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Hearts in a mirror cage

Steve/James/Bucky
von

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Steve wischte sich geschafft mit dem Handrücken über seine Stirn. Endlich hatte er alles soweit fertig.
 

Morgen war der 4. Juli.
 

Sam und Scott waren vor einer Stunde wieder gegangen, nachdem sie ihm bei den Vorbereitungen für die Feier geholfen hatten und er sich schließlich nur noch um die Kleinigkeiten kümmern musste.
 

Jetzt allerdings wollte er nur noch duschen und ins Bett.
 


 

Er hatte sich gerade hingelegt, als ihn eine Nachricht über eine E-Mail von Bucky erreichte. Ein Blick auf die Zeitanzeigte sagte, dass es gerade eine Minute nach 24 Uhr war, was Steve automatisch zum Schmunzeln brachte.
 

Steve öffnete die Nachricht auf seinem Tablet, an die sich ein Video angehängt befand.
 

Also lud er es herunter, um es sich auch gleich ansehen zu können.
 

Steve lachte leicht auf, als er Bucky und seinen Jungs zu sehen bekam, die sich noch etwas zurechtzupften.
 

Dann holte Bucky eine Gitarre hervor, die er wo weiß wer aufgetrieben haben musste, und Steve lächelte angetan.
 

Er liebte es wenn Bucky Gitarre spielte.
 

Er brauchte einen winzigen Moment, um den flotteren Rhythmus, Stevie Wonders -Happy Birthday- zuordnen zu können.
 

Dann stimmten auch schon Dugan mit der ersten Strophe ein.
 

Steve kam aus dem Feixen nicht mehr heraus, als jeder der Jungs abwechselnd eine Zeile vortrug und sie dabei immer überschwänglicher wurden. Als sie dann beim Refrain auch noch anfingen zu tanzen, war es für Steve ganz aus und er hielt sich vor Lachen den Bauch.
 

Das Video war kaum vorbei, als er eine Anfrage für einen Chat von Bucky erhielt.
 

„Himmel Buck.“, lachte er erneut, als er dessen zerknautschtes Gesicht zu sehen bekam und den tranigen Blick, als wäre er geradewegs aus dem Bett gefallen.
 

„Wo ist der adrette Typ aus den Video hin?“, grinste er, was Bucky mit einem herzhaften Gähnen beantwortete.
 

„Punk. Hab nur drei Stunden geschlafen“, nuschelte er müde und Steve verspürte den Drang ihn so schlaftrunken wie er war in die Arme ziehen zu wollen.
 

„Jetzt noch mal ein separates Happy Birthday von mir Stevie.“, meinte er dann schließlich mit warmer Stimme und einem sanften Lächeln. „Die Jungs hatten darauf bestanden, dir auch gratulieren zu wollen. Also haben mir das Ganze ein paar Stunden zuvor aufgenommen. Das Ergebnis hast du ja gesehen.“
 

„Ja, wie ein Rudel heulender Wölfe.“, gab Steve amüsiert seinen Eindruck wieder. „Sag den Jungs Danke von mir. Es war das grandioseste Geburtstagsständchen, was ich je bekommen hab.“
 

Bucky grinste etwas albern, sah dann aber wieder etwas schuldbewusst aus.
 

„Sorry, die Umarmung muss warten und auch dein Geschenk. Aber ich werde es nachholen, versprochen.“
 

Daran hegte Steve auch keinen Zweifel.
 

„Komm einfach wohlbehalten wieder zurück, mehr brauchst du mir nicht schenken.“, sprach er seinen innigsten Gedanken aus, was Bucky weiterhin reumütig aussehen ließ.
 

„Klar doch. So schnell wirst du mich nicht los.“
 

„Ich vermiss dich Buck.“, rutschte es ihm womöglich etwas zu sehnsüchtig heraus, was Bucky jedoch nur leicht lächeln ließ.
 

„Ich dich auch du Chaot.“ Verbunden mit einem leiseren, „ Mehr als du denkst.“ Was diesen ein kurzes Murren nachsetzen ließ.
 

„Ich meine…“
 

„Du kannst nicht ohne mich sein?“, neckte ihn Steve. „Du möchtest mich heiraten und gemeinsam Kinder großziehen? Meine Güte Buck, du bist so ein Charmeur.“ Bucky zeigte ein ergebenes Kopfschütteln.
 

„Als könntest du mich handhaben Rogers.“, stieg er auf dessen Scherz mit ein, was Steve kurz ins Stocken brachte, musste er sich daran erinnern, dass dies nicht der Boden dafür war in zweideutige Flirterei überzugehen.
 

Bucky würde sich nichts dabei denken, das wusste er, aber ihm würde es die ganze Sache nur wieder erschweren.
 

„Da hast du wohl Recht. Außerdem hätte ich auch gar nicht die Zeit all deine Verehrerinnen mit dem Stock von dir fern zu halten. Da beneide ich Debby wirklich nicht drum.“
 

Bucky schaute einen Moment zu ernst, was Steve schon annehmen ließ er habe es übertrieben.
 

„Es ist eine Gabe Stevie. Also nur keinen Neid.“, gab dieser dann aber in seiner gewohnt selbstsicheren Art wieder, was nun Steve ergeben raunen ließ. „Gut nur das du so bescheiden bist.“
 


 

*
 


 

Bucky hatte ihr Gespräch kurz gehalten, da er und die anderen noch einiges an Weg zurücklegen wollten über den Tag. Dennoch war Steve nicht sofort eingeschlafen nachdem sie sich verabschiedet hatten. Er war einfach zu aufgewühlt gewesen, da er Bucky wieder einmal zu sehr vermisste. Somit hatte er sich das Video auch noch ein, zwei Mal angeschaut und sich dadurch wieder etwas aufmuntern lassen.
 

Er hatte demnach auch nicht viel geschlafen, als ihn seine Mom und sein Dad vorhin angerufen hatte, um ihm zu gratulieren und ihn wie immer daran zu erinnern, dass er sie bald wieder einmal besuchen kommen sollte.
 

Eigentlich hatte er gedacht, dass er es in diesem Jahr vielleicht zusammen mit Bucky machen könnte, aber das hatte sich ja nun leider erledigt.
 

Steve fühlte sich folglich etwas träge, als er sich aus seinem Bett schälte und in Richtung Badezimmer schlurfte.
 

Die Feier würde zwar erst am frühen Abend beginnen, aber er hatte trotzdem noch das ein oder andere zu tun, bevor es soweit war.
 

Wie seine morgendliche Runde mit Muffin. Der Mops döste noch in seinem Hundekorb, als er die Küche betrat, war aber sofort hell wach, als er das Befüllen einer Futterschale mitbekam.
 

Steve indes zog sich seine Laufsachen über, da er nach ihrem Spaziergang noch etwas Joggen anhängen würde.
 

Auf dem Weg den Hausflur hinunter stoppte Steve einen Augenblick vor James Wohnungstür und schaute unentschlossen darauf. Er hatte ihn nicht nach seinen Plänen für den heutigen Tag gefragt. Auch wenn ihm öfter auf der Zunge lag ihn einzuladen. Dann jedoch dachten er daran, dass James kein Freund von zu vielen Menschen war und dazu auch noch fast alles Fremde. Ihm kam außerdem der Gedanke, dass James sich womöglich vor diesen Tag so gut wie nur möglich abschotten wollte. Er konnte sich vorstellen, dass er mit der Last seines PDSS keinen Wert auf gleisende Feuerwerksexplosionen und die damit verbundene Geräuschkulisse legte. Sam wie auch Bucky hatte ihm erzählt, dass es für viele Veteranen ebenso war und sie sich deswegen lieber verkrochen, um Panikattacken und Flashbacks aus dem Weg zu gehen.
 

Er hatte ihm somit auch nicht gesagt, dass es gleichzeitig sein Geburtstag war, um ihm nicht das Gefühl zu geben er müsse sich zu Anwesenheit zwingen.
 

Somit verließ er mit Muffin das Haus und ließ James seine Ruhe.
 


 

*
 


 

„Komm her Birthday-Boy!“ Steve konnte gar nicht so schnell reagieren, wie ihn Sam in eine Umarmung zog, noch bevor er die Wohnung überhaupt betreten hatte.
 

„Du siehst keinen Tag älter aus als 28.“, ließ er Steve mit einem breiten Grinsen wissen, als er ihn wieder freigab und einen musternden Blick über ihn schweifen ließ.
 

„Na immerhin.“ Sam drückte ihm daraufhin noch eine Schüssel mit selbstgemachter Guagamole in die Hand und ließ sich dann erst einmal von Muffin abschlabbern.
 


 

Es war wirklich von Vorteil, wenn man die oberste Etage für sich hatte und es somit niemanden störte, wenn Gäste zwischen seiner Wohnung und dem Dach hin und her pilgerten.
 

Er hatte dennoch den anderen Bewohner Bescheid gegeben, dass es etwas belebter zugehen könnte. Und wenn sie es wollten auch ruhig mit vorbei schauen konnten, da es mehr als genug zu Essen und zu Trinken gab.
 

„Sagt mal ist das bei den Europäern so üblich derart…naja innig mit seinen Geschwistern umzugehen? Oder ist das nur so eine Odinson Sache?“ Steve saß mit ein paar seiner Freunde zusammen, und jeder schaute auf Scotts Kommentar zu Thor und dem dunkelhaarigen Mann, den dieser ihnen als seinen Bruder vorgestellt hatte.
 

Thor hatte einen seiner kräftigen Arme um die dagegen etwas schmal wirkenden Schultern seines Bruders gelegt, der reichlich genervt wirkte.
 

„Ich glaube er hat einmal erwähnt, dass sein Bruder adoptiert wurde, was auch durchaus Sinn ergibt, wenn ich mir die beiden so betrachte.“ Sharon nickte zustimmend. „Ich kenn die beiden zwar nicht, aber ich finde sie würden dennoch ein niedliches Paar abgeben.“ Daraufhin zogen sich die Augenbrauen der Männer in der Runde skeptisch zusammen, war gerade zu beobachten wie Loki, soweit sie das richtig verstanden hatten, sich Thor Arm nun energisch von der Schulter schob, ihm mit finsteren Blick bedachte und einem stechenden Zeigefinger gegen dessen Brust drückte. Er schien aufgebracht, was Thor wie einen gescholtenen Welpen wirken ließ, je länger sein Bruder ihn anzischte.
 

Und weil es so typisch Thor war, zog dieser Loki über sein Wettern nun einfach wieder an sich heran, was diesen aber nur noch mehr verärgerte. Ein synchrones, mitfühlendes „Uhhh“ begleitete ihre Beobachtung, als Loki Thor einen seiner Ellenbogen fest in den Magen rammte und auf dessen Jappsen, wütend davon stampfte.
 

„Also, wenn man darauf steht, warum nicht.“, meinte Sam und widmete sich wieder dem Steak auf seinem Pappteller.
 

Steve indes erhob sich erst einmal wieder, um sich auch ein wenig um seine anderen Gäste zu kümmern.
 

Ein wenig später schob sich Sharon an seine Seite, während er neue Getränke platzierte.
 

„Wie geht es deinem Nachbarn? Ich dachte er wäre vielleicht auch hier.“ Steve hielt einen Moment darin inne benutzte Plastikbecher ineinander zu stellen über Sharons Worte. Darcy hatte ihn das vorhin auch schon gefragt und er nahm nicht an das Peggy, die leider schon wieder zurück in England war, ihr etwas erzählt habe. Doch dann fiel ihm wieder ein, dass Sharon ihn und James in der U-Bahn gesehen hatte und setzte sein Aufräumen fort, während er leicht mit den Schultern zuckte.
 

„Ich wollte ihn nicht damit belästigen. Er vermeidet es lieber zu viele Leute um sich haben zu müssen. Von daher.“
 

Sharon schwieg darauf kurz, bevor sie ihm mit einem „Schade.“ zur Hand ging.
 

Steve mochte es nicht zugeben, aber sie hatte einen Nerv mit ihrer Frage getroffen, denn er hatte James den Abend über nicht wirklich aus dem Kopf bekommen. Er fragte sich noch immer, was dieser heute tat und ob er ihn nicht doch hätte einladen sollen. James hätte auch nicht mehr als ablehnen können. So jedoch fühlte es sich an, als habe er ihn ausgeschlossen.
 

Es nagte an seinem Gewissen und an der Hoffnung, dass James vielleicht doch zugesagt hätte.
 

Ein Blick über seine Gäste zeigte, dass diese sich gut versorgt sahen und sich zu beschäftigen wussten, was ihn kurzentschlossen das Dach verlassen ließ, um daraufhin vor James Wohnungstür zu stehen.
 

Das Betätigen der Klingel schürte seine Nervosität weiter an, das es ihn beinahe zappelig machte.
 

Ein weiterer Versuch und weiteres Warten zeigte jedoch, dass James nicht zu Hause war, oder einfach nicht öffnen wollte.
 

Steve zog somit schließlich wieder davon.
 


 

*
 


 

Das Feuerwerk war soweit abgeklungen und ein paar seiner Gäste machten sich auch wieder auf den Weg. Am Ende waren es noch eine Hand voll guter Freunde, die ihm weiter etwas Gesellschaft leisteten und mit denen er den Abend auslaufen ließ.
 

Peter und Gamora hatten ihm eine Flasche guten kanadischen Whisky geschenkt, die er gern bereit war zu teilen.
 

Dafür holte er sogar richtige Gläser hervor.
 


 

„Jesus Christ Rogers!“ Sam hatte seine liebe Mühe Steve in sein Bett zu bekommen, vor allem weil er selbst nicht mehr der Nüchternste war. Aber Steve hatte es ziemlich erwischt über dieses Trinkspiel, das Thor ihnen vorgeschlagen hatte. Er hatte die Feier nicht zusammen mit seinem Bruder verlassen und sich schließlich mit zu ihrer kleinen Runde gesellt.
 

Nun allerdings war Sam der Einzige der Herren, der noch in der Lage war, Steve von Dach herunter und irgendwie hier in sein Schlafzimmer zu kriegen. Muffin war keine wirkliche Hilfe, indem er sich ständig zwischen ihre Beine schob, um zu sehen was denn mit seinem Herrchen los sei.
 

Mit einem lauten Raunen landete Steve schließlich auf der Matratze. Alle Viere von sich gestreckt und gab kurze, schmatzende Laute von sich, die Sam zum Feixen brachten. Es war selten Steve derart neben sich zu erleben.
 

Gamora betrat das Zimmer, in einer Hand ein Glas mit Wasser und in der anderen ein paar Tabletten für den kommenden Kater.
 

Sharon holte einen Eimer aus dem Badezimmer und platzierte ihn neben dem Bett.
 

„Steve hey.“, sprach sie ihn an, was diesen aber nur ein betrunkenes Stöhnen entlockte.
 

„Steve komm, trink das Wasser noch und dann kannst du schlafen. OK?“ Steve blinzelte etwas schwerfällig, ließ sich aber dann mit etwas Hilfe aufrichten, wo Sharon ihm das Glas an die Lippen setzte.
 

„So ist es gut.“
 

Ein Poltern war zu hören, gefolgt von einem Jammern, worauf Gamora ein ergebenes Seufzen über die Lippen rutschte.
 

„Das ist wohl meiner. Sorry.“ Peter hatte auch einiges wegschlucken müssen, aber im Gegensatz zu Steve versah ihn seine Trunkenheit mit noch genug Energie um lautstark einen 80`Song nach dem anderen vorzutragen.
 

Was auch immer diesem gerade geschehen war, hatte ihn abrupt von Like a Virgin abgebracht.
 

Gut das solche Aktionen an so einem Feiertag nichts Ungewöhnliches darstellte und es auch noch keine Beschwerden darüber gab.
 

Thor indes war auf dem Dach geblieben und meinte er würde auf einer der Liegen schlafen, was Sam daran erinnerte ihm noch eine Decke bringen zu wollen.
 

Er fragte sich, ob es womöglich auch etwas mit seinem Bruder zu tun habe, dass er nicht nach Hause wolle.
 

Steve indes hatte sich wie eine Katze zusammengerollt und war eingeschlafen.
 

Sam ließ es sich nicht nehmen noch ein, zwei Fotos von ihm zu machen, wie dieser so drollig in sein Kissen sabberte.
 


 

*
 


 

Bucky!
 

Steve schreckte wie vom Blitz getroffen hoch.
 

Er hatte Bucky vergessen!
 

Er hatte doch noch nie vergessen Bucky einzuladen.
 

Wie konnte ihm das nur passiert sein?
 

Steve rutschte über diese Eingebung aus seinem Bett. Es war dunkel um ihn herum, was ihn etwas durch das Zimmer stolpern ließ, in seinem Bestreben Bucky zu finden, um ihm sagen zu wollen, dass es keine Ansicht war, das er vergessen hatte ihn einzuladen.
 

Er wollte nicht das Bucky enttäuscht von ihm war.
 

Es brauchte einige Anläufe, bis er in seine Schuhe gefunden hatte und da dies schon anstrengend genug war, verzichtete er auf das Zubinden.
 

Seine Umgebung drehte sich aberwitzig, als er sich wieder aufrichtete, doch er ignorierte es so gut es ging.
 

Er musste schließlich zu Bucky.
 

Steve verließ seine Wohnung und schaukelte die Stufen hinunter. Zum Glück war das Geländer gut befestigt und bewegte sich nicht wie der Rest um ihn herum.
 

An seinem Ziel angekommen, betätigte er energisch den Klingelknopf, damit man ihn auch mitbekommen würde.
 

Es war wichtig das Bucky wusste, dass er ihn nicht absichtlich vergessen hatte.
 

Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis sich etwas hinter der Tür tat und diese sich schließlich einen Spalt aufschob.
 

Steve konnte nicht viel erkennen, bis die Tür sich weiter öffnete und er ein breites Lächeln aufsetzte.
 

„Da bist du ja.“, leierte er und fiel dem anderen beinahe entgegen, als er sich in Bewegung brachte. Aber das war ok, er hatte eh vor ihn zu umarmen und schlang daraufhin seine Arme fest um ihn. „Es tut mir leid Buck. Ich wollte es dir sagen. Bestimmt. Aber ich…ich wusste nicht…“Steve fühlte sich mit einem Male so schlapp auf seinen Beinen und sackte nur noch mehr gegen den Körper vor sich.
 

„Ich wollte dich dabei haben. Du bist mir wichtig. So wichtig…“, murmelte er über den Verlust seiner Energie und dem Drang nach Schlaf, dem er nicht nachgeben wollte.
 

Nicht jetzt, wo er bei Bucky war.
 

„Na hier hat sich wohl jemand etwas zu viel gegönnt.“ Steve spürte wie man ihn zurückschieben wollte, was ihn mit einem Murren nur noch inniger festhalten ließ. „Nein, nur noch einen Moment.“, nuschelte er und wünschte er hätte nicht so viel Watte im Mund.
 

Wie kam die da überhaupt hin? Wohl einer von Peters albernen Scherzen.
 

Doch egal wie sehr er auch versuchte dieses Gefühl das seine Zunge schwerfällig machte loszuwerden, es brachte keinen Erfolg.
 

Dann fand er sich auf einmal auf etwas Weichem wieder, was ihn instinktiv zur Seite kippen ließ.
 

Gott, er war so müde.
 

Jemand legte seine Beine nach oben und Steve rückte sich sogleich in die bequemste Position, die er für sich finden konnte. Das kurze Zerren an seinen Füssen, bekam er nicht einmal mit und auch nicht wie man ihm etwas überlegte.
 

„Schlaf dich erst mal aus.“, sagte jemand und Steve streckte automatisch seine Hand in einer suchenden Geste aus. „Verschwinde nicht einfach wieder.“, gab er einer unangenehmen Ahnung folgend von sich, bis man seine Hand schließlich ergriff und er ein zufriedenes Seufzen von sich gab.
 

„Vermiss dich so sehr…“, war alles was er noch vorbrachte und er schließlich einschlief.
 


 

*
 


 

„Shit!“ Steve hievte sich in Sitzposition, was seinen hämmernden Kopf höhnisch über ihn spotten ließ.
 

Es dauerte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass es weder seine Couch noch seine Wohnung war in der er gerade aufgewacht war, was ihn ein erneutes Fluchen hervorbringen ließ.
 

Wie war er denn hier her gekommen? Er konnte sich wage daran erinnern, dass sie dieses Trinkspiel gestartet hatten und er eindeutig kein Glück darin hatte. Ein kurzer unscharfer Gedanke meinte, dass man ihn später in sein Bett verfrachtet hatte, zu den unscharfen Klängen von George Michael Monkey.
 

Aber wie schon festgestellt, war er nicht in seinem Bett.
 

Er kramte noch etwas weiter in seinem Kopf herum, bis ihn Etwas erschrocken die Augen weiten ließ.
 

Er hatte von Bucky geträumt, wie er ihn gesucht hatte. Dass er sich entschuldigen wollte. Dass er so froh war ihn tatsächlich gefunden zu haben. Da er ihm unbedingt bei sich haben wollte.
 

Dass er nun bei James zu Hause war, konnte daher nur eines bedeuten!
 

Steve vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Gott, ich hab mich sicherlich schon wieder bis auf die Knochen blamiert.“
 

„Wenigstens hast du mir nicht noch auf den Teppich gekotzt.“, drang James Stimme an ihn heran, was Steve mit einer zu ruckartigen Bewegung zu ihm schauen ließ und nicht mehr viel fehlte, um auch das noch nachzuholen.
 

„James…Gott es tut mir so leid.“, stammelte er beschämt und hoffte inständig, dass er nicht noch irgendetwas angestellt hatte, dass ihn nur noch mehr in Verlegenheit bringen würde.
 

„Nah, du bist nicht der erste Typ, der stutzbetrunken vor meiner Tür aufgetauchte wäre. Es ist dir zu Gute zu halten, dass du im Gegensatz zu manch anderen Personen, dennoch ziemlich pflegeleicht warst.“ James ließ ein Schmunzeln durchblicken. „Ich musste schon mal jemanden davon abhalten, splitterfasernackt durch eine russische Winternacht rennen zu wollen. Und ich rede nicht von albernen -10°C. Aber damit nicht genug, er hörte auch nicht auf Lenin zu rezitieren.“ Er schüttelte nun den Kopf. „Wir haben ihn mit Handschellen an den Kühlschrank ketten müssen.“
 

Steve rutschte tatsächlich ein Grinsen hervor über diese kleine Story, auch wenn er sich immer noch unglaublich dämlich vorkam.
 

„Naja Fesselspiele können ja auch ihren Reiz haben.“, versuchte er etwas von seinem nächtlichen Erscheinen abzulenken, nur um sich daraufhin bewusst zu werden was er da gerade gesagt hatte.
 

Er sollte wirklich langsam eine Auszeichnung dafür bekommen, sich mit dieser ungemeinen Präzision von einer peinlichen Aktion in die nächste zu manövrieren.
 

„Das überrascht mich nun doch.“, ließ ihn James wissen. „Hätte dich nicht für den Typ dafür gehalten. Aber jedem was ihm gefällt.“, fügte er mit einen aufziehenden Unterton an und lachte schließlich amüsiert über Steves leidlich, verschämten Gesichtsausdruck.
 

James entging nicht, dass Steve es nicht abstritt. Ein Gedanke der seinen Platz nicht hier haben sollte.
 

„Kaffee?“, bot er ihm daraufhin an und Steve gab ein dankbares „Ja, Bitte.“ von sich.
 

„Übrigens ist Muffin mit dem großen, blonden Hünen unterwegs, den ich oberkörperfrei in deiner Küche vorgefunden habe.
 

Du hattest deine Wohnung aufstehen gelassen und heute Morgen stand dein Mops-Kumpel vor meiner Tür und scharrte daran herum. Ich muss zugeben er machte einen äußerst drolligen Eindruck mit seinem kleinen, Papppartyhut, denn er aufhatte.“
 

Oh Mann!, ging es Steve durch den Sinn, dachte er daran, was alles hätte passieren können, während er in einer anderen Wohnung seinen Rausch ausschlief. Wiederholt war er froh darüber, dass er der einzige Bewohner der obersten Etage war. Dennoch war es unverantwortlich auch Muffin gegenüber.
 

„Thor, wenn ich den Namen richtig verstanden habe, meinte er würde eine Runde mit ihm gehen und auch etwas zum Frühstück mitbringen. Als Dankeschön, da er deine Dusche benutzt hat und auf dem Dach schlafen durfte.“
 

James schaltete die Kaffeemaschine an. „Ehrlich Rogers, du lässt deine Gäste auf dem Dach schlafen?“
 

Steve hatte nicht wirklich eine Erklärung dafür, konnte er sich an dieses Detail ebenso nicht erinnern.
 

Er würde wohl jemanden der anderen dazu befragen müssen.
 

Zuerst allerdings, sollte er ebenfalls duschen und sich etwas Sauberes anziehen.
 

Mit dem Versprechen, das er danach wieder zurückkäme, machte er sich erst einmal zurück in seine eigenen vier Wände.



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