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Es waren einmal ...

... zwei verzauberte Frauen
von

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Die Tage zogen übers Land, Feste wurden gefeiert und manchmal war die Arbeit in der Küche kaum zu schaffen und an anderen Tagen quoll die Langeweile nur so über, wie der Brei in den Töpfen.

Der Koch war mit Rosa und Lilac stets zufrieden. Sie waren, was sie versprochen hatten: fleißig, lernbegierig und stets freundlich, wenngleich Lilac ihre schüchterne Art nie ablegte, ihr Gesicht immer verbogen hielt und sich nur Rosa gegenüber öffnete. Aber das war dem Koch egal, solange die Frauen ihrer Arbeit nachgingen.

Manchmal erlaubte er auch aus einem Moment der anrührenden Güte den beiden gegenüber, dass sie an einem sonnigen Tag zusammen mit den Gänsekindern den Morgen oder den Nachmittag verbringen durften.

Die Gänsekinder waren die Töchter und Söhne der Mägde und Burschen, Zofen und Diener, und kümmerten sich um das Federvieh. Sie freuten sich stets, wenn die beiden Frauen mit ihnen kamen, da sie immer Geschichten von Wassergeistern erzählt bekamen, die im Reich der Hyuuga lebten, wo es viele kristallklare Seen gab, die so blau waren wie der Himmel selbst.

Hin und wieder, wenn die Frauen bei den Gänsekindern saßen und den kleinen Mädchen die Haare flochten, geschah es, dass die beiden Könige mit einem Teil ihres Gefolges an ihnen vorüberritten. Artig grüßten die Kinder und die Küchenmägde die hohen Herrschaften. Eines Tages kam es, das eine der Gänse den Weg von Narutos Pferd kreuzte und er gezwungen war anzuhalten.

 

„Hola!“, rief er aus und veranlasste somit auch das Stehen bleiben der Anderen.

„Was ist los?“, kam es von einer jungen Frau, die vor ihm gewesen war und nun zurückblickte. Es war die Lady Yamanaka, die durch ihr silberblondes Haar von den Bediensteten manchmal auch ‚Die Silberne‘ genannt wurde. Obwohl sie äußerlich bis auf die helle Haut, keinerlei Ähnlichkeiten zu den Uchihas aufwies, war sie doch eine entfernte Verwandte der Königsfamilie.

Naruto lachte. „Eine Gans.“, damit deutete er auf das weiße Tier, welches sich laut schnatternd vom Ort des Geschehens entfernte. Sofort sauste eines der Kinder schreiend hinter der Gans her.

In diesem Moment sah Naruto die beiden Frauen zwischen den Kindern sitzen und er ritt auf sie zu. Sofort senkten Rosa und Lilac ihre Köpfe, letztere trug wie stets eine Kapuze und einen Gesichtsschutz und keine wagte aufzusehen.

„Hn? Ich kenn euch beide. Arbeitet ihr nicht in der Küche?“, kam es von Naruto.

Rosa knickste. „Ja, Eure Hoheit. Aber von Zeit zu Zeit möchte der Koch wissen, wie es den königlichen Gänsen, Enten und Hühnern geht und ob sie für das Essen genug Fett angesetzt haben, damit sie so schmackhaft bleiben wie eh und jeh.“, erklärte sie zügig.

Verblüfft über die Antwort, lachte Naruto auf. „Echt jetzt?“

Er wandte sich an Sasuke und rief „Hast du das gehört, Sasuke? Die beiden sind hier, um zu prüfen, ob dein Federvieh genügend Fett besitzt, damit es schmackhaft bleibt.“
 

Rosa hörte wie ein weiterer Reiter näherkam und ein Schauer durchfuhr ihren Körper beim Klang von Sasukes Stimme. Sie sah nicht auf als er sie ansprach, zu schmerzlich würde es sein, in sein Antlitz blicken zu müssen und zu wissen, dass sie für ihn nichts weiter als eine Magd war.

„Ihr beide seid erst vor wenigen Wochen an meinen Hof gekommen und da werdet ihr mit der Prüfung meines Gefieders beauftragt?“

„Bitte eure Hoheit, bitte gebt dem Koch eine Schelde. Er meint es nur gut mit uns beiden.“, Rosa hoffte, dass niemand außer ihr selbst das Schlagen ihres Herzens vernehmen konnte. Lauthals lachte Naruto wieder auf und aus der Ferne erklang Lady Yamanakas Ruf, ob die Jagd denn noch weitergehe.

Da war sie gewesen, die erste Begegnung der beiden Frauen mit den Männern seit ihrer Verfluchung und es schmerzte so sehr, dass keiner sie wegen des Bannes erkannte. In der Ferne saß eine Krähe auf einem Ast und beobachtete interessiert das Geschehen. Sie krächzte und ihr Kra-Kra klang wie ein höhnisches Lachen.

 

Die Tage wurden kürzer und langsam wechselte die Jahreszeit vom Sommer in den Herbst. Da auch die Winde stürmischer über das Land fegten, kamen die Gänsekinder nur noch an sonnigen Tagen auf die Wiese und Rosa und Lilac hatten vermehrt Begegnungen mit den zwei Königen und der Lady innerhalb des Schlosses.

Es ergab sich, dass die Zofe der Lady schwanger wurde und ihrer Arbeit nach einer gewissen Zeit nicht mehr nachgehen konnte. Die Lady war darüber nicht erfreut, musste sich aber damit abfinden und bei ihrer Wahl für die nächste Zofe verlangte sie Rosa. Als Begründung gab sie an, die Magd sei mit ihren geschickten Händen bei der Drapierung von Frisuren und Schleifen und ihrer Kenntnis, wie man einzelne Kleidungsstücke nannte, viel zu schade für die Küche.

So kam es an einem Morgen, dass Rosa vor der Lady stand. Sie empfand ein Unbehagen von Lilac getrennt zu sein und allein Ino gegenüberzustehen, ohne als die erkannt zu werden, die sie einst gewesen war.

Der Silbernen blieb dies nicht verborgen. „Meine liebe Rosa, welch wunderschöner Name, aber mir scheint, meiner neuen Zofe ist ein wenig unbehaglich. Was mag ihr nur auf dem Herzen liegen? Gefallen ihr die neuen Kleider nicht? Oder ihre neuen Räumlichkeiten?“

Ino sah wie ihre Zofe einige Schritte zurücktrat und die Hände vor dem Körper knetete.

„Willst du etwa wieder zurück in die Küche und Kartoffeln stampfen, Gänse hüten und lieber Wasser aus dem Brunnen holen statt die Kleider aus meinem Schrank?“

Rosa schüttelte stumm den Kopf. Wie konnte sie ihr Anliegen nur an herantragen, ohne dabei wie die Freundin zu klingen, die sie einst gewesen war.

„Sprich.“, verlangte die Silberne nun mit mehr Nachdruck in der Stimme. Zögernd hob Rosa den Kopf und biss sich auf die Lippe.  

„Meine Freundin.“, flüsterte Rosa. „Ich kann nicht Eure Zofe werden, Lady Yamanaka. Ich kann sie nicht alleine lassen. Sie hat doch nur mich und ich habe nur sie.“, Rosas Stimme versagte nach den letzten Worten und sie wandte den Blick ab. Die Silberne seufzte und lehnte sich zurück.

„Lilac. So hieß sie, oder?“

„Ja, Eure Ladyschaft.“, nach dieser Antwort trat eine große Stille trat ein und Rosa meinte den Staub auf die Möbel fallen zu hören, unterbrochen vom Knacksen der Holzscheide im Kamin. Sie zuckte zusammen als sie die Stimme der Lady unvermittelt vernahm.

„Nun gut. Mir wurde zwar berichtet, dass deine Freundin einen Makel im Gesicht hat und die Öffentlichkeit meidet, aber das … werde ich zu meinem Vorteil nutzen. Ihr beide könnt mir hier im Schloss als Zofen dienen und wenn wir draußen sind, musst du halt die Arbeit alleine verrichten. Meinst du, du schaffst das?“

„Ja, Eure Ladyschaft.“

Sie hörte die Silberne erfreut Lachen und wurde mit Fragen überhäuft. „Kannst du überhaupt Reiten? Wenn wir draußen sind und das Wild jagen sind wir manchmal zwei drei Tage unterwegs…“

Rosa kam erst ganz am Ende des Monologs der Lady dazu, auf die Fragen zu antworten und sich zu bedanken als sie den Raum verlassen und zu Lilac gehen durfte. Ab diesem Moment waren beide die Zofen der „Silbernen Lady“ –

Und es war ein merkwürdiges Gefühl einer Frau zu dienen, die sie einst zu ihren Freundinnen gezählt hatte, die aber nichts für die Situation konnte, denn der Fluch überdeckte die Wahrheit und ließ die Sehenden ein Trugbild erblicken.

 

[End. Kapitel 2.]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Goetterspeise
2018-08-22T20:01:14+00:00 22.08.2018 22:01
Hallo :)

Das Kapitel ging ein bisschen flott durch. Dachte man erfährt vielleicht noch ein bisschen mehr von der Arbeit in der Küche, bevor es dann mal zu mehr Interaktionen kommt. Aber es kommen ja noch einige Kapitel, darum ist es wohl eher so ein momentanes Gefühl :D
Naruto kommt ganz kurz vor und ich liebe ihn jetzt schon. Und wenn ich das richtig verstehe - Märchen kenne ich immer noch nicht! - dann kennen sie sich alle ja schon. Zumal Lilac ja Hinata ist und die Hyuuga schon erwähnt worden sind. Wird sicher noch für einigen Herzschmerz bei den beiden Armen führen. Und bin schon gespannt wie die anderen über sie reden werden. Durch die Aufgabe, die sie nun bei Ino haben, die ich übrigens jetzt auch schon mag, wird es sicher die ein oder andere Szene geben. ich freu mich schon drauf!

Ganz liebe Grüße :)
Antwort von:  blechdosenfee
22.08.2018 23:14
Hi,
ich weiß. Das liegt daran, als das Kapitel entstand, war meine Intention nicht mehr als 7 oder 8 Kapitel. Schließlich sollte es ja nur ein Märchen sein, nun, da habe ich mich ein wenig verkalkuliert. Das nächste Kapitel ist, glaube ich, schon ein wenig gedrosselt in seinem Tempo. Aber, wie heißt es so schön, man soll niemals den Tag vor dem Abend loben – da dein Empfinden ein ganz anderes sein kann. ^ ^
Naruto, der blonde Chaot. – Bei ihm muss ich mich immer richtig hineinversetzen, wie er reagieren könnte, weil seine fröhliche Art mir manchmal nicht so leicht von der Hand geht, daher freut es mich, dass er dir gefällt.
Ja, du bist, was das Kennen und den Herzschmerz angeht, auf einem sehr guten Weg und auch was die ein oder andere Szene anbelangt. 😉

Weiterhin viel Spaß!


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