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Wie sich Hexen verlieben

.. oder, wie man sein Leben als Hexe meistert
von

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Gegen sechs riss sie ihr Wecker zurück in die Realität und die Rothaarige glaubte fast, das alles ein Traum gewesen sei, bis sie die Bücher und die Kiste auf ihrem Bett erkannte. Völlig übermüdet machte sie sich daran sich zu duschen und zog sich ihre Dinner uniform an. Ein Rot Weiß gestreiftes Poloshirt und ein roten Rock mit weißer Schürze, nicht ihre Farben, aber besser als Orange oder Rosa.

Unten in der Küche war Tante Maggie schon dabei das Frühstück für ihre beiden Töchter zu zubereiten und auch schon das Vesper für die Schule stand bereit.

„Morgen, meine Süße. Gut geschlafen? Du warst gestern ja noch lange wach?“

Alea setzte sich an den Tresen und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein, der hier eindeutig besser schmeckte als im Dinner. „Ja, hab noch gelesen und dadurch war der Schlaf heute etwas sehr kurz.“

„Muss ein gutes Buch gewesen sein.“ Sie drehte sich kurz um und lächelte der jungen Frau freundlich zu.

„Sehr interessant, konnte es nicht weglegen.“ Sie nahm ein Schluck und überlegte ob sie Maggie erzählen sollte was sie herausgefunden hatte, verwarf den Gedanken aber schnell, weil sie wusste wie verrückt sich das für jemanden anhören musste, der die Magie nicht spürte, wie sie es tat. „So, ich muss los. Ich bin um vier wieder hier.“ Sie ließ ihre Tasse stehen und wusste das ihre Tante den restlichen Kaffee später trinken würde, so wie immer. Bevor die Rothaarige das Haus verließ, gab sie der Frau am Herd einen Kuss auf die Wange und verwuschelte beim Rausgehen noch die Haare der beiden Mädchen, die gerade die Treppe herunter gekommen waren. Sie vernahm nur ein verärgertes ´Hey´ und schloss auch schon die Haustür hinter sich.

Die Schicht am Montag morgen war immer wieder anstrengend, denn die Menschen hingen noch dem Wochenende hinterher und ließen ihren Unmut meist an ihr aus, was sie heute nicht störte, denn ihr Kopf war ganz woanders. Immer wieder erwischte sie sich dabei, was sie wohl alles anstellen könnte mit ihrer Magie und ob sie es schaffte sie zu kontrollieren, ohne das ihre Mutter ihr zeigte wie es wirklich geht. Alea beschloss später Vivien anzurufen und es ihr zu erzählen, denn sie wusste, ihre beste Freundin würde sich weder über sie lustig machen, noch zweifelte sie je an ihrer geistigen Gesundheit.

Und so kam es, dass Vivien gegen sechs bei ihr im Zimmer stand und sie neugierig ansah.

„Und was gibt es jetzt so wichtiges. Du klangst ein wenig verwirrt am Telefon.“ Sie machte es sich wie immer auf dem großen Bett bequem und sah sich um, ob etwas zu sehen war, das sie noch nicht kannte.

„Schau es dir aber erst an und halt mich dann für bescheuert oder glaub dem was du siehst und liest.“ Noch währen sie sprach holte sie die Kiste aus ihrem Versteck und stellte sie der blonden Schönheit vor die Nase.

„Wow, eine Holzkiste.“ Sie lachte. „Was hast du daran versteckt? Dein versauten Heftchen?“

„Du Trottel, das wäre zu offensichtlich, oder nicht?“ Sie grinste breit und wurde dann gleich wieder ernst. „Nein. Das hab ich aus dem Keller unseres alten Hauses. Ich hab von Mama geträumt, wie sie mir gezeigt hat, wo ich das Teil hier finde.“ Vivien schaute sie mit einem verwirrten Blick an und Alea konnte das riesigen Fragezeichen regelrecht über ihr schweben sehen. „Ich verarsch dich nicht, wirklich.“

Gemeinsam gingen sie die Einzelnen Gegenstände in der Kiste durch, nur das Schmuckkästchen nicht, das blieb erst mal geschlossen, bis Alea wusste wie sie mit Magie umzugehen hatte.

„Ok, das ist wirklich merkwürdig.“ Ihr gegenüber blätterte in den Büchern und blieb immer wieder an einzelnen Bildern oder Sätzen hängen, bis sie ihr in die Augen sah. „Aber es scheint echt zu sein.“ Die Schriftstücke landeten wieder an ihrem ursprünglichen Ort. „Wobei das alles wirklich schräg ist, musst du schon zugeben.“

„Was glaubst du wie ich mich fühle? Ich bin verwirrt und weiß nicht was ich davon halten soll, aber anderseits weiß ich das das alles wahr ist, weil ich es fühle.“

Die beiden jungen Frauen legten sich nebeneinander auf das Bett und starrten ein paar Sekunden an die Decke, bis sich die Rothaarige wieder zu Wort meldete. „Ich wollte wenigstens einen mit dem ich darüber reden kann und wer ist dafür besser geeignet als meine bekloppte Freundin.“ Sie stupste die Blonde leicht in die Seite. „Und ich hätte da einen Gefallen. Würdest du mir den tun?“

„Lass mich raten.?“ Vivien drehte ihren Kopf in ihre Richtung und grinste breit. „Ich soll dir beim recherchieren helfen, den Zwei Köpfe verstehen und finden mehr als einer.“

„Du kannst Gedanken lesen.“

„Falsch, ich kenne dich einfach zu gut, meine kleine Hexe.“ Bei dem letzten Wort musste sie lachen, denn auch wenn sie ihrer Freundin glaubte, so war es doch noch sehr schwer zu verstehen.

Sie redeten noch eine Weile über andere Themen und verabredeten sich für Samstag, um auszugehen und den Kopf frei zu kriegen. Bis dahin sollten beide das Internet unabhängig voneinander durchforsten, um, bevor sie die Clubs unsicher machten, zusammenzufassen was die Frauen herausgefunden hatten.

Und so bekam Alea diese Woche nicht sonderlich viel Schlaf, denn wenn sie nicht arbeiten war, las sie immer und immer wieder die Bücher ihrer Mutter durch und verglich ihre Internet Daten mit dem was sie bisher wusste. Ihr war von Anfang an klar gewesen, dass das Meiste das sie fand, nichts mit der Magie zu tun hatte, die sie in sich trug. Auf den Webseiten waren reihenweise von absurden Hinweise zu finden, die ihr nicht im geringsten halfen und Alea wurde bewusst, dass sie im Netz nichts finden würde das ihr helfen konnte. Als ihr dies bewusst wurde, schrieb sie Vivien das sie ihre Recherchen vergessen sollte und lieber etwas tun sollte das wirklich wichtig war.

Dennoch war sie die Hälfte der Nächte wach gewesen, studierte die Rituale, und begriff immer mehr was ihre Mutter zusammengeschrieben hatte.

Die Rothaarige fand auf einer Seite, am Rand eine kleine Notiz mit einer einfachen Rune.

´Heilung für kleine Wunden ohne Kräuter, wenig Magie nötig´. Sie fuhr das Zeichen mehrfach nach, bis sie es auswendig konnte. Sie hatte sich am morgen an den Rosen am Gartentor ein wenig gekratzt und starrte den kleinen rötlichen Kratzer an. Ohne lange zu überlegen, konzentrierte sie sich auf die Rune und zeichnete sie über die kleine Verletzung, auf die Haut. Als sie dies tat, hinterließ ihr Finger einen hellen Schimmer auf der Haut zurück, wo sie das Handgelenk berührt hatte und als sie ihr Werk beendet hatte verschwand es mit einem kaum wahrnehmbaren leuchten und nahm den Kratzer mit sich. In diesem Moment begriff Alea, das nichts von dem was bisher passiert war ein Traum gewesen ist, sie war eine Hexe und sie fühlte sich großartig, als sie ihren ersten Zauber gewirkt hatte. Nichts wird mehr je so sein wie es war und ihr wurde bewusst, was für eine Verantwortung sie nun übernommen hatte, auch wenn sie noch nicht die Macht der Kette beansprucht hatte und wenn sie das tun würde, müsste sie sich entscheiden, was sie in Zukunft damit machen würde.



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