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Cursed

von

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Und alles geht in Flammen auf

Geschickt schwang Reel sich in Aidens Zimmer und ließ dort seine menschliche Fassade fallen. Er hatte zwar zumindest den zweiten Teil der Nacht erholsam schlafen können, aber dank seiner Albträume litt er noch immer unter akutem Schlafmangel, und das Maskieren des gesamten Körpers war ohnehin schon eine kräftezehrende Aufgabe.

Vor Lukas hatte Reel seine Schwäche verborgen, aber Aiden sah ihm die Erschöpfung sofort an.

„Hab mich bei ihm entschuldigt und einen Waffenstillstand mit Lukas ausgehandelt. Krieg ich jetzt meinen Kuss?“ Reel klang in diesem Moment so kindlich und bemitleidenswert, dass Aiden ein leises Lachen unterdrücken musste.

„Komm her.“ Bereitwillig nahm er Reels Gesicht zwischen die Hände und schenkte ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen. „Du siehst furchtbar müde aus.“ Reel schlang die Arme um Aidens Körper und hielt ihn eisern fest. Er roch so vertraut und war so angenehm warm.

„Lässt du mich noch ein bisschen bei dir schlafen, bevor du zum Unterricht musst? Nur fünf Minuten.“ Als Antwort zog Aiden ihn nur stumm zum Bett und ließ ihn sich an seine Brust kuscheln.

Besorgt kraulte er ihm die Kopfhaut und lauschte dem ruhigen Atem seines geliebten Dämons. Seine Albträume bereiteten ihm Kopfzerbrechen. Sie quälten Reel und raubten ihm den Schlaf und die Kräfte. Es brach Aiden jedes mal das Herz, ihn so verängstigt und verstört zu sehen, doch er wusste einfach nicht, wie er ihm helfen sollte.

Reel litt zunehmend unter seinem Schlafmangel und es würde wohl nicht lange dauern, bis auch alle anderen darunter leiden würden, denn sein Dämon konnte unerträglich launisch werden, wenn er müde war, und das würde in Gegenwart von Lukas oder Sophie früher oder später zu Problemen führen.
 

Abgesehen von diesen Launen, ausgelöst durch seinen Schlafmangel, verhielt sich Reel ab diesem Zeitpunkt für seine Verhältnisse ausgesprochen anständig und zügelte sofort seine dämonische Natur, sobald Aiden ihm einen mahnenden Blick zuwarf.

Lukas traute dem Frieden noch nicht so ganz, doch auch er hielt sich an ihren Waffenstillstand. Es gruselte ihn schon fast, wie zahm der missgelaunte Mistkerl plötzlich war. Aiden musste ihn tatsächlich ordentlich zusammengestaucht haben. Ihm lag also doch etwas an Lukas' Freundschaft und er ließ Reel wohl doch nicht ausnahmslos alles durchgehen. Wer hätt´s gedacht?
 

Für die junge Hexe, die es auf Aiden abgesehen hatte, kamen die Dinge hingegen noch lange nicht ins Lot. Ihr Versagen machte immer mehr die Runde und das ehrgeizige Mädchen zum allgemeinen Gespött. Gerade ihr – einer der fähigsten Beschwörerinnen des Zirkels – hätte die Bestie doch gehorchen müssen.

Aber dem war nicht so. Ihre eigene Waffe verweigerte sich ihr. Ihr eigenes Werkzeug diente einem anderen.

Vorgeführt und erniedrigt von einem einfachen, nicht-magischen Jungen – so wollte sie nicht gesehen werden. So durfte sie nicht gesehen werden.

Sie machte nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Mutter zum Ziel von Hohn und Lächerlichkeit. Wenn ihr Tun nicht bald von Erfolg gekrönt wäre, würde sie nicht rechtzeitig als vollwertiges Mitglied des Zirkels anerkannt werden und würde nicht am Ritual des Großmeisters teilnehmen können.

Entschlossen ließ sie die scharfe, gebogene Klinge des schmuckvollen Ritualdolchs das Fleisch eines Hasen zerteilen. Das Tier hatte nicht mal die Gelegenheit sich zu wehren, so schnell verließ sein Blut den kleinen Körper und ergoss sich auf den Boden.

Der altbekannte, metallisch-süßliche Geruch stieg ihr in die Nase und sie setzte zu einer Beschwörungsformel an. Die vier Opfer, die sie in Form von vier schneeweißen Hasen dargebracht hatte, sollten ausreichen um ihr genügend niedere Diener zu verschaffen, um ihre Prüfung ein für alle mal zu beenden. Die Zeit für Katz-und-Maus-Spielchen war vorbei. Sie würde einfach das ganze Haus niederbrennen um dieses elende, kleine Mäuschen endgültig zu vernichten.
 

Die beiden Paare schlenderten grade, wie sie es in letzter Zeit häufiger taten, durch den Park, als Sophie plötzlich abrupt innehielt. Ihre Augen weiteten sich vor Angst und das Blut gefror ihr in den Adern.

„Sophie? Alles okay? Geht´s dir nicht gut?“ Besorgt musterte Lukas das bleiche Gesicht seiner Freundin.

Reel wollte schon genervt seufzen, als auch er bemerkte, was Sophie so verängstigte. Verdammt, warum war ihm das nicht früher aufgefallen? Innerlich verfluchte er seine Erschöpfung und vor allem seine menschliche Fassade, die seine Sinne trübte und ihm die Kraft raubte.

Panisch blickte er sich in dem gut besuchten Park um, durch den unbekümmert Pärchen, Familien und kleine Gruppen spazierten. Sein Griff um Aidens Hand verstärkte sich und er tauschte einen wissenden Blick mit Sophie aus, die sich nun endlich aus ihrer Starre gelöst hatte.

Ohne ein weiteres Wort schnappten sowohl Reel als auch Sophie ihre Partner und zogen sie mit sich, während sie den breiten Sandweg entlang rannten. Von den Passanten wurden ihnen nur verwirrte Blicke und erschrockene Kommentare zugeworfen, aber die waren momentan ihr kleinstes Problem.

„Hey! Was soll das denn jetzt?“ Lukas versuchte sich von Sophie loszureißen, doch sie hielt ihn eisern fest.

„Vertrau mir einfach und lauf!“

Aiden verstand auch nicht so recht, was hier passierte, aber das musste er auch gar nicht. Reels Reaktion sagte ihm alles, was er wissen musste, also rannte er so schnell seine Beine ihn trugen.

„Die Gasse hinter der alten Feuerwehr“, rief Sophie Reel zu, der mit Aiden an der Hand vorneweg rannte, und gab ihm so eine Route, wo ihnen möglichst wenig andere Menschen begegnen sollten.

Sofort schlug Reel die entsprechende Richtung ein, wich auf dem Bürgersteig den Passanten aus und bog hinter das verfallene Gebäude ein, das vor etlichen Jahren mal Sitz der örtlichen Feuerwehr gewesen war.

„Was zum -“ Eine hohe, massive Absperrung mit der Aufschrift „Betreten verboten. Verletzungsgefahr durch fallende Dachziegel“ verstellte ihnen den Fluchtweg.

„Nein nein nein.“ Die steigende Panik und Atemlosigkeit der Flucht ließen Sophies Stimme unnatürlich hoch und quitschig klingen. Sie wollte sich umdrehen, doch die Präsenzen, die sie ungesehen verfolgt hatten, schnitten ihnen den Rückweg ab.
 

„Was ist denn bitte in euch gefahren? Wollt ihr mich verarschen?“ Lukas sah die anderen Drei völlig fassungslos an und befreite sich endlich aus Sophies Klammergriff. „Warum rennen -“

„Fresse halten, Lukas!“ Reel hatte gerade absolut keinen Nerv für ihn übrig und stellte sich schützend vor Aiden, der sich instinktiv mit dem Rücken gegen die Absperrung presste.

Auch Sophie drängte sich eng an die Holzdielen, die ihren Fluchtweg in eine Todesfalle verwandelt hatten, und zog Lukas so gut es ging zu sich.

„Mach was, Aiden!“

„Was denn? Ich weiß ja nicht mal, was genau los ist!“ Die Panik und Unruhe von Sophie und Reel übertrug sich auch auf Aiden.

„Sunshine, ich kann so nichts machen“, drängte Reel ihn und spielte damit auf seine menschliche Gestalt an. Die Dämonen, die ihr Peiniger ihnen geschickt hatte, waren schwach und kein Maß für Reels Macht, aber sie waren leider auch in extremer Überzahl – klassisches Kanonenfutter, aber so zahlreich wie die Sterne am Nachthimmel.

„Nein. Das geht nicht -“ Wenn Reel sich vor Lukas' Augen verwandelte, war alles für die Katz – alle Mühen und aller Ärger, den Aiden auf sich genommen hatte, um Lukas da raus zu halten.

Reel hatte ihm versprochen, dass er ohne Aidens ausdrückliche Erlaubnis alles Dämonische vor Lukas verbergen würde, aber er würde Aiden nicht beschützen können, wenn er ihn nicht freiließ – von den beiden anderen Mensch hier in der Gasse mal ganz zu schweigen.

„Sunshine!“ „Aiden!“ Aiden konnte erkennen, wie sich unförmige Gestalten aus dem Schatten der Gasse lösten und in ähnlicher Art und Weise, wie er es von Reel kannte, eine feste Form ausbildeten.

Doch im Gegensatz zu seinem hochrangigen Rachedämon besaßen diese armseligen Gestalten keinerlei Menschlichkeit mehr. Sie bewegten sich teilweise auf allen Vieren, waren so hager und dürr, dass man ihre Knochen unter der gräulichen Haut sehen konnte, und ihre Augen waren vollkommen rot – nicht nur wie bei Reel, dessen Iris einem lodernden Flammenmeer glichen, sondern der gesamte Augapfel leuchtete in dieser Farbe.

Erschrocken presste sich nun auch Lukas panisch an die Absperrung und stammelte einige unverständliche Wortfetzen. Endlich erkannte Aiden ihre Lage und erlaubte seinem Dämon lautstark das Handeln nach eigenem Ermessen.
 

Lukas' Herz schlug ihm bis zum Hals. In was für einen Horrorfilm war er denn hier geraten? Eben waren sie noch auf einem harmlosen Doppeldate gewesen und jetzt standen plötzlich Gollums fünf besessene Cousins vor ihnen und drängten sie in die Ecke. Und als wäre das alles noch nicht genug, musste Reel dieser albtraumhaften Szene auch noch die Kirsche aufsetzen.

Sobald Aiden ihm seine Erlaubnis erteilt hatte, war eine Art lebender Schatten aus seinen Schultern gebrochen und ein tiefes Knurren hallte von den Mauern der Gasse wieder. In einer Geschwindigkeit, dem das menschliche Augen kaum folgen konnte, bewegte er sich von einem ihrer Angreifer zum nächsten, rammte ihnen seine Dolche, Klauen und sogar Zähne in die Körper, und zerriss sie mühelos wie trockenes Herbstlaub.

Die besiegten Gestalten verloren ihre Form und ließen nichts zurück, was darauf hätte schließen lassen, dass sie je existiert hatten. Zumindest solange bis die nächste dieser abartigen Figuren sich aus den Schatten erhob und ebenfalls von dem rasenden Monster, das bis eben noch Aidens Hand haltend mit ihnen durch den Park geschlendert war, gnadenlos zerfetzt wurde.

Eine Bewegung in Lukas' Augenwinkel ließ ihn sich ruckartig von der absurden Szenerie abwenden und seinen Kopf drehen, nur um direkt in zwei pupillenlose, blutrote Augen zu sehen, die ihn willenlos fixierten. Lukas holte Luft um zu schreien, doch noch ehe er einen Laut hervorbringen konnte, zerfiel die Gestalt in winzige, schwarze Partikel und gab den Blick auf Aiden frei, der mit einem Dolch in den Händen hinter dem Dämon gestanden und ihn erstochen hatte.

„Was... Wie...“ Lukas brachte keinen zusammenhängenden Satz hervor. Das war alles zu absurd. Was passierte hier? Wo war er hier hineingeraten? Und warum war er anscheinend der einzige von ihnen, der komplett die Fassung verlor?
 

Die niederen Dämonen hatten aufgehört nachzukommen und eine trügerische Ruhe legte sich über die abgelegene Gasse. Sophie drückte aufmunternd seine Hand und streichelte ihrem Freund über den Rücken. Es musste schwer für ihn sein, ohne jegliche Vorwarnung auf diese Art und Weise mit Magie konfrontiert zu werden, und sie wollte ihm gerne beistehen, aber leider war sie selbst noch etwas neben der Spur und verarbeitete noch immer die abartigen Auren ihrer Verfolger.

„Sunshine. Alles okay?“ Aiden ließ die beiden anderen stehen und lief zu seinem Reel.

„Ja. Alles gut. Ich glaube nur Lukas hat das Ganze nicht so gut verkraftet.“ Ohne weiter auf den Geisteszustand des einzigen Unwissenden ihrer Gruppe einzugehen, prüfte Reel, ob Aiden unverletzt war, und hauchte ihm anschließend einen erschöpften aber erleichterten Kuss auf den Mundwinkel.

„Sophie! Komm her.

Wenn du dich beeilst, kannst du die Energiesignatur des Beschwörers noch spüren und daraus vielleicht Hinweise über die Identität des Magiers gewinnen, dem wir diese nette, kleine Überraschung zu verdanken haben.“ Sophie warf ihm einen finsteren Blick zu. Sie hasste es, wenn der Dämon in alte Muster verfiel – sie herumschubste, Lukas absichtlich leiden ließ und Aiden zunehmend verdarb. Reel war so verdammt zweischneidig und launisch, aber sie hatte sich das Ganze selbst eingebrockt und nun musste sie damit leben.

Widerwillig ließ sie Lukas los, nährte sich der Stelle, an der Reel die meisten dieser unglückseligen Marionetten getötet hatte, und erstarrte erneut als deren verdorbene Auren auf sie einschlugen.

„Ich kann nicht. Ich will nicht! Das ist... zu viel.“ Sophies Körper zitterte plötzlich unkontrolliert und sie musste sich aktiv gegen den Drang, die Flucht zu ergreifen, wehren.

„Jammer nicht rum. Es wird ja wohl kaum schlimmer sein, als meine Aura.“

„Doch, ist es! An deine Aura hab ich mich inzwischen gewöhnt und sie ist friedlicher, wenn du mit Aiden zusammen bist, aber das hier... Das ist einfach nur Hass, Verzweiflung, Trauer und Fanatismus.

Es tut weh. Das will ich nicht analysieren oder mir einprägen.“ Erschöpfung, Frust und der Schlafmangel fraßen Reels letztes bisschen Geduld auf und ehe irgendjemand reagieren konnte, stand er bereits vor Sophie und schloss seine Hand drohend um ihren Hals und drückte das arme Mädchen gegen die Hauswand.

„Was du willst, ist mir absolut egal. Das einzige, was dich nützlich macht, ist dein unglaublich feines Gespür für Auren und Energiesignaturen.

Glaubst du immer noch, dass das hier eine spannende, kleine Spielerei ist, mit der du dir die Zeit vertreiben und deine Neugier befriedigen kannst?“ Sophie stiegen Tränen in die Augen und der Griff um ihre Kehle nahm ihr die Luft zum Atmen. Panik lähmte ihren Geist und das bisschen Gegenwehr, das sie aufbringen konnte, prallte wirkungslos an dem Rachedämon ab.

„REEL! Das reicht. Lass sie los.“ Entschlossen schob Aiden sich zwischen seinen aufgebrachten Dämon und die verängstigte Sophie, und zwang ihn dazu seine Hände von dem Mädchen zu nehmen. „Lass deinen Frust gefälligst nicht an ihr aus. Wir wissen beide, dass du nicht wegen ihr so sauer bist.“ Geschlagen ließ Reel erst den Blick und dann auch seinen Kopf sinken und stütze ihn schwer auf Aidens Schulter ab.

„Du hast Recht. Tut mir leid.“ Er war einfach nur unglaublich müde und frustriert. „Entschuldige, Sophie. Ich hab überreagiert. Jetzt ist die Spur vermutlich eh schon weg.“ Sophie rieb sich noch etwas verunsichert den schmerzenden Hals und wollte grade zu einer Antwort ansetzen, als erneut dieses unangenehme, feindselige Gefühl durch ihren Körper schoss. Sofort wechselten sie und Reel besorge Blicke und schnappten sich erneut ihre Partner.
 

„Die nächste Welle kommt. Wir müssen hier weg.“ Geistesgegenwärtig legte Reel wieder seine menschliche Fassade an. „Sophie, in welche Richtung wird das unangenehme Gefühl schwächer?“

„Hier lang.“ Sie rannte voraus und zerrte den perplexen Lukas einfach mit sich. Der stand zwar immer noch völlig neben sich, besaß aber genügend Überlebensinstinkt um Sophie aus der dunklen Gasse heraus zu folgen.

Verbissen navigierte sie die Gruppe durch die Stadt, bis die Präsenz ihrer Verfolger endlich vollständig verschwand.

„Woher wusstest du, dass wir sie so loswerden?“

„Dämonen der zweiten Klasse, so wie diese Pappaufsteller oder auch ich selbst, brauchen einen physischen Anker um sich in der Welt zu halten. Und wie bei einem Anker sind wir an diesen gebunden und können uns nur in einem festgelegten Radius um ihn bewegen.

In meinem Fall ist dieser Anker Aiden. Für die Niederen ist es der Ritualkreis, der sie hergerufen hat. Solange man sich also außerhalb des Radius um das Ritual aufhält, können sie einen nicht erreichen.“ Sophie speicherte diese neue Information in ihrem Gedächtnis ab.

Warum musste es auch unbedingt immer nur um Dämonen gehen? Das war eines der Fachgebiete, mit denen sie sich fast gar nicht beschäftigt hatte, weil es viel zu gefährlich, bösartig und weit außerhalb ihrer Fähigkeiten war. Warum konnte es nicht mal um Astrologie gehen? Oder um Mythenkunde? Warum immer Dämonen oder Siegel?

„Was zur Hölle ist hier los?“, rief sich Lukas der Gruppe wieder ins Gedächtnis, die den armen Kerl inzwischen fast vergessen hatte und ihn nun etwas verwirrte Blicke zuwarf.

„Achja. Da war ja noch was“, kam prompt Reels wenig begeisterter Kommentar und Aiden seufzte nur schwer. All die Lügen und das monatelange Versteckspiel, seine Abschottung und Ausreden, die ganzen Mühen um Lukas aus der Sache rauszuhalten – alles hinüber.

„Wir waren eventuell nicht ganz ehrlich zu dir. ICH war eventuell nicht ganz ehrlich zu dir“, fing Aiden unbeholfen an und fand einfach nicht die richtigen Worte, um Lukas schonend zu erklären, was hier grade passiert war und warum. Verdammt, das war schwerer als er sich das Ganze vorgestellt hatte.

„Ein Magier will Aidens Tod. Ich bin ein Rachedämon, der ihn eigentlich umbringen sollte und ihn stattdessen jetzt beschützt – das ist ne längere Geschichte. Sophie wusste darüber Bescheid, weil sie ein Gespür für magische Energien und Auren hat. Und dir hat keiner was gesagt, damit du nicht völlig am Rad drehst.“

„REEL!“ Sophie und Aiden fuhren ihn unisono an, doch Reel war das momentan egal. Er war einfach nur müde und hatte keinen Nerv mehr für die sanfte Tour. Erschöpft schlang er die Arme um Aiden und stützte seinen Kopf auf dessen Schulter ab.

Aidens Zorn verrauchte zum größten Teil. Er konnte seinen Dämon ja verstehen, aber ein bisschen mehr Feingefühl hätte er sich doch von ihm erhofft.

„Schon okay. Ich kümmere mich um den Rest. Schlaf ruhig ein bisschen.“ Sanft drückte er Reel einen Kuss auf die Wange, bevor der sich in schwarze Partikel auflöste, Aidens Körper einen kurzen Moment lang umschwebte und dann darin verschwand.

Lukas starrte ihn nur ungläubig an und verfiel wieder in ein zusammenhangsloses Stammeln.

„Wie? Wo... Also... Was?“ Aiden seufzte erneut und wechselte einen vielsagenden Blick mit Sophie.

„Wir erklären´s dir.“



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