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Force of Nature

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooo...hier nun der neue Teil, früher als sonst ^_^v. Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Wer zuletzt lacht

„Mae, beweg deinen faulen Arsch, das ist ja nicht mitanzusehen! Beinarbeit, verdammt nochmal! Achte auf deine Beinarbeit! Jesus Christus, faulenzen kannst du in deinen Vorlesungen, hier wird gearbeitet! Und grins nicht so blöd, Frederic, deine Bewegungen sind ungenau und unpräzise und deine Deckung ist eine Katastrophe!“
 

Jean beobachtete die Frau, deren tiefe Stimme durch den Box-Bereich hallte, mit großen Augen. Sie war selbst auf die Entfernung groß, vermutlich nicht viel kleiner als er. Ihre schwarzen, gelockten Haare waren in einem strengen Zopf zurückgebunden und wippten auf und ab, während sie sich bewegte. Ihr ganzer Körper war drahtig und muskulös. Wenn Jean ehrlich war, hatte er sich Boxer anders vorgestellt, als bullige, stiernackige Menschen, die grobschlächtig und brutal aussahen.
 

Keiner der Anwesenden war das, soweit er es überblicken konnte. Weder diejenigen in dem höhergelegten Boxring noch diejenigen, die an den Sandsäcken trainierten und deren dumpfe Schläge durch die große Halle echoten. Es roch anders als in ihrem eigenen Stadion, bitterer, mehr nach Schweiß. Dafür war es dunkler als in den lichtdurchfluteten Trojansstadion.
 

„Guck mal, Moreau, das bist du in weiblich“, grinste Valentine, die mitgekommen war. Natürlich, seine Mannschaft war schließlich ein Haufen neugieriger Menschen, ein Hivemind, der sich durch Freundlichkeit zusammenrottete und nicht durch erzwungenes Beisammensein wie die Ravens. Machte einer etwas Interessantes, dann kamen andere mit, wenn man nicht schnell genug nein sagte. Das hatte Jean heute Morgen schmerzlich gelernt, als er den Fehler begangen hatte, Knox im Beisein von Ajeet und Valentine auf Shirley anzusprechen.
 

Und da hier jeder jeden kannte, hatten es die Beiden sich nicht nehmen lassen, mitzukommen.
 

Jean beäugte Valentine und schnaubte verächtlich. „Blödsinn.“

Natürlich ließ sich davon nicht von ihrem unverhohlenen Amüsement abbringen und grinste. „Oh doch. Ihr Beide seid ruchlos in der Art, wie ihr Kritik äußert. Unaufhaltsam wie eine Dampfwalze.“

„Ich bin keine Dampfwalze. Meine Kritik ist berechtigt.“

„Hmh, klar. Sportspoltergeist.“
 

Jean streckte ihr den Mittelfinger entgegen und zuckte unter dem lauten „EY!“ zusammen, das eindeutig in seine Richtung schallte. Er sah ruckartig nach vorne und Shirley kam zu ihnen, eine unaufhaltsame Naturgewalt voller Ernst und – wie Jean nun sah, als sie näher kam – filigraner Blumentätowierungen, die sich von ihren Fingern über ihre Arme und ihren Hals bis hinunter zu den unbedeckten Unterschenkeln zogen. Jean war sich bewusst, dass er starrte, aber die feinen Linien der Blumen verschwanden beinahe auf ihrer dunklen Haut und waren deshalb umso geheimnisvoller und schöner.
 

„Augen nach oben, Junge. Ich dulde hier keine Respektlosigkeit und keine Beleidigungen, klar soweit?“
 

Jean löste sich abrupt aus seiner Starre und sah ihr vorsichtig in die Augen. Er nickte und sie musterte ihn kritisch, wandte sich dann mit einem strengen Blick an Knox.

„Was treibt die Exywunderkinder in meinen Boxring, Kleiner?“, fragte sie und zog den blonden Jungen in eine Umarmung, die anscheinend jedwede Luft auf dessen Lungen presste. Nicht, dass Knox großartig etwas dagegen zu haben schien. Ebensowenig wie Valentine, die sie rechts und links auf die Wangen küsste.
 

Jean blinzelte und wich automatisch zurück, als sie auf ihn zutrat. Er hatte keine Angst vor ihr, aber sein Bedürfnis, umarmt oder sogar geküsst zu werden, war gleich null.

Aufmerksam analysierte sie seine Reaktion und subtil trat sie einen Schritt zurück, gab ihm Platz und Raum und damit Sicherheit. Respekt, hallte es in seinen Gedanken wieder und Jean nickte unmerklich.

Shirley kommentierte das nicht weiter, sondern umarmte Ajeet, der sie glücklich anstrahlte.
 

„Ich würde mir gerne das Training anschauen…“, sagte Jean. „…und eventuell mittrainieren.“

Überrascht hob Shirley die Augenbrauen. „Du? Der neue heiße Exyshit an der USC bei mir? Wieso denn das? Ich dachte, ihr Ravens kennt nur einen Sport und der heißt nicht boxen?“

Jean blieb seine Erwiderung im Hals stecken und das nicht nur aus einem Grund. Er war kein Raven mehr und doch wurde er durch ihre Worte zurückgerissen in die Zeit kurz nach Evermore. Er hatte das Gefühl, ihr widersprechen zu müssen, doch er wusste nicht wie. Er wollte das, was passiert war, nicht vor Ajeet und Valentine ausbreiten, eigentlich auch nicht vor Shirley selbst.
 

Die Hand seines Kapitäns auf seinem Oberarm ließ ihn zu Knox sehen. Dieser lächelte und schüttelte unmerklich den Kopf.

„Auch wir haben unsere hellen Momente“, erwiderte Knox nichtssagend und hob herausfordernd seine Augenbrauen. Shirley und er maßen sich in einer Art stummen Duell, bevor sie schnaubte und die Hände in die Taschen ihrer Shorts steckte.

„Na gut. Und das da ist dein persönlicher Fanclub?“, nickte sie auf Valentine, Ajeet und Knox. Jean seufzte.

„Nein. Dreiunddreißig Prozent der hier Anwesenden waren nur neugierig.“

„Wissensdurstig, was unsere Mitsportler so machen“, verbesserte Valentine ihn und Shirley schnaubte amüsiert.

„Ist klar. Also, bekomme ich euch alle oder nur den Raben? Wenn Letzteres, raus mit euch, das ist kein Amphitheater, meine Schützlinge sind keine Gladiatoren und ihr keine römische Plebs.“
 

Jean räusperte sich, um sein Lächeln zu überdecken und drehte sich mit schweigender Herausforderung zu seinem Fanclub.

„Wann dürfen wir ihn denn wieder abholen?“, fragte Ajeet und Shirley wiegte nachdenklich ihren Kopf hin und her.

„Je nachdem, wann wir fertig sind. Hast du kein Handy, Rabe?“

„Doch.“

„Ruf mich doch einfach an, wenn ihr fertig seid und ich hole dich dann wieder ab, wie wäre es?“, schlug Knox vor.

„Wir, Cap. Wir“, korrigierte Valentine und Ajeet pflichtete ihr bei. Jean akzeptierte das schweigend und ahnte, dass sich dem ein abendlicher Dinerbesuch anschließen würde.
 

„Super, dann ist das ja geregelt. Ab mit euch!“
 

Knox musterte ihn schweigend und Jean nickte auf die nonverbale Frage seines Kapitäns. Er würde alleine zurecht kommen. Ohne sein Team. Auch wenn die Anwesenheit von völlig Fremden immer noch eine Herausforderung für ihn war, so wäre er nicht alleine und das beruhigte ihn so weit, dass er sich auf seine Aufgabe hier konzentrieren konnte.

„Bis später“, winkte Ajeet und verließ mit den anderen Beiden die Halle, ließ Jean mit der Frau alleine, die viel zu durchdringend musterte.

„Komm, gehen wir in mein Büro“, sagte die Mittdreißigerin knapp und führte ihn in einen kleinen, völlig überfüllten Raum voller Trophäen, Akten und Papierstapeln. „Wenn du sitzen willst, nimm den Stapel vom Stuhl und leg ihn auf den Boden.“

Jean tat wie ihm geheißen und ließ sich auf den wackligen, knarzenden Holzstuhl nieder, der viel war, aber nicht bequem. Shirley nahm währenddessen auf ihrem eigenen Hocker Platz und verschränkte die Arme.
 

„Also, warum ist jemand, der sein Leben Exy verschrieben und sowieso keine Freizeit hat, hier bei mir?“, fragte sie ruhiger, aber nicht weniger kritisch. Jean schwieg einen Moment lang. Wieso musste es für alles eine Begründung geben? Wieso waren die Menschen so an ihm interessiert?

Jean kannte die Antwort auf alle Fragen: weil es normal war. Das hieß aber nicht, dass er sich damit wohlfühlte.
 

„Ich bin kein Rabe mehr“, erwiderte er anstelle dessen, als würde es alles beantworten und vielleicht tat es das auch. „Ich will auch nicht als solcher bezeichnet werden.“

Überrascht hob Shirley ihre Augenbrauen, neigte dann jedoch in einer Geste der Zustimmung den Kopf.

„Alles klar. Wie willst du dann genannt werden? Moreau? Jean? Nummer sieben?“

„Jean ist okay.“

„Soll mir recht sein, Jean. Also. Warum bist du hier?“

„Ich möchte meine Wut kontrolliert herauslassen.“ So gesehen war das die Quintessenz dessen, was ihn hierhin trieb.

„Ich bin kein Therapiezentrum“, hielt Shirley dagegen und schürzte kritisch die Lippen. „Wenn du ein Problem mit dir hast und glaubst, es in meiner Halle lösen zu können, bist du hier falsch.“
 

Jean schluckte und sah auf seine Hände. „Ich bin bereits bei Brian“, erwiderte er. „Aber… mit ihm spreche ich nur. Und trotz meines Sports ist da manchmal soviel Wut. Ich möchte Dinge tun, die andere verletzen, einfach, um diese Wut loszuwerden und das will ich nicht. Ich suche also weniger eine Problemlösung als eher ein Ventil, das kein Mensch ist und bin bereit, dafür hart zu trainieren.“

Shirley lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter ihrem Kopf. „Dir ist klar, dass Boxen nicht nur das Schlagen gegen einen Sandsack ist, oder?“, fragte sie und Jean nickte.

„Ich habe es nachgeschlagen.“

„Es ist Kondition, Ausdauer, Raffinesse und Präzision. Also alles, was du bereits hast.“

Jean nickte bestätigend.

„Trotzdem ist es anders und auf seine Art und Weise erschöpfend.“

„Dessen bin ich mir bewusst.“

„Gefoult wird hier nicht.“

„Okay.“

„Ich lasse nicht zu, dass du die anderen Mitglieder k.o. schlägst.“

Jean knetete angespannt seine Finger, während er nach einer guten Möglichkeit suchte, einen Aspekt dieses Sportes höflich von vornherein auszuschließen. „Ich möchte mich mit niemandem schlagen. Nur mit einem der Boxsäcke.“
 

Das schien Shirley zu überraschen und nachdenklich musterte sie ihn. Lange Zeit sagte keiner von ihnen beiden etwas und schlussendlich löste sie ihre Hände aus der entspannten Haltung. Entschlossen schlug sie sich auf die Oberschenkel und erhob sich.

„Gut. Versuchen wir es miteinander. Ich will dich zweimal die Woche sehen, bis du alleine laufen kannst und weißt, wie man fachgerecht einen Sandsack verprügelt. Deine erste Stunde beginnt jetzt, da du, wie ich sehe, vorbereitet bist.“
 

Das war Jean. Er trug eine weite Trainingshose und ein locker sitzendes Shirt, dazu Sportschuhe. Er hatte in der Tat vorbereitet sein und es nicht weiter aufschieben wollen. Knox zuliebe.

Jean erhob sich ebenso und folgte Shirley in die Halle hinein. Sie stellte ihn knapp vor und er nickte den Männern und Frauen zu, die hier trainierten. Er vergaß ihre Namen, sobald er sie gehört hatte, denn sie waren unwichtig. Er wollte mit ihnen nichts zu tun haben.
 

Das Einzige, was zählte, war das Training. Um Knox nicht mehr zu verletzen.
 

Das Ausdauertraining forderte Jean ebenso wie es die Drills in ihrem Stadion taten. Es brachte ihn zum Schwitzen und beschleunigte seinen Herzschlag auf ein Maß, das beinahe heilsam für ihn war, beruhigend und zentrierend. Die Bewegungsabläufe waren neu und ungewohnt für ihn, beinahe schon beängstigend, wenn er sich vorstellte, dass er mit seinen Fäusten jemanden so schlagen würde. Auch wenn es gerade noch die Luft war.
 

„Präzisere und kürzere Schläge, Jean. Ansonsten schon ganz ansehnlich“, sagte Shirley nach seiner zweiten Runde und Jean hielt inne. Seine Hände waren bandagiert und das, was sie gerade taten, nannte sich Schattenboxen. Die Vorstufe zum Sandsack. Er wusste nicht, was daran befriedigend oder gar befreiend sein sollte.
 

Aufmerksam beobachtete die Trainerin ihn, immer darauf bedacht, ein Mindestmaß an Abstand zu wahren und ihn nicht anzufassen. Jean war dankbar dafür. Sie half ihm nur, als es darum ging, seine Hände in dicke Handschuhe zu schnüren.

„Damit du dich nicht verletzt“, merkte sie an und Jean zuckte mit den Schultern.

„Meine Hände sind es gewohnt.“

Ernst maß Shirley ihn und ihre dunklen Augen erinnerten Jean an Theodora, wenn sie ihren „No bullshit“-Blick innehatte. „Trägst du bei deinem Sport auch Schutzkleidung?“, fragte sie mit erhobener Augenbraue und Jean nickte. Früher nur, wenn Riko es gewollt hatte. Mittlerweile immer dann, wenn es zu Kontakt kommen konnte. Befehl seines Coaches.

„Gut, das ist hier nicht anders“, wiegelte sie brüsk ab und Jean akzeptierte es schweigend. Sie hatte Recht mit dem, was sie sagte, auch wenn es für ihn ungewohnt war.
 

Doch viel viel ungewohnter war es, auf einen Sack gefüllt mit Sand einzuschlagen, mit Präzision und Schnelligkeit. Wieder und wieder unter der Anleitung von Shirleys tiefer, befehlsgeladener Stimme, die ihn mit unsichtbaren Händen korrigierte, solange, bis er zu ihrer Zufriedenheit zuschlug.
 

Wieder und wieder und wieder, ein immerwährender, gleichbleibender Rhythmus an anvisieren, bewegen, treffen. Wie ein Mantra, eine Meditation folgte Jean eben jenem, gepaart mit ihrer Stimme und den Geräuschen, die er selbst machte und die, die ihn umgaben.
 

Jean verstand, warum Knox es ihm vorgeschlagen hatte. Er verstand, was der Reiz und der Sinn hierin war.
 

Jetzt, in diesem Augenblick, hatte er eine kleine Insel des Friedens und der persönlichen Ruhe gefunden.
 

~~**~~
 

Jean grub seine Zehen in den warmen, weichen Sand und lehnte sich zurück in den Schatten der Strandmuschel. Rechts von ihm lag der Kleidungshaufen seines Teams, links davon stand der überladene Essenstisch. Voller. Ungesunder. Sachen. Jean wandte den Blick von dieser unabwendbaren Katastrophe ab, hin zu einer neuen, unabwendbaren Katastrophe.
 

„Muss man für diesen Sport wirklich nackt sein?“, fragte er Fahima, die auf dem Bauch neben ihm lag und ihre Beine baumeln ließ.

„Siehst du doch“, grinste sie und deutete auf das geknubbelte Chaos am Beachvolleyballfeld, auf dem ihr Team gerade versuchte, den Ball auf der jeweils gegnerischen Seite zu Boden zu bringen. Wenn man Jean fragte, so assoziierte er das, was sie taten, mehr als vieles andere mit Los Angeles. Alleine der Spaß, den sie offensichtlich dabei hatten, ihre Körper mehr in den Sand zu werfen als den Ball wirklich zu treffen, versinnbildlichte auf eine krude Art und Weise so dermaßen die Sonne Kaliforniens, dass es Jean beinahe schmerzte, zuzusehen.
 

Die Helligkeit des Strandes schmerzte ihn dank seiner Sonnenbrille aber nicht mehr.
 

„Wieso werfen sie sich so oft in den Sand?“

Fahima schnaubte. „Weil sie einmal zu oft Top Gun gesehen haben.“

„Top Gun?“

„Ein Film über Piloten.“

„Warum spielen Piloten Beachvolleyball?“

„Die Szene war für ein Goodie für die schwulen und weiblichen Zuschauer. Lauter unbekleidete Männer, die ihre Astralkörper in der Sonne brutzeln und sich sportlich betätigen.“
 

Jean ließ es zu, dass sie seinen kritischen Unglauben sah, bevor er sich zu dem Schauspiel zurückdrehte und sein Kinn auf seine Hand stützte.

Es war Anfang Oktober und die Temperaturen kühlten sich leicht ab. Vor vier Tagen hatte Jean das erste Mal gefroren. Er hatte den Fehler gemacht, einen kurzen Kommentar darüber zu verlieren und heute Morgen hatte ihr Coach ihm zwei weitere Pullover in Trojanfarben mit seiner Nummer und seinem Namen darauf übergeben. Alvarez‘ Wirken, denn nur sie hatte mitbekommen, dass er abends nach etwas Warmen Ausschau gehalten hatte.
 

Gerade eben hatte es aber noch annehmbare 26 Grad und war damit angenehm warm. Warm genug, dass sein halbes Team sich auszog und ihm so einen Blick auf weibliche und männliche Körper erlaubte, die er vergleichen konnte.

Jean war erstaunt, wie sehr ihm die ruhigen Informationen, die Knox ihm über das richtige Sexleben gegeben hatte, geholfen hatten, seine Angst alleine vor dem Gedanken an Sexualität zu verlieren. Seitdem tastete er sich immer wieder an das Thema heran und versuchte herauszufinden, ob er überhaupt noch dazu in der Lage war, so etwas in der Art zu fühlen.
 

Seine nun regelmäßigen Gespräche mit Brian und Trainingssessions mit Shirley halfen ebenso, ihm Ruhe zu geben und seine Emotionen zu kanalisieren, auch wenn es durchaus Tage gegeben hatte und gab, die nicht gut waren. Ganz und gar nicht. An diesen Tagen schaffte es Jean nur in seine Vorlesungen und zu ihrem Training, mehr jedoch nicht. Brian hatte ihm für solche Tage eine Art Codewort vorgeschlagen. Ein Safeword. Brian hatte Jean erst erklären müssen, was das war und wofür es eigentlich gebraucht wurde. Auch wenn Knox und er keine BDSM-Beziehung führten, so war der Gebrauch eines Safewords keine schlechte Idee.
 

Schnee.
 

Das war ihres. Immer, wenn Jean nicht in der Lage war, seine Gedanken und Gefühle zu äußern, reichte diese eine Wort, damit Knox wusste, dass er ihm Abstand und Raum geben sollte. Es klappte besser als Jean gedacht hatte und es verschaffte ihm Sicherheit.

Zumal er es weniger nutzte, als er anfänglich gedacht hatte.
 

Gerade eben war dieses Wort jedoch nicht notwendig und so verglich Jean seine Emotionen beim Betrachten der männlichen Trojans mit denen der weiblichen Trojans. Viel weiter brachte ihn das nicht. Ja, da war viel nackte Haut, viele Muskeln, viele schöne Körper. Aber welche er nun schöner fand…

Frustriert wandte sich Jean ab und wollte Fahima gerade nach einer neuen Runde Bandido fragen, als sein Handy klingelte. Stirnrunzelnd zog er es hervor und starrte auf den Bildschirm. Es war Day, dessen Name und Nummer in großen Lettern auf dem sonst dunklen Hintergrund leuchteten.
 

Jean blinzelte und überlegte, ob er den Anruf einfach abweisen oder weiterklingeln lassen sollte. Er wollte nicht mit Day sprechen. Alleine der Name machte ihn wütend. Oder der Gedanke daran, dass jemand – Renee vermutlich – die Nummer des anderen Jungen auf diesem Telefon eingespeichert hatte ohne ihn vorzuwarnen. Oder um gerade das zu tun…ihn vorzuwarnen, wenn Day versuchen würde, ihn anzurufen.
 

„Willst du da nicht drangehen?“, fragte Fahima mit einem verständnisvollen Lächeln und Jean grollte.

„Lieber würde ich das Telefon im Sand vergraben.“

Sie lachte und rückte sich ihren pastellgelben Turban zurecht, der an einer Seite etwas in Unordnung geraten war.

„Soll ich drangehen?“, fragte sie wenig hilfreich und Jean war im ersten, wahnwitzigen Moment versucht, ja zu sagen. Doch mit jeder Sekunde, die sein Telefon weiterklingelte, war er weniger überzeugt davon.

„Entschuldige mich“, sagte er und erhob sich, entfernte sich aus ihrer Hörweite. Weg von seinem Team, weg von ihrer angenehmen Gegenwart, hin zu einem Telefonat mit Day, das er nicht wollte.
 

„Was willst du?“, blaffte er entsprechend unfreundlich in das Telefon, nachdem er den Anruf angenommen hatte. Außer einem Laut der Überraschung kam erst einmal nichts zurück und Jean war versucht, nach ein paar Sekunden wieder aufzulegen.

Jean.“

Dass Day überhaupt noch den Mumm besaß, seinen Namen in den Mund zu nehmen, wunderte Jean. Dass er überhaupt noch so flehentlich klingen konnte, ebenfalls. Er schwieg.

„Hast du die Nachrichten gesehen?“
 

Day rief ihn an um ihn das zu fragen?

„Bist du betrunken? Wenn ja, dann lass mich in Ruhe, Day. Ich bin fertig mit dir.“ Mehr als einmal hatte Jean das jetzt gesagt und immer noch schien Day nicht zu begreifen, was das bedeutete.

„Es gab einen tödlichen Autounfall.“ Die Art, wie der andere Junge das Wort betonte, ließ in Jean alle Alarmglocken schrillen. Ein Autounfall? War den Foxes etwas passiert? Minyard etwa? Josten? Jean schluckte.

„Wer?“, krächzte er und die darauffolgende Stille zerrte und zerrte an seinen Nerven. Es war jemand, der ihm etwas bedeutete, das spürte er instinktiv. Oh nein. Oh nein.

„Jean…“

„Wer, Kevin? Wer?“, unterbrach Jean den anderen Jungen barsch. Er wollte keine geschönte Wahrheit. Er wollte nicht länger auf die Folter gespannt werden. Jean umklammerte sein Telefon in einem eisernen Griff, der bis zu seinen Knöcheln wehtat.
 

„Wood, Turner, Price, Griffiths und Martinsen.“
 

Mit nichts auf der Welt hätte Day Jean so schnell den Boden unter den Füßen wegziehen können. Fünf Namen aus seiner Vergangenheit. Fünf Male, die die Hölle für ihn gewesen waren. Fünf ehemalige Raven, die ihn auf die intimste Art und Weise gedemütigt und gefoltert hatten. Brutale, ekelhafte Männer, die Spaß daran gehabt hatten, sich einem unwilligen Jungen aufzuzwingen.
 

Das Rauschen in Jeans Ohren steigerte sich von Minute zu Minute und Jean hatte das Gefühl, dass er gleich das Bewusstsein verlieren würde. „Wie?“, flüsterte er betäubt. Der Autounfall war tödlich gewesen, hatte Day gesagt. Tödlich wie in…alle tot.

„Die Pressemitteilung aus Evermore sagt, dass sie zusammen auf dem Weg in den Urlaub gewesen waren und der Wagen auf einer Brücke in Edgecomb in Maine ins Schlingern gekommen ist. Er hat sich mehrfach überschlagen und ist dann in den See unterhalb der Brücke gestürzt. Die Polizei und Feuerwehr konnten nur noch die Leichen der Männer bergen.“
 

Mechanisch waren die Worte, die Day herauspresste. Wie auswendig gelernt.
 

„Sie hassten sich“, wisperte Jean. Wenn er eins wusste, dann das. Sie hatten sich immer gehasst, hatten versucht, sich gegenseitig zu übertreffen. In jedweder Hinsicht.

„Ich weiß.“

„Sie würden niemals zusammen in den Urlaub fahren.“

„Ich weiß.“

„Hat Andrew…“

„Nein. Er wusste nichts davon.“
 

Jean schwieg fassungslos und bestürzt. Er erinnerte sich an das Gespräch mit der leitenden Firmenanwältin und an ihre Forderung, dass er die Gerüchte bestätigte. Die Moriyamas hatten ihn nicht nur ausbezahlt, sie hatten auch öffentlichkeitswirksam fünf Morde begangen.

Wegen dem, was ihm geschehen war. Als Warnung.
 

Nun verlor er doch das Gleichgewicht und setzte sich ungeschickt in den Sand, so, als hätte man ihm die Fäden durchgeschnitten, die ihn bisher aufrecht gehalten hatten.

„Jean? Bist du noch dran? Jean?“

Er hörte Kevins Stimme und seltsamer Weise war es eben jene, die ihn trotz seiner tosenden Erinnerungen an die Vergangenheit im Hier und Jetzt ankerte. Tot. Sie waren tot. Alle. Sie waren umgebracht worden. Sie konnten niemandem mehr Schmerz zufügen. Ihm nicht, anderen nicht, niemandem. Er würde sie nie mehr treffen oder mit ihnen spielen müssen.
 

Jean schluckte und spürte das unaufhaltsame Lachen, das sich in ihm hochkrallte. Es war unpassend und doch seltsam befreiend. Es war erleichternd und gleichzeitig hatte er das Gefühl, dass er verrückt wurde.
 

Sie waren tot.
 

Jean krümmte sich vor Lachen, sein Telefon und damit Day vergessen im Sand. Er musste sich den Bauch halten, so weh taten die Laute, die sich tief aus seinem Inneren ihren Weg emporrissen.
 

„Jean? Hey. Alles in Ordnung?“ Schon wieder sein Name, dieses Mal jedoch war es sein Kapitän. Jean fühlte sich wohler mit der Stimme, auch wenn auch Knox das Lachen nicht beenden konnte, das wieder und wieder aus ihm herausbrach und Tränen mit sich brachte.

Blind deutete er auf sein Handy und schüttelte den Kopf. „Du… du wolltest doch die Namen der fünf Männer. Lass sie dir von Day geben, er ist grad am Telefon.“ Zu mehr kam Jean nicht, denn er brauchte die Luft, die er noch hatte, zum Atmen.
 

~~**~~
 

Jean zum ersten Mal so laut und befreit lachen zu hören, war schön und schrecklich zugleich für Jeremy.
 

Sie hatten gerade ihr Spiel beendet, als er sich zu Jean umgedreht hatte um zu sehen, ob es dem anderen Jungen gut ging. Dieser saß nicht unter der Muschel, sondern im Sand etwas weiter entfernt und lachte, wie Jeremy auf den zweiten Blick erkannte. Fragend war sein Blick zu Fahima geschweift, die ernst den Kopf geschüttelt hatte. Jeremy hatte das zum Anlass genommen um zu Jean zu gehen.
 

Nur zur Sicherheit.
 

Je näher er gekommen war, umso schrecklicher war das Lachen geworden, das unkontrolliert und beinahe schon manisch seine Lippen verlassen hatte, während Jeans Handy im Sand lag. Jean äußerte Worte, die Jeremy einen Schauer über den Rücken jagten und beinahe schon reflexartig griff er zu dem Handy.
 

Sorgenvoll ruhten seine Augen auf Jean, während er das Telefon an sein Ohr presste. „Kev?“, fragte er und der Junge am anderen Ende der Leitung stöhnte erleichtert auf.

„Oh Gott, Jer, du bist da. Bitte, ich glaube, Jean geht es nicht gut. Bitte… kümmere dich um ihn.“

„Was ist passiert?“

Kevin zögerte. „Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen kann…“

Jeremy hatte weder die Zeit noch die momentane Geduld, um wirklich um den heißen Brei herum zu reden. „Weißt du von dem, was ihm passiert ist? Weil du zu sehr von mir geschwärmt hast?“, fragte er kurz angebunden und noch viel weniger diplomatisch. Wieder begrüßte ihn Schweigen.

„Ja, das weiß ich“, flüsterte Kevin schließlich und Jeremy hätte es beinahe überhört. Es macht ihn nichtsdestotrotz wütend.

„Ich auch. Also.“

„Sie sind tot. Alle fünf. Gestorben in einem Autounfall.“
 

Jeremy verstummte. Seine in ihm aufkommenden Worte verstummten und seine komplette Körpersprache fror ein. Er wusste, dass er sich nicht darüber freuen sollte. Er wusste, dass der Tod eines Menschen etwas Schlimmes war. Doch wie auch schon bei Riko war er keine Sekunde lang traurig. Er bereute keine Sekunde lang, dass diese Monster nicht mehr unter ihnen weilten. Im Gegenteil. Es war Freude, die er in sich fühlte und ein Teil von ihm rebellierte dagegen.
 

„Danke dir für die Information“, sagte er so sanft, wie es ihm möglich war. Sanft und verspätet. „Hör zu, Kev, ich würde dich gerne später noch einmal anrufen. Ich glaube aber, dass ich mich jetzt eher um Jean kümmern sollte.“

„Natürlich Jer. Wir hören uns.“

„Klar. Bis später! Und Kev?“

„Ja?“

„Riko war das Monster. Nicht du.“
 

Kevin schluckte hörbar und Jeremy legte auf, ohne auf eine Antwort zu warten. Mit dem Handy in der Hand kniete er sich zu Jean und legte ihm vorsichtig seine Hand auf die Finger.

„Safeword?“, fragte er ruhig und Jean schüttelte kichernd den Kopf. Jeremy nahm das zum Anlass, etwas näher zu rücken um so in Reichweite des anderen Jungen zu sein. Angesichts seiner eigenen Halbnacktheit umarmte er Jean jedoch nicht, sondern begnügte sich damit, sich in sein Blickfeld zu begeben.
 

Das war nicht so einfach, denn Jean dachte gar nicht daran, aufzusehen. Beharrlich starrte er auf den Sand und wenn Jeremy einen Blick auf sein Gesicht werfen wollte, dann musste er ihn wohl oder übel wohl von unten erlangen. Mit einem Laut der Vorwarnung ließ er sich rücklings in den Sand fallen und robbte sich umständlich und langsam in Jeans Blickfeld. Wie eine sehr behäbige Sandschlange.

Die Belohnung folgte, als er der grauen Augen seines Backliners ansichtig wurde, die ihm die Aufmerksamkeit schenkten, die Jeremy erhofft hatte.
 

Beinahe zur gleichen Zeit hörte Jean auf zu kichern und verstummte schließlich. Er starrte Jeremy an und Jeremy starrte zurück, in Jeans Kopfübergesicht.

„Ich werde sie nie wieder treffen.“

Jeremy nickte und rieb sich somit feinen, weißen Pudersand in die Haare und die Ohren.

„Sie werden nie wieder jemandem wehtun.“

Wieder bejahte Jeremy nonverbal.

Jean verstummte und wieder maßen sie sich schweigend.
 

Dann kam Jeremys Welt zu einem abrupten Halt, als Jean ihm mit seinem Zeigefinger und einem Lächeln auf die Nase stupste.
 

~~**~~
 

„Oh mein Gott ist das niedlich, Zucker pur, oh mein Gott! Ich sterbe!“
 

„Zu wünschen wäre es“, erwiderte Andrew und Nicky bedachte ihn mit einem verletzten, traurigen Blick, der ihm sicherlich andeuten sollte, wie sehr seinen Cousin seine Worte getroffen hatten. Auch wenn er sich nicht wirklich für schuldig hielt, wollte Andrew mal nicht so sein.

„Ich könnte unterstützen“, bot er generös an und seine Ohren dröhnten von dem lauten Aufheulen des anderen Jungen.
 

„Und sowas nennt sich Familie!“, beschwerte Nicky sich elendig und rückte sich auf der Couch zurecht, näher an Renee an, die ebenso wie er auch gerade auf ihr Handy starrte und amüsiert lächelte. Da sein Handy ebenfalls gepingt hatte, vermutete Andrew, dass es irgendetwas in ihrem Gruppenchat gewesen sein musste, was diese ausufernde Reaktion hervorgerufen hatte.

Er pausierte das Spiel und legte den Controller zur Seite. Sein Handy lag neben dem Junkie, der wiederum neben ihm auf dem Sitzsack lag und sich auf seinem eigenen Telefon vergangene Spiele ansah. Er hatte seine Beine locker über Andrews gelegt und sah nun auf, als dieser zwischen sie beide nach seinem Telefon griff.
 

Fragend nahm Neil einen der Ohrstöpsel aus seinen Ohren. „Ja? Ich habe nichts gehört, sorry.“

Andrew rollte mit den Augen. „Das ist auch besser so.“

Neil schnaufte. „Was ist denn?“

„Nicky steht kurz vor seinem Ableben.“

„Warum dieses Mal?“

„Ist das Warum wichtig oder nur das Wann?“

Neil lachte unter Nickys Protest und Andrew rief ihren Gruppenchat auf und damit das Foto, das anscheinend Dan in die Gruppe gestellt hatte.
 

Die sonnige Fotogenität des Gesamtbildes ließ ihn angewidert würgen. L.A. in all seiner Pracht, natürlich mit Sonne und Strand und Meer und halbnackten Menschen. In einem musste er Nicky Recht geben, dieses Bild war ekelhafter Zucker pur und das hätte er zumindest von fünfzig Prozent der zu sehenden Personen nicht erwartet.

„Zeig her.“

Wortlos drehte Andrew sein Handy zu Neil, der viel zu begeistert davon grinste und ihn mit einem viel zu vielsagenden Blick anstarrte.

Andrew grollte. „Wisch dir das Grinsen aus dem Gesicht.“

„Aber daraus kann man Memes machen.“

Er starrte den zu seiner Realität gewordenen Wunschtraum an, dessen Schwanz er regelmäßig zwischen seinen Lippen hatte und der jüngst gelernt hatte, was Memes waren. Seitdem wurde aus allen Bildern irgendein Meme und Andrew überlegte, ob die Abwesenheit besagten Schwanzes zwischen seinen Lippen nicht zur Regelmäßigkeit werden sollte.
 

Andrew suchte sich den Würgesmiley und postete ihn unter das Bild. Renee lachte und hob den Blick, in ihren Augen viel zu viel Wissen um die Gesamtsituation.

„Er sieht glücklich aus auf dem Bild.“

„Das ist kein Grund, das in die Welt zu blasen.“

„Alvarez hat es Dan geschickt… sie hat die Beiden wohl gestern am Strand dabei beobachtet.“

„Du meinst, dass Blondie wie ein Hund auf dem Rücken liegt und der französische Idiot immer noch nicht gelernt hat, Abstand zu seinem jeweiligen Kapitän zu halten?“ Soweit er wusste, hatte Kevin Jean davon in Kenntnis gesetzt, dass die fünf Arschlöcher tot waren. Fünf weniger, um die er sich kümmern musste, auch wenn Andrew es den Moriyamas immer noch übel nahm, dass sie sich um seine Probleme – Proust und Riko - gekümmert hatten.

Das Foto musste danach entstanden sein, denn das, was er in feinen Nuancen im Gesicht des ehemaligen Raben erkannte, war Dunkelheit.

„Die Beiden fühlen sich wohl in der Gegenwart des jeweils anderen. Jeremy tut Jean gut.“
 

Andrew schnaubte und taggte Jean mit einem augenbrauenhebenden Smiley unter dem Bild. Schließlich war der unvernünftige Trottel Teil ihres Gruppenchats und er las auch mit. Ob und wie regelmäßig konnte Andrew allerdings nicht sagen.
 


 

„Und deswegen hast du ihn damals nach L.A. gehen lassen und mit ihm den Deal abgeschlossen. Du hast damit gerechnet, dass genau das hier passieren würde

„Hiermit? Nein. Außerdem ist er dumm genug, nicht vorsichtig zu sein.“

„Vorsichtig womit?“

„Mit seinem Vertrauen.“

„Glaubst du das?“

„Mit Glauben hat das nichts zu tun.“

„Hast du dir die gleiche Frage auch bei Neil gestellt?“

Andrew starrte ihr dunkel in die Augen und auf die viel zu lieb lächelnden Lippen.

„Da ist nichts“, sagte er ausdruckslos und in seinem Augenwinkel sah er Neil winken.

„Hallo, mein Name ist nichts!“, sagte der Verräter an seiner Seite. Definitiv kein Schwanz in seinem Mund mehr.
 

Langsam wandte sich Andrew dem anderen Jungen zu und starrte ihm regungslos in die leuchtenden, blauen, viel zu von ihm angetanen Augen.
 

„273 Prozent, Josten.“
 

~~~~~~~

Wird fortgesetzt.



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