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Trainergeschichten

von
Koautor:  Lunaria-the-Hedgehog

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Mili und Dakota – Ich bin immer für dich da

Dakota war schon dabei seinen Rucksack zu packen. Erneut. Mili saß mit wackelnden Beinen auf seinem großen Schreibtischstuhl. Sehnsüchtig und mit gläsernen Augen sah sie ihm dabei zu. Ihr Blick wurde immer trauriger, mit jedem Teil was ihr großer Bruder in seinen Reiserucksack steckte. Tränen rannten ihr über die Wangen. Schließlich schniefte sie, dann wurde aus dem Schniefen ein Schluchzen. Aus den Tränen wurde ein ganzer Wasserfall. Das zweite Mal, so lange sie denken konnte, war sie so bitterlich am Weinen.

„Hör auf.“, befahl Dakota seiner kleinen Schwester, „So kann ich nicht meinen Rucksack packen... ich möchte nicht das du weinst.“

„Du verlässt mich!“, schniefte die kleine Lilahaarige.

Der 13-Jährige legte seinen Rucksack zur Seite. So sehr Mili auch liebte, sein Weg führte ihn auf die nächste Reise. Dieses Mal alleine. Dakota drehte sich zu ihr um und sah sie an.

„Mili, ich verlasse dich nicht, ich werde immer in deiner Nähe bleiben. Außerdem hast du doch auch dein kleines Dedenne was ich dir gefangen habe. Es wird auf dich aufpassen.“, versuchte er ihr die Situation zu erklären.

„Du lässt mich alleine!“ Mili's Worte klangen herzzerreißend. Sie schluchzte und rieb sich ihre Tränen mit den Händen aus den Augen. „Du lässt mich einfach alleine...“

Dakota stand auf und nahm seine Schwester in den Arm. „Niemals, ich bin zwar nicht in deiner Nähe, aber wenn du mich brauchst, werde ich egal wo ich bin zu dir kommen, versprochen.“
 

Mili kuschelte sich an ihren großen Bruder. „Ich will das aber noch nicht...“

Dakota nahm Mili vom Stuhl auf den Arm und ging zu seinem Bücherregal. Dort zog er ein großes Buch heraus. Mit dem Buch unter dem einen Arm und Mili auf dem anderen Arm, ging er zu dem riesigen Sitzkissen, was wie ein Relaxo aussah und ließ sich mit samt Mili rückwärts in dieses plumpsen. Mili konnte noch ihr Bein retten, bevor sich Dakota noch auf dieses fallen ließ. Kuschelnd lagen die beiden Geschwister im Relaxokissen.

„Was hast du da für ein Buch?“, wollte Mili wissen, die inzwischen durch die Neugier nicht mehr bitterlich weinte.

„Das will ich dir gerne zeigen.“, fing Dakota an und winkelte seine Beine an, um die Oberschenkel als Buchstütze nutzen zu können. Er legte das Buch, welches sich schon beim Aufschlagen der ersten Seite als Fotoalbum entpuppte, auf seine Beine. Nachdem er die erste Seite aufgeschlagen hatte, sah Mili sich als Baby.

„Da bin ich, da war ich noch ganz klein.“, freute sie sich, „Erzählst du mir nochmal wie das alles war?“

Dakota lächelte. Auch wenn sie keine Zeit mehr hatten, so nahm er sie sich einfach. Seine Schwester fröhlich zu sehen war für ihn das Wichtigste.
 

„Mili, du weißt ja, dass deine Mama und dein Papa, dich zu uns gegeben haben. Es wäre dir bei ihnen nicht gut gegangen, sie haben keine Zeit für dich, kein Geld und auch keine Geduld. Also bist du bei uns gelandet. Wenige Tage nach deiner Geburt. Mami hat dich im Krankenhaus gepflegt und als ich Mami besuchen kam, hatte sie dich gerade gewickelt und wollte dich deiner echten Mama in die Arme legen. Da habe ich dich gesehen und war sofort verzaubert von dir. Ich hab die ganze Zeit mich mit dir beschäftigt. Deine Mama sagte dann zu meiner, dass sie dich liebt, sich aber durch die Arbeit nicht um dich kümmern könnte. Sie weinte dabei und strich dir über den Kopf. Als unsere Mami sie nach ihrer Arbeit fragte, konnte sie nicht antworten. Sie sagte nur, es ist nicht der Ort ein Kind aufzuziehen und das sie sich das nicht leisten kann. Ich hab dann gesagt, dass du mit zu uns kannst. Ich habe sogar gesagt, dass ich mein Zimmer mit dir teile.“, erzählte Dakota.

Mili strahlte immer mehr um ihren Mund, auch wenn ihre Augen sich wieder glasig färbten.

„Deine Mama fand die Idee toll, und unsere Mami auch. Sie versprach dir ein wunderschönes Leben zu bereiten. Und ich versprach dich nie im Stich zu lassen. Als dein großer Bruder, muss ich ja auf dich aufpassen.“
 

„Und was ist mit jetzt?“, unterbrach ihn Mili.

Dakota starrte auf die Wand gegenüber von ihnen, genauer gesagt auf das große Poster mit der Weltkarte vor ihm.

„Jetzt... jetzt werde ich dich zur Pokemontrainerakademie bringen. Ich bin aber zu alt dafür, also werde ich nicht dort bleiben können, also werde ich mich auf die Reise begeben. Ich weiß nur noch nicht wohin... Immerhin haben wir Juno schon bereist, also vielleicht Kalos?“, meinte Dakota und sah zu Mili.

„Warum kann ich nicht mit?“, wollte die Sechsjährige wissen.

„Weißt du noch als wir an der Akademie vorbeigekommen sind? Du warst so interessiert, dass du unbedingt dort teilnehmen wolltest. Mami und Papi haben alles dafür getan, dass dir dieser Wunsch erfüllt wird.“

Mili kuschelte sich näher an Dakota. „Aber du bist ja dann nicht bei mir, ich bin ganz alleine dort.“

„Das stimmt schon Mili, aber du findest doch dort Freunde in deinem Alter. Und ich werde auch neue Freunde finden. Jeder von uns wird seine eigenen Abenteuer erleben.“

Die aufbauenden Worte ihres Bruders machten für Mili die Situation nicht besser.

„Weißt du was. Ich verspreche dir, wenn du deinen Abschluss gemacht hast, gehen wir wieder zusammen auf die Reise. Die Region bestimmst du dann. Na was sagst du?“

Mili sah ihn an. „Und wenn du dann schon ne Freundin hast? Bin ich dir nicht mehr wichtig.“

„Du bist mir das Wichtigste auf der Welt. Und in vier Jahren bin ich 17 dann habe ich bestimmt schon viel erlebt und kann dir noch mehr beibringen. Wir werden die ganze Welt bereisen. Und wenn ich ne Freundin habe, nehmen wir sie einfach mit. Vielleicht bin ich ja sogar der Pokemonchamp von einer Region!“, träumte Dakota.
 

„Mili! Dakota!“, erklang eine Stimme aus dem Flur, „Mili? Dakota? Was macht ihr denn hier? Ihr sollt nicht schlafen, wir müssen los unser Zug fährt in einer halben Stunde ab. Hast du deinen Rucksack fertig gepackt, Dakota?“

„Mami!“, rief Mili und kletterte aus dem Sitzkissen, als sie ihre Adoptivmutter durch die Tür kommen sah.

„Ja, ich glaube ich habe alles... Mili hat es mir nicht leicht gemacht zu packen. Aber ich glaube es fehlt nichts mehr.“ Dakota stand auf und legte das Fotoalbum auf sein Bett. Der Junge schnappte sich seinen Rucksack und die zwei Pokebälle die auf dem Tisch lagen.

„Gut, ich möchte ja das wir einen guten Eindruck hinterlassen.“, sagte ihre Mutter sanft.

„Kommt Papi auch mit?“, wollte Mili wissen.

„Ja, dein Papi hat sich heute einen freien Tag genommen, heute bleibt die Arena zu.“, nickte ihr die lilahaarige Frau zu, „So und nun beeilen wir uns.“

Mili sprang vor Freude in die Luft.
 

Nach einigen Minuten hatte sich die vierköpfige Familie im Flur vor der Haustür versammelt, um gemeinsam das Haus zu verlassen.

„Ich finde das stark, dass du dir heute freigenommen hast, Papi.“, freute sich Dakota.

„Wenn meine beiden Lieblinge mich erneut verlassen müssen, kann ich doch nicht einfach Arenakämpfe austragen. Ihr seid mir am wichtigsten, und eure wunderschöne Mutter natürlich. Nicht wahr Gina.“, schmeichelte er seiner Familie.

„Du bist immer noch ein Schelm wie damals.“, sagte Gina und gab ihrem Mann einen Kuss.

Sie nahm Mili an die linke Hand und öffnete mit der rechten Hand die Haustür. Gemeinsam mit dem kleinen Mädchen ging sie aus der Tür hinaus auf die Straße.

Dakota schulterte seinen Rucksack und ging ihnen nach. Matt stellte die beiden großen Koffer auf die Türschwelle und zog die Tür dann hinter sich zu.

„Auf zum Bahnhof. Wir sind gut in der Zeit.“, bestätigte Matt den Blick auf seine Uhr.

Die kleine Familie ging zügig die Straße entlang.
 

Der Bahnhof war nicht weit entfernt. Sie mussten nur einmal um den großen Stadtgarten laufen, an der Arena vorbei und beim Pokemoncenter links abbiegen. Dort lag am Stadtrand der Bahnhof. Der Zug den sie erwischen wollten, war bereits eingetroffen und so konnten sie sogleich einsteigen. Mili rannte den engen Gang zwischen den Sitzplätzen entlang, bis sie einen Platz für vier Personen gefunden hatte.

„Hier! Hier bei mir ist frei!“, winkte sie ihre Familie zu sich.

Gina drehte sich zu ihrem Sohn. „Du wirst sicher vermissen, so eine kleine Platzanweiserin bei dir zu haben, wenn du weiter auf die Reise gehst.“, fragte sie den Lilahaarigen.

„Ja, ich werde sie wahnsinnig vermissen. Mili war immer bei mir, ich musste immer auf sie Acht geben, jetzt wird das anders. In der Akademie wird sie auf sich selbst aufpassen müssen, aber ich bin mir sicher das sie das schaffen wird. Sie hat in den letzten Jahren so viel Selbstbewusstsein dazugewonnen, dass ihr das sicher nicht schwer fallen wird.“, meinte der 13-Jährige.

Während Matt noch die Koffer in eine Ecke hinter den Sitzplätzen zu den anderen Koffern stellte, setzten sich Dakota und seine Mutter zu Mili.

„Du hast die Plätze sehr gut ausgesucht, Mili. So können wir unsere Koffer gut sehen.“, lobte der Vater seine kleine Prinzessin, als er sich zu ihnen setzte.

„Ich will bei Papi sitzen!“, sagte Mili und kuschelte sich zu ihrem Adoptivvater.
 

Die Bahnfahrt ging etwas über eine Stunde, aber Mili war so aufgeregt, dass sie vor Erschöpfung, an ihren Vater gelehnt, eingeschlafen war.

„Das Mili den Platz an der Akademie bekommen hat, verdanken wir deiner Freundin Gina, ich weiß gar nicht wie wir ihr das Danken können...“, sagte Matt.

Gina lächelte und sah aus dem Fenster. „Wie ich sie kenne, würde sie ohnehin nichts annehmen. Sie ist froh das sie mich unterstützen konnte. Ich hoffe Mili wird die Freundin ihrer Tochter. Sajoco hat mir geschrieben, dass ihre jüngste Tochter Marla auch dort lernen wird. Im Gegensatz zu Mili, wird Marla wirklich weit weg von zu Hause sein. Sajoco ist nach Orania City gezogen, zu ihrem jetzigen Ehemann Sven.“

„Sven... Sven?! Das ist doch der Arenaleiter aus Orania City! So so, ihr Mädels habt euch also die richtigen Männer geschnappt.“, grinste Matt.

Seine Frau sah ihn schmunzelnd an. „Aber nein, ich habe mir den Richtigen geschnappt. Sven hat die Arena erst von seinem Vater übernommen. Du warst ja schon Arenaleiter als wir uns kennengelernt haben.“

„Und wie habt ihr euch genau kennengelernt?“, wollte Dakota von seinen Eltern wissen. Er hatte das Gespräch der Erwachsenen belauscht, während er aus dem Fenster gesehen hatte.

„Deine Mami war mit ihrer Freundin Sajoco und deren jetzigen Mann Sven unterwegs durch Juno. Sajoco hat an Wettbewerben von Koordinatoren teilgenommen und deine Mami hat gegen die Arenaleiter gekämpft. Sie wollte der Champ von Juno werden. Als sie mich herausfordern wollte, hatte ich Probleme mit meinem Knogga. Es hatte sich erst entwickelt und ich war total stolz auf mein entwickeltes Pokemon. Doch mein Tragosso hatte die Angewohnheit, sich immer etwas unter seinen Schädelknochen zu stecken....“, erzählte Matt, ehe ihn Dakota unterbrach.

„Heißt dein Knogga deswegen Trasure?“, wollte sein Sohn von ihm wissen.

„...Ja, genau das ist der Grund. Als es sich also entwickelte verklemmte sich ein Stein so in seinem Schädelknochen, dass er ihm Kopfschmerzen bescherte...“, fuhr Matt fort.

„Meine Freundin Sajoco kann wirklich gut mit Pokemon. Sie hat auch ein Tragosso, ja und dein Papi wollte mit mir nicht kämpfen, weil es Trasure nicht gut ging. Sajoco ließ nicht locker, sie wollte einfach nur helfen. Also versuchte sie alles was sie auf ihren Reisen gelernt hatte und mit einer einfachen Entspannungsmassage hat sie Trasure dann helfen können.“, erzählte Gina die Geschichte weiter.

„Sie hat ja auch Öl verwendet. Da floss auch unter seinen Schädelknochen und der Stein flutschte nur so raus. Als Dank habe ich Sajoco, dann eingeladen zum Essen. Doch Sajoco wollte nicht ohne deine Mami und Sven annehmen. Also lud ich alle drei zu mir für ein ganzes Wochenende ein. Deine Mami und ich trugen unseren Arenakampf aus, bis spät in die Nacht...“, in die Details wollte der Arenaleiter sich nicht vertiefen.

„Ich bin dann mit Sajoco und Sven weiter gereist. Aber als ich dann in der Juno-Pokeliga angetreten bin, habe ich deinen Papi mich anfeuern sehen. Er kam sogar in die Kabine um mir Glück zu wünschen.“, seufzte Gina zufrieden.

„Aber du hast nicht gewonnen.“, meinte Dakota.

„Die Liga nicht, aber deinen Papi und das war es mir allemal wert.“, sagte Gina.
 

Der Zug hielt in Grandview, einem kleinen Ort der im Grunde nur aus der Pokemontrainerakademie und dem Bahnhof bestand. Die Akademie war so gebaut, dass das Grundstück einige Kilometer weit reichte. Nahezu alle Lebensräume der Pokemon waren auf dem Gelände zu finden. Es gab viele Pokemon auf dem Gelände, viele Ställe und Koppeln. Ein Paradies für jeden angehenden Trainer und Pokemonliebhaber.



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