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Isshun no Shunkan

Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome
von

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Sternenhimmel

Ich wollte schon aufstehen, als ich bemerkte, wie er sich neben mir niederließ. „Ist er in der Zukunft nicht mehr so klar?“

„Nein.“, seufzte ich und rückte etwas dichter an ihn. Er strahlte Wärme aus. Ob Dämonen eine höhere Körpertemperatur so wie Tiere hatten? „Durch die Abgase der Autos und der Fabriken, wie auch den ganzen Lichtern, sieht man sie nicht mehr so klar. In meiner Zeit sind die Städte meist heller als der Himmel.“

Er sah nach oben, er strahlte regelrecht im Mond. Seine Musterung im Gesicht und sein silbrig leuchtendes Haar schenkten ihm eine besondere Aura. So schien er eher wie ein heiliger als wie ein massenmordender Dämon.

„Gibt es wenig Natur?“

„Es geht… Aber es ist deutlich weniger. Ich besorg dir auch darüber Bücher. Wir bauen Häuser und Wolkenkratzer.“

„Wolkenkratzer?“, fragte er interessiert neben mir, während ich noch ein Stück näher gerobbt war und in den Himmel deutete.

„Sie heißen so, da sie an die Wolken heranreichen. Natürlich ist es eher metaphorisch, auch wenn es meine ich so große gibt. Auf ihnen kann man die ganze Gegend überblicken.“, erklärte ich ihm. „In meiner Welt kann man nicht so einfach fliegen, nur mit einem Flugzeug, aber das fühlt sich anders an.“

„Gibt es keine mystischen Wesen?“

Ich sah leicht traurig zu ihm. „Nein, ich habe keins gesehen, außer einmal einen Seelenfänger und vielleicht mal ein paar Geister…“

Er schien nachdenklich zu werden, bevor er in den Himmel aufblickte. Erst zu spät verstand ich ihn. Es würde eine Welt sein, in der er wahrscheinlich nicht mehr lebte. Leicht bedrückt sah ich ihn an, bis er zu mir runter sah.

„Vielleicht gibt es dich ja.“, meinte ich ernst und sah ihn besorgt an. „Du bist bestimmt nur beschäftigt.“

„Auch Dämonen leben nicht ewig.“, meinte er nur kalt, bevor er wieder hochsah. „Also lass die mitleidigen Blicke.“, knurrte er etwas, während ich schnell wegsah. „Ich lebe noch und das zählt.“

„Stimmt, da hast du Recht.“, seufzte ich. Er hatte ja Recht. Nur weil er in einigen Hundert Jahren nicht mehr lebte, musste ich jetzt doch nicht um seinen Tod trauern… warte, was dachte ich da? Ich sah ihn an. Wollte mir mein Kopf klar machen, dass ich traurig wäre, wenn er nicht mehr da wäre? Dabei würde ich vor ihm sterben, wenn ich hierblieb.

Ein Arm schlang sich um mich, bevor er mich an sich zog. „Lass das.“ Ich starrte dicht in sein Gesicht. Mein Kopf glühte, während wir so dicht aneinander saßen. Ich schluckte etwas verlegen. Er hatte mit mir geschimpft, ich solle mich nicht so zweideutig verhalten doch er war noch viel schlimmer. Hatte er denn gar keine Ahnung davon, dass nur Liebespaare so dicht an einander saßen? Mein Herz schlug schneller, während er mich weiter anstarrte. „Besser.“

Ich blinzelte, während sein Arm lockerer wurde und mich frei ließ. Die Kälte erfasste mich. War das Absicht gewesen, damit ich nicht mehr daran dachte?

Seufzend blickte ich wieder in den Himmel, bevor ich mich mit dem Rücken gegen seinen lehnte. Es war mir zu peinlich ihm jetzt noch ins Gesicht zu starren. „Sollten wir nicht bald heim?“

„Heim?“

„Ich meine zu Kaede und Rin…“, fragte ich nach einiger Zeit. „Sie machen sich bestimmt Sorgen und Inu Yasha könnte ausflippen, wenn er hört, dass du mich entführt hast.“

Es raschelte hinter mir, bevor der wärmende Rücken verschwand. Schwerfällig erhob ich mich. „Ich bringe dich heim.“, meinte er nur und deutete auf das Rad. „Wag es nicht, etwas zu erzählen.“

Ich nickte und hielt ihm den kleinen Finger hin. „Versprochen.“

Er sah meinen Finger an, bevor ich schnell sagte. „In unserer Welt gibt man sich so ein versprechen.“ Ich schnappte mit der anderen Hand seine und legte meinen kleinen Finger um seinen. Etwas schüchtern schüttelte ich ihm so die Hand. „Ehrenwort, wenn du nichts sagst, sag ich auch nichts.“

„Ehrenwort.“, flüsterte er und starrte meine Hand an. Meine Mundwinkel zuckten. Ob ich wieder eine Grenze überschritten hatte?

Ich stellte mich ans Fahrrad, bis er folgte und sich draufsetzte. Schnell setzte ich mich hinten drauf. Bevor er losfuhr, legte ich meine Arme leicht um seine Taille und blickte auf in den Himmel. Es war wirklich sehr schön. „Weißt du, die Sterne sind entfernte Sonnen aus anderen Galaxien. Der Weltraum ist riesig und viele Sterne, die wir sehen, sind längst verloschen. Meist wenn du einen Stern flackern siehst, kannst du gewiss sagen, dass es nur noch ein Echo ist. In unserer Zeit waren wir schon auf den Mond und haben Teleskope gebaut, mit denen man die anderen Planeten sehen kann.“

Ich wusste er hörte mir zu, da sein Kopf leicht nach hinten gedreht war. „Leider sind wir aber trotz unseres Fortschritts nicht in der Lage anderes Leben zu finden.“

„Ist es nicht gefährlich?“

„Schon. Aber wir sind wissbegierig. Es gibt auch Filme, in denen es darum geht, was wäre, wenn es doch nicht nur friedliche Welten gibt. Aber wir gewinnen am Ende eigentlich immer, wenn sich das Gegenteil rausstellt.“

„Filme?“

„Ja. Wir können bewegte Bilder aufnehmen. Es gibt nicht nur Bücher über Technik, sondern auch ausgedachte Geschichten, Mythen und Legenden und manches stellt man nach. Mit bestimmter Technik am Computer ist alles möglich.“

„Kannst du es mir zeigen?“, fragte er, während wir auf dem Weg dahintrieben.

„Das könnte schwerer werden, aber vielleicht kann ich einen tragbaren DVD Spieler mit Bildschirm auftreiben. Aber am besten kommt so etwas auf einer Leinwand rüber, doch es könnte auch besser sein, wenn du es auf so einer kleinen Leinwand siehst… Diese Filme scheinen wirklich echt…“

„Willst du wirklich hierbleiben?“

Ich gaffte ihn an. Warum fragte er ständig? „Natürlich. Hier braucht man keine Filme mehr, denn alles ist Real.“ Gähnend lehnte ich mich wieder mehr an ihm. Die Angst hatte ich verloren vor ihm. Er brauchte mich, also könnte er auch ein wenig herhalten. Ich schmiegte meine Wange an seinem Rücken und lauschte seinem Herzschlag. Wenn man es so betrachtete, waren Dämonen und Menschen gar nicht so verschieden. Sie wurden von ihrer Neugier angetrieben und ihrer Machtgier. Dämonen waren nur stärker, aber wir waren alle gleich und Sesshomaru war der Beweis, wie auch Shippo und Kouga. Vielleicht gab es Dämonen in meiner Zeit doch noch, aber sie hatten sich eingegliedert und lebten friedlich! Sesshomaru wäre bestimmt irgendein CEO von einer großen Firma und deswegen hatte er sich nicht blicken lassen, weil er mit Arbeit und Firmenübernahmen beschäftigt war. Ich kicherte innerlich. Es hatte schon etwas, ihn in einem Herrenanzug zu sehen, mit Krawatte. Er würde diese Rolle perfekt ausfüllen. Daheim hätte er eine riesige Bibliothek in seiner Villa. Inu Yasha hingegen … Er würde wohl eher ein Handlanger sein. Er war viel zu ungeduldig und aufbrausend. Ihn könnte man keinen Anzug aufzwingen. Schuhe waren für ihn immer ein no go gewesen. Er wäre vielleicht eher eine Art Bauer oder so. Irgendetwas in der Wildnis.

„Schläfst du?“

„Hm? Nein.“

„Woran denkst du?“, fragte er ungeniert nach.

Grinsend sagte ich ganz ehrlich: „Ich habe noch mal überlegt, ob es nicht doch Dämonen in meiner Zeit gibt und überlegt, welchen Platz du in unserer Gesellschaft hättest.“

„Was kam dir in den Sinn?“

„Du wärst ganz klar ein Geschäftsmann. Ein CEO, der viel Geld und Macht hat. So regiert man in unserer Welt. Es sind die großen Firmen, die kleinere Aufkaufen und so immer mächtiger werden. Du hättest eine riesige Villa oder vielleicht einen Wolkenkratzer und würdest feinste Anzüge aus Seide tragen. Deswegen könnte ich dich auch nicht gesehen haben. CEOs sieht man eher selten, weil sie Arbeitstiere sind und viel reisen.“

Er schwieg und schien über den Gedanken nachzudenken. „Wäre möglich.“, meinte er nur und fuhr weiter. Ich lächelte. Er schien jetzt wieder entspannter. Bestimmt hatte er sich Gedanken darüber gemacht, was ihm zum Verhängnis wurde.

 

Meine Augen fielen zu und ich versank in einem wunderschönen Traum. Ich war in meiner Welt und erblickte sein Gesicht an einer riesigen Wand, wo gerade die Nachrichten liefen und er als der mächtigste Mann der Welt angepriesen wurde.

Dann sah ich zu meiner Seite, es war ein Eis dicht an meinen Lippen. Ich leckte kurz daran, bevor ich es nahm und in … goldene Augen blickte. Weißes Haar, das zu einem Pferdeschweif gebunden war. Wir standen auf einer Dachterrasse, die weit oben war. Es war windstill und schön warm. „Sesshomaru…“ Mein Mund stand offen, doch bevor ich noch weiterreden konnte, spürte ich kühle Lippen auf meinen. Mein Eis fiel zu Boden, bevor seine Hände meinen Körper an sich zogen und seine Zunge meine liebkoste. Stöhnen legte ich meine Arme um seinen Hals und genoss den langen kühlen Kuss, der immer inniger wurde. Er trug einen schönen Anzug, während mein weißes knielanges Kleid einen extremen Kontrast zu ihm bildete. Keuchend lösten sich unsere Lippen und Zungen. Unsere Körper waren so eng aneinander, während er mich festhielt.

„Du hast es fallen gelassen.“, bemerkte er belustigt, während ich ihn schmollend ansah.

„Du bist schuld.“, hauchte ich noch, bevor wir uns wieder küssten und seine Hände über meinen Körper streichelten.

 

Überrascht riss ich die Augen auf und keuchte. Nachdem ich mich kurz umgesehen hatte, erkannte ich, dass ich in meiner Hütte im Futon lag. Keuchend schloss ich die Augen, als ich sichergestellt hatte, dass ich alleine war. Was war das für ein Traum gewesen? Meine Lippen kribbelten noch von dem Kuss im Traum. Es hatte sich so echt angefühlt. Wie hatte sich der Traum nur so entwickeln können?

Knallrot hob ich den Finger mit dem Pflaster an. Was sollte ich nur machen? Was bildete ich mir überhaupt ein? Sesshomaru und ich? Das würde nie gut gehen… nie… oder doch? Aber ich liebte doch Inu Yasha…

Diese flüchtigen Momente schienen mich jetzt auch noch in meine Träume zu verfolgen. Genervt erhob ich mich und schüttete mir ein wenig Wasser ins Gesicht, dass immer in einer Ecke bereitstand. Inu Yasha schien auch noch nicht wieder da.

Vorsichtig verließ ich meinen Verschlag, nachdem ich sichergestellt hatte, dass meine Miko Kleidung ordentlich saß. Von Sesshomaru war keine Spur, aber warum sollte er auch hier sein? Es war nur ein Traum gewesen, nicht mehr und nicht weniger.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-04-09T02:57:24+00:00 09.04.2019 04:57
Wau Kagome das nenne ich einen Traum sie hatz voll erwischt. Sie ist in Sesshomaru verliebt.

Tja Inu Pech gehabt.
Von:  Chrysanteme
2018-03-22T06:40:41+00:00 22.03.2018 07:40
Oooh, das war wieder ein sehr schönes, romantisches Kapitel. Die zwei sind wirklich ein so schönes Paar....Hach...
Und der Traum Kagomes...hihihi ...die Gute hat sich verliebt in unseren Sess....aber so was von...
Was wohl noch auf die Beiden zukommt?
Mit Sicherheit wird bald dieser Inu Yasha auftauchen ...ich ahne nichts Gutes ...Ohje Ohje ...dann ist aus mit der Zweisamkeit befürchte ich...
Lg Chrysanteme
Von:  Neobunny81
2018-03-21T22:32:07+00:00 21.03.2018 23:32
Wow das war ein sehr tolles kapitel. Und wie du das verhältnis zwichen den beiden beschreibst ist echt super aber mal eine frage wo ist eingentlich Inu? Der ist ja jetzt schon eine ganze weile weg. Freue mich schon jetzt auf das näste.
Antwort von:  Kibo-kamichan
21.03.2018 23:46
Er ist fast da, der Inu Yasha ^^


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