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In the Shadows

von

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Kapitel 8

In all den Jahren in denen er inzwischen im Untergrund umher schlich waren ihm wahrlich die merkwürdigsten Gestalten über den Weg gelaufen, doch die Jashinisten waren eine Klasse für sich. Eine Gruppierung die einen angeblich zu Erden kommenden Gott anbeteten und ihm zu Ehren Menschen opferten – auf die qualvollste Weise die Ihnen einfiel. Nicht nur das dieses brutale Abschlachten sinnlos war, kein höheres Ziel verfolgte abgesehen von Chaos, nein hinzu kam auch noch das dieser selbsternannte Gott, über den er kaum Informationen herausfinden konnte, meinte sich gegen die Grundgesetze der Menschheit, die welche alle von ihnen kannten, zu stellen und all ihre Ansichten wie ein Kartenhaus in sich zusammen stürzen zu lassen. Unsterblichkeit – er hatte es als Witz empfunden, wenn im Untergrund solch ein Gerücht umging, genauso wie er all den anderen Humbuck als Hirnrissig betitelt hatte doch nun wo er den leibhaftigen Beweis für Unsterblichkeit besaß musste er sich unweigerlich auch mit den anderen Dingen auseinander setzen.
 

Welche der Gerüchte über mystische Wesen die gesichtet worden sein sollen stimmten? Was war nur die Wahnvorstellung eines irren Psychopathen? Es würde einiges an Arbeit für ihn bedeuten sich mit den ganzen Geschichten auseinander zu setzen, Arbeit auf die er eigentlich wenig Lust hatte egal wie sehr ihn der Bursche, den Akatsuki seit kurzem besaß interessierte.
 

Mürrisch durchstreifte er die Katakomben der Stadt. Der Begriff Untergrund war hier tatsächlich nicht nur auf die dunkle Seite der Stadt bezogen sondern auch auf die im Untergrund liegende Stadt. In den Katakomben hatten sich mit den Jahren immer mehr Gangs und all dieses Gekröse das über Tage nicht frei leben könnte eingefunden. Nach und nach war eine eigene Stadt entstanden, eine von der selbst Pain, der lediglich die komplette Macht über Tage besaß, nicht annähernd wusste. Die Stadt war bei weitem nicht so riesig wie Godaikoku selbst, beachtlich war sie allerdings bei weitem.
 

Hier trieb er sich am liebsten rum, keine Menschen die ihn aufgrund seines Äußeren merkwürdig ansahen, hier war jeder Anders und tatsächlich herrschte hier das Prinzip: Je merkwürdiger umso Furchterregender, Machtvoller.
 

Würde Pain erfahren das er ihm viele Informationen vorbehielt, nichts von dem Tatsächlichen Untergrund erzählte würde dieser ihn vermutlich einen Kopf kürzer machen. Aber wieso sein Rückzugsort verraten und freiwillig zulassen, dass dieser ebenfalls ausradiert wurde? Nichts anderes würde Pain tun sollte er von den Tätigkeiten hier unten erfahren. Pain war ein zu penibler Mensch für ihn, tatsächlich sogar ein zu guter Mensch. Das Pain versuchte all den Schmutz der Stadt loszuwerden war ein Dorn in seinen Augen. Wie sollte er noch an seine Waren heran kommen, wenn Pain ihm die Geschäfte versaute? Deshalb hatte er sich ihm angeschlossen, verhinderte so das Pain zu viel erfuhr und sein kleines Paradies zerstören konnte.
 

Er erreichte den Hauptplatz der Untergrundstadt, dort wo die meisten Waren, welche definitiv nicht legal oder ungefährlich waren, angeboten wurden. Gespielt Neugierig schlenderte er von einem Stand zum nächsten, spitzte die Ohren um interessante Gespräche belauschen zu können während er auf der Suche nach jemanden bestimmtes war. Fetzen über die aktuellen Morde über Tage drangen ihm wiederholt in die Ohren, doch ließ sich nichts Neues heraus filtern. Alle trübten sie noch mehr im Dunkeln als Akatsuki und diese besaßen die meisten ihrer Informationen auch nur dank dieses Knaben. Ein Knabe der offensichtlich gerne Mal in Frauenkleidern herum lief. Bei dem Gedanken schlich sich ein kurzes süffisantes Grinsen über sein Gesicht. So wie der Junge drauf war konnte er ihn sich kaum in Frauenkleidung vorstellen dennoch hätte der Anblick zweifelsohne was immerhin war der Junge von eher schmächtiger Statur, besaß ähnlich wie Deidara gewisse weibliche Züge.
 

Gerade wollte er an einem der Stände, der gewiss so einige gefälschte und geklaute Schmuckstücke vorwies vorbei gehen als etwas seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Neugierig blieb er vor dem Stand stehen und musterte die Kette mit einem gewissen Anhänger den er bei einem der Akatsuki Mitglieder oft zu Gesicht bekam.
 

„Ah wie ich sehe hat eine meiner Waren ihr Interesse geweckt! Für-“, bevor der schmierige Verkäufer weiter reden konnte, hob er barsch eine Hand an, brachte ihn so zum Schweigen. Vermutlich sprach sein finsterer Blick dazu noch Bände.
 

„Woher haben Sie das.“, fragte er mit seiner dunklen, aggressiven Stimme nach, sorgte dafür, dass dem Mann ein Schauer über den Rücken lief. Meist ignorierten ihn die Verkäufer, wussten doch so einige, dass man sich von ihm lieber fernhielt oder zumindest einen Sicherheitsabstand bewahrte.
 

„Selbstgefertigt! Für alle die dem Herrn der dieses hübsche Chaos dort oben verursacht ehren wollen!“, flötete der Verkäufer freudig drauf los, anscheinend höchst erfreut darüber das er das Zeichen erkannt hatte. Das bereits Leute anfingen den Jashinisten nach zu eifern geschweige sie lob zu preisen stieß ihm wütend auf. Natürlich mochte er das Chaos allerdings brachten sie zu viel durcheinander. Mit einem angeekelten Gesichtsausdruck und einem niederschmetternden Laut wandte er sich von dem Stand ab. Pain würde nicht erfreut sein, wenn er erfuhr das bereits die ersten Sympathisanten auf der Bildfläche erschienen.
 

Sein Blick huschte in der Menge, die sich wie Aßgeier um die Waren tummelten, umher. Jemand beobachtete ihn, viel zu intensiv konnte er den Blick desjenigen auf sich ruhen spüren. In einer Seitengasse zu seiner Rechten konnte er ein glühendes Augenpaar ausmachen, eines das ihn deutlich an das des Burschen, den sie festhielten, erinnerte und doch anders wirkte. Neugierig trat er auf die Gasse zu, selbst wenn es das Dümmste war was man hier unten tun konnte. Gerade in den dunkelsten Ecken lauerten die finstersten Gestalten.
 

Das Augenpaar verschwand, instinktiv beschleunigte er seine eigenen Schritte, versuchte die Gestalt einzuholen. In der Gasse war es schwer schnell voran zu kommen, war nur wenig Platz in dieser. Zusätzlich wurde das Licht der Gasse mit jedem Schritt den er tätigte weniger, kam die einzige Lichtquelle von dem Platz auf dem er zuvor gewesen war.
 

Gerade hatte er einen weiteren Schritt voran machen wollen als ihn etwas oder viel mehr jemand blitzschnell an die kalten Steine drückte. Unangenehme Kälte drang von dem alten Gemäuer in seine Knochen, der modrige Duft vermischt mit dem Geruch von etwas das ihn an Moos erinnerte, stieg in seine Nase und dunkle rote Augen bohrten sich in seine gelb Leuchtenden. Es war nur ein unachtsamer Moment notwendig gewesen um ihn überraschen zu können. In seiner Hast hatte er die schmale Abzweigung übersehen und wurde nun schmerzlich dafür bestraft.
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Seufzend ließ er das warme Wasser über seinen Körper prasseln. Bevor er gehen dürfte hatte Konan ihn gezwungen eine Dusche zu nehmen da er, wie sie es so schön ausgedrückt hatte ‚Nicht sonderlich gut roch‘, was kein Wunder war, so oft wie er in der letzten Zeit durch die Gegend geschliffen worden war und Blut an ihm geklebt hatte, zusätzlich noch die Zeit in der er bloß in dem Bett rumgelegen hatte, hatte schlussendlich sein Werk getan.
 

Frisch geduscht zog er sich schließlich ein paar Kleidungsstücke der Blondine über, die dieser ihm eher unfreiwillig überlassen hatte. Die Klamotten seines Bruders wären ihm bei dem Größen Unterschied zu groß gewesen, zumal dieser auch deutlich breiter und muskulöser gebaut war als er selbst. Akuma hasste es einen solch femininen Körper zu haben von seiner anderen Seite mal ganz zu schweigen. Als Frau fühlte er sich noch unwohler als in seinem jetzigen Körper. Selbst so war er nicht der kräftigste obwohl er genug trainierte und sich sein Bauch definitiv sehen lassen konnte, in seinem Weiblichen Körper dagegen schaffte er seine üblichen Trainingsgewichte nicht einmal ansatzweise hoch zu heben. Am meisten graute es ihn jedoch davor das sein weiblicher Körper eines Tages auf die Idee käme wirklich wie der einer Frau funktionieren zu wollen. Allein der Gedanke ließ ihn vor Ekel schütteln.
 

Die Kapuze über die noch nassen Haare ziehend verließ er das Bad und stampfte die Treppe hinab um zu Konan zu gelangen. Sie ließ soeben in der Küche die letzten Spuren ihrer Besucher verschwinden. Mit einem kurzen Klopfen an den Türrahmen machte er sich bemerkbar woraufhin die wachsamen Augen der Frau ihm galten.
 

„Ich verschwinde dann..“, erklärte er mit einem gelangweilten Ton. Trotzdessen dass er so lange geschlafen hatte war er müde und wollte endlich heim – wenn man die Bude in der er lebte denn so nennen konnte.
 

„In Ordnung.“, war das einzige Wort Konans dazu ehe sie sich wieder abwand. Es nicht weiter kommentierend wandte auch Akuma sich ab, verließ das Haus mit der alten Fassade. Draußen erwartete ihn ein eher ungemütliches Wetter, der Himmel war voll von grauen Wolken und der Wind pfiff ihm unangenehm um die Ohren. Hinzu kam das er nicht wusste wo er überhaupt war. Wie sollte er zu seinem Unterschlupf zurück finden wo er sich doch noch gar nicht in dieser Stadt auskannte?
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Es war unbequem wie sein Gegenüber ihn eisern gegen das Gestein drückte, ihm mit dem einen Arm an seiner Kehle die Luftwege zuschnürte. Fehler des Anderen, den er inzwischen zumindest als einen Jungen identifizieren konnte, war es das er lediglich einen Arm von ihm festhielt, den anderen nutzte er rasch um den Anderen ebenfalls an der Kehle zu packen und fest zuzudrücken. Ein wütendes Knurren, das stark an das eines Hundes erinnerte, ran aus der Kehle des Rotäugigen.
 

„Hör auf uns nachzuspionieren!“, fauchten sie Beide gleichzeitig los, sahen sich daraufhin verwirrt an ehe sie sich schnell wieder fingen und ihre finstere Maske auflegten. Prüfend huschte sein Blick über die Gestalt, versuchte sich so viel wie möglich von dem was durch das spärliche Licht zu erkennen war einzuprägen. Dunkles, zerzaustes Haar, von ähnlicher Größe wie er selbst jedoch etwas schmaler gebaut, wenngleich recht trainiert. Das wichtigste Indiz für ihn war allerdings die Tätowierung in dem Gesicht des Jungen. Auf der linken Seite, von ihm ausgesehen rechts, seiner Stirn prangte das Symbol dieser verdammten Religion die Hidan und die restlichen Irren so anbeten.
 

„Ihr solltet lieber verschwinden solange ihr noch könnt!“, hauchte der Junge ihm ins Ohr. Unwillkürlich zuckte er zusammen, hatte nicht bemerkt wie der Junge trotz seines Griffes ihm näher gekommen war, seine Analyse ausgenutzt hatte. Wütend darüber drückte er fester zu wurde dafür jedoch nur mit einem animalischen Grinsen, das spitze Eckzähne entblößte belohnt.
 

„Wir verschwinden nirgendwohin. Ihr werdet es sein die unsere Stadt verlassen werden!“, wiedersprach er ihm schließlich mit eindringlichen Blick doch das Grinsen erlosch nicht. ‚Merkwürdiger Typ‘, schoss es ihm in den Kopf. Dass er selbst mit seinem grünem Haar und den zwei Hautfarben nicht gerade weniger merkwürdig war schob er dabei getrost beiseite.
 

„Du riechst lecker~“ Ok, nun sah er sein Gegenüber völlig entgeistert an als dieser leicht an ihm schnupperte, fast gleichzeitig lösten sie Beide den Griff um des anderen Halses. Was stimmte mit dem Jungen nicht? Er hatte sich ihm eindeutig als ein Anhänger Jashin´s offenbart und wusste das er selbst zu Akatsuki gehörte trotzdem schien er nicht ansatzweise in Betracht zu ziehen ihn jetzt auf der Stelle zu erschießen. Hatte der Junge überhaupt eine Waffe? Forschend glitt sein Blick erneut über den Jungen der ihm viel zu nah stand. Nichts an der Kleidung ließ auf eine Waffe vermuten.
 

Ihn fragen wollend was das Ganze hier überhaupt sollte öffnete er seinen Mund als der augenscheinlich Jüngere ihm ohne viel Federlesen eine Hand auf den Mund drückte und etwas aus seiner Tasche zog. Ein Blick verriet, dass es sich um das Handy des Jungen handelte. Anscheinend bekam der Junge gerade einen Anruf, da er kurz darauf sich das Elektrogerät ans Ohr hielt. Ganz schön leichtsinnig von ihm, er musste nur einmal in seine Tasche greifen und hätte ein Messer parat um den Jungen zu erdolchen – tat es jedoch nicht, starrte ihn nur weiter finster an.
 

„Was geeht?“, sprach der Junge gutgelaunt in den Hörer, ließ seine melodische Stimme die einen leicht rauchigen Unterton besaß von neuem erklingen. Der Gesprächspartner schien bei weitem nicht so gut gelaunt zu sein, brüllte etwas durch die Leitung.
 

„Nö ich habe Akuma noch nicht gefunden. Die scheinen ihn nicht als Leiche irgendwo abgelagert zu haben. Kann doch sein das sie ihn gar nicht erst erschossen haben?“ Kurz tauschten die beiden Blicke, so als wenn sein Gegenüber ihm dies indirekt fragte, beantworten tat er dies aber nicht. So weit kam es noch.
 

„Ach komm Leck mich.“, fauchte der Junge plötzlich in den Hörer nachdem sein Gesprächspartner ihn anscheinend zur Sau machte. Ohne viel Federlesen legte er einfach auf, steckte sein Handy weg und nahm endlich die Hand von seinem Mund.
 

„Was soll der Mist?“, fragte er mit seiner düsteren Stimme nach. Er wusste nicht wieso aber der Junge brachte ihn zur Weißglut.
 

„Wie du mitbekommen hast suchen wir Akuma. Er hätte längst wieder bei uns sein sollen.“
 

„Und was interessiert mich das?“, hakte er mit hochgezogener Augenbraue nach. Er würde diesem Vernatiker bestimmt nicht verraten das sie den Jungen mittlerweile vermutlich haben laufen lassen, sollten sie doch suchen, wären sie zumindest beschäftigt und kämen ihm nicht in die Quere.
 

„Du streitest also zumindest nicht ab das du ihn kennst. Das bedeutet ihr müsst ihn haben! Also was habt ihr mit ihm getan?“ Die Laune seines Gegenübers schlug von einem Moment auf den anderen um und wurde so finster das selbst ihm ein kurzer Schauer über den Rücken lief, was er allerdings getrost auf die kalte Wand in seinem Rücken schob.
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Wie ein schlechtes Omen waren die grauen Wolken über seinem Kopf hinweg geschwebt um schließlich wo vor es jedem graute in die Tat umzusetzen. Kalter Regen preschte auf ihn nieder, durchweichte die Kleidung binnen weniger Sekunden, vermischte sich mit dem Dreck der Straßen zu einer fließenden braunen Masse die ihren Weg in die Gossen suchte. Seine schnell Schritte sorgten neben dem Regen für ein weiteres lautes Plätschern, Wellen zeugten von den Bewegungen durch das unangenehme Nass.
 

Je näher er Mizu samt Hafen kam um so schlimmer schien das Wetter zu werden, sorgte dafür das seine Laune nur einen weiteren Tiefpunkt fand. Es hatte bereits lange, zu lange, gedauert den Weg nach Mizu zu finden, sah für ihn in dieser Stadt alles gleich aus, hinzu kam das seine Orientierung so manches Mal versagte, Rechts mit Links verwechselte.
 

Nach gefühlten Stunden kam das alte Gebäude, dessen Fassade die beste Zeit lange hinter sich hatte, in Sicht und ein kurzes Gefühl der Erleichterung durchströmte ihn. Das Haus in der seine winzige sowie unzählige andere Wohnungen lagen, war bei weitem nicht das einladensten und das Kliente welches hier hauste zählte nicht gerade zu dem was man einen netten Nachbarn nannte dafür waren die Mieten günstig.
 

Fluchend suchte er unterschlupf im Eingang des Gebäudes, wollte die Tür zum Treppenhaus öffnen nur um festzustellen das einer der Bewohner das Schloss wohl aus seinen Angeln gerissen hatte, wodurch die Tür nicht mehr schloss. Murrend schob er sich durch die schwere Tür, betrat das trockene Reich namens Treppenhaus. Wie in so gut jedem mehrstöckigen Gebäude gab es neben den Treppen einen Fahrstuhl der selbstreden nicht funktionierte.
 

Bis hoch in den fünften Stock schleifte er sich die Treppen rauf, bereits beim dritten Stockwerk ging ihm die Puste aus und das Atmen fiel ihm schwer, seine Kondition war noch nie herausragend. Vermutlich verfluchte er seinen Körper bereits zum X-ten Male an diesem Tag. Kaum hatte er seine Wohnung erreicht und aufgeschlossen, zumindest hier funktionierte das Schloss, kickte er seine Stiefel von den Füßen, hinterließ Pfützen auf dem sich wellenden Boden die von seinem Weg in das viel zu beengte Bad zeugten. Manche der Fliesen waren gesprungen, der Spiegel hing schief und wenn man duschte stand das halbe Badezimmer unter Wasser. Seufzend zog er sich die Klamotten der Blondine vom Leib und hängte sie zum trocknen auf eine kleine Leine die quer im Bad hing. Wie Gott ihn schuf oder doch eher Jashin, schritt er zurück in sein Wohn- und Schlafbereich in dem sich auch eine kleine Küche befand. Einzimmerwohnungen waren noch nie berauschend gewesen, allerdings hatte er in all den Jahren schon schlimmeres erlebt. Diese Wohnung besaß wenigstens eine funktionierende Heizung, die er hochdrehte und Kabelfernsehn, das er nun ebenfalls mit einer alten Kiste, die aufgrund des Wetters gelegentlich flimmerte nutzte.
 

Mit dicken Sachen und einem Tee bewaffnet schmiss er sich auf seine große, ausklappbare Couchgarnitur die ihm stets als Bett diente, schlang die Decken um sich und lehnte sich in die gestapelten Kissen. Nach den letzten Ereignissen wollte er für die nächsten Tage erst einmal seine Ruhe haben, das wäre jedoch nur möglich, wenn er den anderen Mitteilte das er noch unter den lebenden Weilte – nicht das sie daran zweifeln würden.
 

Missgestimmt zog er aus einer der Ritzen der Couch das Elektronikgerät namens Smartphone und entsperrte den Bildschirm, der ihm als Antwort grell ins Gesicht leuchtete. Er hatte einige verpasste Anrufe und vereinzelt ein paar Nachrichten. Ohne diese groß zu beachten wählte er eine Nummer aus und hielt sich das Gerät an eines seiner Ohren, schlürfte nebenbei an seinem Tee. Kaum nahm sein Gesprächspartner ab, brüllte ihm dieser direkt entgegen was ihm einfiele sich so lange nicht zu melden, einfach zu verschwinden und alle in Unruhe zu bringen.
 

„Beruhig dich… ich lebe noch..“, murrte er verärgert, hasste er es doch wenn der Herr am anderen Ende der Leitung so rumbrüllte. „Gib lieber das Handy an denjenigen dem es gehört.“, fügte er dann noch hinzu. Nach einigem Gemurre und gefluche wurde er schließlich weiter gereicht und konnte endlich Bericht erstatten.
 

„Zwei Männer von ihnen hatten mich geschnappt, nach langem Verhör wollten sie sich meiner entledigen, ich konnte es allerdings stoppen in dem ich ihrem Anführer erzählte ich wolle den Bastard schützen. Er hat angebissen und lässt mich bei ihnen mitmachen.“ Es war lediglich eine Kurzfassung, in der er die wichtigsten Sachen weg lies und eindeutig lügte, was von den Anderen nie einer erfahren würde. Sie waren felsenfest davon überzeugt, dass er hinter ihrem Gott stand und für diesen auch seinen Bruder töten würde.
 

[style type="italic"]„Gesichter, Namen?“[/style], hakte sein Gesprächspartner ohne viel federlesen nach.
 

„Bis auf die Augen konnte ich kein Gesicht erkennen. Hielten sich alle verdeckt, den Anführer nennen sie allerdings alle Pain, eindeutig ein Pseudonym bzw. Deckname um seine wahre Gestalt zu verbergen. Der Einzige der sich mir zeigte war der Verräter selbst.“
 

[style type="italic"]„Das ist enttäuschend. Ich hatte mehr von dir erwartet, daher hoffe ich du stellst dich in [/style][style type="italic"]Zukunft[/style][style type="italic"] besser an. Du wirst dich ihnen anschließen und alles über ihre Organisation in Erfahrung bringen.“[/style] Nach seinen wenigen Sätzen war nur noch ein Tuten zu hören – er hatte aufgelegt.
 

Augenverdrehend warf er das Gerät auf die Couch, nahm einen weiteren Schluck seines Getränkes. Er durfte nun auf zwei Partys tanzen, dabei hasste er tanzen so sehr. Jedes Mal wenn er seinen Bruder beleidigen musste hatte er das Gefühl sein Herz würde sich verkrampfen, schon damals war er die Welt für ihn gewesen. Natürlich würden viele behaupten, dass sie sich jemand besseres als Bruder vorstellen könnten anstelle von Hidan, einem Raudi der erst zu schlug und dann erst, sollte es ihm einfallen, Fragen stellte. Er war in ihren jungen Jahren schon ein sehr impulsiver Mensch, leicht reizbar, ständig auf Aktion aus und besaß null Respekt was nicht zu Letzt daran lag das er meist die Oberhand behielt. Ihre Eltern hatten es schwer mit ihm gehabt - sollten sie sich mal blicken lassen haben. Allein wegen ihrer ständigen Abwesenheit hatte Hidan stets Radau gemacht, denn dann hatten sie zumindest Zeit gefunden um ihn anzuschnauzen.
 

Er selbst hatte meist zusammengekauert in einer Ecke gesessen, noch nie hatte er es leiden können wenn die Menschen um ihn herum laut wurden, brüllten oder gar Handgreiflich wurden wodurch er das perfekte Opfer für die anderen Kinder war von denen es in der Sekte reichlich gegeben hatte. Jashin-sama hatte neben den Kindern seiner Anhänger viele Waisen aufgenommen die so von Anfang an seine Kultur kennen lernten. Manche eigneten sich gut als Anhänger Jashins, waren sie stets bereit für ihn schon in ihren frühen Jahren die Hände in Blut zu tränken. Er hatte es gehasst, sich stets gewünscht das sie eine Familie wie in den Flimmerkisten wären, eine wo Hidan und er sich schlicht mit dem Erwachsenwerden rumschlagen mussten, die erste Liebe kennen lernten und mit ihren Eltern zu Abend aßen. Doch stattdessen wurden sie auseinander gerissen und als letzter seiner Familie war er in Ungnade gefallen, hatte sich gegen die Anderen behaupten müssen und jeden Tag um sein Lebensrecht kämpfen müssen bis zu dem Tag an dem Jashin-sama sein Versprechen ihm gegenüber einlöste, ihn endlich belohnte und doch sein Todesurteil so unterschrieb.
 

Ein missglücktes Ritual, er war nicht perfekt wie von Jashin-sama erwartet. Tagtäglich hatte er seine wahren Kräfte verstecken müssen um nicht von dem Fehler der unterlaufen war zu zeugen. Erst nach langem Training hatte er es geschafft ein wenig seiner Kraft anzuzapfen ohne zu einer Frau zu werden, jedoch war es schmerzhaft und Kräfte zehrend. Und so fiel er vom einstweiligen Liebling Jashin´s wieder hinab und erledigte die Drecksarbeit für seine rechte Hand – die wahrlich ein perfektes Ritual hinter sich hatte.



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