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Verliebt in die sternenklare Nacht III

Vertrauen siegt (Teil 3)
von

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und sich die Flügel verbrennen

So ein Frauenzimmer war ihm noch nicht untergekommen. Yaten starrte in den Vorhang, den der Regen bildete. Selbst unter dem Vordach ihres Hauses wurde er nass. Sein T-Shirt war feucht und seine Haare begannen sich zu kräuseln. Er fuhr sich in seiner typischen Art durch seine Haare.

Dieses blonde Monster. Anders konnte er sie schon fast nicht mehr bezeichnen. Wie schaffte sie es nur immer wieder ihn völlig aus dem Konzept zu bringen. Auf der einen Seite will sie bei ihm sein. Tut alles dafür um ihn auf die Pelle zu rücken aber auch nur um auf der anderen Seite sich völlig zurück zu ziehen und ihm die kalte Schulter zeigen. War das Taktik? Wenn ja dann war sie clever. Seine Gedanken drehten sich seit Wochen nur noch um sie.

Sein Blick glitt zur Haustür. Er spürte einen stechenden Blick im Nacken und da sich Seiya höchstwahrscheinlich bei Haruka und Michiru aufhielt, konnte es nur sein anderer Bruder sein. Kaum hatten seine grünen Augen, den großen und schlanken Mann der, lässig mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnte erblickt, verengten sie sich genervt.

Den Blick von ihm kannte er und er mochte ihn nicht. Diese Schlitze, streng und voller Missgunst. Sie sagten ihm deutlich dass das was er sah, ihm nicht gefiel. Mit einem schnellen ruck richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und trat auf ihn zu.

„Haruka hat Ami angerufen“, eröffnete er das Gespräch „Seiya und Mamoru schlafen dort. Also müssen wir uns nicht mehr um sie Sorgen.“ Yaten nickte nur. Echte Sorgen hatte er sich eigentlich auch gar nicht gemacht. Seiya war kein Kind mehr und von zu Hause war er schon früher war er immer von zu Hause weggelaufen und er hatte es ihm nicht mal verübeln können. Wenn er alt genug gewesen wäre und nicht so sein Müttersöhnchen, dann wäre er auch abgehauen. Aber er hatte sich in seine Fotografie geflüchtet und Taiki in seine Bücher.

„Das ist sicher nicht der Grund warum du hier raus gekommen bist“, überlegte Yaten ernsthaft und schenkte seinem Bruder einen seiner finsteren Blicke, die er perfektioniert hatte.

„Ich sehe, dass du bei Minako mal wieder nicht erfolgreich warst“, Taiki wirkte nicht beeindruckt und beinahe hätte er sich darüber geärgert, aber die Erwähnung des Namens ließ ihn einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

„Was sollte ich denn machen? Ich kann sie zum Bleiben ja schlecht zwingen“,

„Es gäbe eine einfache Möglichkeit sie zum Bleiben zu bewegen“ Damit drehte er sich um und ging zurück ins Haus. Yaten blieb alleine zurück, starrte zuerst seinem Bruder hinterher und dann wanderte sein Blick in den Regen. Ein Blitz zuckte durch den Himmel und als der Donner erklang war er schon los gelaufen.

„Ich finde das bedenklich“, murmelte Galaxia vor sich hin. Sie saß auf einem Stuhl im Zimmer des Kronprinzen, zusammen mit seiner Schwester und wenigen vertrauten. Darunter Sternschnuppe und Enell. Ihr Prinz war eben zu ihr gekommen und hatte ihr berichtete was der Gefangene erzählt habe. Musternd starrten ihre goldenen Augen über den schmächtigen Rotschopf. Für sein Alter war er schon kräftig und so viel sie wusste war er guter Kämpfer. Aber nichts an ihm kam ihr unheimlich oder gar bedrohlich vor.

„Ado versucht doch nur der Todesstrafe zu entgegen“, murmelte Enell leise. Man sah dem Jungen an, das ihm nicht wohl in seiner Haut war. So abwegig war die Überlegung nicht. Aber sie wollte kein Narr sein. Der Frieden war gerade erst wieder gesichert, da konnten sie keinen neuen Ärger brauchen. Aber wen meinte Ado nur mit damit. Wer sollte Tod sein?

„Wir sollten sicher gehen? Hat er wirklich von Enell gesprochen?“, fragte Galaxia und warf ihrem Prinzen einen Blick zu. Der wirkte sehr unglücklich. Seine eisblauen Augen ruhten sorgenbehagen auf seinem Schützling. Galaxia wusste wie sehr ihm dieser Junge am Herzen lag und das er ihn selbst trainierte und ausbildete, wann immer er Zeit dafür fand.

„Er hat vor sich hin gemurmelt, Galaxia. Zitternd am ganzen Körper. Immer wieder die gleichen Worte.“ Sie fühlte mit dem Prinzen. Er war müde, immer wieder dieselben Fragen zu beantworten. Man sah ihm deutlich an das er ins Bett wollte und das sein Herz an einem ganz anderen Ort weilte. Zu gern hätte sie ihn entlassen. Ins Bett geschickt und gleich morgen wieder zur Erde, doch es ließ ihr keine Ruhe.

„Das ist unmöglich… er ist tot.. …man hat dich besiegt…“ zitierte Sternschnuppe nachdenklich. Auch ihr war anzuhören dass sie besorgt war. Solche Worte sprach selten jemand und wenn waren sie nie gut. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. Erst vor wenigen Tagen hatten sie einen ihrer besten Freunde begraben. Auch wenn keiner von ihnen glauben konnte, was er getan hatte. Ihnen allen hatte der Junge etwas bedeutet.

„Ich werde mich mal mit Ado unterhalten“, entschied sie dann und erhob sich.

„Halt mich bitte auf dem laufenden“, erklärte Koios ruhig. Sein Blick galt nicht ihr, auch wenn sie gemeint war. Sein Blick ruhte auf dem Sternenhimmel. Die Sorge in seine Augen konnte jeder Nachvollziehen. Er war von der Erde abgereist, als sein bester Freund noch im Koma lag. „Ich fliege morgen zurück“

„Ich schicke Sternschnuppe wenn es Neuigkeit gibt“, versprach ihre Prinzessin und damit war die Zusammenkunft aufgelöst. Auch wenn noch nicht fest stand ob Enell mit fliegen sollte oder nicht. Das würde Galaxis morgen beim Frühstück mit dem Prinzen unter vier Augen besprechen. Ihr gefiel die ganze Sache nicht und sie glaubte das Koios seinen Freund schützen wollte.

Sie zuckte zusammen als der Donner dem Blitz folgte. Ihr Kleid war nass und klebt eklig an ihrer Haut. Weit weg von dem Haus der Three Lights war sie nicht gekommen und es ärgerte Minako. Sie pustete frustriert gegen ihren Pony, der aber mit ihrer Stirn verwachsen zu sein schien und das Wasser nur so an ihren Wangen herunterlaufen ließ. Sie war aber auch so doof gewesen. Dieses einmal hätte sie noch in den sauren Apfel beißen sollen. Dann wäre ihr die Kälte erspart geblieben und sie könnte schön im trockenen sitzen.

Ihr Herz krümmte sich in ihrer Brust und ihre Seele verabschiedete sich. Sie fühlte eine Leere in sich, die sehr gut zum dem Wetter passte. Trübsinnig sah sie den Fäden zu wie die vom Himmel fielen und nicht mehr aufhören wollten. Dennoch wünschte sie sich von Herzen das Yaten nach ihr suchen tat und sie auch finden würde. Soweit weg war sie ja nicht. Von ihrem Unterstand, was ein Baum mit nicht großen Blättern war, konnte sie die Lichter im Wohnzimmer sehen. Schatten bewegten sich und wenn sie richtig zählte waren es nur zwei und nicht drei.

Suchte er vielleicht wirklich nach ihr?

„Minako du spinnst“, rief sie sich selbst zur Ordnung. Yaten würde sich nicht die Mühe machen nach ihr zu suchen. Warum auch? Sicher nicht weil ihm plötzlich aufgefallen war, das er sie liebte. Wenn überhaupt weil er von Ami und Taiki einen Einlauf bekommen hatte. Freiwillig und von sich aus würde er doch nicht in den Regen hinaus laufen. Das war nur das Wunsch den eines verliebten Herzens, das noch nicht aufgegeben hatte, wo ihre Seele schon längst an dem Punkt war. Dieser Zwiespalt zerriss sie und würde eine Wunde hinterlassen, dass mit keinem Pflaster der Welt geflickt werden konnte.

Sie schlang ihre Arme um sich. Langsam wurde ihr wirklich kalt. Sie fraß sich langsam durch ihre Kleider und brannte sich durch die Haut. Ihre Augen ruhten auf einem Punkt, den sie gar nicht wahrnahm. Sie konnte nicht sagen, was es war auf das sie die ganze Zeit gestarrte. Irgendwas kleines, dass sich schnell nährte. Sah aus wie Mensch, beim näher kommen. Sie grinste, als sie das weiße Haar sah. Es erinnerte sie an Yaten, bis es bei ihr Klick machte aber da war es schon zu spät.

Keuchend gesellte er sich zu ihr unter den Baum. Stützte sich ab. Triefte vor Regnen und ein Blick in seine Augen reichten damit sie wusste das er stocksauer war. Unsicher sah sie sich um. Sollte sie fliehen?

„Weit bist du ja nicht gekommen“, bemerkte er zwischen seinen hektischen Atemzügen. Seine Lippen umspielte ein Lächeln und sie konnte hören wir ihr Herz wild zu schlagen begann. „Das erspart mir das lange suchen.“ Er kam langsam wieder zu Atem und fand seine nervige Art wieder, die sie so sehr mochte.

„Warum bist du mir hinterher gelaufen?“

„Wegen dem Regnen. Du holst dir den Tod, wenn du durch ihn hindurch läufst“

„Das kann dir doch egal sein“, warf sie ihn an den Kopf. Egal wie süß sie es fand, dass er ihr nachgelaufen war, doch sie vergaß nicht, dass er keine Liebe für sie empfand. Was auch immer da zwischen ihnen war, es war nicht das was sie wollte und wohl auch nie bekommen würde.

„Es ist mir aber nicht egal“, blaffte er sie an „Und ich habe keine Lust mitten im schlimmsten Unwetter mit dir darüber zu streiten.“ Yaten packte beim Handgelenk und zerrte sie in den Regen. Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, stemmte sie sich dagegen. Das er Kraft hatte und stärker war als sie hatte sie ja bemerkte, aber dennoch hatte sie keine Lust sich einfach so abschleppen zu lassen.

„Herrgott was ist los mit dir“, fuhr er sie auf einmal an. „Erst willst du und dann willst du wieder nicht. Wie soll ein Mann mit diesem hin und her klarkommen? Da stellt man sich gerade auf das eine ein und dann tust du das Gegenteil. Du machst mich wahnsinnig“ Er hatte sie losgelassen. Völlig starr, ohne jedes empfinden, erwiderte sie seinen Blick. Wenn es nicht so stark regnen würde, könnte fast schwören er würde weinen. Der Spuren die über seine Wangen liefen, sahen jedenfalls so aus.

„Dann will ich mit dir reden. Über diese Nacht. Die ich sehr schön fand aber du geht’s mir seit Monaten aus dem Weg. Kaum denke ich ok, das war es dann wohl, kommst du wieder an, aber auch nur um gleich wieder die Fliege zu machen. Minako ich kann das so nicht. Ich weiß gar nicht auf was ich mich bei dir einstellen soll“

Sie wusste nicht was sie sagen sollte. War das noch Yaten vor ihr? Der Eisberg? In seinen grünen Augen konnte sie die pure Verzweiflung sehen.

„Ich wollte doch nur wissen ob ich dir wehgetan habe…“ Sie hielt es nicht länger aus. Auch wenn er am Morgen wieder der alte sein würde. Auch wenn er wieder motzen und grummeln tat. Wenn er sie von sich stieß und schrie sie solle endlich verschwinden. Sie musste ihm um den Hals fallen. Fest an sich drücken und ihm einen heißen Kuss auf die Lippen drücken.

Er entspannte sich unter ihrer stürmischen Umarmung und zog sich dicht an dessen Körper. Der Regnen war eiskalt aber ihr war warm. Sehr warm. Ihr Kuss wuchs und bald spürte sie die Zunge von Yaten in ihrem Mund kreisen und ein Ziehen, das sie vor Monaten das letzte Mal gespürt hatte, meldete sich zwischen ihren Beinen.

Das Trommeln auf das Dach klang wie eine unheimliche Melodie. Das Knistern des Feuers, vermischte sich dem Trommeln und das Ungute von Rei wurde immer größer. Sie fühlte etwas. Es war noch nicht greifbar. Die Stunden die sie vor dem Feuer verbrachte und meditierte blieben bisher Ergebnis los und das sollte sie eigentlich beruhigen, aber sie konnte sich auf ihre Ahnungen immer verlassen. Bisher hatten sie sie nie im Stich gelassen und gerade jetzt hatte sie das Gefühl, dass ihnen das schlimmste noch bevor stand.

Unsicher blickte sie in den Regnen der stetig fiel und es schien als würde der Himmel weinen und nicht mehr aufhören zu wollen. Ihr Magen fühlte sich an wie zugeschnürt und die Anwesenheit von Yuichiro beruhigte sie diesmal kein bisschen. Das zarte Herzklopfen, das sie empfand wenn er bei ihr, blieb aus. Ihre Sorge war zu groß aber noch wollte sie mit niemanden drüber reden. Erst wenn sie genau wusste was ihre Ahnung zu bedeuten hatte. Mehr als ein Nebel war es nicht.



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