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A new Mock Town Evening

von

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Darian, der Herzlose

Kapitel 4

Darian, der Herzlose
 

Schlagartig herrschte Stille. Die Mitglieder der Bellamy-Bande sahen einander an, dann Bellamy, und schließlich Claire. Diese rieb sich nur die Augen. „Shit...“

„Hey, keine Panik. Ich hab dir gesagt, ich pass auf dich auf.“ Bellamy erhob sich von seinem Platz, räkelte sich einmal genüsslich und sah Claire dann abwartend an. „Kommst du?“

„Du erwartest nicht allen Ernstes, dass ich dir einfach so zu nem Typen folge, der mich tot sehen will, oder?“, fragte sie trocken.

Er packte sie am Arm und zog sie hoch. „Doch, genau das. Komm, das wird interessant.“

Eine Hälfte von Claire wollte ihm klarmachen, dass sie sowas nicht mit sich machen ließ. Die andere... war auf eine morbide Art neugierig, wie der Abend sich noch entwickeln würde.
 

Mit Claire im Schlepptau schlenderte Bellamy gemütlich zum Eingang des Hotels, wo eine Gruppe sichtlich ungehaltener Männer auf sie wartete. Der größte von ihnen, wahrscheinlich der Captain, war schon mittleren Alters, mit einem zerzausten, ungepflegten Bart und einem zerrissenen Oberteil, das den Blick auf seine Brust freigab. Etwa dort, wo das Herz saß, hatte er eine faustgroße Narbe, als hätte ihm jemand das Herz einfach aus der Brust gerissen. Außerdem schien er auf dem einen Auge blind zu sein; das verriet der milchig-weiße Schleier, der darauf lag.

Er trat vor. „Ich sehe, du zeigst Einsicht und bringst das Mädchen gleich mit. Gut. Es wäre schade um dich gewesen.“

„Du traust dir ganz schön viel zu, Darian.“

Darian knirschte mit den Zähnen. „Willst du wirklich deinen Kopf für eine dahergelaufene Göre riskieren, Hyäne?“

Bellamy grinste. „Willst dus rausfinden?“

Für einen Moment herrschte Stille, und Claire fühlte wie ihre Muskeln sich zusammenzogen; bereit zu reagieren, sollte Bellamy auch nur dran denken, sie Darian zu überlassen.

Dann fing Darian an zu grinsen. „Das war ein Fehler, Hyäne.“
 

Was als nächstes kam schien für Claire gleichzeitig blitzschnell und gleichzeitig in Zeitlupe zu passieren. Darian zog seine Waffen, ein Schwert und eine Pistole, und stürmte auf Bellamy zu. Bellamy ging in die Hocke, und seine Beine verwandelten sich in Sprungfedern. Mit deren Kraft katapultierte er sich vorwärts und traf Darians Brust, bevor dieser überhaupt reagieren konnte. Der ältere Mann gab einen schmerzerfüllten Laut von sich und spuckte Blut. Ein Treffer wie dieser musste zumindest ein paar Rippen angeknackst, wenn nicht sogar gebrochen haben.

„Na, schon genug, Darian?“, spottete Bellamy.

Cirkies' Stimme ertönte hinter Claire: „Bellamy! Warum zeigst du Claire nicht, wozu du fähig bist? Gib ihr ne Show!“

Bellamy grinste Claire an. „Na, willst dus sehen?“

„Nein.“

„Dann hast du Pech gehabt. Ich zeigs dir trotzdem!“

„War mir klar.“ Claire verschränkte die Arme vor der Brust, gespannt auf das, was jetzt kommen würde. Ein wenig gespannt war sie schon. Immerhin, ein Kopfgeld von 55 Mio Berry bekam niemand ohne guten Grund.

Erneut hockte Bellamy sich hin und verwandelte seine Beine in Sprungfedern. Diesmal griff er Darian aber nicht direkt an, sondern zielte auf ein Gebäude in der Nähe, von dem er sich zu einem weiteren abstieß. Mit jedem Mal wurde er schneller, bis Claires Augen ihm nicht einmal mehr folgen konnten. Darian, der sich inzwischen wieder etwas erholt hatte, schien es ähnlich zu gehen. Er versuchte, Bellamys Bewegungen mit den Augen zu folgen, kam aber absolut nicht hinterher.

Claire sah es kaum, als Bellamy sich schließlich in Darians Richtung abstieß. Erst als Darian endgültig ausgeknockt am Boden lag und der Blonde sich neben ihm aufrichtete, wurde ihr klar dass der Kampf vorbei war. Und Bellamy hatte sich scheinbar nicht einmal anstrengen müssen.

Darian's Kameraden stolperten geradezu an die Seite ihres Captains und zogen ihn auf die Beine, um ihn wegzubringen. Dabei warfen sie immer wieder nervöse Blicke Richtung Bellamy, der nun entspannt an Claire vorbei zu seiner Crew schlenderte. Kaum war er ein paar Schritte an ihr vorbei, drehte er sich halb zu ihr um.

„Ich hab dir doch versprochen, dass ich für deine Sicherheit sorge, oder?“

Sie sah ihm hinterher, ihr Gesicht erhellt von einem Schmunzeln. „Ich muss zugeben: Das war beeindruckend.“

„Natürlich war es das“, antwortete Bellamy. „55 Millionen Berry Kopfgeld, Süße! Vergiss das nicht.“

„Arroganter Mistkerl“, murmelte Claire, aber ihrer Stimme fehlte die gewohnte Schärfe.
 

Obwohl es für Bellamy scheinbar kein großer Sieg gewesen war, ließ die Crew es sich nicht nehmen, ihn gebührend zu feiern. Neue Getränke wurden zum Pool gebracht, und Claire nahm sich endlich die Zeit, die üblichen Mitglieder der Bellamy-Bande kennenzulernen.

Hewitt, der schweigsame Koch der Bande, hatte sich in der Nähe des Grills niedergelassen und beobachtete die Angestellten des Hotels bei ihrer Arbeit, während Müre und Eddy, die Ärztin und der Navigator der Bande, ein reges Interesse an Claire zu haben schienen.

„Du warst wirklich ein ganzes Jahr lang ganz alleine auf einem winzigen Boot unterwegs? Auf der Grandline?“ Eddy wirkte mehr als nur ein bisschen entsetzt darüber. „Wie zum Teufel hast du das überlebt?“

„Ich habe hin und wieder Leute bei mir mitfahren lassen, die mehr Ahnung vom Navigieren haben als ich. Und abgesehen davon? Dummes Glück, schätze ich.“ Sie zuckte mit den Schultern. Sicher, es hatte Schwierigkeiten gegeben. Viele sogar, aber wenn man bedachte, dass sie mit ihren mickrigen Kahn über die Grandline, das gefährlichste Gewässer der Welt, geschippert war, konnte sie wohl wirklich froh sein, noch zu atmen.

Gerade wollte Müre zu einer Anmerkung ansetzen, da kam Mani zu der Gruppe. „Hey, wir wollten unser Volleyball-Match fortsetzen, aber Lilli ist gerade mit Cirkies auf ihr Zimmer verschwunden. Lust, für sie einzuspringen? Ich kann dir welche von meinen Schwimmklamotten leihen.“

Claire blickte nervös hin und her. Nein, wollte sie garantiert nicht. „Würde ich ja liebend gerne, aber...“

Bellamy sah auf. „Und wer leistet mir dann Gesellschaft?“ Sein Ton machte es deutlich, dass es mehr ein Witz war, aber Claire nahm die Vorlage nur zu gerne an.

Leicht hilflos nickte sie in seine Richtung. „Äh... genau. Ich muss eurem Captain Gesellschaft leisten. Immerhin hat er mir gerade den Hintern gerettet.“

Bellamy zog beide Augenbrauen hoch. „Dein Ernst? Vor ner Stunde wollteste nicht einmal zugeben in meine Richtung gesehen zu haben, und jetzt willste mir Gesellschaft leisten?“

Claires Wangen brannten. „Du hast dein Versprechen gehalten und mich beschützt. Ich bin dankbar dafür. Ist dir das nicht genug?“

Der argwöhnische Ausdruck wich nicht von seinen Zügen, aber er zuckte mit den Schultern. „Wie du meinst, Prinzessin.“

Claire atmete erleichtert auf und lehnte sich zurück. Ein paar Sekunden Schweigen, bis...

„Ich meinte das übrigens ernst, Bellamy. Danke, dass du mich gerettet hast.“

„Ich habs dir doch versprochen.“ Er ließ die Zunge raushängen. Eine seltsame Angewohnheit von ihm.



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