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In the Shadows

von

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Kapitel 16

„Hidan!“ Lautstark wurde sein Name durch das Haus gebrüllt. Bei der Stimme schreckte der Silberhaarige aus seinem Schlaf, saß mit einem Mal senkrecht im Bett. Hektisch sah er sich in den Vierwänden um, beruhigte sich ein wenig als er feststellte, dass er sich in seinem eigenen Zimmer befand. Dafür beunruhigte ihn die Stimme, die das Haus zusammen gebrüllt hatte. Es klang eindeutig nach seinem Erzeuger. War er etwa früher von seiner Geschäftsreise zurück?
 

Neben ihm regte es sich, zog seinen Blick auf sich. Ein ihm nur allzu bekannter braunhaariger Mann schien durch das Gebrüll ebenfalls aus dem Reich der Toten zu erwachen, in dem sich zumindest Hidan bis vor einiger Zeit noch befunden hatte.
 

„Das Geschrei liegt wahrlich in der Familie...“, brummte Kakuzu während er seine Lider zaghaft anhob, Hidan verschlafen musterte welcher lediglich einen verdatterten Ausdruck für ihn über hatte. Das letzte woran er sich erinnerte war wie er Kakuzu angeschrien hatte danach war alles schwarz. Vermutlich hatte Kakuzu ihn aus einer Laune heraus mal wieder die Radieschen von unten sehen lassen – was allerdings nicht erklärte wieso sie Beide halbnackt in seinem Bett lagen. Unwillkürlich musste er an seinen Traum denken, der ihn bereits einmal in der Nacht hatte aufschrecken lassen. Kakuzu hatte er in dem Moment komplett verdrängt.
 

Vom Flur waren Gepolter und das Knarzen der Dielen zu vernehmen. Kam der alte Mann etwa gerade hoch? Ohja er kam und das rasant! Ehe Hidan sich versah wurde seine Tür in alter Manier aufgestoßen, knallte gegen die bereits malträtierte Wand.
 

„Hidan wie oft muss ich dir noch sagen da-“ Noch während sein Vater sprach lief Hidan mehr als rot im Gesicht an, wusste er wie das Bild auf seinen alten Herrn wirken musste, dem es glatt die Sprache verschlug. Eine Welle unterschiedlichster Reaktionen huschten über das Gesicht des Ältesten, sein Blick starr auf Kakuzu gerichtet der sich soeben in eine aufrechte Sitzhaltung begab und somit den vernarbten Oberkörper komplett entblößte.

„Verdammte Axt raus!“, brüllte Hidan der derweil seine Stimme wiederfand und den nächst besten Gegenstand, eines seiner Schulbücher, nach dem Alten warf. Leben schien zurück in die Glieder seines Elternteils zurück zu kehren und kurz darauf knallte die Tür erneut, zurück in ihren Rahmen. Einen genervten Ton von sich gebend raufte Hidan sich die Haare, strich sie sich anschließend aus dem Gesicht.
 

„Warum verdammt noch mal pennst du in meinem Bett Narbenfresse!“, fauchte er Kakuzu an der als wäre nie etwas geschehen gemütlich den Nacken knacken ließ.
 

„Falls du dich erinnerst liegt Deidara in eurem Gästebett und ich empfand es als unhöflich im Bett deines Vaters zu schlafen.“

„Na und? Unten ist eine Couch!“
 

„Ich schlafe wohl kaum nach letzter Nacht auf der Couch.“, brummte Kakuzu verärgert, auch wenn er bereits mit dieser Reaktion gerechnet hatte. Vielleicht hätte er einfach wach bleiben sollen nachdem er wieder einen dieser Träume gehabt hatte. Von Anfang an hatte er schließlich gewusst das Hidan nicht erfreut darüber wäre ein Bett mit ihm zu teilen.
 

Der Silberhaarige fluchte weiter vor sich hin während er das Bett verließ und sich Sachen zum überziehen suchte. Mit einer lockeren Sporthose und Shirt bekleidet öffnete Hidan die Tür, dieses Mal wie es sich gehörte. Sein Weg führte die Treppe hinab in die Küche aus der bereits der Geruch von Kaffee strömte. Wie erwartet stand sein Vater neben der Kaffeemaschine und nippte mit stark zerknitterter Stirn an dem schwarzen Gebräu. Sein Vater trank seinen Kaffee nur Schwarz, wenn ihn etwas beschäftigte. Was bei dem eben gesehen nicht verwunderlich war.
 

Gegen den Türrahmen mit verschränkten Armen gelehnt räusperte sich Hidan. Nur kurz huschte der Blick seines Alten zu ihm, ehe sie wieder starr geradeaus sahen.
 

„Nicht das ich dir Sack das erklären müsste aber nur damit du nichts Falsches denkst oder son Shit. Mit Narbenface lief da nichts und es war garantiert nicht das was du vermutlich gerade denkst. Der Bastard hat mich und einen Kumpel nach einer Feier von Freunden hier her gefahren. Blondi hat einen übern Durst getrunken weswegen er für den Fall der Fälle lieber da geblieben ist.“, log Hidan ohne rot zu werden und sah wie sich sein Vater eindeutig etwas entspannte.
 

„Mäßige deine Sprechweise Bursche…“, murmelte sein Vater, senkte endlich die Tasse und wandte sich Hidan zu. „Mir ist egal was du mit diesem Mann zu schaffen hast solange er nichts gegen deinen Willen tut. Davon abgesehen bin ich froh das es dir gut geht.“ Irritiert zog Hidan seine Stirn kraus, seit wann reagierte sein Vater so auf solch ein Szenario? Hatte er eines seiner Flittchen erwischt, hatte stets ein Donnerwetter geherrscht.
 

„Hast du noch nicht von dem Chaos das in der Stadt herrscht gehört? Junge schaust du denn nie Nachrichten?“, meckerte sein Vater als er wohl bemerkte das Hidan von der Sorge verwirrt war und deute auf sein Laptop, das auf der Küchentheke lag auf dem gerade ein Video zu den neusten Nachrichten lief. Berichtet wurde ausschließlich von der großen Explosion und den Folgeschäden. Unwohl massierte Hidan sich den Nacken. Klar irgendwo war es schön zu sehen, dass der Alte sich doch noch für ihn interessierte aber was sollte er wegen dem Unfall sagen? Er konnte schlecht erklären warum Deidara tatsächlich in ihrem Gästebett schlief.
 

„Es war mehr Glück als Verstand das er nicht in der Bahn war. Hidan wollte ursprünglich mit seinem Kumpel Bahn fahren. Da er sich jedoch selbst kaum auf den Beinen halten konnte hielt ich es für angebracht die Beiden heim zu fahren. Entschuldigen Sie sollte ich Ihnen damit Unannehmlichkeiten bereitet haben.“ Hidan erschreckte sich beinahe zu Tode als er Kakuzu´s Stimme direkt hinter sich hörte. Das Narbengesicht hatte beim herab gehen der Treppe keinen Ton von sich gegeben, nicht einmal die Treppe hatte ein verräterisches Knarzen von sich gegeben.
 

Argwöhnisch betrachtete Hidans Vater Kakuzu der hinter seinem Sohn verweilte, inzwischen wieder in Jeans und Hemd gekleidet. Von seiner Maske schien er zu Hidans Überraschung jedoch abgesehen zu haben. Noch seltsamer war zu sehen, dass der Vernarbte seine Haare in einem lockeren Knoten trug, sein Gesicht somit noch mehr offenbarte.
 

„Nein, ich sollte dafür eher dankbar sein, wer weiß was meinem Jungen sonst zu gestoßen wäre.“, seufzte Hidans Vater nach einer Weile des Schweigens. „…Kaffee?“, bot er schließlich an, was Kakuzu dankend annahm und sich an Hidan vorbei drückte. Es war ein seltsames Bild Kakuzu mit seinem Erzeuger in der Küche stehen zu sehen, zu hören wie sie über den Vorfall redeten und während sein alter Herr begann Frühstück zu machen sogar darüber redeten was Kakuzu beruflich machte. Als wäre er im falschen Film.
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Seit einer geschlagenen halben Stunde starrte er nun bereits an die kahle, weiße Decke über sich. Hier und da hatte er einige Spinnweben entdecken können. Doch egal wie interessant der kalte Putz auch war die Situation wollte ihm einfach nicht gewahr werden.
 

Er zermaderte sich das Hirn wie es soweit hatte kommen können. Warum er hier lag wo er daheim seinen Kopf darüber zerbrechen sollte einen Plan zu tüfteln um diese Vernatiker los zu werden. Nichts in seinem pochenden Kopf erklärte ihm warum er stattdessen auf der mit Kissen und Decken übersäten Couch von Hidans kleinen Bruder erneut lag während der Junge an seiner Seite lag, den Kopf in seiner Halsbeuge vergraben, leicht gegen seine Haut atmend. Nichts erklärte warum der Junge hier an ihm gekuschelt lag, anders konnte er die Position in der der Albino halb auf ihm lag nicht bezeichnen. Rein gar nichts erklärte warum er immer noch nicht seinen leicht tauben Arm unter dem Jungen fort gezogen hatte sondern still an dessen Hüfte liegen ließ, ihn weiterhin an seine Seite drückte und die Wärme die von diesem ausging beinahe genoss. Es war ungewohnt den Jungen so nah bei sich zu haben, so ruhig und friedlich zu erleben.
 

„…Pain…?“, zaghaft drang die Stimme des Albinos an seine Ohren und er spürte wie sich der Rotäugige in seinem Arm regte. Sollte er sich jetzt schlafen stellen um ihm nicht Rede und Antwort stehen zu müssen? Oder ihn einfach ignorieren, sich wegdrehen? In seinem Kopf ratterte es doch keine Lösung kam in Sicht. Realisierend das der Junge ihn gerade Pain genannt hatte anstatt ihm eine seiner üblichen Beleidigungen an den Kopf zu werfen drehte er den Kopf etwas zu ihm, sah auf den weißen Haarschopf hinab. Sein Haar war für einen Jungen relativ lang, wenn auch nicht so lang wie das von Deidara allerdings war es deutlich länger, wenn der Junge in seinem anderen Körper steckte.
 

Ohne es selbst wirklich zu realisieren strich er mit seiner Hand, die auf der Hüfte des Jungen geruht hatte hinauf, strich über die freigelegte Haut rauf zu den glänzenden Haaren. Während er an einer der Strähnen spielte sagte keiner ein Wort. Akuma schien den Kopf weiter in seiner Halsbeuge zu vergraben, selber den ruhigen Moment nicht zerstören wollen. Pains Blick glitt an der schmalen Statur die sich inzwischen nahezu an seine Seite presste hinab. Das Top des Jungen war hinauf gerutscht, entblößte einiges von der hellen Haut. Zu seinem Leidwesen allerdings keine Kurven, keine fraulichen Rundungen. Nein da waren nur stramme Muskeln die sich leicht abzeichneten, von dem Training das der Junge wohl absolvierte zeugten. Das einzig weibliche an dem Jungen waren die langen Haare, die femininen Gesichtszüge und die eher zierliche Gestalt. Da war kein einladender Hintern unter der Boxershort sondern etwas das ihn nicht mehr abturnen könnte als alles andere auf der Welt.
 

Und er spürte genau wie dieses etwas seine Hüfte berührte.
 

Anspannung kroch seinen Körper hinauf. Alles in ihm schrie als er dieses Ding spürte den Jungen sofort von sich zu stoßen. Aber Streit provozieren? Wieso konnte der Junge nicht einfach dauerhaft ein Mädchen bleiben? Dann wäre die Situation weniger Merkwürdig als sie es bereits war. Das Akuma sich im nächsten Moment noch mehr auf ihn legte, sich auf seiner Brust abstützte und direkt ins Gesicht sah, war dabei nicht sonderlich hilfreich. Er war einer der meist gesuchtesten Verbrecher dieser Stadt, ein Krimineller Mann der andere in Angst und Schrecken versetzte. Niemand an den man sich einfach ankuschelte, auf dem man lag, besonders nicht, wenn einem die Vorzüge eines weiblichen Körpers fehlten. Dennoch tat der Junge all dies als wäre es das normalster der Welt. Nun es war für die allgemeine Öffentlichkeit nicht mehr so ein rotes Tuch wie vor einigen Jahren noch, dennoch bezweifelte er das die Menschen um ihn herum, besonders die aus dem Untergrund ihn noch Respektieren würden, wüssten sie was er hier trieb.
 

Die roten Opale fixierend, bemühte er sich, sich nicht anmerken zu lassen was gerade in seinem Kopf vorging, zog stattdessen mit einem fragenden, leicht spöttischen Blick eine Braue an. Was wollte der Junge von ihm? Wieso legte er sich auf ihn und starrte ihn mit solch einem ernsten Ausdruck an. Den er nicht ansatzweiße ernst nehmen konnte, so verschlafen wie dieser noch aussah, eine Haarsträhne vorwitzig vom Kopf abstehend. Sollte der Junge gerade versuchen zu verstehen was hier abging so würde er es ihm nicht erklären können. Nur schwammig hatte er die Erinnerungen der Nacht, nach dem Auftritt Kakuzu´s im Kopf. Wie wütend er war, wie er plante seine Wut an dem Jungen aus zu lassen schließlich hatte er ihnen nichts von einer geplanten Explosion mitten in der Stadt erzählt. Nur noch grob wusste er wie er zu seinem Whiskey griff – was er oft in der letzten Zeit tat – und wie er die Nummer des Jungen wählte um diesen zu sich zu bestellen. Nichts in seinen Erinnerungen erklärte warum er bei ihm war, hier geschlafen hatte und verdammt noch mal den Jungen immer noch auf sich liegen ließ. Einen Jungen!
 

„Ich bin verblüfft das ich noch lebe…“, riss ihn die Stimme Akumas aus den Gedanken. Kritisch musterte der Weißhaarige ihn, schien wohl zu analysieren wieso er nicht längst ausgerastet war.
 

„Warum?“, fragte er mit seiner tiefen Stimme nach. Ließ sich in keinster Weise anmerken wie unruhig er eigentlich war.
 

„Ganz einfach. Ich liege auf dir und so betrunken wie du gestern warst hast du bestimmt den Kater des Todes, was dich im Normalfall nicht daran hindert jeglichen Frust an mir auszulassen oder mir für diese Frechheit eine rein zu Würgen.“, antwortete Akuma ihm und erhob sich, setzte sich dreister weise auf seine Hüfte. Zwei Gedanken schossen ihm dabei durch den Kopf, zum einen das er nicht wollte das die Wärme die der Junge ausstrahlte weg ging, zum anderen das er froh war nicht mehr die Männlichkeit des Jungen zu spüren. Das Akuma eine mehr als dreiste Position eingenommen hatte verärgerte ihn allerdings nun doch.
 

„Was wird das, wenn es fertig ist?“, knurrte er mit verengten Augen, sah zu dem Jungen hinauf. Es war ihm alles andere als Recht unter dem Jungen zu liegen.
 

„Och ich schaue wie weit du mich gehen lässt, scheinst ja gerade nicht du selbst zu sein.“ Akuma zuckte nur mit den Schultern, tat so als wäre das hier das normalste der Welt, was es definitiv nicht war. Ärgernis begann in ihm zu brodeln. Warum musste der Junge ihn absichtlich provozieren? Hätte er sich nicht einfach damit zufrieden geben können das er ihn mal nicht versuchte aus dem Weg zu schaffen?
 

Hände unter seinem Shirt ließen ihn zusammen zucken. Es war lange her, dass ihn jemand berührte aber noch nie hatte dies ein Mann bzw. ein Junge getan. Die Hände waren weicher als erwartet, strichen sanft über seine Haut. Wäre er doch nur kein Junge…
 

„Lass das.“ Verärgert zog er die Hände von seiner Brust. Der Junge hatte eindeutig einen Dachschaden. Wer berührte freiwillig seinen Mörder? Nun, normalerweise lebte man danach nicht mehr aber wenn doch käme man doch nicht auf die Idee diesem nahe zu kommen. Anders konnte er das Verhalten des Jungen nicht abstempeln. Der machte sich doch gerade eindeutig an ihn ran so wie er auf seiner Hüfte saß, ihn berührt hatte und keck zu ihm hinab grinste.
 

„Lass mich raten, wäre ich in meinem anderen Körper hättest du kein Problem damit mir das Hirn raus zu vögeln.“ Er fühlte sich ertappt. War das so offensichtlich? Er war doch auch nur ein Mann und bei all seiner Arbeit kam er nicht dazu jemanden aufzugabeln. Aber würde der Knirps das zulassen?
 

„Im Moment scheint es mir eher so als könntest du es gar nicht erwarten von mir rangenommen zu werden.“, lenkte er von sich ab. Er war es schließlich nicht der sich an den Anderen gerade ran machte. Wie als Antwort sah er wie der Junge auf ihm errötete, mehr als nur ertappt drein blickte. Eigentlich hatte er erwartet, dass der Junge nun alles abstritt, einen Streit mit ihm vom Zaun brach. Stattdessen schien er fieberhaft nach einer Ausrede zu suchen. „Und jetzt runter mit dir!“, knurrte er und schmiss den Albino von sich der daraufhin neben ihm in den Decken und Kissen landete.
 

Die Anspannung fiel von seinem Körper nachdem der Junge ihn endlich nicht mehr berührte. Entnervt richtete er sich auf, fuhr sich durch sein Haare welches er dadurch nur noch mehr verstrubelte. Sein Kopf dankte ihm die neue Position mit einer neuen Welle an Schmerzen, was seine Laune nicht sonderlich verbesserte. Es war an der Zeit dem hier einen Riegel vor zu schieben und endlich Heim zu fahren. Er hätte sowieso nie hier sein sollen.
 

„Spielverderber...“, murmelte Akuma neben ihm der sich gemütlich in den Kissen rekelte. Sein Blick fiel auf den Albino. Sein Bauch war mal wieder entblößt und zeigte ihm die leicht definierten Muskeln. Mit einem Schnauben wandte er sich ab und stand auf um seine Sachen zusammen zu suchen. „Du gehst?“, hinterfragte Akuma sein Handeln worauf er von ihm allerdings keine Antwort bekam. Warum auch? Es war ziemlich offensichtlich, dass er vorhatte zu gehen. Ohne sich daran zu stören das Akuma ihn beobachtete zog er sich um. Lediglich für die Stiefel nahm er noch einmal Platz und schnürte diese in Ruhe zu. Als er spürte wie sich eine Hand unter sein Oberteil schlich knurrte er missgestimmt auf. Der Junge hatte sie wirklich nicht mehr alle. „Wohin fährst du jetzt?“, schnurrte Akuma ihm geradezu ins Ohr, lehnte sich gegen seinen Rücken, ließ die Hand nach vorne an seinen Bauch wandern was dafür sorgte das sich all seine Muskel anspannten.
 

„Wüsste nicht was dich das angeht und jetzt lass deine Finger von mir.“, antwortete er dem Albino und schnürte auch den zweiten Stiefel zu. Kam es ihm nur so vor oder roch es im Zimmer mit einem mal merkwürdig süß? Bei dem Geruch zog er die Nase kraus, süßes hatte er noch nie sonderlich gemocht. Das Kichern des Jungen riss ihn aus seinen Gedanken und mit gehobener Braue wandte er sich dem Jungen zu. „Ich sagte du sollst deine Finger von mir lassen.“, wiederholte er sich und musterte skeptisch den Weißhaarigen der ihn mit einem gewissen Blick fixierte der dafür sorgte, dass sich seine Härchen unangenehm im Nacken aufstellten. Sein Körper schrie Flucht, schrie er solle sofort verschwinden weswegen er sich mit solch einer Schnelligkeit erhob und rasch Abstand zwischen ihnen schaffte. Erst bei der Tür angelangt wandte er sich noch einmal zu dem Jungen um der ihn breit angrinste. Kopfschüttelnd wandte er sich erneut ab, öffnete die Tür und ließ Akuma alleine zurück dessen Grinsen in ein Lachen überging kaum das Pain hinaus war.
 

Es hatte Akuma Spaß gemacht den Leader zu trietzen nachdem er bemerkte wie angespannt dieser war sobald er ihm zu nah kam. Zu ulkig empfand er es zu sehen was für Gefühlsregungen in der sonst so tristen Maske ab zu lesen waren. Zufrieden mit dem aufgewühlten Anführer Akatsukis ließ er sich grinsend in die Kissen zurück fallen. Ja vielleicht hasste er ihn gar nicht so sehr. Zumindest nicht so sehr wie er eigentlich sollte.
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Er wusste nicht wie viele Jahre es her war das sein Vater ihm Frühstück zubereitet hatte. Es war eine Sonderbare Situation hier mit dem alten Mann am Tisch zu sitzen und Pancakes nach Großmutters Rezept – eine ziemliche Schreckschraube die ins Graß biss als er Sieben Jahre alt war – zu essen während neben ihm auch noch ein Kakuzu ohne Maske und ein viel zu blasser Deidara, in geliehen Klamotten von ihm saß.
 

Der Blonde war vor geraumer Zeit erwacht. Kakuzu war wie er ihm erklärt hatte kurz bei diesem gewesen ehe er herunter kam. Nach einem kurzen Wortwechsel mit dem Blonden alleine wusste er das es diesem den Umständen entsprechend gut ging, sein Arm schmerzte zwar aber er war ihnen dankbar das sie ihn irgendwie hatten Retten können. Die Erklärung wie schuldeten sie ihm noch.
 

Sein Vater hatte den Blonden freudig begrüßt als er ebenfalls in die Küche gewankt kam, natürlich nicht ohne ihm eine Spruch rein zu drücken ob dieser einen über den Durst getrunken habe so beschissen wie er aussah. Es war nicht das erste Mal das Deidara nach einer Partynacht bei Hidan übernachtet hatte weswegen das Bild welches Deidara bot seinen Herrn nicht verwunderte. Dafür war Deidara um so verwunderte als er Kakuzu erblickt hatte und konnte es sich auch jetzt nicht nehmen lassen immer wieder verstohlen zu den Narben in seinem Gesicht zu linsen. Etwas das Kakuzu glücklicherweise kalt ließ.
 

„Ich lass euch Jungspunde dann mal alleine, habe noch einiges zu tun.“, ertönte es von seinem Vater der sich mit dem knarzen des Stuhles erhob. Hidan kommentierte das Verschwinden gar nicht erst. Viel zu oft kam es vor das sich sein Alter in seinem Büro verschanzte weswegen es auch jetzt nichts Neues war. Im Grunde kam es ihm auch Recht denn so konnte er endlich ungehindert mit Deidara und Kakuzu sprechen. Kaum war der alte Mann fort sah Deidara sie auffordernd an.
 

„Ich weiß du willst einiges wissen Deidara aber können wir damit warten bis wir uns mit den Anderen treffen? Ich habe wenig Lust alles mehrmals durchkauen zu müssen.“, brummte Kakuzu und nahm einen Schluck von seinem Kaffee während Hidan auf dem letzten Stück seines Pancakes kaute.
 

„Ich hab aber ein Recht zu erfahren was passiert ist un.“, erwiderte Deidara Zähneknirschend.
 

„Glaubste der Sack will uns überhaupt noch sehen?“, überging Hidan den Blonden und sah zu dem Braunhaarigen der sein Smartphone gezückt hatte und etwas auf diesem tippte.
 

„Gute Frage… Konan fragt ob wir wissen wo er ist.“ Irritiert sahen Deidara und Hidan Kakuzu an. Woher sollten sie wissen wo sich ihr Leader aufhielt. Kakuzu der natürlich wusste, dass sie nicht schlauer als er waren rief kurzerhand Konan an um in Erfahrung zu bringen was los war. Es dauerte eine Weile bis die Blauhaarige sein Gespräch annahm.
 

„Wieso fragst du nach dem Leader?“, fragte Kakuzu ohne ein Wort der Begrüßung und stellte die Blauhaarige auf Lautsprecher sodass Hidan und Deidara mithören konnten.
 

„Ich war vorhin bei ihm zuhause da er mir einige merkwürdige Nachrichten die Nacht gesendet hat aber er war nicht dort, seine Maschine ist weg und in unserem Versteck war er auch nicht.“, erklärte Konan durch die Leitung.
 

„Ist es denn so unüblich das Leader-sama ohne ein Wort verschwindet, un?“, wollte Deidara irritiert wissen, hatte er schließlich keine Ahnung von den Gewohnheiten des Leaders.
 

„Deidara?“, hakte Konan mit irritierter Stimme nach.
 

„Du bist auf Lautsprecher. Hidan und Deidara sind auch da.“, erklärte Kakuzu kurzerhand woraufhin ein einleuchtender Laut von der Dame kam.
 

„Um die Frage zu beantworten, nein er verschwindet nie einfach so, besonders nicht wenn er einem vorher solche Nachrichten hinterlässt. Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen, er klang ziemlich wütend…“
 

„Hast du es schon bei dem Knirps probiert?“
 

„Knirps?“ Dieses Mal war es Hidan der Kakuzu irritiert musterte. Von wem sprach er?
 

„Meinst du Akuma? Warum sollte er jetzt bei ihm sein?“ Man hörte die Fragezeichen Konans geradezu aus dem Hörer heraus, genauso sehr wie sie Deidara und Hidan im Gesicht standen.
 

Kakuzu zuckte mit den Schultern, was Konan natürlich nicht sehen konnte und antwortete ihnen: „Er war doch schon einmal über Nacht bei ihm, ist nur eine Vermutung meinerseits aber mein Gefühl sagt mir das er bei ihm ist.“
 

„Wieso sollte Pain bei Akuma sein? Die Beiden können sich nicht ausstehend!“, wiedersprach Hidan ihm.
 

„Falls du es vergessen hast hat Akuma ihn freiwillig bei sich übernachten lassen als das Unwetter war…“, murmelte Konan nachdenklich, nahm Hidan den Wind aus den Segeln der bereits Kakuzu eifrig Wiedersprüche entgegen schleudern wollte wie Hirnrissig es wäre das Akuma und Pain freiwillig in einem Raum wären.
 

„Was genau wollt ihr damit andeuten, un?“, hakte Deidara nach während er versuchte mit seinem heilen Arm einen der Pancakes mittels Gabel zu zerkleinern. Den geschundenen Arm hielt er wie von Kakuzu befohlen still und belastete ihn auch nicht.
 

„Gar nichts deuten die da an. Zwischen den Beiden besteht keinerlei Verbindung abgesehen von ihrem Gegenseitigen Hass!“, fuhr Hidan energisch dazwischen, sah erzürnt zu Kakuzu den dies allerdings mehr als kalt lies. Deidara dagegen sah ihn kurz überrascht an. Er wusste zwar bereits das Hidan nicht gut auf das Thema Akuma und seine Neigung zu Männern zu sprechen war, hatte er das letzten Abend bereits verdeutlicht, genauso wie er allgemein wohl zu dem Thema lieber Abstand wahrte. Dass er bei dem Thema in Bezug auf Pain allerdings dermaßen aus der Haut fuhr verwunderte selbst ihn. Natürlich war es unsinnig das Pain sich jemals für den Jungen interessieren würde, immerhin interessierte Pain sich allgemein nicht für irgendwelche Liebschaften.
 

„Naja Pain ist sonst immer von einem sehr kontrollierten Gemüt aber bei deinem Bruder fährt er schnell aus der Haut, was für ihn halt sehr ungewöhnlich ist.“, erklärte Konan.
 

„Schön dann regt er sich halt schnell über ihn auf. Na und? Das hat gar nichts zu bedeuten. Deswegen muss da nicht etwas rein interpretiert werden, wenn da gar nichts ist.“
 

„Wartet mal kurz.“ Bei Konan im Hintergrund war gepolter zu vernehmen und sie hörten noch wie sie nach jemanden rief. „Ich lege auf, er ist gerade in die Bar gekommen und scheint ziemlich wütend zu sein. Wir sehen uns bestimmt heute Abend!“ Somit legte die Blauhaarige einfach auf und ließ die Männer irritiert am Küchentisch sitzen. Jetzt wussten sie zwar das Pain zurück war aber nicht wo er gewesen war, was besonders Hidan nun dank dem Verdacht von Konan und Kakuzu interessierte.
 

„Und was wenn Akuma gar nicht zuhause war? Wer weiß ob Fischface ihn überhaupt heim gebracht hat?“, murmelte Hidan missgestimmt.

„Was genau hat Kisame damit zu tun?“, brummte Kakuzu irritiert, er wusste schließlich nicht, dass der Hoshigaki ebenfalls den vergangenen Abend bei der Feier des Uchihas gewesen war.
 

„Och naja er hat den ganzen Abend von Akumas Hintern geschwärmt, un. Außerdem hatte er darauf bestanden ihn mitzunehmen da sie doch beide im Mizu Bezirk leben. Andernfalls wäre er wohl auch in der Bahn gewesen, un.“, erklärte Deidara und verputzte die Reste seines zerkleinerten Pancakes.
 

„Meines Wissen nach interessiert sich Hoshigaki nicht für Männer geschweige denn Jungs egal wie feminin sie sind.“, widersprach Kakuzu der Aussage mit hochgezogener Braue.
 

„Akuma war als Mädchen dort…“, knurrte Hidan und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Mussten sie nun wirklich erneut über Akuma und das Interesse der Leute an ihm reden? Irgendwie war es ihm lieber als sich keiner um seinen Bruder scherte, dass die Leute um sie herum nie großes Interesse an ihm gehegt hatten, sah man von den Mobberein der Kinder einmal ab.
 

„Ist auch unwichtig, wichtiger ist Momentan das Deidaras Arm wieder komplett heilt und das wir diese Anhänger eures Sektenkultes aus der Stadt bekommen.“, beendete Kakuzu zu Hidans Glück das Thema woraufhin Deidara erneut die Sache mit seinem Arm ansprechen wollte aber von Kakuzu nur drauf hingewiesen wurde das er alles am Abend erfahren würde.
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 

Ein paar abschließende Sätze auf seinem Laptop tippend beendete er seinen Bericht. Nach Pains verschwinden hatte er einen Entschluss gefasst. Es konnte ihm egal sein was aus Jashin und den andere Anhängern wurde. Er schuldete ihnen nichts. In all den Jahren hatten sie ihm nichts Gutes gebracht, hatten ihn unterdrückte, niedergemacht und als Spielball missbraucht. All das schlechte was sie ausgeteilt hatten sollten sie zurück bekommen.
 

Somit fiel es ihm leichter besonders die Kinder Jashins an Akatsuki zu verraten, ihnen genauste Beschreibungen über diese zu liefern. Wenn man stets nichts tun durfte hatte man genug Zeit jeden zu beobachten und ihre noch so kleinste Marotte zu bemerken. Abgesehen von ihrem neusten Kind der Nacht hatte er für Pain Steckbriefe angefertigt und schließlich auch das Versteck der Anhänger aufgeführt. In seinem Bericht stand die Übeltäter und Ursache für die Explosion und er versuchte mögliche Ziele Jashins aufzuführen.
 

Beim Untersuchen der verschiedenen Aufgaben stieß er auf Rätsel denn nichts schien zusammen zu passen. Er verstand nicht was Jashin gerade in dieser Stadt wollte und was so wichtig von seinem Vater gestohlen wurde. Wie dieser wohl reagieren würde, wenn er wüsste das er noch lebt?
 

Seufzend zog er die geschriebenen Daten auf einen USB-Stick und fuhr seinen Laptop, der eher eine alte Klapperkiste war herunter. Er konnte so viel in schönen Gedanken schwelgen aber ein normales Familienleben würde er wohl nie haben.
 

Aber es könnte besser werden…



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