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Isshun no Shunkan

Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Als kleines Präsent hihi :) Komplett anzeigen

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Gemischte Gefühle

Die Fahrt dauerte noch eine halbe Stunde, bevor wir in eine Garage hineinfuhren. Er drückte etwas an einer Scheibe, bevor die Schranke aufging und wir hineinglitten. Etwas aufgeregt fragte ich mich, wo wir denn da bitte hinfuhren. Bestimmt würde er mit seinen Habseligkeiten angeben, damit ich seinem vergangen ich berichten konnte. Natürlich, was glaubte ich auch, dass es sich um ein Date handeln könnte?

Wir fuhren noch ein Stück durch den Keller, bis wir anscheinend am Ziel waren. Er hielt an und bedeutete mir abzusteigen. Brav machte ich es, bevor er sein Motorrad abstellte und ausschaltete. Ich war schon dabei, den Helm abzuziehen, als er seine Hand hob. Überrascht senkte ich die Hände. Er öffnete den Helm ganz behutsam und hob ihn auch so von meinem Kopf, bevor er ihn mir in die Hand drückte und seinen löste. Neugierig starrte ich auf sein Gesicht, bevor er den Helm ab stülpte und der alte Sesshomaru von damals zum Vorschein kam. Ich starrte ihn an: „Du siehst genauso aus wie früher!“

Na gut, sein Haar war etwas ausgedünnt und zu einem Zopf gebunden, aber sonst… Wow… Ich hätte ihn mir älter vorgestellt. Es machte auch was her, dass er keine Zeichen im Gesicht hatte. Gemütlich löste er die Handschuhe und packte sie in den Helm, bevor er mir meinen abknöpfte und alles in einer Kiste neben dem Motorrad verstaute, die er abschloss. Klar, es war sein Stellplatz, also wollte er angeben.

Er drehte sich wieder um und kam zu mir: „Stört dich das?“

„Mhmm… Nein.“, sagte ich schnell. „Nur ich dachte…“

„Im Gegensatz zu meinem Bruder habe ich volle Kontrolle über mein Aussehen.“, bemerkte er leicht hochnäsig. „Komm.“

Brav folgte ich ihn und starrte ihn von der Seite an. Er trug noch seine schwarze Motorradkluft, aber sonst… „Ahm… ist dir nicht zu warm?“

„Doch.“, hauchte er und öffnete schon die Jacke. „Ich ziehe mich oben kurz um.“

Ich zwinkerte. Er nahm mich mit zu sich nach Hause also. Fabelhaft und ich durfte nicht? War das bei ihm besser? Unsicher betrat ich mit ihm einen Fahrstuhl, welcher echt weit hochfuhr. Penthouse. Klar. Da war einer auf den Geschmack gekommen mit einem Hochhaus. Ich hatte ihn wohl wirklich beeinflusst. Angekommen stieg er schnell aus. „Ich beeile mich. Mach es dir schon gemütlich.“

Ich wollte aussteigen, doch er schüttelte nur den Kopf und drückte auf einen Knopf im Fahrstuhl, bevor er verschwand. Die Türen schlossen sich und der Fahrstuhl setzte sich mit einem weichen Ruck wieder in Bewegung und fuhr nach ganz oben. Als die Türen aufglitten, sah ich unsicher hin und her, um festzustellen, dass es eine verglaste Terrasse war. Staunend trat ich in die Kuppel. Hier oben war eine Art Garten angelegt worden mit einem hübschen Baldachin aus Holz in Weiß. Es sah aus wie im Märchen!

„Bitte, nehmen Sie doch Platz.“, meinte eine freundliche Stimme neben mir. Rot blickte ich zu einem älteren Herrn, welcher auf den Baldachin deutete, in dem es einen Tisch mit hübschen Stühlen gab. Es waren genau zwei Stück. Das Holz war wunderschön verziert. Unsicher blickte ich den Mann an, der mir zulächelte. „Nur zu.“

Ich nickte und ging zu dem Tisch, an dem ich Platz nahm. Staunen blickte ich mich um. So schön… und es war gar nicht so heiß hier, also war die Kuppel klimatisiert… Wow… „Ich bringe Ihnen etwas zu trinken.“

„Gerne.“, meinte ich nur und sah mich noch etwas um, während der Butler mir einen Eistee mit vielen Eiswürfeln vor die Nase stellte. Sesshomaru ließ ein wenig auf sich warten, aber der Tee war köstlich. Ungeduldig sah ich immer wieder zum Fahrstuhl, bis er sich endlich öffnete. Er trug eine schwarze Leinenhose und ein weißes Hemd, das ein wenig geöffnet war. Er hatte wirklich nichts an seiner Ausstrahlung über die Jahre verloren, aber jetzt erst sah ich, wie gut er gebaut war. Die Mittelalterkleidung war dafür einfach zu weit geschnitten.

„Dir fallen gleich die Augen raus.“, meinte er nur, als er vor mir stand und sich auf die andere Seite des Tisches setzte. Der Butler stellte sofort ein Getränk hin, dass weiß und schwarz war. Es roch ein wenig nach Kaffee. Hatte ich wohl recht, dass er eher herb mochte. „Dein Outfit.“

„Lass mich doch… Was ist mit meinem Outfit?“, fragte ich leicht verunsichert, doch er überraschte mich dann einfach mit seinen Worten.

„Es steht dir sehr gut.“, meinte er. Mein Herz hämmerte. Ich schnappte mir schnell den Eistee und trank einen großen Schluck. Das sah wirklich alles wie ein Date aus.

„D…danke… Meine Mutter hat mich beraten… Du meintest damals, dass sich so kurze Kleidung nicht schickt… und…“

„Du hattest nur diese kurzen Fummel, weswegen du dir etwas von deiner Mutter geliehen hast?“, stellte er fest. Es klang eher weniger wie eine Frage. Wirklich nicht. Er schien mich genau zu kennen, was mir einen entrüsteten Seufzer entriss.

„Genau.“, meinte ich seufzend. „Ich hoffe meine Mutter hat nicht übertrieben… Sie ist ein wenig übers Ziel hinausgeschossen, da sie schon Angst hatte, sie könnte es mir nicht mehr zeigen.“

Er blickte mich interessiert an und schien noch genauer hinzusehen: „Ich finde sie hat alles perfekt zur Geltung gebracht.“

Ich schluckte. „Findest du?“, hauchte ich und spielte nervös mit dem Glas herum. Warum war ich nur so verflucht aufgeregt? „Du hast es… weit gebracht?“

„Nach was sieht es für dich aus?“

„Sehr weit.“, hauchte ich. Mein Herz zersprang fast. „Wieso hast du mich hergebracht?“

„Damit wir ungestört reden können.“, verlautete er nur. „Gefällt es dir nicht?“

„D…doch! Es ist sehr schön hier…“, meinte ich schnell und sah noch einmal hin und her. „Also hatte ich recht damit, dass du ein CEO bist oder?“

„Genau.“, meinte er nur und hob die Hand. Schnell stand schon ein großer Eisbecher auf dem Tisch. Einer wollte ich noch einmal unterstreichen mit zwei Löffeln. „Für dich.“

Ein wenig verklemmt starrte ich den zweiten Löffel an, bevor ich meinen schnappte und anfing zu essen. Ich war darüber verwundert, dass es zwei Löffel waren… Was plante er? „Da ist noch ein zweiter Löffel.“

„Gut erkannt. Der gehört mir.“, bemerkte er, bevor er seinen nahm und auch von dem Eis kostete. „Ich ließ einen hoch angesehenen Gelatiere extra einfliegen.“

Ich starrte ihn an. „Einen was?“

„Einen Speiseeishersteller.“, flüsterte er, bevor ich das Eis genauer ansah. Es war wirklich bunt und viele Kugeln mit Stückchen. Eindeutig wollte er angeben, aber ich kannte ich nicht anders.

„Es schmeckt sehr gut.“, hauchte ich und aß weiter, während ich ihn nicht aus den Augen ließ. „Weißt du… du wirst mich auslachen, aber es kommt mir vor, als hätten wir gerade ein sehr teures Date…“

Er senkte den Löffel kurz und sah mir in die Augen: „Ist es dir nicht recht?“, fragte er einfach geradeheraus. Total von den Socken klappte mir der Mund auf. Es war wirklich ein Date?

Er hob seine linke Hand und schob mein Kinn mit seiner Handkante hoch. „Überrascht?“

Ich nickte und sah noch mal auf das Eis, bevor ich noch ein Stück davon aß: „Sehr…“ Ich war bestimmt knallrot. „… nicht, dass ich mich nicht freue… aber es ist… unerwartet. Vorhin habe ich mir noch Sorgen gemacht, weil ich für ein Date angezogen bin und jetzt… bin ich wirklich auf einem, wo ich dachte, du wolltest nur mit deinen Besitzgütern angeben…“

„Nun, sag meinem vergangen Ich, alles läuft nach Plan. Das sollte ihm erst einmal genügen. Des Weiteren habe ich noch eine Art Brief für ihn, damit er dir auch glaubt.“

„In Ordnung… Aber wieso das Date?“, fragte ich noch mal nach und besah ihn neugierig. Es war schon sehr schön und… uhmm… Ich blickte überrascht hoch, als an meinen Lippen sein Löffel war. Vorsichtig öffnete ich ihn und zog das Eis mit den Lippen vom Löffel. Lecker… Warum wehrte ich mich gegen das Date? Es war ganz schön und irgendwie war es besser, als nur kurz Hallo und Tschüss zu sagen. „Vergiss es. Es ist in Ordnung.“, meinte ich schnell, nahm den Löffel und hielt ihm auch etwas an die Lippen. Er öffnete den Mund und ließ sich brav füttern. Ich kicherte. „Das darf ich deinem vergangen Ich nicht sagen, er würde es abstreiten.“

„Lass uns den Tag genießen.“, meinte er nur darauf und fütterte mich weiter. Es war köstlich und nach einiger Zeit, war ich voll. Entspannt lehnte ich mich im Stuhl zurück und sah mich noch einmal um.

„Ich bin schon etwas neidisch, wie schön du es hier hast…“, flüsterte ich.

„Ich führ dich rum.“, meinte er charmant, bevor er aufstand, zu mir kam und mir eine Hand reichte. Ohne einen Gedanken zu verschwenden, nahm ich sie an und ließ mir aufhelfen. Sein Gesicht war wie damals, nur schien es auch wiederum anders zu sein. Aber er war ja auch älter, was dachte ich mir dabei? Unten angekommen, zog er mich dichter an sich, bevor er seinen Arm um meine Schultern legte. Knallrot ließ ich es zu, auch wenn er es ganz schön übertrieb. So besitzergreifend…

Zusammen gingen wir durch den Garten mit den vielen Rosen, Lilien und anderen schönen Gewächsen, wie auch Orchideen. Es gab sogar kleine Brücken mit einem echten Bach. Gut es gab bestimmt eine unterirdische Pumpe, die den Kreislauf simulierte, aber es war einfach atemberaubend. Wir überquerten das ganze Gebäude auf diese Art, bevor wir zurückgingen. Mein Herz schlug die ganze Zeit in einem Tempo, dass bestimmt nicht gesund war.

„Es ist wunderschön.“, murmelte ich, bevor wir Halt an einer kleinen Bank, umringt von schönen Marmorstatuen von Hunden, machten. Ich setzte mich auf den kühlen Stein, was er mir gleichtat. Es war wirklich schön. „Einfach himmlisch.“, bemerkte ich und sah mich noch etwas um, als ich plötzlich einen Arm an meinen Hüften spürte. Überraschte sah ich zu ihm, während er mich etwas dichter an sich heranzog und meinem Gesicht sehr nahekam. Wollte er mich küssen?

Mein Herz blieb stehen, als er noch dichter kam. Sesshomaru, er wollte doch nicht wirklich oder? Ich meine… wieso? Weshalb? Warum? Nein, nein, nein…

„S..s…sesshomaru, was machst du da?“

Er legte den Kopf leicht schief, bevor er sich etwas zurückzog. „Stimmt ja.“, brummte er etwas geknickt. Sein Arm strich noch einmal über meine Seite, bevor er sie zurückzog und seine Hände vor seiner Brust verschränkte. „Das hätte ich fast vergessen.“

„Was hast du vergessen?“, fragte ich ihn wissbegierig. Was meinte er damit? „Kannst du mir das erklären?“

„Nein. Natürlich wäre es ein Versuch wert, aber nein…“

Irgendwie war die ganze Stimmung dahin. Hätte ich ihn gewähren lassen sollen? Aber ich war doch mit Inu Yasha zusammen in der Vergangenheit oder lief etwas zwischen mir und ihm? Grübelnd blickte ich ihn an. Er hatte schon einen ganz schönen Aufriss gemacht und zugegeben, dass es ein Date war. Wenn das aber stimmte, musste es ja theoretisch in der Vergangenheit begonnen haben, da dies unser erstes Treffen hier war. Er würde ja kaum einen solchen Ansturm wagen, wenn es mit uns in der Vergangenheit nicht geklappt hätte…

„Kagome?“, fragte er etwas gedankenverloren. „Vergiss das von eben wieder, ja?“

„Will ich aber nicht.“, machte ich ernst und grinste ein wenig. „Dafür war es viel zu schön. Ich wusste gar nicht, dass in dir ein solcher Romantiker steckt.“

Er blickte zur Seite, während mein Kopf leider weiter brütete. Wenn wir damals zusammengeblieben sind und ich dageblieben bin, bin ich in dieser Zeit schon lange tot… oh Gott… Ich sah ihn ernst an. War er deswegen so aufdringlich gewesen? Der Gedanke machte mich ein wenig traurig, dass ich vielleicht nachdem ich vor 400 Jahren gestorben war, jetzt endlich wieder vor ihm sitze und er die ganze Zeit gewartet hat… Nein, so einer wäre er nicht, dass er so vernarrt ist… Das ist Wunschdenken.

„Kagome?“

„Ah nichts, ich habe gerade nur nachgedacht…“, meinte ich schnell und winkte ab, bevor ich mich an seine Seite lehnte. „Wenn du möchtest, darfst du den Arm wieder um mich legen.“

Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie ich die Hand schon wieder an meiner Hüfte spürte, die mich dicht an ihn drückte. Sesshomaru hatte sich wirklich Mühe gegeben und wenn ich mit meinen Vermutungen Recht hatte, wäre es schlimm, würde ich mich ihm ganz verwehren. „Würde es dich stören, wenn ich wiederkomme?“

„Nenn mir nur eine Zeit und einen Ort, ich werde da sein.“

Ich verkrampfte mich kurz. Das war wirklich wie die Pistole aus seinem Mund gekommen. „Mach ich. Soll ich es dir oder deinem vergangen Ich mitteilen?“

Er überlegte kurz. „Ich gebe dir ein Handy. Wenn du willst schreibst du mir einfach, wenn du in der Neuzeit bist. Warte aber, bis ich dir antworte oder du rufst an. Ich kann nicht einfach wegen dir aus einer Besprechung stürmen.“

„Handy… ohh… wirklich?“

„Natürlich. Du bekommst auch eine Kreditkarte, mit der du die Sachen für mein vergangenes Ich kaufen kannst… und was deine Kleidung angeht. Kauf dir ruhig etwas oder wir gehen zusammen.“

Ich starrte ihn etwas entgeistert an. „Übertreib nicht. Du bist ein ganz schöner Angeber.“

„Das ist dein Werk.“, meinte er nur. „Ohne dich, säße ich wohl nicht hier.“

Da hatte er Recht. Ich schmunzelte angesichts der Tatsache: „Also sollte ich meine Nase hochtragen, weil ich aus dir ein richtig hohes Tier gemacht habe? Vielleicht sollte ich Dämonen-Lebens-Berater werden.“

„Wag es nicht.“, brummte er. Ich sah zu ihm und musste erkennen, dass wir uns schon wieder zu nahekamen. Hin und hergerissen sah ich in sein fast schon sanftes und forschendes Gesicht. Es war mir, als würde er um Erlaubnis fragen, aber sollte ich das tun, wo Inu Yasha und ich zusammen waren? Konnte es sein, dass Sesshomaru und ich wirklich ein Paar werden würden? Ich schluckte, während er noch näherkam. Doch dann verzog er die Lippen zu einem festen Strich, als er anscheinend selbst bemerkte, was er gerade anstellte. Sofort zog er sich zurück, löste die Hand und stand auf. „Ich fahre dich heim…“

Auf einmal schien er mir sehr unterkühlt, während er über die Brücke ging und ich einsam und allein auf der Bank zurückblieb. Oh je… Die Situation wollte mir gar nicht gefallen. Einerseits hatte ich ihn wirklich fast geküsst, aber dann war da noch Inu Yasha und dann noch der Gedanke, was mit Sesshomaru in der Vergangenheit gelaufen war und wie ich kühl und locker damit jetzt noch umgehen sollte. Er würde doch sofort merken, dass etwas im Busch war… So wie Sesshomaru sich auch verhielt, schien er auch zu hadern und unsicher zu sein, ob es Auswirkungen hätte, wenn er mit mir vielleicht umging, wie ich zuletzt gewesen war… Wenn natürlich etwas gewesen war, dass ich als einzige Person nicht wusste.

Ich seufzte und folgte ihm dann schnell zum Fahrstuhl. Wir stiegen ein, während er einfach nur schwieg und den Knopf für sein zu Hause drückte. Die Türen glitten auf, doch diesmal drückte er keinen weiteren Knopf, sodass ich ungeniert einen Fuß in sein Heim setzte. Die Fenster waren riesig und man konnte schon vom Eingang seiner Wohnung die halbe Stadt sehen. Staunend trat ich ein, während er seine Kleidung zusammensammelte. „Wow.“, machte ich nur und folgte ihm ein wenig. Sehr ordentlich. Seine Möbel waren entweder aus feinem Leder oder aus sehr edlen Holz. Er wusste wie man wohnte. Bestimmt war er Millionen, wenn nicht Milliarden schwer. „Hier wohnst du also…“

Er zuckte leicht und blickte zu mir, als ich bemerkte, dass wir in seinem Schlafzimmer angekommen waren. Vor uns stand ein riesiges Bett mit weißen Laken, die sehr einladend wirkten. Des Weiteren bemerkte ich zu meiner Erschütterung, dass er sein Oberteil ausgezogen hatte. Ich wurde knallrot und starrte ihn an. Anscheinend trug er etwas anderes unter der Motorradjacke.

„Kagome…“, fluchte er leise und starrte mich an. Jetzt fragte ich mich noch mehr, wie viel wir getan hatten. Langsam ging ich hochrot aus dem Raum, bevor ich ihn auf dumme Gedanken bringen könnte. Er atmete schwer und ich sah an seinen Händen, wie er sie zu Fäusten ballte. „Geh raus, sofort, sonst vergesse ich mich noch.“

Ich drehte mich schnell um und rannte aus dem Zimmer, bevor ich die Tür zuschob. Mein Herz schlug schnell, während ich zum Sofa ging und mich auf das weiße Leder warf und mein Gesicht vergrub. Dieser Sesshomaru wusste etwas… es war etwas gewesen zwischen uns… Dieser Blick… war voller Leidenschaft und Begierde gewesen… Oh Gott… Wäre ich nur einen Moment länger geblieben, wäre er bestimmt über mich hergefallen! ARGH! Verlor ich meine Unschuld tatsächlich an Sesshomaru und nicht an Inu Yasha? Mein Kopf drehte sich.

Unruhig atmete ich tief durch. Dafür gab es bestimmt eine triftige Erklärung. Aber das schlimmste war wohl, dass es mir eigentlich schon sehr gefiel und mein Herz aufgeregt geschlagen hatte… Kurz hatte ich gezögert und überlegt, einfach zu sehen, wohin es führt, doch wir kannten uns nicht wirklich… Zumindest kannte ich ihn nicht so, wie er mich…

„Kagome…“, sprach Sesshomaru hinter mir und setzte sich dann mir gegenüber in einen weißen Sessel und faltete die Hände, als ob er beten wollte. „…“

Ich sah ihn an, wie er anscheinend überlegte, wie er das Geschehene formulieren sollte, doch ich nahm es ihm schnell ab: „Es muss dir schwer fallen… Sesshomaru, ich bin nicht dumm, auch wenn du damals oder mehr gestern über mich gesagt hast, ich wäre großherzig und naiv.“

Er atmete tief ein, doch ich redete einfach weiter. „Ich kenne dich nicht. Also ich meine… nicht genug… Uhmm… Also… lass es uns langsam angehen, auch wenn es dir schwerfällt. Ich weiß nicht, was noch zwischen uns passieren wird, doch ich kann es mir zusammenreimen, so wie du dich verhältst, doch aus der Zeit aus der ich komme, kennen wir uns erst wenige Tage persönlicher, auch wenn es sehr schöne Momente gab… Ich bin mit Inu Yasha zusammen…“

Er atmete aus: „Wird es deine Meinung über mich beeinflussen?“

Ich starrte ihn verdattert an: „Nein.“ Ich lächelte sanft. „Nicht wirklich…“ Durchatmend sah ich zu ihm, wie er leicht angespannt dasaß. „Wenn du willst, unternehmen wir gerne was, wenn du ohne Vorurteile mit mir ausgehst.“, sagte ich ernst und hob den Finger. „Aber erzwinge nichts, das noch gar nicht existiert! Sonst bist du nicht besser als dein Bruder, der in mir Kikyou sah. Ich bin Kagome, die gerade ihren Schulabschluss gemacht hat und einen Pakt mit Sesshomaru hat, der an Macht gewinnen will. Vergiss es nicht.“

„Natürlich.“, meinte er, bevor er aufstand und noch einmal den Raum verließ. Er kam mit einer Kreditkarte und einem Brief wieder. „Nicht, dass wir das vergessen.“ Ich seufzte und betrachtete die Gegenstände. Ein wunderschön beschriebener Briefumschlag mit Siegel. Also nichts mit selbst reinsehen und eine Platin glänzende Kreditkarte. „American Express…“

„Es ist die Centurio Version.“, bemerkte Sesshomaru und ich starrte ihn nur fragend an. „Ohne Limit.“

Ich erstarrte. „Ohne?“

„Ohne.“

„Sesshomaru!“, schimpfte ich und wedelte mit der Karte rum. „Sehe ich käuflich aus?“

„Nein.“, meinte er nur und seufzte. „Dann kann ich dir nur den Inhalt meiner Geldbörse bieten, wenn du sie nicht willst.“

„Lieber das. So etwas ist mir eindeutig zu viel. Wirklich.“, bibberte ich und hatte alles vergessen, wegen Beziehung und sonst was. Diese Karte… Ehrlich, Sesshomaru übertrieb es. Auch wenn ich ihm Sachen mitbringen sollte, würde ich doch keine Karte ohne Limit brauchen. Es war viel zu gefährlich, wenn die daheim rumlag…

„Wetten, dass ist dir auch nicht Recht?“, fragte er leicht neckisch und schob seine Börse auf den Tisch. Sie war nicht wirklich dick, also war auch nicht viel drin. Unsicher nahm ich es entgegen und öffnete es, nur damit mir Fukuzawa Yukichi entgegenlächelte. 10.000 Yen Scheine. Toll. Ich zählte vorsichtig und kam auf 10 Stück. Missmutig blickte ich zu ihm auf.

„Treffer. Es ist nicht wirklich befriedigender…“, brummte ich und zog zwei Scheine raus, bevor ich sie zuklappte und ihm hinschob. „Das dürfte erst einmal reichen.“ Und jetzt saßen wir da. Eigentlich wollten wir ja zu mir, aber irgendwie… musste ich auch noch etwas besorgen und…

Wir saßen da. Während er die Hände gefaltete hatte, grübelte ich und kuschelte mich ein wenig in das Sofa. „Du willst mich nicht heimbringen oder?“

Er löste die Hände. „Doch…“

„Mhmm… Wie wäre es, wenn wir noch einkaufen gehen? Ich soll deinem vergangen Ich doch bestimmt gleich was mitbringen und dann wollte ich noch Eis für alle kaufen… Wenn du willst.“ Ich fand es ja auch eigentlich ganz schön, mit ihm ein Date zu haben, doch gerade war die Situation viel zu verfahren. Auch war mein Kopf gerade viel zu wirr, als dass ich eine Entscheidung treffen konnte. Sesshomaru war schon kein übler Mann, aber wir kannten uns noch gar nicht richtig… Ich seufzte und sah zu ihm hoch. „Und?“

„Ja. Nur habe ich die Bücher schon hier und das Eis auch…“ Ich seufzte. Er war wirklich gut vorbereitet.

„Du hast das hier lange geplant oder?“

„Anscheinend nicht lang genug.“, seufzte er kurz, bevor er aufstand und zu einer Bar ging. Das Leder knirschte ein wenig, während er zwei Gläser hinstellte und sie mit Wasser befüllte. Eins stellte er vor mich und eins auf die andere Seite für sich. „Wasser.“

Ich nickte und trank es langsam. Es prickelte angenehm auf meinen Lippen. „Ehrlich, ich fand es wirklich schön. So ein schönes Date hatte ich noch nie und das meine ich ernst.“

Er trank nur und beobachtete mich still, während ich die Augen verdrehte. „Nur war es zu früh… Bzw. … ach ich weiß nicht… Wahrscheinlich ist es, weil du mich ganz anders kennst… Darüber zerbreche ich mir gerade den Kopf…“

„Ich sollte dich wirklich heimfahren.“, knurrte er zu sich selbst. „Ich gebe dir ein Handy. Denk in Ruhe über alles nach. Es wäre anmaßend dich dazu zu drängen, aber trotzdem würde ich dir gerne noch einiges zeigen.“

„Verstanden. Aber nur unschuldige Dates. Vorerst. Und erst, wenn ich mir sicher bin. Vorher gibt es nur noch treffen in der Öffentlichkeit und ich bestimme sie!“ Er nickte und schien schon viel entspannter zu sein. „Jetzt fahr mich bitte heim, ich sollte mich noch etwas sammeln, bevor ich auf dein anderes Ich treffe, dass nicht weiß, dass du mich angebaggert hast. Man und dabei habe ich mir sorgen gemacht, ich könnte bei dir den Eindruck hinterlassen, dass ich dich verführen will…“

„Wie meinen?“

„Naja… ich war doch aufgebrezelt und dann habe ich mir einfach gesagt. Ach egal, der Sesshomaru kann schlecht dem anderen sagen, dass ich zu viel erwartet habe… Jetzt steh ich aber so da, dass ich vor deinem vergangen ich geheim halten muss, dass er, nein du eigentlich auf mich stehst und… uhhhh… ja bitte einmal nach Hause fahren… Am besten schlaf ich etwas  darüber… Naja, wer weiß… vielleicht musste auch dieses Treffen stattfinden, damit ich weiß, dass du mehr willst, als nur Informationen. Also das du mich nicht ausnutzt, sondern an mir als Person Interesse hast.“

Er erhob sich und reichte mir die Hand. „Alles möglich. Zerbrich dir nicht den Kopf. Vermeide nur mir jeweils wieder ins Schlafzimmer zu folgen… Abgemacht?“

Ich nickte. Das gehörte sich nun wirklich nicht. Aber er war zum Glück ein Gentleman. Kaum zu glauben. Da er ja sogar mehrfach beinahe vergessen hatte warum ich hier bin… hat er deswegen das Datum so sehr im Kopf behalten? Schon sehr romantisch und ich trampel auf dem rum. Es war märchenhaft und vielleicht hätte es für ihn so sein müssen, dass wir uns nach langer Zeit widersehen und ich mich unsterblich in ihn verliebe. Wir uns küssen und… warte…

„Darf ich dich was fragen, Sesshomaru?“

„Ja?“

„Wir haben vorher nie Eis gegessen oder? Ich meine in der Neuzeit…“

„Nein?“ Puh. Ich hatte schon Sorge. Aber dass ich dann wirklich diese Nacht geträumt hatte, wir wären auf einer Dachterasse, ich leckte von seinem Eis und wir küssten uns… Ich schielte noch mal zu ihm. Ob Sesshomaru doch damals von dem Traum etwas mitbekommen hatte? Ich frage besser nicht… lieber nicht… Es wäre einfach zu peinlich…

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-04-09T15:14:34+00:00 09.04.2019 17:14
Ein date hihihi bin gespannt was in den Brief steht. Und was ä ä ä wie soll ich die 2 Sesshomaru's andeuten? O man das wirt kompliziert. Hihihihi.
Von:  Chrysanteme
2018-03-22T21:05:47+00:00 22.03.2018 22:05
Hallo meine Liebe!!;)
Wieder ein solch schönes Kapitel!!;)))
War ja klar, dass Sess ihr imponieren wollte, mit dem was er erreicht hat ...welcher Mann will nicht vor seiner Angebeteten super dastehen???😉😉😉
Und das er sich so zurückhalten musste, um sie nicht zu vernaschen.... Holla was passiert denn in der Vergangenheit bloss, dass er derart reagiert....das ist ja spannend!!!!
Bin gespannt, was in dem Brief drinnensteht, den er Kagome für sein vergangenes Ich mitgegeben hat.
Kanns neue Kapi kaum etwarten!!!😁😁😁
Lg Chrysanteme

Von:  Neobunny81
2018-03-22T16:20:41+00:00 22.03.2018 17:20
Ob sich Sessly sich in den fünfhunder jahren nun ein gestanden hat das er sich ihn Kagome verliebt hat und deshalb esversucht hat sie zu küssen? Ich bin auch sehr gepannd was er sich selbst geschrieben hat aber da ist die frage ob du es aus seiner sicht schreibst. Freue mich aber schon jetzt wie es weiter geht.


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