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The Curse ~ Your Truth

~A Jojo's Bizarre Adventure Story~
von

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~Brush 12~

Sie kehrten nach Morio zurück und verweilten dort erst mal in Rohan's Haus. Nachdem sie den Rest des Aokigahara durchquert hatten, kamen sie wieder unter Menschen an einer belebten Straße, wo sie mithilfe eines Reisebusses, der sie mitnahm, zurück nach Morio fahren konnten.

Nachdem sie sich etwas frisch gemacht hatte, hatte Nika sich auf die Fensterbank in Rohan's Wohnzimmer gesetzt und mutlos durch die Gegend geschaut. Angestrengt dachte sie darüber nach, wie es jetzt weitergehen würde und immer wieder stellte sie sich die Frage "Warum ich?".

Obwohl sie es Rohan versuchte nicht so arg zu zeigen, hatte sie Bedenken und Zweifel, ob sie den Fluch dieses Künstlers jemals loswerden würde. Damit zu leben war eine Sache aber die Tatsache, dass er sich von ihr ernährte, um bei Kräften zu bleiben könnte Nika eines Tages das Leben kosten. Rohan stellte weiterhin Nachforschungen an, der genannte Baum muss nach gründlichem Studium der kahlen Fläche im Wald riesig gewesen sein. Nach einigen Telefonaten kehrte er zu Nika ins Arbeitszimmer zurück, in der Hand zwei Tassen Tee, von der er eine der Rothaarigen reichte.

"Danke."

"Du siehst sehr niedergeschlagen aus."

"Du solltest mich mittlerweile kennen, Rohan. Mich bringt nichts so leicht aus der Ruhe aber..."

"Es ist okay. Es ist schließlich das erste Mal, dass du mit übernatürlichen Fähigkeiten zu kämpfen hast. Ich kann es dir nicht verübeln und...es ist okay."

"Angst zu haben?"

Ein stummes Nicken. Nika hob unsicher die Schultern.

"Die Tatsache, der er von meinem Körper Besitz ergriffen hat, ist ja die eine Seite der Medaille. Ich helfe ihm gerne, er schien ja im Grunde seines Herzens kein schlechter Mensch gewesen zu sein. Aber dass es vielleicht mein Leben kosten könnte, sollten ich ihn nicht mehr loswerden..."

"Das wird nicht passieren! Das werde ich nicht zulassen!"

"Und wer...wer klaut eigentlich einen Baum? Dieser heilige Baum muss riesig gewesen sein! Die Leute im Reisebus waren ja selbst total verwundert. Nach ihren Aussagen muss dieser Baum gigantisch gewesen sein! Wer also tut so etwas?"

Ungläubig und fassungslos blickte Nika Rohan an, als ob er die Antwort wüsste, doch auch er musste das Handtuch werfen.

"Ich weiß nicht, was ich jetzt noch tun soll. Können wir überhaupt noch etwas tun, Rohan? Ich verliere ja sonst nicht so schnell den Mut aber...ich weiß nicht, ob ich dieser Lage noch gewachsen bin."

"Verliere nicht den Mut, Nika. Ich verstehe, dass es schwer ist aber wir dürfen nicht aufgeben. Eventuell...würde mir da noch jemand einfallen, der uns vielleicht helfen könnte."

Fragend blickte Nika ihren Gegenüber an. Er versuchte ihr ein Lächeln abzugewinnen aber sie konnte keins aufbringen. Als sie ihren Blick wieder abwendete und hoffnungslos aus dem Fenster starrte, begab sich Rohan zum Telefon und wählte eine ganz bestimmte Nummer. Eine Weile lang war Stille in der Leitung, dann eine Rohan wohl bekannte Stimme.

"Hallo? Jotaro Kujo am Apparat?"

Jotaro? Hier ist Rohan Kishibe."

"Rohan? Es ist lange her seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Sieben Jahre um genau zu sein. Was verschafft mir die Ehre...deines Anrufs? Ist wieder etwas mit Josuke?"

"Nein, das ist es tatsächlich nicht aber...nun, ich könnte deine oder besser gesagt deine sowie die Hilfe deines Großvaters gebrauchen."
 

*~*
 

Zwei Tage vergingen, nachdem Rohan mit Jotaro telefoniert hatte. Sein Entschluss, zusammen mit Joseph erneut nach Morio zu kommen, stand fest als Rohan ihm die Situation der jungen Frau klar erläutert hatte und nun war Nika mehr als angespannt.

"Und du bist dir sicher, dass die beiden mir helfen können?"

"Jotaro hat vor sieben Jahren mit uns zusammen den Serienmörder Kira Yoshikage aufgehalten. Ohne Jotaro wären wir wohl alle tot. Er ist ein ausgezeichneter Standuser...und Josuke's Neffe. Sprich Joseph Joestar, der Großvater von Jotaro, ist Josuke's leiblicher Vater."

"Mo-moment! Wie kann das sein? Josuke hat seinen Vater nie erwähnt! Er hat mir beim letzten Mal nur von seiner Mutter Tomoko erzählt."

"Naja, es ist nicht so, dass er ein schlechtes Verhältnis mit seinem Vater hatte aber...denk nicht, dass Joseph ein schlechter Mensch wäre, das ist er keinesfalls. Joseph selbst ist verheiratet mit einer Frau aus New York und hat mit dieser ein Kind gezeugt, die widerrum Jotaro zur Welt brachte. Doch Joseph...keiner weiß, was ihn dazu veranlasst hat. Er traf Tomoko...und sie wurde schwanger von ihm."

"Soll das heißen, dass Joseph Joestar fremd gegangen ist?"

"So kann man es sagen. Aber glaub mir, Nika, er ist ein guter Mensch. Er ist zwar heute ein alter Mann aber trotzdem noch ganz schön auf zack und klar im Kopf, auch wenn er im ersten Moment nicht den Eindruck macht."

"Wie...wie hat Josuke reagiert als er seinen Vater das erste Mal kennengelernt hat?"

"Die Stimmung war von seiner Seite aus etwas angespannt und die Situation ihm sehr unangenehm aber ich denke, dass er sich innerlich sehr grefreut hat, nach all den Jahren seinen Vater kennenzulernen."

"Ich halte ehrlich gesagt nichts von Fremdgehen aber...er kann froh sein, dass er einen lieben Vater hat. Aber dass du den armen, alten Mann jetzt extra nach Japan gebeten hast...ist das nicht ein wenig zu weit hergeholt?"

"Er ist ja nicht alleine. Jotaro begleitet ihn und dann werden wir zusammen schauen, wie wir dir helfen können."

"Rohan..."

Rohan war sich mittlerweile sicher, dass sich zwischen den beiden eine gewisse Bindung aufgebaut hat. Als Nika ihm so tief in die Augen schaute, überkam ihm für einen Moment das Verlangen sie an sich zu drücken und zu küssen. Er versuchte ihrem Blick ausszuweichen und das Thema zu wechseln.

"Joseph hat durch seinen Stand die Möglichkeit, sowas wie übernatürliche Fotos zu erstellen, auf denen man Dinge sieht, die sonst keiner sieht oder diese Details zeigen, die einem nicht direkt ins Auge springen. Vielleicht findet er etwas, was uns weiterhelfen könnte auf seinen Fotos."

Doch Nika hörte nicht zu. Sie blickte Rohan einfach nur verträumt an und bemerkte, wie ihr Blick in rot werden ließ.

"Wieso...schaust du mich so an?"

"Ich...kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin. Ich weiß, ich habe es dir jetzt schon so oft gesagt aber...ohne dich...ohne die anderen...wäre ich wohl aufgeschmissen. Ich habe meine Probleme immer selbst bewältigt aber...das ist das erste Mal, dass ich auf Hilfe angewiesen bin. Ohne dein Wissen...wäre ich bestimmt schon längst nicht mehr am leben."

"Ich mag vielleicht ein egoistisches und selbstsüchtiges Arschloch manchmal sein..."

"...aber das bist du gar nicht! Du hast ein wundervolles Herz, Rohan. Ich denke nur, dass du es manchmal nicht siehst und registrierst."

"Vielleicht weil ich anders bin als andere. Ich könnte jetzt auch sagen, dass ich das alles tue, um Recherchen für meinen Manga anzustellen. Na gut, ich gehe zu, es ist gutes Material!"

"Ich wollte gerade sagen, alles andere wäre gelogen gewesen!"

Ihm entging Nika's Lächeln nicht als sie das sagte.

"Aber ich meine es ernst. Ich möchte dir helfen. In erster Linie auch...weil es gerade mit meiner Vergangenheit zu tun hat. Ich habe nie gewollt, dass jemand darunter leidet. Dieses Gemälde hat bereits so viele Leben gefordert und Menschen verletzt. Das muss aufhören!"

Gerührt blickte Nika ihren Gegenüber an und sagte nichts. Sie wollte ansetzten etwas zu sagen, doch da klopfte es unerwartet an seiner Haustüre.

"Das könnten Josuke und Okuyasu sein. Sie sollten vorbeikommen wenn Joseph und Jotaro mit der Fähre ankommen."

Er stand auf und wollte gehen, doch plötzlich...merkte er nur noch, wie Nika von hinten seine Arme um ihn legte und ihn festhielt. Diese plötzliche, für ihn sehr intime Berührung fühlte sich einerseits so fremd an. Als ob ein Fremdkörper in sein Territorium eingedrungen wäre und doch...überwältigte ihn die angehme Wärme und der süße Duft, der von der jungen Frau ausging.

"Nika?"

"Nicht...umdrehen! Bitte dreh dich jetzt nicht um. Ich will nicht..."

Ein Schluchzen und das Verlangen sich umzudrehen wuchs.

"Ich will nicht, dass du sie siehst. Meine Tränen."

Einen Moment lang verharrten sie in der Position. Rohan lauschte, wie Nika weinte aber nicht vor Trauer, sondern vor Freude und Erleichterung. Dass sie nicht alleine war, dass sie sich eingestand, froh darüber zu sein, dass ihr jemand half. Sie war ehrlich zu sich selbst und zu ihm und das bedeutete ihm sehr viel. Er wollte sie nicht berühren und dich griff er nach einer Weile ganz sachte ihre Hände, die auf seiner Brust ruhten und ihn festhielten.

"Danke! Ich danke dir, Rohan! Du weißt nicht...du weißt nicht, wieviel mir das bedeutet!"

"Bitte...hör doch auf dich immer zu bedanken..."

Es fiel ihm nach wie vor schwer, mit so viel Dankbarkeit umzugehen. Früher hätte er sich etwas darauf eingebildet und es für selbstverständlich hingenommen, dass sich jemand bedankt wenn er demjenigen geholfen hätte. Aber das hier...war anders. Auch er hatte sich verändert, in eine positive Richtung.

Als sie sich von ihm löste, wollte er ihr Gesicht sehen. Wollte Nika's Tränen sehen, doch sie drehte sich ruckartig um und schaute in Richtung der Fenster. Das Klopfen an der Haustüre war mittlerweile laut und deutlich geworden und als Nika sich wieder gefasst hatte, gingen sie gemeinsam runter, als ob nicht geschehen wäre.
 

*~*
 

Josuke war nervös. Nicht so sehr wie beim ersten Mal als er seinen Vater das erste Mal traf aber mittlerweile waren sieben Jahre durch das Land gegangen und er fragte sich, ob der alte Mann so wie damals noch einigermaßen fit im Schuh war. Die Joestar's waren zäh, ihn würde nichts so leicht umhauen aber sieben Jahre waren nunmal sieben Jahre.

Nika fiel auf, während sie im Sonnenuntergang am Hafen auf die Fähre warteten, wie der junge Japaner immer wieder nervös mit einem Fuß auf den Boden tippte, als wolle er dem Takt eines Liedes folgen. Vorsichtig legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und ihre Blicke trafen sich.

"Alles in Ordnung, Josuke?"

"Ja, danke. Es ist nur...ich habe ihn so lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe, es geht ihm noch einigermaßen gut, das hier durchzuziehen."

"Tut mir leid. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich Rohan aufgehalten."

"Mach dir keine Vorwürfe, er will dir nur helfen. Letzten Endes haben sich die beiden selbst für den Weg entschieden. Mein Vater war wohl nach Aussagen Jotaro's viel zu neugierig, statt nur von New York aus seine Fähigkeit einzusetzen um dir zu helfen."

"Das wäre gegangen? Warum hat Rohan nicht gesagt? Wir hätten ihnen die lange Reise sparen können und ich muss es wissen, denn ich lebe ja selbst in New York!"

"Ich denke....dass es für Rohan mittlerweile mehr ist."

"Was...meinst du?"

"Ich kenne Rohan nun schon so lange. Für viele ist er immer noch sehr undurchschaubar und mag er sein, wie er ist aber er hat ein gutes Herz. Nur...ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass du ihm etwas bedeutest. Sonst würde er das alles nicht tun."

"Hör auf, Josuke. Er tut das nicht wegen mir, sondern weil es mit seiner Vergangenheit zusammenhängt. Wenn das hier vorbei ist, dann trennen sich unsere Wege, ich gehe nach New York zurück und..."

In jenem Moment bemerkte Josuke Nika's Gesichtsausdruck. Ihr wurde gerade erst mal klar, dass es für sie irgendwann auch wieder nach Hause ginge aber er wusste es. Sie wollte nicht gehen...weil Rohan ihr mittlerweile auch etwas bedeutete. Nur waren die beiden einfach zu blind, um es zu sehen.

"Du willst nicht gehen, oder?"

Sie schwieg. Jedes weitere Wort würde nur weh tun. Es waren nur wenige Tage gewesen, seit sie in Morio angekommen war und trotzdem sind ihr all diese Menschen so ans Herz gewachsen. Nicht nur, weil sie ihr alle halfen, sondern weil sie gutmütig und offenherzig waren. Freunde, die zur Familie wurden und auf der anderen Seite der Weltkugel lebten...und die sie sobald nicht mehr wiedersehen würde wenn das alles hier vorbei wäre. Insbesondere...insbesondere Rohan nicht.

Bevor sie Josuke allerdings antworten konnte, wurde ihr Gespräch von der durchdringenden sowie rauen Stimme Okuyasu's unterbrochen.

"Oi, seht nur! Da ist die Fähre!"

Sofort waren alle Blicke auf das Meer gerichtet und die Fähre, die näher kam. Als sie am Hafen andockte, dauerte es einen Moment bis die Personen, die sich darauf befanden, ihren Weg an Land bahnten und als Nika die beiden Männer erblickte, von denen anscheinend nun alles abhing, staunte sie nicht schlecht als sie neben dem gut gebauten Japaner den älteren Herren sah, der sich langsam aber zielstrebig seinen Weg über die Brücke bahnte, die die Fähre mit dem Steg verband.

"Vater!"

"J-Josuke, mein Junge! Ich freue mich so sehr dich wiederzusehen."

"Ich habe dich vermisst, alter Mann! Geht es dir gut?"

"Einen Joestar bringt nichts aus der Ruhe. Und um meinen Sohn zu sehen ist mir nichts zu teuer."

Nika musste lächeln. Sie konnte es Josuke sehr gut nachfühlen, denn so ging es ihr immer wenn sie ihren Vater auf Jamaika wiedersah. Schließlich wandten sich der Größere von beiden sowie der ältere Herr sich ihr zu und nachdem sie sie einen Moment lang eingehend musterten, lächelten sie beide.

"Junge Frau, du bist also Nika?"

"Ja, die bin ich. Es freut mich sehr Eure Bekanntschaft zu machen und...ich weiß es sehr zu schätzen, dass ihr diesen weiten Weg auf euch genommen habt, um mir zu helfen."

"Nenn mich bitte Jotaro. Das ist mein Großvater Joseph. Wir werden schauen, was wir tun können."

"Danke. Vielen Dank. Ich weiß eure Hilfe sehr zu schätzen."

Während der ganzen Zeit hatte Rohan etwas abseits gestanden und Nika's Reaktionen beobachtet. Es tat gut sie wieder lächeln zu sehen. Anscheinend kam die Hoffnung in ihr wieder zurück und mit ihrem Lächeln brachte sie unbewusst Rohan's Herz zum schlagen und während sie die beiden Männer zu ihrem Hotel begleiteten, wobei Josuke seinen Vater sanft an der Hand hielt um diesen zu stützen, wurde Rohan das unangenehme Gefühl nicht los, dass all das bald vorbei sein könnte...und Nika wieder nach New York zurückkehren wird.



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