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Earth Post War- The Switchers

von

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Wieder vereint

Ja eigentlich bin ich ja selber Schuld!. Selber schuld und undankbar noch dazu! denke ich während Doktor Bogner , ein fülliger Herr mitte vierzig mit strengen eisblauen Augen und Halbglatze - meinen Blutdruck die Reflexe , Pupillen und so weiter untersucht und die anderen Ärzte weitgehend schweigend rund um mein Bett aufgereiht stehen.
 

Immerhin verschenkt Rafael einen ganzen Tag seiner Freizeit weil ich sein Angebot Arkan abzuholen und mich nach meiner Entlassung mit seinem Auto nachhause zu fahren sofort angenommen habe obwohl er sicher genug damit zu tun hat sich auf sein Studium vorzubereiten, der ehrenamtlichen Arbeit im YFCC nachzukommen und seinen drei jüngeren Geschwistern den einen oder anderen Gefallen zu tun , die natürlich auch mit beiden Händen feste zugreifen wenn es darum geht irgendwann, irgendwie irgendwohin zu kommen.
 

Schließlich hat er im Moment als Einziger von den Vieren den Führerschein und seine Eltern sind beide Selbstständige die auch nicht gerade verlegen darum sind eine Menge Arbeit auf ihren Ältesten abzuschieben.

Wenn ich ehrlich bin fühle ich mich auch wirklich nicht gut dabei und habe das Gefühl den armen Kerl auszunutzen .

Aber zusammen mit meinem Vater in ein Auto eingepfercht zu sein und dann wahlweise entweder drei Stunden angeschwiegen oder mit dämlichen Fragen bombardiert zu werden gehört nun wirklich nicht zu meinen Vorstellungen von einem entspannten Nachmittag und wäre mir noch viel mehr zu wider gewesen als alles andere was sonst noch zur Auswahl gestanden hätte .
 

Ausserdem ist es unterDons auch einfach ein ungeschriebenes Gesetz einander wo es geht unter die Arme zu greifen .

Immerhin sind wir eine ziemliche Minderheit , umgeben von tausendenDont´s von denen nach vie vor mindestens fünfzig Prozent den Yirks bestenfalls kritisch und ablehnend gegenüberstehen und somit auch uns.
 

Deshalb wird das Wort "Miteinander" ziemlich großgeschrieben und ist bei weitem nicht nur unseren Donees gegenüber quasi Programm.

Will heißen : So gut wie jeder Volontär oder Don in Deutschland- ganz egal ob er mich persönlich kennt oder nicht- hätte vermutlich alles versucht um mir in selber Weise eine Hilfe zu sein wie jetzt Rafael.

Es gehört einfach zu unserem inoffiziellen Verhaltenskodex und ist etwas dass wir mit dem berühmt berüchtigten"Sharing" zu Kriegszeiten gemeinsam haben.

Ta ta-ta-taaa!, und noch ein Grund warum uns viele Leute nicht mögen oder unheimlich finden aber nicht nur deshalb.
 

Auch ohne diese lästige Vorgeschichte der Yirkinvasion währen hilfsbereite Leute wie wir unseren Mitmenschen einfach nur unheimlich denn so böse es jetzt auch klingen mag : Besonders Fremden bedingungslos zu helfen gehört nicht unbedingt zum natürlichen Verhaltensreportoire der menschlichen Rasse.

Ja meistens kriegt Homo Sapiens es ja nicht einmal bei mehr oder weniger guten Bekannten hin sowie es um irgendetwas größeres geht und lässt sich lieber irgendeine blöde Ausrede einfallen warum es denn ausgerechnet jetzt gerade nicht geht anstatt einfach mal über den eigenen Schatten zu springen und Zeit in einen Mitmenschen zu investieren.

Nicht Ehrlichkeit hat uns klüger gemacht sondern das Lügen. Traurig aber wahr und vor allem wissenschaftlich belegt.
 

"So Herr Lawson,"

Doktor Bogner knipst seine Augentaschenlampe aus und reißt mich damit aus meinen Gedanken.

"Sieht gut aus. Sogar sehr gut. Vorallem weil Sie sich seit gestern nicht mehr übergeben haben und das MRT absolut unauffällig war. Gerade wenn man ihre doch sehr ähm...besondere Alltagssituation berücksichtigt ist es ja erforderlich größte Vorsicht walten zu lassen wenn es um Kofpverletzungen geht aber ich denke wir können Sie bedenkenlos Nachhause entlassen."

"Danke sehr ." Sage ich leise und muß gleichzeitig wegen dieser aalglatten, politisch korrekten Formulierung "besondere Alltagssituation" einbisschen lachen.
 

Schließlich wissen wahrscheinlich so gut wie alle Dokroren die momentan hier im Raum versammelt sind dass ich permanenter Wirt für einen Yirk bin und wenn ich ihnen der Reihe nach in die Augen schaue kann ich von Ekel über Hass und Mitleid bis hin zu beinahe groupiehafter Bewunderung so ziemlich jede Emotion entdecken zu der ein menschliches Wesen fähig ist und ich hasse es .
 

Ich hasse dieses wortlose Starren so abgrundtief dass es fast schon wie eine körperliche Krankheit ist .

Weil es im Grunde zu nichts weiter führt als zu unausgegorenen ,verschämt von Ohr zu Ohr geflüsterten Halbwahrheiten und Angst.

Weil es Menschen von einander trennt .

Wieviel einfacher wäre das Leben doch wenn einfach jeder mal seinen verdammten Mund aufmachen und augenblicklich all die Fragen stellen würde die ihm gerade auf der Seele brennen.

Die Welt wäre eine bessere, ich weiß es einfach und oft stelle ich mir sogar vor dass ich plötzlich einfach in die Köpfe meiner Artgenossen sehen und die darin verborgenen Gedanken lesen kann wie Arkan meine.

Dass ich das schweigende Gemurmel im hintersten Winkel ihrer Gehirne einfach nur ans Tageslicht zerren und sie zwingen kann mit mir darüber zu sprechen und zuzuhören doch leider ist soetwas unmöglich und selbst wenn nicht würde ich es nicht tun .

Ich bin nicht stark- zumindest nicht auf diese Weise.
 

Deshalb lasse ich auch einfachhalber die schöne Illusion ich wäre einfach zu blöd dazu um ihr Geglotze zu bemerken und warte bis es vorrübergeht und sie im Gänsemarsch allesamt mein Zimmer verlassen.
 

"Puh, das war jetzt ganz schön strange. Da fragt man sich ehrlich ob jetzt nur wir Ausserirdische im Kopf haben oder die auch. Na ja, unsere haben auf jeden Fall die besseren Manieren"

Sagt Rafael zu mir als sich die Tür geschloßen hat und de letzten Schritte auf dem Gang endlich verklungen sind.

Er will einfach nur witzig sein und die Stimmung etwas heben ganz klar, aber mir ist einfach nicht nach Lachen zu Mute.

" Hör mal Raff , sag mal hättest du was dagegen wenn wir das mit Arkan gleich machen solange wir allein sind ?." Wechsle ich deshalb das Thema.
 

Rafael weiß natürlich sofort was ich meine und holt einen kleinen mattsilbernen Transportbehälter aus seinem Rucksack der vom Aussehen her ziemlich an eine gewöhnliche Thermosflasche aus Metall erinnert.

Sofort nehme ich ihn an mich und gehe damit ins Bad.

Warum genau ich die Tür zuziehe und absperre weiß ich nicht, aber wenn ich daran denke dass irgendwelche Wildfremden einfach reinplatzen könnten während ich oder Arkan so absolut hilflos sind wie man es als wirtsloser Yirk beziehungsweise Wirt während eines Infestationsvorganges nun einmal ist wird mir ganz anders.
 

Eine irrationale Angst, ich weiß.

Besonders deshalb weil die meisten Leute auch wenn sie es wahrscheinlich eklig finden würden zu beobachten wie ein Alien in meinen Kopf kriecht nichts tun würden ausser zu starren oder sich zu übergeben.

Aber trotzdem bin ich heilfroh über die Erfindung des Schlosses als ich schließlich den Behälter öffne , etwas von der darin befindlichen Flüssigkeit über das kleine Waschbecken gebeugt auf meine freie Hand gieße und kurz darauf Arkan aus dem Transportdingens fische.
 

Im Handling mit Yirks bin ich- verständlicherweise - bereits routiniert aber es ist dennoch immer wieder seltsam zu realisieren wie wenig ihnen ihre Intelligenz in ihrem natürlichen Zustand bringt .

Zwar haben sie eine Art Sonar zur Orientierung ,einen guten Geruchsinn und können Körperwärme wahrnehmen aber sie haben keine Möglichkeit sich zu verteidigen und sind ausserhalb eines flüssigen oder zumindest feuchten Millieus absolut hilflos.

Arkan kennt mich.

Er vertraut mir und hat niichts dagegen wenn ich ihn anfasse in sofern es notwendig ist aber ich soll es dennoch immer nur möglichst kurz tun und auf das Nötigste beschränken.
 

Dieses Mal würde ich mir dennoch gerne etwas mehr Zeit lassen . Vor allem weil an den Seiten von Arkans Körper die inzwischen nur zu vertrauten zwei kleinen Stellen entdeckt habe wo die normalerweise graugrüne Haut ins lachsrosane changiert und ich mir absolut sicher bin dass das als ich ihn am Morgen vor dem Zugunglück das letzte mal so genau gemustert habe noch nicht da war .

Besorgt beiße ich mir auf die Unterlippe denn diese Dinger kommen und gehen Wie eine Art Ausschlag , meistens kurz vor der Häütung und manchmal machen sie genau dabei auch die meisten Probleme.

Oft habe ich meinen Yirk schon danach gefragt aber Arkan spricht nicht gerne darüber wie er sie sich zugezogen hat und sagt es ist nicht schmerzhaft und nur ein lästiges Andenken an eine alte Verletzung mit dem er von Zeit zu Zeit leben müsste...
 

Schnell schüttle ich die Gedanken ab denn ich weiß besser als jeder andere dass es nichts bringt darüber nachzugrübeln weil Arkan mir auch dieses mal nicht mehr dazu sagen wird als sonst. Aber er würde es mir ganz sicher übelnehmen wenn ich ihn jetzt noch länger der trockenen Raumluft aussetze .

Deshalb halte ich den Yirk schließlich ohne noch lang zu überlegen an mein Ohr und fühle bereits nach wenigen Sekunden wie er langsam in meinen Gehörgang gleitet.
 

Es fühlt sich kalt und eklig an und ist noch dazu ziemlich unangenehm- zumindest am anfang aber zum Glück sondert Arkan fast sofort einen Stoff ab der mein ohr betäubt.

Auch wenn ich natürlich trotzdem spüre wie er weiterkriecht.

Schließlich berührt er mein Gehin.

Die grauen Zellen selbst haben ja eigntlich keine Nerven aber ich merke es trotzdem und zwar daran dass ich schrittweise paralysiert werde .

Immer mehr in kleinen Stufen verliere ich jedes Gefühl für meinen Körper und auch wenn ich alles für Arkan tun würde, gebe ich zu dass dieses Gefühl eines von den Dingen ist die ich am Wirtsein absolut nicht ausstehen kann.

Leider kann man aber nichts dagegen tun ausser die Zähne zusammenbeißen- wobei man ja in der Situation nicht mal das kann....
 

<Hallo David.Es ist schön zu sehen dass es dir gut geht. Allerdings ist da noch mehr... Du bist besorgt. Darf ich erfahren warum? >Sagt er auch gleich in gewohnt ausgeglichener Art nach dem alle Verbindungen zu meinem Körper da sind wo sie hin sollen.

Gleichzeitig merke ich aber auch wie er meine Erinnerungen anzapft noch bevor ich in Gedankensprache eine Zustimmung formuliert habe aber ich bin ihm nicht böse deshalb. Schließlich ist es ja tatsächlich wie bereits gesagt: Sprechen, so wie ich es mit anderen Menschen gezwungener maßen tue ist zwischen Arkan und mir nicht wirklich nötig.

Er weiß was ich weiß und möchte oder nicht möchte im selben Moment wo der erste Gedanke an eine Antwort aus meinen Gehirnwindungen schlüpft.

<So, so sie behaupten also Yirks zu sein . >

Meint er schließlich als er fertig ist .
 

Zu meinem grenzenlosen Erstaunen fühlt Arkan sich dabei allerdings weit mehr nachdenklich und unsicher an als tatsächlich interessiert und seine Emotionen färben auf mich ab und machen mir Angst denn ich weiß dass er nichts anderes als die Nachrichten meint.
 

Denkt er denn wirklich dass es wahr ist?

Dass diese ...diese Switcher noch leben und den Zug gesprengt haben?!.

<Alles ist gut David und nein, ich denke nicht dass es tatssächlich Yirks oder gar die Switcher waren die das getan haben. Viel mehr glaube , oder besser gesagt h o f f e ich dass deine Landsleute mit ihren Vermutungen richtig liegen.>

Antwortet Arkan.

Er versucht mich zu beruhigen und meinen Körper daran zu hindern noch mehr Adrenalin auszustoßen aber das ist sinnlos solange ich auch nur ansatzweise fühle dass er selbst im Moment am liebsten nicht in seiner - beziehungsweise meiner Haut stecken würde.

Absolut sinnlos!.
 

<Ja mein Freund das ist es. Allerdings fühlst du gerade auch nur meine Emotionen ohne die dazugehörigen Gedanken zu kennen und diese kann ich zwar von dir abschirmen, aber gleichzeitig den Umstand dass ich mich sorge, genauso wenig unterdrücken wie du. Was ich allerdings vermute und weiß über die Switcher... Ich denke dass es dir nicht gefallen wird davon zu erfahren.>



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  BloodyOyster
2018-11-23T18:43:26+00:00 23.11.2018 19:43
Hi.
Hier wieder ein gelungenes Kapitel. Gut das David und Arkan wieder vereint sind und sich so gut verstehn.
Lg
Antwort von:  BloodyOyster
23.11.2018 21:11
Update: hab beschlossen meine zweite FF pro Woche 1 Kapitel obwohl noch nicht beendet ab morgen hochzuladen. Die dritte beginnt irgendwann, sie ist solange nur im Kopf. Lach. Lg
Antwort von:  Fandalite
23.11.2018 22:19


Ja, die zwei sind wirklich sehr gute Freunde, auch wenn sie (in jeder Hinsicht!) grundverschieden sind. In gewisser Weise ist Arkan auch manchmal ein bisschen Davids Vaterersatz und sein Beschützer, lustig irgendwo wenn man sich vorstellt dass so ein Yirk nicht viel größer ist als eine etwas größere Nacktschnecke, aber zumindest vom Alter her ginge es sich locker doppelt aus- Arkan ist immerhin schon 67 Jahre alt ; )

LG

ps. Yeah, das heißt ab morgen gibt es hier auch wieder Lesestoff für mich, suuuper! <3
Antwort von:  BloodyOyster
24.11.2018 17:26
Wenn ich heute dazu komme sie hochzuladen, hab momental viel zu erledigen. Hoffe aber bald schaff ich es mal. Lg :)


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