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Fighting through the Shadows of Past

von

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Raditz' Zweifel

Das Abendessen verlief schweigsam. Immer wieder schielte Bardock zu seiner Gefährtin rüber. Sie hatte die ganze Zeit in seinen Armen gelegen und war irgendwann eingeschlafen, er hingegen war wach geblieben und hatte auf den schwarzen Haarschopf seiner Frau gesehen.

„Ein Sykára…“, dachte er sich immer wieder im Stillen.

Für ihn, wie für viele andere, war ein in einer mechanischen Gebärmutter geborener Saiyajin minderwertig.

Zum ersten Mal bereute das Familienoberhaupt, die Worte, dass ihre zukünftigen Kinder in der Brutmaschine aufwachsen sollten.

Es wurde oft erzählt, dass ein solcher Saiyajin mit geistigen Behinderungen aus den Kapseln kamen und nicht sprechen konnten.

Doch Gine war keine Missgeburt! Sie war wunderschön und klug. Was sie ihm erzählt hatte, über die Beschallung zur Killermaschine von Freezer höchstpersönlich, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken.

Fest legte sich seine Rute unter dem Tisch um ihre schmale Taille, woraufhin sie den Kopf kurz hob und ihn ansah.

Da lag Reue in seinem Blick.

Sie aß mit einem milden Lächeln weiter und war glücklich und froh, dass es diesmal keine Sticheleien gegenüber ihrem jüngsten Sohn, von Seiten Bardocks oder gar Tales gab.
 

„Das Essen ist gut, habt ihr alle zusammen gekocht?“, fragte Bardock und sah seine Kinder nach einander an.

Raditz und Tales hoben als erste ihre Köpfe und nickten lächelnd.

Kakarott sah weiterhin auf seinen Teller und schob sich einen weiteren Löffel in den Mund, ohne seinen Vater anzusehen.

„Was hast du gemacht, Kakarott?“, fragte der Vater und erst bei der Erwähnung seines Namens hob er langsam den Kopf.

Bardock lächelte ihn milde an, was seinen jüngsten Spross sichtlich irritierte, denn das hatte er noch nie getan.

„I, ich… ich habe die Papri geschnitten… Papa…“, erwiderte er kleinlaut und sah, wie sich sein Vater ein einzelnes Stück vom besagten Gemüse in den Mund schob.

Kakarotts Körper spannte sich an, während er die Miene seines Vaters musterte und erwartete, dass er ihn für irgendeinen kleinen Fehler wieder ausschimpfen würde.
 

Als Bardock die Papri heruntergeschluckt hatte, leckte er sich über die Lippen.

„Das hast du gut gemacht, Kakarott“

Entgeistert starrte der jüngste Sohn seinen Vater mit halb offenem Mund an und sein kleines Herz machte regelrecht Purzelbäume in seiner Brust.

Gine wischte sich mit dem Zeigefinger die aufkommenden Tränen aus den Augenwinkeln. Das gerade sehr sanfte Verhalten ihres Gefährten, gegenüber seinen Kindern und vor allem Kakarott rührte sie aus tiefstem Herzen.

„Darf ich gleich zum Krankenhaus und schauen wie es Broly und Paragus geht?“, fragte der jüngste Spross nach und hoffte auf die Erlaubnis seines Vaters, da er gerade gute Laune zu haben schien.

Doch kurz darauf wurde Bardocks Miene wieder ernst, als er den Namen des Legendären hörte.

„Ich habe dir gesagt, dass der Umgang mit Broly für dich nicht der Richtige ist… was machst du, wenn er irgendwann wieder die Kontrolle verliert? Seinen Vater und seinen Bruder hat er damit schon ins Krankenhaus gebracht…“, erwiderte der Vater doch in seiner wiederholten Mahnung schwang ein Hauch Besorgnis mit.

„Aber Mama hat ihn auch gern und er mag Mama auch… er würde uns nie etwas tun…“

„Kakarott, es reicht! Überspann den Bogen nicht...“, erwiderte Bardock nun wieder mit scharfer strenger Stimme und Kakarott zog ängstlich den Kopf zwischen den Schultern ein, ehe er seinen Blick traurig auf seinen Schoß richtete.

Tales schielte zu seinem jüngeren Zwilling rüber und grinste sich ins Fäustchen. Das Lob seines Vaters war dahin.

Gine sah ihren jüngsten Spross mitfühlend an und dachte an die Geschichte, die er ihr über die tsufuruianische Familie erzählte.

Sie seufzte leise und aß weiter.

„Wenn ihr fertig seid, könnt ihr noch eine Stunde trainieren, wenn ihr wollt“, sagte Bardock beiläufig, ehe er sich den letzten vollen Löffel in den Mund schob.

„Was steht nächste Woche sonst noch an Raditz? Du hast ja kaum etwas gegessen…“, fragte sein Vater ihn und der Langhaarige sah wie versteinert zu ihm auf.

„W, was hast du gesagt?“

„Was bei dir nächste Woche in der Kaserne noch ansteht… gibt es etwas das ich wissen sollte, Raditz?“, fragte das Familienoberhaupt und sprach seinen Namen laut und deutlich aus.

„M… Meister Freezer will die neuen Rekruten Begutachten und einige Tage das Training beobachten…“, antwortete der älteste Sohn und presste seine Beine unter dem Tisch eng zusammen.

Bardock weitete die Augen für einen Moment und sah zu seiner Gefährtin rüber, die den Löffel in den Teller fallen ließ.
 

„Können wir kurz alleine reden, Vater?“, fragte Raditz und sah seinen Vater bittend an.

Bardock nickte ihm ernst zu und erhob sich langsam.

„Ihr könnt aufstehen…“, sagte er noch, ehe er mit dem Jungen nach oben in sein Zimmer ging und die Tür mit dem Rücken ins Schloss drückte.

Gine sah ihnen besorgt nach und ihr war der verkrampfte Schwanz um Raditz‘ Oberschenkel aufgefallen.

„Wir trainieren gleich zusammen etwas, ja?“, fragte sie in die Runde um ihre jüngsten Kinder etwas abzulenken.

„Aber ich will dich nicht verletzen, Mama“, sagte Kakarott und sah seine Mutter besorgt an.

„Ist schon okay, Kaki… dann kämpfe ich gegen Tales und greife ab und an dich an, damit du das Ausweichen besser beherrschst okay?“, schlug sie lächelnd vor und Kakarott war mit ihrem Vorschlag einverstanden.

Nachdem sie zusammen den Tisch abgeräumt und das Geschirr gespült hatten, gingen sie nach draußen zum Trainieren.
 

Oben in Raditz‘ Zimmer ging der Langhaarige einige Schritte in die Mitte des Raumes, ehe er sich ruckartig umdrehte und seinen Vater krampfhaft an den Hüften festhielt.

„Ich schaffe das nicht, Vater! Ich höre oft wie sich die Wärter und Ausbilder über die bevorstehende Ankunft unterhalten! Ich spüre ihre Nervosität… ihre Angst… ich habe Meister Freezer noch nie gesehen und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass er nicht gerade freundlich ist… ei, ein Saiyajin hat selten Angst ich weiß… aber selbst die Erwachsenen haben sie… bevor wir Kinder es wussten, habe ich sie gerochen!“, sprach er verzweifelt und drückte sein Gesicht gegen den Unterbauch seines Vaters.

Bardock hatte Raditz noch nie so aufgelöst und ängstlich erlebt.

Langsam kniete er sich zu ihm hinunter und legte ihm die rechte Hand auf den linken Schulterpanzer.

„Das ist völlig normal, mein Großer… Freezer… ist stärker als unser König, da wird jedem Saiyajin ein bisschen mulmig, wenn er einer so mächtigen Person gegenüber tritt…“, erwiderte er und sah ihn ernst an.

„Wird er eure Kraft prüfen?“, fragte er und im selben Augenblick rollten dicke Tränen die Wangen seines ältesten Sohnes hinab.

Der Langhaarige löste sich für einen Moment und nickte ihm schniefend zu.

Langsam strich er sich über die Brust, direkt über seinem Herzen, welches wild gegen seinen Brustkorb hämmerte.

„Wie… wie oft darf ein Saiyajin Angst in seinem Leben haben, bevor ihn Alkatar holt?“, fragte er seinen Vater und sah ihn beinahe entsetzt an.

„Das weiß ich leider nicht, Raditz… aber es ist gut so, dass wir nicht wissen, wann und wenn er uns zu sich holt… das würde uns nur zusätzlich unter immensem Druck setzen und wir würden nach jedem Angstanflug nachzählen… aber…“, antwortete sein Vater und machte eine kurze bestimmte Pause.

Raditz hörte seinem Vater angespannt zu und hielte den Atem an, als Bardock eine Pause einlegte.

„Er wird dich im Laufe deines Lebens mehrmals besuchen… um dein Herz zu prüfen… er wird versuchen es zu brechen… lebe und kämpfe so gut du kannst, Raditz…“, fügte er hinzu und legte seine Hand auf die seines Sohnes.
 

„Lass dich nicht von deiner Angst auffressen… ich fand es übrigens sehr mutig von dir, dass du deine Brüder und deine Mutter beschützt hast und dich mir entgegen gestellt hast… trotzdem, werde nicht übermütig okay?“, sanft nahm Bardock ihn in die Arme und strich ihm durch die lange Mähne, um an seinen Nacken zu gelangen.

Mit sanften kreisenden Fingerbewegungen stimulierte er diese empfindsame Stelle, damit Raditz sich etwas beruhigte und schnurrte leise.

Der Junge beruhigte sich allmählich und schmiegte sich eng an seinen Vater, während seine Rute sich langsam von seinem Bein löste und in leichten Wogen hinter ihm her schwang.

„Danke, Vater…“, flüsterte der Langhaarige leise und lächelte bei geschlossenen Augen.

„Gern geschehen, mein Großer“

Es gab nur wenige Momente, in denen Bardock solche Gesten zuließ.

Er leckte seinem Sohn die salzige Tränenspur von den Wangen und strich ihm über den Kopf, ehe er sich erhob.

Bardock verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich, ehe Raditz auf sein Fenster zu ging und es weit öffnete.

Eine kühle Brise wehte ins Zimmer, während er mit ernstem Ausdruck dem Horizont entgegen sah.

„Mein Herz wirst du nicht brechen… Alkatar…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Luiako
2021-05-23T13:50:16+00:00 23.05.2021 15:50
Also ich melde mich auch mal nach sehr langer Abwesenheit zurück.
Ich lese aktuell nur, mein Privatleben liegt einfach brach und daher habe ich kaum Zeit zum lesen oder zum schreiben. (Gerade bei Dragonball bin ich raus. Ich hype es aktuell nicht wirklich. Aber ich habe nicht mal Muse für RPG oder meine FF´s. Aber keine Sorge, ich werde alle noch abschließen, weiß nur nicht wann v.v) Ich habe Trauer zu verarbeiten und auch ist vieles bei mir nicht wie es sein soll v.v

Aber ich tat mir Radditz leid.
Aber auch ich fand die Szene mit Bardock toll. Ich kann es verstehen und ich bin gespannt. Was passieren wird.

Ich bleibe aber am Ball und liebe nach wie vor deine Geschichte.
Lass dir noch liebe Grüße da.

Lu ^,~
Antwort von:  Luiako
23.05.2021 15:52
Sollte mir tat Radditz auch leid, heißen xD
Antwort von:  Kakarotto
23.05.2021 15:58
Huhu Luiako :)

Freut mich sehr, dass du meine FF immer noch verfolgst^^

Dass du im Moment nicht die Zeit zum schreiben hast, tut mir leid...
Aber ich denke die Muse kommt wieder :) Hab Geduld!

Ohja, Bardock ist in diesem Kapi richtig lieb zu seinen Kindern :D
Oh mir auch, Raditz hat im Moment sehr mit sich zu kämpfen XD

Vielen Dank :)
Von:  Tales_
2021-05-22T14:50:08+00:00 22.05.2021 16:50
Och Gott!
Mir hat Radditz so leid getan!
Die Szene zwischen ihm und Bardock war so wundervoll *_*
Wie lieb Bardock ihn getröstet hat.
Einfach nur traurig, aber auch schön.

Es war auch schön, wie Bardock anfangs zu Kakarott war.
Kaksi hätte wohl nicht weiter nachfragen sollen.
Aber ich kann ihn auch verstehen...


Was für ein tolles Kapitel! *knuddl
Ich liebe die Geschichte immer noch sehr *_*
lg Tales
Antwort von:  Kakarotto
22.05.2021 17:25
Ohja mir auch q.q
Das freut mich sehr :) Ja, sie war wirklich rührend ^^

Ja, die Szene mit Kakarott hat mich sehr gerührt^^
Ja, das hätte er wirklich nicht ._.
Ich auch :)

Vielen Dank, das freut mich sehr :3 *reknuddel*


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