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Ende gut, alles gut?

von

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Kapitel 16

 

Warum saß sie denn mit ihm alleine auf dem Sofa und hatte sich sogar gegen seine Schulter gelehnt? Starr stand er einfach nur da, presste seine Kiefer aufeinander und sah hinein. Machte sie jetzt etwa etwas mit Nathaniel, da sie dachte, er und Celina wären … Doch bevor er überhaupt auf irgendeine Weise reagieren konnte und sich überlegen konnte, was er jetzt machte, schwebte Tikki mit einem Mal, mit einem Keks in ihren Händchen, zum Sofa. Mit großen Augen starrte sie allerdings plötzlich zum Fenster herüber und ließ, anscheinend vor Schreck, ihren Keks auf den Boden fallen. Verwundert blickte Nathaniel über seiner Schulter zurück und bekam prompt, genau wie Tikki, große Augen. Für einen winzigen Moment sahen sie sich einfach nur an, bis Tikki irgendetwas sagte und sich Nathaniel daraufhin langsam etwas nach vorne beugte. Vorsichtig drehte er sich zu Marinette und legte sie längs auf das Sofa. Erst jetzt bemerkte er dadurch, dass sie ja schlief. Langsam stand Nathaniel auf, kam zum Fenster, öffnete es und ging wieder einen Schritt zurück. Tonlos kletterte er hinein und schloss das Fenster wieder hinter sich. Kaum hatte er es verriegelt, flog Tikki mit einem Mal schwungvoll zu ihm herüber.

„Was machst du denn hier?“, flüsterte sie und kuschelte sich gegen seine Wange.

Lächelnd nahm er sie in seine Hände und hielt sie vor sich.

„Das würde ich jetzt auch gerne wissen.“

Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte Nathaniel ihn an und verschränkte seine Arme vor der Brust. Zähneknirschend ließ er Tikki los, ließ seine Arme neben seinen Körper hängen und ballte seine Hände zu Fäusten.

„Hast du ein Problem damit?“, knurrte er zwischen seinen Zähnen hindurch und funkelte Nathaniel böse an.

„Nein. Kein Problem.“

„Jungs. Nicht so laut. Lasst Marinette schlafen. Sie braucht Ruhe.“

Fragend sah Adrien wieder zu Tikki und würdigte Nathaniel keines Blickes mehr. Er brauchte sich hier gar nicht so aufspielen. Doch darum konnte er sich auch später kümmern. Jetzt musste er erst mal herausfinden, was hier überhaupt los war.

„Tikki, was ist mit Marinette? Warum ist sie zusammengebrochen? Geht es ihr gut?“

Der kleine Kwami deutete ihm an mitzukommen und so gingen die Drei zu der kleinen Küchennische herüber.

„Ihr geht es schon etwas besser. Sie hat eine schlimme Erkältung und hatte hohes Fieber. Die ganzen Kämpfe haben ihr ganz schön zugesetzt.“

„Ja, weil sie ganz alleine kämpfen musste“, schnaufte sein Klassenkamerad leise.

Kurz sah er wieder zu ihm und wollte ihm schon seine Meinung geigen, jedoch senkte er dann stattdessen schuldbewusst seinen Kopf. Er hatte ja recht damit. Auch wenn er nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen war. Bevor er allerdings doch noch etwas dazu sagen konnte, sprach Tikki auch schon weiter.

„Naja und dann ist sie, obwohl es ihr überhaupt nicht gut ging, weiter in die Schule gegangen und da beinahe schon umgekippt … Und dann kam ein weiterer Angriff. Das muss ihr wohl den Rest gegeben haben. Nach dem Kampf ist sie dann komplett zusammengebrochen. Aber, woher weißt du das überhaupt?“

Tief atmete er ein. Er musste sich kurz etwas sammeln. Wäre er doch nur da gewesen.

„Ich hab es gesehen … Es wurde im Fernsehen übertragen …“, sprach er nur monoton und blickte herüber zum Sofa.

„Stimmt. Das Fernsehteam … Aber jetzt erzähl du mal, wie kommt es überhaupt, dass du wieder in Paris bist?“

„Ich konnte einfach nicht länger dort bleiben, als ich das gesehen hab.“

„Und, warum bist du dann nicht schon früher gekommen?“, mischte sich Nathaniel wieder ein und fixierte ihn dabei.

Jetzt reichte es ihm und wütend überwand er die Distanz zwischen ihnen und baute sich vor ihm auf.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Und glaub ja nicht, nur weil ich nicht da war, dass du das Recht dazu hast, dich an Marinette ranzuschmeißen. Sie ist meine Freundin, klar?! Ich weiß doch ganz genau, dass du was von ihr willst.“

„Dass sie so fertig ist, ist doch nur deine Schuld. Du hättest hier in Paris sein müssen. Hätten Alya und ich ihr nicht geholfen, wer weiß wann dann … Und ich will nichts mehr von ihr. Kapier das mal. Sie ist eine gute Freundin, mehr nicht. Ich und Alya kümmern uns um sie, da ihre Eltern über das Wochenende verreist sind!“

Zitternd ballte Adrien seine Hände zu Fäusten und schwer sog er die Luft in seine Lungen. Ja, hätten die beiden sie nicht gerettet, dann …

„Tschh. Jetzt hört auf ihr beiden. Also wirklich.“

Mit hochgehobenen Ärmchen flog Tikki zwischen sie und so trennten sie sich wieder voneinander. Nachdenklich senkte er seinen Kopf und ging dann schweigend zu Marinette. Langsam kniete er sich vor das Sofa und strich ihr mit seinem Finger eine verirrte Strähne zurück hinter das Ohr.

„Ich kümmere mich jetzt um sie“, flüsterte er leise und wandte seinen Blick nicht von ihr ab, „Du kannst also nach Hause gehen.“

Vorsichtig legte er einen Arm um ihre Schultern und den anderen Arm schob er unter ihre Knie. Langsam hob er sie so hoch und drehte sich mit ihr in seinen Armen zu Nathaniel herum.

„Pass gut auf sie auf. Ich melde mich morgen bei ihr“, sprach Nathaniel leise und griff dann nach seiner Tasche.

Still beobachtete er ihn, wie er zur Haustür lief.

„Nathaniel.“

Verwundert sah sein Klassenkamerad über seine Schulter zu ihm zurück.

„Ja?“

„Danke.“

Kurz nickte Nathaniel ihm zu, sah dann aber wieder nach vorne und verließ ohne ein weiteres Wort die Wohnung. Einen kurzen Moment blickte er noch auf die geschlossene Tür, doch dann ging er langsam mit Marinette die Treppe zu ihrem Zimmer herauf. Tikki flog ihm direkt hinterher und folgte ihm.

„Na, das wird vielleicht eine Überraschung, wenn sie aufwacht.“

„Wenn sie mich überhaupt sehen will …“, sprach er leise, stieg mit ihr die Treppe zu ihrem Bett herauf, legte sie sanft hinein und verwandelte sich zurück.

Sein kleiner Kwami schwebte neben ihm herum und lächelnd sah Tikki ihn an.

„Na komm. Du hast bestimmt Hunger.“

Ruckartig zog sie Plagg mit sich mit und so verschwanden die beiden Kwamis, bevor Plagg überhaupt irgendetwas sagen konnte, aus dem Zimmer.

Behutsam deckte er Marinette zu, setzte sich auf die Bettkante und beobachtete sie im Schlaf.

Sanft strich er ihr über ihre Wange und seufzend schmiegte sie sich mit ihrem Gesicht gegen seine Hand.

„Adrien“, murmelte sie leise und lächelnd rutschte er noch etwas näher zu ihr.

„Ich bin hier.“

Stöhnend zog sie die Decke noch etwas enger um ihren Körper.

„Tikki, ich hab geträumt, Adrien ist hier. Blöd oder“, nuschelte sie leise und seufzte.

Sofort nahm er ihre Hand, beugte sich ganz nah zu ihrem Gesicht herunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Nein, nicht blöd.“

Er merkte, wie sie erschrocken seine Hand drückte und blinzelnd öffnete sie ganz langsam ihre Lider.

„A... A-drien?“, hauchte sie leise, sah zu ihm herauf und auf einen Schlag wurden ihre Augen immer größer.

„Du … bist … hier …“

Lächelnd nickte er ihr zu und, er konnte gar nicht so schnell gucken, da hatte sie sich schwungvoll an seine Brust gezogen und drückte ihr Gesicht in sein Shirt.

„Oh mein … Du bist wirklich hier.“

Sanft legte er seine Arme um sie herum und drückte sie eng an sich heran. Allerdings bemerkte er dadurch, wie ihre Schultern begannen zu beben und keine Sekunde später drang auch schon ein leises Schluchzen in seine Ohren. Sie weinte. Sie weinte wegen ihm. Augenblicklich verstärkte er den Druck um ihren Körper und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Er wollte gerade etwas sagen, sie beruhigen, doch plötzlich drückte sie sich von ihm weg, löste sich aus seiner Umarmung und rutschte von ihm weg. Sie sah ihn nicht an und blickte stur auf ihr Bett herunter.

„Was machst du hier? Bist du gekommen, um mir … um mir zu sagen, dass du nun mit Celina zusammen bist?“, schluchzte sie und er konnte, auch wenn sie ihren Kopf gesenkt hielt, sehen, wie ihr die Tränen über die Wangen kullerten.

Schmerzlich verpasste es ihm einen Stich im Herzen. Sie dachte wirklich, er wäre jetzt mit Celina zusammen.

„Was? Nein!“

Ruckartig rutschte er zu ihr, griff nach ihren Händen und versuchte ihr in die Augen zu sehen.

„Da ist gar nichts mit Celina. Das musst du mir glauben. Ich kann das alles erklären.“

Langsam sah sie wieder auf und blickte ihm direkt in die Augen.

„Warum legst du dann einfach auf und meldest dich nicht mehr? Warum nennt sie dich Darling?“

Tief atmete er ein, ordnete seine Gedanken und begann dann zu erzählen.

„Also, das war so …“

 

Schweigend saß sie vor ihm und er hatte keine Ahnung, was sie nun dachte. Glaubte sie ihm? Würde sie ihn gleich aus dem Zimmer jagen? Angespannt musterte er sie, doch dann hielt er es nicht mehr aus.

„Nun sag doch was.“

Seufzend atmete sie tief ein und sah ihm danach direkt in die Augen.

„Und das ist die Wahrheit?

Ohne etwas zu sagen, nahm er ihr Gesicht in beide Hände, beugte sich herunter und legte seine Lippen auf ihre. Langsam löst er sich wieder von ihr und sah ihr wieder tief in die Augen.

„Ich liebe nur dich.“

„Ich liebe dich auch“, flüsterte sie leise und erneut kullerten ihr die Tränen herunter.

Sanft strich er ihr mit seinen Fingern über ihre Wangen und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. Dadurch bemerkte er aber auch, wie warm sie überhaupt war. Sofort legte er seine Hand auf ihre Stirn.

„Du solltest etwas schlafen. Du hast Fieber. Tikki und Nathaniel haben mir erzählt, was passiert ist.“

„Wo sind die beiden überhaupt?“

„Nathaniel habe ich nach Hause geschickt und Tikki ist mit Plagg irgendwo unten.“

Nickend rutschte sie wieder unter ihre Decke.

„Bleibst … bleibst du hier?“

Lächelnd griff er nach ihrer Hand und merkte, wie ihr auch schon wieder die Augen zufielen.

„Ich bleibe hier und passe auf dich auf.“

 

 

 

„Hey.“

Sanft drang seine Stimme zu ihr durch und langsam öffnete sie ihre Augen. Nein, das war kein Traum. Er war es wirklich. Er war wirklich wieder da.

„Ich muss kurz nach Hause. Ich hoffe, du bist mir nicht böse. Ich hab Alya über dein Handy angerufen. Sie müsste gleich hier sein.“

Sofort schlug sie ihre Decke beiseite und wollte sich aufrichten, doch hielt Adrien sie sofort davon ab.

„Schön liegen bleiben.“

„Aber …“

Panisch hielt sie sich an seinem Arm fest. Er konnte doch nicht schon wieder gehen. Er war doch gerade erst gekommen. Sie hatte doch noch so viele Fragen. Warum war er überhaupt wieder hier? Wie hatte er das geschafft? Oder musste er wieder zurück in die Staaten?

„Ich komme nachher wieder. Versprochen. Ich muss nur erst mal zurück in mein Zimmer, bevor jemand merkt, dass ich weg bin.“

Traurig blickte sie ihn an. Doch dann nickte sie und ließ ihn wieder los.

„Ich komm, so schnell ich kann, zurück.“

„Okay.“

Lächelnd legte er seine Lippen auf ihre und löste sich für ihren Geschmack viel zu schnell wieder von ihr.

„Plagg!“, schrie er zu Bodenluke herunter und kurze Zeit später flog der kleine Vielfraß, gefolgt von Tikki, in ihr Zimmer.

„Was ist denn?“

„Wir müssen los.“

Schmunzelnd betrachtete sie die beiden, wie sie schon wieder anfingen zu streiten und der kleine Kwami den Kürzeren zog, da Adrien ihn einfach in seinem Ring verschwinden ließ. Kopfschüttelnd begann sie zu grinsen. Was hatte sie die beiden doch vermisst.

„Bis nachher Mylady.“

Schnell gab er ihr einen letzten Kuss, bevor er die Dachluke öffnete, heraufsprang und sie leise von außen wieder schloss. Lächelnd winkte er ihr durch die Scheibe zu und verschwand dann im Sonnenaufgang.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Bloonaa
2018-01-22T11:45:41+00:00 22.01.2018 12:45
Na ein Glück. Das Kapitel war schon mehr nach meinem Geschmack. Erst mal alle Unklarheiten beseitigen und wieder etwas Friede und Romantik. (Ok den Zickenkrieg zwischen Adrien und Nathaniel mal hinten angestellt. xD) Aber ich konnte mir das sehr gut vorstellen, wie Tikki die beiden Streithammel trennen muss xD
Hoffentlich versetzt du deine Leser nicht absichtlich in den Alles-ist-gut Modus um dann unser Weltbild wieder gnadenlos kaputt zu hauen. ^^
Ich muss hier leider erst mal einen Cut machen, da die Arbeit ruft. Aber das waren wieder sehr gelungene Kapitel und traumhafte Konflikte, wie machst du das nur? ^^
Ich lese später weiter. Die Stelle ist auch sehr angenehm für eine Pause. Erst mal kein Cliffhanger ;)
Liebe Grüße


Antwort von:  Fiamma
23.01.2018 10:04
Tikki musste einfach dazwischen, so ging das mit den beiden ja nicht weiter XD

Ob bald wieder alles im Chaos endet oder nicht, wirst ja dann bald sehen :) *g*
Das Kapitel war natürlich perfekt für eine kleine Pause, da ausnahmsweise ja wirklich mal kein Cliff hier gab :)

Vielen Dank für deine ganzen Kommis, hab mich sehr darüber gefreut :)

Liebste Grüße :)
Von: abgemeldet
2018-01-13T20:19:59+00:00 13.01.2018 21:19
Awwwww endlich ist er wieder da und Marinette hat ihren Adrien wieder 😍
Sehr schönes Kapitel.
Mach weiter so ich liebe deinen schreib Stil einfach.
Sehr angenehm zu lesen.

Bis dann 😘🤗
Und ein schönes Wochenende

Ggglg♡
Antwort von:  Fiamma
14.01.2018 13:43
Huhu,
vielen Dank und vielen Dank für deinen Kommi :)
Ja, endlich ist er wieder da :D Aber, ob es das Chaos beendet ist die Frage *g*

Liebe Grüße,
Fiamma :)
Von: abgemeldet
2018-01-13T20:16:39+00:00 13.01.2018 21:16
Awwwww endlich ist er wieder da und Marinette hat ihren Adrien wieder 😍
Sehr schönes Kapitel.
Mach weiter so ich liebe deinen schreib Stil einfach.
Sehr angenehm zu lesen.

Bis dann 😘🤗
Und ein schönes Wochenende

Ggglg♡


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