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Life is not that easy

Und erst recht keine Soap!
von

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Sasuke:

Ich schaute auf, als unser Sensei vorn um Ruhe bat. Die Stunde ging los und ich wartete wie immer darauf, was heute das Thema sein würde. Meine Unterlagen waren fein säuberlich auf dem Tisch ausgebreitet und mit einem Griff würde ich zu den Hausaufgaben blättern können. Die ich ebenfalls sauber und ordentlich erledigt hatte.

Eben jene Aufgaben waren schnell erledigt – nur wunderte mich, wie sehr Naruto sich dabei beteiligte. Er meldete sich, um Lösungswege zu erklären, fragte nach, wenn er nicht weiter gekommen war. Und seine Antworten waren sogar richtig. Es war neu, dass der Dobe sich für gute Noten einsetzte. Aber naja, wahrscheinlich hatte er endlich begriffen, dass er für seine Versetzung kämpfen musste. Ich gab es zwar laut nicht zu, aber ich war erleichtert, dass er noch eine Chance hatte. Die Aussicht, den Rest der Schulzeit ohne meinen besten Freund zu verbringen, hatte mich schon nervös gemacht – immerhin würden wir bald entscheiden müssen, ob wir hier die weiterführenden Klassen besuchten oder eine andere Schule wählten. Im Moment war mein Vater drauf und dran, mich hier zu lassen, aber wer wusste schon, wie viel Zeit mir wirklich blieb? Also wollte ich mir meine Freunde so lange so nahe wie möglich halten und die Zeit mit ihnen genießen.
 

Das neue Thema waren also Geradengleichungen. Hn. Sah nicht allzu schwierig aus. Ich betrachtete die Aufgaben und die erklärenden Zeichnungen mit einem skeptischen Blick. Diese Handschrift, mit der die beiden Graphen bezeichnet waren, erinnerte mich stark an jemanden. Ich blickte fragend nach vorn, als Hatake-sensei anfing, uns die Grundlagen zu erklären. Ich schrieb mit, aber hier und da ging mein Blick zu meinem besten Freund, der überhaupt nicht mitschrieb. Aber er war dabei und verfolgte aufmerksam, was vorne geschah.

Ich blinzelte, als er sich die Hand leicht vor den Kopf schlug und murmelte „Ach, daran hab ich nicht gedacht. Mist auch, echt jetzt!“ Irgendwie wirkte es, als sei das nichts Neues für ihn. Als wir die gestellten Aufgaben selbstständig bearbeiten sollten, wandte ich mich ihm kurz zu. „Dobe?“, flüsterte ich, „Hast du irgendwas angestellt?“ Er grinste zur Antwort nur zufrieden. Schüttelte den Kopf und sah nach vorn. Unser Lehrer sah scheinbar zufrieden zurück. Merkwürdig.
 

Wir arbeiteten ganz normal weiter und Sensei rief einen nach dem anderen nach vorn, um unsere Lösungen an die Tafel zu schreiben und sie wenn nötig zu korrigieren. Fast alle kamen dran, bis Hyuuga die Hand hob.

„Sensei!“ Unser Lehrer sah zu ihm. „Hm?“ Das nahm der Kerl zum Anlass, seine Frage zu stellen: „Wieso werden wir alle nach vorn gerufen und der Idiot da hinten nicht? Er schreibt nicht mit, er macht gar nichts.“ Einige andere Schüler pflichteten ihm bei. Idioten, hielten sich für was Besseres. Ich presste die Zähne aufeinander. Aber die Antwort überraschte mich: „Ich nehme ihn aus gutem Grund nicht dran.“ Hatake-sensei hielt ein paar Blätter hoch. „Seine Lösungen habe ich hier. Bis auf eine Aufgabe ist alles richtig.“ Er sah den verblüfften Neji an. „Außerdem solltest du dich lieber um deine eigenen Noten kümmern, oder, Neji-kun?“ Das brachte ihn dazu, komplett den Mund zu halten. Ich unterdrückte ein Zucken der Mundwinkel. Das war eine gute Antwort. Obwohl es mich wunderte, dass Dobe die Aufgaben schon gemacht hatte. War das vielleicht die Chance, die Naruto bekommen hatte, um seine Note aufzubessern?
 

Sakura:

„Man, Naruto! Wie hast du das denn gemacht? Wieso hattest du schon die Aufgaben – und wieso hatte Sensei deine Lösungen schon vor Unterrichtsanfang?“ Ich war völlig perplex. Klar hatte ich gehört, dass Hatake-sensei einigen Schülern angeboten hatte, ihnen in einer Freistunde Nachhilfe zu geben, aber die erste Stunde wäre dafür doch erst morgen. „Hn“, machte Sasuke, „Ist das die Möglichkeit, die du am Mittwoch erwähnt hast? Deine Note aufbessern wolltest du doch.“ Eifrig nickte der Blondkopf. Ich sah zwischen den beiden hin und her. Die Stunde war vorbei, wir saßen hier und warteten darauf, dass unser nächster Lehrer kam.

„Und was heißt das?“, fragte ich. Irgendwie stand ich gerade auf dem Schlauch. „Na, dass Hatake-sensei ihm die Aufgaben schon vorher gegeben hat und er sollte die Lösungen heute morgen abgeben. Dann noch die Beteiligung am Unterricht. Er will, dass Dobe sich anstrengt.“ Naruto nickte heftig zu Sasukes Erklärungen. Huh, ich hätte nicht gedacht, dass unser Lehrer sich so für uns anstrengen würde. Andererseits war er schon bemüht, dass wir alle mitkamen. Der Mann war schweigsam und zurückgezogen, aber gerecht. Wenn sich jemand anstrengte, dann nahm er das auch wahr.
 

Naruto jedenfalls schien kaum noch aus dem Strahlen heraus zu kommen, er war dauerhaft gut gelaunt gewesen heute. Nicht einmal die üblichen Kommentare unserer Mitschüler konnten ihm etwas anhaben.
 

Naruto:

Ich hüpfte regelrecht nach Hause. Immer wieder machte ich mir klar, dass ich das Jahr schaffen könnte. Ich würde nicht von meinen Freunden getrennt werden und vielleicht würden die anderen Schüler mich endlich mehr respektieren, wenn ich bessere Noten bekam.

Aber an meiner Haustür war meine gute Laune gänzlich verschwunden. So war es immer – je näher ich der Wohnung kam, umso mehr zog es mich runter. Mein Weg war so lang, dass ich immer wieder sah, wie andere Kinder meines Alters oder auch jünger nach Hause kamen. Wie ihre Eltern sie mit einem Lächeln an der Tür begrüßten und sie nach ihrem Tag fragten. Ich roch die verschiedenen Gerichte, die pünktlich zu Schulschluss auf den Tisch kamen. Ich musste daran denken, wie schön es wäre, mit einer warmen Umarmung anzukommen. Nicht selbst in der Küche zu stehen und doch immer wieder dasselbe zu essen. Jemanden zu haben, der zuhörte, wenn ich etwas sagte und einfach da war.
 

Man durfte mich nicht falsch verstehen – ich war unendlich dankbar für meine Freunde, sie machten mein Leben um vieles besser und ich wüsste nicht, was ich ohne sie tun würde. Aber ihre freundlichen Worte, die aufmunternden Blicke und ihr Lachen endeten bei ihren Häusern. Oder eher, an der Kreuzung, an der wir drei immer in verschiedene Richtungen gehen mussten. Dann war da niemand mehr, der meine Gedanken in eine andere Richtung lenken konnte. Niemand, auf den ich mich freuen konnte. Ich war immer allein.
 

Seufzend öffnete ich die Tür und hob den Kopf, um das Licht einzuschalten. Da merkte ich, dass es bereits brannte. Ich blinzelte und roch Gebäck. Wärme hing ebenfalls noch in der Luft. Was war denn hier los?

Mit zwei Schritten war ich durch meinen viel zu kurzen Flur und trat ins Wohnzimmer. Dort stand ein kleiner Kuchen auf dem Tisch, der seit langer Zeit mal wieder eine saubere Tischdecke hatte. Auf dem Kuchen waren dreizehn kleine Kerzen, welche fröhlich vor sich hin flackerten. Ich versuchte, um die Flämmchen herum die Person auf dem Stuhl dahinter zu erkennen. Alles, was ich sehen konnte, waren braune Haare in einen Pferdeschwanz gebunden – aber das ist alles, was ich wissen musste.

„Iruka-sensei?“, flüsterte ich halblaut in den Raum. Er stand auf. „Hallo, Naruto-kun“, lächelte er warm, „Ich dachte, ich überrasche dich heute einmal.“ Ich sah zurück auf den Tisch. Der Kuchen war winzig, wahrscheinlich nur für eine Person gedacht. Ich hob misstrauisch eine Augenbraue. „Sensei? Haben Sie den selbst gebacken?“ Beleidigt sah er mich an. „Was soll das?“, erklärte er gekränkt, „Nach all der Mühe, die ich mir gemacht habe?“ Dann senkte er den Blick und nuschelte, dass ihm eine Bekannte geholfen habe und er den Kuchen in meinem Backofen lediglich fertig gebacken hatte. Ich grinste und sprang in das Zimmer, direkt herum um den Tisch und umarmte meinen ehemaligen Lehrer voller Freude. „Danke!“, jubelte ich begeistert. Iruka-sensei lachte. „Alles Gute zum Geburtstag, Naruto-kun.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lula-chan
2018-07-20T14:33:36+00:00 20.07.2018 16:33
Hehe. Wirklich lustig. Sehr lustig geschrieben. Narutos gute Laune ist echt ansteckend.

LG


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