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Die verlorene Hoffnung

von

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der Telepath

Im Laufe der nächsten Jahre heiratete Lea, Corsa Columbus, einen Nachfahren des italienischen Entdeckers Amerikas. Auch zog Corsa Leas Tochter Evelyn wie seine leibliche Tochter auf. Schon von Anfang war klar, das sie nicht nur aufbrausend war, sondern auch ziemlich rebellisch war. Chai wußte zwar, das er in jungen Jahren auch rebellisch war, aber Evelyn war einen Zacken schärfer. Er vermutete, das es mit seiner Großmutter zusammen lag, denn Crytara Chienk, hatte ziemlich über die Strenge geschlagen. Als Evelyn sechzehn Jahre ist, kam die Wahrheit heraus, wer ihr wahrer Vater ist. Evelyn war so stocksauer auf Shanks, Lea und Corsa, das sie ins Jahr 1997 auf die Erde reist. Alle hatten Schuldgefühle, weil sie es nicht schon früher gesagt haben. Chai seufzte. Ihm war klar, daß Evelyns Reaktion in seiner Familie lag, aber er konnte daran nichts ändern. Zwei Jahre später traffen sie Evelyn wieder. Sie trug knappe, bauchfreie Kleidung. Auch waren ihre langen roten Haare abgeschnitten, so das es jungenhaft wirkte, aber durch ihre weiblichen Rundungen, erkannte man, daß sie eine Frau war. Alle erfuhren, das sie eine erfolgreiche Anwältin geworden war. Ihre Augen waren goldbraun. In ihren Mund steckte eine angezündete Zigarette. Evelyn sucht das Gespräch mit Shanks und Lea. Nach langen Reden verzieh Evelyn ihren leiblichen Eltern. Worauf Chai sehr erleichtert war. Chai bekam wieder seine silbernen Schläfen, ohne es zumerken. Auch war ihm bewußt geworden, das auch Evelyn eine Telepathin war, obwohl sie nicht den “Planetenzerstörer” in sich hatte.

“Was ist mit deinen Haaren passiert?”, riß Henna ihn aus seinen Gedanken.

Er runzelte verwundert die Brauen und wußte nicht, was los war, bis Henna ihn einen Spiegel gab. Chai bemerkte die silbernen Schläfen und wußte sofort Bescheid.

“Sie sind also wieder da...”, begann Chai seufzend.

“Was meist du?”, fragte Henna verwundert.

“Ich habe die silbernen Schläfen damals mit vierundzwanzig Jahren bekommen. Diese Haare sind pures Silber. Wie dieser Aschenbecher.”, erklärte Chai ruhig und zeigte ihr den Aschenbecher, “Die Merlinfalken haben diesen aus ihren Haaren gemacht und der letzte Prinz hat ihn den Großvater von Corinth Pyroth geschenkt und ich habe ihn vererbt bekommen.”

“Er ist wunderschön... Sage mal, hast du gewußt, das Evelyn Gedankenlesen kann? So hat sie es zum erfolgreichen Anwalt geschafft.”, meinte Henna nachdenklich, “Woher kann sie das?”

Chai sah sie wissend an. Eigentlich wollte er es niemanden sagen.

“Durch mich...”, gestand Chai schließlich.

“Wie?!”, rief Henna fassungslos.

“Die Mutter meines Vater war zur Hälfte ein Merlin und die Merlins waren keine gewöhnlichen Falken, sondern Telepathen, was siebenhundert Jahre vor meiner Geburt dazugeführt hatte, das die Kappenwaldfahren die Merlins ausgerottet haben, bis auf einen, Chur Luxia und der heiratete die Prinzessin der Silberfalken und Neroron ist der Enkel von Chur Luxia.”, erzählte Chai ihr, “Corinth war in Wahrheit nur mein Ziehvater und Cora war nur meine Ziehmutter. Ich bin von Geburt an ein Telepath. Desweiteren kann man das Gedankenlesen nicht stoppen. Es ist der beste Beweis, das ich mit den Merlins verwandt bin.”

Henna sah ihn ensetzt an.

“Heißt das... Heißt das... Das du mich deshalb so gut verstanden und getröstet hast, weil du meine Gedanken gelesen hast?”, rief Henna erschrocken.

Chai nickte beschämt.

“Du hast einfach so getan, als würdest du mich lieben oder?”, meinte Henna entsetzt, “Aber in Wahrheit hast du mich nie geliebt oder?”

Sie sah ihn ernst in die Augen, in der Hoffnung, das er sie wirklich geliebt hatte von Anfang an. Chai seufzte und wich ihren Blick aus.

“Ja... Ich habe anfangs nur mit deinen Gefühlen gespielt und nur so getan, als würde ich dich lieben. Blind vor Liebe hast du es nie gemerkt.”, erwiderte Chai ehrlich zu ihr, “Aber mit der Zeit bist du eine wertvolle Freundin für mich geworden.”

Henna war wie vorm Blitz getroffen.

“Dann... Dann... Dann ist es also wahr. Die ganzen liebes Schwüre damals, das war alles nur gespielt. In Wahrheit hast du mich nicht geliebt und das auch noch so ausgenutzt.”

Mit diesen Worten fing Henna an zu Weinen. Chai fühlte sich Hundelend. Er hatte es schon immer so gemacht und nie Rücksicht auf die Gefühle anderer genommen. Doch nun war es anders. Chai wollte nicht mehr allein sein und mit Henna neu anfangen. Doch nun... War nun alles vorbei. Er trat einen Schritt zu Henna. Doch sie wich zurück.

“Ich wollte dir nie wehtun... Es tut mir alles so Leid.”, antwortete Chai seufzend.

“Schön, daß es dir Leid tut. Telepathen können leicht solche Worte sagen und spielen dann oft mit den Gefühlen der Leute.”, meinte Henna streng, “Ich habe dir vertraut und immer zu dir gehalten. Ist das der Dank dafür?! Du hast mein Vertrauen in Wahrheit mit Füßen getreten!”

Chai senkte beschämt den Kopf.

“Ich habe nie gesagt, daß du mir Vertrauen sollst. Auch habe ich nie gesagt, das du mich lieben sollst.”, erwiderte Chai ruhig.

Tief im inneren wußte Chai, daß er wieder alles vermasselt hatte, aber er konnte das nicht ändern. Eine Weile sahen sie sich schweigend an.

“Was hast du jetzt vor?”, brach Chai schließlich das Schweigend.

“Versuche es doch zu lesen!”, fauchte Henna ihn an.

“Ich habe es immer so gehandhabt, daß man es selber sagen sollte und nicht durchs Gedankenlesen herauserzählen... Ich möchte es aus deinen Mund hören.”, erwiderte Chai ernst.

Er wußte wie unentschlossen sie war. Dann holte sie mit der rechten Hand aus und hielt kurz vor Chais linker Wange an. Er zuckte nicht einmal. Sie zitterte am ganzen Leib. Tränen liefen ihr Gesicht herunter.

“Das ist einfach nicht fair!”, schluchzte sie, “Du bringst jeden dazu, dich zu hassen und bei mir bringst du mich dazu, dich zu lieben. Warum nur?”

Chai zuckte hilflos nur mit Schultern. Er hatte keine Ahnung, was er darauf antworten sollte. Es war nie seine Absicht gewesen.

“Ich... Ich weiß nicht was Liebe ist. Sicher habe ich zwanzig Jahre meiner Jugend und Kindheit glücklich gelebt, auch wenn ich anfangs von Altersgenossen gemobbt wurde, weil ich anders war als sie. Ich hatte nie einen wahren Freund, der immer zu mir hielt, was ich nach meiner Verbannung begriffen hatte. Niemand wollte etwas mit mir zutun haben... bis du kamst.”, erzählte Chai ruhig, “Ich bin auf deine Gefühle eingegangen, um dich als Freundin zugewinnen. Das du dich in mich verliebst, habe ich nie gewollt... Es gibt viele Gedanken, die ich lieber nicht gewußt hätte, aber ich kann das nicht abstellen. Als der Krieg ausbrach, habe ich das ganze Leid aller Lebewesen gehört. Es ist unangenehm sowas zu fühlen, obwohl es einen nicht betrifft. Ich gönne es niemanden...”

Henna schwieg nachdenklich.

“Ich habe dir nie wirklich wehtun wollen.”, meinte Chai traurig.

“Und das soll ich dir glauben?”, wollte Henna ungläubig wissen.

Mit diesen Worten ließ Henna ihn einfach stehen. Chai wußte nicht, was er nun tun sollte, sowas hatte er nie erlebt. Selbst in der Nacht wälzte er sich im Bett herum und konnte er nicht schlafen. Ohne Henna war plötzlich alles so leer und viel zu still. Er wußte nicht, was er tun sollte. Shadow, der zufällig vorbeikam, bemerkte die dunkeln Ringe unter seinen Augen und wie verzweifelt er war. Es war ein erbärmlicher Anblick wie Chai sich gab.

“Chai, vom Trübsal wird es auch nicht besser.”, meinte Shadow ernst.

“Ach! Und was soll ich deiner Meinung nach tun?”, erwiderte Chai verzweifelt, “Ich... Ich habe sie verloren, für immer!”

Shadow senkte nachdenklich den Kopf.

“Dann kämpfe um sie.”, meinte Shadow ernst.

Mutlos wich Chai seinen Blick aus.

“Nein! Das werde ich nicht mehr tun!”, gestand Chai ernst.

“Und warum nicht? Es würde sich sicher lohnen.”, erwiderte Shadow streng.

Chai ballte seine Hände zu Fäuste und sein Blick war zum Boden gerichtet.

“Ich habe Jahre um Freundschaft gekämpft und wurde am Ende so bitter enttäuscht... Nein, ich kämpfe nicht mehr um sowas, daß ist vorbei! Wenn es mein Schicksal ist alleine zu bleiben, dann ist es halt so.”

“Sage sowas nicht!”, konterte Shadow streng.

“Doch... Es war immer so und es wird nie anders werden!”; schrie Chai ihn an.

Shadow lief rot an und verpaßte Chai eine Ohrfeige.

“Warum machst du das?”, fragte Chai verwirrt und hielt sich die glühende Wange.

“Du bist nicht mehr allein!”, erwiderte Shadow wütend, “Wir beide sind doch Freunde oder nicht?!”

Chai blickte beschämt zu Boden und wußte nicht, was er sagen sollte. Sein Kopf war leer. Schließlich schnaufte Shadow.

“Du bist genauso wie ich damals als Kind... Die ersten Tage auf dem Schiff von Joe Newgate. Durch seine Mannschaft habe ich den Wert wahrer Freundschaft begriffen. Ich brauche dir nicht alles erzählen, den Rest kannst du in meinen Gedankenlesen, wie ich weiß. Joes Crew habe ich sehr viel zu verdanken.”, erklärte Shadow, “Ich habe mich verändert, besonders seit Shanks mein Freund geworden ist... Du mußt den Glauben in die Welt wiederfinden!”

Chai schwieg und fühlte sich komplett leer. Schließlich seufzte Shadow.

“Ich werde versuchen mit Henna darüber zu Reden und hoffe, das sie einlenkt.”, sagte er ruhig zu Chai, “Aber sagemal, warum haben wir nie gemerkt, das du ein Telepath bist?”

“Weil ich will, das die Person, die es betrifft ihre Gedanken selber ausspricht und nicht ich selber. Jeder sollte soviel verraten, wie er selber will.”, antwortete Chai ernst.

“Das ist richtig so.”, stimmte Shadow ihm zu.

“Die Mutter meines Vaters war zur Hälfte ein Merlin und die Merlinfalken konnten alle Gedankenlesen bis die Kappenwaldfalken sie ausgelöscht haben und mein Ururgroßvater väterlicherseits überlebte nur knapp.”, erklärte Chai ernst, “Desweiteren bin ich mit dem Urstamm aller Shoneds verwandt.”

“Was!? Wie geht das?”, fragte Shadow erstaunt.

“Mein leiblicher Vater Neroron ist der jüngere Halbbruder von Urekara. Nach der Geburt von Urekara wurden die Pteredongeschwister Ukaro und Usara getrennt. Während Usara nie wieder heiratete, hatte die Prinzessin der Silberfalken Ukaro mit Hilfe von einem schwarzen Falken zu einen Silberfalken gemacht und ihn geheiratet. Allerdings ist er trotzdem mit sechzig Jahren verstorben, wie er es wollte. Einige Zeit später wurde Neroron geboren... Ich bin Ukaros Enkel.”

Shadow hob überrascht die Brauen. Also war Chai irgendwie mit ihm und Shanks verwandt, was wohl Chais rebellisches Verhalten erklären würde und warum Chai ganz am Anfang gesagt hatte, das er ein Pteredon und Silberfalke war.

“Bathor hatte es auf mich abgesehen, weil ich ein Telepath bin. Meine Ziehmutter Cora ist die jüngere Schwester von meiner Großmutter mütterlicherseits und mein Ziehvater Corinth ist mein Urgroßvater, wie ich heute weiß. Auch hat Bathor meine Eltern auf den Gewissen... Mein Vater starb, als meine Mutter mit mir im dritten Monat Schwanger und meine Mutter starb, als ich sechs Monate alt war... Sie brachte mich zu Cora und Corinth... Danach wurde sie durch ihren eigenen Mann ermordet... Bathor war mein Stiefvater.”, endete Chai seufzend.

Shadow hatte alles schweigend mit angehört. Er räusperte sich kurz.

“Ich werde versuchen mit Henna zu Reden. Wenn sie dich wirklich liebt... Dann kommt sie zu dir zurück und verzeiht dir deine Fehler.”, erwiderte Shadow mit ein Lächeln, “Ich denke, das alle Telepathen es schwer haben, aber du bist charakterlich ziemlich schwierig zu verstehen, das muß dir klar werden.”

“Das wird wohl an meiner Oma mütterlicherseits liegen, die eine ziemliche Rebellin gewesen sein muß, wie mir Cora immer erzählt hat.”, gestand Chai ihm seufzens.

“Wenn du meine Meinung wissen willst, ich denke du versuchst jetzt alles nachzuholen, was du in deiner Jugend verpaßt hast. Ich meine, was ist das für ein Leben ohne Gesellschaft und Träume? Das grenzt ja an Tod. Du hast im Grunde das Leben eines Zombies geführt.”, meinte Shadow ernst, “Du kennst meine Geschichte, aber ich hatte immer Träume, obwohl manchmal keine Hoffnung auf Besserung war. Selbst Shanks hat schlimmes erlebt, aber was dich angeht... Du machst es uns nicht leicht, dich zu verstehen.”

Chai schwieg nachdenklich, da er keine Ahnung hatte, was er dazu sagen sollte.

“Ich glaube nicht daran, daß Henna wieder kommt. Wer will schon mit sowas wie mir zusammen sein.”, seufzte Chai und blickte betrübt zu Boden.

“Ich denke, du gehst zu streng mit dir ins Gericht. Sicher kann man nicht jeden deiner Fehler verzeihen, aber im Grunde hast du ein gutes Herz... Was du dir in all den Jahren bewahrt hast.”

Mit diesen Worten ließ Shadow ihn allein. Kraftlos sank Chai zu Boden. Inzwischen ging Shadow zu Henna, die sich ein ruhiges Plätzchen zum Nachdenken gesucht hatte.

“Was hast du jetzt vor, Henna?`”, wollte Shadow wissen

Sie sah ihn verwundert an und zuckte mit den Schultern.

“Ich weiß es nicht.”, gestand sie ihm.

“Aber du liebst ihn noch oder?”, hakte Shadow nach.

“Sonst hätte ich ihm nie einen Antrag gemacht.”

“Verstehe.”, meinte Shadow ernst, “Dann gehe zu ihm zurück.”

“Aber er hat mich so skrupellos ausgenutzt!”

“Mag sein... Aber er mag dich ohne Zweifel und vermißt dich sehr.”, meinte Shadow ernst.

“Dann soll er es mir zeigen.”

“Das wird nie passieren... Er hat sich Jahre lang um Freunde bemüht und ist es nun Leid erfolglos um Freundschaften zu kämpfen. Solche Dinge zu zeigen, hat er nie kennengelernt. Deine Lage ist schwierig, da er ja ein Telepath ist.”, seufzte Shadow nachdenklich.

Henna senkte beschämt den Kopf.

“Und trotzdem liebe ich ihn noch. Ohne ihn ist es so leer.”, gestand Henna ihm.

Shadow lächelte sie freundlich an. Er hatte schon länger gemerkt, das Chai sich verändert hatte und offener geworden war. Schließlich rannte sie los und Shadow ahnte, das ihr Ziel Chai war. Es war spätabends als Henna zurückkehrte. Sie entdeckte Chai schlafende im Bett. Er hatte noch seine Straßenkleidung an. Mit Tränen in den Augen nahm sie Chai in den Arm. Dadurch erwachte er verwirrt. Als er Henna erblickte, strahlten seine Augen vor Glück und klammerte sich an ihr wie ein Rettungsanker.



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