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Glücklich sein

von

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Familienabend und Gespräche am Morgen

Ein paar Wochen, nachdem Ciel aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatten seine Eltern Sebastian zum Essen eingeladen. Er durfte sogar über Nacht bleiben! Er war wirklich überrascht gewesen, als seine Mutter vorgeschlagen hatte, sein Freund könne auch gerne bei ihnen übernachten. Das war wahrscheinlich der Grund, wieso er nun vor dem Schreibtisch seines Vaters in dessen Arbeitszimmer saß. Vincent hatte einen ernsten Gesichtsausdruck und seine Hände vor sich auf dem Tisch gefaltet. Hoffentlich will er jetzt nicht über Verhütung reden, dachte Ciel allein von dem Gedanken peinlich berührt. Er wusste, er konnte mit seinen Eltern über alles reden, aber dieses Thema würde er da gerne auslassen.

Vincent hatte lange überlegt, wie er dieses Gespräch beginnen sollte. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er durchaus eine Minute gebraucht, um zu verdauen, dass Ciel mit einem Mann, noch dazu seinem Lehrer, zusammen war. Es war nicht so, dass er seinen Sohn mit einem hübschen Mädchen im Arm gesehen hätte, ihm bereitete viel mehr der Altersunterschied Bedenken. Als „Wachhund der Königin“ hatte er im Londoner Untergrund einfach schon zu viel gesehen. Es war nicht so, dass er seinem Sohn nicht vertraute, den richtigen Partner zu wählen oder Sebastian nicht genauestens überprüfen ließ. Ciel war der jüngere Zwilling und von klein auf der körperlich Schwächere und kleiner gewesen. Er hatte immer ein wenig mehr schutzbedürftig gewirkt und das konnte er als Vater nicht so einfach ablegen.

„Ciel, mein Junge“, Vincent seufzte leise und fuhr sich durch seine braunen, bis dahin ordentlich frisierten Haare. Also doch Verhütung, dachte der Angesprochene und bemühte sich um ein ausdrucksloses Gesicht. „Ich will nur sicher sein, dass du dir sicher bist.“ Was war das denn für ein Einstieg? Ciel hob zweifelnd eine Augenbraue. Vincent zögerte. „Ich mach mir einfach Sorgen, weil Sebastian ein erwachsener Mann ist und du … du bist mein Junge.“ Das „kleiner“ konnte er sich gerade noch so verkneifen. Ciel zog ärgerlich seine Augenbrauen zusammen und verschränkte seine Arme vor seiner schmalen Brust. „Und das soll heißen? Dass du mir nicht vertraust? Dass Sebastian über mich herfällt, sobald wir alleine sind?! Nur damit du es weißt, wir haben schon öfter in einem Bett geschlafen und Sebastian würde nie etwas tun, was ich nicht will!“ Zum Ende wurde Ciel immer lauter. Schuldbewusst presste Vincent seine Lippen aufeinander. Er würde es nicht einmal vor sich selbst zugeben, aber genau das waren seine Befürchtungen. „Das wollte ich damit auch nicht sagen, lenkte er ein und hob abwehrend die Hände. „Was dann?“, fragte Ciel ärgerlich. Er war sich sicher, sein Bruder Celest hatte nie so ein Gespräch mit ihrem Vater führen müssen. Er fühlte sich ungerecht behandelt. Vincent zögerte wieder, dann stand er auf, umrundete seinen alten, massiven Schreibtisch und setzte sich auf den Stuhl neben Ciel. Er sah ihm aufrichtig in die blauen Augen, als er sagte: „In meinem Kopf bist du immer noch mein kleiner Junge.“ „Dad, ich bin 16!“ „Ich weiß.“ Ein wenig wehleidig verzog Vincent sein Gesicht. „Gerade warst du noch Jahre alte und bist zu deiner Mutter und mir ins Bett gekrochen und jetzt bist du ein junger Mann und in einer Beziehung.“ Ciel musste nun doch leicht lächeln. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Er konnte seinen Vater verstehen, aber seine Sorgen waren unbegründet. Das teilte er ihm auch so mit. „Ich muss wohl endlich akzeptieren, dass du kein kleines Kind mehr bist“, in Vincents Stimme schwang ein belustigter Unterton mit und er wuschelte durch Ciels aschblaue Haare. Dieser protestierte leise, ließ es aber über sich ergehen.
 

Sebastian kam pünktlich zum Abendessen und brachte für die Erwachsenen eine Flasche Rotwein mit. Ciel rannte beinahe zur Tür vor Aufregung, als es klingelte. Sie hatten sich in den letzten Wochen kaum gesehen außerhalb der Schule. Mit klopfendem Herzen strich Ciel seine Kleidung glatt und öffnete dann die Tür. „Hey“, Sebastian lächelte ihn an, bevor er seinem Freund einen sanften Kuss gab. Ciel zuckte unmerklich zusammen. Nicht, weil Sebastian ihn küsste, sondern weil er nicht von seinen Eltern dabei gesehen werden wollte. Es war ihm einfach peinlich, obwohl Sebastian nun schon öfter hier gewesen war und sie mit seiner Familie gegessen haben. Sein Bruder Celest küsste Lizzie auch hin und wieder, sogar auf Banketten. Es gab keinen Grund, wieso es ihm peinlich sein sollte, es war einfach so.

Sebastian schmunzelte auf Ciels Reaktion. Er fand es süß. Allerdings hoffte er, dass sich das irgendwann legen würde, schließlich gab es keinen Grund sich zu schämen. Als er selbst noch ein Teenager war hatte er auch nicht gewollt, dass seine Eltern sahen, wie er seinen damaligen Freund küsste.
 

Nach dem Essen, das wie immer köstlich war, verzogen Ciel und Sebastian sich ins Wohnzimmer. Der Jüngere würde sich lieber direkt mit dem anderen in seinem Zimmer verbarrikadieren, aber irgendwo war er auch selbst schuld, dass sie stattdessen nun ins Wohnzimmer gingen. Er hatte Sebastian grob von dem Gespräch mit seinem Vater erzählt. Es hatte ihn einfach beschäftigt. Daher hatte Sebastian vorgeschlagen, dass sie nach dem Essen noch einen Film schauen könnten.

Im Wohnzimmer wartete Ciel, bis der andere sich gesetzt hatte, um sich dann selbst zwischen dessen Beine zu setzen. Er hatte viel zu lange auf seinen Freund verzichten müssen, seiner Meinung nach. Zufrieden mit sich und der Welt und der Fernbedienung in der Hand lehnte Ciel sich zurück und an Sebastians Brust. Dieser legte einen Arm um Ciels flachen Bauch und zog ihn noch ein wenig näher. Er hatte schließlich auch viel zu lange auf die Nähe seines Freundes verzichten müssen.
 

Der Film lief erst einige Minuten, da gesellten sich Rachel und Vincent zu ihnen auf das große Sofa. Ciel versteifte sich sofort, da es ihm grundlos unangenehm war, so von seinen Eltern gesehen zu werden. Am liebsten würde er sich mit etwas Abstand neben Sebastian setzen, doch das würde nur komische Fragen aufwerfen und sein Unwohlsein erst recht hervorheben. Zudem hielt Sebastian ihn an Ort und Stelle und kraulte leicht Ciels Bauch, sodass dieser sich recht schnell wieder entspannte. Rachel bot Sebastian noch ein Glas Wein an, das dieser dankend annahm. Es fühlte sich irgendwie natürlich an, wie sie vier auf dem großen Sofa saßen und irgendeine Komödie zusammen schauten.

Nach gut der Hälfte des Films merkte Ciel, wie ihm die Augen immer wieder zufielen. Einige Minuten kämpfte er noch mit der Müdigkeit, dann gab er auf. Sebastian bemerkte lächelnd, dass der Kleinere in seinen Armen eingeschlafen war. Er stellte sein fast leeres Weinglas auf den Beistelltisch neben dem Sofa, dann zog er Ciel auf seinen Schoß und streckte seine langen Beine aus. Sanft hielt er den Jungen im Arm. Rachel, die zu den beiden sah, lehnte sich zu ihrem Mann und flüsterte: „So süß.“ Sebastian tat so, als hätte er es nicht gehört. Er trank den letzten Schluck Wein aus seinem Glas, dann hob er Ciel auf seine Arme und wünschte eine Gute Nacht.
 

Glücklicherweise war er oft genug in dem großen Anwesen der Phantomhives gewesen und wusste daher, wo Ciels Zimmer war. Vorsichtig legte Sebastian den Kleineren auf dessen Bett ab. Kurz betrachtete er Ciel. Die feingeschwungenen Augenbrauen, die dichten Wimpern, die schmalen Lippen und die noch immer kindlichen Gesichtszüge. Sanft strich er eine aschblaue Haarsträhne zurück und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Danach begann er, den Kleineren auszuziehen. Sebastian wusste, dass Ciel am liebsten mit Schalfanzug schlief und wollte ihm diesen anziehen, allerdings zeigte sich der andere reichlich unkooperativ. Sebastian seufzte genervt und gab es nach einigen gescheiterten Versuchen auf. „Dann schläfst du eben in Unterwäsche!“ Er zog sich selbst bis auf seine Boxershorts aus und legte sich anschließend neben Ciel ins Bett und deckte sie beide zu.

Der Kleinere lag mit dem Rücken zu Sebastian und schlief tief und fest. Dieser legte seinen Arm um den schmächtigen Körper, zog ihn noch etwas näher an sich und schlief auch langsam ein.
 

Am nächsten Morgen war Ciel der erste, der aufwachte. Wohlig seufzend drehte er sich um, um sich an Sebastian zu kuscheln, doch dieser lag auf dem Bauch, das Gesicht ihm zugewandt. Ciel betrachtete die entspannten Züge und sah seinem Freund beim Schlafen zu. Das war das erste Mal, dass er Sebastian so sah. Normalerweise war Ciel derjenige, der beim Schlafen beobachtet wurde. Nach einigen Minuten drehte Sebastian sich auf die Seite und zog Ciel in seine Arme. „Morgen …“, nuschelte er und drückte einen Kuss auf den aschblauen Haarschopf. „Guten Morgen“, antwortete Ciel leise, reckte sich etwas und küsste Sebastian. Sanft streichelte dieser Ciels schmalen Rücken. Beide genossen die Zweisamkeit.

„W-was ist?“, fragte Ciel verunsichert, als er Sebastians musternden Blick auf seinem fast nackten Körper bemerkte. Der Angesprochene schien wie aus Gedanken gerissen und erwiderte den Blick aus großen, blauen Augen. „Du bist wunderschön“, war die einfache Antwort. Ciel spürte, wie seine Wangen heiß wurden und er wandte verlegen seinen Blick ab. Bin ich nicht, hätte er am liebsten geantwortet, doch tat es nicht. Er wollte nicht die schöne Stimmung verderben, indem er eine Diskussion oder gar einen Streit vom Zaun brach. Sebastian bemerkte, wie Ciel sich auf die Unterlippe biss und rot wurde. Sanft legte er einen Daumen an sein Kinn und zog die malträtierte Unterlippe hervor, um sie sanft zu küssen und gleichzeitig seinen Freund von dessen düsteren Gedanken abzulenken. Sebastian wusste, dass Ciel sich selbst nicht besonders schön fand.
 

Ciel hatte sich vor ihrer Beziehung nie viele Gedanken um sein Äußeres gemacht. Warum auch? Er wusste, dass sein Gesicht ganz gut aussah, aber sein Körper war für sein Alter einfach zu klein und zu dünn war er auch. Eine Zeitlang hatte Ciel sogar versucht zuzunehmen, doch sein Körper reagierte auf die erhöhte Nahrungsaufnahme nur mit Übelkeit. Irgendwann hatte er begonnen, es zu ignorieren und sich nicht weiter im Spiegel zu betrachten. Außer ihm sah es doch eh keiner. Doch nun gab es Sebastian, der ihn sogar gerne so leicht bekleidet ansah. Ciel konnte seine Unsicherheit nicht ablegen, was seinen Körper betraf, obwohl er in den rotbraunen Augen nichts als Liebe und Zuneigung sehen konnte.

„Ich liebe dich“, flüsterte Sebastian. Ciels Herzschlag beschleunigte sich und in seinem Bauch kribbelte es, als würden tausende Schmetterlinge darin fliegen. „Ich dich auch“, wisperte er und streckte sich, um Sebastian zu küssen. Dieser kam ihm entgegen und legte seine Lippen sanft auf Ciels. Langsam vertiefte Sebastian den Kuss, stupste mit seiner Zunge gegen Ciels Unterlippe und bat um Einlass, der ihm auch gleich gewährt wurde. Sebastian drehte sie beide, sodass er, auf seine Unterarme gestützt, über dem Kleineren lag. Dieser schlang seine Arme und Beine um Sebastian und zog ihn näher. Er wollte sein Gewicht auf sich spüren. Gerade als die Hand des Älteren südlicher wandern wollte, klopfte es an Ciels Zimmertür. Erschrocken lösten sie sich voneinander und blickten zur Tür. Ciel erwartete regelrecht, dass sein Vater wutentbrannt rein stürmen und Sebastian hochkantig rauswerfen würde. Doch stattdessen ertönte nur die Stimme seines Vaters: „Ciel, seid ihr wach? Das Frühstück ist fertig.“ „Ja! Ja, wir kommen gleich runter!“ Einige Herzschläge lang blieben sie noch reglos in ihrer Position, dann rollte Sebastian sich von dem Kleineren runter. Dessen Herz raste, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen.

Schmunzelnd fuhr Sebastian sich mit einer Hand durch seine schwarzen Haare. Wie lange war es her, dass er dabei von Eltern gestört wurde? Er wusste es nicht. Ciel war es offensichtlich peinlich. Er murmelte etwas von wegen, dass sein Vater so etwas sonst nie tun würde. Sebastian stand auf, zog sich T-Shirt und Jogginghose an und Ciel in seine Arme. Die Umarmung hielt nur ein paar Moment, dann löste der Kleinere sich von ihm. „Wir sollten runter gehen, bevor mein Vater gleich wieder hier steht.“ Er grummelte leise, während er sich selbst anzog. Sebastian lachte leise und wuschelte durch Ciels vom Schlafen zerzauste Haare. Dieser protestierte leise, konnte aber nichts dagegen tun.
 

Beim Frühstück plauderte Rachel mit Sebastian über Gott und die Welt. Ciel hörte nur mit halbem Ohr zu. Die Themen interessierten ihn nicht sonderlich, er war einfach froh, dass seine Eltern Sebastian mochten und die wohl auf Gegenseitigkeit beruhte. Ciel versank in seinen Gedanken, als seine Mutter Sebastian fragte: „Wann hast du eigentlich Geburtstag?“ Ciel wurde plötzlich heiß und kalt zugleich. Geburtstag. Er wusste nicht, wann sein Freund Geburtstag hatte! „Am 16. März“, antwortete Sebastian. Ciel schluckte schwer. Das war schon in zwei Wochen! Und er hatte es nicht gewusst! Hätte seine Mutter Sebastian nicht gerade zufällig gefragt … Er wollte sich nicht ausmalen was passiert wäre, hätte er es nicht gewusst. Seine Gedanken begannen zu rasen. Zwei Wochen. Wie sollte er innerhalb so kurzer Zeit ein Geschenk finden? Sebastian war an Ciels Geburtstag nicht da gewesen, aber hatte ihm, als sie sich nach Neujahr wieder gesehen hatten, sein Geschenk überreicht. Das neue Buch seines Lieblingsautors und eine kleine Tüte mit unfassbar leckerer Schokolade. Wie sollte er da mithalten? Nicht, dass es ein Wettbewerb war, aber er wollte seinem Freund eine mindestens genauso große Freude mit dem Geschenk machen. Jedoch hatte Sebastian alles, was er brauchte. Was sollte er ihm nur schenken?

„Ciel, mein Schatz, alles in Ordnung? Du bist so blass“, fragte seine Mutter besorgt und holte ihn zurück in das Hier und Jetzt. „J-ja, alles okay!“, würgte er hervor. Skeptisch wurde er von drei Augenpaaren angesehen. Ciel zwang sich dazu, den Rest seines Frühstücks herunter zu würgen, dann stand er auf: „Ich leg mich nochmal hin!“ Damit ging er schnell aus dem Speisesaal und direkt in sein Zimmer. Dort warf er sich auf sein Bett. Seine Gedanken rasten. Was sollte er Sebastian nur zum Geburtstag schenken?!
 

Einige Minuten später klopfte es an seiner Tür und Sebastian lugte besorgt ins Zimmer. „Ciel? Alles okay? Ist dir schlecht?“ Er hatte durchaus bemerkt, dass sein Freund weniger als sonst gegessen hatte. Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen und drehte sich langsam um. Unsicher kaute er auf seiner Unterlippe rum. Sebastian setzte sich auf die Bettkante. Sanft lächelnd zog er die malträtierte Lippe hervor und fragte ruhig: „Was ist los?“ Unsicher wich Ciel seinem Blick aus. Er schämte sich für sein Verhalten und rang sichtlich mit sich, entschloss sich dann aber doch für die Wahrheit: „Ich wusste nicht, dass du bald Geburtstag hast.“ Seine Stimme war leise. Sebastian hob erstaunt seine Augenbrauen. „Das ist doch nicht so schlimm.“ „Doch!“, widersprach Ciel, „ich muss das doch wissen!“ Sebastian lächelte ihn warm an. „Komm her“, er breitete seine Arme aus, sodass Ciel sich an ihn kuscheln konnte. Kurz spielte dieser mit dem Gedanken seinen Freund zu fragen, was dieser sich zum Geburtstag wünschte, verwarf es aber gleich wieder. Er fand es schon schlimm genug, dass er nie nach dem Datum gefragt hatte. Außerdem wollte er nicht „du musst mir nichts schenken“ hören. Das war die Standardantwort seiner Eltern gewesen, wenn er sie gefragt hatte.

Sebastian war sein Geburtstag nicht so wichtig, aber wenn er ehrlich war, wäre er schon etwas enttäuscht gewesen, hätte sein Freund es nicht gewusst. Ciel gegenüber würde er das nicht zugeben, schließlich war dieser schon niedergeschlagen genug. Sebastian selbst hatte den anderen auch nie nach seinem Geburtstag gefragt, aber als Lehrer konnte er so etwas jederzeit in den Schülerakten nachlesen. Nicht, dass er deswegen in Ciels Akte gesehen hätte. Als er dessen Deutschtest korrigiert hatte, hatte er sich gefragt, wie es in den anderen Fächern aussah. Zu Sebastians Erstaunen war Ciel nur in Deutsch so leistungsschwach. Eher zufällig hatte er dabei das Geburtsdatum gesehen. 14.12.2002, das hatte er sich unbewusst gemerkt.
 

Zur gleichen Zeit saßen Rachel und ihr Mann Vincent noch am Frühstückstisch im Speisesaal. „Wirklich ein netter junger Mann“, sagte Rachel. „Er scheint sich wirklich gut um Ciel zu kümmern.“ „Hm“, war Vincents kurze Antwort. „Was ist los?“ Der Angesprochene fuhr sich nach kurzem Zögern seufzend durch die normalerweise ordentlich frisierten, braunen Haare. „Ich … mach mir einfach Sorgen. Sebastian ist immerhin 10 Jahre älter! Und Ciels erster Freund. Was, wenn er ihn zu Dingen zwingt, die Ciel nicht will?“ Ein sorgenvoller Blick aus braunen Augen traf auf ein verständnisvolles Lächeln. Rachel legte ihre Hand auf die ihres Mannes. Sie verstand seine Sorgen, sie führten auch nicht zum ersten Mal dieses Gespräch. „Schatz, du weißt, dass ich mir auch Sorgen mache, aber Sebastian scheint unseren Jungen wirklich zu lieben. Hab ein bisschen Vertrauen“, sagte sie und lächelte ihren Mann liebevoll und aufmunternd an. Sie war sich sicher, dass Sebastian Ciel wirklich liebte und ihn immer beschützen würde. Und dass diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruhte.



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