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Eine ungewöhnliche Versöhnung

Ich machte einen großen Bogen ums Wohnzimmer, wo ich meine Freunde schnattern hören konnte und ging stattdessen auf die überdachte Glasterasse. Kaibas Geschmack war formidabel. Man fühlte sich wie in einem prunkvollen Gewächshaus ohne Pflanzen. Rattansessel gesellten sich zu einem kleinen Tisch. Der Boden war gefliest worden und erstrahlte in einem blankpolierten Weiß. Es regnete außerdem, was mir sehr gelegen kam. Ich mochte regnerisches Wetter lieber als Sonnenschein und lauschte dem beständigen Platschen der Tropfen, die auf das Glasdach schlugen.
 

Joeys Verhalten schmerzte mich. Er hatte mich belogen und das die ganze Zeit. Mein eigener Freund glaubte nicht an mich, dachte, ich sei eine Abscheulichkeit. Er verglich mich mit Bakura. Nicht, dass ich Bakura für ein Monster gehalten hätte, aber ich kannte ein paar der Schauermärchen, die über ihn im Umlauf waren, oder besser gesagt seine schlechtere Hälfte. Bisher hatte ich noch keinen von ihnen verletzt und Mahad wirkte außerdem nicht böse, im Gegenteil.
 

„So aufgewühlt habe ich dich ja noch nie erlebt“, meldete sich der Geist zu Wort und manifestierte sich neben mir. Gemeinsam starrten wir in den wolkenverhangenen Himmel.
 

„Wie würdest du dich fühlen, wenn dir dein Freund ins Gesicht sagt, er brauche eine Rückversicherung, dass du nicht überschnappst?“
 

„Es würde mir weh tun“, stellte Mahad nüchtern fest.
 

„Na, dann weißt du, wie es mir geht.“ Ich schob meine Hände in die Hosentaschen und seufzte leise. „Weißt du, ich verstehe ihn ja, bis zu einem gewissen Grad. Es verletzt mich aber dennoch. Er unterstellt ja nicht nur mir ein Monster zu sein, sondern auch dir.“
 

„Da tust du ihm Unrecht. Er hat nur Angst davor dich zu verlieren.“ Die Stimme des Ägypters war sanft und ruhig, so wie ich ihn gewohnt war.
 

„So verliert er mich ganz sicher“, bemerkte ich trocken.
 

„Du siehst das falsch.“
 

„Dann erleuchte mich, oh weiser Mahad“, rollte ich mit den Augen und bissiger Stimme.
 

„Sie haben alle viel mitgemacht. Bakuras böser Geist war ein Monster, aber Bakura nur ein Freund für Joey, nicht mal ein sonderlich guter. Sie kannten sich eben. Dich liebt er, vergöttert er. Wenn du eine Abscheulichkeit werden würdest, das wäre viel schlimmer zu ertragen. Er müsste dich bekämpfen, oder sogar aufgeben.“
 

Ich seufzte und zog meine rechte Hand aus der Hosentasche, um mir mit Daumen- und Zeigefinger die Schläfen zu massieren. Natürlich hatte Mahad Recht, wie immer, aber es schmerzte dennoch. Ich fühlte mich verraten und verkauft, und das von dem Menschen, dem ich, neben meinem besten Freund, bedingungslos vertraute.
 

„Natürlich ist es schwer, aber sei gnädig mit ihm. Joey hat es aus Liebe getan.“ Mahad legte mir eine Hand auf die Schulter und augenblicklich durchströmte mich eine angenehme Wärme. „Wo Yugi und du spielen, das ist eine ganz andere Liga. Der Pharao begleitet ihn, und ich dich. Joey hat niemanden. Niemanden außer sich selbst. Keine Magie, keine besonderen Fähigkeiten. Yugi und du hingegen…“
 

„Stopp“, hielt ich meinen Begleiter auf. „Nimm ihn ja nicht in Schutz. Es war scheiße, dass er mich nicht eingeweiht hat.“
 

„Natürlich war es das“, gab Mahad zu. „Du siehst das aber falsch. Wie würdest du dich fühlen, wenn Joey an deiner statt den Ring tragen würde? Wenn du ihn abgöttisch liebst und er dir zu entgleiten droht? Würdest du nicht auch nach dem einzigen Strohhalm greifen, der sich dir bietet?“
 

Ich wollte hitzig etwas erwidern, klappte meinen Mund dann aber zu. Natürlich würde ich das auch tun. Trotzdem waren das ganz andere Maßstäbe. Im Gegensatz zu Joey war ich mir durchaus meiner Situation bewusst; ich hatte das Böse bisher in Schach halten können und zweifelte auch nicht daran weiterhin standhalten zu können. Zumal ein Teil von mir begriffen hatte, dass in jedem von uns ein Stück Dunkelheit steckt, derer man sich nicht zu schämen brauchte.
 

„Es geht nicht darum sich zu schämen oder etwas zu bedauern: Du hast dich ganz anders entwickelt als Joey. Darum bist du der Ringträger, nicht er. Gib dir einfach einen Ruck. Yugi und der Pharao denken da sicherlich ähnlich.“
 

Ich seufzte leise und ließ den Kopf hängen. Natürlich würden die zwei genauso denken. Mein bester Freund war ein herzensguter Mensch. Er hätte Joey jetzt schon verziehen. Ich war furchtbar grob zu ihm gewesen. Eigentlich war seine Besorgnis ja ganz süß, sogar imponierend.
 

„Störe ich?“
 

Ich drehte mich um und sah Yugi, wie er, mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen, im Türrahmen stand.
 

„Nein“, antwortete ich leise und ließ mich in einen der Rattanstühle fallen.
 

Yugi tat es mir gleich und legte die Hände im Schoß zusammen. Mein bester Freund war ein äußerst miserabler Schauspieler. Ich wusste jetzt schon, dass Joey mit ihm gesprochen hatte. Nach einigen Minuten der Stille rollte ich mit den Augen.
 

„Du hättest mir ruhig Bescheid geben können“, murrte ich und konnte den König der Spiele dabei beobachten, wie er im Stuhl immer kleiner wurde.
 

„Joey hat es mir verboten“, murmelte er kleinlaut.
 

„Ich…“, begann ich und biss mir auf die Unterlippe. Nein, Yugi zusammenzustauchen war genauso wenig fair, wie Joey sämtliche Schuld zu geben. Mahad hatte mir zwar nicht den Kopf gewaschen, aber doch ein wenig die Augen geöffnet. Ich war zwar noch immer sauer, aber jetzt, in Ruhe betrachtet, hatten sie es ja nur gut gemeint.
 

„Tut mir leid“, setzte Yugi nuschelnd nach. „Ich wusste mir einfach nicht zu helfen. Joey hatte so große Angst um dich. Er ist völlig fertig gerade. Musst ihn ganz schön angefahren haben.“
 

Ich tippelte unruhig mit den Schuhspitzen auf dem gefliesten Boden herum, bevor ich aufstand und mich zu einem Lächeln zwang. „Schon okay, Yugi. Nächstes Mal sagt mir sowas einfach, ja?“
 

„Wo willst du hin?“
 

„Mich mit meinem Freund aussöhnen. Vor dem Finale kann ich sowas nicht gebrauchen. Außerdem wäre es ganz nett, wenn er sich ordentlich mit mir duellieren würde.“ Ich hob die Mundwinkel an und knetete die Finger meiner linken Hand ein wenig. „Eigentlich bin ich froh, dass ihr euch alle so um mich sorgt“, gab ich zu. „Unnötigerweise zwar, aber…“ Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte erneut. „Weißt du, Yugi, es hat einfach weh getan, von meinem Freund wie ein Monster behandelt zu werden. Ich fühle mich wie ein wildgewordener Stier, den man mit Mühe und Not bändigen kann. Das ist alles.“
 

Natürlich war das nicht alles. Es nagte noch viel mehr an mir, aber das schob ich einfach einmal geflissentlich beiseite.
 

„Das ist aber nicht alles“, bohrte Yugi vorsichtig nach.
 

„Wenn dir dein Freund ins Gesicht sagt, dass er eigentlich angepisst auf dich ist, weil du eine Psychopathin geknallt hast, wegen seines bescheuerten Versteckspiels, wie würdest denn du reagieren?“ Mir lag noch ein weiterer bissiger Kommentar auf der Zunge, den ich mir schlussendlich aber verkniff.
 

„Wahrscheinlich ähnlich.“
 

„Eben. Das war eigentlich der Grund aus dem ich völlig ausgezuckt bin.“
 

„Kannst du ihm denn das überhaupt verzeihen?“
 

Das war eine gute Frage. Ich musste es zumindest versuchen. Eine leise Stimme in mir riet mir davon ab, denn dieser Vertrauensbruch sei zu groß gewesen – diese dämpfte ich mit der einfachen Erkenntnis, dass ich Joey trotz allem noch liebte und er mein Freund war.
 

„Das dauert sicher noch. Wichtig ist jetzt einmal, dass er sich nicht den Kopf zerbricht. Sollte ich im Finale ausfallen, dann brauchen du und der Pharao Unterstützung. Kaiba würde ich dahingehend nicht als Hilfe bezeichnen, bleibt also nur Joey. Er hat das Herz am rechten Fleck und ist neben mir dein bester Freund. Ich biege das dann mal gerade.“
 

Joey saß auf meinem Bett, das Gesicht in den Händen vergraben. Er hatte geheult, eindeutig, tat es sogar immer noch. Na da hatte ich ja mal wieder ganze Arbeit geleistet. „David, du bist ein Hohlkopf“, ging es mir durch den Schädel.
 

„Warum weinst du?“, fragte ich leise und mein Freund schreckte hoch.
 

„Weil…“, begann er und raufte sich die Haare. „Das war scheiße von mir, tut mir leid.“
 

„War es“, nickte ich bekräftigend, woraufhin Joey wie ein geschlagener Hund zusammenfuhr. „Es war aber auch von mir falsch, so zu reagieren.“
 

„Nein, war es nicht. Du hattest vollkommen Recht“, entgegnete Joey.
 

„Joey“, setzte ich sanft an, „es ist in Ordnung. Ich finde es zwar noch immer nicht gut, aber ich begreife, warum du es getan hast. Das wird zwar noch an mir nagen und mich belasten, doch ich glaube, dass du eine gute Absicht hattest. Das reicht mir, okay?“
 

Ich bemühte mich zu einem schiefen Lächeln und streckte die Arme aus. „Jetzt komm her und wir versöhnen uns, okay?“
 

Mein Freund zögerte und wich einen Schritt zurück. „Das kaufe ich dir nicht ab.“
 

„Joey, wir haben nicht den Luxus sauer zu sein aufeinander. Wenn ich ausfalle, musst du Yugi unter die Arme greifen.“
 

„Hier geht es aber um unsere Beziehung!“
 

„Hier geht es vor allem darum, dass ich über meinen Schatten springe, ja? Ich bin noch immer sauer auf dich aber habe begriffen, dass es nichts bringt, wenn ich böse auf dich bin. Du hattest einen guten Grund und das respektiere ich.“
 

„Jetzt tust du so, als wäre alles meine Schuld.“ Joey verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte mich an.
 

Ich seufzte leise und rollte mit den Augen. „Was ist denn dein Problem? Ich biete dir die Hand an und du schlägst sie aus.“
 

„Weil du es nicht freiwillig tust.“
 

„Joey, noch einmal: Auf unseren Schultern lastet ein ähnlich großes Gewicht wie auf denen von Yugi. Es schmerzt mich, dass du so denkst und ich bedauere es, so reagiert zu haben, doch ich kann nicht kämpfen, wenn du sauer auf mich bist. Gleiches gilt wohl auch umgekehrt.“
 

„Und du glaubst damit würdest du das Problem aus der Welt schaffen?“ Mein Freund blies die Backen auf.
 

„Nein, aber ich kann es ein wenig nach hinten verschieben. Nach dem Finale können wir uns so ausgiebig und lange unterhalten wie du willst. Von mir aus tagelang, nur jetzt, gerade jetzt, so kurz vor dem entscheidenden Moment, kann ich mir das nicht leisten und du auch nicht.“
 

„Nein“, zischte Joey wütend.
 

„Rede du mit ihm“, murrte ich zu Mahad.
 

„Nein, das ist deine Angelegenheit“, lehnte der Geist ab.
 

„Jetzt hör aber auf. Er ist genauso ein Teil von dir wie von mir“, fauchte ich aufgebracht. „Ich bin 17 und du ein paar Tausend Jahre alt. Jetzt gib dir einen Ruck und hilf mir aus der Patsche.“
 

„Nein“, wiederholte sich der Geist.
 

Hatten sich heute alle gegen mich verschworen? Wie war ich eigentlich von der Position des Jägers in die des Gejagten gerutscht? Innerlich keimte bereits erneut Wut in mir auf. Irgendwie musste ich ihn aus der Reserve locken. Dann kam mir eine Idee.
 

„Duellieren wir uns – ganz altmodisch, ohne Hologramme. Nur die Karten.“
 

Joey blinzelte kurz und schrägte den Kopf: „Wie meinst du das?“
 

„Gewinne ich, verzeihen wir uns gegenseitig auf meine Art, gewinnst du, kannst du haben was du willst.“
 

Der Blondschopf rückte seinen Schädel wieder gerade und nickte: „Einverstanden.“
 

Wir schnappten uns zwei Stühle und meinen Nachttisch, den ich vom Wecker befreite und zogen unsere Decks hervor. Ein Duell ohne Druck, ohne Angst, dass irgendetwas schiefgehen würde, sollte ich verlieren. Genau das brauchte ich jetzt. Joey erging s ähnlich, das wusste ich. Wir zogen beide unsere ersten fünf Karten und grinsten. Mein Freund fing an.
 

„Ich rufe den Flammenschwertkämpfer im Angriffsmodus und dazu lege ich die Zauberkarte Salamandra – dadurch erhält mein Monster 700 zusätzliche Angriffspunkte.“ Zusätzlich legte er noch eine Karte verdeckt ab.
 

Ein 2.500er Monster aus dem Hut zu zaubern und das im ersten Zug war hervorragend. So wie ich Joey kannte, war seine verdeckte Karte wahrscheinlich eine Würfelzauberkarte. Ich verstehe bis heute nicht, wie ihn sein Glück nahezu niemals im Stich lassen konnte. Mir wäre diese Spieltaktik viel zu unsicher gewesen.
 

„Okay, dann spiele ich Garoozis im Angriffsmodus und lege dazu zwei Karten verdeckt.“ Eine simple Taktik, auf die er sicher nicht hereinfallen würde. Garoozis war viel zu schwach, und ich hatte ihn mit zwei Fallen abgesichert, dem Kettenbumerang und Angriff annullieren. Dennoch hoffte ich, dass er mich angreifen würde, oder eine bestimmte Zauberkarte verbraten.
 

Joey zog seine nächste Karte und grinste breit. „Yes! Genau darauf habe ich gewartet – Riesentrunade! Dadurch werden sämtliche Zauber- und Fallenkarten vom Feld gewischt. Jetzt ist dein Garoozis schutzlos. Bye bye, Garoozis.“
 

Ich hob die Mundwinkel an. Joey war so berechenbar. Er freute sich diebisch, mich 700 Lebenspunkte gekostet zu haben, hatte dafür aber auch seine Würfelkarte geopfert, nahm ich zumindest an. Ein Supermonster zu rufen würde bei Joey wenig bringen, da er mit seinem Zauberer der Zeit in der Regel beim Zeitroulette gewann. Ich verfolgte einen anderen Plan.
 

„Als Nächstes rufe ich den Herrn der Drachen aufs Feld und benutze die Drachenrufferflöte, um mein Rotauge zu beschwören.“ Zwei weitere Monster, die schwächer waren als der Flammenschwertkämpfer. Ich musste nur aufpassen, dass Joey sich weiterhin in Sicherheit wiegte und ich nicht zu viele Lebenspunkte verlor.
 

Mein Freund stutzte kurz, zog dann die nächste Karte und grinste siegessicher. „Sehr gut. Ich vernichte dein Rotauge und beende damit meinen Zug.“
 

3.200 Lebenspunkte hatte ich noch. Das war mehr als genug. Meine nächste Karte war Buster Blader. Genau den brauchte ich auch um meine Taktik zu vervollständigen.
 

„Ich spiele ein Monster verdeckt und versetze meinen Herrn der Drachen in den Verteidigungsmodus.“
 

Buster Blader mit 2.300 Verteidigungspunkten im Verteidigungsmodus zu spielen war sinnlos, wo er doch 2.600 Angriffspunkte hatte, zumal er durch mein Rotauge zusätzliche Punkte bekommen hätte. Joey hätte den Braten sofort gerochen.
 

Der Blondschopf zog seine nächste Karte und grinste noch breiter. So losgelöst war er schon lange nicht mehr gewesen. Ich musste selbst lächeln. Mein Ärger war verraucht. Beim Duellieren freute er sich wie ein kleines Kind und das fand ich unheimlich süß.
 

„Du bist wohl nicht ganz auf der Höhe, was?“, stichelte mein Freund. „Als Erstes beschwöre ich Babydrache im Angriffsmodus. Dazu spiele ich eine Karte verdeckt und vernichte dein verdecktes Monster mit meinem Flammenschwertkämpfer.“
 

„Sehr schön, Joey, du tappst in meine Falle“, dachte ich. Als ich Buster Blader auf den abgelegten Kartenstapel legte, zog mein Freund kurz die Brauen zusammen und schüttelte den Kopf.
 

„Warum spielst du so scheiße?“, wollte er wissen.
 

„Ich bin wohl neben mir“, schmunzelte ich und zog meine nächste Karte. Yes, der Schwarze Magier, ich hatte nahezu alles, was ich brauchte.
 

„Ich spiele als Nächstes Topf der Gier und ziehe zwei weitere Karten.“ Jetzt war ich bereit.
 

„So, als Erstes spiele ich meinen Schwarzen Magier und kombiniere ihn mit dem Buch der Dunklen Künste. Dadurch erhält er dreihundert zusätzliche Angriffspunkte. Ich switche mit meinem Herrn der Drachen in den Angriffsmodus und greife deinen Babydrachen an.“
 

Ich hatte Joey längst durchschaut. Mein Herr der Drachen, wie auch sein Babydrache, waren gleichstark. Sie würden sich gegenseitig zerstören, wenn er nicht eingriff. Das musste er aber, denn sonst wäre seine Strategie im Eimer gewesen.
 

„Ich benutze die Zauberkarte Teufelswürfel…“ Wir benutzten mein Smartphone mit einem Würfelprogramm und mein Herr der Drachen verlor 200 Angriffspunkte, womit er sich selbst zerstörte.
 

„Dann greife ich mit meinem Schwarzen Magier an und zerstöre deinen Flammenschwertkämpfer. Dazu spiele ich noch eine Karte verdeckt und beende meinen Zug.“
 

So, ich hatte noch 3.100 Lebenspunkte und Joey 3.700. Wenn er jetzt den Zauberer der Zeit zog und beim Roulette gewann, hatte ich gewonnen.
 

Mein Freund schnappte sich die nächste Karte und atmete erleichtert aus. „Schwein gehabt! Zeitzauberer, los, Zeitroulette!“ Wir warfen eine Münze, Joey sagte Kopf und natürlich hatte er Glück. Sein Babydrache wurde ein Monster mit 2.400 Angriffspunkten, während mein Magier auf 100 Punkte zusammenschrumpfte.
 

„Du hast verkackt, David. Im Gegensatz zu Yugi hast du keinen Magischen Sprühregen, den du spielen kannst, um dich zu retten. Wenn ich dich jetzt angreife hast du fast keine Lebenspunkte mehr.“
 

Ich brauchte Makio nicht um zu gewinnen. Yugi hatte mir von seinem Duell mit Joey im Königreich der Duellanten erzählt und daher wusste ich auch ob der besonderen Fähigkeiten des Weisen im Schwarzen Gewand, der entstand, wenn der Zeitzauber auf einen Schwarzen Magier traf.
 

„Ich aktiviere die besondere Fähigkeit meines neuen Monsters. Tut mir leid, Joey, du hast verloren“, lächelte ich und drehte meine verdeckte Karte auf: Macht des Spiegels.
 

„Was?“, schrie Joey bestürzt auf. „Ich dachte, ich hätte vorhin Macht des Spiegels erwischt.“
 

„Hast du nicht“, stellte ich ruhig fest. „Ich werde jetzt die Zauberkarte Dimensionsfusion nutzen und 2.000 Lebenspunkte zahlen. Wir zwei müssen nun so viele Monster wie möglich vom Friedhof beschwören. Das wären in meinem Fall Garoozis, der Buster Blader, der Schwarze Rotaugendrache und der Herr der Drachen.“ Damit hatte ich fünf Monster auf der Hand.
 

Joey tat es mir gleich: Sein Flammenschwertkämpfer und sein Tausendjähriger Drache kamen zurück.
 

„Okay, dann werden wir das jetzt beenden. Als Nächstes spiele ich die Zauberkarte Polymerisation und benutze sie um mein Rotauge mit dem Beauftragten der Dämonen auf meiner Hand zu verschmelzen. Der Schwarze Totenkopfdrache gilt, genauso wie mein Rotauge auf dem Friedhof und dein Tausendjähriger Drache, als Drachenmonster, was meinem Busterblader zusätzliche 1.500 Angriffspunkte verleiht. Busterblader und der Totenkopfdrache kümmern sich um deine zwei Monster, während der Herr der Drachen und Garoozis deine Lebenspunkte direkt angreifen. Du hast verloren“, legte ich meine Züge dar und schlussfolgerte das Ergebnis.
 

Joey ließ den Kopf hängen nur um dann breit zu grinsen. „Gut gespielt.“ Ehe ich es mich versah hatte ich ihn auch schon am Hals, wobei er mich aufs Bett drängte und mich leidenschaftlich küsste. „Joey, nicht“, öffnete ich die Lippen um zu sprechen, wurde aber sogleich von seiner Zunge bedrängt. Wenn jetzt jemand reinkam würde es peinlich werden. Einige Momente lang hielt mein Widerstand noch an, ehe ich mich fallen ließ und Joey mir den Pulli vom Kopf zog. Ich hoffte einfach, Yugi hatte die anderen darüber aufgeklärt, dass wir ungestört sein wollten, weil wir etwas zu klären hatten. Das war auch mein letzter Gedanke, denn als ich Joeys Hände an meinem Hosenknopf spürte verscheuchte ich sämtliche Bedenken, legte ihm die Finger meiner rechten Hand in den Nacken und zog ihn an mich. Das würde ein langer Nachmittag werden.



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