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Zeit zu sterben, Zeit zu leben

Zwei Hundebrüder, ein Vater und eine Reise
von

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Catch it if you can


 

I

nu Yasha war offenbar dabei sich in einen durchgedrehten Daiyoukai zu verwandeln – oder, es war schon passiert. Der Taishou spürte einen kalten Schauder. Er war angeschlagen, Sesshoumaru sicher auch – und es widerstrebte ihm zutiefst selbst in Notwehr sein eigenes Kind umbringen zu müssen.

„Was hast du bislang in solcher Lage getan?“ erkundigte er sich daher bei seinem Ältesten, wohlweislich sehr leise, gleichzeitig bemüht, den Schmerz, die Magie, in sich zu verschließen, um wieder klar zu werden – und kräftiger.

„Ich schlug ihn bewusstlos, chichi-ue,“ gab Sesshoumaru prompt ebenso flüsternd zurück, zumal das bereits genügte, den roten Blick des Monsters auf sie zu lenken. „Aber,“ bekannte er zähneknirschend: „Ich bin im Moment noch nicht soweit.“

„Alternative?“ erkundigte sich der erfahrene Heerführer.

„Nicht bewegen und nicht reden.“

Gut, dachte der Taishou. Es musste doch einfach zu schaffen sein sich zu beherrschen, diese wirklich irrwitzige Energie in sich aufzunehmen, zu verschließen, sie zu beherrschen. Immerhin schien sich auch Sesshoumaru darum zu bemühen, noch hatte sich sein Erbe nicht seine wahre Form annehmen müssen. „In fünf Minuten greifen wir ihn gemeinsam an und schlagen ihn zusammen nieder.“ Das sollte doch gehen, ohne dass einer von ihnen Dreien in Lebensgefahr geriet.

 

Sesshoumaru wandte seinem Vater um ein Haar einen ungläubigen Blick zu, betrachtete dann allerdings lieber wieder den knurrenden Inu Yasha, der gerade ein Grasbüschel ausriss und damit den Boden polierte. Jedenfalls war das mit Sicherheit der schönste Befehl, den er je von seinem Vater erhalten hatte. Er durfte diesen Narren schlagen, mit Erlaubnis! Und Vater würde auch noch mitmachen! Es wäre zu schön um wahr zu sein – wenn, ja leider, wenn da nicht drüben dieser durchgedrehte Narr hocken würde und weder er noch und vor allem der verehrte Vater in Bestform waren. Gewöhnlich wäre selbst dieser Bastard ohne Schmerzgefühl oder Angst kein Problem …. Er verdrängte erfolgreich, wie mühselig es schon für ihn damals gewesen war, den mit Hilfe von Tokejin bewusstlos zu bekommen. Nun, es war umso wichtiger jetzt rasch mit dieser Menge an Youki zurande zu kommen. Vater hatte Recht gehabt – auch zu viel Energie konnte einem Daiyoukai gefährlich werden. Er musste sich zusammen reißen. Er sollte sich beherrschen, zeigen, dass er ein wahrer Daiyoukai war. Und das rotäugige, rotgewandete Musterbeispiel eines Problems ignorieren. Vater wusste doch, was er tat.

 

Inu Yasha hatte im jähen Schmerz fast den Verstand verloren. Das tat weh, etwas bedrängte, ja, überflutete ihn. Und alles, was ihm bewusst war, war, dass das aufhören sollte. Er sollte hier weg, sollte kämpfen, wollte es … Sein Überlebensinstinkt und damit das Blut seines Vaters übernahm ihn, was auch immer Tessaiga dagegen hätte tun können. Die Menge an Youki, die in dieser Erde lag, war mehr als je gedacht worden war, mehr als der Taishou damals hätte mit einbringen können.

Da war jemand. Und dieser Jemand war gewiss Schuld an seinen Schmerzen, an seinem Unbehagen, an seinem Zorn.

Er versuchte mühsam einen klaren Gedanken zu fassen. Diese Mordlust, diesen Willen zu überleben … das kannte er doch?

Ja, das war ihm schon passiert und er hatte wahllos getötet. Das durfte er nicht mehr. Kagome hatte geweint und ihn doch getröstet. Kagome. Kagome!

 

Der Hundefürst schaffte es aufzustehen. Das war hart. Aber er musste doch seine Söhne beschützen. Irgendwie war es ihm gelungen mit der Unmenge an Energie, die auf ihn eingestürzt war, fertig zu werden. Wo auch immer sie nun war. Er warf einen Blick um sich. Sesshoumaru schien ebenso bereit, bemühte sich hoch zu kommen. Und Inu Yasha ….es war zum Bedauern, wie der dahockte, sich in die Erde krallte, zu Boden blickte. So war das Gesicht nicht zu erkennen, aber der Taishou vermutete nur zu sehr, dass die Augen noch immer rot leuchteten. Das Youki entsprach jedenfalls dem eines sehr mächtigen Youkai – außerhalb dieses Feldes, wenn nicht sogar in diesem.

Langjährige Erfahrung ließ ihn jedoch die Gegend um sich absuchen, wittern. Nie die Rückendeckung vernachlässigen, dachte er.

 

Sesshoumaru stand. Jetzt nur noch zu zweit gegen diesen törichten Hanyou, dann …

„Lass.“

Das Flüstern seines Vaters ließ ihn erstaunt den Kopf wenden.

„Wir haben ein anderes Problem.“

Ein größeres Problem als eine durchgedrehte Mordmaschine vor sich? Der jüngere Daiyoukai orientierte sich neu. Tatsächlich entdeckte er nur zu bald die Witterung um sich, spürte nun das Youki, sicher ebenso erhöht wie das eigene, aber ebenso bestimmt auch von einer ganzen Gruppe. Sie hatten sie umzingelt. Und, ja, verdammt, er hatte nicht das Geringste bislang davon bemerkt, hätte es auch nun nicht, hätte der verehrte Vater ihn nicht darauf aufmerksam gemacht. Nun gut. Er wollte bereits zu seinem Schwert greifen, erkannte dann aber das rasche Kopfschütteln des Taishou. Warum sollte er nicht … Da bemerkte auch er den Bannkreis, der sich kuppelartig um sie gelegt hatte. Das war allerdings nichts, durch das er nicht hätte gelangen können. Was meinte Vater denn nur? Dessen Blick galt wieder Inu Yasha. Der würde doch bestimmt auch durch den Bann kommen? Zumal, wenn der kein Schmerzempfinden besaß? Abgesehen von der einen Fähigkeit, die der, wie auch immer, Tessaiga verschafft hatte – solche Zauber durchbrechen zu können. Nun ja, aber davon wusste Vater natürlich nichts. Und der wollte sich offenbar um das Nesthäkchen kümmern. Sinnlos, wenn der in diesem Modus war, sollte man nur zusehen, dass man dem nicht im Weg stand. Ja, aber woher sollte Vater das wissen. Der hatte den ja nie so gesehen.

„Marderhunde,“ meinte der Hundefürst leise. „Ungefähr zwanzig.“ Und das mit dem, in dieser Gegend, deutlich erhöhten Youki-Level. Nichts, was nicht zu schaffen wäre, aber … ja, er sah eine ganze Reihe Abers.

„Haben wir eine Chance, wenn ich durchdrehe?“ erkundigte sich Inu Yasha, ohne aufzublicken.

Damit hatte er zwei Dinge verraten – er war inzwischen bei klarem Verstand und hatte ebenso die Umzingelung mitbekommen.

„Nein, wir reden.“ Der Hundefürst hatte noch nie viel davon gehalten Massenmorde zu begehen. Und genau das würde passieren, würden sie sich zu dritt mit ihren magischen Schwertern auf diese Gruppe stürzen. Womöglich waren das Freunde des einstigen Inselherrn und würden sich mit ihnen gegen Akumu stellen. Einen Versuch war es wert. Der Bannkreis würde weder ihn noch seinen Ältesten hindern – und er vermutete gerade schwer, dass auch der Kleine durchkäme, hätte er doch sonst diese Frage nicht gestellt. „Bleib so,“ befahl er jedoch nur noch, ehe er sich umwandte. „Was wollt ihr?“ erkundigte er sich in der sicheren Annahme nicht besonders laut werden zu müssen. „Wir wollen nur zum Berge Meiun.“ Tanuki, Marderhunde, oder auch Bakedanuki, waren Meister der Gestaltwandler. Sicher waren sie kaum hier im dichten Wald zu erkennen, wenn sie sich nicht sehen lassen wollten. Und ebenso war davon auszugehen, dass er sich nicht nur einem männlichen Tanuki gegenüber sah, sondern auch dessen Partnerin und dem Nachwuchs zumindest dieses Jahres. Das erklärte die Anzahl.

„Immerhin scheinst du stark zu sein.“ Aus dem Grün löste sich eine menschenähnliche Gestalt. „Nur dann kann man hier überleben. Gewöhnliche Youkai werden vernichtet. Ich bin Edok. Und du?“

„Man nennt mich den Inu no Taishou. Das sind meine Söhne.“

„Der Heerführer der Hunde? Interessant. Und amüsant. Du hast natürlich den Bann um euch bemerkt.“

Das bedurfte keiner Antwort, entschied der Daiyoukai.

„Mein Vorschlag – ihr drei kommt mit in unser Dorf. Jeder von euch darf dort um sein jämmerliches Leben kämpfen. Wer überlebt, kann zum Berg Meiun gehen. Wer tot ist, ist tot.“

„Seit wann leben Tanukis in einem Dorf? Ich dachte stets ihr lebt einzeln, oder als Paar.“

„Das hier ist Maruishima. Einverstanden – oder sollen wir euch gleich umbringen?“

„Was geschieht, wenn wir drei gewinnen und deine Leute töten?“

Der Tanuki legte in der uralten Imponiergeste seines Volkes die Hand in den Schritt. „Versucht es. Aber, wie gesagt, wenn ihr gewinnt – geht zu Nagano.“

Der Taishou brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen, dass eine winzige Geste seinerseits seine Söhne dazu bringen würde auf diese leichtfertigen Marderhunde loszugehen – und sie Emna Daio aufzuhalsen. „Nagano. Ich dachte, dort lebt jemand namens Akumu.“

Edok zuckte die Schultern. „Jedenfalls niemand, der mich interessiert. Kommt nun, wenn ihr nicht sterben wollt. Der Bann bleibt natürlich um euch. Daiyoukai, oder? Sonst wird man kaum Herr der Hunde. Aber dieser Bann wird auch dir Energie abzapfen. Das weißt du.“

Narr. Aber nun gut, vielleicht konnte man in dem Dorf noch etwas über Akumu oder zumindest Nagano erfahren. Die Kämpfe sollten zu gewinnen sein. Und für Informationen hatte er schon teurer bezahlt. „Dein Wort, Edok.“

„Dein Wort, Taishou.“

Der Vertrag war damit geschlossen und so drehte sich der Hundefürst um. „Sesshoumaru, nimm deinen Bruder an die Hand.“

 

Das war doch …. dachten beide Söhne gleichzeitig, ehe sie ebenso in demselben Augenblick begriffen, dass Vater sich einen Weg frei halten wollte. So wirkte Inu Yasha hilfsbedürftig – obwohl er momentan vermutlich die Kräfte dieses Edok besaß. Natürlich nicht dessen magische Fähigkeiten. So knurrte der Hanyou nur demonstrativ, blickte jedoch zu Boden, als ihn sein Halbbruder durchaus nicht sanft empor zog. Irgendeine kleine Genugtuung wollte Sesshoumaru doch dafür haben, dass er den Bastard nicht einfach verprügeln durfte, wie er es nur zu gern getan hätte. Natürlich sah Vater keinen Grund dazu, aber da Inu Yasha immer an allem Schuld war, hatte der bestimmt auch diese lästigen Tanuki angelockt, eingeladen. So schuldig wie der konnte niemand anderer sein. Chichi-ue hatte einen Plan, natürlich, auch, wenn er diesen momentan noch nicht verstand. Warum nicht einfach diesen Bannkreis ignorieren, der sich nun sogar mit ihnen mitbewegte, diese lebensmüden Marderhunde töten und fertig? Oder hatte er schon wieder etwas übersehen, wie leider zuvor die Tatsache, dass die sich angeschlichen hatten, die Ablenkung durch das mächtige Energiefeld genutzt hatten? Nun gut, Tanuki waren Meister im Verstecken, aber er hätte sie doch bemerken müssen. Irgendwie unangenehm, wenn Vater dauernd demonstrierte, dass er selbst doch noch viel zu lernen hatte. Immerhin kam kein Tadel, allerdings auch nicht dafür, dass er Inu Yasha förmlich hinter sich her zerrte, da der nur zu Boden starrte. Wollte der nicht, dass die Marderhunde sein Gesicht sahen? Warum? Sie wären sowieso bald Geschichte, falls sie es auf diese Dummheit mit drei Duellen ankommen ließen.

 

Im letzteren Punkt war sich der Taishou nicht ganz so sicher. Der Bann um sie drei war durchaus stark – aber zu brechen. Allerdings bot die schlichte Tatsache, dass sich der gesamte Trupp Tanuki an sie hatte anschleichen können, ja, einen gemeinsamen Zauber auslösen, genug Beweis für deren Fähigkeiten. Zumindest in diesem Wald, diesem Youkifeld, besaßen sie Heimvorteil. Und sie waren eindeutig mehr als sie drei. Ein Dorf an Tanuki, davon hatte er noch nie gehört, aber auf dieser Insel mochte manches anders laufen als anderswo. Edok war wohl der Anführer und er hatte sich auf einen Vertrag eingelassen, obwohl der selbst geäußert hatte, dass er in ihm einen Daiyoukai erkenne. Immerhin hatte er nichts dergleichen zu den Jungs bemerkt, vielleicht ergab das einen Überraschungsvorteil. Tanukis waren nach den Kitsunes die zauberkundigsten aller Youkai und manche von ihnen verfügten über einen eigenwilligen Humor. Aber seine Söhne waren stark, kampferprobt und besaßen magische Schwerter, wie er ebenfalls. Diese Kämpfe sollten zu gewinnen sein.

 

Inu Yasha war durchaus der Ansicht seines Vaters, dass etwas Vorsicht angesagt war. Nun ja, eigentlich hätte er am Liebsten diesen dämlichen Edok persönlich gefordert, wenn der schon so lebensmüde war, aber … nun ja. Wie war das, man griff dem Vater und Heerführer nicht vor? Und da war noch dieser Bannkreis, den er auch zuerst nicht bemerkt hatte. Zugegeben, Vater war da wohl erfahrener. Überdies war Mirokus alter Kumpel ein Tanuki, und er wusste von daher schon, dass die fliegen konnten, sich in Blätter auflösen und sonstige Scherze. Er sollte wohl einfach das machen, was Papa sagte. Immerhin würde er auch zum Kampf drankommen, das war schon mal der Beweis, dass ihm zugetraut wurde zu gewinnen. Nett. Und bis dahin sollte er zu Boden starren, ab und an knurren – und das war nicht nur Tarnung, sondern auch gegen den großen Bruder gemeint, der die Chance nutzte und ihn am Handgelenk mehr zog als begleitete.

 

Edok warf einen kurzen Blick um sich. Sein Gesicht zeigte nur zu deutlich seine Art – dunkle Umrandungen um die Augen, eine kurze schwarze Nase, aber in dieser Form durchaus menschlich wirkend, woran nicht nur die Rüstung und das Schwert schuld waren, die er trug. Seine Leute, männlich und weiblich, denn bei Tanuki zählten Partner viel, umringten den Bannkreis und damit diese drei Hunde. Der Jüngste schien eigenartig zu sein, aber der Taishou hatte ihm sein Wort gegeben, der war der Vater – und der Ansprechpartner.

„In einer halben Stunde sind wir in unserem Dorf. Drei Duelle. Wer gewinnt, kann gehen.“

„So lautet die Abmachung,“ erwiderte der Hundefürst gelassen. Einundzwanzig Tanuki zählte er. Und ein Wesen, dass kein Marderhund, jedoch ein Youkai war. Lebten in diesem Dorf auch andere Wesen? Das mochte dann noch schwieriger werden. Er hatte gelernt niemanden zu unterschätzen. Allein, wenn er gedacht hatte diesen dämlichen Drachen…. nun gut. Ryuukossusei weilte im Jenseits und Inu Yasha hatte ihn dort hingeschickt. Jeder war zu besiegen, hatte er allerdings daraus gelernt, war man nicht beides: vorsichtig und stark. „Ich vermute jedoch, keine Schwertduelle?“

„Lieber Taishou, eure Schwerter sind nicht nur Stahl, oder? Nein. Ohne Schwerter.“

Das würde die Sache erschweren, dachte der Herr der Hunde prompt. Zumal er sich nicht sicher war, was Inu Yasha konnte. Bei Sesshoumaru – nun, der war ein Daiyoukai und hatte es bewiesen. Aber der Kleine konnte sich nicht verwandeln. Zumindest nicht in einen Hund. „In Hundeform?“

„Tanuki gegen Hundeyoukai?“ Edok lächelte. „Ich weiß nur zu gut, dass ihr dann eure magische Macht am Besten abrufen könnt. Nein, so, wie ihr seid. Ohne Waffen, ohne Magie. Kraft gegen Kraft.“

„Und Geschicklichkeit.“ Aber der Hundefürst war zufrieden. Damit hatte er die Zusage, dass auch die Tanuki keine Magie einsetzen würden. Es war stets wichtig die Bedingungen zu kennen. „Wirst du mir das Vergnügen geben?“

„Ich denke doch, Heerführer der Hunde. Die anderen beiden dürft ihr euch unter deinen Söhnen aufteilen. Das wird euer letzter Tag.“

Der Taishou warf einen Blick zum Sonnenstand, ehe er sich etwas zu seinen Söhnen zurückfallen ließ. „Drei Duelle, ohne Magie und Schwert, vermutlich, ehe die Sonne untergeht. Edok will mich herausfordern, ihr zwei sollt euch die Gegner aussuchen dürfen. Wählt mit Bedacht.“ Er wollte nicht hinzufügen, dass sie immerhin in der Minderzahl waren. Das würde seine Jungs kaum stören, wenn er sie in den wenigen Tagen richtig einschätzen gelernt hatte. Sie waren impulsiv, angriffslustig – immerhin hatte selbst Inu Yasha nicht gezögert einen, wenngleich kleinen, Gott gefangen zu nehmen, aber sie zeigten es auch ihm gegenüber. „Wartet mit Zusagen, bis ihr Gegner und Ort kennt.“

Sesshoumaru hätte fast etwas dazu gesagt. Letzteres war doch vollkommen gleich. Wer sich ihm entgegen stellte starb, so einfach war das. Aber leider hatte der verehrte Vater sich nicht nur in den letzten Minuten als deutlich rationaler und würdiger erwiesen als er selbst. Er sollte besser schweigen. Und Inu Yasha - nun gut, der war vermutlich momentan noch immer in dieser seltsamen Welt, weder Hanyou noch Daiyoukai – aber wenigstens bei Verstand. Sofern der das je sein konnte.

 

Nach gut einer halben Stunde erreichte der Trupp Tanuki, die den Bannkreis mit den, wie sie glaubten, drei Hundeyoukai darin, ein Dorf.

Ein sehr seltsames Dorf, fand Inu Yasha, soweit er das aus den Augenwinkeln beobachten konnte. Noch immer versuchte er zu verhindern, dass diese dämlichen Marderhunde sein Gesicht sehen konnten, ihn als Hanyou identifizieren konnten. Es handelte sich um eine große Lichtung an einem kleinen See, der ursprünglich wohl mal viel größer gewesen war. Am einstigen Steilufer befanden sich nun grün förmlich leuchtende Holztüren, die offenbar zu Höhlenwohnungen führten. Eine ganze Reihe anderer Youkai wartete hier. Es war nur zu klar, dass die Tanuki vorgeschickt worden waren, um die Eindringlinge festzunehmen. Aber, das waren schon wirklich eine Menge Youkai, hier in diesem Feld auf Maruishima noch dazu mit ziemlich hohem Youki. Seine erste Idee hier mit Tessaiga mal durch zu pflügen war wohl nichts. Naja, es gab vermutlich einen Grund für diese Regel dem Vater und Heerführer nie vorzugreifen, erkannte er plötzlich. Er wusste, er war spontan und neigte zu etwas emotionalen Reaktionen – nichts, was einen Daiyoukai sonderlich erfreute. Dennoch war er immer noch überrascht, wie brav der Herr Halbbruder blieb. Er war ja so gehorsam nur bei Kagome gewesen – und die hatte ihrem „Mach Platz“ auch Nachdruck verleihen können. Was also war da einst eigentlich zwischen Vater und Halbbruder abgelaufen? Der See stank, fand er und er hätte sich gern die Nase gerieben, wollte das aber nicht tun, da seine männliche Verwandtschaft das auch nicht zur Kenntnis zu nehmen geruhte. Musste das Leben schwer sein, immer so kontrolliert reden und handeln…

 

Der Taishou sah sich kurz um. Er hätte sich, hätte er es denn gewusst, über die Schlussfolgerung seines jüngeren Sohnes gefreut: mehrere verschiedene Youkai, aber die Tanuki waren als Team vorgeschickt worden. Offenbar hatte man hier bemerkt, dass fremde Youkai eindrangen. Er sah zu Edok. „Das hier ist ein Gebiet, in dem Youki aus der Erde dringt. Wir alle spüren es. Zuvor war es Genki. Was kommt noch auf dem Weg zum Berg Meiun?“

„Du gehst recht optimistisch vor, Taishou.“ Der Anführer der Tanuki und des gesamten Dorfes sah zu ihm. „Ich weiß es allerdings wirklich nicht. Wir verlassen diesen Bereich nie.“

Wie auch der Gami. War das etwa so auf dieser Insel, dass jedes Wesen nur in dem Bereich blieb, der ihm das Überleben sicherte? Kein Austausch, keine neuen Impulse? Das wäre natürlich auch eine Erklärung, warum der, offensichtlich alte, Nagano zu Onigumos Opfer werden konnte.

„Ich kann dir nur verraten, dass auf seinem Weg manchmal ein Sumpf liegt.“

„Manchmal.“

Der Marderhund zuckte die Schultern. „Hörte man. Auch andere Genki- oder Youkibereiche tauchen auf und verschwinden.“

„Der Sumpf von Meiun.“ Er war bereits einmal durch solch einen Morast gewatet, entsann sich der Herr der Hunde – und das war alles andere als angenehm gewesen. „Ich kannte einen, da lebten die Geister der dort Verstorbenen.“

„Ja, stimmt. Nun gut. Es wird drei Duelle geben. Eines zwischen uns, eines dort im See und eines dagegen an Land. Willst du anfangen?“ Er lächelte seiner Partnerin zu, die in der Gruppe um sie stand. Hundeyoukai konnten in ihrer wahren Gestalt schwimmen, ja. Aber nicht in der Menschenform.

Der Taishou wandte den Kopf, als er ein leises „Keh!“ hinter sich hörte.

Inu Yasha ergänzte, noch immer flüsternd: „Lasst das Wasser mir. Ich kann schwimmen.“

Und das wurde ihm und seinem Ältesten gerade verwehrt. Tanuki waren raffiniert, in der Tat. „Ein Kampf im Wasser, einer zwischen uns, Edok. Und der dritte nur an Land? Oder im Feuer?“

„Nein. Nur an Land. Ich bin kein Lügner. Gegen …..“ Er deutete seitwärts. Dort saß, stand, oder wie immer man das nennen wollte, ein riesiger Käfer. Dessen Fühler freilich bestanden ebenso aus überaus scharf glitzerndem Metall wie die sechs Füße. Der Hundefürst zog die Brauen zusammen. „Sagten wir nicht ohne Metall?“

„Ohne Schwerter, Taishou. Es handelt sich um seinen Körper.“ Edok lächelte. Gegen Tanuki versagten Hunde regelmäßig in der Logik.

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ob sich Edok so freuen sollte? Immerhin befindet sich schon mal Sesshoumaru auf der: „Ich darf meinen kleinen Bruder verhauen, ich darf ihn hauen – was, doch nicht?“ -Frust-Schiene, Inu Yasha beherrscht sich gerade so und Papa…. Das nächste Kapitel heißt: Duell! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Mitsuki-chan
2019-11-08T15:42:52+00:00 08.11.2019 16:42
O.o
Das Sesshomaru seinen Bruder am Ende nun doch nicht vermöbeln darf kann einem schon fast leid tun. Oh oh. So kurz vor der Erfüllung und dann wurde er doch wieder von Papi abgewürgt xD
Lustig wäre es auch wenn Inuyasha den Befehl gehört haben sollte und Sessy mal in einem nachfolgenden Kapitel damit aufzieht :P
Bin gespannt wie unsere drei Inus sich schlagen werden in den Duellen ;D
LG Mitsuki

Von:  nicoleherbster
2019-11-06T14:15:08+00:00 06.11.2019 15:15
Hihi das wird lustig freu mich schon auf die Kämpfe vorallem wenn Papa erfährt was sein Nachwuchs so alles kann.
Von:  SUCy
2019-11-06T12:36:47+00:00 06.11.2019 13:36
Ach du bist wirklich arg gemein v.v
Das war viel zu kurz. Und wieder als es spannend wird hörst du auf. Böse!
Ich musste ja echt lachen wie sich Sesshoumaru gefreut hat das er dne Befehl bekam seinen kleinen Bruder zu vermöbeln XD
Auch wenn es ja leider nicht dazu kamt. Der arme Sessy XD
Aber wie? Die Beiden können nicht schwimmen?? XD Nich dein Ernst jetzt XD
Na schauen wir mal wie die Kämpfe so von statten gehen.


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