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Zeit zu sterben, Zeit zu leben

Zwei Hundebrüder, ein Vater und eine Reise
von

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Hundefürst

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Sesshoumaru ignorierte die Mengen an Energie hinter sich ebenso wie das gewisse Beben in der Erde, wenn haushohe Körper zu Boden stürzten. Vater würde mit diesem vorlauten Wolf gewiss zu Rande kommen. Der war der Stärkste aller Lebenden und der Aufenthalt im Jenseits hatte ihn höchstens nur noch mächtiger gemacht, eine Kleinigkeit unter vielen anderen, die dieser närrische Kaito wohl nicht berücksichtigt hatte. Er selbst fixierte allerdings seinen törichten Bastardbruder. Es gab, davon war er überzeugt, nur drei Personen die sich ihm mit dem aufgeladenen Bakusaiga in den Weg stellten und nicht masochistische Lebensmüde waren – seine Eltern. Und Inu Yasha. Wobei, bei dem war er sich nicht so ganz sicher. Wieso traute der sich ihm in den Weg, noch dazu mit blanker Klinge in der Hand? Und wieso dachte der denn nicht einmal mit? „Narr,“ erwiderte er daher nur und schlug zu, durchaus bewusst an dem vorbei zielend.

„He!“ Inu Yasha war noch beiseite gesprungen, fuhr jetzt allerdings herum, um das Ergebnis der Youkiwelle auf das Tal des Tsubara zu betrachten. Hatte sein Angriff bereits von links einen Erdrutsch verursacht und das Tal mehr oder weniger halb hinter dem Wolfsheer geschlossen, so donnerte die zerstörerischte Energiewelle, die er je gesehen hatte, wenn man von So´unga absah, gegen die rechte Seite, fräste sich in die Spuren der vorherigen und löste einen förmlichen Erdsturz aus. Die Berge bebten, verschwanden zum Teil, ehe das Tal nun praktisch bis zur Höhe der Ränder von Felsen, Steinen und Erden verschlossen war. Erleichtert, dass immerhin niemand daran gestorben war, auch mit einem etwas schlechten Gewissen seinen Halbbruder falsch eingeschätzt zu haben, fuhr der Hanyou erneut herum. „Wieso sagst du Narr das nicht gleich!“

„Dass du einer bist?“ Sesshoumaru schob seine Klinge zurück, sicher, dass er nicht angegriffen wurde.

„Keh!“ Der Jüngere steckte allerdings ebenso Tessaiga in die Scheide. „Naja. Immerhin sollten diese Wölfe jetzt wissen, warum man sich nicht in Tälern aufhalten sollte. Moment, Sekunde mal. Dieser Fluss fließt nicht mehr, das staut den zurück!“

Na und? Dann würden die eben nasse Pfoten bekommen. Lektion Nummer Zwei.

„Äh, du weißt schon, dass die irgendwann ertrinken?“

Musste er denn alles erklären? Aber er brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen, dass chichi-ue noch immer in einem Duell steckte, der Lärm und die ausgeschütteten Energiemengen waren genug an Zeugnis. Große Brüder waren arm dran, erkannte er. „Tora.“

„Oh, der und das Heer des Westens sollen die raus fischen? Na, hoffentlich machen sie das auch…“ Inu Yasha bemerkte die gewisse Anspannung seines Halbbruders und drehte sich um. Langsam, denn solange Sesshoumaru nicht zur Waffe griff kam da nur was Unbedeutendes. Oder auch der Kerl da. Fast zwei Meter, breitschultrig, offenbar ein Katzenverwandter. Rüstung und Schwert bewiesen, dass er ein Krieger war – und der bekannte, winzige Flohgeist auf seiner Schulter, dass er harmlos war. „Myouga-jijii.“

Der so Genannte flog förmlich auf die Schulter des Hanyou. „Der Herr kämpft.“ Er klang allerdings kaum besorgt. Und der Schweiß auf seiner Stirn musste ebenso von etwas anderem stammen.

„Noch,“ erklärte Inu Yasha, doch etwas stolz auf seinen Vater. Dann bemerkte er, dass sich Tora, denn das musste der sein, vor seinem Halbbruder verneigte, ihn jedoch links liegen ließ. „Tora, vermute ich? Der so genannte Heermeister?“

„In der Tat.“ So war Tora auch noch nie begrüßt worden, zumal mit der Klaue am Schwert. Er riskierte einen Blick zu den kämpfenden Daiyoukai im Hintergrund, die sich gerade ein wenig voneinander lösten, ehe er sich wieder dem Erbprinzen zuwandte. „Befehle, Sesshoumaru-sama?“

Der Angesprochene sah sich durchaus vor die Frage gestellt, wen der Beiden er als erstes disziplinieren sollte – den Heermeister, der offenbar nicht mitbekommen hatte, wer der Hanyou war – oder eben diesen, der bereits zu Tessaiga gefasst hatte. Sachlich bleiben, ermahnte er sich, zumal er den Blick seiner Mutter förmlich spüren konnte. Natürlich sah sie zu. „Tora, das ist mein Halbbruder Inu Yasha.“

Der zweite Sohn des Herrn, also, von dem man kaum sagen gehört hatte. Aber der Heermeister war höfisch erfahren genug, um zu wissen, dass militärischer Erfolg weder den Taishou noch Sesshoumaru davon abhalten würde ihn zu bestrafen, würde er unhöflich gegen ein Mitglied der Fürstenfamilie agieren. Erstaunlicher war, dass ihn ausgerechnet Sesshoumaru noch gewarnt hatte. „Ich bin erfreut Euch kennen zu lernen, Inu Yasha-sama. Das legendäre Tessaiga ist in Eurer Hand, nicht wahr?“

Das wiederum wurmte den jüngeren Halbbruder. Tessaiga, ja? Immer nur das Schwert, nie er. Seine Klaue umfasste den Griff fester.

Der geplagte große Bruder kannte die Anzeichen und bevor hier noch ein überflüssiges Duell ausbrach – für das im Zweifel er von seinen Eltern verantwortlich gemacht werden würde – sagte er: „Das Tal ist hier im Norden verschlossen. Im Süden?“

„Auch,“ beeilte sich Tora zu melden, alarmiert durch den eisigen Blick und die minimal nochmals kältere Stimme des jungen Daiyoukai. „Darf ich allerdings anmerken, dass durch den … durch die Macht Eurer Beider, auch der Fluss unterbrochen wurde und rasch ansteigt? Wie sollen wir mit den Wölfen verfahren?“

Auch, wenn Sesshoumaru zu gern erlebt hätte wie ein komplettes Wolfsheer wie Katzenkinder ersäuft würde, so wäre Vater gewiss nicht damit einverstanden. „Entwaffnet sie.“

„Und holt sie da raus,“ ergänzte Inu Yasha.

Der Heermeister verneigte sie lieber gegen beide. Wenn sich die Prinzen einig waren, gab es wohl keinen Widerspruch. Immerhin müssten sich ja beide gegenüber dem Vater und Fürsten nach Kriegsrecht rechtfertigen. Überdies hatte er ja gesehen, was deren Angriffe angerichtet hatten. Zu zweit gegen Fünfhundert! Der künftige Herr der westlichen Länder benötigte den Heerbann ebenso wenig wie einst sein Vater. Er sah beiseite. Ja, der Taishou kämpfte noch. „Oyakata-sama benötigt keine Hilfe.“

„Erledige deinen Teil,“ murmelte Myouga, im Schutz der Haare des Hanyou etwas zu laut.

Aber zu Toras Bedauern guckte keiner der Söhne des Inu no Taishou den Flohgeist an, sondern nur ihn. So neigte er eilig erneut den Kopf. Er hatte seine Anweisungen bekommen. So verschwand er wieder, mit weiten, eleganten, Katzensprüngen.

 

Inu Yasha drehte sich. Vater kämpfte noch, ja. „Sollten wir ihm nicht helfen?“

„Niemals!“ entkam es Myouga vollkommen entsetzt, ehe er doch einen Blick zu dem Erbprinzen warf.

Der große Bruder hätte frustriert um ein Haar geseufzt. „Man mischt sich in ein Duell nicht ein. Überdies spielt chichi-ue.“

„Aha. Woher willst du das wissen? Er hat auch schon Blut und….“

„Er hat Kaito zwei Mal den Schwanz gebrochen.“

Was auch immer das heißen sollte. So sah Inu Yasha nicht erneut seitwärts, sondern schnappte sich den Floh auf seiner Schulter und hielt ihn vor sein Gesicht. „Und was heißt das jetzt schon wieder, Onkelchen?“ Dieser Typ hätte ihn ausbilden sollen! Irgendwie musste der Umgang mit Toutousai abfärben, denn der offenkundig vergessliche Flohopa erklärte Sachen ja auch immer erst im Nachhinein.

Myouga überlegte hektisch, wie er den scharfen Krallen an seinem Bauch und Rücken ausweichen konnte, sah seitwärts und wusste, dass seine Chance keine war. Auch der ältere Sohn des Herrn ließ ihn nicht aus den Augen, in der sicheren Erwartung, er würde das erklären. So seufzte der alte Floh. „Nun ja, Inu Yasha-sama …“

„Ich hasse es, wenn eine Erklärung so los geht,“ murrte der Hanyou.

„Es .. ich meine, Ihr kennt Hunde? Inuyoukai? Kaito hat den Schwanz wohl sehr erhoben getragen, um seinen Rang anzuzeigen. Nur der Alpha darf das. Oder auch die … äh, die höchstrangige Dame. Das Erste, was der Herr in solch einem Fall macht ist, den Schwanz zu brechen, um solche … äh .. unpassende Demonstration von Selbstbewusstsein zu unterbinden.“

„Naja, bei Youkai, Daiyoukai, nochmal, heilt das doch ziemlich schnell.“

„Zwei mal….?“ Myouga sah unwillkürlich zu Sesshoumaru, lenkte seine Aufmerksamkeit allerdings lieber wieder auf das doch freundlicher dreinschauende Hundebaby, Toutousai hatte schon recht. Ein Kind und ein Halbstarker. Oh, nein, das sollte er nicht einmal denken. Wenn das nur die Hälfte dessen war, was Sesshoumaru-sama je erreichen könnte, oder auch Inu Yasha …. „Das dauert. Und behindert im Kampf, also, rein psychologisch, denn, wie Ihr unschwer sehen könnt, trägt oyakata-sama seine Rute noch immer erhoben. Aber natürlich dürfte da auch ein gewisser Schmerz sein.“ Myouga blickte beiseite. Auch der Herr zeigte Kratzer, Blut und irgendwie schien sein rechter Lauf verletzt zu sein. Sollte er das allerdings den beiden Chaoten sagen? Zum Einen würden sie es doch sowieso sehen, zum Zweiten – er wurde noch immer recht fest gehalten. Kein besonders guter Ort um einem der Idioten zu sagen, dass ihr Vater sich dort härter tat als sie annahmen.

„Was machst du eigentlich bei Tora?“ erkundigte sich Inu Yasha misstrauisch. „Ich dachte, du hockst noch in dem Walskelett von diesem Metallbieger.“

„Äh, ja, das tat ich, junger Herr, bis Toutousai zurückkehrte und mir sagte, dass der Heerbann aufgerufen wurde. Da war ich natürlich neugierig ...und so.“

„Neugierig ja, aber anscheinend nicht genug um zu Vater oder mir zu kommen.“

„Ich ging davon aus, dass Tora Euch treffen würde,“ erklärte der Flohgeist hoheitsvoll.

„Keh. Und dass es bei dem samt Heer friedlicher zugehen würde als bei uns, oder? - He, nii-san, wir sollen da wirklich nur zugucken?“ kommentierte er die Tatsache, dass sich die beiden riesigen Lebewesen erneut ineinander verbissen hatten.

Das bedurfte keiner Antwort, entschied der große Bruder, zumal der so genannte Lehrer ja offenkundig ausnahmsweise anwesend war. So senkte der junge Daiyoukai nur einen kühlen Blick auf Myouga.

Der seufzte. „Inu Yasha-sama, niemand greift in ein Duell ein, das wäre äußerst blamabel für den Herrn! Ich fürchte, da würdet eher Ihr sein Gebiss zu spüren bekommen.“

Schön, das klang auch nicht gerade toll, wenn man so sah, wie groß Vaters Maul in dieser Form war. Vermutlich könnte der einen ganzen Ochsen mal eben abtransportieren. Ob Mama ihn je so gesehen hatte? Abwarten lag ihm persönlich eigentlich überhaupt nicht, aber, wenn schon Sesshoumaru … ja, verflixt. Der hatte sich schon früher immer, zumindest für seine Verhältnisse, aufgeregt, wenn er selbst in dessen Kämpfe eingegriffen hatte, egal, wie notwendig ihm das erschienen war. Und der hatte sich auch immer beschwert gleich zu Anfang, wenn Kagome versucht hatte sich in ihre, also die Brüder-Duelle, einzumischen. Das war wohl wieder so eine Youkai-Regel, die ihm leider niemand gesagt hatte.

 

Der weiße Hund wich etwas aus der Beisserei zurück, duckte sich jedoch vorsorglich erneut ab. Leider war sein Gefühl, Kaito könnte stärker geworden sein, nicht unberechtigt gewesen. Das, und der war eindeutig streiterprobter geworden. Im Süden musste sich sein ehemaliger Unterführer sicher mühsam die Hierarchie empor gekämpft haben. Er selbst hatte jedoch, wie bei jedem Kampf um die Rangordnung, sich als fast erstes den Schweif seines Widersachers vorgenommen. Zum Einen rechnete damit kaum jemand – obwohl sie diese, seine, Strategie kennen müssten – zum Anderen diente das einer gewissen psychologischen Taktik. Kein Hund, der seinen Schwanz heben wollte und nicht konnte, vermochte Dominanz auszustrahlen – was er selbst mit beinahe überbetonter Haltung bewies. Zweitens war natürlich auch ein gewisser Schmerz zu verspüren, wie er ihn selbst ja auch bei den Bisswunden und Kratzern empfand, die ihm der Wolf hatte zufügen können. Aber dies war kein Duell das mit solchen kleinen Blessuren ausgestanden wäre. Hier ging es um Alles, und das bedeutete um Leben und Tod. Zum Glück beruhigte ihn das Youki in Entfernung, das er spüren konnte. Seine Jungs waren in Ordnung, Koromi wachsam ….dies bedeutete auch, dass er sich nicht ablenken lassen musste. Oder auch sollte.

Die Kratzer und Bisswunden schmerzten, vor allem sein rechter Vorderlauf, den Kaito im Gelenk zwischen seine Zähne bekommen hatte. Ja, er humpelte, um es klar zu sagen, aber das bedeute in einem derartigem Kampf nichts. Wieso musste er nur plötzlich wieder an Koromi, an Izayoi, denken, an Gelegenheiten, in denen er einen gesunden rechten Arm brauchen … Kaito!

Dem Herrn der Hunde entkam ein Knurren, das tief in seiner Kehle wuchs und eher an ein Donnergrollen erinnerte. Diese Missgeburt von Wolf wagte es seinen Verstand anzugreifen? Vollkommen gleich, woher der das plötzlich konnte, vollkommen gleich, wie sehr der hoffte damit ihn abzulenken – das war doch wirklich…. Er hatte geübt seinen Verstand und seine Selbstbeherrschung zu gebrauchen, als ihm klar wurde, dass er das Höllenschwert einst erben würde und damit beherrschen musste. Die Übungen, die ehedem sein verehrter Vater mit ihm zu diesem Zweck begonnen hatte, hatten ihn über all die Jahre geholfen So´unga im Zaum zu halten. Und jetzt wagte es dieser ehemalige Besiegte ihn solcherart attackieren zu wollen, ihn mit seinen Ehefrauen ablenken zu wollen?

 

Kaito hatte nicht lange abgewartet. Ihm war bewusst, dass der Inu no Taishou vielleicht älter geworden war, schwächer, aber immer noch einer der kampfgestählstesten und erfahrensten Krieger in ganz Japan war. Und, dass der früher oder später hinter das Ablenkungsmanöver kommen würde.

So hatte er nur, wie jahrelang geübt, die Gedankenfalle ausgesendet, aber im gleichen Bruchteil einer Sekunde auch angegriffen, nicht überrascht, dass der Fürst der westlichen Gebiete kurz förmlich erstarrt war, eher beglückt, dass der Trick funktioniert hatte. Er sollte diesen Tanuki wirklich belohnen, dachte er noch, als er mit einem gewaltigen Satz in die Seite, die Flanke, des Herrn der Hunde sprang, den damit förmlich umriss. Und er biss mit aller Kraft, die er hatte, in das nächste Stück Körper, das er finden konnte, den hinteren Oberschenkel.

 

Verdammt! Es war der reine Instinkt, plus die Erfahrung aus Jahrhunderten, die den Taishou dazu brachte sich, als er auf der Seite lag, sich weiter zu drehen, den Schmerz zu ignorieren. Hauptsache war die eigene Kehle von den Zähnen des Widersachers wegzubekommen. Ohne weiter nachzudenken schnappte er zu, spürte Fell und Fleisch zwischen seinen Zähnen. Er musste aus dieser Lage weg, egal wie.

 

Kaito fühlte nur zu schmerzhaft die Erwiderung seines Angriffs, als er das Gebiss des weißen Hundes in seinem Nacken realisierte. Irgendwie schaffte er es sich herauszuwinden, die Attacke abzubrechen und zurück zu springen. Überrascht oder nicht, der Hundefürst war wahrlich ein ernst zu nehmender Gegner. Aber, nicht mit ihm. Der drehte sich gerade mühsam, offenbar doch verletzt auf den Bauch, wollte auf. Das konnte er ihm nicht durchgehen lassen. Er hatte ihn am Boden, er war am Drücker, jetzt musste er nur noch nachsetzen um zu siegen. So sprang er erneut vorwärts.

 

Der Taishou hatte damit gerechnet. Schwäche in einem Kampf zu zeigen lud den Gegner stets ein. Nun ja, umgedreht suchte er ja auch stets seinen Vorteil. Ohne zu zögern ließ er sich erneut seitwärts fallen, damit das Gebiss des Wolfes ins Nichts schnappen, noch während er sich weiter rollte, um alle vier Pfoten in der Luft zu haben. Mit aller Kraft aus der Drehung und den Muskeln stieß er nach oben, spürte die Brust, den Bauch Kaitos, als er ihn über sich hob, aushebelte und durch die Luft fliegen ließ.

Jetzt!

 

Ein einst zu Welpenzeiten gelernter Trick, sich aus der Rückenlage kaum zu bewegen, nur die Schultern zusammenzuziehen und sich so hochzuschleudern, auf den am Boden liegenden Widersacher zu stürzen, war, wie so oft, Rettung in der Klemme.

Der Herr der Hunde landete erneut mit allen vier Pfoten auf Kaitos Brust und Bauch, der nur mehr nach Luft rang.

Dem Wolfsyoukai war klar, dass er verloren hatte. Die Kraft schien wie Wasser aus seinem Körper zu fließen. Und er sah nur mehr eine einzige Chance sein Ende zu vermeiden. Der Herr der Hunde war doch immer schon mild gewesen, nachsichtig … In seiner wahren Form konnte er nicht um Gnade bitten und so sammelte er seine letzte Energie, um sich in seine Menschenform zu verwandeln. Überdies stand der weiße Hund ihm dann nicht mehr auf dem Körper….

Der Hundefürst fühlte die Energie unter sich steigen und ahnte warum. So machte er mehr oder weniger nur einen Schritt beiseite und musterte den Daiyoukai in seiner Menschenform, wie er mit deutlichen Verletzungen, aber ebenso deutlich erschöpfter.

Kaito warf sich flach zu Boden. Wie hatte er einst die Verzeihung bekommen? „Vergebt einem armseligen Diener seinen schweren Irrtum, mein Fürst. Ich ...ich dachte ….“

Der Taishou knurrte etwas. Der Narr hatte gar nicht gedacht. Und dieses Winseln um Gnade kannte er. Er beging Fehler, wer tat das nicht, aber keinen zwei Mal.

Eine große weiße Pfote patschte zu Boden, hinterließ einen tiefen Abdruck – und einen zerschmetterten Körper.

 

Langsam wandte sich der Herr der westlichen Länder ab. Ja, da waren seine Söhne, die ihn ansahen, Inu Yasha anscheinend etwas erschrocken. Koromi kam. Alles war also gesichert. Mit gewisser Erleichterung verwandelte sich der Inu no Taishou in seine Menschenform zurück und überprüfte erst nun seine Verfassung. Der rechte Arm war am Ellbogen gebrochen, Hüfte und Leiste rechts waren von den Wolfszähnen arg in Mitleidenschaft gezogen worden, Kratzer an Brust und Bauch, wo ihn seine schwere Rüstung in Hundeform nicht hatte schützen können. Und sein Youki war erheblich gesunken. Mit der Linken ordnete er instinktiv sein Haarband. Immer perfekt aussehen, höfisch sich verhalten, das hatte er in Jahrhunderten auch erst lernen müssen wie wichtig das war.

Da Sesshoumaru sich in Bewegung setzte, folgte auch der Jüngere.

Beide Söhne blieben vor ihm stehen.

Inu Yasha neigte allerdings nicht den Kopf, sondern starrte ihn an.

Gab es doch noch ein Problem? „Nun?“

„Ihr habt ihn getötet.“

„Ja. Und deutlich schneller, als es das Gesetz vorsieht.“

„Ich dachte, er würde um Gnade bitten.“

„Die hat er einmal erhalten. Und beging Hochverrat. Aber, ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, mein Sohn.“

„Ja.“ Inu Yasha schwieg. Irgendwie war das wohl richtig, wenn man Fürst war. Kagome würde das vielleicht anders sehen, sie plädierte ja immer dafür jedem seine Chance zu geben. Aber, was, wenn jemand diese Chance nicht nutzte? Und, auch das sah er ja, Vater war verletzt, der Arm hing so eigenartig, Blut war auf der hellen Seide ziemlich verbreitet. Immerhin hatte er, trotz der Mahnung am Ende, noch so etwas wie eine Erklärung bekommen. Sesshoumaru guckte auch schon wieder ihn so amüsiert an …. Er sollte wohl wirklich besser den Mund halten und sich von dem Flohopa erklären wissen, wie das denn so mit Hochverrat war. Apropos, wo steckte der denn schon wieder? Ah, auf Vaters Schulter. Und da kam auch schon seine Stiefmutter oder so, also, Koromi.

 

Die Hundedame trug nur ein Schwert in der Hand, das sie dem Taishou hinstreckte. „Ich gebe Euch die Hime zurück, mein Gebieter.“

Er nahm Tsurugi-hime wortlos und schnallte sich die Scheide etwas mühsam um, als er stutzte. Die Hime – bezog sich das auf den Namen der Klinge oder ahnte, wusste sie sogar, dass Izayoi darin existierte? Zuzutrauen war es ihr. „Danke.“ Das war unverfänglich. Ihre Zunge war ebenso scharf wie ihr Verstand – und der ähnelte einem sehr gut geschliffenen Schwert. „Ich werde mich ein wenig im Bad regenerieren.“

„Falls Ihr es wünscht, werde ich Euch gern Gesellschaft leisten.“

Mutter, dachte beider Sohn resignierend.

Der erfahrene Heerführer erkannte allerdings eine Falle, wenn er sie sah. Koromi wusste von Izayoi. Wie kam er jetzt da heraus?

 

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es wäre ja auch zu einfach gewesen, oder? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SUCy
2020-04-10T14:53:18+00:00 10.04.2020 16:53
Na das lief ja nochmal gut :)
Gibt's doch keinen Wolfhund XDD Ich glaub noch einen Halbbruder hätte Sesshoumaru nicht ertragen XD
Freue mich auf das nächste Kapitel und bin gespannt wie er da wieder raus kommt XD
Antwort von:  Hotepneith
10.04.2020 17:14
Danke schön. Ihc lade es gleich hoch, dann kannst du weiter lesen:)


hotep
Antwort von:  Hotepneith
10.04.2020 18:03
P.S. Danke schön für den hundersten KOmmentar zu dieser Story:)
Von:  nicoleherbster
2020-04-04T21:21:48+00:00 04.04.2020 23:21
Oh toll es geht weiter. Sehr schönes Kapitel und ich freu mich schon auf das nächste.
Antwort von:  Hotepneith
05.04.2020 09:22
Danke. Wir nähern uns allerdings langsam aber ischer dem Ende. Der werte HUndefürst hat noch einmal alle Pfoiten voll zu tun das Thema Familie in den Griff zu bekommen, da doch noch ien oder zwei klitzekleine Überraschungen auf ihn warten. Allerdings auch auf Koromi. Und die Jungs.... Familie kann recht kompliziert sien, zumal im Patchwork:)


hotep
Von:  night-blue-dragon
2020-04-04T11:20:59+00:00 04.04.2020 13:20
Hi,

der arme, leidgeprüfte große Bruder... was für ein Glück für ihn, das Myoga für Erklärungen zur Stelle war.
Allerdings leidet auch Inu Yasha an seiner Unwissenheit, die ihm immer deutlicher vor Augen geführt wird. Ich vermute mal kühn, dass Vaters Anweisung an Sesshoumaru lauten wird, diese Unwissenheit auszuräumen, was natürlich auf helle Begeisterungsstürme auf beiden Seiten stoßen wird.
Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass Inu Yashas treiben nicht unbemerkt bleiben würde und eigentlich jeder von ihm gehört hat, aber da lag ich wohl falsch. Allerdings lebte Tora zurückgezogen, wenn ich mich recht erinnere. Nun ja... es ist für den Halbdämon ein Ärgernis nur auf das Schwert reduziert zu werden - verständlich, aber ich bin sicher, dass sich das bald ändern wird.

Der Kampf des Taishos und des Wolfes war echt spannend, zeitweise sah es gar nicht gut aus für den Hund, aber wer kann der kann. Das er seinem ehemaligen Unterführer keine weitere Chance einräumt ist verständlich und hätte diesem auch klar sein müssen, da hat er sich gehörig verrechnet. Niemand - mit Verstand - wird es noch wagen sich mit dieser Fürstenfamilie anzulegen.

Auf das Gespräch zwischen Koromi und ihrem Gatten bin ich gespannt. Sie weiß wohl mehr, als ihm lieb ist, aber damit hätte er auch rechnen können. Das Bad wird nicht so entspannend, wie er sich wünscht.

Ich freue mich auf das nächste Kapitel^^

glg night-blue-dragon
Antwort von:  Hotepneith
05.04.2020 08:36
Danke für den KOmmentar.

Inu Yashas treiben blieb relativ unbekannt - du darfst nicht vergessen, dass er ja immer nur auf der Jagd nach Naraku war, mit einer Bande aus Menschen, aber sein Halbrbuder ja nei weit war. Also, fürchte ich doch, wurde dem das zugerechnet, wenn mal wieder eins tarker Dämon verschwand udn nciht den Menschen..^^ Und ja, Tora wohnte abseits.

Ich fürchte, der Hundefürst tauchte wirkllich aus der Unterwelt in der naiven Ansicht auf alles sei, wie er es kenne - nun ja, er durfte bei seinen Söhnen ja schon zusehen, dass er sich anpasste. Sehen wir mal, was Madame la princesse in petto hat...


hotep


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