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~ anioł ~

von

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*guardian angel*

Er hob langsam die Augenlider als er wieder zu sich kam. Seine Sicht war immer noch verschwommen, dennoch spürte er, wie etwas oder jemand mit einem feuchten Tuch seine Stirn abtupfte.
 

"Engel...Erziraphael...mein Engel..."
 

Dann erklang eine Stimme.

"Mister Crowley? Sind Sie...sind Sie wach?"

Als sein Blick sich klärte, blickte Crowley in die Augen Azira's der über ihn gebeugt war und durchaus besorgt aussah. Crowley richtete sich langsam auf, sein Kopf tat tierisch weh und seine Schläfe schmerzte.

"Geht es Ihnen gut?"

"Ich denke schon. Gut, dass Sie nicht mein Gesicht getroffen haben."

Er raffte sich zu einem Lächeln auf doch Azira lehnte sich auf dem Sofa neben Crowley zurück und starrte auf seine Knie.

"Es...es tut mir unendlich leid. Ich wollte Sie nicht verletzten. Als ich Sie in meinem Laden vorfand, habe ich Panik bekommen. Ich dachte...ich dachte, Sie wären einer von denen."

"Mister Fell, wir kennen uns zwar noch nicht lange aber ich kann Ihnen versichern, dass ich nie vorhatte oder vorhabe Ihnen etwas anzutun. Oder Sie zu stalken. Wollen Sie mir davon erzählen? Ich denke, das sind Sie mir schuldig."

"Ich habe es die ganze Zeit versucht zu verdrängen aber in der letzte Zeit oder schon seit einem längeren Zeitraum...okay, seit ein paar Jahren tauchen immer wieder Personen vor meinem Laden auf, die penetrant hier reinschauen aber nicht eintreten. Sie überwachen manchmal die Straßen und halten sich stundenlang in der Gegend auf aber...ich werde das Gefühl nicht los, dass sie etwas im Schilde führen und ganz besonders meinen Laden in Augenschein genommen haben."

"Darf ich fragen, wie diese Personen aussehen?"

"Einer von ihnen ist hoch gewachsen, ich bin mir nicht sicher aber er scheint lilafarbene Augen zu haben. Sehr ungewöhnlich. Neben ihm finden sich dann meist noch drei weitere Personen ein, die allesamt weiße Kleidung tragen.

Crowley's Stirn legte sich in Falten, dabei konnte es sich nur um Gabriel, Michael, Uriel und Sandolphon handeln.

"Und dann sind auch manchmal düstere Kreaturen dabei. Sie sehen...ich weiß, das klingt verrückt, wahrscheinlich spielt mir mein Verstand schon einen Streich aber sie wirken nicht menschlich. Die Sache ist ich kenne die Art von Menschen, die versuchen mir meinen Laden wegzunehmen aber diese wirken, als ob sie noch viel mehr wegnehmen könnten. Sie machen mir Angst. Ich...habe Sorge um mein Leben. Sie sind bisher nie hier reingekommen, dennoch...scheinen sie es ganz besonders auf den Laden hier abzusehen."

Nun wurde es für Crowley auch klarer, anscheinend hatte etwas so eine starke Wirkung auf Azira und den Laden, dass er für Engel und Dämonen unbewohnt wirkt. Falls es das Werk des Ringes war, hatte Erziraphael wirklich ganze Arbeit geleistet und alle Möglichkeiten in Betracht gezogen.

"Haben diese Personen Sie schon mal angesprochen?"

"Nein, noch nie! Sie sind mir öfters auf der Straße begegnet wenn ich neue Lieferungen holen wollte, einer von ihnen hat mich sogar schon mal angerempelt, ist dann aber wortlos weitergegangen."

Okay, nun war Crowley alles klar. Anscheinend hatte Erziraphael sein Wesen so stark eingeschränkt, dass sie es nicht bemerkten, dass er es war und das war auch gut so. Immerhin in dieser Hinsicht hat Gott mit ihrer Vermutung recht gehabt. Azira war für Himmel und Hölle weitesgehend unauffällig, für Crowley als Mensch jedoch sichtbar. Das machte es ihm einfacher auf Azira aufzupassen.

"Bitte verzeihen Sie nochmal meinen Ausbruch von vorhin. Ich hatte nur solche Angst gehabt. Ich muss leider eingestehen, dass ich bisher auch nie den Mut hatte zur Polizei zu gehen. Ich bin nur ein einfacher Buchhändler mit einem einfachen Laden, ich möchte mir das hier...nicht kaputtmachen aber...ich habe niemanden, an den ich mich sonst wenden könnte."

Crowley blickte in Azira's Augen, er schien sich eindeutig zu fürchten, doch Crowley wusste, was zu tun war.

"Mister Fell, wenn Sie es mir erlauben würden, dann würde ich Ihnen gerne meine Dienste als Bodyguard zur Verfügung stellen.

"Bitte?"

"Nunja, ich bin sowas wie professioneller Bodyguard! Sollte eigentlich einen Job in einem Casino als Security annehmen, die haben mich aber nicht genommen!"

Crowley wusste, dass es geflunkert war aber es würde für den einen Moment reichen. So gesehen konnte man es als kleine Notlüge abtun, schließlich beschützte er Azira auf gewisse Weise ja.

"Stimmt, Sie hatten mir noch gar nichts von Ihrem Job erzählt, Mister Crowley."

"Naja, ich dachte, es täte nichts zur Sache oder wäre unwichtig aber...ich sehe ja, dass sie dringend Hilfe benötigen."

"Ich...kenne Sie zwar noch nicht so lange aber...seit ich Sie getroffen habe, habe ich das Gefühl, Ihnen vertrauen zu können."

"Glauben Sie mir, Mister Fell. Ich habe nie in Erwägung gezogen Ihnen zu schaden."

"Vielleicht...war das ja auch gar keine zufällige Begegung."

"Glauben Sie an Zufälle, Mister Fell?"

"Eigentlich nicht. Naja, vielleicht...ich sollte meine Meinung dahingehend nochmal überdenken."

Beide mussten lachen, dann blickte Azira wieder auf seine Knie.

"Die Sache ist...ich kann Sie nicht bezahlen, Mister Crowley. Ich bin Buchhändler und mit den Büchern verdiene ich nicht viel. Ich bin froh wenn ich den Laden halten kann und über die Runden komme."

"Ich möchte auch kein Geld von Ihnen!"

"Ach...nein?"

"Schenken Sie mir einfach ein wenig von Ihrer Zeit, das würde mir schon reichen."

"Eh...okay, wenn Ihnen das reicht."

"Ich kann Sie gut leiden, Mister Fell und...ich sehe doch, dass Sie sehr einsam sind. Ich könnte mich mit dem Gedanken anfreunden ein oder zwei Rotweine mit Ihnen zu trinken."

"Ja, stimmt irgendwie. Aber...ich bin nicht alleine. Ich habe die Bücher."

"Reich Ihnen das denn?"

Azira schwieg, dann krallte er sich in seine Hose und es war das erste Mal, dass Crowley ihn weinen sah.

"Ich...ich würde...mich sehr über Ihre Gesellschaft freuen, Mister Crowley."

Crowley sah sein Lächeln, es war aufrichtig und voller Leben.
 

"Ich weiß, dass du nicht Erziraphael bist. Du bist ein ganz anderer Mensch. Dennoch...ich möchte deine Tränen nicht sehen. Ich möchte für dich da sein, deine Tränen trocknen und dich beschützen. Ich werde alles dafür tun, um dich glücklich zu machen und meine schützende Hand über dich halten."
 

Danach wurde es Crowley leichter ums Herz. Er lehnte sich im Sessel zurück und atmete tief durch.

"Danke! Ich danke Ihnen vielmals, Mister Crowley."

"Bedanken Sie sich nicht andauernd, Mister Fell. Ich werde auf Sie aufpassen und dafür sorgen, dass Ihnen niemand schaden wird."

"Ich würde mich nur gerne irgendwann dafür erkenntlich zeigen."

"Für den Anfang würde mir schon etwas einfaches völlig reichen."

"Und das wäre?"

"Dass Sie endlich anfangen mich beim Vornamen zu nennen."

Er schenkte Azira ein verschmitztes Grinsen, Crowley's braune Augen glänzten und es war ihm egal, ob er sich Azira zu sehr öffnete. Azira entlockte er ein sanftes Lächeln und er spürte, wie das Eis zwischen ihnen brach.

"Nun gut, Anthony. Mein Name ist Azira. Es freut mich sehr dich kennenzulernen."

"Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Azira."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KiraNear
2019-08-15T18:43:34+00:00 15.08.2019 20:43
Lustigerweise dachte ich mir: Hm, er könnte doch wie son Leibwächter auf ihn aufpassen, das würde sich auch gut mit seiner Mission decken :D
Ui, das wird jetzt echt interessant werden. Interessant, aber bestimmt auch traurig^^°


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