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Fighting through the Shadows of Past

von

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Elternabend

Bardock sah auf seinen ältesten Sohn und seine Frau herab. Doch plötzlich schoss ein heftiger Schmerz dem Unterklassekrieger durch den Rücken und er flog einige Meter über den Kasernenplatz.

Die Kinder hielten die ganze Zeit über beinahe den Atem an, selbst Raditz‘ Freund Yaku war beeindruckt vom Mut des Langhaarigen.

„Ich glaube es ist an der Zeit euch Affen zu zeigen, wo euer Platz ist!“, grollte Freezer und hob den linken Zeigefinger drohend empor. Eine heiße rote Ki-Kugel bildete sich, mit der er sich zu Mutter und Sohn umdrehte und auf sie zielte.

Bardock, der sich den Sand vom Mund wischte und zurück zum Galaxienherrscher sah, weitete die Augen.

Ungelenk erhob sich der Krieger und lief auf die Echse zu.

Im Krater landete er vor seiner Familie und kniete tief vor Freezer nieder.

„Meister Freezer… bitte verzeiht, das Verhalten meines Sohnes und meiner Frau… er ist momentan nicht in der Lage zu sprechen, da er sich in einem Blutrausch befindet… normalerweise gehen wir, die Eltern mit ihnen ab einem gewissen Alter auf die Jagd und sie dürfen ihren Blutrausch unter Aufsicht ausleben…“, erklärte der Unterklassekrieger mit gesenktem Kopf und sein Körper war zum bersten angespannt.
 

Freezer neigte den Kopf etwas nach links und genoss noch etwas die demütigende Verbeugung des loyalen Mannes.

Die Ki-Kugel über dem Zeigefinger wurde kleiner und erlosch schließlich, ehe der Gehörnte die Hände hinter dem Rücken verschränkte.

„Dann solltest du deinem Sohn und deiner Frau ein paar Manieren einbläuen Bardock! Da dein Junge in dieser… Ausnahmesituation ist, werde ich nochmal ein Auge zudrücken! Zurück mit dir in die Reihe, Kadett Raditz!“, knurrte Freezer ernst.

Innerlich atmete Bardock erleichtert aus und schloss die Augen.

Langsam löste sich der Langhaarige von seiner Mutter und trottete mit hängendem Schwanz zu Yaku.

„Gut… dann musst du eben solange schreiben, bis du deine Stimme wieder hast! Bardock, wann wird er wieder sprechen können?!“, fragte der Galaxienherrscher streng und drehte den Kopf Bardock zu, der mit seiner Frau auf den Armen aus dem Krater stieg.

„Solange seine Sinne in den nächsten Tagen nicht mit Blut in Berührung kommen, sollte sich der Rausch in einigen Tagen von selbst legen, Meister Freezer“, erwiderte der Unterklassekrieger und trat langsam an seinem Sohn vorbei, den er kurz mit ernstem Blick musterte.

Reumütig sah der Langhaarige kurz zu seinem Vater auf, ehe er den Blick zu Boden richtete.

„Mach uns keine Schande, Raditz!“, sagte er streng, ehe er vom Kasernengelände ging und nach Hause flog.

Mit aller Mühe kämpfte der kleine Saiyajin seine Tränen nieder und ballte seine Fäuste fest ineinander.

„Aber eins muss ich dir lassen, mein Junge! Das Zeug zu einem Soldaten hast du!“, drang Freezers Stimme an Raditz‘ Ohren und er sah erstaunt auf.

Der Galaxienherrscher führte seine Musterung der Kadetten weiter fort.
 

Zur gleichen Zeit bei Bardock Zuhause
 

Während Tales faul auf seinem Platz am Esstisch saß, verdonnerte er seinen kleinen Bruder dazu das Essen zu kochen. Eifrig schnitt Kakarott die letzte Papri klein und warf seinem Zwillingsbruder immer einen mahnenden Blick zu, als dieser aus der Schüssel naschte.

Die Brüder horchten auf, als die Haustür geöffnet wurde und ihre Eltern heim kamen.

Vorsichtig setzte Bardock seine Gefährtin auf dem grünen Sofa ab und holte die Heilsalbe aus dem Badezimmer, samt einem nassen Lappen.

Behutsam leckte er ihr das Blut aus dem Gesicht.

„Was hast du dir dabei gedacht, Freezer anzugreifen?! Ist dir klar in was für eine Gefahr du Raditz und dich gebracht hast?! Und meinem Ruf dazu?!“, tadelte er sie ernst und wischte mit dem Lappen vorsichtig über die Wunden.

„Du… gnnh… du hast gesehen… wie er mit Raditz umgegangen ist… ist es dir so egal, Bardock?!“, fragte sie unter schmerzhaftem Stöhnen, hielt aber still.

„Nein das ist er nicht! Und dennoch muss er das Verhalten und die Launen Freezers selbst kennenlernen! Dabei können wir ihm nicht helfen…“, erwiderte ihr Mann und trug vorsichtig die Salbe in ihrem Gesicht auf.
 

Neugierig waren Tales und Kakarott ins Wohnzimmer gekommen und besahen sich die sanfte Fürsorge ihres Vaters.

Vorwurfsvoll war Kakarotts Blick auf den Rücken seines Vaters gerichtet, da er dachte, dass er für die Verletzungen seiner Mutter verantwortlich war.

Doch als der Krieger mit seiner Behandlung fertig war, erhob er sich zu voller Größe und drehte den Kopf zu den Zwillingen rüber.

Kakarotts Miene wurde augenblicklich unsicher und nervös zuckte seine Schwanzspitze hinter ihm hin und her.

Ohne ein weiteres Wort, brachte Bardock die Salbe und den Lappen ins Badezimmer zurück. Den Lappen spülte er am Waschbecken aus und warf ihn in den metallenen Wäschebehälter, ehe er die Salbe zurück in einen schmalen Schrank legte.

Gine war aufgestanden und trat auf ihre Jungs zu, denen sie liebevoll durchs Haar strich und in die Küche sah.

„Das ist aber lieb von euch, dass ihr euch schon um das Mittagessen gekümmert habt“

„Das Essen ist ja noch nicht fertig, Mama“, erwiderte Kakarott und umarmte sie herzlich.

Sie ging zu ihnen in die Küche und setzte sich auf ihren Platz, ehe Bardock nach wenigen Minuten ebenfalls herein kam.
 

Schweigend sahen die Eltern den Kindern beim kochen zu, woran sich Tales nun auch beteiligte, da Kakarott das ganze Lob nicht für sich haben sollte.

Der Scouter des Saiyajinvaters piepste und er las sich die Nachricht auf dem Visier durch, die von selbst langsam runterscrollte.

„Die Schule der Zwillinge hat zum Elternabend geladen... für heuteabend schon“, brummte Bardock und schaltete seinen Scouter aus.

„Ich hatte dir ja immer gesagt, dass es besser für die Kleinen wäre, wenn sie zusammen mit anderen Kindern lernen“, erwiderte Gine mit mildem Lächeln.

„Aber nicht mit Tsufurujins zusammen!“

Kakarott zuckte bei der ernsten Stimme seines Vaters zusammen und hätte beinahe die Gemüsesuppe versalzen.

„Sollen wir die Kinder mitnehmen?“, fragte Gine und sah ihren Mann an.

„Nein… sie können derweil Abendbrot essen und dann ins Bett gehen“, erwiderte Bardock knapp, „Alt genug sind sie doch schon“

Doch die Zwillinge sahen sich ein wenig unsicher an.

Das Zu Bett Geh Ritual mit ihrer Mutter war zum festen Bestandteil ihres jungen Lebens geworden.
 

Schließlich brach der Abend einige Stunden später ein und Gine verabschiedete ihre Kinder liebevoll.

„Und denkt dran um 20:00 Uhr geht es pünktlich ins Bettchen“, sagte sie, ehe sie die Zwillinge in eine herzliche Umarmung schloss.

„Tut mir leid, dass ich euch heute nicht ins Bett bringen kann… aber vielleicht bringt ihr euch beide ins Bett, Tales bei dir, Kakarott und du bei Tales“, schlug sie ihnen eine Alternative vor und beide sahen sich einen Moment lang an.

„Wir sind schon groß, Mama, wir schaffen das schon“, lächelte der Dunkelhäutige sie an und bekam den ersten Abschiedskuss von Gine auf die Wange.

Kakarott senkte traurig und etwas unsicher den Blick, da er sich nicht so selbstsicher wie Tales fühlte.

Als sie Kakarotts Niedergeschlagenheit sah, ging sie schnell nach oben und holte sein liebstes Stofftier Zaru von seinem Bett.

Mit einem warmen Lächeln hielt sie ihn ihrem Sohn vor die Nase und verstellte die Stimme etwas, als würde Zaru mit ihm sprechen:

„Wenn ich bei dir bin, dann kann dir Nachts nichts passieren, Kakarott! Aber du musst auch gut auf mich aufpassen, versprochen?!“

Der jüngere Zwilling sah seinen Kindheitsfreund an und drückte ihn liebevoll an sein Gesicht.

„Ja, das verspreche ich dir, Zaru!“

Damit bekam Kakarott auch einen Kuss von seiner Mutter und verließ mit Bardock das Haus, der dem ganzen Szenario mit grimmigem Blick beigewohnt hatte.
 

Kurz nachdem sie von ihrem Grundstück waren, hoben sie in die Lüfte ab.

„War das wirklich nötig?!“, brummte Bardock und flog mit verschränkten Armen vor der Brust neben seiner Frau her.

„Sie sind noch klein, Bardock… und sie brauchen dieses Ritual noch… sag bloß deine Eltern haben dich nie liebevoll ins Bett gebracht?!“, fragte sie und warf ihrem Gefährten einen ernsten Blick zu.

„Tz… Lánefrá wird sie in ihren Träumen prüfen! Daran können wir nichts ändern! Außerdem sind es nur Albträume… und die Nachtangst werden sie auch bald hinter sich bringen…!“

Lánefrá war eine weitere Sagengestalt in der saiyanischen Kultur, die meist Kinder in ihren Albträumen erschien. Er war sozusagen der Saiyajin der bösen Träume, die jedoch eine wichtige Lektion für das reale Leben bereit hielt und aus denen die Kinder lernen sollten.

Gine schwieg und biss sich auf die Unterlippe, während sie nach unten sah.
 

Nach etwa 2 Stunden Flugzeit landeten sie vor der Schule und gingen über das Schulgelände.

Viele Saiyajins und Tsufurujins betraten gemeinsam das Schulgebäude.

Mit ernster teils angewiderter Miene schielte Bardock vor sich auf die kleinen Tsufurujins herab, die teils nur halb so groß waren wie er selbst.

Gine ging neben einer tsufuruianischen Mutter her, die ein Baby in einer gläsernen Kapsel auf dem Arm trug.

Sie sahen sich kurz an und Gine lächelte milde, doch die junge Mutter warf einen kurzen Blick auf Gines Taille zu ihrem Schwanz und beschleunigte ihren Schritt.

Schwer seufzte Gine und schielte zu ihrem Mann rüber.

„Bardock… schau nicht so grimmig!“, flüsterte sie.

„Wieso nicht? Ich mag diese Lilliputaner nicht und sie mögen uns nicht! Sie sind hinterhältig! So kommen sie wenigstens nicht auf den Gedanken uns anzugreifen!“, knurrte er und ließ seinen Schwanz hinter sich aufschwingen.

„Du sollst sie nicht so nennen! Sie haben uns damals aufgenommen, wegen ihnen haben wir wieder ein Zuhause, vergiss das nicht! Du solltest etwas dankbarer sein!“, zischte sie ihm giftig zu und bog dann mit ihm nach links einen großen Aulasaal ein. Alle nahmen auf den zahlreichen Stühlen Platz.
 

Auf einer Bühne standen einige Lehrer Saiyajins wie Tsufurujins.

Sie verschafften sich einen kurzen Überblick über die anwesenden Eltern.

„Ich danke Ihnen, dass Sie so zahlreich erschienen sind, liebe Eltern! Wir haben euch zu einem äußerst wichtigen Anlass hergebeten! Ein jüngster Angriff auf die Familie von einem unserer tsufuruianischen Schüler… sein Name ist Juju… sein Bruder Gava und seine Eltern sind bei einem Angriff eines Saiyajin zu Tode gekommen!“, meldete sich Dirra zuerst zu Wort und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen.

Gine hatte die Augen geweitet und war kreidebleich im Gesicht, als sie den Namen den kleinen Jungen hörte.

„Der Junge wächst als Waise mit seiner kleinen Schwester bei seiner Tante und seinem Onkel auf! Dazu kam, dass er von zwei älteren saiyanischen Jungen auf dem Klo beinahe totgeprügelt wurde! Wir sind es gewohnt, dass das saiyanische Blut unter ihres Gleichen überkochen kann und es zu kleinen Auseinandersetzungen kommt! ABER! Wir werden es nicht länger dulden, dass tsufuruianische Kinder in unseren Schulen in Angst leben müssen! Wir möchten mit Ihnen besprechen, woher dieser Hass und die hohe Gewaltbereitschaft gegenüber unserem Volk kommen! Wer sprechen möchte, bitte ich kurz die Hand zu heben und zu uns auf die Bühne zu treten“, beendete Dirra sein Anliegen.
 

Ein älterer tsufuruianischer Mann meldete sich und wurde mit einem Nicken nach vorne gebeten.

Mit ernstem Gesicht, dunkelgrünen Haaren und einem okarfarbenen Tésak, trat er nach vorne und ging einige Stufen zur Bühne hinauf.

„Mein Name ist Ratop. Ich wurde kurz nach der Tat auf meinen Neffen Juju informiert und habe mit den Lehrern und Ärzten gesprochen! Es steht sehr schlecht um ihn… die Heiltanks hier an den Schulen sind gut, keine Frage… doch innere Verletzungen oder Knochenbrüche, können dadurch nicht geheilt werden! Er wird wahrscheinlich eine oder mehrere Operationen benötigen, die recht teuer sind… Ich verstehe, dass Ihre Kinder, liebe Saiyajin-Eltern zu Kriegern und Kriegerinnen ausgebildet werden wollen oder müssen… auch wir kennen den schrecklichen Imperator Freezer! Er kauft uns unsere hochwissenschaftlichen Geräte für einen Mörderpreis ab und missbraucht eure Kinder sich in Kämpfe auf lebensgefährlichen Missionen zu stürzten! Somit sind unsere Gerätschaften die Rettung eurer Kinder, wenn sie verletzt werden! Ist es da zu viel verlangt, dass wir in einer Koexistenz friedlich auf diesem Planeten leben?!“, fragte er in den Raum und ballte die Fäuste vor Wut und Verzweiflung.
 

Dirra schritt neben Jujus Onkel und legte ihm tröstend eine Hand auf den Rücken.

„Ich danke Ihnen… nun, hat dazu jemand etwas beizutragen?“, rief der Lehrer in die Runde.

Ein unverständliches Raunen ging durch den Raum, bis sich ein Mittelklassekrieger meldete.

Er trat nach vorne und stellte sich neben den kleinen Tsufurujin zum Publikum gerichtet hin.

„Ich bin Laki… was Ihrem Neffen passiert ist, tut mir sehr leid… ich habe meinen Sohn Lifalic, der für die Verletzungen von Juju verantwortlich war, zurechtgewiesen! Das Kämpfen liegt uns im Blut, den einen Saiyajins mehr… den anderen weniger… ich versuche ihn zu einem Krieger mit rechtschaffenen Herzen zu erziehen, wie unser Rächer Yamoshi es war! Der legendäre Super Saiyajin! Und damit er nach seinem Tod in Sadurs Himmelspalast aufgenommen wird… mit reinem Herzen… leider können wir Eltern nicht jeden Schritt unserer Kinder verfolgen, wenn sie mit anderen saiyanischen Kindern in Kontakt treten, die eine strengere Erziehung genossen haben… und da kenne ich einige Eltern! Wie ist das mit Jujus Familie überhaupt passiert?“, fragte der Saiyajin dann an die Lehrer gerichtet.
 

„Nun… es geschah allem Anschein nach in einem sogenannten Blutrausch! Ich habe es mir von meinen saiyanischen Kollegen erklären lassen, wie so einer entsteht! Im Laufe des Lebens eines Saiyajin, nehmen meist die Väter die Söhne und Töchter mit auf die erste Jagd. Nach dem Erlegen der Beute, werden einige Schlucke warmes Blut aus der Kehle des Tieres getrunken, welches eine Bewusstseinsveränderung im Gehirn hervorruft. Ein ähnliches Phänomen wie die Vollmondverwandlung in einen sogenannten Ouzaru! Nur noch etwas komplexer! Es gibt verschiedene Reaktionen, wenn ein Saiyajin das erste Mal mit frischem Blut auf der Zunge in Berührung kommt! Durch das Training zum Krieger, soll dadurch auch das Töten erleichtert werden!“, antwortete Dirra und sah Laki ernst an.
 

Gine zitterte am ganzen Körper und sie hoffte inständig, dass es nicht ihr kleiner Raditz gewesen war.

Kurz darauf erhob sich einer der Ärzte und drückte auf einen Knopf eines kleinen Geräts in seiner Hand.

Auf der Wand im Hintergrund die ein riesiger Bildschirm war, wurde der Zustand des kleinen Juju gefilmt, mit Ton.

Aus schreckgeweiteten Augen starrte Gine auf den verletzten Jungen, der noch immer im Medi-Tank lag. Der zittrig rasselnde Atem des schwachen Kindes erdrückte Gines sanftes Mutterherz.

Die Tsufurujins waren erschrocken über den grausamen Zustand Jujus und auch wenige Saiyajins sahen beschämend vom Bildschirm zu Boden.

Laki sah ebenfalls zum Bildschirm auf, ehe er ins Publikum sah.

Sanft legte er eine Hand auf Ratops linke Schulter.

„Lass mich bitte wissen, wie viel die Operationen des Jungen kosten! Ich werde mich selbstverständlich daran beteiligen! Ich bete zu Sadur, dass der Kleine durchkommen wird“, versprach der Krieger und verließ langsam die Bühne, ehe er sich wieder auf seinen Platz setzte.

Ratop sah den Saiyajin aus tränenden Augen an und murmelte noch ein leises:

„Vielen Dank…“, ehe er ihm nachsah und sich über die Augen wischte.

Das Lehrerkollegium und auch die Ärzte begannen zu klatschen.

Laki war es schon ein wenig peinlich und er errötete auf seinem Platz und schüttelte mit dem Kopf.

Auch Gine war gerührt und hatte ebenfalls Beifall geklatscht.
 

Nun meldete sich Dirra wieder zu Wort:

„Als wir den kleinen Juju auf der Jungentoilette, die Saiyajins und Tsufurujins gleichermaßen nutzen, leider blutüberströmt gefunden und auf die Krankenstation gebracht haben… sagte er folgendes“
 

Schwach und zittrig klang die nun abgespielte Aufnahme vom kleinen Tsufurujin.

„Ka… Kaka… rott…“

Bardocks Ohren zuckten auf und er ballte die Fäuste zusammen, die Arme streng vor der Brust verschränkt.

Gine spürte mehr als deutlich die Anspannung ihres Mannes neben sich und das Fell um ihre Taille sträubte sich.

Zu gut erinnerte sie sich daran, als Kakarott ihr von Jujus Familie erzählt hatte, dass es bei ihnen nie einen ernsthaften Streit gab.

Sie hob zitternd ihre rechte Hand und spürte augenblicklich den ernsten Blick ihres Gefährten auf sich.

Dirra nickte ihr zu, ehe sie aufstand und auf die Bühne trat.

„Guten Abend… mein Name ist Gine… und… und Kakarott ist mein Sohn… er hat mir vor einiger Zeit von dem armen Juju erzählt… sie scheinen sich gut zu verstehen… leider… gibt es in meiner Familie einige Probleme… mein kleiner Kakarott… wurde mit einer sehr niedrigen Kampfkraft geboren und es war ein Wunder, dass er überlebte… dieser Schatten, schwebt noch heute über ihm, obwohl er viel stärker geworden ist… er fühlte sich von seiner Familie nicht geliebt und lief in der Nacht davon… zu Juju… er schwärmte mir vor, wie schön warmherzig es bei seiner Familie war… und sich alle lieb hatten… es gab keine Gewalt…“
 

Bardock entgleisten jegliche Gesichtszüge und er starrte fassungslos und wütend zu gleich zu seiner Frau auf der Bühne.

Sie wusste wo Kakarott war und hatte ihm nichts erzählt!

Einer der Lehrer überwachte die Kampfkräfte der anwesenden Eltern um notfalls einzugreifen.

Bardocks Kampfkraft stieg langsam aber stetig, er schien seinen Wutausbruch wohl mit aller Macht zu unterdrücken.

„Es tut mir außerordentlich leid, was diesem armen Jungen passiert ist… und auch ich möchte mich an einer kleinen Spende für die Versorgung von Juju beteiligen“, sagte sie entschlossen und drehte sich zum Onkel Jujus um, den sie kurz umarmte.

Bardocks Kiefer waren so angespannt, dass seine Zähne knirschten, doch er wollte hier sein Gesicht nicht verlieren!

Ratop stockte kurz, ehe er die Umarmung herzlich erwiderte.

„Ich hoffe, Kakarott geht es gut, er ist bei mir und Juju immer willkommen! Vielen Dank, Gine!“, bedankte sich der kleinere Mann, der Gine bis zur Brust ging und ihr die Hand schüttelte.

Auch sie bekam einen kräftigen Applaus, auch nun von einigen Saiyajins die sie aus der Palastküche und der Kantine kannten.

Sie lächelte scheu, stand aber zu ihrem Wort, egal was ihr Mann dagegen sagen würde.
 

„Du schläfst heutenacht auf der Couch! Nachdem du geduscht und dir diesen widerlichen Geruch abgewaschen hast! Du hast mich auf ganzer Linie beschämt und verraten, Gine!“, brummte Bardock flüsternd.

„ Bardock… freue dich lieber, dass Kakarott jetzt einen neuen Freund hat“, erwiderte sie und hatte kein schlechtes Gewissen.

Nun trat einer der tsufuruianischen Ärzte aus dem Hintergrund nach vorn.
 

„So sieht der Zusammenhalt zweier Völker aus! Man hilft sich gegenseitig, schließlich retten wir Ärzte jeden, unabhängig ob Saiyajin oder Tsufurujin! Doch kommen wir nun zum Kernpunkt des heutigen Treffens zurück… woher rührt der Hass auf die Tsufurujins? Wegen ihres Kleinwuchses? Ihrer körperlichen Schwäche? Ihrer hohen Intelligenz? Ich warte auf einen sachlichen und anregenden Austausch, liebe Eltern“, beendete der Mediziner seine Rede und bat Ratop zurück auf seinen Platz zu gehen.
 

Ohne sich zu melden, erhob sich nun Bardock und trat mit verschränkten Armen auf die Bühne, ehe er sich langsam zur Menge herumdrehte.

„Ihr wollt wissen, wieso wir euch hassen?! Wieso ICH euch hasse?! Weil ihr hinterhältige Feiglinge seid, die sich eure Technologie zu Nutze macht und Experimente an saiyanischen Babys vollzieht!“, rief er mit kräftiger Stimme durch den Saal und alle hielten den Atem an.

Gine sprang von ihrem Stuhl und schüttelte verzweifelt mit dem Kopf.

„Haben Sie dafür Beweise?!“, fragte Dirra und stellte sich neben den Saiyajin.

Langsam drehte der Unterklassekrieger den Kopf zum Lehrer und sah finster auf ihn herab.

Kurz um packte er ihn sich am Kragen und zog ihn nahe an sein Gesicht heran.
 

„Ich brauche keine Beweise, denn ich weiß es! Oder wie willst du mir erklären, wieso so viele Kinder vermisst werden?! Was macht ihr mit ihnen?!“, grollte Bardock und bleckte drohend die Zähne.

Ernst sah Dirra dem Saiyajin ins Gesicht.

„Lassen Sie mich sofort runter!“

„Bardock, lass ihn los! Sofort!!“, rief Gine ihm zu und lief einige Schritte auf ihn zu.

„Du! Mit dir rede ich kein Wort mehr! Du wusstest wo Kakarott war, Gine! Wieso suchst du dir nicht einen Tsufurujin als Gefährten? Ihn hier vielleicht? Einen hochintelligenten Lehrer, da ihr könnt euch schon mal beschnuppern!“, rief Bardock spöttisch und schleuderte den kleinen Mann seiner Frau entgegen, die ihn auffing, doch durch die Wucht wurde sie rücklings zu Boden geschleudert.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt, erhob sich und half ihm auf.

„Ja, danke…“

Keinen Augenblick später kamen zwei kräftige saiyanische Lehrer nach vorn und packten Bardock an den Armen, ehe sie ihn mit einem Tritt in die Kniekehlen zu Boden schickten.

„Lasst mich sofort los, ihr Schweine! Raaaah!“, schrie Bardock wie von Sinnen.

Gine trat langsam auf ihren Mann zu, bis sie vor ihm auf der Bühne stand.

„Du beschämst mich und deine gesamte Familie mit deinem Verhalten, Bardock… anscheinend kommt der Hass aus der eigenen Familie! Ich entschuldige mich zutiefst für das Verhalten meines Mannes… er spricht jedoch nicht für mich! Ich bin leider auch anders erzogen worden, doch die Zeiten damals waren anders… auf unserer alten Heimat hatte es einen heftigen Bürgerkrieg gegeben aus dem wir Unterklassekrieger flohen… dies ist jedoch keine Entschuldigung für den Hass an den Tsufurujins, die uns mit so viel herzenswärme aufgenommen haben! Dafür möchte ich mich im Namen des gesamten saiyanischen Volkes bei euch bedanken! Aber bitte… stimmt es, was mein Gefährte sagt?“, fragte sie dann in die Runde.
 

Wieder trat einer der tsufuruianischen Ärzte vor.

„Nun ich muss sagen… dass wir nur tote oder behinderte Kinder bei uns untersuchen… wir sind gerade mitten in der Genforschung und haben sogar selten Erfolge aus der DNA des toten Kindes, ein sozusagen künstliches Baby in einer Brutkapsel heranzuzüchten, aber es gelingt uns nicht immer… wir möchten den Hinterbliebenen Eltern helfen und nicht schaden… daher versucht unsere Forschung sich stetig an Alternativen“, erklärte der Mediziner und sah von Gine auf Bardock herab, der ein Beruhigungsmittel in die Schulter gespritzt bekommen hatte.

„Al… also doch… Experimente…“, grollte Bardock und sah finster zum Arzt auf.

Ernst sah Gine auf ihren Mann herab.

„Siehst du, Bardock… sie wollen uns helfen…“, sagte sie leise und der Krieger zeigte ihr knurrend die Zähne.
 

Dirra trat wieder nach vorne, nachdem Bardock von den saiyanischen Lehrkräften zu seinem Platz gebracht wurde.

Der Monitor hinter ihm wurde ausgeschaltet.

„Nun, ich denke, dass wir diese Thematik nicht an einem Abend allein behandeln können… dennoch bitte ich Sie über das heutige Gespräch nachzudenken, damit wir alle auf diesem Planeten in Frieden leben können… Die Versammlung ist beendet… für die Spenden für Juju, steht an der Tür ein kleiner Roboter bereit, ich danke Ihnen im Namen des gesamten Lehrerkollegiums für Ihre Anteilnahme!“, beendete der Tsufurujin den Elternabend für heute.
 

Ratop wartete bis alle Anwesenden draußen waren, beobachtete jedoch milde lächelnd, wie die Zahl der Spenden allmählich stieg.

So kamen an dem heutigen Abend 117 Sárek zusammen.

Kurz machte er noch einen kleinen Abstecher zu seinem Neffen auf die Behandlungsstation.

Langsam näherte er sich dem großen Medi-Tank, in dem der Junge auf einer Liege lag.

„Halte durch, mein Junge“, flüsterte er und legte seine Hand und seine Stirn auf die kalte Glasscheibe.

Bardock und Gine sprachen auf dem gesamten Rückweg, den sie zu Fuß gehen mussten, da dem Krieger die Kraft zum Fliegen fehlte, nicht ein Wort miteinander.

So dauerte es ganze knapp 5 Stunden, bis sie Zuhause ankamen, es war also schon weit nach Mitternacht.
 

Nachdem Bardock die Haustür geöffnet hatte und eintrat, schlich Gine hinterher sofort nach oben und sah nach den Zwillingen.

Ihr stockte augenblicklich der Atem, als sie ins dunkle Zimmer sah und ihre Beine zitterten.
 

„Kakarott…“



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