im Gesicht setzte ich mich zurück auf meinen Platz, und konnte die anderen Götter ebenfalls lächeln sehen. Odr selbst Prostete mir ebenfalls zu, während Hekate leicht lächelnd an ihrem, scheinbar Rotwein, nippte.

„Du kannst ja ganz schön gute Reden schwingen. Und das so einfach aus dem Stehgreif.“ Sprach Circe anerkennend an mich gewandt, weswegen ich ihr meine Aufmerksamkeit schenkte.

„Ich weiß gerne positiv zu beeindrucken. Es stecken noch viele Talente in mir, man muss sie nur entdecken.“ Zwinkerte ich der Hexe zu, die sicherlich meine absichtliche Zweideutigkeit bemerkte, und wandte mich an Medusa, die in ihrer Menschlichen Gestalt nur zwei Plätze weiter, schräg neben mir, saß.

„Ich hoffe deine erste Party seit Jahrtausenden wird dir gefallen. Wenn ich was veranstalte will ich das sich so viele wie möglich Amüsieren.“ Schenkte ich ihr ein freundliches Lächeln.

„Bisher habe ich spaß. Danke. Es ist so ungewohnt unter so vielen zu sein und diese Musik … anders, aber schön finde ich sie. Alles eigentlich, nicht nur die Musik.“ Kam es freundlich und doch zunächst etwas zurückhaltend von ihr, bis sie gegen Ende ihrer Worte zu schwärmen begann. Sie schien ebenfalls etwas rot zu werden. Doch ich schenkte dem keine weitere Beachtung, den mit einem nicken hatte ich mich auch schon an Hestia gewandt, die innerhalb der Tage, die sie nun hier verbrachte, noch immer mit keiner Antwort zu mir kam.

„Und dir genügt lediglich dein Kakao?“, ihre warmen und freundlichen Augen durchdrangen mich und ich fühlte mich geborgen. Als wäre ich im Schoße meiner Familie, was ich schlussendlich ja sogar tatsächlich war, den diese Leute die meine Verbündeten und Freunde waren, waren nun das was ich in dieser Welt am ehesten als Familie betiteln konnte. Schließlich würde ich noch viele Äonen mit ihnen gemeinsam verbringen, wenn alles nach Plan lief, was so gut wie nie der Fall war. Normalerweise, den bisher hatte im Aufbau meiner Truppen alles super geklappt. Fast schon zu gut, doch ich wollte mich nicht beschweren, sondern die Erfolgswelle so lange wie möglich nutzen.

Doch es war so schön das Hestia stets dieses Gefühl in mir auslöste, wen ich ihr in ihre Seelenspiegel blickte. Vermutlich war dies der Hauptgrund, da andere Unsterbliche und Sterbliche ebenso fühlten, weshalb sie so beliebt war.

„Für den Moment ja, vielleicht Wechsel ich später mein Getränk.“

„Wenn dies der Fall sein sollte, würde ich gerne die Freude besitzen mit dir Anzustoßen.“ Sie nickte freundlich, weswegen ich auch bei ihr wie bei Medusa reagierte und wieder meine Aufmerksamkeit woanders hinlenkte.
 

So verging eine Stunde, in welcher ich wundervolle Gespräche mit meinen Tischnachbarn führte, und stetig der Alkoholpegel stieg. Ich war erstaunt das mich dieser nicht, durch die Unerfahrenheit dieses Körpers was Alkohol betraf und die Mengen die ich trank, gnadenlos umwarf. Doch ich musste zugeben das auch ich den Alkohol schon auf gewisse weiße merkte, und dies war nicht nur in meinen unzähligen Toilettengängen zu bemerken, den Alkohol trieb die Blase in den Wahnsinn.

Natürlich bekamen die Minderjährigen keinerlei Alkohol, zumindest offiziell. Doch hin und wieder konnte ich die Monster dabei erwischen wie sie sich einen Spaß daraus machten ihr Bier oder Glas an eines der Halbgötter weiterzureichen, das dann einen Schluck davon nahm. Und dies auch sogleich zu bereuen schien und diesem der totale Ekel im Gesicht stand. Die Monster fielen in schallendes Gelächter, und auch ich konnte mir aufgrund der Reaktionen den einen oder anderen Lacher nicht verkneifen. Ab und an bemerkten die Monster das ich ihre Aktion beobachtet hatte, was sie leicht nervös machte, doch als ich ihnen zuzwinkerte, oder in ihre Richtung Prostete, wussten sie Bescheid das ich den Spaß verstand. Ganz ehrlich? Ich hätte es selbst getan, wenn ich nicht hier oben bei den Göttern sitzen würde. Bei den … Erwachsenen.

„Nun gut, Junge. Die Feier gefällt uns, und doch sind wir wegen was anderem hier. Es wird zeit das wir zum Geschäftlichen kommen.“

Brokkr hatte das Wort an mich gerichtet, weswegen ich nickte. Ich mochte es nicht, dass jeder unserem Gespräch an diesem Tisch lauschen konnte, und doch war dies scheinbar notwendig.

„Ihr habt recht. Brokkr, Sindri, an dieser Stelle noch einmal vielen Dank dass ihr den weiten Weg hierher getätigt habt. Ich sollte euch vermutlich eine Einführung geben, was unsere Ziele sind. Nun, wir sind eine kleine Gemeinschaft die stetig wächst. Unser Ziel ist es, den Olymp, zumindest die Führungsriege, zu Stürzen und gerechter zu machen. Schlussendlich werde ich auf dem Thron des Gottkönigs Zeus sitzen. Ähnliches haben wir, nach den Erzählungen von Odr und Loki, bei eurer Mythologie vor. Zumindest dort ebenfalls für Gerechtigkeit zu sorgen, doch erstmal Schritt für Schritt. Dies alles müssen wir bewältigen, um schlussendlich gegen den Endgegner, meine Schwester Ananke, anzukommen, der ich ein ziemlicher Dorn im Auge sein werde da ich die Schicksale von so vielen verändere. Jeder der hier anwesenden, selbst ihr zwei, sollte normalerweise nicht hier sein, und doch seid ihr dies. Schon habe ich meinen Teil dazu beigetragen, meiner älteren Schwester auf die Nerven zu gehen, was gewisser Maßen ein Privileg eines jeden jüngeren Bruders ist.“ Ein kurzes Schmunzeln legte sich auf meine Züge.

„Jedenfalls können wir nicht ohne Verbündete. Und Monster gehören zur normalen Weltordnung dazu, ob man will oder nicht. Weswegen nicht mit ihnen Verbünden und dafür sorgen, dass sie wie auch die Halbgötter, stetig in Sicherheit sind? Frieden zwischen diesen beiden Gruppierungen wäre wünschenswert und würde die Aufgabe um einiges erleichtern. Und für unsere Kriege können wir so ziemlich jeden Gebrauchen. Doch ihr zwei seid nicht irgendwer, sondern zwei Meisterliche Schmiede, und ich würde mich geehrt fühlen euch als Verbündete zu gewinnen.“ Sindri schien über meine Worte nachzudenken, doch Brokkr tat das, was er am besten konnte: Aussprechen was ihm direkt in den Sinn kommt.

„Ihr seid also die Guten, was?“, ich fing an zu lachen, und ich wusste nicht wieso, doch mit einem Mal war es still. Sie alle hingen mir, wie die Stunde zuvor, an den Lippen.

„Wir, die guten? Nein. Gewiss nicht.“
 

In mancherlei Augenpaar lag die Verwirrung über meine Worte, was ich auch durchaus verstand, nachdem sie so ernüchternd getätigt wurden. Sie schienen den Sinn hinter meiner Äußerung zu suchen, war für sie doch von vorneherein klar das wir nur gutes im Sinne haben, und demzufolge eben jene sind. Sein müssen.

„Wir sind nicht die Guten. Wir sind aber auch nicht die Bösen. Es gibt mehr, als dieses stetige Schwarz-Weiß denken. Es gibt solch schöne Grautöne die stetig übersehen und nicht bedacht werden, und im Krieg ist stets die eigene Seite die Gute und die andere die Böse Seite. Es kommt immer auf die Sichtweise des Betrachters an, so war es schon immer und so wird es, vom Gedanken her, immer sein. Die Gewinner schreiben die Geschichte, und entscheiden was Gerecht ist und was nicht.“

Wieder tätigte ich meine kurze, künstlerische Pause, um etwas Dramatik zu erzeugen und meine Zuhörer zum Nachdenken anzuregen, ehe ich auf den Feuergott deutete.

„Wir haben Loki den Gott des Bösen auf unserer Seite, doch er wurde zu dem gemacht. Nun, zugegeben, er war schon vorher laut unzähliger Mythologien ein Arschloch, doch den Tod des Baldr hat nicht er verursacht. Dieser war die List des Odin, Odrs böser Seite, und der Nordischen Seite meiner Schwester Ananke, auch Würd genannt. Der Grund, weswegen die Asen und Loki schlussendlich miteinander brachen.“

Die Menge schien darüber nachzudenken, doch das sollte erst der Anfang sein. Ich wollte ihnen meine zuvor getätigten Worte so genau wie möglich erläutern, und das würde ich auch tun.

Ich deutete auf die Tochter des Helios und der Hekate.

„Circe. Legendäre Zauberin die sehr viele Männer und Frauen, Achtung es folgt ein trauriger Wortwitz, bezirzen konnte.“

Ich entlockte der Hexe ein Augenrollen, dicht gefolgt von einem ganz kleinem schmunzeln. Zumindest Mitleid bekam ich für diesen Spruch. Immerhin etwas.

„Diejenige, die jegliches Männliches Wesen aufgrund seines Geschlechts in Meerschweine verwandelte. Diskriminierend und Vorurteilsmäßig hat sie gehandelt und unzählige Personen ihres Lebens beraubt, entrissen, und nun ist sie hier an meiner Seite. Tut Buße. Wenn sie mehr Einfluss gehabt hätte als nur solch ein kleines Herrschaftsgebiet am Arsch der Welt, wo nur die seltensten sich hin verirren, hätte ich sie getötet. Also hat sie glück, gewissermaßen, so unwichtig zu sein. Nichts für ungut.“

Circe wusste in diesem Moment wirklich nicht wie sie reagieren sollte, und bis sie sich entschieden hatte wollte ich nicht warten. Also ignorierte ich sie und blickte nun zu Medusa und deutete, wie bei den beiden Gottheiten zuvor, nun auf das Legendäre Monster.

„Einst war sie dieses wunderschöne Wesen, das sie jetzt vor uns ist, bis sie von Poseidon geschändet und Athene verflucht wurde. Doch nicht nur das. Athenes Grausamkeit kannte keine Grenzen. Ihr genügte es nicht Medusa so leiden zu sehen, nein, sie ließ auch Helden zu ihr kommen, obwohl diese nur ihren Frieden wollte und durch den Fluch doch schon genug gequält wurde, damit diese sie töteten. Grausam. Hier ist Medusa eindeutig die Gute und handelte stets in Notwehr. Sicherlich gab es auch die eine oder andere Person, die von ihr versehentlich versteinert wurde und nach so vielen Jahren kann ich sogar absichtliche Morde ihrerseits verstehen. Denn wenn jeder in einem das Monster sieht, wird man automatisch zu selbigen. In meinen Augen hat sie das Grausamste Schicksal gehabt in der gesamten griechischen Mythologie, als Spielball der Götter, und ich bin glücklich dafür gesorgt zu haben das es ihr etwas besser geht, und sie auch hier als Verbündete zu haben.“

Medusa blickte mich überrascht an. Erkannte ich da tatsächlich erstaunen und Freude zugleich über meine Worte? Ihre Augen glänzten, und es schien fast so, als würden sich tränen in ihnen Füllen. Doch auch von ihr wandte ich mich ab, um mich an meine Beraterin und engste Vertraute zu wenden. Hekate. Und somit auch die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sie und weiterhin auf mich, gerichtet wurde.

„Dann haben wir Hekate, die ihren Iltis und ihren Hund besitzt. Einst waren beides Menschen, und nun beides ihre Unsterblichen Haustiere. Nun, sie hat beide beschützt dadurch, ihrem grausamen Schicksal zu entfliehen, doch ob das jetzige so viel besser ist, als Haustier? Jeglicher Menschlichkeit beraubt? Ich wüsste nicht, ob ich bis ans Ende aller Tage das Haustier meiner Stellvertreterin sein wollen würde, egal wie wunderschön sie auch ist.“ Zuckte ich nur mit den Schultern.

„Odr.“ Die erste Gottheit die mir begegnete und mein erster Freund in dieser Welt, blickte mir entgegen.

„Er kann ein ganzschöner Mistkerl sein, gerade beim Training. Und auch wenn er die gute Seite des Odin ist, als sie früher ein ganzes ergaben, gibt es lediglich die Sache mit seiner Frau die man über ihn erwähnen kann, da sonst nichts über ihn bekannt ist. Eine Randnotiz der Geschichte. Wie er Freyja all die Zeit allein ließ, die ihn so abgöttisch liebt, nur damit er die Menschen beobachten und Studieren konnte. Und später, als er die Zeit erblickte die er schon bei diesen war, zu große Angst besaß sich seiner Frau zu stellen. Ihre Enttäuschung in ihren Augen zu erkennen. Nun, man kann so stark sein wie man will, das was man liebt kann einem manchmal die größte Angst verursachen. Ob man ihn nun zu den Guten zählen möchte oder zu den schlechten, ist jedem selbst überlassen.“ Traurig lächelnd blickten wir uns für den Moment an, ehe ich wieder andere Augenpaare suchte.
 

Ich deute auf die Vizeanführerin der Monster und Anführerin der Empusen.

„Kelly ist eine Empusa die unglaublich gerne Listenreiche Aktionen macht und mit ihrer Beute spielt. Über die lange Lebenszeit, die sie nun auf Erden wandelt, hat sie sicherlich alles andere als nur gute Tugenden von sich gegeben. Ihre Geschwister können dies sicherlich bestätigen.“ Kelly blickte, genauso wie ich zu den Empusen an den verschiedenen Plätzen, die ebenfalls nickten. Doch nun suchte ich ein bestimmtes paar Augen.

Bellona blickte mir auch sogleich entgegen, und erkannte das ich nun meine Worte über sie abhalten würde.

„Bellona, von den Römern stets verehrt und auch ihr Tempel wird noch heute von den Römischen Halbgöttern, sobald ein Krieg bevorsteht, als erstes besucht. Sie ist eine Kriegerische Göttin, deren einstiger Kult in der Antike sogar Menschenopfer tätigte, und sie ließ dies zu. Duldete diese Opfer, die in ihrem Namen getätigt wurden.“ Mein Blick wanderte auf die Menge, außerhalb des Tischs, an dem ich saß.

„Wir haben hier unzählige Monster die sicherlich auch hin und wieder aus Spaß getötet und gejagt haben. Und selbst ich bin ab und an ein Arschloch, das viel zu viele Sadistische Gedanken im Kopf hat, die ich mir liebend gerne für unsere Gegner aufspare. Noch so mancherlei anderen Fehler habe ich, schließlich ist niemand perfekt, egal wie sehr man es auch versucht. Und auch unsere lieben Halbblute hier müssen mal benannt werden. Hekate wird ohnehin schon von Zeus, zu Recht, gefürchtet, aufgrund ihrer Macht und ihres Charakters. Verständlich. Auch bei mir sorgt meine Stellvertreterin ab und an für Muffensausen. Doch ihre Kinder sind ebenfalls nicht gerne gesehen, in den Augen der Olympier. Denn ihr seid keine vollwertigen Halbgötter. Nein. Durch die Abstammung eurer Mutter könnte man euch sogar eher Halbtitanen nennen. In den Augen des großen Zeus seid ihr nur Randfiguren, als Kinder einer Titanin ohnehin nicht gerne gesehen. Ethan, als Kind der Nemesis bist du, in ihren Augen, lediglich ein Kind einer Nebengottheit. Also minderwertig, bist du schließlich kein Kind der Olympier. Das waren sie alle. All meine Verbündeten. Unser Haufen, der großes Bewirken möchte. Doch schlussendlich wäre da noch Hestia, die hier, in unserer Runde sitzt.“ Ich deutete auf die ehemalige Olympierin, die Aufgrund der Aufmerksamkeit, ihren Kakao vor sich abstellte, und mir aus einer Mischung aus Spannung, was ich nun über sie sagen würde, und Unwohlsein, sicherlich der ungewollten Aufmerksamkeit geschuldet, entgegenblickte.

„So selbstaufopferungsvoll das sie, zum Wohle ihrer Familie, da Wein scheinbar Göttlich ist was ich nicht bestätigen kann auch wenn mir Rotwein schmeckt, ihren Sitz im Olymp aufgab. So bescheiden, dass sie keinerlei Hütte im Camp Halfblood möchte, sondern dort stetig am Lagerfeuer verweilt und sich um eben jenes kümmert, damit sich jeder dort wohl fühlen kann. Und auch wenn ich es toll finden würde, wenn sie sich mir als erwachsene offenbart, anstelle als Kind, da ich es sonst stets etwas befremdlich finde, ist diese Göttin so herzensgut wie sie schon den äußeren schein macht. Die einzige Person hier, die ich tatsächlich, vollwertig, als eine von den guten bezeichnen würde, wenn wir solch primitiven Gut und Böse vergleiche ziehen wollen. Eine Göttin, die ich gerne in meinem neuen Olymp aufgrund von Erfahrung und Güte besäße. Als stimme der Vernunft. Und doch noch immer keine Antwort besitze, ob ich mir darüber Hoffnungen machen darf.“

Mein Blick wendete sich wieder auf die beiden Zwerge.

„Also nein, verehrte Zwerge, wir sind gewiss nicht die Guten. Wirklich nicht. Doch was wir versuchen zu sein, und auch hinbekommen, den dafür werde ich sorgen, ist, dass wir die Gerechten sind. Diejenigen, die für Ordnung sorgen. Die ihre Aufgaben ernst nehmen, wie es sich gehört. Das Verspreche ich. Schwöre ich. Doch nicht auf meine Mutter oder sonst wen, sondern auf meinen eigenen Namen, um euch allen zu garantieren, dass wenn ich etwas sage, man sich auch auf mein Wort verlassen kann. Selbst ohne bindenden Schwur.“
 

Die beiden Zwerge blickten mich erstaunt an, wie so viele andere auch, doch nach wenigen Sekunden, in denen man bemerkte, dass ich nicht weitersprechen würde, stieß Brokkr seinen Bruder mit dem Ellenbogen an.

„Das mag ich. Direktheit und Ehrlichkeit. Was sagst du? Bleiben wir bei dem Jüngling?“

„Gegen Odin?“ sprach Sindri, im Schrillen Tonfall, einen Teil meiner Aussage aus, als er seinen Bruder erschrocken anblickte.

„Wenn nicht gegen den, gegen wen dann? Dieser Selbstgerechte Ase. Verrecken soll er. Nichts für Ungut, Gott Odr.“ Odr winkte lächelnd ab, wusste er doch selbst um seine andere Hälfte.

„Meinst du wirklich?“

„Und ob! Das ist die Chance, nach dem Vorfall von letztem Jahr, wieder zu zeigen aus was für einem Holz wir sind. Oder willst du weiter Kriegsäxte für irgendwelche Bierbäuschige Pisser anfertigen, die sie als Dekoration für ihre verschissene Wand benutzen? Dafür ist unser Handwerk zu schade. Hier können wir die Bälger und alle anderen ausrüsten. Guck dir doch mal an was für Buttermesser die hier rumtragen, die sie als Schwerter betiteln. Den Zahnstein würde ich mir damit entfernen, dafür könnte es langen, nicht mehr.“

„Du hast recht. Wir sollten wirklich wieder etwas bewirken. Und wenn wir dann wieder etwas für Frieden sorgen können, wäre das umso schöner.“

„Und wir brauchen uns keine Gedanken mehr um dieses Arschloch machen.“ Brokkr deutete mit seinem Kopf auf Loki.

„Charmant wie immer.“ Er verdrehte die Augen, und schon wandten sich die Zwerge mir zu.

„Wir sind dabei. Im Geschäft. Also wie machen wir das nun? Schwören wir auf Ginnungagap oder auf die griechische Version?“

„Es sollte beides genehm sein.“

„Nun gut, ich Brokkr schwöre hiermit feierlich, auf deine Mutter Ginnungagap, dass ich dir helfen werde bei deinem Kampf gegen diesen Einäugigen, Machthungrigen Hurensohn.“ Odr räusperte sich, weswegen der Blauhäutige zum Gott blickte.

„Tschuldigung.“

„Und ich, Sindri, schwöre ebenfalls auf deine Mutter, Ginnungagap, das ich helfen werde deine Truppen auszurüsten gegen Odin und weitere Feinde, bis du dein Ziel als König des Olymps, erreicht hast.“ Ich klatschte fröhlich in die Hände.

„Klasse! Jetzt haben wir die besten Schmiede hier, die ich mir wünschen könnte. Ich bin mir sicher Mutter wird so bald wie möglich alles ins Camp bringen, das ihr benötigt. Falls etwas fehlen sollte, meldet euch bei mir, Hekate, Odr oder bei unserem guten Loki.“ Der Feuergott blickte mich an und schüttelte nur protestierend den Kopf.
 

„Jedenfalls, meine zwergischen Freunde, fühlt euch wie zuhause, den dies ist es nun auch für euch.“ Mein Gesicht wandte sich den Halbbluten und Monstern zu.

„Heißen wir Sindri und Brokkr herzhaft Willkommen!“, ich erhob mein Bier, und die Meute stimmte meiner Aussage Grölend zu, während sie ebenfalls ihre Getränke hoben. Doch mit einem Mal kam mir ein Gedanke, weswegen ich lächeln musste und der einstigen Hälfte des Odin zuwandte.

„Odr, es wird zeit das wir uns Messen.“ Der Gatte der Freya blickte mich überrascht an.

„Messen? Wir zwei?“, ich nickte.

„Ja. Und zwar auf der Stelle. Ich werde dich besiegen, dafür werde ich sorgen.“



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