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Fighting through the Shadows of Past

von

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Raditz' Mutprüfung

Nach einer anstrengenden Trainingsstunde, die aus dem Ruder lief, da Kakarott es nicht mit ansehen konnte, wenn Tales seine Mutter angriff, sind die Zwillinge schnell unter die Dusche gegangen.

In zwei weiche Pullover aus Karúnwolle gekleidet, tapsten sie zu ihrem großen Bruder ins Zimmer um ihm Gute Nacht zu sagen.

„Gute Nacht, Raditz, wir haben dich lieb“, quietschte Kakarott fröhlich und kuschelte sich an Raditz‘ Bauch.

Tales legte beide Arme um den älteren Saiyajin und schmiegte sich ebenfalls an ihn.

„Schlaf gut, bis morgen“, sagte der Dunkelhäutige und sah zu ihm auf.

„Schlaft ihr beiden auch gut, ich habe euch auch lieb“, erwiderte der Langhaarige und drückte jedem von ihnen einen Kuss auf die Stirn.
 

Gine stand im Türrahmen und besah sich die friedliche Szene, ehe sie die Kinder an je eine Hand nahm und sie ins Bett brachte.

Als sie um die Ecke verschwunden war, drehte Raditz sich mit dem Rücken zur Tür und ballte zitternd die Fäuste fest ineinander. Er biss sich auf die Unterlippe bis sie blutete, während sein Schwanz mit gesträubten Fellhaaren hinter ihm hin und her wedelte.

Energisch wischte er sich die aufkommenden Tränen aus den Augen und leckte sich das Blut von der Unterlippe.

Er öffnete seinen Kleiderschrank und sah sofort hinunter in die kleinen schwarzen Knopfaugen seines Stofftieres. Ein kleines weißes Karún, welches ein angenähtes Ohr hatte, den blauen Faden sah er noch. Ein Karún war ein kleines wolliges Säugetier, was Ähnlichkeit mit einem Schaf auf der Erde hatte.

„Tirúk…“, murmelte er leise und nahm es an sich, während er es über den Kopf streichelte.

Langsam schloss er den Schrank wieder und zog sich den Brustpanzer aus, ehe er in sein Bett stieg.

Nachdem Gine den Kindern eine Gute Nacht gewünscht hatte, ging sie nochmal zu ihrem Ältesten.

Als sie ihn gedankenverloren auf sein Stofftier schauen sah, wurde ihr warm ums Herz und sie trat leise ein.
 

„Hey, mein Großer… schön, dass du Tirúk noch hast“, sagte sie leise und strich dem Karún über die weiche Schnauze.

„Natürlich, nachdem ich ihm damals vor Wut das Ohr abgebissen habe, hatte ich Angst, dass er mich nicht mehr hört, wenn ich ihm etwas erzählt habe“, erwiderte der Langhaarige und lächelte seine Mutter an.

Gine nahm ihren Sohn in den Arm und wiegte ihn eine Weile, während sie ihm durchs Haar kraulte.

„Es ist keine Schande aufzugeben, Raditz… wirklich nicht…“, flüsterte sie ihm ins Ohr und spürte wie er sich enger an sie kuschelte und sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub.

Er wusste sofort, worauf sie anspielte.

Nach einer ganzen Weile lösten sie sich aus der innigen Umarmung und leckten sich gegenseitig die Tränen aus dem Gesicht.

„Schlaf gut, Raditz… bis morgen“, sagte sie sanft und strich ihm über die Wange.

„Gute Nacht, Mama“, erwiderte er und kroch tiefer unter die Felldecke, während er sein Kuscheltier eng an sich gedrückt hielt und den Geruch tief einatmete.

Er sah seiner Mutter so lange nach, bis sie die Tür schloss.
 

Gut eine Stunde lag Raditz wach in seinem Bett. Das ganze Haus war mucksmäuschen still. Vorsichtig schlüpfte er aus dem Bett und schlich sich leise aus dem Zimmer. Er horchte nochmal auf und als er sicher war, dass seine Familie schlief, ging er auf nackten Füßen durch den oberen Flur die Treppen hinunter ins Wohnzimmer.

Er ging hinter die Couch auf die Tür zu, die in den Keller führte. Kurz sah er auf Tirúk herab und drückte ihn nochmal an sich, ehe er ihn gegen den linken Türrahmen auf den Boden setzte. Mit zittriger Hand und laut klopfendem Herzen drückte er die Türklinke hinunter und nahm den Schlüssel leise aus dem Schlüsselloch.

Als er sie öffnete und in die absolute Dunkelheit blickte schluckte er schwer, ehe er den ersten Fuß auf die alte Holztreppe setzte.

Er zuckte zusammen, als das Holz unter seinem Gewicht knarzte und er zog die Tür leise zu.

Suchend steckte er den Schlüssel ins Loch und schloss sich ein, ehe er den Schlüssel unter den Türschlitz durchschob, bis er ihn mit seinen kleinen Fingern nicht mehr zu fassen bekam.
 

Langsam drehte er sich wieder mit dem Rücken zur Tür und griff fest nach dem Holzgeländer, ehe er die Treppen hinunter stieg.

Als seine nackten Füße den rauen kalten Boden berührten, sog er kurz die Luft zwischen die Zähne ein.

Das Licht ließ der kleine Saiyajin bewusst aus, denn er wollte sein Herz prüfen.

Ein Saiyajin ertrug es am wenigsten in absoluter Dunkelheit und allein zu sein, wenn sie dann auch noch eingesperrt waren, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie anfingen durchzudrehen und sich mit belanglosen Selbstgesprächen versuchten von ihrer Angst abzulenken.

Langsam tat Raditz einen Schritt vor den anderen und wirbelte einmal herum als er direkt in das feingesponnene Netz eines Zatrás lief.

„Blöde Zatrás…“, zischte er leise und ging auf die Mitte des kleinen Raumes zu.
 

Er schloss die Augen und versuchte sein schnell schlagendes Herz zu beruhigen.

Nach einigen tiefen Atemzügen riss er plötzlich die Augen auf, als er einen kalten Windzug an der linken Wange spürte.

Sofort wurde sein Herzschlag wieder schneller und er sah sich in der Dunkelheit um, auch wenn er seine eigene Hand nicht vor Augen sehen konnte.

„Wer ist da?!“, fragte er laut und erschuf eine kleine pinke Ki Kugel. Er starrte auf die kleinen Wölckchen, die er beim ausatmen ausstieß. So kalt konnte es hier doch nicht sein.

Raditz atmete einmal tief durch, ehe er einmal herumwirbelte und in die finstere Ecke starrte.

Er spürte, dass er nicht allein war und reckte seine kleine Nase schnuppernd in die Luft.

Es roch etwas modrig und nach Erde.

„Bist du wirklich schon bereit, dein Herz zu prüfen?!“, erklang eine tiefe raue Stimme aus dem Dunkel und der kleine Saiyajin zuckte unwillkürlich zusammen.

Er schluckte den Kloß in seiner Kehle hinunter und tastete blind nach seiner gesträubten Rute, damit sie seine Angst nicht verriet.

„Ja, das bin ich, Alkatar“, rief er erhobenen Hauptes, dem mächtigen Gott entgegen.

Doch ehe er sich versah, wurde er am Haarschopf gepackt und mit dem Rücken hart gegen das kalte Mauerwerk gepresst.

Raditz unterdrückte seinen Schmerzenslaut, als seine Kehrseite trotz der Polsterung seiner Mähne mit der Wand kollidierte.

„Zeig mir deinen Willen, dich zu befreien, Junge!“, knurrte ihm die tiefe Stimme entgegen.

Wild schlug der Langhaarige mit Fäusten und Füßen um sich ohne auch nur einen Treffer zu landen.
 

Er hatte Panik! Sein Verstand schaltete sich aus und er kämpfte im wahrsten Sinne des Wortes nur noch ums Überleben!

So oft hatte er nicht in Erinnerung gehabt, so viel Angst in seinem jungen Leben gehabt zu haben, dass er den grausamen Gott aus dem Schlund der Hölle anlocken könnte.
 

„Konzentriere dich, wenn du frei sein willst, Raditz, Erster Sohn Bardocks!“, herrschte Alkatar und Raditz gab seine Gegenwehr auf.

Schlaff und entkräftet hing er noch immer im festen Griff und seine Kopfhaut brannte wie Feuer.

Verzweifelt schlug er sich die Hände vor das Gesicht und schluchzte weinend auf.

Er spürte etwas Warmes seine Beine hinunter laufen, während sein Schwanz sich krampfhaft um seinen linken Oberschenkel wickelte.

„Ich… ich kann nicht!“, rief er verzweifelt und rechnete nun mit dem Tod.

Ein drohendes Schnauben war die Antwort und ehe sich Raditz versah, wurde er zu Boden geworfen und bäuchlings in den Dreck gedrückt.

Seine langen Haare wurden zur Seite geschoben und der Junge kniff zitternd die Augen zusammen, als er den warmen Atem an seinem Nacken spürte.
 

Einem jeden Saiyajin wurde schon im Alter von etwa 5 Jahren das sogenannte Nasúlo erklärt, den lähmenden Biss.

Der gesamte Hals, war neben dem Schwanz eine der empfindsamsten Stellen eines Saiyajin.

Ein Nackenbiss würde in einem Kampf seinen Tod bedeuten. Die gesamte Muskulatur kam zum erliegen, bis auf das Herz.

Der gebissene Saiyajin konnte sich pro gebissene Minute 15 Minuten lang nicht bewegen, erst nach und nach verschwand die Lähmung vollständig wieder.

„Bi… bitte nicht…“, wimmerte Raditz mit leiser Stimme und wünschte sich in diesem Moment sein Stofftier Tirúk bei sich zu haben.

Keine Minute später spürte der Junge jedoch vier scharfe Reißzähne, die sich in seinen Nacken bohrten, ehe die Schneidezähne folgten und ihn so eine Weile fixierten.

Raditz wollte schreien, konnte aber nicht, da seine Schlundmuskulatur ihm von der ersten Sekunde an nicht mehr gehorchte. Mit starrem Blick, sah er an die Wand und sein gesamter Körper schmerzte.

Nach gut 5 Minuten ließ die mächtige Gestalt über ihm von dem Jungen ab und leckte sich über die blutigen Zähne.

„Ein Saiyajin bettelt nicht…!“, sagte er und verschwand.

Raditz hörte, wie die Tür geöffnet wurde und sich kurz danach wieder schloss.

Dann umfing ihn wieder die kalte Dunkelheit und er wurde allein und hilflos zurückgelassen.



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