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SebaCiel~

von

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Der Neuzugang

Hallo, nach sehr langer Zeit bin ich hier endlich mal wieder.

Ich hatte irgendwie null Motivation weiter zu schreiben und auch null Ideen, da ich mich mehr aufs Cosplayen konzentrieren wollte und ja, da ging die Zeit von ab.

Ich glaube einfach, dass ich viel zu viele Hobbys habe XD

Es ist furchtbar.

Dennoch will ich die Geschichte weiter schreiben.

Es kann nur leider etwas dauern.

Ich hoffe einfach, dass dieses Kapitel es wieder etwas gut machen kann.

Und jetzt wünsche ich euch noch viel Spaß beim lesen. <3
 

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K: 16 Der Neuzugang
 


 

"Aber sagen Sie, verehrter Freiherr Leachmann, wer hat Ihre Räumlichkeiten gestaltet? Es sieht wahrlich bezaubernd aus.", bestaunte Edward den Wohnbereich.

Lachend trat er näher.

"Wollt ihr die anderen Räume begutachten?", wollte er wissen.

Das ging aber einfach.

Somit machte er sich wieder unverdächtig.Ob Edward ihn so einfach von der Liste streichen konnte?

Oder hatte er ihn nur zu gut versteckt?

"Sehr gerne oder, mein Schatz?", wandte er sich an seine Frau, die begeistert nickte.

"Oh ja, das würde mich auch interessieren.", bejahte sie lächelnd und sah ihren derzeitigen Lebenspartner glücklich an.

"Na dann wollen wir doch mal. Bitte folgt mir doch.", mit einer überschwänglichen Geste drehte er sich auf dem Absatz um und stolzierte durch seine Räumlichkeiten, gefolgt von seinen beiden Gästen.

Im Empfangsbereich gingen sie eine Treppe hoch und sahen nicht hinter die Tür, unter der Treppe.

"Verzeihung Sir, aber was ist hinter der Tür unter der Treppe?", wollte Jossie wissen und berührte den Gastgeber vorsichtig am Arm, damit er ihr seine Aufmerksamkeit schenkte.

"Ach das. Nur eine Tür zu meinem Weinkeller.", wank er ab.

Augenblicklich wollte Edward was sagen, dass er dort hin wollte, als Jossie auch schon weiter sprach."Wie interessant. Dann kennen Sie sich mit Weinen aus? Der Vorrat ist sicherlich sehr groß, dürften wir uns die Weine mal ansehen?", wollte sie lieb lächelnd wissen.

"Aber sicher doch.", lächelte der Mann und schritt wieder die Treppen hinunter, unter die Treppe und öffnete die Tür.

"Wenn die Herrschaften mir dann bitte folgen möchten.", mit den Worten schritt er die Treppen hinunter zu seinem Weinkeller, der nicht sehr groß, aber dafür vollgestopft mit Weinflaschen war.

"Eine beachtliche Sammlung Mister Leachmann.", staunte Edward und sah sich im Raum um.

Die Wände waren nahezu voll gestellt und ließen kaum eine freie Fläche.

Mit Sicherheit konnte er hier keinen versteckt haben.

Dazu fehlte der nötige Platz und eine versteckte Tür fand er auch nicht.

"Danke. Auf meinen Reisen finde ich immer einen herrlichen Wein, der dann meine Sammlung immer weiter vergrößert.", gab der Gastgeber lachend von sich.

Das schien wohl sein größter Schatz zu sein.Der Freiherr schien sehr gesprächig und nur auf seinen Wein fixiert zu sein.

Ob er da noch ein Kind entführen könnte?

Langsam bezweifelte ich dies.

Dennoch würde ich mir die anderen Räume mal genauer ansehen, um ihn wirklich streichen zu können.

Ein bisschen Wein sollte da auch nicht schaden, um ihn noch etwas gesprächiger werden zu lassen.

"Die sehen alle exzellent aus. Ob wir mal das Vergnügen haben, einen Ihrer Weine zu kosten?", überlegte ich laut.

"Aber natürlich. Ich kann uns nachher einen schönen Wein raus suchen.", ging der Freiherr darauf ein, was mich in mich hinein grinsen ließ.

"Aber bitte lassen Sie uns noch etwas weiter schauen. Ich bin schon ganz auf die anderen Räumlichkeiten gespannt.", bat Jossie, nahm die Handgelenke des Freiherrn und strahlte ihn so unschuldig an, wie es nur meine kleine Schwester vermochte.

Dieses Lächeln zog mich in ihren Bann.

"Wie könnte ich nur eine solche Bitte abschlagen?", gab ihr gegenüber lachend von sich.

"Wenn Sie mir bitte wieder folgen wollen, dann geleite ich Sie in das obere Stockwerk.", mit den Worten ging er vor und hielt uns beiden die Tür auf, damit wir austreten konnten.

Zu Anfang war es mir nicht geheuer gewesen, als letzter raus zu gehen, man wusste ja nie, was so ein Mann im Schilde führte.

Immerhin konnte er noch immer der Entführer sein.
 


 

Endlich war das nervige Balg im Bett.

Jetzt musste ich nicht mehr viel machen und konnte mich dann in mein eigenes Zimmer begeben.

Ich verriegelte alle Türen, die ich dann Morgen wieder aufschließen musste.Warum ich das genau tun sollte, verstand ich noch immer nicht.

Dennoch machte ich es.

Und bevor ich dies tat löschte ich auch alle Feuer, die an waren, damit es in der Nacht nicht erneut zu brennen beginnen konnte, auch das verlangte der junge Herr von mir.

Zu guter letzt bereitete ich schon einmal das Frühstück für den nächsten Morgen, wie ein Mensch vor, als ich Geräusche hörte, die sich der Küche näherten.

An den Schritten konnte ich erkennen, dass es die beiden neuen Angestellten sein mussten.

"Was treibt ihr zu so später Stunde?", wollte ich wissen, ohne einmal aufzusehen.

Beide erschraken und wunderten sich bestimmt, wie ich sie hatte hören können.

"Wie...?", brach Maylene ihren Satz ab.

"Es ist leise hier, da hört man selbst eine Maus.", beantwortete ich ihre ungestellte Frage.

"Oh.", war das einzige, was sie noch von sich geben konnte und verhakte ihre Finger mit rotem Gesicht in ihrem Kleid, während ich noch weiter das Gemüse klein schnitt.

"Sie sind ein ungewöhnlicher Butler.", murmelte Bard, der wie immer eine Zigarette im Mund hatte und sich nebenbei den Kopf kratzte.

"Ich bin ein ganz einfacher Butler, mehr nicht.", beteuerte ich.

Nebenbei konnte man das leise Geräusch hören, wie das Messer auf dem Holz auf kam, auf dem ich das Gemüse zerkleinerte.

"Was machen Sie da überhaupt? Sollte nicht ich Morgen für den Herrn kochen? Oder wollen Sie selbst um diese Uhrzeit noch etwas essen?", bombadierte mich der Chefkoch mit Fragen und kam etwas weiter auf mich zu, um besser sehen zu können, was ich da genau tat.

Er hatte recht.

Ich hätte ihn auch alles machen lassen können.

Aber Menschen waren so schwach, dass ich ihn erst morgen alles langsam machen lassen wollte.

Immerhin wollte ich nicht schon am frühen Morgen den jungen Herrn meckern hören, sonst würde das nicht mehr lange gut gehen.

"Oh, stimmt. Das ist schon eine Art Gewohnheit geworden, dass ich immer das Frühstück für morgen vorbereite.", log ich mit einem spitzbübischen Lächeln.

Aber wenn er unbedingt wollte, dann konnte er ruhig mit machen, obwohl ich keine Hilfe brauchen würde.

Immerhin war ich noch immer ein Teufel.

"Dann lass mich mal helfen.", waren Bards nächste Worte, sowie ich es mir gedacht hatte.

Voller Tatendrang krempelte er die Ärmel hoch, wusch sich die Hände und stellte sich planlos neben mich.

"Was hattet ihr vor zu machen?", waren seine nächsten Worte, ehe er das Kochbuch bemerkte und mir dann wortlos half das Gemüse und Obst klein zu schneiden.

Auch Maylene ging mir zur Hand und schnitt alles, was ich ihr hinlegte.

Perfekt geschnitten waren leider nur meine, aber der Junge sollte sich mal morgen nicht so anstellen.

Hauptsache es schmeckte.

Ich verstaute alles, damit es nicht so offen herum stand.

"Danke für die Hilfe, ihr könnt dann gehen. Der Rest wird morgen gemacht.", erklärte ich den beiden und ging aus der Küche.

"Das haben wir gerne gemacht!", rief mir der neue Chefkoch hinterher, was Maylene einen zustimmenden Laut von sich geben ließ.

Jedoch reagierte ich darauf nicht mehr und zog mich in meine eigenen Gemächer zurück.

Jetzt wollte ich nur noch meine Ruhe haben.

In ein paar Stunden würde ich mich wieder um den Bengel kümmern müssen.

Am liebsten würde ich seine Seele jetzt gleich verschlingen, aber sie schmeckte köstlicher, wenn er erst einmal seine Rache bekommen hatte.

So musste ich mich wohl oder übel in Geduld üben, so schwer es mir auch fiel.
 


 

Mittlerweile hatten wir uns alle Zimmer angesehen.Aber es schien nichts verdächtig zu sein.

Keine Anzeichen waren zu erkennen, dass hier Ciel gewesen sein musste.

"Wie erwartet sind die Zimmer ein Traum.", kicherte Jossie vergnügt, was auch den Freiherrn breit lächeln ließ.

"Vielen Dank junge Dame. Ich kann Ihnen gerne die Anschrift des Architekten geben. Dann haust ihr bald auch so schön wie ich.", mit den Worten drehte er sich einmal im Kreis und streckte die Arme weit von sich.

Wie überdreht.

Freudig klatschte sie in Ihre Hände.

"Vielen Dank, das würde mich sehr freuen.", gab sie lächelnd von sich.

In dem Augenblick machte es klick bei mir.

Aber natürlich.

Dann konnte ich den Architekten kontaktieren und ihn danach fragen, wie er das Haus des Freiherrn eingerichtet hatte, wie viele Zimmer es waren und ob dort etwas seltsames war.

Beziehungsweise ob ihm dort was verdächtig vorgekommen ist.

Ein kleiner Raum, der nicht genutzt werden sollte oder ein Zimmer für einen Jungen.

Irgendwas.

Jossie schien in manchen Dingen viel weiter als ich zu denken.

Sie ergänzte mich einfach perfekt.

Als er ihr einen Zettel aushändigte, auf dem die Anschrift stand, mischte ich mich ein:"Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft, aber leider müssen wir auch wieder weiter. Wir haben noch einen langen Weg vor uns."

Mit den Worten legte ich meine Hand auf den Arm von Jossie und den zweiten um ihre Schulter.

Verwundert sah sie mich an, nickte aber dann.

"Ja, du hast recht Liebster. Wie die Zeit doch vergeht, wenn man sich amüsiert.", lächelte sie mich lieb an und sah dann wieder zu dem Freiherrn.

"Vielen Dank für alles. Es war mir ein Vergnügen.", bedankte sie sich.

"Aber nicht doch. Ich habe Ihre Gesellschaft genauso genossen.", sprach er lächelnd, nahm ihre Hand und küsste diese kurz.

"Bitte, kommt gerne wieder vorbei. Ihr seid zu jeder Stunde herzlich willkommen."

//Schleimer.//, schoss es mir durch den Kopf.

Eifersüchtig sah ich den Mann vor mir an und schob Jossie sanft zur Tür.

Der Butler geleitete uns zur Eingangstür und überreichte uns unsere Mäntel, die wir uns anzogen, wobei ich Jossie in ihren half.

Dankend lächelte sie mich an, was mich auch lächeln ließ.

Fertig angezogen, wurde uns die Tür geöffnet und wir verschwanden wieder in die eisig kalte Nacht.

Auf unseren Pferden, die uns von zwei weiteren Dienern gebracht worden waren, ritten wir wieder zurück.

Der Weg verlief schweigsam, durch die beißende Kälte.

In der Stallung angekommen, kümmerte ich mich mit Jossie um die Reittiere, ehe wir wieder ins Haus verschwanden.

Die Lichter waren durch die späte Uhrzeit alle gelöscht, weshalb wir auf leisen Sohlen durch die Gänge schlichen, wofür wir beide unsere Schuhe auszogen.

Mit diesen in der Hand schlichen wir an den Wänden entlang, bis in Paulas Zimmer.

An diesem angekommen ließ ich Jossie alleine rein gehen.

Schließlich war ich ein Gentelman und wusste, was sich gehörte.

Ich selbst schlich auch in mein Zimmer und machte mich dort Bett fertig, um noch etwas Schlaf zu bekommen.

Immerhin sollte man mir und Jossie diese Nacht nicht ansehen.

"Und wie war's?", wollte Paula aufgeregt wissen, als Jossie in ihr Zimmer stolperte.

"Hach, es war wieder so schön. Wir sind durch den Schnee geritten, er hat mich in seine Arme genommen und später hat er mir auch noch in meinen Mantel geholfen.", schwärmte Jossie verträumt, während Paula damit begann alles aus ihren Haaren zu entfernen.

"Das klingt wahrlich toll. Aber denk daran, was für Ständen ihr angehört.", ermahnte Paula ihre Freundin.

Jossie nickte wissend.

"Ja, das weiß ich. Aber man wird doch mal träumen dürfen. Der Herr ist so perfekt, was er alles für seine geliebte kleine Schwester tut, ist echt beneidenswert.""Sowas zu sagen steht dir aber nicht zu Jossie."

Wieder nickte die Blondine und seufzte wehmütig.

"Uns steht so vieles nicht zu.", gab sie flüsternd von sich und sah herunter auf ihre ineinander verschränkten Finger.

Vorsichtig entfernte Paula die letzten Klammern aus den Haaren der Bediensteten, ehe sie ihr dabei half den Schmuck und die Kleider abzulegen.

Morgen würde sie alles wieder zurück räumen.Dann half sie noch dabei Jossies Haare zu waschen und den Rest vom Make up zu entfernen.

Es sollte kein Rest mehr übrig bleiben.

Wehmütig sah Jossie wieder zu Paula.

"Ich kann dich gut verstehen, Jossie.", mit den Worten zog Paula ihre beste Freundin in ihre Arme, was die Blondine leise schluchzen ließ.

Sie wollte auch dazu gehören, damit sie mit Edward zusammen sein konnte.

Sie liebte ihn schon jetzt so sehr.
 


 

Am nächsten Morgen begab ich mich zuerst in die Küche und bereitete den Rest vom Frühstück vor.

Ich deckte den Tisch und lud die Speisen für den Jungen auf.

Die neuen Bediensteten schienen wohl noch immer zu schlafen und das auch noch kurz vor acht.

Seufzend begab ich mich zu ihren Zimmern.

Laut klopfte ich gegen Maylenes Tür.

"Maylene, aufstehen. Ich wecke gleich den jungen Herrn.", gab ich monoton mit meiner tiefen Stimme von mir, was die Angestellte aufquietschen ließ.

Ihre Blicke waren mir seid dem ersten Treffen nicht entgangen, weshalb ich ihre Reaktionen bezüglich auf mich schon vorhersehen konnte.

Mit wenigen Schritten war ich vor dem Zimmer von Bardroy und klopfte auch an diese Tür.

"Aufstehen, es ist schon reichlich spät. Ich wecke gleich den jungen Herrn, bis er ins Speisezimmer kommt, solltet ihr bereits dort stehen.", sprach ich gegen die Tür, ehe ich wieder ging.

In der Küche machte ich gerade noch einen Servierwaagen fertig.

Auf diesem packte ich die frisch gebügelte Zeitung und eine Tasse Tee.

Mit den Sachen bewaffnet ging ich zum Zimmer des Jungen und klopfte einmal an, ehe ich eintrat.

"Guten Morgen, mein junger Herr. Ich habe Ihnen die Zeitung und etwas Tee mit gebracht.", begrüßte ich das Balg, schritt durchs Zimmer und zog die Vorhänge auseinander.

Grummelnd versteckte sich der Junge unter der Decke und kugelte sich dort ein wie ein Igel.

Leise seufzend ging ich auf das Bett zu und betrachtete das Deckenknäul.

Ohne Erbarmen zog ich ihm die Decke mit einem Ruck vom Leib.

"Hey!", schrie mich der Junge an und schenkte mir einen zornigen Blick, was mich jedoch ganz und gar nicht beeindruckte.

"Ihr müsst Euren Verpflichtungen nach kommen, mein Herr.", gab ich ruhig von mir und lächelte den Jungen dabei freundlich an.

Noch immer sah er mich wütend an, ehe er klein bei gab.

"Du hast ja recht. Mach schon. Gib mir die Zeitung. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.", meckerte er sofort weiter.

"Aber natürlich, mein Herr.", mit den Worten überreichte ich ihm die Zeitung und hielt ihm den Tee hin.

Konzentriert flog er über die Artikel, um grob informiert zu sein, nahm den Tee und trank etwas davon.

"Welchen Tee trinkt ihr da?", forderte ich zu wissen, was mir einen erschrockenen Blick des jungen Herrn einbrachte.

"W-w-wie?", stotterte er überrumpelt.

"Sowas solltet ihr schon wissen, mein Herr.", trieb ich das Spielchen weiter und lächelte den Jungen teuflisch an.

"Äh... A-also.", überfordert stotterte der Junge weiter und besah sich den Tee noch mal genauer an.

"D-d-darjeeling?", riet er fragend.

"War das jetzt eine Frage oder wissen Sie es?"

Ich wusste, dass ich langsam den Bogen überspannte und dafür sicher noch eine Retourkutsche kassieren würde, aber dieser Anblick war es mir einfach wert.

"I-ich bin mir sicher.".

Ungläubig sah ich ihn an.Er wusste es nicht und war sich überhaupt nicht sicher.

"Falsch! Ihr habt noch einiges zu lernen.", stellte ich mit Genugtuung fest.

"Könnt ihr nicht einmal einen Earl Grey von einem Darjeeling auseinander halten? Das ist wahrlich traurig.", fuhr ich fort, was den jungen gefährlich knurren ließ.

"Pass auf was du sagst."

Mit zusammen gezogenen Augenbrauen sah er mich verärgert an.

"Wir üben dann heute noch einmal.", legte ich fest, ehe ich ihn einkleidete und die Augenbinde umband.

Den Ring steckte er sich selbst an und stand dann vom Bett auf.

Elegant lief er vor, schritt durch die Tür, die ich ihm aufhielt, zu den Treppen und stieg diese langsam herunter.

Er war noch immer sehr mager, was man auch an seinem Gesicht sehen konnte und seiner Gestalt.

Da ich hinter ihm lief hatte ich genug Zeit ihn genauer zu mustern.

Plötzlich rutschte der Junge aus und war im Begriff die Treppen runter zu fallen.

Meine Augen leuchteten rot auf und mit einem Satz, sprang ich vor den Jungen, fing ihn im Flug auf und landete mit ihm auf meinen Armen auf dem Boden der großen Eingangshalle.

Erschrocken hielt der Junge sich an mir fest und drückte sich an mich, mit geschlossenen Augen und zusammen gepressten Lippen.

Ich konnte nicht umhin, als ihn süß zu finden, wie er da in meinen Armen lag.

So unschuldig und voller Angst.

Wenn er doch nur nicht so verzogen wäre.

Langsam öffnete er seine großen Augen und sah mich verwundert an.

Dieser unschuldige Blick.

Langsam löste er seinen Griff um meinen Frack.

"Lass mich sofort los!", forderte er mich brüllend auf.

Verwundert kamen die beiden neuen Angestellten aus dem Speisesaal heraus gelaufen.

Wahrscheinlich waren sie so neugierig, dass sie sofort wissen mussten, warum mich der kleine Rotzlöffel anschrie.

"Schon gut.", mit den Worten setzte ich ihn wieder ab und stand dann selbst auf.

"Ich kann alleine gehen.", fuhr er fort, drehte seinen Kopf leicht zur Seite und sah den Boden etwas verärgert an.

Der Junge konnte sich auch gar nicht bedanken.

Was für eine schlechte Erziehung er wohl bekommen haben musste.

Er sollte lieber dankbar sein, dass ich ihn nicht habe fallen lassen.

Als ich meinen Blick auf die beiden anderen im Raum lenkte, erschraken sie beide und verzogen sich wieder blitzschnell in den Speisesaal.

Dabei war Maylene wieder ganz rot geworden.

"Lasst uns jetzt lieber in den Speisesaal gehen.", schlug ich vor, was den Jungen leicht nicken ließ.

Wieder ging der Junge als erster los, dicht gefolgt von mir.

Im Speisesaal zog ich ihm einen Stuhl nach hinten, auf den er sich drauf setzte.

Langsam schob ich ihn an den Tisch rann und lud ihm von allem etwas auf den Teller.

"Was steht heute an, Sebastian?", forderte der Junge mich auf, als ich ihm den gefüllten Teller hinstellte.

"Heute wollte ich die Pläne etwas umwerfen. Wir schauen wie weit wir heute kommen. Sie wollten sich den potentiellen neuen Gärtner ansehen.", erklärte ich ihm ruhig, was den Jungen nicken ließ.

Genüsslich kaute er auf dem Gemüse rum.

"Wann brechen wir auf?", war seine nächste Frage.

"Direkt nach dem Mahl.", beantwortete ich seine Frage schnell.

Wieder gab er nur ein nicken von sich.

Nach kurzer Zeit war er schon fertig mit essen.

Viel hatte er nicht runter bekommen.

Sanft tupfte er sich den Mund ab und legte das Tuch direkt neben seinen Teller.

"Lass uns gehen, Sebastian.", befahl er mir, stand auf und ging wieder zur Halle.

"Sehr wohl, my Lord.", wie immer verbeugte ich mich, was der junge Herr nicht sah, aber es gehörte nun mal dazu.

"Ihr räumt hier auf. Wir kommen später wieder.", wies ich die neuen an und lief dann meinem Herrn hinterher.

In der Halle, legte ich ihm einen Mantel um und setzte ihm einen Hut auf.

Die Kutsche stand bereits vor dem Haus und ich half ihm beim einsteigen.

"Ich war so frei und habe die Post mit gebracht. Das eine scheint mir die Post von der Schneiderin zu sein.", erklärte ich ihm und übergab ihm die Briefe.

Nickend nahm er sie an sich.

"Bestimmt ist sie mit dem Anpassen fertig und wir müssen sie nur noch abholen.", vermutete der Jüngere und öffnete den Brief der Schneiderin.

Tatsächlich schien sie mit den Kleidern fertig zu sein.

Während der Herr die Briefe lass, setzte ich mich auf den Kutschbock und ritt los.

Nach einiger Zeit waren wir endlich da.

Ich hielt die Kutsche und öffnete die Tür der selbigen.

Mit der Hand vor dem Mund stieg mein junger Herr aus und schwankte dabei etwas, weshalb ich ihn fest hielt.

"Fass mich nicht an!", zischte er wütend und stütze sich an der Kutsche ab.

Seinem Wunsch nachgehend, ließ ich ihn los.

Nach einer Weile schien es endlich wieder zu gehen.

Damit er alleine laufen konnte, gab ich ihm seinen Gehstock in die Hand.Mit diesem ging er vorwärts.

"Wo ist er?", wollte der Junge wissen.

"Dort vorne in dem großen Gebäude."

"Ist das nicht ein Gebäude mit Versuchsobjekten?", hackte der Junge nach, was ich bejahte.

"Na toll.", mit den Worten ging er geradewegs auf das Gebäude zu und hielt vor dem Mann an, der die Tür zu bewachen schien.

"Kleine Kinder haben hier nichts verloren. Also mach, dass du weg kommst.", keifte der Mann meinen Herren an.

"Was heißt hier kleines Kind? Ich bi....."

"Mir egal, wer du bist. Kinder haben keinen Zutritt. Hier ist es zu gefährlich für d...."

Jetzt war ich an der Reihe den Mann zu unterbrechen:"Ich weiß Sie haben Ihre Regeln, aber wir würden sehr gerne einmal mit dem Leiter sprechen."

Freundlich lächelte ich den Mann an.

Erst jetzt schien er mich zu bemerken und sah mich erschrocken an.

"Wie..?"

"Wenn Sie so freundlich wären. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.", unterbrach ich ihn erneut.

Eilig nickte er, öffnete die Tür und rief einen weiteren Mann zu sich.

"Hier wollten zwei gerne einmal zum Chef. Würdest du sie zu ihm führen?", bat der stämmige Mann seinen Kollegen.

Er war groß und sehr breit gebaut.

Seine Haut war gebräunt, er hatte ein Halbglatze und blondes Haar, sowie einen blonden Oberlippenbart.

Der Kollege von ihm, der jetzt halb aus der Tür lugte, war eher schmal, im Gegensatz zu ihm, dennoch etwas kräftiger wie ich, er war auch ungefähr so groß wie ich, hatte dunkle Haare und einen abrasierten Bart.

Kurz wurden wir beide gemustert, weshalb ich den Mann lieb anlächelte, während der Herr grimmig drein schaute.

"Na gut. Kommen Sie bitte mit.", bat er uns und winke uns zu sich heran.

Eilig folgten wir der Bitte und schlossen zu ihm auf.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, folgten wir ihm durch den Gang, hinter eine Tür.

Alles war groß und weiß.

Die Einrichtung beinhaltete nur das Nötigste.

Viele Türen waren zu sehen und alles war noch einmal extra abgeschlossen und gesichert.

Viele Türen mussten sowohl von innen, wie auch von außen geöffnet werden.

An allen Türen befanden sich Angestellte.

Einer war hinter der Tür und der andere vor dieser.

Fanden sie das ganze nicht etwas übertrieben?

Mitten auf einem Gang begegnete ich dem blonden Jungen, der schon letztes mal meine ganze Aufmerksamkeit bekommen hatte, als er aus diesem Gebäude geflohen war.

Wie er das geschafft hatte, bei den ganzen Absicherungen, war mir ein Rätsel.

Von zwei Männern wurde er durch den Gang gezerrt.

"Wer ist das?", wollte ich nebenbei wissen.

"Das ist Testobjekt S-012.", erklärte er kurz.

Die Menschen hier schienen wie Tiere behandelt zu werden und besaßen keine Namen. Wie grausam die Menschen doch sein konnten.

Nach einigen weiteren Türen waren wie endlich beim Chef angekommen.

"Hallo Chef, hier wollten zwei mit Ihnen reden.", damit deutete er auf uns und ließ uns eintreten, als der Mann nickte, dass wir durch durften.

Der Mann war dick und hatte bereits weiße Haare, sowie einen weißen Vollbart.

"Guten Tag, die Herrschaften. Bitte setzt Euch doch.", bat er uns und deutete vor seinen Tisch auf die beiden Stühle.

Nickend traten wir näher.

Mein Herr setzte sich, während ich hinter ihm stehen blieb.

Es gehörte sich schließlich nicht für einen Butler, sich neben seinen Herren zu setzen.

"Mein Name ist Michael Faraday. Und mit wem habe ich das Vergnügen?", wollte der Mann freundlich lächelnd wissen.

"Guten Tag, Mister Farady. Ich bin Ciel Phantomhive und das ist mein Butler Sebastian. Ich habe von Ihren Experimenten an Menschen erfahren und habe dabei ein Auge auf einen Ihrer Versuchsobjekte geworfen. Ich würde ihn Ihnen gerne abkaufen."

"Aber du bist noch so jung. Du weißt doch gar nicht, wie man mit ihnen umzugehen hat. Aber von welchem Experiment sprichst du denn, mein Kleiner?"

Die gesagten Worte machten Ciel äußerst wütend.

Da hatte er doch die Frechheit gehabt ihn zu duzen und dann auch noch als `klein´ zu bezeichnen!

Dennoch versuchte sich der Kleinere am Riehmen zu reißen und sprach freundlich weiter.

"Es geht um Testobjekt S-012.", sprach mein Herr ruhig, was den Mann uns gegenüber die Augen aufreißen ließ.

"W-w-was?! Ihn?! Aber er ist viel zu....""Ach papperlapapp. Sie haben Probleme mit ihm und er ist Ihnen bestimmt schon mehr als einmal abgehauen. Nun sitzen wir hier und möchten Ihnen ein Problem vom Hals schaffen. Ist das nicht geradezu perfekt?", unterbrach ihn mein Herr und lehnte sich dabei, spitzbübisch lächelnd, etwas weiter nach vorne.

"Wollen Sie so ein Angebot wirklich ablehnen?", fragte er unschuldig, was den Mann vor uns seine Krawatte lockern ließ.

Er schien wirklich zu überlegen.

"Ich unterschreibe auch gerne etwas, worauf ich bei Schaden oder anderen Dingen die er absofort verursachen sollte, nichts auf Sie zurück fallen lasse.", versprach er, was den älteren schlucken ließ.

"Nagut. Du kannst Ihn gerne haben. Aber sag im nachhinein nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.", mit den Worten stand der korpulente Mann auf, umrundete den Schreibtisch und begleitete uns selbst zu dem Raum, in dem sich gerade Testobjekt S-012 aufhielt. Er schloß die Tür des steril wirkenden Raumes auf und sprach kurz mit einem der Männer, ehe er uns auch schon rein bat.

Ich lief sofort in die Richtung des Jungen.

"Bezahl ihn schon einmal, Sebastian.", waren die nächsten Worte meines Herrn.

"Sehr wohl, my Lord.", wie immer legte ich meine Hand auf meine Brust und schloß dann das Geschäftliche mit dem Herrn Faraday ab.

Mit der zuerst genannten Summe, meinerseits, war er sofort einverstanden und nahm es an.

In der Zeit schritt Ciel lächelnd auf den in der Ecke hockenden, verängstigten blonden Jungen zu

"Hallo, ich heiße Ciel Phantomhive. Ich hole dich jetzt hier raus. Du darfst mit in meine Villa und musst keine Experimente mehr mit machen.", mit den Worten kniete sich der blau-schwarz Haarige hin und streckte seine Hand aus, die der Blonde zögerlich ergriff.

Geduldig hatte Ciel gewartet und stand dann zusammen mit dem Jungen auf.

"Wie heißt du überhaupt? Hast du einen Namen?", wollte der junge Herr wissen, was den anderen traurig mit dem Kopf schütteln und auf seine dreckigen Füße sehen ließ.

"Hm... Du hast also keinen Namen. Wie wäre es, wenn ich dir einen Namen gebe?", überlegte Ciel, was den Blonden auf sehen ließ.

Häftig nickte er und lächelte dabei überglücklich.

Noch kurz überlegte mein Herr, ehe er ihm einen Namen vorschlug:"Du bist doch ziemlich stark. In einer alten Geschichte gab es auch einmal einen sehr starken Jungen. Sein Name war Finnian. Der würde sicher auch gut zu dir passen. Gefällt dir der Name?", fragte er sicherheitshalber noch einmal nach.

Tze.

Mich hatte der Bengel nicht gefragt, ob es für mich okay wäre, dass er mich nach seinem verstorbenen Hund benannte.

Freudig nickte der Junge.

"Finnian gefällt mir gut.", mit Tränen in den Augen umarmte er seinen Vordermann, was diesen erschrocken nach hinten fallen ließ.

Jetzt lag mein Herr auf dem Boden mit einem Jungen auf ihm drauf, der ihn anscheinend nicht mehr los lassen wollte.

Kichernd besah ich mir das Szenario.

So oft würde es mir bestimmt nicht vergönnt sein meinen jungen Herrn auszulachen.

Der Anblick war auch zu köstlich, wie hilflos er da lag.

Da er zu keiner Zeit in Gefahr ist, beließ ich ihm seinem Schicksal.

"Ugh.....Finnian, du erdrückst mich....", keuchte der Kleinere auf, was Finnian sofort erschrocken hoch fahren ließ.

"Oh, das tut mir außerordentlich leid!", rief er aus und sprang von meinem Herrn runter.

"Lass mich dir helfen!", mit den Worten ergriff er den Arm meines Herrn und zog ihn mit Schwung nach oben, sodass dieser gegen Finnian krachte.

"Oh, das tut mir leid!", versicherte er und schniefte bereits los.

"Ich wollte doch nur helfen!"

Mit beiden Händen rieb sich unser Neuzugang die Augen.

Vorsichtig legte Ciel ihm seine Hand auf die Schulter.

"Schon gut Finnian. Jetzt lass uns nach Hause gehen.", freundlich wurde der Junge angesehen, sofort verstummte sein Geheule und er besah den jungen Herrn ungläubig.

Sanft nahm mein Herr die Hand des Jungen und zog ihn hinter sich her, richtung Ausgang.

Dabei wurden wir von einem Angestellten begleitet.

Draußen angekommen atmete Finnian lächelnd die Luft ein und genoß die Sonne, die auf seine Haut traff.

Er schien wieder glücklich und tänzelte lachend neben meinem Herrn her.

An der Kutsche angekommen hielt ich die Wagentür auf und die beiden Jungen stiegen ein.

Voller Vorfreude, zog Finnian den Vorhang zur Seite und sah aus dem Fenster hinaus.

"Ich bin noch nie in einer Kutsche gefahren!", rief er freudig, was auch Ciel schmunzeln ließ.

"Ihr solltet Ihm noch erklären, wofür er zu uns kommt.", gab ich gespielt lieb lächelnd von mir, was Finnian fragend zu meinem Herrn sehen ließ.

Ohja, ich liebte es das Rötzgör in die Bredouille zu bringen.

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Ich hasste diesen Butler!

Aber nichts desto trotz hatte er leider recht.

Kurz räusperte ich mich, als auch schon die Kutsche los fuhr.

"Sebastian hat recht. Wir dachten daran deine Kraft bei mir Zuhause einzusetzen. Mit Sicherheit würdest du einen guten Gärtner abgeben und könntest im Zweifelsfall die Villa gut mit verteidigen.", erklärte ich ihm und bekam ein strahlendes Gesicht zu sehen.

"Das klingt toll!", rief er aus, was mich erschrocken zusammen zucken ließ.

"Ich werde mir sehr viel Mühe geben Euch nicht zu enttäuschen Ciel!"

"Das freut mich zu hören.", waren meine nächsten Worte.

Wieder glücklich lächelnd, sah mein neuer Gärtner gebannt aus dem Fenster und bestaunte alles, an dem wir vorbei fuhren.

Wie lange er dort wohl schon gefangen sein musste?

Wenn man es nicht so genau nahm, dann hatten Finnian und ich schon einiges gemeinsam.

Dennoch vermochte er es zu lächeln.

Ehrlich zu lächeln, was ich seid jenem verheißungsvollen Tag nicht mehr vermochte.
 


 

"Heißt 'aufräumen' das wir das Essen dürfen?", fragte Maylene Bardroy, welcher ebenso rätselnd auf die Speisen sah, die sie in die Küche getragen hatten.

"Sicherlich wird am nächsten Morgen wieder etwas neues gekocht. Ob wir es nun essen oder weg schmeißen sollte doch Jacke wie Hose sein und außerdem haben wir beide auch noch nichts gegessen.", merkte der neue Chefkoch an.

Wie auf Kommando grummelten die Mägen beider Angestellten.

Sofort legten beide ihre Hände auf ihren Bauch.

"Wir sollten ein bisschen was essen. Sicherlich bekommt der Junge eh nicht alles leer, so wenig wie er heute früh gegessen

hatte."Mit einem zustimmenden Laut pflichtete Maylene ihm bei.

"Ja, du hast sicher recht. Wir sollten etwas davon essen. Das fällt bestimmt nicht auf.", mit den Worten nahmen sich beide Besteck, sowie einen Teller und luden sich diese randvoll.

Eilig aßen sie alles auf und hatten schlussendlich mehr als die Hälfte gegessen.

Mit vollen Mägen lagen sie auf dem Boden und hielten sich träge ihre Bäuche, nicht mehr in der Lage sich überhaupt noch einmal zu bewegen.
 


 

Bevor es nach Hause gehen würde, hielten wir in der Stadt.

Dort gingen wir zu dritt in den Schneiderladen von Nina Hopkins.

Sie besaß einen relativ kleinen Laden, wie ich fand, aber für eine Schneiderei war es doch etwas groß.

Das Schaufenster wurde mit Hüten und Kleidern ausgestattet und stach jedem sofort ins Auge, mit seinen hellen, fröhlichen Farben.

Auch weiter drinnen war es sehr farbenfroh.

Die Wände waren in einem tiefen Rotton gehalten, während goldene Verschnörkelungen in der Mitte der Wand drum herum verliefen.

Viele Regale waren an den Wänden angebracht worden und preisten die Arbeit Ninas an, welche sie so mühevoll angefertigt und eingeräumt hatte.

Man wusste nie, wo man zuerst hinsehen sollte.

An einer Ecke stand ein großer Spiegel, der mit goldenen Ranken verziert war.

Und es gab viele Tische, die Handschuhe, Spangen, Schleifen und weitere Hüte bereit hielten.

Es war wahrlich bunt, aber es hielt sich noch in Grenzen.

Weitere Arbeiten konnte man sich in einer Mappe ansehen, welche auf dem Tisch lag, wovon aus sie kassierte und Stoffe abschnitt für ihre Kunden.

Als sie das Läuten der Tür hörte, kam sie direkt aus der Hinterstube heraus gelaufen, die mit einem lila Vorhang verdeckt war.

Ihre Haare waren wieder zur Seite gesteckt, welche sie oft so trug, während ein gelbes Maßband um ihren Hals baumelte.

Ihre Kleidung war eher schlicht.

Heute trug sie einen grünen Rock, ein weißes Hemd, darüber eine grüne Weste und eine schwarze Schleife, die ebenfalls um ihren Hals hing.

"Guten Tag. Die Kleider hole ich sofort!", mit den Worten verschwand sie erneut in der Hinterstube, als sie den jungen Phantomhive gesehen hatte und kam mit vielen neuen Kleidern wieder zurück.

"Die sollten wie perfekt passen. Ich habe viele verschiedene Farben genommen. Mein liebstes Stück ist aber das blaue.", erklärte sie uns und zeigte uns die verschiedenen Sachen.

Es waren bestimmt zehn an der Zahl.

Auch mir gefielen sie, weshalb ich nickte.

"Sehr gute Arbeit. Sebastian bezahl sie.", befahl ich, was mein Butler sofort tat.

"Soll ich Ihnen nicht auch noch etwas schickes schneidern?", wollte sie sofort wissen und betatschte meinen Butler, was mich etwas genervt schauen ließ, als mir ein Hut auffiel, der auch Finnian ins Auge gefallen war.

Es war ein normaler Strohhut mit einem roten Band dran.

Den könnte er sicherlich gut für die Gartenarbeit gebrauchen.

"Sebastian, kauf doch auch diesen Hut.", befahl ich, nahm den Hut von dem Tisch, mit den verschiedensten Hüten und reicht diesen Finnian, welcher mich zuerst verwirrt ansah, ehe er den schlichten Strohhut lächelnd entgegen nahm.

"Vielen dank, junger Herr.", bedankte er sich lächelnd und ließ sich den Hut um den Hals hängen.

Das funktionierte Dank der Schnur, die am Hut befestigt war.

Nachdem Sebastian auch diesen bezahlt hatte, ließ ich Madam Hopkins noch Maß von Finnian nehmen, damit er mal was anständiges zum Anziehen bekommen würde.

Immerhin trug er noch immer die Einrichtungskleidung.

Auch bestellte ich sie für den nächsten Tag ein, damit sie auch Maß von den anderen beiden Bediensteten nehmen konnte.

Schließlich sollten sie etwas tragen, das zu dem Stand von mir passen würde.

"Sehr gerne. Dann sehen wir uns Morgen.", quietschte sie aufgeregt und geleitete uns noch zur Tür, ehe sie wieder in die Hinterstube verschwinden würde.

"Vielen, vielen Dank noch einmal junger Herr. Der ist wirklich schön.", sprach Finnian lächelnd mit roten Wangen.

Er schien sich wirklich über meine Geste zu freuen.

"Aber ich weiß nicht, ob das wirklich in Ordnung geht. Ich kann es Ihnen nicht zurück zahlen.", merkte er geknickt an.

"Das brauchst du auch nicht. Das ist ein Geschenk von mir. Und außerdem gibst du mir in Zukunft genug zurück. Du kümmerst dich um den Garten und meine Sicherheit. Als Gegenleistung bekommst du einen Schlafplatz und drei Mahlzeiten. Es ist gerecht aufgeteilt.", versuchte ich ihm zu erklären, was ihn freudig nicken ließ.

"Ich werde mein bestes geben.", verkündete er und lächelte mich breit an.

Wieder lehnte er sich zum Fenster und betrachtete alles genau, bis wir in meinen großen Garten an und hinter dem Brunnen vor meiner Villa zum stehen kamen.

Wurde auch Zeit, das wir wieder zu Hause eintrafen.

Als mir die Tür geöffnet wurde, half mir Sebastian wieder beim Aussteigen, während Finnian alleine ausstieg.

"Woah!", gab er begeistert von sich und sah die Villa empor.

Sicherlich konnte er kaum glauben, dass das alles mir gehörte.

Wer konnte es ihm schon verübeln?

Schmunzelnd trat ich ins Innere.

"Ich möchte einen Tee an meinen Schreibtisch bekommen.", befahl ich und stieg die Treppen hinauf.

"Sehr wohl, my Lord.", hörte ich es hinter mir und wusste genau, dass Sebastian sich die Hand an seine Brust hielt und sich verbeugte, ehe er sich an die Arbeit machen würde.

"Kann ich helfen?", hörte ich noch den Neuzugang fragen, ehe ich am oberen Treppenansatz angekommen war und den Flur entlang stolzierte.
 


 

Kurz schüttelte ich den Kopf.

"Nein, du brauchst mir dabei nicht zu helfen. Wenn ich wieder komme, dann zeige ich dir dein neues Zimmer und Morgen erkläre ich dir deine Arbeit.", gab ich ruhig von mir und ging in die Küche, gefolgt von Finnian.

Was ich dort sah, ließ selbst mich als Teufel stocken.

Auf dem Boden lagen die neuen Bediensteten und hielten sich ihre Bäuche.

Um sie herum lag das Essen, welches sie weg räumen sollten.

Es war kaum noch etwas übrig geblieben.

Anmutig und gefährlich wie eine Katze, ging ich schleichend, mit rot glühenden Augen, auf die beiden zu.

"Was hat das hier zu bedeuten?", fragte ich gefährlich und beugte mich etwas über die zwei, die sofort zusammen zuckten und erschrocken aufschrien.

"S-S-Se-Sebastian!", stotterte Maylene und lief, wie so oft, rot an.

Auch Bard stotterte meinen Namen.

"Wer hat das ganze hier zu verantworten?", sprach ich ruhig, mit verengten Augen, was den beiden einen Schauer über den Rücken jagen ließ.

"Ähm...., also.....", begann Maylene und sah hilfesuchend zu Bard.

"Wir dachten, dass Sie meinten, dass wir es essen dürfen.", erklärte der Koch klein laut.

"Aufräumen bedeutet in jedem Fall, dass ihr es weg räumen solltet, aber jetzt ist es sowieso zu spät. Ich hatte eigentlich vorgehabt daraus noch etwas anderes zu zaubern.", erklärte ich seufzend und hielt mir meine Hand an den Kopf.

"D-das tut uns sehr leid Sebastian.", beteuerte das Dienstmädchen, beugte sich dabei etwas in meine Richtung und legte sich die Hand an die Brust.

Zustimmend nickte Bard.

"Dafür werden wir morgen um so mehr helfen.", erklärte er mir grinsend.

Mit einem undefinierbaren Blick, sah ich die beiden an.

"Räumt den Saustall auf und poliert das Geschirr.", wies ich die beiden an, nahm aus einem der Schränke eine Tasse und kochte etwas Wasser auf.

Auf die Sekunde genau ließ ich die Kräuter in dem Wasser ziehen und goss dieses dann in die Tasse, welche ich dann noch oben trug, um sie meinem jungen Herrn zu bringen.

Mit geschmeidigen Schritten, stieg ich die Treppen empor, lief den Gang entlang und hielt vor dem Arbeitszimmer meines Herrn.

Sachte klopfte ich an, ehe ich eintrat.

Was ich dort sah ließ mich etwas schmunzeln.

"Na sowas, da ist er doch tatsächlich auf den Unterlagen eingeschlafen.", sprach ich schmunzelnd, stellte den Tee auf den Tisch ab und beobachtete ihn einen Moment beim schlafen.

Er sah so friedlich aus.

Die Fahrt musste ihn wohl geschwächt haben.
 


 


 

1825 - Michael Faraday
 

Der britische Chemiker und Physiker Michael Faraday entdeckt bei Versuchen in seinem Labor das Benzol, dass später zum Ausgangsstoff vieler Kunststoffe wird.
 

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Sebastian: * den jungen Herrn beim schlafen betrachte*
 

ErenJaeger15: Sebastian? Was tust du da?
 

Sebastian: * mir den Mund zu halt und Ciel weiter betrachte*
 

ErenJaeger15: * Aus dem Raum geschmissen werd* Na toll, ich glaube Sebastian möchte seine Ruhe mit Ciel haben. Was für ein nerviger Butler * seufz* Naja, dann werde ich den Schluss wohl alleine machen müssen. Ich wünsche einen schönen ersten Advent und viel Spaß mit meiner Geschichte. Ich hoffe, dass das Kapitel euch gefallen hat. Lasst gerne Sterne und Kommentare da. Ich freue mich darüber sehr. * Euch die ersten Plätzchen hinstell*



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