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Zwischen den Stühlen

...ist auch noch Platz
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Zurück auf Anfang

Drei Wochen waren sie auf Mission, zu allem Überfluss war es auch noch langweilig gewesen. Da sie nur eine kurze Auseinandersetzung mit einer kleinen Gruppe Shinobi hatten, war Kakashi der Meinung, direkt für den nächsten Tag ein Training anzusetzen. Ausgerechnet Kakashi! So sehr Yamato das nachvollziehen konnte, nervte es ihn dennoch unwahrscheinlich.

Drei Wochen war sein Date mit Chihiro her. Direkt am nächsten Tag mussten sie unerwartet aufbrechen. Er hatte nicht mal die Möglichkeit gehabt, ihr eine Nachricht zukommen zu lassen. Ja, sie wusste zwar, dass er ein Shinobi war und daher auch mal schnell zu einer Mission aufbrechen musste, dennoch plagte ihn das schlechte Gewissen. Sie hatte ihn indirekt um ein zweites Date gebeten und dann das. Hoffentlich nahm sie ihm das nicht übel.

Gestern sind sie erst spät in der Nacht wiedergekommen. Viel zu spät um jemanden einen Besuch abzustatten. Eigentlich hatte er sich vorgenommen gleich heute früh zu ihr zu gehen. Aber nein, sein Senpai musste ein Training ansetzten, zu dem er dann wie üblich zu spät kam. Dadurch verschob sich alles nach hinten. Mist! Inzwischen war es fast Mittag, was Naruto natürlich lauthals kundtun musste. Yamato seufzt genervt. Er wollte nicht mit den Anderen Essen gehen, er wollte zu ihr!

"Yamato-taichou ist heute so gar nicht bei der Sache. Echt jetzt."

Ertappt blickte der Braunhaarige auf. Seine Schüler standen nebeneinander aufgereiht und starrten ihn an. Auf ein unsichtbares Kommando hin, legten alle drei den Kopf schief. Kakashi stand etwas abseits und sah ebenfalls zu seinen Kohai. Während in den Gesichtern der Jüngsten große Fragezeichen prangten, sah der Grauhaarige aus wie immer, desinteressiert und gelangweilt. Doch irgendetwas war anders an dem Blick seines Senpai.

Immer noch starrten die vier Yamato an.

Ich brauche eine Ausrede, schnell. Seine Gedanken rasten. Verdammt, so viele Jahre mit dem Ausreden-König und jetzt fällt mir nichts Gutes ein. "Ähm, ich habe nicht so gut geschlafen."

Die Mimik von Sakura und Naruto zeigte deutlich, dass sie ihm nicht glaubten. Bei Sai war er sich nicht so sicher. Der ehemalige Ne war in dieser Hinsicht wie sein Senpai, unergründlich. Unsicher lief der junge Mann rot an. Verdammt, wie war er nur in diese Situation geraten? Und warum zum Teufel, interessierten sich plötzlich alle für ihn?

Kakashi klappte geräuschvoll sein Buch zu, in dem er bis eben gelesen hatte. "Wolltet ihr nicht Essen gehen?"

Irritiert sah Yamato ihn an. Kam er ihm gerade zu Hilfe, anstatt ihn auflaufen zu lassen? Etwas ging hier vor, er wusste nur noch nicht was und er war sich auch nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte. Sein Senpai war in dieser Hinsicht mit Vorsicht zu genießen.

Mit einem euphorischen "Ja.", stampfte Naruto los. Sai folgte ihm wortlos, nur Sakura schien lieber bleiben zu wollen. Die weibliche Neugier hatte sie gepackt. Ihr war aber wohl klar, dass sie alleine keine Chance hatte und so folgte sie den beiden Jungs.

Die drei waren verschwunden.

Kurz atmete Yamato erleichtert auf.

"Verrätst du mir nun was los ist?"

Erschrocken sah er seinen Senpai an. Wieso interessierte ihn das? Ja, Kakashi konnte fürsorglich sein, meist nutzte er das aber, um ihn hinter her damit bloß zu stellen.

Mit unergründlichen Blick musterte er seinen Kohai. "Du warst schon während der Mission nicht bei der Sache." Ein leichter Vorwurf lag in seinen Worten.

Er will dich nur in die Ecke drängen, bleib standhaft! Yamato war sich darüber im Klaren, dass es ein sinnloses Unterfangen war. Kakashi wusste genau wie er ihn zu manipulieren hatte. "Kommt nicht wieder vor, Senpai", versuchte er sich schließlich aus der Affäre zu ziehen.

Doch der Grauhaarige schien nicht gewillt, die Sache auf sich beruhen zulassen.
 

Zehn Minuten später standen die beiden Männer immer noch an Ort und Stelle.

Yamato wagte kaum Luft zu holen. Kakashi sah ihn immer noch ausdruckslos an. Der Kohai seufzte. Dieser Kerl trieb ihn in den Wahnsinn. Er könnte einfach gehen, dass würde die Konfrontation aber nur hinauszögern. Womöglich würde sein Senpai zu einem unpassenden Zeitpunkt darauf zurückkommen. Wie oft hatte er das schon erlebt. Er würde diesem Mann jederzeit sein Leben anvertrauen, trotzdem fürchte er ihn gerade in solchen Situationen.

Angestrengt dachte Yamato nach, eine kleine Notlüge würde ihm doch wohl einfallen. Ja, das war die Idee!

Kakashi musterte seinen Kohai eingehend. Etwas an ihm war anders, ihm war es schon während der Mission aufgefallen. Der Braunhaarige wirkte abwesend, gedankenverloren. Er kannte den jungen Mann zu lange und zu gut, um zu wissen, dass dieses ‚unprofessionelle‘ Verhalten nicht seiner Art entsprach. Man konnte Yamato viel vorwerfen, aber seine Arbeit als Shinobi ging er immer tadellos nach. Dass ihm Zwischenmenschlich die Basis fehlte, war nicht seine Schuld. Dadurch, dass er sein ganzes Leben bei den Ne oder ANBU verbracht hatte, war es nicht verwunderlich, dass er oft Probleme mit ‚normalen‘ Interaktionen hatte.

Wenn Kakashi ehrlich war, machte er sich Sorgen. Ging es ihm nicht gut? Albträume? Sorgen? Nöte? Bei der Vergangenheit des jungen Mannes, wäre nichts verwunderlich.

Noch einmal holte der Kohai tief Luft und öffnete den Mund. Was aber dann geschah, schockte ihn selbst. "Ich habe jemanden kennen gelernt." Nein! Das hatte er seinem Senpai jetzt nicht wirklich auf die Nase gebunden. Innerlich Ohrfeigte er sich.

Kakashis Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig, er wirkte belustigt. "Eine Frau oder ein Mann?"

"Was?!" Wie konnte er nur auf die Idee kommen, dass es ein Mann sein könnte. "Eine Frau natürlich.", knurrte der Braunhaarige schließlich als Antwort.

"Was willst du dann noch hier? "

Unsicher sah der Kohai den Grauhaarigen an.

Dieser hob amüsiert die Augenbraue. "Glaubst du, sie wird noch länger auf dich warten wollen?"

Immer noch irritiert über seinen Senpai, machte sich Yamato schließlich auf den Weg.

Kakashi stand noch eine Weile reglos an derselben Stelle. Sein Blick ging in die Richtung, wo sein Kohai verschwunden war. Unsicher grübelte der Kopier-Ninja. "Eine Frau also?", murmelte er vor sich hin.

Seine Miene erhellte sich. Im Grunde war er heilfroh, dass es nichts Schlimmes war, was Yamato beschäftigte. Obwohl? Der Kopier-Ninja legte den Kopf schief. Eine Frau? Sein Kohai und eine Frau. Irgendwie bekam Kakashi das nicht zusammen. Nicht das er es ihm nicht gönnte, ganz im Gegenteil, wenn jemand eine nette Frau verdient hatte, dann er, aber welche Frau würde sich denn mit einem etwas unbeholfenen Tollpatsch wie ihm abgeben? Die meisten Frauen wollte ja eher einen Mann der, nun ja, sich auch so benahm.

Sein Kohai war männlich, keine Frage, aber eben nur im Dienst. Privat wirkte er doch oft eher unsicher und schüchtern. "Das könnte interessant werden", freute sich der Kopier-Ninja


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Auftakt zu einer Geschichte die noch einiges Unerwartetes beherbergt. :D Komplett anzeigen

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