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Der Hobbit: Das Mysterium um Meis Reise zum Erebor

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß ^°^ Komplett anzeigen

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Schatten der Vergangenheit

Mei verzog sich wieder auf den Baum und hörte sich Balins Geschichte über Thorins Vergangenheit an.

Leise begangen feine Tränen über ihr Gesicht zu laufen und auf den Boden zu tropfen.
 

Erneut sprang Mei von dem Baum und näherte sich Thorin, der gedankenverloren auf einem Stein stand und in die Dunkelheit starrte.

Vorsichtig griff sie nach seiner linken Hand und löste sie aus der rechten, da Thorin die Hände hinter seinem Rücken verschränkt hatte.
 

»Was willst du?«, fragte er irritiert und wollte seine Hand aus Meis ziehen. Doch das gelang ihm nicht, da Mei sie weiterhin festhielt und nicht frei gab.

Sichtlich verwirrt schaute er auf die junge Frau die sich nun neben ihn hocke und noch immer seine Hand fest umschlungen hielt.
 

»Halt einfach ein bisschen still, Thorin.«, wies Mei ihn an und zog schniefend ihre Nase hoch, während ihr noch immer Tränen über das Gesicht rollten.
 

»Was machst du?«
 

Nun mischte sich Gandalf leise ein, der das Szenario bisher nur beobachtet hatte.

»Sie weint für dich, Thorin. Eine von Meis Fähigkeiten ist es, die verborgenen Gefühle einer Person zu erkennen und drauf zu reagieren. Mit anderen Worten: sie drückt gerade deine tiefsten Gefühle aus.«
 

»Was für ein Schwachsinn. Ich bin nicht traurig.«
 

»Thorin, es ist okay.«, flüsterte Mei. Ihr Daumen strich beruhigend über seinen Handrücken.
 

Genervt verdrehte Thorin die Augen. Er hatte gewusst, dass diese Frau nicht normal war und ihm Schwierigkeiten bereiten würde.

Außer seiner Schwester hatte es nie jemand gewagt ihm so nahe zu kommen. Ein kumpelhaftes auf-die-Schulter-geklopfe oder eine brüderliche Umarmung waren ja okay, aber das?

Er schüttelte den Kopf und blickte wieder zu der Frau. Es wurmte ihn, dass er sie mitnehmen musste und er stellte wieder einmal fest, dass er mit weinenden Frauen überfordert war.
 

Seltsamerweise hatte Thorin das Gefühl als würde eine Last von ihm abfallen. Er fühlte sich gelöst, sein mit Trauer und Wut gefülltes Herz fühlte sich leichter an und geschockt bemerkte er, wie ihm tatsächlich eine kleine, salzige Träne das Gesicht herunterlief.

Schnell wischte er sie sich aus seinem Gesicht und hoffte, dass es keiner gesehen hatte. Er, Thorin Eichenschild, konnte es sich nicht erlauben Schwäche zu zeigen.

Der Frau neben ihm schien nun auch der Tränenfluss versiegt zu sein, denn sie wischte sich ebenfalls über das Gesicht, gab seine Hand wieder frei und stand auf.
 

»Entschuldigung. Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Leider spüre ich nur die negativen Emotionen. Trauer, Wut, leidvolle Erinnerungen – nur darauf und auch nur wenn es schrecklich war und der Träger sich schmerzvoll daran erinnert, fühle und sehe ich diese manchmal auch. Nicht gerade praktisch.«
 

Davon was sich zwischen den beiden abspielte hatten die anderen Zwerge nichts mitbekommen. Sie hatten Balins Erzählung gelauscht und hingen anschließend ihren eigenen Gedanken hinterher.
 

»Und was ist aus dem blassen Ork geworden?«, erkundigte sich Bilbo.
 

»Dieses Scheusal ist vor langer Zeit an seinen Wunden verreckt.« Thorin ignorierte Mei einfach und stiefelte wieder zu den anderen.
 

»Thorin, an deiner Stelle wäre ich mir da nicht so sicher. Ich glaube erst wenn ich die Leiche sehe, dass die Person oder das Lebewesen wirklich tot ist. Du hast bestimmt die Leiche des Orks nicht gesehen, also wiege dich nicht in Sicherheit.«, sprach Mei warnend.

Anhand der Gesichter bemerkte sie, dass es durchaus einige in der Gruppe gab, die sich ebenfalls nicht sicher waren, ob Azog der Schänder wirklich tot war.
 

»Er ist an seinen Wunden verreckt und dabei bleibt es.« Mei schüttelte nur den Kopf über Thorin Starrsinn.
 

Sie erhob die Stimme. »Wir sollten jetzt alle schlafen. Orks sind keine mehr in der Nähe und wir werden unsere Kräfte noch brauchen.« Nach diesen Worten kletterte die junge Frau wieder auf den Baum.
 

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Es regnete heftig. Mei ritt heute wieder auf einem Pony, nachdem sie das Gepäck etwas besser untereinander verteilt hatten.
 

»Herr Gandalf, könnt ihr nicht etwas gegen diesen scheußliche Regen tun?«
 

»Es regnet, Herr Zwerg. Und es wird solange regnen, bis es aufhört. Wenn ihr das Wetter ändern wollt, müsst ihr euch einen anderen Zauberer suchen.«

Mei schmunzelte kurz und hörte sich Gandalfs Aufzählung der fünf Zauberer an, die er nach Bilbos Frage, ob es denn noch andere Zauberer gäbe, zum besten gab.
 

»Es gibt jedoch nicht nur diese fünf Zauberer. Es gibt durchaus noch einige Menschen, die auf eine Art von Magie beherrschen. Beschwörungen oder Elementmagie oder andere Arten von übernatürlichen Fähigkeiten sind zwar selten, aber dennoch möglich. Nur werden diese Menschen oft nicht Zauberer genannt, sondern vielmehr Hexer, oder anderweitige, nicht gerade erfreuliche, Bezeichnungen.«, fügte Mei hinzu.
 

»Da hast du durchaus Recht. Es gibt einige Menschen, die sich an Magie versuchen. Zu unserem Zauberrat gehören aber nur wir fünf.«
 

Mei fror und trotz ihres Umhanges dessen Kapuze sie sich ins Gesicht gezogen hatte war sie klatschnass. Eine Strähne ihres langen pechschwarzen Haares hatte sich unter der Kapuze hervorgestohlen und hing ihr triefend vor den Augen.
 

Ihr fiel nicht auf, dass Thorin sie beobachtete. Er drehte sich wieder nach vorne und fragte Gandalf der neben ihm ritt: »Wie alt ist dieser Mensch überhaupt?«
 

»Ähm, ich glaub, 19 Jahre.«
 

»Was?! Aber, dann ist diese Frau doch noch ein Kind!«
 

»Thorin. Du weißt, dass Menschen nicht so lange leben wie Zwerge. Dementsprechend ist Mei schon erwachsen.«
 

»Diese Meinung teile ich nicht. Kann sie überhaupt kämpfen? Warum hast du sie gebeten, uns zu begleiten?«
 

»Es kann nie schaden, diese Frau auf unserer Reise dabei zu haben. Als Feind möchtest du sie bestimmt nicht haben.«
 

»Zauberer. Was weißt du über diese Frau, was du nicht gewillt bist mir zu offenbaren?« Skeptisch betrachtete Thorin den nun geheimnissvoll grinsenden Zauberer Gandalf an.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe eine kleine Zeichnung zu der Szene mit Mei im Regen angefertigt und dieser Geschichte hinzugefügt.

Ich hoffe, es hat euch gefallen.

LG
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