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Ein heimlicher Verehrer

von

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Duell


 

oOoOoOo
 

Es war schon spät, als Hermine durch ein Klopfen von ihren Hausaufgaben abgelenkt wurde – an der Scheibe zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum flatterte eine Eule. Wer bekommt denn um diese Zeit Post?, fragte sie sich genervt und widmete sich wieder ihrem Aufsatz. Harry indes stand auf und öffnete das Fenster – den Aufsatz in Zaubertränke würde er eh erst schreiben können, wenn Hermine fertig war!
 

Dankbar flog die braune Eule um Harrys Kopf, dann ließ sie sich direkt vor Hermine auf dem Tisch nieder und klapperte erwartungsvoll mit dem Schnabel.
 

„Für mich?“, frage Hermine erstaunt und knüpfte den kleinen Brief vom Bein des Boten, „dann wollen wir mal sehen …“
 

Harry, Ron und Ginny sammelten sich neben Hermine, um zu erfahren, wer ihr da geschrieben hatte. Überrascht tauschten sie Blicke aus, als sie die Röte auf den Wangen ihrer Freundin sah.
 

„Naaa, Mine, hat Vicy geschrieben?“, lästerte Ron sogleich und schaute grimmig auf seine Freundin hinab.
 

„Eifersüchtig, Ron? Was ist mit Lavender?“, neckte Harry seinen besten Kumpel, dann wandte er sich an Hermine: „Nun, von wem ist der Brief, dass du derart errötest, Mine?“
 

Rasch faltete Hermine den Brief zusammen und steckte ihn unter ihren Pullover – wer konnte ihr nur so schmeicheln? Wie peinlich!
 

„Unwichtig, Harry, unwichtig … ich schätze, ich gehe jetzt hoch und schreibe da in Ruhe weiter, okay? Gute Nacht, Jungs!“, sagte Hermine, packte ihre Sachen zusammen und ging eiligen Schrittes in Richtung Mädchenturm.
 

„Mine?“, erscholl da die Stimme von Ginny, „Darf wenigstens ich erfahren, was das für ein Brief ist?“
 

Hermine drehte sich um und nickte. Gemeinsam stiegen sie die Stufen zum Mädchenschlafsaal hoch, während Ginny den Brief las.
 

„Also wirklich, Hermine!“, meinte die Rothaarige und ließ sich lachend auf ein Bett sinken, „Das ist jawohl ein echt dämlicher Liebesbrief! Das klingt mir ziemlich aufgesetzt, sorry!“
 

Hermine nickte: „Ja, das dachte ich auch schon. Weißt du, irgendwie würde ich mich ja freuen, wenn es ernst gemeint wäre … aber es wirkt halt doch recht unecht. Was meinst du, was soll ich tun? Zurückschreiben?“
 

„Auf jeden Fall! Konfrontiere diesen ominösen Briefeschreiber direkt damit, dass du nicht glaubst, dass er es ernst meint! Dann werden wir sehen, was dahinter steckt!“
 

„Okay …“
 

oOoOoOo
 

Flügelrascheln erfüllte die Große Halle – die Post kam gerade durch das Fenster in der Decke hineingeflattert.
 

„Hey, Draco! Da oben ist die Eule, die wir gestern abgeschickt haben!“, flüsterte Pansy kichernd in das Ohr ihres Sitznachbarn. Erstaunt drehte dieser sich um und sah zu, wie die Eule auf ihn zuflog.
 

Verdammt, was, wenn Granger das jetzt sieht? Rasch drehte er sich zum Gryffindor-Tisch, doch das brünette Mädchen war ganz in ein Gespräch mit ihren Freunden vertieft. Puh, das ging ja noch mal gut!
 

Er band den Brief vom Bein der Eule, gab ihr ein wenig Geld und widmete sich dann den wenigen, sehr ordentlich geschriebenen Zeilen:
 

Lieber Anonymus
 

Ich bin erstaunt: Noch nie hat irgendjemand mir so viele Komplimente gemacht! Noch nie ist überhaupt jemand auf die Idee gekommen, mich als weibliches Wesen anzusehen! – Kein Wunder! Sie benimmt sich ja auch nicht sehr fraulich – Dennoch …
 

Deine Worte klingen aufgesetzt, so, als suchest du nach Komplimenten für jemanden, dem du niemals Komplimente machen würdest! Was soll das werden? Willst du mich veralbern? – Herrje … anscheinend hat Granger doch mehr Verstand, als Pansy mir weiß machen wollte! – Darauf kann ich verzichten!
 

Sollte ich dich mit diesen Worten verletzt haben, sollte dir TATSÄCHLICH etwas an mir liegen, so tut es mir leid …
 

Grüße,
 

Hermine Granger
 

„Naaa, Draci, was schreibt unser Schlammblut?“, ertönte es da von seiner linken Seite. Pansy Parkinson, Millicent Bullstrode und Blaise Zabini reckten neugierig ihre Hälse in seine Richtung.
 

„Pfff, das ist wohl eher nach hinten losgegangen! Sie hat uns durchschaut!“, erwiderte Draco trocken.
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen lasen seine drei Freunde den Brief.
 

„Ach Blödsinn, Draco! Du musst zwischen den Zeilen lesen!“, entgegnete Millicent, „Soweit ich das sehe, WILL sie an die Echtheit des Briefes glauben! Ich glaube, sie wünscht sich diesen heimlichen Verehrer! Du musst ihr nur weiterhin schmeicheln, dann wird sie dir bald zu Füßen liegen!“
 

So, meinst du, Bullstrode? Mir scheint Granger nicht so dumm zu sein … Stopp! Gehirn an Malfoy – Granger ist ein Schlammblut, die SIND von Natur aus dumm!
 

„Ein Versuch ist es wert … Aber erstmal möchte ich sie beobachten … Ich muss schließlich etwas haben, womit ich ihr schmeicheln kann!“, meinte er schließlich.
 

„Okay, was haben wir als nächstes mit ihr zusammen?“, murmelte Blaise Zabini und schielte auf den Stundenplan, „Ah, hier, Pfelge magischer Geschöpfe, jetzt direkt nach dem Frühstück! Das wird herrlich …“
 

oOoOoOo
 

„Na, dann kommt ma’ alle etwas näher, Kinner! Keine Angs’, die tun euch nich’s!“, erscholl Hagrids Stimme über die Länderein. Er stand vor einem Zaun, der eine große Rasenfläche umgab. Auf dieser standen …
 

„Demiguise!“, rief Hermine aus und trat ein paar Schritte vor.
 

„Richtich, Hermine, das sin’ Demiguise! Kann mir wer sagen, was besonders an den’ is’?“, brummte er und schaute erwartungsfroh in die Runde.
 

„Demuguise“, ertönte da von weiter hinten eine kalte Stimme, „können sich unsichtbar machen, wenn sie sich bedroht fühlen!“
 

Erstaunt drehte sich die Klasse um und musterte den Sprecher mit Verblüffung – noch nie hatte sich Draco Malfoy am Unterricht beteiligt.
 

„Ääh, sehr richtich, Malfoy, fünf Punkte für Slytherin!“, meinte Hagrid verwirrt.
 

„Aus dem Haar der Demiguise werden die Unsichtbarkeitsmäntel gesponnen!“, kam es da aus der ersten Reihe. Wieder drehte sich die Klasse um und schaute nun etwas verdutzt zu Hermine – ihre Stimme hatte etwas aufgebracht geklungen.
 

„Jaaa, genau, Hermine! Zehn Punkte für Gryffindor!“, sagte Hagrid stolz, „Dann wollen wir uns mal …“
 

„Demiguise“, kam es da wieder aus der letzten Reihe, „wohnen zumeist im fernen Osten. Sie gehören in die Klasse XXXX und sind somit eigentlich nicht für den Schulunterricht geeignet – Klasse-XXXX-Zauberwesen sind gefährlich!“
 

Der zunächst erfreute Gesichtsausdruck von Hagrid verwandelte sich in einen verlegenen.
 

„XXXX? Das ist die fast gefährlichste Klasse, die es gibt!“, hörte man aus verschiedenen Ecken ein Murmeln und die Klasse wich zurück. Mit einem zufriedenen Grinsen schaute Draco zu Hermine – der hatte er es gezeigt.
 

„Demiguise“, sagte diese nun jedoch mit fester Stimme, „sind in keiner Weise gefährlich. Sie werden nur deshalb in die Klasse XXXX eingestuft, da sie schwer zu finden sind und großes Wissen für die Haltung erfordern. Dieses Wissen dürfte Hagrid jedoch haben.“
 

Bedeutungsvoll schaute Hermine Draco in die Augen. Sekundenlang war es still in der Klasse, während alle diesem wortlosen Gefecht zusahen, dann schaute Draco fluchend weg. Erfreut nahm Hagrid den Unterricht wieder auf.
 

„Verdammtes Schlammblut“, zischte Draco, doch seine Freunde waren begeistert.
 

„Jetzt hast du gleich wieder was, womit du ihr schmeicheln kannst, Draci, das war genial!“, flüsterte Pansy kichernd.
 

Dass ich grade ein Duell gegen ein Schlammblut verloren habe, das interessiert wohl keinen, was?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Mei2001
2015-09-24T18:40:32+00:00 24.09.2015 20:40
super!
Von: abgemeldet
2014-02-11T19:12:22+00:00 11.02.2014 20:12
Toller FF.^^
Gefällt mir werde weider lesen.^^
Dein schreibstill finde ich schön.^^

Lg^^
Von:  Guardian
2013-07-16T17:01:31+00:00 16.07.2013 19:01
Ohh schlechter verlieren <3
Aber mal schauen wie weit er sich an ihr heran wagt :)
Von:  jane-pride
2013-07-16T15:47:02+00:00 16.07.2013 17:47
So, so. Draco versucht sich ja richtig Mühe zu geben, Hermine eins auszuwischen.
Mal sehen, ob sich seine Stimmung demnächst bessern wird...

jane-pride


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