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In Zeiten des Krieges

Draco x Ginny
von

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Teil 2 – Kapitel 14

August 1998

 

Fassungslos starrte er auf die Zeitung. Das Titelblatt des Tagespropheten zeigte das Gesicht von Neville Longbottom. Das leicht rundliche Gesicht starrte geschockt in die Kamera. Er bewegte sich kaum, blinzelte nur manchmal. In den weit aufgerissenen Augen konnte man deutlich die blanke Angst erkennen. Im Hintergrund sah man die Mauern Askabans, sowie die wehenden dunklen Umhänge der Dementoren. Über dem Foto seines Freundes stand in großen, einschüchternden Lettern: Verräter erhält die Höchststrafe – Der Kuss der Dementoren ist ihm gewiss!

 

Harry war aufgesprungen, nachdem er die Schlagzeile gelesen hatte. Er stand vor dem Tisch in dem kleinen Wohnzimmer, beide Hände umklammerten zitternd die Tischkannte, sodass die Knöchel weiß hervortraten. Er konnte seinen Blick nicht von Nevilles eingeschüchtertem Gesicht abwenden.

 

„Wieso?“, fragte er verständnislos. „Wie konnte das passieren?“

 

Die Antwort stand im Bericht. Bei dem Angriff auf die Muggel in Sheffield war Neville vor einigen Tagen als Widerständler gefasst wurden, denn jeder, der sich gegen die Todesser erhob, galt als Verräter. Anscheinend hatte er sich dem Orden angeschlossen und zusammen mit den anderen versucht gegen die Anhänger Voldemorts zu kämpfen.

 

Der Dunkle Lord herrschte nun über Zaubererengland. Wie schnell war das geschehen? Es hatte nur wenige Monate gedauert! Wieso hatten sich die Hexen und Zauberer nicht mehr zur Wehr gesetzt? Gab es außer ihm und dem Orden des Phönix denn niemanden mehr, der sich gegen die Tyrannei Voldemorts zur Wehr setzte? Die Auroren des Ministeriums waren gefallen oder übergelaufen. Hogwarts, wie er es kannte, existierte ebenso nicht mehr. Aber Harry konnte einfach nicht glauben, dass Voldemort so einfach gewonnen hatte.

 

Cho, dachte er. Auf Cho konnte man sich verlassen. Sie gehörte zwar nicht offiziell zum Orden, aber sie unterstützte ihn und Dumbledore seitdem sie Hogwarts Hals über Kopf verlassen hatten. Es gab sicher noch mehr Widerständler, wie sie. Mutige Löwen, intelligente Raben und loyale Dachse. Irgendwo da draußen waren sie, da war er sich sicher!

 

Seine Augen starrten immer noch in Nevilles. Der Zauberer auf dem Foto zuckte ängstlich zusammen, als einer der Dementoren bedrohlich an ihm vorbeischwebte. Neville, du Dummkopf, in was für einen Schlamassel hast du dich da bloß schon wieder hinein katapultiert?

 

„Wir können das nicht zulassen!“, sagte Harry nun. Er nickte dem Foto versprechend zu, denn er hatte einen Entschluss gefasst. Neville hatte ihm schon mehrere Male aus der Patsche geholfen. Er war einer seiner treuesten Freunde. Er würde den tollpatschigen, aber liebenswerten Gryffindor nicht einfach so im Stich lassen.

 

Harry blickte auf und sah in die blauen Augen Dumbledores, die ihn über seine Halbmondbrille hinweg ruhig entgegenblickten. Der alte Zauberer saß ihm am Tisch gegenüber, vor ihm eine dampfende Tasse Tee. In den letzten Tagen hatten sie Unterschlupf in einem verlassenen Muggelhaus in Cleehill gesucht. Seit den für sie unerklärlichen Angriffen auf die Nichtmagier verließen mehr und mehr Muggel das Land. Im Gegensatz zu den sonst so schillernden Farben, die Dumbledore immer in Hogwarts getragen hatte, kleidete er sich schon seit langem in blasse und triste Farben. Heute war es ein dunkles Grau. Es schien, als würde der weise Zauberer dadurch seine düstere Stimmung zum Ausdruck bringen wollen. Harry hatte in den letzten Monaten einen anderen, ernsteren Dumbledore kennengelernt. Unter der beherrschten Fassade schlummerte zwar immer noch der Zitronendrops liebende alte Mann mit einer Vorliebe für Sockenstrickmuster, doch auch der berühmte Albus Dumbledore hatte sich dem bitteren Krieg angepasst und zeigte nun seine strategische und rationale Seite.

 

„Was schlägst du vor?“, fragte Dumbledore ruhig.

 

„Wir holen ihn da raus!“, entgegnete Harry sofort. „Auf der Stelle!“ Beinahe wäre er schon losgerannt, um seinen Tarnumhang und seinen Besen zu holen, als Dumbledore sich räusperte.

 

Ungeduldig sah er seinen ehemaligen Schuldirektor an. Sie hatten keine Zeit zu verlieren!

 

„Harry.“ Sein Name klang aus dem Mund des Zauberers beinahe wie ein trauriges Seufzen. „Dir muss bewusst sein, dass es sich vermutlich um eine Falle handelt. Wieso sonst würden sie einen deiner engsten Freunde groß auf dem Titel des Tagespropheten abbilden, wenn nicht, um auf einen Rettungsversuch deinerseits zu hoffen.“

 

Frustriert ballte Harry die Hände zu Fäusten. Dumbledore hatte vermutlich recht. Dieser Gedanke war ihm noch gar nicht gekommen. Wieder einmal blickte er auf das Foto von Neville. „Selbst wenn! Das Risiko ist es wert! Ich kann nicht zulassen, dass er den Kuss der Dementoren erhält!“

 

Dumbledore nickte. „Das verstehe ich. Ich meinte auch nur, du solltest damit rechnen, dass dein Auftauchen bereits erwartet wird. Ja, ich bin mir sogar sehr sicher, dass sie auf dein Erscheinen hoffen werden. Voldemort versucht bereits seit Jahren an dich heranzukommen. Es käme ihm nur gelegen, wenn du von dir aus zu ihm kommen würdest.“

 

Harry zückte seinen Zauberstab, richtete ihn bedrohlich auf Dumbledore, als stünde nicht er sondern der Dunkle Lord persönlich vor ihm. „Früher oder später werden wir eh aufeinandertreffen.“ Seine grünen Augen blitzten gefährlich. Schon lange hatte er sich mit seinem Schicksal abgefunden. Voldemort hatte ihn als Ebenbürtigen gekennzeichnet – ihr Schicksal war miteinander verbunden. Außerdem handelte es sich bei ihm um den Mörder seiner Eltern und er hatte sich geschworen eines Tages Rache zu nehmen. Für Harry stand fest, dass es irgendwann wieder Frieden in seiner Welt geben würde. Dafür würde er mit allen Mitteln sorgen. Gemeinsam mit Dumbledore würde er einen Weg finden Voldemort und die Todesser aufzuhalten und die Unterdrückung der Muggelstämmigen aufzuhalten.

 

Alles wäre nur viel einfacher, wenn Ron und Hermine noch bei ihnen wären. Vor allem das strategische Denken seines besten Freundes, sowie der Spürsinn und die Intelligenz der jungen Hexe waren ihnen immer überaus hilfreich gewesen. Viele seiner Abenteuer in den vergangenen Jahren hätte er ohne Hermines kluge Ideen und ihren scharfsinnigen Verstand nicht gemeistert. In den letzten Monaten hatten sie gemeinsam viele Informationen über Voldemort gesammelt und den ein oder anderen Todesser zur Strecke gebracht. Aber er konnte auch verstehen, dass die beiden zum Orden zurückkehren wollten, vor allem, da Hermine schon bald ein Kind erwartete. Auf der Flucht zu sein war auch so schon schwierig genug. Harry schwankte immer noch mit sich, ob er ebenfalls zum Grimmauld Place zurückkehren sollte. Auf der einen Seite vermisste er seine Freunde, vor allem seinen Patenonkel Sirius und die Weasleys, die wie eine Familie für ihn waren, auf der anderen Seite wollte er sie nicht unnötig in Gefahr bringen, in dem er mit den Todessern im Nacken bei ihnen aufkreuzte. Er und Dumbledore waren immer noch ihr oberstes Ziel.

 

Harry ließ den Stab wieder sinken. „Kommen Sie mit mir?“

 

Dumbledore sah ihn für einen Moment an, die Augen unergründlich. Nie wusste man, was in dem Kopf des alten Mannes vor sich ging. Dann erhob er sich, setzte seinen Spitzhut auf und zückte ebenfalls seinen Zauberstab. „Natürlich.“

 

„Gut.“

 

Gemeinsam ließen sie ihr Versteck hinter sich und machten sich auf den Weg, um Neville aus Askaban zu befreien.

 

Hoffentlich kamen sie nicht zu spät.

 
 

* * *

 

Die letzten drei Tage waren die schlimmsten seines Lebens. Immer noch kam ihm alles so unwirklich vor, als befände er sich in einem Alptraum, als würde sich alles nur um ein Missverständnis handeln – jeden Moment käme seine Großmutter um die Ecke, mit einem Pergament in den Händen und sie würden ihn hier wieder hinauslassen.

 

Neville saß in der Ecke seiner Zelle und zitterte. Sogar im Sommer war es hier eisig kalt. Die Dementoren ließen nicht das kleinste bisschen Wärme zu den Gefangenen durch.

 

Die Anhörung vor einigen Tagen im Ministerium war nur eine Farce gewesen. Neville war vielleicht ein Dummkopf, aber so dumm, an ein mildes Urteil zu glauben, war selbst er nicht gewesen. Dennoch hatte der Richterspruch ihn getroffen wie der Schlag. Natürlich war es ihm klar gewesen, dass ein Widerstand gegen Voldemorts Regime Konsequenzen nach sich ziehen würde. Die Mitglieder des Ordens riskierten jedes Mal ihr Leben, wenn sie sich den Todessern in den Weg stellten. Und doch hatte er nicht gezögert, als ihn die Nachricht ereilt hatte, dass die Muggel erneut angegriffen wurden. Vielleicht war er nach seinem ersten Kampf gegen die Todesser zu überheblich geworden, hatte sich vielleicht unbesiegbar gefühlt. Doch dann war es geschehen. Natürlich hatte es von allen ausgerechnet ihn erwischen müssen. Wenn nicht den pummeligen, tollpatschigen Gryffindor, wen dann?

 

Hier saß er nun und wartete. Welch eine Qual, dass sie die Dementoren nicht sofort auf ihn gehetzt hatten. Nein, er musste hier noch drei Tage ausharren, Stunde um Stunde, und auf seine Hinrichtung warten. Denn nichts anderes war es, als eine Hinrichtung. Auch wenn die Dementoren ihn nicht umbringen, sondern ihn lediglich küssen würden. Eine viel zu harmlose Bezeichnung dafür, einem Menschen die Seele auszusaugen. Von ihm würde nur eine leere Hülle zurückbleiben, so leer wie die seiner Eltern.

 

Das Warten machte ihn beinahe wahnsinnig. Angst und Panik wechselten sich in regelmäßigen Abständen ab. Der Schlaf, der ihn hin und wieder aus diesem Elend befreite, war deshalb nur äußerst willkommen. Am schlimmsten waren die Momente, wenn er aus dem Schlaf wieder erwachte, die Momente, in denen er nicht wusste, wo er sich befand, die wenigen Sekunden, in denen er sich wohl fühlte, bis dann die Erinnerungen auf ihn einstürzten, wie eine Lawine, da alles unter sich begrub, und nichts mehr übrig ließ. So war auch von seinen Hoffnungen nichts mehr übrig geblieben.

 

Das Zittern wurde schlimmer, als ein Dementor vor seiner Zelle entlang schwebte. Wie er diese Dinger hasste. Sie ließen ihn die schlimmsten Dinge sehen und die schlimmsten Dinge hören. Angst war jeher sein ständiger Begleiter gewesen, doch dieses Gefühl, das nun seinen Körper betäubte, war grausamer als alles je zuvor empfundene.

 

Es war nicht fair, es war einfach nicht fair! Neville wusste, er hatte etwas Gutes getan und sollte dafür nun mit seinem Leben bezahlen?! Was war nur aus dieser Welt geworden? Und doch würde er es immer wieder tun. Er erinnerte sich noch an die Gesichter der Kinder, die er aus dem brennenden Haus befreit hatte, das ein Todesser in Brand gesteckt hatte, kurz bevor er Montague in die Arme gelaufen war. Vielleicht war das sein Pech gewesen. Wenn statt er jemand wie Lestrange oder Macnair ihn geschnappt hätten, hätten sie ihn womöglich auf der Stelle umgebracht.

 

Ja, dachte er bitter. Dann wäre wenigstens alles schnell vorbei gewesen ...

 

Drei Tage lang hatte Neville auf diesen Moment gewartet, doch als er kam, ging es ihm viel zu schnell und er wünschte, ihm bliebe noch mehr Zeit. Egal wie oft er sich eingeredet hatte, er wäre darauf vorbereitet und er hätte sich mit seinem Schicksal abgefunden – in dem Moment, in dem der Gefängniswärter das Schloss seiner Zelle mit einem Alohomora öffnete, ergriff ihn die blanke Panik. Automatisch versuchte er weiter zurückzuweichen, doch die harte, kalte Steinwand in seinem Rücken hinderte ihn daran. Durch einen nonverbalen Zauberspruch schlangen sich unsichtbare Fesseln um ihn. Der Wärter kam in die Zelle, das reglose Gesicht streng und kalt. Er packte Neville am Oberarm und zerrte ihn unsanft heraus.

 

Panisch sah Neville sich um. Mehrere Wärter zielten mit ihren Zauberstäben auf ihn, für den Fall, dass er gedachte zu fliehen. Flüchtig sah er einige weitere Männer, die er nicht kannte. Dann fand sein Blick den neuen Zaubereiminister. Lucius Malfoy stand drei Meter vor dem Stuhl, auf den der Wärter Neville nun drückte. Ein weiterer Schlenker seines Zauberstabs sorgte dafür, dass sich weitere unsichtbare Fesseln um ihn und den Stuhl wickelten. Neville wäre nirgendwo hingelaufen, nicht einmal wenn er könnte, so sehr lähmte ihn die Angst. Sein Herz hämmerte panisch in seiner Brust. All seine Instinkte schrieen nach Flucht. Sein Verstand versuchte eine Möglichkeit zu finden, hier wieder rauszukommen, doch sein Kopf war so leer. Und er zitterte, so sehr, dass er seine Zähne klappern hören konnte.

 

Malfoys Miene war so arrogant, dass er den Blick schnell wieder senkte. Er wagte es nicht einen Blick zu den Dementoren zu werfen. Nun war es soweit. Seine letzten Minuten. In ihm schrie alles. Er wollte das nicht! Tränen liefen nun über sein Gesicht und er konnte das Schluchzen, das sich in seiner Kehle ankündigte, nur mit Mühe unterdrücken.

 

Die Worte des Ministers rauschten an ihm vorbei. Er hörte nur einige Wortfetzen und vergaß sie sofort wieder. Erst, als der Blonde ein Handzeichen gab, zuckte er zusammen.

 

Panisch riss er die Augen auf, als er den rasselnden Atem hörte. Sein Zittern verdoppelte sich noch einmal, als sich eine unerträgliche Kälte über ihm ausbreitete. Die Kälte erreichte sein Herz und tötete jedes Gefühl in ihm ab, nahm ihm all seine schönen Erinnerungen und all seinen Lebenswillen. Der Dementor kam in seine Sicht und instinktiv versuchte Neville sich gegen seine Fesseln zu wehren. Doch es half alles nichts.

 

Er dachte an seine Eltern, die er nie richtig kennengelernt hatte, an die Schüler, die ihn ausgelacht und schikaniert hatten, und an die Todesser, die wehrlose Muggel angriffen.

 

Der Dementor setzte seine Kapuze ab und Neville hätte beinahe geschrien, bei seinem Anblick. Wie gebannt starrte er in das leere, düstere Gesicht, das keine Augen hatte. Totale Verzweiflung überkam ihn. Das finstere Wesen kam ihm immer näher. Er sah Snape, mit seinen kalten, toten Augen, wie er ihn bestrafte, wie er ihn verhöhnte, sah wie seine Eltern gefoltert wurden, sah sich selbst einsam und allein, ganz allein …

 

Zwischen all diesem Chaos und der sich über ihn ziehenden Dunkelheit sah er etwas Helles. Das Gesicht des Dementors verdeckte beinahe seine komplette Sicht doch aus dem Augenwinkel konnte er etwas sehen, das aussah, wie ein Vogel. Eine Gestalt, lediglich aus Licht bestehend. Ein winziger Hauch an Wärme drang zu ihm heran. Ein winziger Hauch Hoffnung …

 

Dann verschloss der Dementor seinen Mund mit seinem …

 
 

* * *

 

Augusta weinte stumme Tränen, als sie ihre Familie wieder vereint sah. In dem Krankenzimmer, das sie seit siebzehn Jahren besuchte, befand sich nun ein drittes Bett. Ihre zittrigen Hände verkrampften sich vor Wut zu Fäusten. Am liebsten hätte sie all ihren Kummer herausgeschrien, da sie glaubte, ihn nicht mehr länger ertragen zu können.

 

Im linken Bett lag ihr geliebter Sohn Frank, der sie weder erkannte, noch mit ihr sprach. Daneben lag ihre Schwiegertochter Alice, die das gleiche Schicksal mit ihrem Mann teilte. In dem dritten Bett lag nun ihr Enkel. Seine glasigen Augen blickten an die Zimmerdecke, der Mund leicht geöffnet. Sein Körper war nun eine leere Hülle, so wie die seiner Eltern. Dabei war er doch noch so jung …

 

Sie würde wohl nie den traurigen Ausdruck in Dumbledores Gesicht vergessen, als er plötzlich vor ihr gestanden hatte, mit Potter im Schlepptau, der den schlaffen Körper von Neville auf dem Rücken trug. Die beiden hatten versucht ihren Enkel vor dem Kuss des Dementors zu retten, und ihn aus Askaban zu befreien, doch sie waren zu spät gekommen. Sie hatten gegen die Todesser gekämpft, und Neville zwar herausholen können, doch der Dementor war schneller gewesen …

 

Das werden sie büßen!, dachte Augusta grimmig. Erst nahmen sie ihr ihr Kind, dann ihren Enkel. Wie ungerecht das Leben sein konnte, dass die alte Hexe, die ihre besten Tage lange hinter sich gelassen hatte, noch leben durfte, während diese drei auf der Station für Langzeitschäden im St.-Mungo-Hospital lagen, nicht imstande auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Zwei ohne Verstand, einer ohne Seele.

 

Wenn sie glaubten, sie hätte ihren Willen gebrochen, dann hatten sie sich aber gewaltig getäuscht! Augustas Kampfeswillen war dadurch nur noch gestärkt!

 

Sie trat an Nevilles Bett und streichelte ihm liebevoll das dunkle Haar aus der Stirn. Stets hatte sie ihn mit seinem Vater verglichen und gehofft, er würde eines Tages solch ein begabter und mutiger Zauberer werden, wie er. „Ich bin stolz auf dich“, flüsterte sie ihm zu. „Ich wünschte, ich hätte es dir schon früher gesagt.“

 

Eine Weile betrachtete sie das Gesicht, das sich nicht rührte und dachte dabei an das kleine, ängstliche Kind, das er einst gewesen war. Mit Angst vor seinem eigenen Schatten, kaum Freunden und ständig schlechten Noten. Dabei ein Gedächtnis, wie ein Sieb und der wohl größte Tollpatsch, der ihr je unter die Augen gekommen war. Jahrelang hatte sie sogar geglaubt, er wäre vielleicht sogar ein Squib, weil sich seine magischen Fähigkeiten nicht zeigen wollten. Sie seufzte bei dem Gedanken daran, wie oft sie sich Sorgen um ihren Enkel gemacht hatte.

 

Doch dann lächelte sie leicht. Aus ihm war durchaus ein mutiger, junger Mann geworden. Und sie könnte wirklich nicht stolzer auf ihn sein.

 

Am Ende hatte ihr Neville seinen Gryffindormut doch noch bewiesen, auch wenn er es mit seiner Seele hatte bezahlen müssen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sanny94
2021-02-08T11:20:35+00:00 08.02.2021 12:20
Ich bin so gespannt wie es weiter geht!! :)
Von:  MagicFire
2021-01-24T12:52:40+00:00 24.01.2021 13:52
Oh nein. :( Aber bestimmt wird später noch eine Möglichkeit gefunden, Seelen wieder in den den zugehörigen Körper zu bringen. Bestimmt!


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