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Hunter of Darkness

Schattenspiel
von

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Einunddreißig

 „Doch, was ich nicht verstehe ist, warum der Schutz auf Kris reagiert hat.“ Bei Lorens Worten riss Celestine überrascht die Augen auf. Offensichtlich hatte der Blonde sie darüber nicht in Kenntnis gesetzt, als er sie angeschleift hatte. Und trotzdem konnte sich die Schwarzhaarige selbst einen Reim darauf machen, da ihr Blick direkt wieder auf meiner Seele lag, während ihre Augen aufleuchteten.

„Nein. Der Schutz hat nicht auf Kris reagiert, sondern auf den Parasit. Der Schutz kennt Kris nur in Verbindung mit dem Gemisch ihrer Elemente, aber nicht nur mit der Elektrizität.“ Missmutig legte ich eine Hand zwischen Mishkas Ohren und dieser ließ die Augenlider sofort auf Halbmast sinken.

„Und was heißt das jetzt für mich? Dass ich die Gilde nicht mehr verlassen darf, solange sich mein Schatten-Speicher nicht wieder gefüllt hat?“ Nachdenkliche Blicke legten sich auf mich, ehe eine Idee aus Lorens Augen heraus funkelte.

„Die Arena.“

„Was?“ Neugierig spitzte Mishka seine Ohren, während ich verwirrt dabei zusah, wie die Jungs sich einig zu sein schienen.

„Die Arena“, wiederholte Loren nun. „Wenn du in ihr deine Kräfte bis ans Äußerste treibst, wird höchstwahrscheinlich auch die Elektrizität als eigenes Element abgegeben. Und wenn die Arena diese aufnimmt, wird sie sie als Teil von dir abspeichern und der Schutz sie künftig akzeptieren.“ Auch wenn Loren so aussah, als würde er jeden Moment aus dem Zimmer stürmen wollen um seinen Plan in die Tat umzusetzen, wandte sich Chester erst einmal an Daisy.

„Was wiederum heißt, wir bräuchten dich mit vor Ort.“ Ein knappes Nicken war ihre einzige Antwort. „Bist du damit einverstanden, wenn wir gleich runtergehen?“ Die Angesprochene atmete geräuschvoll durch und nickte erneut.

„Ihre aktuellen Werte sprechen nicht dagegen. Und wenn ihr den Parasiten aus der Reserve locken wollt, dann wäre jetzt der beste Zeitpunkt, da der Schatten noch immer nicht regeneriert ist. Auch wenn ich eigentlich, aus ärztlicher Sicht, dagegen bin.“

 

Und ehe ich mich versehen konnte, hatte man mich auch schon durch mir unbekannte Gänge und eine endlos wirkende, steinerne Wendeltreppe hinuntergeführt. Wenn das so weiter ging, würde ich mir noch einen Gebäudeplan geben lassen müssen... Doch war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, darüber nachzudenken, da wir das Ende der Treppe erreichten und Loren und Chester, die bis eben meinen Blick nach vorn versperrt hatten, zur Seite traten. Verblüfft starrte ich auf die rund 30 Meter hohen Wände. Ich hatte noch nie ein Stadion in echt gesehen, doch stellte ich mir die Maße ungefähr genau so vor. Von den Wänden her fiel der Boden in breiten Absätzen zur Mitte hin ab, wobei sich an mehreren Stellen Stufenreihen bis zur Mitte zogen. Auf den Absätzen reihten sich Sitzplätze aneinander. Und in der Mitte des Raumes hingen riesige Bildschirme von der Decke, die rundherum ausgerichtet waren. Ja, ich hatte definitiv Stadion-feelings hier.

Als Mishka mich sanft an der Hüfte anstupste, folgte ich den anderen mit Abstand die Stufen hinunter. Wir liefen auf eine tiefe Grube zu, die sich genau in der Mitte des Raumes befand. Als ich an der umrundenden Mauer stehen blieb konnte ich einen Blick auf Wände und Boden werfen, die aus einem mir unbekannten Gestein bestanden. Es war schwarz, doch schienen verschiedenfarbige Lichtblitze durch es hindurch zu zucken, wenn man genauer hinsah. Während ich das Schauspiel genauer betrachten wollte, lehnte ich mich ein wenig nach vorn und stieß mit der Nase gegen eine unsichtbare Wand. Überrascht zuckte ich zurück und griff mit der Hand nach vorne. Auch wenn ich sie nicht sehen konnte, so war da doch eine Wand. Beinahe wie Glas, doch spürte ich ein sanftes Kribbeln unter meiner Handfläche.

„Das ist ein Schutzschild, das die Arena umgibt, sodass nichts von innen nach außen und auch nichts von außen nach innen dringen kann.“ Fasziniert wandte ich mich an Chester, der neben mir stehen geblieben war, um mir Zeit zu geben, die Eindrücke zu verarbeiten.

„Wie?“

„Diese Arena ist mit so viel Elementarer-Energie geladen, dass sie allem stand hält. Man muss in ihr nur ein Mal eine Fähigkeit einsetzen, damit der Magiestein sie speichert. Und dann findet sie ganz von selbst einen Weg, wie sie diese unschädlich machen kann. Setzt man zum Beispiel Feuer ein, wird sie direkt mit Wasser und Eis dagegenhalten. Das ist auch der Grund, weshalb nach jedem Gildenumzug die Arena mit einem Kampf-fest eingeweiht wird, damit sie alle Energien in sich aufnehmen kann. Ebenso sind alle unsere Übungsräume mit diesem Schild verbunden, so dass eigentlich kein größerer Schaden in ihnen entstehen sollte.“ Chesters rechte Augenbraue senkte sich verheißungsvoll, während sein Blick kurz zu Loren huschte, ehe er fortfuhr. „Die Schilde dort sind jedoch nichts, im Vergleich zu diesem hier oder der Gildenkuppel, was bedeutet, dass es manchen Personen nicht erlaubt ist, ihre Fähigkeiten in den Übungsräumen zu nutzen. Jedenfalls“ – ich erhaschte einen Blick auf Loren, der Chesters Worte tonlos mit den Lippen nachahmte und dabei mit den Augen rollte – „kann der Schild der Arena, ebenso wie die Schutzkuppel, im Bruchteil einer Sekunde reagieren. Und beide Schilde lernen voneinander. Was heißt, dass im schlimmsten Falle jemand vielleicht die Kuppel zu Fall bringen könnte, jedoch würde er damit den Schild hier stärken. Und solange es der Erbe nicht zulässt, wird niemand durch diesen Schild hier durch kommen. Man kann die Arena also auch als Notfallbunker ansehen.“ Fasziniert flog mein Blick noch ein Mal zu dem schwarzen Gestein, ehe Loren an mir vorbei lief und mir dabei auf die Schulter tippte.

„Also, kurzum: Zeig', was du alles kannst. Und damit meine ich alles. Also, alles, was du gerade so zustande kriegst.“ War das da eben etwa eine Anspielung gewesen? Oder eine Herausforderung? Mit ein paar zügigen Schritten schloss ich zu dem Blonden auf, als ich hinter mir Chesters Stimme vernahm:

„Halt. Du nicht.“ Fragend wandte ich mich um und blickte in Mishkas silberne Augen, die trotzig in die meinen blickten. Mit nur zwei Schritten war ich wieder bei ihm und hatte seinen breiten Schädel in den Händen, während ich mich zu seinem Gesicht hinunter beugte.

„Ich bin gleich zurück, warte hier.“ Mit einem widerwilligen Schnauben setzte sich der Kater auf seine Hinterhand und schlug mit seinen zwei Schwänzen hin und her. Und so konnte ich nun doch hinter Loren den nächsten Treppenlauf hinunter steigen.

 

Vor dem Torbogen, der in die Arena führte, blieb Loren stehen und wandte sich der Wand auf der rechten Seite zu. Als ich um seine Schulter herum lugte konnte ich den Blick auf ein hochmodernes Touch-Display werfen, auf dem der Lockenkopf herum tippte. Als Loren meinen neugierigen Blick bemerkte gab er ein verhaltenes Kichern von sich.

„Was? Überrascht dich diese Art von Technik so sehr? Nicht alle Fähigkeiten beziehen sich auf Elemente oder Kampf. Manche sind tatsächlich an die aktuelle Lebenslage angepasst und weiterentwickelt. Fortschrittlich also.“ Ich konnte spüren, wie sich meine Wangen rot färbten. War meine Überraschung darüber wirklich dermaßen offensichtlich gewesen? „Und dieses Panel hier wurde durch eine Fähigkeit mit der Arena verbunden. Man kann zum Beispiel Sparing-Partner erstellen oder die Umgebung anpassen. Es gibt auch die Möglichkeit personenbezogene Voreinstellungen abzuspeichern.“ Während er das erklärte, tippte er unbeirrt weiter auf dem Display herum, wählte dies aus, bestätigte dort etwas und klickte schlussendlich einen großen, grünen Button in der rechten, unteren Ecke an. „Ich denke, das kann man so lassen. Ich war mal so frei, dir ein paar Rauch-Gegner zu erstellen.“ Bei diesen Worten musste ich erneut um Loren herum schauen, jedoch auf der anderen Seite. Inmitten der Arena waberte Rauch. Hier und da konnte ich Gliedmaßen erkennen. Hier einen Kopf, dort einen Schwanz. Erneut vollkommen fasziniert machte ich zwei Schritte auf die Arena zu und kniff die Augen leicht zusammen, um die „Gegner“ besser erkennen zu können. Sie wirkten so lebendig, bewegten sich leicht, während sie da standen und warteten.

„Wie ist das möglich?“

„Magiestein. Er speichert nicht nur die Fähigkeiten, die in seiner Nähe eingesetzt werden, sondern kann diese auch eins zu eins wiedergeben. Die Mauern und der Boden wirken wie Projektoren, alles was über die Höhe der Wände projiziert werden müsste, ist nicht machbar. Jedoch in diesem offenen Raum hier unten, kann jede Projektion zu einem handfesten Replikat gemacht werden.“ Langsam glitten meine Augen von Loren zurück zu den Rauchschwaden, während mein Gesicht weiterhin in seine Richtung gewandt blieb.

„Das heißt, sie haben einen festen Körper?“ Die goldenen Locken meines Lehrers wippten, als dieser nickte.

„Genau, das heißt es. Aber mehr werde ich dir nicht verraten. Ich will dir ja nicht den Spaß verderben. Und jetzt auf, zeig' mal, was du gelernt hast.“ Mit einem schiefen Grinsen verdrehte ich die Augen und trat den letzten Schritt voran in die Arena.

„Ach ja, ich würde von dir gerne mal ein paar Angriffe sehen, verstanden?“ Mit kritisch zusammengezogenen Augenbrauen wandte ich mich dem Älteren doch noch ein Mal zu, doch machte dieser nur eine alles einschließende Bewegung mit der Hand. „Der Schutz wird mit dir schon fertig.“ Ich war mir wirklich nicht sicher, ob er mich gerade absichtlich reizen wollte, aber wenn dem so war, dann war er auf dem richtigen Wege. Mit einem leisen Schnauben wandte ich mich wieder um und ging auf die Rauch-Wesen zu. Langsam und leichtfüßig liefen sie auseinander. Es waren vier an der Zahl. Wenn ich die Augen zusammenkniff konnte ich hinter den Rauchschwaden Fuchs-ähnliche Gestalten erkennen. Ebenso erinnerten ihre Bewegungen stark an diese Tiere. Vielleicht war der Gedanke, sie mit Füchsen zu vergleichen, gar nicht so verkehrt...

Füchse waren flink und trickreich.

Ich dagegen war faul und beim Kämpfen meist überfordert.

Wow, was für passende Sparing-Partner für mich...

Langsam aber sicher kam meine Gereiztheit zurück. Vermutlich sank mein Zuckerspiegel schon wieder. Mit einem Kopfschütteln holte ich meine Gedanken in das Hier und Jetzt zurück und überblickte noch einmal meine drei Gegner. Moment... Es waren doch eben noch vier gewesen!

Hastig wirbelte ich herum, um mich Nase an Nase mit dem vierten Rauch-Fuchs wiederzufinden. Erschrocken sog ich scharf die Luft ein, doch krachte der ziemlich manifeste Schädel des Tieres da auch schon gegen meinen und ich landete auf dem Hosenboden. Weiße Pünktchen tanzten vor meinen Augen und ich brauchte einen Moment, um diese weg zu blinzeln. Doch hörte ich da auch schon Lorens leises Lachen.

Loreeeeen“, gereizt zog ich seinen Namen in die Länge und spürte die Luft um mich herum knistern, während sein Lachen in ein ersticktes Husten über ging und er sich tiefer in die Schatten des Gangs zurück zog. Währenddessen hatten sich die Rauch-Füchse auf einen Überraschungsangriff vorbereitet.

Im Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr und reagierte reflexartig, indem ich mich nach vorne warf. Nur knapp entkam ich dem ersten Angreifer dadurch. Doch ließ mich der nächste nicht auf die Beine kommen, da er auf mich zusetzte, sobald ich mich aufrichtete. Hastig riss ich den rechten Arm in die Höhe und stützte diesen mit der anderen Hand, während ein kleines Schatten-Schild zwischen uns erschien. Das Tier krachte dagegen und mit einem lauten Knacken zog sich ein Riss durch den Schild. Erschrocken darüber stieß ich den Rauch-Fuchs mithilfe des Schildes von mir und mich vom Boden ab, um endlich wieder auf die Beine zu kommen. Den zerbrochenen Schild ließ ich dabei einfach verschwinden und wirbelte herum, um die Gegner wieder vor mir zu haben. Keine Sekunde zu früh, denn da sprang auch schon ein weiterer Fuchs auf mich zu. Wütend über diese Dreistigkeit holte ich mit der geballten Faust aus und schmetterte diese, ohne darüber nachzudenken, gegen das Tier. Ein pechschwarzer Film legte sich über meine Faust, ehe sich dieser in einer einzigen explosiven Welle entlud, kaum dass ich den Körper des projizierten Tieres berührte. Im Bruchteil einer Sekunde verpuffte der Körper in einer einzigen Rauchschwade, während mich die Druckwelle nach hinten um warf.

Was... war... das...?

So stark war das Verpuffen meines Elementes noch nie gewesen. Außerdem war der Schatten noch nie so rein, ohne jegliche Blitze, gewesen.

Doch, Stopp! Konzentration! Nicht ablenken lassen!

Während ich mich langsam wieder auf die Beine kämpfte, eilten die verbliebenen drei Rauch-Füchse auf mich zu. Es hatte sie wohl auch von mir weggeschleudert. Doch musste ich nicht lange warten, da waren sie auch schon wieder in Reichweite. Der erste sprang direkt auf mich zu und ich wich aus, um mich direkt dem nächsten zuzuwenden. Meine Handfläche schoss nach vorne, ehe er in einen rauchfarbenen Schild krachte, aus dessen Rändern sich gräuliche Blitze entluden. Skeptisch betrachtete ich das viel zu helle Schild. War mein Schatten nun wirklich aufgebraucht?

Doch hatte ich auch jetzt keine Zeit zum Nachdenken, da mich ein weiterer Rauch-Fuchs von den Beinen holte, indem er sich gegen meine Schulterblätter warf und mich mit dem Gesicht voran gegen meinen eigenen Schild schleuderte. Schlecht für die Füchse, denn nun war ich wirklich wütend. Völlig Reflex-gesteuert warf ich mich herum und sprang den nächstbesten Fuchs aus der Hocke heraus an, wobei sich gräuliche Blitze aus meinen Händen entluden und ihn somit regelrecht grillten, als ich ihn berührte. Kaum war die Masse zwischen meinen Fingern nur noch Rauch, fuhr ich erneut herum und sprang den nächsten Gegner an. Mit gebleckten Zähnen ergriff ich den Körper in den Rauchschwaden, umhüllte ihn mit grell-gelben Blitzen und schleuderte ihn aus der Drehung heraus gegen den verbliebenen Rauch-Fuchs. Beide verpufften mit einem Mal zu Rauch.

Schwer atmend blieb ich in der Hocke sitzen und blickte mich abwartend um, die Muskeln weiterhin angespannt. Doch tauchte kein weiterer Rauch-Fuchs auf. Stattdessen betraten Loren und Daisy die Arena und kamen geradewegs auf mich zu. Mit den Augen fixierte ich die beiden, während ich langsam aufstand, doch war ich nicht gewillt, sie an mich heran zu lassen. Die braunen Augen der Frau verengten sich ein wenig, als sie mir etwas entgegen streckte.

„Nimm das.“ Kurz blickte ich auf den Gegenstand in ihrer Hand, dann wieder zurück in ihre Augen und schüttelte den Kopf.

„Nein.“ Langsam hob sich eine Augenbraue der Frau an.

„Entweder du nimmst den Traubenzucker, oder ich leg dich aufs Kreuz und hau dir eine Spritze rein.“ Mürrisch verengte ich die Augen und wich einen Schritt zur Seite aus, damit mir Loren nicht zu nahe kam.

„Versuch's doch!“ Mit einem gefährlichen Lächeln auf den Lippen schloss Daisy die Finger um den Traubenzuckerblock und machte einen Schritt auf mich zu, während ich in gleichbleibendem Abstand zurückwich.

„Oh, nichts lieber als das...“ Und plötzlich stolperte ich über meine eigenen Füße, als diese sich wie von selbst gegeneinander pressten. Überrascht landete ich auf dem Rücken, während auch der Rest meines Körpers wie in unsichtbaren Fesseln lag.

„Fass' mich nicht an!“ Daisys braune Augen musterten mich abschätzend, als sie neben mir in die Hocke ging.

„Oh doch.“ Wie in Rage versucht ich mich aus den unsichtbaren Fesseln zu befreien.

„Wag' es nicht!“

„Oh doch“, wiederholte Daisy jedoch nur kühl und griff in die Tasche ihres Kittels, aus welchem sie eine kleine Flasche und eine Spritze hervor holte. Mit geübten Fingern bereitete sie die Spritze vor.

„Lass mich in Ruhe!“ Als Daisys Blick nun wieder zu mir wanderte, wurde er weicher.

„Alles ist gut. Gleich geht’s dir wieder besser, versprochen.“ Und im nächsten Moment spürte ich auch schon den Piks an meinem Oberschenkel. Am liebsten hätte ich sie von mir gestoßen, doch konnte ich mich noch immer nicht bewegen. Während ich der Frau einige Beschimpfungen an den Kopf warf, trat Loren langsam an uns heran, wobei er zwischen mir und Daisy hin und her schaute.

„Unterzucker kann zu aggressivem Verhalten führen. Sie wird sich später vermutlich nicht einmal mehr daran erinnern, das sie so gehandelt hat.“ Mit einem wütenden Schnauben beendete ich meine Schimpftirade und wandte den Blick ab.

 

Einige Minuten vergingen, bis Daisy endlich die unsichtbare Fessel von mir nahm. Langsam wandte ich den Blick an die Frau, die mir in diesem Moment das Zuckermessgerät an den Finger hielt. Kurz zuckte ich zusammen, ehe sie mich wieder los ließ und ich mich langsam mithilfe der Ellenbogen aufrichtete. Doch hob mir die Frau da auch schon Traubenzucker unter die Nase.

„Nimm das.“ Noch während ich mich ordentlich aufsetzte, nahm ich ihr den Block aus der Hand und brach mir ein Plättchen heraus. Als ich es aus seiner Einzelverpackung schälte, hob die Blonde zwei Finger in die Höhe. Kommentarlos leistete ich folge und ließ den Blick wandern. Nur bruchstückhaft erinnerte ich mich an den Anfang meines Kampfes, doch verlief meine Erinnerung recht schnell im Sande.

„Was ist passiert?“ Während Daisy aufstand, wuschelte sie mir durch die Haare. Irritiert hob ich den Blick an und erblickte Lorens Hand vor mir. Lächelnd half er mir auf die Beine, während die Ärztin mir eine Antwort gab.

„Na ja, du hast die Tierchen ausgeschaltet und bist recht schnell und weit in den Unterzucker gerutscht. Du hattest nur die Symptome einer starken Unterzuckerung, vielleicht etwas verschärft durch das Element selbst, aber mach dir darüber mal keine Gedanken.“

„Und... hat es geklappt?“ Loren und Daisy nickten gleichzeitig. Doch fiel mein Blick dann auf meine Hand und welche ich schloss und wieder öffnete. Da war doch was gewesen...

„Was war das...? Diese starke Druckwelle...“ Lorens Arm legte sich um meine Schulter, als er mich aus der Arena führte.

„Ach, das werden wir noch herausfinden. Aber jetzt isst du erst einmal was und dann ruhst du dich aus.“



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