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Saleev

Die Unsterblichen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das ist eine kurze Leseprobe einer Idee die ich vor ein paar Monaten hatte. Wenn ich Zeit und Lust habe gibt es vielleicht eine Fortsetzung.

LG Lucy Komplett anzeigen

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Der Anfang vom Ende

Sommer 1976
 

Aurelia rannte. Immer schneller, immer weiter. Sie wusste, wenn sie auch nur zum Luftholen anhalten würde wäre sie verloren. Also ignorierte sie ihre brennenden Lungen und rannte weiter. Ihre Glieder schmerzten, forderten eine Pause doch auch sie wurden gnadenlos ignoriert. Anfang war Aurelia sich sicher entkommen zu können, aus der Hölle die sich ihr Heim schimpfte. Weg von den Menschen die sie ansahen wie etwas Minderwertigeres. Vielleicht war sie es auch für sie. Schließlich war sie ein uneheliches Kind, wie ihr ihre neue Familie erklärt hatte. Das war ihre schönere Umschreibung für Bastard gewesen, schließlich benutzten Reinblüter derartige niederen Ausdrücke nicht. Man musste den Schein waren. Alles musste Perfekt sein. Für Bastardkinder gab es nur einen Platz, in der Gosse. Dort konnten sie keine Schande bringen und niemandes Namen beschmutzen.

Aurelia wunderte sich schon seit dem Tod ihrer Mutter, warum ihr Erzeuger, ein Vater war er nicht für sie, sie in sein Haus geholt hatte. Er hätte sie weiterhin leugnen können. Wer hätte auch einer verarmten Adelfamilie aus Frankreich geglaubt, dass der große Adraxas Malfoy ihre jüngste Tochter entehrt und geschwängert hat? Er hätte doch einfach nur Geld für Aurelias Unterhalt zahlen sollen. Vielleicht mit etwas Bestechungsgeld hätten die Argenauts auch von ihren Forderungen abgelassen und sie hätte weiter in Frankreich leben können.

Sie vermisste ihr kleines Dorf mit den alten Häuser und den Freundlichen Menschen. Sie vermisste den kühlen Winde der rauen See und die warmen Strahlen der Sonne. Sie vermisste den Geruch der Gräser und Blumen und sie vermisste das Gefühl der Magie auf ihrer Haut. Dort in Frankreich fühlte sie sich anders an, sanft wie ein Kribbeln auf der Haut. In England war die Magie anders. Wild, rau und hart. Unangenehm auf Aurelias empfindlicher Haut. Ihr war dauernd kalt egal wie viele Schichten Kleidung sie auch trug. Sie wusste diese Kälte kam von inneren. Ihr Inneres war kalt und erstarrt. Erstarrt an dem Tag an dem man ihr gesagt hatte, sie würde von nun an bei ihrem Erzeuger in London leben.

Aurelia hat geweint und auf Knien gebettelt, man möge sie nicht fortschicken. Sie würde alles Erdenkliche tun, um der Familie dienlich zu sein. Aber all das Flehen war auf taube Ohren gestoßen. Man hatte ihr erbarmungslos einen Beruhigungstrank eingeflößt, dann am Arm gepackt und zu Lord Malfoy in die Kutsche gestoßen. Dort hatte der Mann sie nicht eines Blickes gewürdigt und Aurelia die ganze Fahrt mit Schweigen bestraft.

Ihr neues Heim war genauso wie der harsche Mann, kalt und abweisend, und genau so wurde sie auch von dem Rest der Familie begrüßt. Die Hausherrin hatte sie angesehen wie eine Aufsässige und ihr Sohn Lucius fragte ernstlich ob sie das neue Hausmädchen wäre. Als man ihn aufklärte wer sie war und warum sie dort war, hatte er nur mit den Schultern gezuckt und ist ohne ein Wort gegangen. Seitdem fristete sie ein Dasein in dem man sie entweder ignorierte oder als Sandsack missbrauchte. Man hatte ihr gezeigt wie unerwünscht sie war, was nicht notwendig gewesen war, Aurelia hatte es gewusst. Es gespürt.
 

Doch heute Nacht war Schluss, das hatte Aurelia sich geschworen. Heute an ihrem Geburtstag würde sie ihrem Elend ein Ende setzen. Sie würde zurück nach Frankreich gehen, zurück zu ihrer geliebten Mutter. Selbst wenn sie auf dem Weg dahin verhungern oder ermordet werden würde, wäre es ihr nicht gleichgültiger. Alles war besser als an den Ort zurückzukehren aus dem sie geflohen war, selbst der Tod.
 

Als Aurelia kurz zurückblickte, stolperte sie über einen Ast. Irgendwo hinter sich hörte sie die Rufe ihrer Verfolger. Den stechenden Schmerz ignorierend, der bei jeder Bewegung durch ihren Körper schoss, rappelte sie sich wieder auf und zwang sich weiter zu rennen. Blut quoll aus ihren Verletzungen. Aurelia spürte es wie es an ihrer Haut herabrann. Doch auch das ließ sie außer Acht, ebenso wie die schwarzen Punkte die vor ihren Augen tanzten oder den Schwindel der sie zu Boden zu werfen drohte.

Kälte kroch in ihre Glieder doch Aurelia wusste, würde sie anhalten, würde man sie finden und wieder in ihre persönliche Hölle bringen. Zurück zu den eisigen Blicken und dem dunklen, verschlossenen Zimmer, in das man sie zur „Erziehung“ stecken würde. Oder noch schlimmer zurück in das Kellergewölbe, um sie für ihr Weglaufen zu bestrafen.

Aurelia schüttelte ihren Kopf zwang sich immer weiter zu gehen. Nur noch ein bisschen, dann wäre sie aus dem Wald. Dann könnte sie die Magie des Vollmondes bitten sie nach Hause zu bringen. Zu ihrer Mamà. Dann wäre sie in Sicherheit.

Da! Da war ein Lichtschein gleich, gleich wäre sie aus dem Wald.
 

Mit letzter Kraft ging sie weiter und weiter und dann war er plötzlich da. Über der Klippe an der sie sich befand strahle er hell und klar. Der Mond. Er war so wunderschön, so voller Magie. Magie mit der er so viel magische Wesen in seinen Bann zog und ihnen für die Dauer einer Nacht ihr wahres Anblitzt wiedergab. Aurelia war mit einem Schlag nicht mehr kalt. Sie ließ sich von dem Mond einhüllen und sich von seiner Magie überfluten. Nahm eben diese in sich auf und wollte schon ihren sehnlichsten Wunsch erbitten. Doch da wurde sie von einem Fluch getroffen. Sie taumelte und trat einen Schritt zurück und fiel. Das letzte was sie sah war der Zauberstab der auf sie gerichtet war und die Masken aus Gesichtern die zu einem Bild des Schreckens verschmolzen.
 

Sie merkte nicht wie ein Zauber sie traf und versuchte sie wieder hochzuziehen. Sah nicht das entsetzte Gesicht ihres Vaters, als er sie im letzten Moment zu retten versuchte. Aurelia spürte nicht den verzweifelten Griff als sie endlich in Abraxas Arme schwebte und er sich an sie klammerte wie ein Ertrinkender. Spürt nicht die Tränen, welche unaufhaltsam auf ihr Gesicht tropften. Hörte nicht die Stimme, die sie um Vergebung flehte und sie immer wieder bat nicht zu sterben. Hörte nicht wie seine Stimme versagte als Begreifen seinen Körper ergriff. Sie wusste nicht, dass er sachte begann sie hin und her zu wiegen und begann ihr ein Wiegenlied vor zu summen, in der irrsinnigen Hoffnung es würde genügen, um sie bei sich zu behalten.
 

Nein, sie nahm all das nicht mehr wahr. Denn Aurelia war gegangen.
 

Für Immer?



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