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Insanity Love

I love you. Today. Tonight. Tomorrow. Forever.
von

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Chapter 1: The Hunt

 

Chapter 1: The Hunt

 

Die Nacht brach langsam über Momokuri hinein. Die Lichter der Gebäude und Laternen erhellten die Stadt vor der Dunkelheit. Die Straßen waren mäßig gefüllt. Für viele Leute begann das Nachtleben. Menschen zogen über die Straßen zu den angesagtesten Restaurant, Bars und Clubs, um ihren Alltagsstress zu entkommen. Andere verließen ihre Büros und konnten sich endlich den ersehnten Feierabend widmen. Wieder andere fingen mit ihrer Arbeit erst an.

Eine junge Frau stand auf einem Dach, versteckt im Schatten der nächtlichen Umgebung. Sie trug ein kurzes, weißes Kleid mit kurzen Ärmeln, roten Bändern als Verzierung sowie einer große gelbe Schleife am Rücken. Darunter trug sie eine weiße Shorts und weiß-rote Stiefeln. Vor ihrer Brust hing ein prachtvolles, goldenes Kreuz mit roten Edelsteinkugeln als Ornamente. Die langen, blonden Haare waren dreigeteilt und die längste Strähne war zu einem großen Zopf zusammengebunden. Ihre violetten Augen waren auf eine Frau fixiert, die soeben ihr Wohnkomplex verließ.

Diese war zwischen dreißig und vierzig Jahren, kurzes, schwarzes, gewelltes Haar, strenges Make-Up mit dunkelrotem Lippenstift und in einem teuren Hosenanzug gekleidet. Sie strahlte allein durch ihr Äußeres eine gewisse Stärke und Macht aus. Sie war schließlich auch die Bürgermeisterin der Stadt. Mit selbstsicheren Schritten ging sie über die Straßen, mit einem bestimmten Ziel im Kopf. Die junge Frau folgte ihr unbemerkt, sprang elegant und lautlos über die Gebäudedächer, wie eine Katze. Neben ihr flog ein geflügeltes Wesen umher. Ein grünhaariger Engel.

„Was hat sie vor?“, fragte das kleine Wesen.

„Keine Ahnung… Werden wir ja sehen.“, antwortete ihr die Blonde.

Nach einigen Abbiegungen blieb die Frau vor dem abgesperrten Gelände eines verlassenen Hochhauses stehen. Sie warf einen prüfenden Blick nach hinten, um sicherzugehen dass sie niemand beobachtete, schob die Absperrung beiseite und ging in das Gebäude rein. Ihre Verfolgerin schaute ihr auf dem Nachbarsgebäude skeptisch nach.

„Hmm. Sowas hatten wir bisher auch noch nicht, Fin….“, sagte die blonde Schönheit, „Trotz Warnung keine Polizei. Noch dazu handelt sie aus eigenem Antrieb.“

„Ob sie weiß, dass wir sie verfolgen?“, fragte die Angesprochene beunruhigt.

„Bestimmt. So wie sie sich benahm… Sie wollte auf jeden Fall sicherstellen, dass sie alleine war.“

„Wie sieht dein Plan aus, Jeanne?“

„Ich gehe rein und werde den Dämon bannen. Du wartest draußen und gibst mir Rückendeckung. Insbesondere wenn er wieder auftaucht!“ Sie tauschten sich einander wissende Blicke zu. Fin nickte entschlossen.

„Alles klar! Viel Erfolg!“ Sie trennten sich voneinander und Jeanne sprang ins Gebäude rein.

„Möge das Spiel beginnen!“

 

Kaum hatte sie das alte Gebäude betreten, wurde sie von einer dunklen Energiewelle erfasst und aus dem Gleichgewicht gebracht.

„Ich habe dich schon erwartet, kleine Diebin. Mir war schon so als würde mir eine streunende Katze hinterherlaufen.“ Die Frau in Anzug trat aus einer Ecke hervor und ging einige Schritte mit verschränkten Armen auf sie zu. Jeanne hatte sich unterdessen wieder aufgerichtet und stierte ihr Gegenüber mit einem selbstbewussten Blick an.

„Fumiko Hayashi. Es ist eine Ehre Sie kennenzulernen, Frau Bürgermeisterin.“, sagte sie lächelnd und verneigte sich theatralisch. Ein kurzes, amüsiertes Lachen entkam ihrem Gegenüber.

„Die Ehre ist ganz meinerseits, Kamikaze-Diebin Jeanne. Ich schätze mal du bist auf der Suche nach dem hier?“ Fumiko hielt einen übergroßen, vergoldeten Schlüssel in die Höhe. „Das ist der Schlüssel der Stadt. Ich würde dir vorschlagen, wenn du ihn unbedingt haben willst, dass du für die nächste Bürgermeisterwahl kandidierst.“, sagte sie mit Spott in ihrer Stimme. Ihre Augen begannen rot zu leuchten und sie ließ eine zweite Druckwelle auf Jeanne los. Im Gegensatz zum ersten Mal, hielt sie diese stand.

„Nein Danke. Ich habe es nicht so mit Politik. Lieber bevorzuge ich die einfachere Methode und stehle es Ihnen!“ Mit den Worten holte die Kamikaze-Diebin ihr rotes Band hervor und griff die Frau an. Mit einer Hand blockte Fumiko den Angriff blitzschnell ab.

„Dummes Gör!!!“, ihre Stimme nahm einen dunklen, unmenschlichen Ton an. Jeanne knirschte bitter mit den Zähnen. Sie ist stark!! Immer wieder versuchte die Blonde die beste Gelegenheit zu finden, den Schlüssel aus der Hand der Besessenen zu schleudern und den Dämon unschädlich zu machen, aber diese Aufgabe stellte sich als schwieriger dar als gedacht. Als schließlich der Moment kam, in der ihr Gegner für eine Bruchsekunde unaufmerksam war, ergriff sie ihre Chance und warf die Bürgermeisterin zu Boden. Gleichzeitig fiel der Frau der Schlüssel aus der Hand und er rutschte einige Meter von den beiden entfernt weg. Fumiko war sofort bewusstlos, doch aus dem Metallstück entsprang eine groteske Kreatur mit leuchtend roten Augen.

„Gib es auf, Dämon! Sobald ich dich gebannt habe, wirst du kein Unheil mehr anrichten!!“, rief Jeanne dem Dämon entgegen und stellte sich in Angriffsposition vor ihm hin.

„NEIN! VON EINER GESANDTIN GOTTES WERDE ICH MICH NICHT BESIEGEN LASSEN!!“

„Und wie wärst mit einem Diener des Teufels?“, kam es plötzlich von einer männlichen Stimme. Drei Messer kamen auf sie zu und beide wichen ihnen aus. Die blonde Diebin wandte ihren Kopf in die Richtung von der sie kamen und funkelte den Werfer wütend an.

 

„Sindbad!“ Der Angesprochene saß lässig auf einer Fensterbank und hatte ein freches Grinsen aufgesetzt. Seine schwarz bekleidete Gestalt verschmolz nahezu mit der Schwärze der Nacht. Dafür leuchteten seine kurzen, weißen Haare und eisblaue Augen im Kontrast zur Dunkelheit. 

„Sindbad, der Dieb – ganz meine Wenigkeit! Mich überrascht es, dass du ohne Karte und Kompass hierhergefunden hast, Jeanne.“ Die Angesprochene verzog verärgert das Gesicht.

„Das trifft wohl eher auf dich zu! Weshalb sonst wärst du so spät, ha?“ Sindbad lachte abfällig.

„Ich habe nur auf den richtigen Moment für einen dramatischen Auftritt gewartet! Und bevor du fragst, Access kümmert sich blendend um deine Fin!“ In der Ferne konnte Jeanne ihren Engel Kämpfen und Fluchen hören. Sorge gegenüber ihrer Freundin stieg in ihr hoch. Sie wird schon klar kommen! Fokussier dich auf das Wesentliche!, ermahnte sie sich selbst.

„Erspar mir das arrogante Getue und VERSCHWINDE!“ Sie peitschte ihr Band in Sindbad’s Richtung, doch mit einer blitzschnellen Bewegung war er von der Fensterbank verschwunden. Ehe Jeanne es registrieren konnte, bekam sie von der Seite einen Tritt verpasst und wurde an die nächste Wand katapultiert. Ein kurzer Schmerzensschrei entkam ihr. Ihre Augen waren wütend auf den jungen Mann gerichtet als sie sich wieder aufsetzte.

„Du verdammter-!!!“ Sie hatte mittlerweile ihr Band mit ihrem Schwert ersetzt und rannte auf Sindbad zu. Dieser blockte den Schwerthieb ohne Mühe mit einem Messer ab.

„Nanana! Spar dir die Energie fürs Kämpfen auf, meine Liebe!“

„Als ob du die Kalorien wert bist, die ich wegen dir gerade verbrenne!!“ Es war ein erbitterter Kampf zwischen den Dieben. Neben dem Klirren von Metall, konnte man Jeanne lautstark fluchen hören. „Auf keinen Fall überlasse ich dir diesmal den Dämon! Elender Teufelsanbeter!! Verdammter Satanist!!“ Sie packte ihm am Kragen seines Mantels und drückte ihn gegen die Wand.

„Ooooh! Immer noch wütend vom letzten Mal? Ihr Frauen seid immer so nachtragend!“, lachte der Weißhaarige schadenfroh und schob Jeanne mit voller Wucht von sich.

„Wer so eine Lady behandelt, kann nur ein Dreckskerl sein!!“

„Was bitte schön ist an dir ladylike?! Würdest du eine andere Attitüde auflegen, kann ich der totale Gentleman sein!“

Inzwischen war die Kleidung der Diebe an allmöglichen Stellen zerfetzt und sie bluteten sichtbar im Gesicht. Wieder trafen ihre Klingen aufeinander. Plötzlich wurden die Beide von riesigen Ranken unterbrochen.

„ICH LASSE MICH WEDER VON GOTT NOCH VOM TEUFEL EINSAMMELN! ALSO SOLLT IHR BEIDE STERBEN!“, hallte die böse Stimme des Dämons. Fast hatten sie ihn vergessen. Konzentrier dich, Jeanne!! Du hast schließlich eine Mission!!, ging es der Kamikaze-Diebin durch den Kopf, gab Sindbad einen kräftigen Kinnhaken sowie einen Tritt in die Bauchgegend und sprang dem Dämon mit erhobenen Schwert entgegen.

„Im Namen des Herrn, banne ich die Ausgeburten der Finsternis und mache sie unschädlich!! Schachmatt!“ Ein gerader Schnitt durchlief die Kreatur. Für einige Sekunden war es Totenstill. Dann ertönte durch das ganze Gebäude ein schmerzverzerrtes Kreischen. Der Dämon verschwand -zusammen mit dem Schlüssel- und eine weiße Schachfigur blieb zurück. Jeanne hob ihn mit ihrer behandschuhten Hand vom Boden auf und steckte ihn sich ein.

Als sie sich wieder umdrehte, fand sie sich alleine im Raum wieder. Sindbad war verschwunden. Eine grüne Kugel kam auf sie stattdessen zugeflogen.

„JEANNE! Hast du den Dämon?“, hörte sie Fin Fragen, die bis auf wenige Kratzer unverletzt war. Mit Stolz zeigte die Angesprochene ihr die Schachfigur. Erleichterung zeichnete sich auf dem Gesicht des Engels ab.

„Komm verschwinden wir von hier!“ Bevor sich die Kamikaze-Diebin nach Hause begab, trug sie noch die bewusstlose Bürgermeisterin aus dem Gebäude raus und legte sie vorsichtig auf eine naheliegende Bank nieder. Vorbeilaufende Passanten entdeckten nach einigen Minuten die Frau und riefen sofort die Notärzte sowie Polizei.
 

***

Zur selben Zeit hatte Jeanne ihr Wohnkomplex „Orléans“ erreicht und ging über den Balkon in ihre Wohnung rein. Ihre minimalen Wunden waren inzwischen alle verheilt, wie als wäre nie was passiert - ein besonders großer Vorteil den sie als Diebin hatte. Sie zog sich die rote Schleife aus dem Haar und wurde wieder zu ihrem zivilen Ego Maron Kusakabe.

„Ich bin stolz auf dich, Maron!“, rief Fin ihrer Partnerin erfreut zu.

„Danke. Würden uns bloß Sindbad und Access nicht jedes Mal in die Quere kommen!“

„Wen sagst du das. Tut mir leid, dass ich dir keine Rückendeckung geben konnte…. Aber mich hat Access richtig kalt erwischt.“

„Du brauchst dich doch nicht entschuldigen. Mittlerweiße sollten wir eigentlich wissen, wie die Beiden ticken.“, stöhnte die Braunhaarige auf und zog sich in ihr Pyjama um. „Was will man schon von Lakaien des Teufels erwarten! Die spielen immer mit schmutzigen Tricks!“

„Ich frage mich wer sich hinter Sindbad verbirgt…“, sagte Fin mit nachdenklich zusammengezogenen Augenbrauen. Maron zuckte desinteressiert mit den Schultern und ging in die Küche, um ihr Handy zu holen.

„Was soll das bringen? Er ist unser Feind. Seit drei Jahren geht er uns auf die Nerven. Mehr brauchen wir nicht zu wissen. Jemand der freiwillig dem Teufel dient und ihm zum Weltuntergang verhilft, kann kein guter Mensch sein!“ Für die junge Frau war die Sache mehr als geklärt. Schließlich war Sindbad der Grund, weshalb der grünhaarige Engel vor drei Jahren auf sie zukam und sie darum bat Gott und die Welt zu helfen.

„Der Herr hat dich auserwählt, Maron, um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren.“, sagte sie zu der damals 16-jährigen. „Du birgst die Kraft Gottes in dir und bist dazu fähig die Dämonen zu bannen, die der Teufel auf die Welt gesetzt hat. Diese Dämonen ernähren sich von den reinen Seelen der Menschen. Gottes Existenz hängt von den reinen Seelen ab, die er euch Menschen gab. Der Teufel hat nicht nur die Dämonen auf die Menschen losgelassen, sondern lässt sie von einem Diener wieder einsammeln, um Gott die Kraft zu rauben. Dieser Diener heißt Sindbad und er hat einen Gefallenen Schwarzengel als Partner namens Access. Ich bitte dich, Maron, hilf uns die beiden aufzuhalten und die Dämonen unschädlich zu machen! Mit deiner Hilfe kann der Herr seine Kraft wiederherstellen und den Teufel eines Tages besiegen!“ Als Maron den hilfesuchenden Blick in Fin’s Augen sah, wusste sie, dass sie ihr helfen musste. Das stand außer Frage!

So musste sie es auch in Kauf nehmen ihr Doppelleben als Diebin vor Familie und Freunden strengst möglichst geheim zu halten. Für die Anfangszeit war es nicht leicht Schule und Diebesleben unter einem Hut zu bekommen, doch nach einer gewissen Zeit gewöhnte sie sich dran ohne ihr soziales Leben oder schulische Leistungen zu beeinträchtigen. Letztlich hatte sie es nun bis zum Abschluss durchgezogen. Zusätzliche entwickelte sich die Partnerschaft zwischen ihr und dem Engel zu einer sehr engen Freundschaft.

 

Die junge Frau schaltete das Küchenlicht an und fand ihr Handy auf der Arbeitsplatte liegen. Das Display zeigte zwei Nachrichten und einen verpassten Anruf an. Eine Nachricht war von ihrer besten Freundin Miyako und die andere sowie der verpasste Anruf von ihrer Mutter. Maron beschloss zuerst ihre Mutter anzurufen. Während die Leitung klingelte ging sie zurück in ihr Schlafzimmer und setzte sich aufs Bett.

„Maron! Wo warst du denn, weshalb ich dich nicht erreicht habe?“, sprach eine besorgte Frauenstimme am anderen Ende.

„Entschuldige Mama. Ich war mit Freunden unterwegs und da hatten wir schlechten Empfang. Gibt es was Wichtiges?“

„Ah verstehe! Nein, nein. Ich wollte nur hören wie es dir geht. Dein Vater und ich vermissen dich ganz doll und wollen sicher gehen, dass du gesund und munter bist!“

„Keine Sorge, mir geht es blendend! Ich vermisse euch auch! Wie geht es euch in Deutschland?“

„Ach ganz gut. Wir müssen uns noch etwas einleben, schließlich sind wir auch erst seit knapp einem Monat hier. Aber beruflich wurden wir bisher gut aufgenommen.“

„Das freut mich für euch beide.“

„Und bist du schon aufgeregt? Morgen beginnt dein neues Leben als Studentin!“

„Aufgeregt bin ich nicht, aber ich freu mich.“

„Gut, gut. Wie besprochen werden wir dir Geld für Miete und Unterhalt schicken. Wenn du Probleme hast, wende dich an die Toudaijis oder ruf uns an!“

„Ja, Mama!“

„Okay, es schon spät in Japan und du sollst nicht verschlafen, Liebes.“, lachte Korron. Maron konnte sich ebenfalls ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ich verschlafe schon nicht, Mama! Bis später, okay? Habe euch lieb!“

„Wir dich auch!“ Mit leichten Tränen in den Augen legte Maron auf und starrte auf die Fotos, die an der Wand hingen. Fotos aus ihrer Kindheit. Fotos von gemeinsamen Familienurlauben. Fotos von ihrem Schulabschluss mit den Toudaijis zusammen.

Sie vermisste ihre Eltern. Vor einigen Monaten hatte ihr Vater, Takumi Kusakabe, ein Angebot erhalten im Deutschland zuarbeiten, welches er nach langer Überlegung und Absprache mit der Familie annahm. Seine Frau entschied sich dafür ihn zu begleiten. Maron hingegen beschloss jedoch nach ihrem Schulabschluss in Momokuri zur Uni zu gehen, statt mit ihren Eltern ein Leben im Ausland anzufangen. So kam es letztendlich dazu, dass ihre Eltern vor knapp vier Wochen aus der Wohnung auszogen und Maron darin zurückblieb. Die 19-jährige musste schmunzeln. In normalen Familienhaushalten verließen die Kinder nach dem Abschluss das Elternnest und nicht umgekehrt.

 

Mit einem Lächeln öffnete sie die Nachricht von Miyako, welches jedoch direkt wieder verschwand.

„Hey Maron,

ich weiß wir wollten morgen zusammen zur Uni gehen, aber Yamato hatte mich spontan zu sich eingeladen und ich würde bei ihm auch übernachten :‘) Hoffe du kannst mir das verzeihen und du schaffst es morgen alleine hinzugehen? :/ “

Maron entkam nur ein kurzen Seufzen als sie ihrer Freundin zurückschrieb: „Keine Sorge, ich finde auch allein dorthin ;) Grüße an Yamato! Wir sehen uns alle morgen im Campus! :D“

Miyako Toudaiji und Yamato Minazuki. Zwei ihrer engsten Freunde, die seit der Oberstufe zusammen sind. Gemeinsam entschied sich das Dreiergespann an der Universität von Momokuri zu studieren. Maron medizinische Psychologie, Yamato Finanzwirtschaft und Miyako Jura.

Miyako ging mit Maron zusammen in den Kindergarten und wie der Zufall es so wollte, waren sogar ihre Mütter Kindheitsfreunde. Seit sie fünf waren, sind die beiden Mädchen unzertrennlich. Noch dazu, dass die Toudaijis gegenüber von ihr wohnten, trug zur Freundschaft bei. Das einzige Problem zwischen ihnen wäre, dass Miyako’s Vater Polizeiinspektor von Beruf ist und für die SOKO Jeanne und Sindbad tätig war. Nicht selten kam es vor, dass die Polizeitochter ihrem Vater bei der Jagd begleitete.

Yamato -Enkel des Minazuki Group Firmenchefs- lernten die Mädchen in der Oberstufe an der Momokuri Akademie kennen. Ein anfänglich schüchterner Kerl, der nach und nach an Selbstbewusstsein gewann, insbesondere nachdem er und Miyako ein Paar wurden. Und selbst nach zwei Jahren Beziehung wirkten die Beiden so frisch verliebt wie am ersten Tag.

Maron freute sich sehr für das Glück ihrer Freunde, doch der Gedanke an sie versetzte ihr auch einen kleinen Stich in ihre Brust. Nicht weil sie eifersüchtig auf die Beiden war, sondern weil ihr jedes Mal Erinnerungen wachgerufen wurden, die sie zwanghaft versucht zu verdrängen. Bilder tauchten vor ihrem inneren Auge auf, die sie zwanghaft versucht zu verdrängen. Bilder von einer Person, der für sie seit langem gestorben war.

Oft ging ihr gleichzeitig die Frage durch den Kopf, ob es sowas wie „wahre Liebe“ wirklich gab? Ihre Eltern sowie ihre Freunde waren das beste Beispiel für wahre Liebe! Doch würde sie selbst jemals sowas erleben? Schließlich ging sie damals davon aus, es wäre die wahre Liebe gewesen…

Die junge Frau bemerkte nicht wie gedankenverloren sie in die Leere starrte, bis Fin mit einem besorgten Blick vor ihrem Gesicht schwebte.

„Hey, Maron. Alles in Ordnung?“ Die Angesprochene riss sich aus den Gedanken und schüttelte energisch den Kopf. Anschließend schenkte sie der Grünhaarigen ein sanftes Lächeln.

„Ja. Wir sollten schlafen gehen. Ich will schließlich nicht meinen ersten Uni-Tag verpassen!“, sagte sie und ließ sich aufs Bett fallen.

Hör auf dir über solche Sachen Gedanken zu machen! Das Arschloch ist nach Frankreich abgehauen! Du bist glücklich Single! Du hast tolle Freunde und tolle Eltern! Du bist zufrieden mit deinem Leben!, ging es ihr abschließend durch den Kopf bevor sie in einen ruhigen Schlaf wegdriftete.
 

***

Unterdessen -auf der anderen Seite der Stadt- saß eine Person hellwach auf seinem Bett und unterhielt sich mit einem schwarzbeflügelten Engel.

„Hättest du dir nicht so viel Zeit gelassen für deinen sogenannten ‚dramatischen Auftritt‘, Sindbad, dann hätten wir den Dämon und mussten uns nicht wieder eine Standpauke von Boss anhören!“, meckerte Access abfällig. Sein Gegenüber ließ sich gelassen ins Kissen fallen und verschränkte die Arme hinter den Kopf. Auch dessen Wunden waren komplett verheilt.

„Das war das erste Mal seit zwei Jahren, dass er uns wieder zu sich bestellt hat. Also reg dich nicht so auf!“

„Was mich aufregt ist diese Kamikaze-Diebin und ihr Engel, die uns seit drei Jahren die Tour vermasseln müssen!“

„Also mir persönlich macht es mehr Spaß mit ihnen als ohne! Wäre schließlich zu langweilig jedes Mal nur gegen solche schwächlichen Dämonen zu kämpfen wie am Anfang damals.“ Ein kurzes, herablassendes Lachen war zu hören. „Da müsste ich Gott ausnahmsweise danken, mir einen so schlagfertigen Engel geschickt zu haben!“ Access machte eine brechähnliche Grimasse.

„Mir wäre es lieber gewesen, wenn er Fin im Himmel gelassen hätte…. Da fällt mir ein, ab morgen gehst du wieder zu dieser Uni, oder?“

„Japp. Drittes Semester.“ Der Student hielt sein Handy über das Gesicht und las sich ein paar Emails durch. Zig Einladungen sprangen ihm als erstes ins Auge - Einladungen zum Jahrgangstreff der ehemaligen Biwa High Schüler. Der 20-jährige verdrehte die Augen und scrollte weiter zu einigen Emails von seinem Vater. Alles Links und Empfehlungen für diverse Medizinpraktika. Desinteressiert schloss er die E-Mail-App, gähnte kurz und legte das mobile Gerät beiseite.

Schläfrig ging er den heutigen Kampf mit Jeanne nochmals durch den Kopf durch.

Ich frage mich wer hinter der Maske steckt….

Nach einigen Minuten schlief auch er traumlos ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KagomeKizu
2019-10-11T18:42:29+00:00 11.10.2019 20:42
Das hört sich ja schon mal gut an.
Bin schon gespannt wie es weitergeht.
Glg Kagome
Antwort von:  mairio
11.10.2019 23:00
Hallo^^

danke fürs reinlesen: :)


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