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A new Mock Town Evening

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo alle zusammen! Es ist zwar schon Jahre her, seit ich das letzte Mal hier auf Animexx wirklich aktiv war, aber das hält mich nicht davon ab, auch wieder ins Schreiben zu kommen. Also präsentiere ich voller Stolz das Remake meiner alten Fanfiction "A Mock Town Evening". Viel Spaß! Komplett anzeigen

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Willkommen in Mock Town!

Kapitel 1

Willkommen in Mock Town!
 

Tagebucheintrag 10.04.XXXX
 

Liebes Tagebuch,
 

ich segele nun schon seit fast einem Jahr übers Meer. Die letzten paar Tage waren relativ ereignislos, und dafür bin ich nach dem Sturm von letzter Woche ziemlich dankbar.

Laut der Karte sollte ich bald eine Insel namens Jaya erreichen. Dort soll es eine ganze Stadt voller Piraten geben! Ich bin so aufgeregt. Es wird dringend Zeit, dass ich meine Vorräte aufstocke, und ich würde auch gerne wieder unter Menschen sein. Zumindest für eine Weile.
 

Claire schlug ihr Tagebuch zu und wischte sich müde über die Augen. Es war gerade Mittag; die Sonne zeichnete flirrende Muster auf das Wasser um sie herum.

Sie war alleine auf dem kleinen Boot, mit dem sie segelte; es war eines dieser Boote, das darauf ausgelegt war, nur von ein oder zwei Personen bemannt zu sein. Streng genommen war es ein Wunder, dass Claire es in diesem winzigen Kahn überhaupt so weit geschafft hatte. Aber hin und wieder hatte sie zeitweise noch jemanden mitgenommen, von einer Insel zur anderen gebracht. So hatte sie immerhin zeitweilig Gesellschaft gehabt.

Gähnend sah sie sich um. Vor ihr am Horizont sah sie bereits die dunkle Silhouette einer Insel. Der Anblick weckte in ihr leise Vorfreude, und sie musste ein aufgeregtes Kichern unterdrücken. Sofort fragte sie sich, ob sie in der langen Zeit alleine auf See nicht ein bisschen den Verstand verloren hatte.
 

Der Hafen von Mock Town war zu diesem Zeitpunkt besonders lebhaft. Piraten kamen an, legten ab, es herrschte allgemein gute Laune unter den Leuten. Claire erntete einige etwas verwirrte Blicke, als sie mit ihrem kleinen Boot anlegte und auf den Steg kletterte.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie in das Gewimmel der Stadt eintauchte. Zuerst brauchte sie etwas zu trinken, danach musste sie noch einkaufen...

Sie hatte schnell eine Bar gefunden, die ihr passend erschien. Kein allzu hohes Etablissement, aber auch keine absolute Absteige.

Sie betrat den Schankraum, und die Luft war dick von Alkoholdämpfen und dem Rauch von Zigaretten und Zigarren. Einige der Gäste blickten auf, um zu sehen, wer da die Bar betreten hatte, aber allgemein schenkte man ihr nicht allzu viel Beachtung. Sie ließ sich an der Theke nieder und ließ für eine Weile den Blick durch den Raum schweifen, ehe sie zum Bestellen ansetzte. Allerdings kam sie nicht weit, denn eine Stimme hinter ihr sagte:"Zwei Krüge Rum für die Lady und mich."

Sie drehte sich um und wollte den Fremden zurechtweisen, doch ihre Worte blieben ihr in der Kehle stecken. Sie kannte das Gesicht des Mannes von den Steckbriefen; Bellamy „die Hyäne“.

Er ließ sich neben ihr nieder und sah sie an, den Kopf auf die Hand gestützt und sie von oben bis unten musternd.

"Neu hier?“

"Gerade angekommen“, erwiderte sie ruhig.

Der Wirt brachte den bestellten Rum, und Bellamy schob das Glas zu ihr. "Los, trink."

Sie schmunzelte. "Danke. Ist das die Standardprozedur für Neulinge hier?"

Er grinste und ließ seine Zunge raushängen. "Nur für die Hübschen."

"Hmpf." Claire nahm einen Schluck von dem Rum. "Ich hätte von jemandem mit dem Beinamen 'Hyäne' nicht so viel Charme erwartet. Bravo."

"Ich dachte mir schon, dass du von mir gehört hast." Sein Grinsen war so selbstgefällig, dass Claire gerne noch einen abwertenden Spruch hinzugefügt hätte, aber im Interesse ihres eigenen körperlichen Wohlergehens entschied sie sich dagegen und schwieg einfach.

Nach ein paar Sekunden davon, in denen Bellamy offenbar gespannt auf eine Antwort gewartet, aber keine bekommen hatte, setzte er schließlich wieder an: "Uuuund?"

"Was 'und'?"

"Hat das hübsche Gesicht, das da neben mir sitzt, auch einen Namen?" Er lehnte sich rüber, und sie konnte deutlich seine Fahne riechen. Offenbar hatte er schon reichlich getrunken, bevor sie überhaupt die Bar betreten hatte. Sie rollte mit den Augen, antwortete aber trotzdem.

"Claire. Mein Name ist Claire."

"Claire..." Er rieb sich am Kinn. "Kann mich nicht dran erinnern, den Namen schonmal gehört zu haben. Noch kein Kopfgeld, was?"

Sie schüttelte den Kopf. "Ich... bevorzuge es, unerkannt zu bleiben. Ist einfacher so."

"Na hör mal, ist ja auch besser so." Er lehnte sich noch weiter vor, dabei stützte er sich mit einer Hand auf ihrem Oberschenkel ab. "Wäre schade um dein hübsches Gesicht."

Claire war sich nicht ganz sicher, ob er wirklich derart mies im Flirten war, oder ob er nur versuchte, irgendeine Reaktion von ihr zu provozieren. Vielleicht wars auch der Alkohol.

Sie zog ihr Bein weg, wodurch er beinahe auf dem Boden landete. "Nichts gegen dich, aber so nahe kommt mir keiner beim ersten Treffen."

Er sah verdutzt zu ihr, dann durch den Raum, wo einige Piraten an einem Tisch die beiden scheinbar schon die ganze Zeit beobachtet hatte. Wahrscheinlich seine Crew; zumindest ein Gesicht, das von „Bigknife“ Cirkies, erkannte sie ebenfalls von einem Steckbrief.

Dieser war gerade im Begriff, aufzustehen, aber Bellamy hob seine Hand, offenbar um ihm zu signalisieren, dass er sich nicht einmischen sollte. Dann wandte er sich wieder an Claire. "Du hast Mut, Mädchen. Das gefällt mir."

Wieder behielt sie ihre schnippische Antwort für sich, aber es fiel ihr zunehmend schwerer. Stattdessen nippte sie weiter an ihrem Rum, hoffend, sich damit ablenken zu können.

Einige Sekunden Stille später setzte der Pirat erneut an: "Und, was treibt dich nach Jaya?"

"Ich habe eigentlich nur hier angelegt, um meine Vorräte aufzustocken."
 

Egal, wie einsilbig und ablehnend ihre Antworten auch waren, der Pirat ließ sich nicht abschrecken.

Er fragte noch mehr; wo sie herkam, wo ihr nächstes Ziel lag, und so weiter. Als er dann fragte, wo sie die Nacht verbringen würde, reichte es ihr. Sie knallte das Geld für den Rum auf den Tisch, absolut nicht einverstanden damit, sich von einem Wildfremden einen ausgeben zu lassen, und verließ die Bar, ohne sich zu verabschieden.

Plötzlich schien ihr die Stadt nicht mehr ganz so einladend zu sein. Sie würde ihre Einkäufe schnell erledigen und dann ablegen; so verlockend der Gedanke auch war, eine Nacht in einem richtigen Bett zu verbringen.

Jemand rempelte sie an, sie stolperte fast, entschuldigte sich aber und wurde angefahren: "Pass auf, wo du hinläufst, Mädchen!"

Sie sah dem Mann nach, schüttelte den Kopf und wollte weitergehen, bis ihr auffiel, dass ihre Tasche plötzlich verdächtig leicht war. Mit einem unguten Gefühl ihm Magen sah sie herunter und fand ihre Vermutung bestätigt: Jemand hatte ihre Geldbörse gestohlen!

Mit den Zähnen knirschend fuhr sie herum und suchte in der Menge nach dem Typen, der sie gerade angerempelt hatte. Gerade sah sie ihn noch in einer Gasse verschwinden, da setzte sie ihm auch schon nach. Dabei verfluchte sie sich für ihren Leichtsinn; natürlich hatte man sie bestohlen! Sie befand sich gerade in einer Stadt der Gesetzlosen! Aber immerhin, so würde sich auch keiner drum scheren, was sie mit dem Dieb anstellte, wenn sie ihn erst einmal in die Finger bekam.

In ihrer Hast bemerkte sie nicht, wie sie an einem ihr durchaus bekannten Mann vorbeihetzte.

Bellamy drehte sich leicht irritiert um, als das Mädchen aus der Bar losrannte, ohne ihn auch nur zu beachten. Allerdings war damit auch sein Interesse geweckt. Wo sie wohl hinwollte?
 

Der Dieb war sich seiner Sache offenbar sehr sicher. So sicher, dass er in aller Ruhe in der Gasse saß und Claires Geld zählte, als sie ihn fand.

"Hey!"

Er sah auf, schien sich aber keine allzu großen Sorgen zu machen. Claire war mit ihrer Größe von 1,70 m keine besonders furchteinflößende Gestalt, und der Jeansrock und die ausgeleierten Stiefel halfen dem Eindruck sicher nicht.. Er hielt sie wahrscheinlich für ein wehrloses kleines Mädchen.

Der Mann grinste sie an. "Haste was verloren, Kleines? Komm, ich helf dir suchen."

"Leck mich." Sie war so wütend, dass ihr nichts Besseres als Antwort einfiel.

Er musterte sie von oben bis unten, und das Grinsen wurde breiter. Doch urplötzlich wurde das Grinsen durch weit aufgerissene Augen und erschrockene Blässe abgelöst, im selben Moment, wo ein wesentlich größerer Körper einen Schatten auf Claire warf.

"B-Bellamy! Oh, hey. G-gehört das Mädchen zu dir? Tut mir leid, hätte ich das gewusst, hätte ich nicht... nicht..."

Tatsächlich war es wieder die Hyäne, die da hinter Claire stand und sie nun beiseite schob, um bedrohlich auf den Dieb zuzutreten. "Hör zu, du kleine Ratte, so wird’s jetzt gemacht: Du gibst der Lady ihr Geld zurück, und ich lasse dich vielleicht davonkommen. Deal?"

Der Mann sah von Bellamy zu Claire und wieder zurück, ehe er die Geldbörse fallen ließ und davonlief.



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