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Alle Jahre wieder

Adventskalender 2019
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Die Uralte Geschichte

11. Türchen

Die uralte Geschichte

 

Mimet wippte auf ihren Füßen hin und her. Wochen hat sie hier geübt und geprobt. Endlich war der Tag da. Sicher es war nur kleines Theaterstück, aber wer weiß, vielleicht war das jetzt ihr großer Durchbruch. Sie träumte schon Hollywood und den großen Filmstars.

„Warum hab ich da nochmal zu gesagt?“ hörte sie eine Stimme hinter der Bühne murren. Bei den Proben hatte sie die beiden Spitzenschüler ihrer Schule kennen gelernt. Mit jeder Faser ihres Körpers haste sie die beiden. Haruka Tenno, spielte den Josef und diese nervige Michiru Kaio hatte die Rolle der Maria bekommen. Neid zerfraß ihren Körper. Sie hatte die Maria spielen wollen.

„Weil du ein gutes Herz hat“, lachte Michiru und strich ihm zärtlich über die Wange. Mimet hätte sonst was getan um ihm zu spielen. Haruka sah gut aus. Groß, stark, sportlich. Selbst in diesem mittelalterlichen Kostüm sah er gut aus.

„Alle auf die Plätze, noch 3 Minuten“, trat die Leiterin auf die Bühne. Mimet wurde auf einen Schlag nervös und sie musste ihrem Verlangen Einhalt gebieten, nicht an den Fingernägeln zu kauen.

 

Auf der Bühne herrschte hektisches durcheinander. Jeder räumte noch schnell etwas um. Rückte das Bühnenbild und die Requisiten zu Recht. Jeder zupfte nochmal an seinem Kostüm und dann hörten sie wie der Applaus hinter die Bühne schallte und das Stück begann.

Mimet stellte sich an den Bühnenaufgang und beobachtet den Erzähler. Er sah gut aus. Er war der Leiter der Schauspiel AG an ihrer Schule.

„Es begab sich aber zu der  Zeit als  August war,  - Augustus - der Herrscher in Rom und Cäsar, als Sohn des Juli, des Julius, auch bekannt, der wiederum hat sich "Sohn der Juni" gern genannt, der Juno, der Frau von Jupiter auf dem  Götterthron. Und - ihr seht und merkt es schon - die Zeit, die Monate wurden benannt nach diesen Herren, denn alle Welt sollte sie verehren zu jedem Tag und jeder Stunde.

So sprach der August in die Runde:

 

Mimete verfolgte den Auftritt von Augustus nicht weiter. Sie ging in Gedanken nochmal ihren Text durch. Sie war glücklich gewesen, als sie einspringen durfte. Eigentlich war ihre Rolle auch schon besetzt und sie nur Ersatzfrau, falls jemand krank wurde. Vor einer Woche hatte sich dann der Engel Gabriel krank gemeldet. Irgendeine Allergische Reaktion auf irgendwas. Mimet grinste in sich hinein. Tja, man sollte eben aufpassen was man so zu sich nimmt.

Leider hatte sie nichts gefunden um Michiru auszuschalten und selbst wenn, sie wäre nicht an sie rangekommen. Dieser Haruka war ständig an ihrer Seite. Keine Sekunde ließ er sich aus den Augen. Mimet hätte dieser Michiru beinahe das Herz aus dem Leibgerissen. Aber davon hatte sie dann doch abgesehen. Sicherlich hatte sie ein reines Herz, aber noch durfte sie nicht handeln. Eugeal war immer noch am Drücker, aber auch das würde sie demnächst ändern.

„Auch Josef, der Zimmermann, fand das gar nicht nett. Er musste weg aus Nazareth. Weit weg, bis nach Bethlehem sollte er gar, weil er aus dem Geschlecht des Königs David war. Dazu erwartete seine Maria gerade ein Kind. Woher das kam? Vielleicht vom Wind.“

Mimet war gar nicht aufgefallen das schon die 2. Szene begonnen hatte. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen auf der Bühne. Es war der erste Auftritt von Haruka  und Michiru.

 

Haruka als Josef: Maria, willst du wirklich mit mir gehen? Kann ich dir noch glauben, bei allem was da ist geschehen?

Michiru als Maria: Ach Josef, lieber Josef mein, lass mich doch deine Freundin sein.

Glaube mir, ich wurde schwanger grad im März. Im April dacht ich noch es wär ein Scherz. Im Mai da wurde mir dann klar, dass dieses Gabriel gewesen war. Er hatte von einem Engel das Gesicht. Es war kein Traum. Hör' wie er spricht:

Mimet kaute an ihren Fingernägeln. Beiden spielten so gut zusammen. Ein Traumpaar. Sie kochte vor Wut.

Michiru als Maria: Hör' wie er spricht:

Wieso wiederholte sie ihren Text? Wo steckte den dieser Gabriel?

„Was ist los? Worauf wartest du?“ wurde sie von dem Darsteller des Kaspar angesprochen

„Hä?

„Du bist dran.“ Mimets Herz rutschte ihr die Hose. Tatsächlich, das war ihr Stichwort gewesen. Schnell stürmte sie auf die Bühne und fiel dabei auf die Nase. Das ganze Publikum begann zu lachen. Mimet wollte vor Scham im Boden versinken.

Haruka als Josef: Sieh an, der Engel ist da. So bin ich gespannt, was er spricht, wenn er denn spricht“

Mimet kam unter verhalten Gelächter auf die Beine und warf Haruka eine wütenden Blick zu. Sie setzte ihn mit auf ihre rote Liste. Doch jetzt musste sie ihren Text erst mal wieder zusammen bekommen:

Mimet als Gabriel: Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden und wirst von einem Kindlein bald entbunden. Den sollst du nennen „mein Jesulein",denn er wird ein Sohn des Höchsten sein. Hab keine Angst, sei voller Mut! Deine Geschichte wird rein und wirklich gut. Sie wird zum Heil für die ganze Erde.“

Michiru als Maria: „Ich bin die Magd des Herren. Nun denn, es werde!“

Haruka als Josef: Maria, ich glaube dir. Für mich bist du rein und fein. Dein Kindlein soll auch meines sein. Komm lass uns ziehen zur Davidsstadt, wo unser Kind den Geburtsort des Messias hat.

Mimet verließ schnell die Bühne. Sie hatte gleich in der 3. Szene noch einen Auftritt. Den durfte sich nicht auch noch vergeigen. Es war ihr so Peinlich dass sie keinem ins Gesicht sehen konnte. Jedem Blick wich sie aus.

Sie setzte sich auf einen der Stühle.  Sollte sie jemals eine Chance auf eine Karrire als Schauspielerin gehabt ist das jetzt vorbei.

„Kopf hoch mein Kind. So schlecht war das gar nicht“, sagte ein junger Mann neben ihr. Sie hatte ihn noch nie gesehen. So ein gutaussehende junge Mann wäre ihr sicher aufgefallen. Die schönen goldenen Locken und der schneeweiße Mantel, den er trug. Er konnte unmöglich ein Schüler ihrer Schule sein.

„Dann haben sie wohl nicht richtig hingesehen.“

„Ich habe richtig hingesehen..“ Er schenkte ihr ein Lächeln bei dem Mimet alles um sich herum vergaß „Gabriel hat es auch nicht so richtig hinbekommen. Er ganz schön nervös und hat sich versprochen ohne Ende. Das Maria ihn überhaupt verstanden hat, dass wundert mich noch heute“

 

Hirte 1: „Seht ihr die Schäfchen dort am Himmel?“

Hirte 2: „Was für ein himmlisches Getümmel.“

Hirte 3: „ Die Schafe spielen ja Posaune.“

Hirte 4: „Ich glaub' du bist nicht ganz bei Laune. Es ist ein Gewitter, Donner, Blitz.“

Hirte 5: „Das ist doch wohl ein schlechter Witz, so laut, so hell, fast wie die Sonne. Das sind Engelsscharen - welche Wonne“

Hirte 4: „Wonne sagst du? Mann, bist du ahnungslos. Mir rutscht das Herz jetzt in die Hos'. Hast du das denn nie vernommen: Wenn die Engel von dem Himmel kommen, dann ist es mit der Welt zu Ende.“

Hirte 3: „Ich lernte: Es ist Zeitenwende.“

Hirte 2: „Schlagen die uns jetzt tot? Kommt jetzt das große Strafgericht?“

 

„Dein Auftritt, kleiner Engel.“ Mimet hätte gerne gefragt was er damit meinte, das Gabriel es auch nicht richtig gemacht hatte. Sie hoffte inständig, dass dieser junge gut aussehende Fremde gleich noch da war.

Sie eilte auf die Bühne.

Mimet als Gabriel: „Habt keine Angst, fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, und die betrifft nun alle Leute. Denn euch ist heute der Heiland geboren. Keiner ist jetzt mehr verloren. Er ist Christus, der Herr, in der Davidsstadt. Wer hungrig war, der wird jetzt satt. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kindel in einer Krippe liegend und gewickelt in eine Windel.“

 

Mimet war froh das ihr diesmal der Auftritt reibungslos geglückt ist. Sie kehrte zu ihrem Stuhl zurück aber der junge Mann stand dort nicht mehr. Traurig nährte sie dem Stuhl und fand darauf ein kleinen Zettel liegen. Faltete den Zettel auseinander

 

„Ich hätte es nicht besser machen können. Vergiss niemals, dass du nicht alleine bist und dass Träume wahr werden können. Gezeichnet – G.“

 

„G?“ Mimet las sich den Zettel nochmals durch. Erst beim zweiten Mal bemerkte sie gezeichneten Flügel, neben dem G. Mimet drückte den Zettel an ihr Herz und träumte von dem jungen Mann mit den goldenen Haaren.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Auszüge des Krippenspiel habe ich von dieser Seite, da ich das Spiel nicht ganz auswendig kannte ^^

https://helmutg-mueller.de/es-begab-sich.php Komplett anzeigen

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