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Kapitel 10

Ich hatte die Hände direkt vor meinem Gesicht zusammen gefaltet und stützte mich mit den Ellenbogen auf meinem Schreibtisch ab. David saß mir gegenüber in einem der Stühle und sah mich durchdringend an.

»Was geht dir durch den Kopf?«, fragte er skeptisch.

»Er muss bestraft werden.«

David runzelte die Stirn. »Wer?«

»Wheeler.«

Jetzt verdrehte er die Augen und stöhnte genervt. »Warum denn jetzt schon wieder? Er hat doch überhaupt nichts getan!«

Ich runzelte die Stirn. »Der Säufer hat seinen eigenen Sohn beinahe totgeprügelt! Wenn das in deinen Augen „nichts“ ist, dann solltest du dich in der Universität zu einem Auffrischungsseminar anmelden!«

»Du hättest auch einfach klar deklarieren können, wen du meinst! Aber egal«, antwortete David beleidigt. »Und was hast du dir ausgedacht? Ein Verfahren wegen Kindesmisshandlung würde ich ihm an deiner Stelle nicht auf den Hals hetzen, wenn du dich aus dem Aufmerksamkeits-Scheinwerfer des Jugendamts zurückziehen willst!«

»Ich könnte ihm das Haus wegnehmen und dafür sorgen, dass Wheeler es zugeschrieben bekommt sobald er 20 wird!«

»Du willst also deine Villa verkaufen?«, entgegnete David. »Meine Zustimmung hast du! Ich fand die als kleines Kind schon potthässlich!«

»Wer redet denn davon?«

»Also wenn du es normal findest, dass zwei glücklich verheiratete Menschen zwei unterschiedliche Wohnsitze anmelden, dann zieh deinen Plan ruhig durch!«, sagte David mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich im Stuhl zurück.

»Hast du denn eine bessere Idee? Ich will, dass er dieselben Qualen erleiden muss wie sein Sohn!«

»Vielleicht solltest du Joey als erstes Fragen oder er das überhaupt möchte?! Ich finde er hat da durchaus ein Mitspracherecht!«

»Er ist doch gar nicht in der Lage dazu, diese Situation zu beurteilen!«

David zog die Augenbrauen hoch. »Du bist nicht seine Mutter und auch nicht sein Vormund und ich glaube er ist sehr wohl in der Lage dazu, zu entscheiden ob er seinem Vater das antun möchte! Du darfst nämlich nicht vergessen, dass er wieder bei ihm wohnen muss, wenn ihr euch vor seiner Volljährigkeit trennt!«

»Na gut«, gab ich widerwillig nach, »ich werde ihn fragen, was er davon hält!«

»Da brat mir doch einer ‘nen Storch; du bist ja doch noch lernfähig!«

»Sieh zu das du verschwindest, bevor ich dir fristlos kündige!«, knurrte ich und klappte meinen Laptop auf.

»Ich würde mich wieder einklagen und du hättest niemand der dich verteidigt – ich bin nämlich der einzige Anwalt den du hast!«

Er zwinkerte gehässig, bevor er den Raum verließ.

Kaum das die Tür ins Schloss gefallen war, sank ich in meinen Stuhl zurück. Wheeler schaffte es wirklich, mir meine letzten Nerven zu rauben.
 


 

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Unschlüssig ging ich vor der Tür zu seinem Gästezimmer auf und ab. Es wäre unhöflich, ohne anzuklopfen hineinzugehen. Aber andererseits befand er sich in meinem Haus und da galten auch meine Regeln.

Ich hatte dieses Gästezimmer noch nie von innen gesehen. Nur auf dem Entwurf der Innenarchitektin, die Gozaburos altmodischem Einrichtungsstil etwas Zeitgemäßes einhauchen sollte. Das hier hatte sie hinbekommen, dass Wohnzimmer hatte sie meiner Meinung nach völlig versaut.

Ich hatte die Türklinke schon in der Hand, traute mich dann aber doch nicht die Tür aufzustoßen. Ich ballte die Hände zu Fäusten. Ich bin wirklich erbärmlich. Zum Glück war David gerade nicht anwesend. Der würde sich vor Lachen nicht mehr einkriegen.

Ich ging zurück zu meinem Arbeitszimmer. Auf dem Weg dorthin kam ich an der Treppe vorbei, die ins Erdgeschoss führte. Dort wurde ich von Taika und Mokuba erwartet. Taika runzelte die Stirn, als sie sah aus welcher Richtung ich kam und Mokuba, der kleine hinterlistige Zwerg, grinste frech.

»Waren Sie Mister Wheeler besuchen?«, fragte Taika und klang dabei ungewöhnlich skeptisch. So einen Tonfall kannte ich gar nicht von ihr.

»Ich wollte, aber dann dachte ich mir, ich nehme Sie und Mokuba auch mit, damit wir die Vorstellungsrunde hinter uns haben!«

»Ja genau Seto«, murmelte Mokuba so leise, dass man ihn beinahe nicht verstand – oder zu mindestens schien er zu hoffen, dass man ihn nicht verstand. Aber ich hatte seine Worte gehört. Und weil er mir gegenüber nicht so einen ironischen Ton anschlagen sollte, bekam er einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf.

Er sah mich einen Moment böse an, ehe er mir die Zunge herausstreckte und davon hüpfte, bevor ich ihm erneut einen Klaps verpassen konnte. Taika und ich folgten ihm.

Mokuba hatte seine kleinen Griffel schon an der Türklinke, als Taika und ich bei ihm ankamen. Sie haute ihm auf die Hände und klopfte energisch an die Tür. Wir bekamen keine Antwort, aber das hielt sie nicht auf. Sie öffnete einfach die Tür und trat als erste ein, dicht gefolgt von Mokuba. Mein kleiner Bruder war nicht mehr zu halten, als er entdeckte, dass Wheeler wach war. Er rannte los, sprang aufs Bett und schlang seine kleinen Arme um den Hals des Hundes.

Taika trat ebenfalls an das Bett heran und begutachtete Wheelers malträtiertes Gesicht.

»Sie haben Mister Kaiba einen ganz schönen Schrecken eingejagt!«, sagte sie zu ihm, war aber keineswegs so besorgt, wie sie versuchte zu klingen. Dann wandte sie sich mir zu: »Ich denke wir sollten einen Arzt kommen lassen, um innere Verletzungen auszuschließen.«

»Tu dir keinen Zwang an Taika«, antwortete ich.

Sie nickte und verließ das Zimmer. Mokuba folgte ihr, nachdem sie zugestimmt hatte, selbst Limonade zu machen.

Dann war ich mit Wheeler alleine und plötzlich wurde die Luft im Zimmer ganz dünn und meine Kehle schnürte sich zu. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Mit häuslicher Gewalt war ich noch nie in Berührung gekommen und da ich auch nicht viel von Fernsehen oder derartiger Zeitungsartikel hielt, wusste ich nicht, wie mich verhalten sollte, was ich sagen könnte um ihn aufzuheitern, was ich nicht sagen sollte, wenn ich die Situation nicht noch schlimmer machen wollte.

Während ich immer tiefer in meinen Gedanken versank, musste ich ihn angestarrt haben. Denn Wheeler zog die Augenbrauen zusammen.

»Habe ich was im Gesicht?«, fragte er mich genervt.

Er wollte aufstehen und ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper, als ich ihn wieder zurück in die Matratze drückte.

»Du bleibst liegen!«, sagte ich harsch und beschloss im selben Moment ihn einfach zu behandeln, wie ich es immer tat. »Hat er das schön des Öfteren getan?«, fragte ich unwirsch. Es interessierte mich nur, damit ich wusste wie ich seinem Vater das alles heimzahlen konnte.

Wheeler runzelte die Stirn und bat mich plump meine Frage zu präzisieren.

»Hat dein Vater dich schon öfters verprügelt?«, fragte ich, in der Hoffnung mich nun verständlicher ausgedrückt zu haben.

Wheeler überlegte einen kurzen Moment ehe er antwortete. »Nein. Ein oder zwei Mal. Ab und zu gab es eine Ohrfeige, aber mehr ist wirklich nicht passiert«, sagte er.

Beinahe hätte ich ihm das sogar geglaubt. Doch der Fakt, dass er mir nicht in die Augen sehen konnte, verriet mir, dass er log oder zu mindestens nicht die ganze Wahrheit erzählte. Und mich lügt man nicht an, wenn einem sein Leben lieb ist. Aber weil ich ihn nicht noch mehr strapazieren wollte, ging ich fürs erste nicht weiter ins Detail.

»Hast du schon mal darüber nachgedacht ihn anzuzeigen? Ich kenne da ein paar außergewöhnlich gute Anwälte, die dir sicher helfen können!«, sagte ich stattdessen.

Der Blick, mit dem Wheeler mich dann bedachte, verriet mir allerdings, dass ich den falschen Weg gewählt hatte.

»Ganz ehrlich Kaiba: Ich habe zurzeit andere Probleme als meinen Vater!«, herrschte er mich an.

Ich ballte die Hände zu Fäusten. In meinem Kopf bahnte sich schon wieder der nächste Wutanfall an. Normalerweise hätte ich ihn gar nicht gefragt, sondern einfach das gemacht, was ich für richtig halte. Aber da ich auf ihn angewiesen war – und ich wollte nicht wahrhaben, dass es wirklich so war -, konnte ich nicht einfach etwas über seinen Kopf hinweg entscheiden.

Ich grub meine Fingernägel so tief in meine Handinnenflächen, dass sie rote, pochende Stellen hinterließen. Ich rief mich zur inneren Ruhe und wollte noch etwas zu Wheeler sagen. Dann entschied ich mich aber doch dagegen und verließ wortlos das Zimmer. Mit ihm zu diskutieren machte nach wie vor keinen Sinn – wir argumentierten immerhin auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Ich auf der eines Erwachsenen und er auf der, eines vorpubertären Kindes, dem man erklären wollte, dass sich die Welt nicht nur um ihn drehte.

Ich würde es mit ihm keine zwei Wochen unter demselben Dach aushalten. Am Ende würde ich David noch darum bitten müssen, einen stümperhaften Mord zu vertuschen, weil ich Wheeler einfach mit einem Kerzenständer erschlagen würde, wenn er so weiter machte.
 


 

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Ich hatte mich nach der kurzen Auseinandersetzung mit Wheeler im Flur, in mein Arbeitszimmer zurückgezogen und ging gerade den Bericht meiner Produktionsabteilung zur neuen Duell-Disk durch, als es an die Tür klopfte.

Zu erst befürchtete ich, dass es David war, der mir wieder auf die Nerven gehen wollte. Doch als es erneut klopfte, erkannte ich kein bekanntes Verhalten an der Art und Weise. Wenn Taika ungeduldig wurde hatte sie nämlich die Angewohnheit die Türen beinahe einzuschlagen mit ihren Fäusten. David versuchte sich in solchen Situationen meist an ungewöhnlichen Klopf-Melodien und Mokuba hatte mein Arbeitszimmer noch nie von innen gesehen. Also musste es jemand sein, der mich nicht oft aufsuchte, aber ganz genau wusste, wo ich mich aufhielt.

Ich bat die Person herein und schloss die Datei auf meinem Laptop. Mister Zaino trat ein und kam ohne Umschweife auf mich zu. Er grüßte mich und erkundigte sich auch kurz nach meinem Gesundheitszustand. Da ich mich nicht länger als nötig mit ihm auseinander setzen wollte, bat ich ihn, mich über Joey zu informieren.

»Der Junge hat nur ein paar Prellungen von dieser – nun ja – körperlichen Auseinandersetzung davon getragen. Es sind keine inneren Verletzungen zu erkennen und von den Schrammen im Gesicht sollte in ein paar Tagen auch nichts mehr zu sehen sein!«, erklärte er.

»Das ist gut. Faxen Sie mir bitte den Bericht, ich werde ihn noch benötigen«, antwortete ich und notierte mir die Kurzfassung auf einem Blatt Papier.

Mister Zaino bejahte meine Forderung knapp, verabschiedete sich anschließend und verließ den Raum genauso schnell wieder, wie er gekommen war.

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, öffnete ich die Datei auf meinem Laptop erneut und las weiter. Leider hatte ich keine zehn Minuten meine Ruhe, da klopfte es wieder an der Tür. Dieses Mal war es Taika.

»Das Abendessen ist fertig. Ich gehe den Jungen holen und will dich am Tisch sitzen sehen, wenn ich das Esszimmer betrete! Und wage es dich nicht, mich zu ignorieren – ich drehe die Sicherungen raus!«

Sie wartete meine Antwort nicht ab, denn es war keine Bitte, es war ein Befehl. Sie gab mir nur die Zeit zu nicken, dann rauschte sie auch schon wieder ab – die Tür ließ sie provokant sperrangelweitoffen stehen.

Ich verdrehte genervt die Augen und wollte die Datei auf meinem Laptop gerade wieder schließen, als eine E-Mail aufpoppte. Sie war von David und konnte deswegen nichts Gutes verheißen. Einen Moment spielte ich mit dem Gedanken sie erst nach dem Abendessen zu lesen, aber dann war ich doch zu neugierig und öffnete sie.
 

Ach übrigens, ich wollte dir vorhin noch sagen, dass du dich mit Joey über eine Art Entschädigung für seine „Dienste“ unterhältst. Er hat es verdient, etwas dafür zu bekommen, dass er sich um Mokuba und dich kümmert – vor allem du hast das mehr als nötig. Wir sehen uns morgen und wehe du ignorierst das hier, dann mache ich es selber ;-)
 

Ich klappte den Laptop zu. Seit wann bildeten sich hier eigentlich alle ein, sie könnten mich erpressen oder mir drohen?

Ich sollte David seinen Arbeitsvertrag nochmal vorlesen und ihn an seine Aufgabengebiete erinnern. Denn im Moment übertrat er mehr, als nur eine Grenze!
 

Seine E-Mail spukte mir aber während des Abendessens trotzdem im Kopf herum. Und weil ich nicht wollte, dass er Wheeler auf komische Gedanken brachte, würde ich das dann doch lieber selbst erledigen. Wheeler wollte mit großer Sicherheit nur Geld und einen Scheck auszufüllen, brachte keinen nennenswerten Arbeitsaufwand mit sich. Den Schein konnte ich nach zwei Jahren in der Businesswelt im Schlaf ausfüllen und aushändigen.
 


 

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Nachdem Wheeler den Salon verlassen hatte, schenkte ich mir ein weiteres Glas Wein ein. In meinem Kopf verrannte sich seine Idee von Urlaub am Meer in die völlig falsche Richtung meines Gehirns.

Ich war noch nie am Meer gewesen, hatte es nur aus den schmalen Fenstern eines Flugzeuges gesehen, wenn die Wolken nicht zu dicht waren.

Mokuba hatte das Meer auch noch nie aus der Nähe gesehen. Vielleicht sollte ich ihn fragen, was er davon hielt und dann schauen ob sich dieser Wunsch nicht erfüllen ließ.

Einen Moment dachte ich tatsächlich über die Möglichkeiten nach, dann leerte ich mein Glas in einem Schluck und schüttelte den Kopf.

Ich hatte keine Zeit für Urlaub und ich hatte auch keine Zeit zu einem Urlaubsort am Meer zu fahren. Außerdem lag Domino direkt am Meer. Hier gab es bestimmt irgendwo ein Stück Strand, dass nicht zum Hafen gehörte. Da gab es bestimmt Sand und Möwen und was sonst noch zum Meer gehörte und zu dem würde ich Mokuba und Wheeler einfach schicken. Dann hatte ich meine Ruhe.

Ich stand auf und knipste das Licht aus. Während ich in der Dunkelheit den Weg zur Tür suchte, blitzte vor meinem inneren Auge ein Bild von mir und Wheeler auf, wie wir Händchen haltend am Strand entlang spazierten. Barfuß durch den weichen Sand, die frische Meeresluft genießend. Ich sah, wie er mich angrinste. Die Augen glänzend vor purer Freude und die Haare im sanften Licht der untergehenden Sonne glitzern. Ich hörte die Wellen brechen, Möwen krähen. Für einen Moment spürte ich pures Glück und Zufriedenheit in mir aufsteigen. Und ich wünschte mir, dieser Moment wäre real und würde nie wieder vergehen.

Dann schüttelte ich energisch mit dem Kopf, um diesen abwegigen Gedanken aus meinem Gehirn zu verbannen. Ich schob es auf den Alkohol, dass mein Kopf auf solche komischen Ideen kam und zog anschließend die Tür des Salons hinter mir ins Schloss. Den Wunsch von Urlaub am Meer ließ ich in dem Raum zurück. Und den Gedanken, an Wheeler und mich auch. Wir beide würden niemals ein wirkliches Paar werden! Heute nicht, morgen nicht und auch nicht in einhundert Jahren, denn wir passten nicht im Entferntesten zusammen!
 


 

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Als mein Wecker am nächsten Morgen klingelte und ich die Augen aufschlug, hätte ich das nervende Gerät am liebsten einfach vom Nachtschrank gefegt und mich wieder umgedreht. So schlecht hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen, nicht einmal im harten Bett des Krankenhauses.

Wheelers blöder Vorschlag mit dem Urlaub am Meer hatte mich bis in meine Träume verfolgt – und normalerweise träume ich nicht!

Die Sonne schien mir direkt ins Gesicht und bescherte mir sofort Kopfschmerzen. Zum Glück lagen direkt in der obersten Schublade meines Nachtschranks Kopfschmerztabletten. Ich drückte eine aus der Verpackung und schluckte sie. Wasser benötigte ich dafür schon lange nicht mehr und stören tat es mich auch nicht. Kopfschmerzen waren mein ständiger Begleiter, schon seit vielen Jahren. Und sie würden mich vermutlich auf heimsuchen bis ich irgendwann unter der Erde landete.

Bis die Wirkung der Tablette einsetzte, legte ich mich wieder hin und starrte hinaus in den Garten. Ich hatte seine ganze Größe noch nie persönlich gesehen, obwohl ich jetzt bereits seit sechs Jahren in diesem Haus wohnte. Gozaburo hatte mich nie draußen spielen lassen und nachdem er gestorben war, hatte ich dafür keine Zeit mehr. Mokuba erzählte mir manchmal von den Entdeckungen die er im Garten gemacht hatte. Und er pflückte für Taika immer einen Strauß Rosen. Ich hatte ihm schon hundertmal gesagt, dass er das zu unterlassen hatte. Aber er behauptete dann immer ganz trotzig, dass der Rosenbusch umringt von Dornenhecken war und das man seine Blütenpracht niemals zu sehen bekommen würde, wenn man sie nicht pflückte.

Ich drehte mich um, starrte lieber meine Zimmertür als den Garten an. Ich hatte es schon lange aufgegeben, meiner verlorenen Kindheit hinterher zu trauern, denn das drehte die Zeit auch nicht zurück. Außerdem konnte ich froh sein, über die Geschehnisse der Vergangenheit. Denn wenn ich Gozaburo nicht herausgefordert hätte, dann hätten Mokuba und ich niemals diese Chance bekommen und dann könnte ich ihm nicht das Leben ermöglichen, dass er verdient hatte.

Die Tablette entfaltete ihre Wirkung und der stechende Schmerz verschwand aus meinen Schläfen. Ich schlug die Bettdecke zurück und ging ins Badezimmer um mich frisch zu machen.

Als ich wieder zurück in mein Schlafzimmer kam, war das Bett gemacht und eine dampfende Tasse Kaffee stand auf meinem Nachtschrank. Daneben lag ein Zettel, dass ich mich anziehen und zum Frühstück einfinden sollte. Ich zerknüllte das kleine Papier und nahm einen kräftigen Schluck Kaffee, dann ging ich zu meinem Kleiderschrank und zog eine schwarze Hose und einen dünnen Pullover von den Stapeln. Bevor ich die Schiebetüren wieder schloss, fiel mir zum ersten Mal auf, wie trostlos es in meinem Schrank aussah. Die Zusammenstellung der Farben bestand beinahe ausnahmslos aus dunklen Tönen. Nur hier und da blitzte ein weißer oder grauer Fetzen auf. Vielleicht sollte ich mir auch darüber Mal Gedanken machen, aber nicht jetzt.

Ich zog mich an, nahm noch einen Schluck Kaffee und warf einen letzten Blick hinaus in den Garten. Dann zog ich die Vorhänge zu und machte mich auf den Weg in die Küche.

Da unser Frühstück immer recht karg ausfiel, deckte Taika dafür nicht extra den großen Tisch im Esszimmer ein. Normalerweise aßen wir auch dort nur sehr selten. Denn in der Regel, war ich bis spät abends in der Kaiba Corp. und kam erst nachhause, wenn Mokuba schon längst im Reich der Träume seine Kreise zog.

Als ich die Küche betrat, lag die Tageszeitung bereits an meinem Stammplatz und eine weitere Tasse Kaffee wartete direkt daneben auf mich. Auf Mokubas Platz stand eine leere Schüssel und jeweils links und rechts daneben aufgestellt Cornflakes und Müsli. Alles war so wie immer, doch dann fiel mir der dritte gedeckte Platz direkt neben mir auf. Mein Magen begann flau zu werden und die Tablette verlor ihre Wirkung, als ich mich hinsetzte.

»Dein Bruder weckt euren Gast«, sagte Taika und stellte eine volle Kanne schwarzen Kaffee auf dem Tisch ab. Dann stemmte sie die Hände in die Hüften und sah mich schon beinahe vorwurfsvoll an. »Wie lange wird dieser… dieser Straßenjunge jetzt hier hausen?«

Mir war klar, dass Mokuba ihr bereits die ganze Geschichte bis ins kleinste Detail erzählt hatte und das bestimmt mehrmals.

»Solange bis das Jugendamt der Meinung ist, hier geht alles mit rechten Dingen zu!«, antwortete ich und schlug die Zeitung auf.

»Deinen Bruder und David darf man nicht zusammenlassen, dass sage ich dir jedes Mal wieder. Da kommt nur Blödsinn bei ‘raus!«, sagte sie altklug und drehte sich wieder zum Herd um.

»Entschuldige bitte, dass ich nicht in der Lage dazu war, sie davon abzuhalten! Ich wäre der erste gewesen, der dafür gesorgt hätte, dass Wheeler mich nicht auch noch in meinem Haus belästigt – das kannst du mir glauben!«, knurrte ich. Manchmal hasste ich sie einfach nur.

»Wenigstens bekommst du deine gerechte Strafe dafür, dass du uns so einen Schrecken eingejagt hast!«, entgegnete sie gehässig und verließ anschließend den Raum.

Ich verzog das Gesicht. Wheelers Anwesenheit war keine Strafe – sie war die Hölle auf Erden!
 

Ich hatte den achtseitigen Wirtschaftsteil durchgelesen, als Mokuba die Küche betrat und sich auf seinen Stuhl fallen ließ. Wortlos kippte er Milch in seine Schüssel und anschließend Cornflakes.

Ich zog die Augenbrauen hoch. Für gewöhnlich quatschte er bereits morgens wie ein Wasserfall. So schweigsam kannte ich ihn gar nicht – und Wheeler hatte er auch nicht mitgebracht.

»Wo ist der Köter?«, fragte ich beiläufig, während ich die Zeitung zusammenfaltete.

Mokuba schwieg weiterhin beharrlich. Ich goss mir neuen Kaffee in die Tasse.

»Soll ich noch einmal fragen oder muss ich selbst schauen gehen?«, fragte ich harsch. Ich mochte es schon als kleines Kind nicht, wenn man mich ignorierte und das wusste Mokuba eigentlich.

Er schob sich einen Löffel voller Cornflakes in den Mund und schluckte dann geräuschvoll, ehe er mich anblickte.

»Ich war vielleicht etwas unvorsichtig mit ihm, als ich ihn geweckt habe«, flüsterte mein kleiner Bruder so leise, dass ich ihn beinahe nicht verstanden hätte.

Als die Worte bis zu meinem Gehirn durchgedrungen waren, sprang ich wie von der Tarantel gestochen von meinem Stuhl auf. In mir läuteten sofort sämtliche Alarmglocken, von denen ich nicht mal wusste, dass ich so etwas überhaupt besitze. Normalerweise war ich immer die Ruhe in Person und ich konnte mir gerade selbst nicht erklären, was mit mir los war.

Weil Mokuba mich schon ansah, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank, räusperte ich mich und bemühte mich um einen neutralen Ton.

»Ich werde ihm dann mal sagen, dass er hier pünktlich am Tisch zu sitzen hat!«, sagte ich zusammenhangslos und verschwand aus dem Raum, bevor aus meinem Mund weitere dumme Sätze entweichen konnten. Was war nur mit mir los? Was passierte hier gerade?
 

Ich ging betont langsam zum Gästezimmer, in dem der Köter hauste. Ich musste erst einmal meine Gedanken sortieren, bevor ich ihm unter die Augen treten konnte. Wenn mir in seiner Gegenwart nur eine einzige unqualifizierte Aussage entwischen sollte, würde er mich vermutlich für den Rest meines Lebens damit aufziehen und behaupten, ihm wäre so etwas niemals passiert. Und ich würde ihn entweder auslachen oder küssen, damit er die Klappe hält!

Ich schüttelte den Kopf und blieb mitten im Flur stehen. Dieses Mal hatte ich keinen Alkohol im Blut, um das Bild vor meinem inneren Auge zu rechtfertigen. Aber ich war auf Schmerzmittel. Bestimmt waren Halluzinationen bei der Menge, die ich einnahm keine seltene Nebenwirkung, also ging ich weiter.
 

Als ich das Gästezimmer betrat und Wheeler auf dem Boden liegen sah, war mein erster Reflex, mich neben ihn zu knien und ihm die verirrten Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen. Aber ich hielt mein Arzneimittelgesteuerten Körper von dieser Aktion ab.

Vielleicht sollte ich mich doch nochmal ins Krankenhaus bewegen, denn ich schien von dem Unfall doch bleibende Schäden davon getragen zu haben. Anders war das, was ich seit gestern dachte und sah nicht mehr zu rechtfertigen.

»Was um Himmels Willen machst du da?«, fragte ich und war froh darüber, dass diese Frage so sehr nach mir selbst klang.

»Ich relaxe, nach was sieht‘s denn aus? Dein Boden ist bequemer als er aussieht!«, antwortete er genervt.

Ich zog eine Augenbraue hoch. Er relaxte ganz offensichtlich nicht. Obwohl ich nicht wusste, wie man dabei aussehen musste, war ich mir zu einhundert Prozent sicher, dass man dabei nicht aussah wie ein einziges Knäul aus Armen und Beinen.

»Das Frühstück ist fertig! Dein Körbchen kannst du später aufsuchen Köter!«, entgegnete ich. Diese Hunde-Phrase war schon beinahe eine automatische Antwort. Denn jedes Mal wenn ich sein Gesicht zu sehen bekam, musste ich an einen Hund denken. Früher an einen hässlichen, räudigen Straßenköter. Doch mittlerweile schlich sich immer öfters das Bild von einem süßen Welpen in mein Gehirn. Ich hatte wirklich eine Schraube locker!

»Ich hab's beinahe schon vermisst«, knurrte Wheeler und ich musste mich zusammenreißen diese Aussage unkommentiert zu lassen.

Er versuchte sich aufzusetzen, schaffte es aber nicht und wandte stattdessen den Blick aus dem Fenster, um seinen gescheiterten Versuch zu vertuschen.

»Schönes Wetter, ich denke ich werde mit Mokuba nachher noch einen Spaziergang durch den Park hinter eurem Haus machen!«

»Das ist der Garten und Mokuba kennt diesen bereits in und auswendig!«

Ich sollte vielleicht mal anfangen über das nachzudenken, was ich so von mir gebe. Was rede ich denn da? Ich bin Seto Kaiba, ich muss mir über so etwas keine Gedanken machen, vor allem wegen dem Köter zu meinen Füßen nicht!

»Sorry ist leicht zu verwechseln! Dann spiele ich eben mit ihm eine Runde Duell Monsters! Ist dir bestimmt lieber als wenn du dich um seine Bespaßung kümmern musst oder?«

»Er hat zwei Kindermädchen, er hat Beschäftigung genug!«

Wheeler schien nicht zu wissen, was er nun sagen sollte und schloss den Mund ohne etwas zu sagen.

»Da wir das nun geklärt hätten, bei Fuß in Richtung Esszimmer, Hund!«, herrschte ich ihn an.

Zum einen, weil mein Kaffee kalt wurde und zum anderen, weil ich auf diese Diskussion keine Lust mehr hatte. Sie führte doch eh zu nichts!

Doch Wheeler rührte sich trotz meiner Aufforderung keinen Millimeter.

»Was ist?«, fragte ich genervt.

»Ich kann mich im Moment nicht wirklich schmerzfrei bewegen, wenn du also nicht auf dein Frühstück verzichten möchtest solltest du hinuntergehen!«, sagte er und starrte dabei die Decke an.

Der Köter würde mir tatsächlich meine verbliebenen Nerven rauben – so viel stand fest!

Weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, ging ich auf ihn zu. Direkt neben ihm hockte ich mich nieder und schob meine Arme in seine Kniekehlen und unter seinen Rücken. Ich hob ihn hoch und er sah mir in die Augen. Beim Anblick seiner kaffeebraunen Iriden, hätte ich ihn beinahe wieder fallen gelassen. Hatte der schon immer so klare Augen? War mir vorher noch nie aufgefallen! Bevor ich mich dann aber voll und ganz in ihnen verlieren konnte, retteten mich Wheelers Worte. »Wer bist du und was hast du mit Seto Kaiba gemacht?«

Er konnte von Glück sagen, dass Gozaburo mich zu einem höflichen Menschen erzogen hatte. Andernfalls hätte ich ihn für sein freches Mundwerk wohl wirklich wieder fallen gelassen.

Ich schnaubte herablassend. Während ich mich wieder aufrichtete, schlang ich die Arme fester um seinen drahtigen Körper. Dass er schlank war, war nicht zu übersehen, aber die Muskeln, die ich unter dem dünnen Stoff des T-Shirts spürte, verwunderten mich. Eine Überraschung war es aber eigentlich nicht. Immerhin verbrachte der Köter 70 Prozent seiner Freizeit auf dem Fahrrad und Sport war – soweit ich wusste – sein bestes Fach.

Die Wärme die von ihm ausging, bescherte mir einen angenehmen Schauer, der sich von meinen Armen aus, über meinen ganzen Körper ausbreitete. So etwas hatte ich noch nie gespürt und weil es mich verunsicherter, wollte ich das Bündel in meinen Armen so schnell wie möglich wieder los werden.

Dabei war ich vermutlich etwas zu grob, denn kaum hatte ich ihn abgelegt, stieß er ein schmerzverzerrtes Stöhnen aus.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch.

»Sind die Schmerzen schlimmer geworden?«, fragte ich und kam mir dabei, zum ersten Mal in meinem Leben, wirklich blöd vor.

»Bis vorhin waren sie auszuhalten und dann kam dein Bruder und war der Meinung mich als Trampolin nutzen zu müssen!«, erzählte der Köter widerwillig. Man sah seinem Gesicht an, dass er darüber nicht reden wollte. Vermutlich, weil er vor mir nicht zu geben wollte, dass sein Vater ihn wirklich ernsthaft verletzt hatte.

Ich verzog das Gesicht. Mokuba konnte sich warm anziehen, wenn ich ihn in die Finger bekam.

»Ich werde den Arzt nachher noch mal kommen lassen. Wenn die Schmerzen morgen immer noch nicht besser sind, werde ich dich ins Krankenhaus bringen lassen!«, entgegnete ich. Ich wollte kein Risiko eingehen. Zaino hatte sich mit seinen Diagnosen zwar noch nie geirrt, war aber in unserem Haushalt – und vermutlich auch sonst noch nie in seiner Karriere – mit solchen Verletzungen konfrontiert worden. Und mit einer oberflächlichen Untersuchung konnte man in der Regel auch keine inneren Verletzungen feststellen – das wusste sogar ich als Laie.

Der Köter stöhnte genervt und verdrehte die Augen. »Das muss echt nicht sein! Morgen wird's mir schon wieder besser gehen, halt bloß Mokuba von meinem Bett fern!«

Ich wollte schon widersprechen, als sich eine Synapse in meinem Gehirn ausklinkte und mir sagte, dass ich seinen Wunsch zu respektieren hatte. Ich ballte die Hände zu Fäusten und sah aus dem Fenster, damit der Köter nicht mitbekam wie ich mit mir selbst stritt. Das würde mich eine ganze Menge Achtung kosten, die er vor mir hatte. Und zum Gespött wollte ich mich auch nicht machen.

»Keine Diskussion! Ich werde jemand mit deinem Frühstück hochschicken!«, antwortete ich schließlich und verschwand aus dem Zimmer, bevor er noch etwas dazu sagen konnte. Weitere Widerworte aus seinem Mund hätte ich eh nicht geduldet – oder einfach ignoriert.
 


 

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Nachdem Frühstück hatte ich Mokuba deutlich zu verstehen geben, dass er sich Wheelers Gegenwart etwas reservierter zu benehmen hatte. Und erst als mein Bruder eingeschüchtert genickt hatte, zog ich mich in mein Arbeitszimmer zurück.

Ich hatte eine ganze Menge Arbeit vor mir. Im Herbst endete das Geschäftsjahr der Firma und bis dahin musste ich sämtliche Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen dem Finanzamt vorlegen. Außerdem wartete noch die Verkaufskalkulation der neuen Duell-Disk auf mich und die Aufstellung der Grund- und Anderskosten für das nächste Geschäftsjahr. Mir rauchte schon der Schädel, wenn ich nur daran dachte.

Als ich mich mit einer Tasse Kaffee und einem ganzen Vorrat an Schmerztabletten, an meinem Schreibtisch niedergelassen hatte und gerade die erste Bilanz bearbeiten wollte, trudelte der Forecast für den Kundenservice ein. Da dieser eine höhere Dringlichkeit hatte, legte ich den Bilanzbogen wieder bei Seite und öffnete die E-Mail. Aber natürlich kam ich da auch nicht wirklich voran, denn keine Minute nachdem ich meine Arbeit aufgenommen hatte, riss jemand die Tür zu meinem Arbeitszimmer auf.

Es war David, der in Jeans und lockerem Hemd mit schweren Schritten auf mich zu polterte. Sein Aufzug verriet mir, dass er es mit seinen Arbeitszeiten heute Mal wieder nicht ganz genau nahm und das Gebäude der Kaiba Corp. im großen Bogen umfahren würde.

Mit grimmiger Miene, warf er mir einen Hefter auf den Tisch.

»Ich bin immer noch der Meinung, dass das der falsche Weg ist, aber ich hoffe das wirst du noch selber merken«, sagte er und zeigte anschließend auf das mitgebrachte Pamphlet. »Das ist erst mal nur ein Entwurf. Da man in einem Jura-Studium nicht lernt wie man so etwas Unmenschliches und Unmoralisches aufsetzt und es dafür auch keine Vorlagen gibt, klingt er etwas komisch. Wenn noch etwas fehlt, maile es mir, dann ergänze ich es und bringe die geänderte Version heute Abend mit!«

Ich wollte dazu etwas sagen, doch kaum das ich meinen Mund geöffnete hatte, hob David abwehrend die Hand.

»Ich will es nicht hören! Mit dir zu diskutieren bringt sowieso nichts!«, sagte er und verschwand dann einfach.

Ich verzog das Gesicht. Für die Aktion würde er noch mächtig Ärger bekommen!

Eigentlich hatte ich keine Zeit, mich jetzt um das Ding zu kümmern. Weil ich aber auch nicht wollte, dass David dachte, ich hätte keine Anmerkungen zu machen und am Ende diese Rohversion zur Unterschrift mitbrachte, griff ich nach dem Hefter und schlug ihn auf.
 

Die folgenden Vertragskonditionen werden geschlossen zwischen den Vertragsparteien:

Seto Kaiba, geboren am 25. Oktober 1986, wohnhaft in Domino, in diesem Dokument als Partei A aufgeführt und vertritt sich selbst, sowie die Firma Kaiba Korporation, als derer Geschäftsführer er agiert

und

Joseph Jay Wheeler, geboren am 25. Januar 1988, wohnhaft in Domino, in diesem Dokument als Partei B aufgeführt, der sich selbst vertritt.

Geltungsbereich des Vertrages ist der Wohnsitz der Familie Kaiba, sowie die Kaiba Korporation und sämtliche Orte, an dem ein oder mehrere Vertragspunkte zum Tragen kommen.

Geltungsgrundlage ist die Liebesbeziehung, die Verlobung und die eventuelle Eheschließung zwischen Partei A und Partei B, zu dessen Aufrechterhaltung die beiden Parteien nur verpflichtet sind, während der Überprüfung der Sachlage durch das zuständige Jugendamt. Sobald diese abgeschlossen ist, steht es beiden Parteien jederzeit frei, die Beziehung und den Vertrag ohne Angabe von Gründen aufzulösen.

Ein Geltungszeitraum wird vorerst nicht festgelegt, kann aber jederzeit durch eine der beiden Parteien nachgetragen werden.

Sollten geltende Umstände eine Änderung der Konditionen nötig machen, müssen diese durch David Johnson nachgetragen und beglaubigt werden. Erst wenn die geänderten Vertragskonditionen von beiden Parteien von beiden Parteien zur Kenntnis genommen und unterschrieben worden sind, treten die Änderungen in Kraft.

Partei B wird mit einer wöchentlichen Aufwandsentschädigung von 25.000 Yen für seine Dienste entlohnt.

Im Falle einer Eheschließung verpflichtet sich Partei B dazu, den Nachnamen von Partei A anzunehmen. Die wöchentliche Aufwandsentschädigung wird auf 50.000 Yen angehoben.

Mit ihrer Unterschrift willigen beide Parteien ein, diesen Vertragt mit allen Rechten und Pflichten als gültig und geltend anzuerkennen.

Geltend gemachte Vertragsbrüche werden mit einer Vertragsstrafe von 1.500.000 Yen geahndet.

Vertragskonditionen

Konditionen, die für sämtliche Parteien gelten

1. Dem Kindergarten (Def. für Yugi Muto, Tristan Taylor, Tea Gardner und sämtliche weitere Mitglieder, die dieser Gruppierung angehören), ist es ausnahmslos untersagt, das private Grundstück von Partei A zu betreten.

2. Beiden Parteien ist es untersagt, in der Öffentlichkeit Zuneigung zu einer anderen Person auszudrücken.

3. Beide Parteien haben keinen Anspruch auf einen Ehevertrag.

4. Im Falle einer Scheidung oder einer Trennung, sind beide Parteien weiterhin dazu verpflichtet, Stillschweigen über den Vertrag, dessen Grundlage und dessen Konditionen zu bewahren.

Konditionen, die nur für Partei A gelten

1. Partei A kommt in voller Höhe für das Studium von Serenity Wheeler auf, sobald diese nach Ihrem erfolgreichen Schulabschluss an einer Universität angenommen wird.

2. Partei A erteilt durch seine Unterschrift Partei B die Vollmacht, privat Angelegenheiten und Angelegenheiten die die, durch Partei A vertretene Firma betreffen, zu regeln, wenn Partei A dazu gesundheitlich und/oder körperlich nicht mehr in der Lage ist.

3. Sollte der Vertrag zur eintretenden Volljährigkeit von Partei B noch geltend sein, hat er das Anrecht auf einen, von Partei A bezahlten Studienplatz.

Konditionen, die nur für Partei B gelten

1. Partei B ist es untersagt, das Gelände ohne Absprache oder ohne Personenschutz zu verlassen.

2. Partei B darf in der Öffentlichkeit nicht schlecht über Partei A, dessen Familie oder dessen Firma sprechen.

3. Des Weiteren ist es Partei B untersagt, über die Vertragskonditionen und dessen Hintergrund zu sprechen.

4. Partei B hat in der Öffentlichkeit ebenfalls über die Gründe der Beziehung und/oder der Verlobung Stillschweigen zu bewahren.

5. Partei B wird dazu angehalten, sich in der Öffentlichkeit gesittet und ruhig zu verhalten, um Partei A, dessen Familie oder die durch Partei A vertretene Firma nicht in Verruf zu bringen.

6. Partei B darf ohne Absprache keine Einladungen zu Zeitungs-, Radio- oder Fernsehinterviews annehmen.

7. Partei B ist kein Teilhaber der Firma, die durch Partei A vertreten wird. Partei B darf im Namen der Firma keine Entscheidungen treffen, neue Verträge abschließen oder bestehende Verträge verändern, es sei denn Partei A ist dazu gesundheitlich oder körperlich nicht mehr in der Lage.

8. Partei B ist es untersagt, Beziehungen oder Affären zu unterhalten, diese dürfen auch das private Grundstück von Partei A nicht betreten.

9. Sollte ein Scheidungsverfahren vor Gericht gehen, entsagt Partei B mit seiner Unterschrift jeglichen Ansprüchen auf das Vermögen von Partei A, dessen Besitz und der durch ihn vertretenen Firma.

10. Partei B verpflichtet sich durch seine Unterschrift ebenfalls dazu, Partei A auf alle Feiern und Events, die der durch Partei A vertretenen Firma zu Gute kommen, als sein Lebensgefährte zu begleiten.

Dieser Vertrag kann vor keinem offiziellen Gericht zur Geltung herangezogen werden. Sollte dieser Vertrag durch Partei A oder Partei B an die Öffentlichkeit gelangen, wird er als nichtig betrachtet.
 

Die aufsteigende Übelkeit steigerte sich von Absatz zu Absatz. Was David sich da ausgedacht hatte, hatte nicht im Ansatz Hand und Fuß. Der Absatz, in dem stand, dass Wheeler im Falle eines frühzeitigen Ablebens meiner Wichtigkeit die Entscheidungsgewalt über die Firma bekam, störte mich aber am Meisten. Wheeler sollte sich bloß von meinen Errungenschaften fernhalten. Der würde die Kaiba Corp. doch mir nichts, dir nichts in den Ruin treiben.

Ich öffnete mein E-Mail Postfach und schrieb David, dass dieser Absatz geändert werden musste und ergänzte noch ein paar Sachen. Zum Beispiel, dass Wheeler sich in der Öffentlichkeit ordentlich zu kleiden hatte und das er sich in der Schule gefälligst anzustrengen hatte. Mir sollte man immerhin nicht nachsagen, dass der IQ in meiner Partnerwahl wohl keine große Rolle spielte. Obwohl Wheeler wohl trotz guter Noten noch der größte Idiot dieses Planeten bleiben würde!

Davids Antwort kam, kaum, dass ich meine Mail gesendet hatte. Sie lautete: »Du bist krank.«

Und vielleicht hatte er damit sogar recht!
 


 

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Bis kurz vor 17.00 Uhr ließ man mich in Ruhe arbeiten. So schaffte ich es, den Forecast für den Kundenservice durchzuschauen und mich an die erste Bilanz heranzuwagen. Doch dann stand David ganz plötzlich wieder auf der Matte, knallte mir die geänderte Version des Vertrages auf den Tisch und ließ sich in einen der Stühle gegenüber von mir fallen.

»Bist du nicht der Meinung, ihm vorzuschreiben was er anzuziehen hat, geht ein bisschen zu weit?«, fragte er und klang so geschafft, als wäre er den ganzen Tag Marathon gelaufen. Dabei hat er sich bestimmt irgendwo mit seinem Freund getroffen – um den er übrigens ein großes Geheimnis machte – und den ganzen Tag gemeinsam mit ihm blau gemacht.

»Aber ihm die Firma im Falle meines Todes zu überschreiben nicht, oder wie?«, entgegnete ich pikiert und heftete den Bilanzbogen weg.

»Das hat er während deines Komas auch hervorragend gemacht!«, entgegnete David und rollte die Ärmel seines Hemdes noch höher.

»Da hatte er ja auch deine Unterstützung!«

»Ich wäre dann auch weiterhin für ihn da!«

Ich zog eine Augenbraue hoch. »Wenn du so weiter machst, kannst du dich morgen arbeitslos melden!«

David seufzte genervt und verdrehte die Augen. »Das Thema hatten wir doch erst – und außerdem benimmst du dich wie ein kleines Kind!«

»Treib es nicht zu weit David. Ich habe das langsam wirklich satt! Warum bildet ihr euch seit meinem Koma alle ein, ihr könntet mir auf der Nase herumtanzen? Bekommt euch die Anwesenheit des Köters nicht?«, knurrte ich und schlug den neuen Hefter auf.

»Mit Joey hat das überhaupt nichts zu tun! Vor deinem Unfall dachte ich, du wärst ein Roboter und unzerstörbar, deswegen hatte ich sogar etwas Angst vor dir. Aber seit diesem Unfall, weiß ich das du auch nur ein Mensch bist – ein Vollpfosten und ein Sturkopf, aber trotzdem ein Mensch«, sagte er ernst und holte dann tief Luft. »Und deswegen kannst du mir so viel drohen wie du willst, ich habe keine Angst mehr vor dir! Wenn du mich feuern willst, tue dir keinen Zwang an. Ich bekomme jederzeit einen neuen Job, aber ob du wieder einen Anwalt findest, der deine Launen mitmacht, bleibt fragwürdig!«

Er stand auf und zeigte mit wackelndem Finger auf den neuen Vertrag. »Wenn dir noch etwas einfällt, ergänze es per Hand. Ich warte in deinem mittelalterlichen Salon. Wenn du fertig bist komm‘ runter und danach händigen wir Joey das Teufelswerk aus – wir werden sehen, was er davon hält!«

»Er wird keine Wahl haben!«

»Oh doch – er kann dir den Mittelfinger zeigen und verschwinden. Denn ob du es glaubst oder nicht, es gibt unter diesem Himmel auch noch Menschen, die nicht unter deiner Fuchtel stehen!«

Weil ich keine Zeit und vor allem keine Lust auf diese Diskussion hatte, ließ ich diese Aussage unkommentiert und widmete mich lieber den geänderten Klauseln.

Aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass David sich umdrehte und zum Gehen ansetzte. Mir wäre beinahe ein erleichtertes Seufzen rausgerutscht. Zu meinem Leidwesen drehte sich der Anwalt aber doch noch einmal zu mir um.

Ich hob den Blick. »Was ist noch?«

»Warum bist du so? Gib doch einfach zu, dass er dir was bedeutet! Denn darauf, dass Wheeler seinen Vater nicht mehr besuchen darf, wäre ich niemals gekommen – und du auch nicht, wenn er dir nicht wichtig wäre! Du willst ihn beschützen – und man beschützt nur diejenigen, die einem wichtig sind!«

»Verschwinde endlich David!«

Dieses Mal ging er wirklich, aber nicht ohne ein breites Grinsen auf den Lippen. Er zog die Tür hinter sich lautstark ins Schloss und ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück, stützte die Ellbogen auf den Lehnen ab und verschränkte die Hände vor dem Gesicht. Ich wollte es mir nicht eingestehen, weil ein Kaiba seine Gefühle anderen gegenüber stets für sich behielt, aber eigentlich hatte David recht mit dem was er gesagt hatte. Ich wollte es nur nicht wahrhaben – so wie immer!
 


 

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Nach dem Abendessen zog ich mich wieder in mein Arbeitszimmer zurück und hoffte, dass David sich nach seinem Drink verziehen wurde. Ich wollte heute von niemandem mehr gestört werden.

Ich dimmte das Licht auf das Minimalste und widmete mich dann wieder meinen Bilanzen. Zwei konnte ich fertigstellen, doch für die anderen fehlten mir wichtige Unterlagen, die sich noch im Gebäude der Kaiba Corp. befanden.

Ich musste dringend Mal wieder in der Firma nach dem Rechten sehen. Irgendwie hatte ich die böse Vermutung, dass dort im Moment noch immer alles drunter und drüber ging, wenn ich mir da den fehlerbehafteten Forecast des Kundenservice ansah.

Ich warf einen Blick auf die Uhr. Kurz vor halb elf. David sollte also verschwunden und Wheeler auf seinem Zimmer sein. Die einzige Person die noch anzutreffen sein wird, wäre Taika. Doch die wusste zum Glück, wann sie mich in Ruhe zu lassen hatte. Die perfekte Zeit des Tages für ein Glas Wein, was ich nach den vergangenen Stunden bitter nötig hatte.

Ich beschloss für heute die Arbeit zu beenden, also heftete ich alle Unterlagen weg und fuhr meinen Laptop herunter. Anschließend schaltete ich das Licht aus und machte mich auf den Weg nach unten.

Ich erwartete absolute Ruhe im Erdgeschoss, doch zu meinem Leidwesen drangen aus dem Esszimmer Stimmen an mein Ohr. Ganz eindeutig die von David und Wheeler. Verbündeten die sich jetzt hinter meinem Rücken?

Neugierde war leider das Verhängnis aller Menschen und so auch meins, denn meine Füße setzten sich von ganz alleine in Bewegung. Leise trat ich näher an das Esszimmer heran und lauschte.

»Seto ist ein aufstrebender junger Mann, er ist nur so eklig zu den meisten, weil er einsam ist und nicht weiß wie man soziale Kontakte knüpft!«, sagte David.

Ich verzog das Gesicht. Also jetzt überspannte er den Bogen aber gewaltig! Ich bin nicht einsam, ich will einfach nur keine Menschen um mich herum haben, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Und ich weiß sehr wohl, wie man soziale Kontakte knüpft. Andernfalls wäre die Kaiba Corp. mit ihrem neuen Konzept wohl kaum so erfolgreich geworden!

Nach Davids Worten herrschte eine ganze Weile Ruhe im Zimmer. Schließlich war wieder der Anwalt zu hören: »Ich war von Mokubas Idee zu Beginn nicht sehr begeistert - vor allem nicht, als er mir erzählt hat das du und Setos keine allzu freundliche Zwischenmenschliche Beziehung miteinander führt. Aber mittlerweile glaube ich, dass wir niemand besseren hätten finden können!«

Okay, dafür hatte er eine Abmahnung mehr als verdient! Wheeler, dass Beste was man für mich finden konnte? Ich glaube David war der Whiskey nicht bekommen!

Ich hoffte der Köter würde dazu etwas sagen. Sonst hatte er ja auch immer ein unglaublich großes Mundwerk. Doch statt einer frechen Antwort, verließ nicht mehr als ein leises »Warum« seine Lippen. Davids triumphierendes Grinsen konnte ich mir bildlich vorstellen. Der war ja noch nie gut darin gewesen, seine Emotionen zu verbergen und eigentlich sollte man meinen, dass ein guter Anwalt ein Meister dieser Sache ist.

»Ich glaube du kannst aus ihm einen anderen Menschen machen. Du musst nur hartnäckig bleiben und darfst nicht aufgeben. Dann könnte die ganze Verlobungssache in ein paar Jahren vielleicht Realität werden und die Bedingung dafür wäre kein Vertrag, sondern Liebe!«

Okay … Das rechtfertigte eine Kündigung! Ich würde den Köter niemals freiwillig heiraten – in tausend Jahren nicht! Zum Glück schien der das genauso zu sehen, denn plötzlich war schallendes Gelächter zu hören.

»Ich glaube das kannst du dir ganz schnell wieder aus dem Kopf schlagen! Kaiba und ich hassen uns abgrundtief. Ein paar fehlende Gemeinsamkeiten sollen zwar förderlich für eine langanhaltende Beziehung sein, aber bei uns wären das definitiv zu viele. Wenn ich könnte würde ich eine Galaxie weiterziehen - und selbst das wäre vermutlich nicht genügend Abstand!«

Angesichts dieser Wheeler-typischen Aussage, zog ich einen Mundwinkel hoch. Hatte er seine freche Zunge also doch nicht verschluckt.

Ich hoffte diese Unterhaltung wäre damit beendet, doch leider musste David noch weiter sticheln.

»Weißt du was ich an deinen Ansagen am meisten schätze? Du lehnst Kaiba als Persönlichkeit ab, aber nicht sein Geschlecht. Aber weißt du was: Ich kann die beiden gut leiden, trotzdem hätte ich mich auf so einen Deal niemals eingelassen, nicht mal Mokuba zu liebe! Und du machst das auch nicht nur wegen Mokuba - da steckt mehr dahinter, du weißt es nur noch nicht!«

Hatte der ein Shakespeare-Stück verschluckt? Bei so viel Rührseligkeit brauchte man ja schon fast einen Eimer!

»Du hast recht; ich bin unsterblich in ihn verliebt und sprühe nur so vor rosa Herzchen wenn Kaiba mir über den Weg läuft! Es war schon immer mein größter Traum hier zu sitzen und mich sein Verlobter zu nennen! Und nachts ... Oh ja nachts, da reißen wir uns voller Leidenschaft alle Klamotten vom Leib und vögeln uns gegenseitig das Hirn raus!«, entgegnete Wheeler. Bewundernswert, dass er so eine Äußerung tätigen kann, ohne vor Lachen zu platzen.

Gleichzeitig waren seine Worte mein Stichwort, diese Unterhaltung zu beenden, bevor David noch etwas Dummes sagen konnte.

Ich betrat den Raum, fixierte Wheelers Rücken und sagte: »Das könnte dir so passen Wheeler!«

Mit geröteten Wangen drehte sich der Köter zu mir um und schien ein paar Sekunden nicht zu wissen, was er sagen sollte. Doch dann räusperte er sich. »Oh glaub mir Kaiba, das war ein Witz! Bevor ich dich ranlasse, müssen noch ein paar tausend Sterne verglühen!«

Ich zog einen Mundwinkel spöttisch nach oben. »Und ein Köter wie du bräuchte ein paar Flohbäder!«

Der Köter verdrehte die Augen und drehte sich wieder zu David. »Ein weiteres überzeugendes Argument für getrennte Betten - ach was erzähle ich: Getrennte Wohnorte! Gute Nacht David!«

Dann sah er mir direkt in die Augen und ein paar ziemlich lange Augenblicke sagte niemand von uns etwas. Dann begann der Köter hämisch zu grinsen. »Gute Nacht - Herrchen!«

Ich wollte etwas wirklich Schlaues erwidern, doch der Hund verschwand, bevor mir etwas Passendes einfiel. Ich drehte mich nach ihm um und starrte ihm ein paar Sekunden nach.

Hinter mir hörte ich David leise singen: »Eieiei was seh‘ ich da? Ein verliebtes Ehepaar …«

»Verschwinde aus meinem Haus, bevor ich dich doch noch im Garten vergrab‘!«, drohte ich und David verschwand schneller, als ich hätte „A-B-C“ sagen können.

Glück für ihn – ich hätte meine Drohung sonst wirklich wahr gemacht!

Ich setzte mich an den Esstisch und massierte mir die Schläfen. Langsam aber sicher kam es mir wirklich so vor, als würde ich träumen – oder noch im Koma liegen.

Hinter mir quietschte etwas und als ich mich umdrehte, stand Taika in der Tür und sah mich überrascht an.

»Oh – Sie sind noch wach und nicht in ihrem Arbeitszimmer? Möchten Sie noch ein Glas Wein?«, fragte sie und schwang sich ihr Geschirrtuch über die Schultern.

»Ich würde heute den Whiskey bevorzugen! Davon kann ich besser einschlafen – oder besser aufwachen.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Onlyknow3
2019-05-31T10:46:55+00:00 31.05.2019 12:46
Kaiba kann es eben so wenig lassen wie Joey, bin echt gespannt was aus den beiden noch wird.
Super Kapitel. Weiter so.

LG
Onlyknow3
Von:  night-blue-dragon
2019-04-28T19:30:40+00:00 28.04.2019 21:30
Huhu^^

was hab ich mich gefreut, als ich gesehen hab, dass ein neues Kapitel on ist.
Ein tolles Kapitel. Ich hätte ja nicht gedacht, dass dieser Urlaub am Meer Kaiba so sehr verfolgt. Dieser Strandspaziergang wäre ein schönes Ende für die FF.... aber bitte nicht zu schnell. *zwinker*

Dieser Vertrag ist ja echt hammerhart... kein Wunder das Joey so erbost darüber war. Jetzt wäre es noch interessant etwas über Joeys Entwurf zu erfahren und dann den fertigen Vertrag, bei dem Joey die Sicherung durchgebrannt ist.
Aber es freut mich, dass Seto selbst erkennt, dass Wheeler ihm etwas bedeutet und es sich auch eingesteht, auch wenn er es nach außen immer noch leugnet, aber so ist Seto halt.

David ist auch ein interessanter Charakter, würde gern mehr über ihn erfahren, scheint ja auch einer Anwaltsfamilie zu kommen, die die Kaibas schon seit - übertrieben oder auch nicht - Generationen vertreten.
Ich könnte immer weiter schwärmen....

Jedenfalls freue ich mich auf das nächste Kapitel.^^

glg night-blue-dragon

Von:  Kimi104
2019-04-28T07:55:01+00:00 28.04.2019 09:55
Hihi... wie geil... Ich liebe setos Sichtweise 😍


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